Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug elektroden punktschweißgerät


von Frank W. (frank_w)


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Hallo,

ich suche Elektroden für ein Punktschweißgerät Eigenbau.

Als Spannungsquelle kommt ein Labornetzteil aus dem Physiklabor zum 
Einsatz. Es ist analog aufgebaut und kann max. 40V(regelbar) und 40A.

Nun suche ich noch Elektroden dazu.

1.  Für Schweißen von Accus und
2.  Für Eisenbleche.

Die Elektroden sollten sehr stabil und billig sein.

Eisen oder Messing dachte ich mir.

Was denkt ihr?

Gruß Frank

von ennen (Gast)


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Möglicherweisse gibt's für die Geräte hier
https://www.ebay.de/i/254155232811?chn=ps
günstige Ersatzelektroden einzeln.

von L. H. (holzkopf)


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Frank W. schrieb:
> Eisen oder Messing dachte ich mir.
>
> Was denkt ihr?

Kupfer.

Grüße

von Dr.Who (Gast)


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Frank W. schrieb:
> Es ist analog aufgebaut und kann max. 40V(regelbar) und 40A.

Wird sich nicht eignen. Vermutlich wird es sogar beschädigt
oder zerstört. Punktschweißgeräte arbeiten für gewöhnlich
mit einer WECHSELSPANNUNG von 2-3V und Strömen von mehreren
hundert Ampere. Man braucht doch nur die Typenschilder einiger
Schweißzangen googlen.

Was die Elektroden angeht, kann man Kupfer oder Messing nehmen,
aber die Geometrie ist dann wieder eine Wissenschaft für sich.
Man kann ja erst mal mit ein paar Schrauben aus NE-Metall
experimentieren.

von Frank W. (frank_w)


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Dr.Who schrieb:
> Wird sich nicht eignen. Vermutlich wird es sogar beschädigt
> oder zerstört.

Es ist ein regelbarer Ringtrafo mit nachfeschalteten Gleichrichter da 
passiert nichts.

Gruß Frank

von L. H. (holzkopf)


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Die (nur) 40A schränken natürlich die damit verschweißbaren Blechstärken 
ein.
Aber wenn's Dir ausreicht - warum denn nicht damit versuchen?

Du findest übrigens auf YouTube massenhaft Anregungen dazu:
Schau mal dort unter Zusammenpunkten von Einzelzellen zu Akku-Bänken 
nach.

Wenn Du die Elektroden relativ spitz (an der Spitze aber natürlich etwas 
"abgeplattet") machst, kannst Du auch mit mehreren "Einzelpunkten" ganz 
gute und sichere Kontakt-Überbrückungen erreichen.

Das mit geeigneten Spitzen-Abplattungen mußt Du einfach ausprobieren.
Hängt natürlich mit den zu verschweißenden Blechstärken und dem Material 
zusammen,
sowie auch mit dem Punkt-Schweißverfahren an sich:
Sind die Spitzen zu spitz, "brennen" sie Blechstreifen durch.
Fang am besten mit einer (runden und flachen) Abplattung an, die etwa in 
ihrem D der Blechstärke entspricht.

Optimieren kannst Du das immer noch, wirst aber nicht gleich mit zu 
spitzen Spitzen "auf die Schnauze fallen". ;)

Wenn Du damit so einigermaßen "hinkommst", könnte es sich auch lohnen, 
über eine Zeitschaltung für den Stromfluß nachzudenken.
Welche die Prozeß-Sicherheit erhöhen kann.

Grüße

von Dr.Who (Gast)


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Hier gibts ein paar Spitzen zu kaufen.
https://www.ebay.de/itm/303104086196?ul_noapp=true

von L. H. (holzkopf)


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380A-Spitzen für die 40A des TE? ;)

Grüße

von Old P. (Gast)


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Ich habe mir für meinen Punkter (Kondensatorbasiert) Elektroden aus 
Wolfram geschnitzt. Nicht wirklich geschnitzt, sondern aus dem großen 
Spektrum von WIG-Elektroden was passendes (Durchmesser) rausgesucht, 
entsprechend gekürzt und ballig geschliffen (Vorsicht, der Schleifstaub 
ist ungesund!). Die haben etwas höheren Innenwiderstand, brennen aber 
fast nicht ein.
Mit Kupfer habe ich auch viel experimentiert, vor allem für meine große 
Zange (ca. 3V/8000A). Da war die Haltbarkeit aber sehr überschaubar. 
Kupfer muss man alle Nase lang nachfeilen oder besser -drehen. Für einen 
Akkuschweißer habe ich mir aus etwa 6qmm NYM Installationskabel passende 
tücke geschnitten, doch auch diese mussten nach jedem ca. 50. Punkt neu 
ballig gemacht werden.

Old-Papa

von L. H. (holzkopf)


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Old P. schrieb:
> Ich habe mir für meinen Punkter (Kondensatorbasiert) Elektroden aus
> Wolfram geschnitzt. Nicht wirklich geschnitzt, sondern aus dem großen
> Spektrum von WIG-Elektroden was passendes (Durchmesser) rausgesucht,
> entsprechend gekürzt und ballig geschliffen (Vorsicht, der Schleifstaub
> ist ungesund!). Die haben etwas höheren Innenwiderstand, brennen aber
> fast nicht ein.

Was Du hier berichtest, interessiert mich sehr, weil ich sozusagen 
gedanklich "schwanger" bin, mir auch noch ein kleineres 
Punktschweißgerät zu bauen. :)

Wie machst Du das mit der C-Basierung?
Denn bei jedem Punkten "verbrätst" Du ja (Strom-)Ladung.
Lädst Du die C permanent oder intermittiernd auf?

Die C machen das auch mit?
Denn normalerweise ist es ja "Gift" für C, wenn sie im Kurzschluß 
entladen werden.
Naja - so ein totaler Kurzschluß ist das beim Punkten nicht ganz.

Und warum hast Du die WIG-Elektroden gekürzt?
Nehme an, Du hast sie per Klemmsitz eingespannt.
Also jederzeit dem Punkter entnehm- und nachbearbeitbar.

Wie verhält sich das mit den WIG-Elektroden bei unterschiedlichen 
Werkstoffen?

Welche Blechstärken welcher Materialien konntest Du mit welchem 
Elektroden-D und welcher C-Bank (bzgl. Kapazität) problemlos 
verschweißen?

Erlaub mir bitte auch noch die "Gretchen-Frage" dazu:
Welche Art von C hat sich bei Dir im praktischen Einsatz bewährt?

Grüße

von Schweiß-auf-der-Stirn (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ich würde dir die Amazonen empfehlen, da gibts auch nackte Elektroden 
Thyrsitoren und Steuerplatinen...
unter "Punktschweißgerät" , "Spot Welder" etc. kannst hier mal beginnen:
https://www.amazon.de/Ambesten-Schwei%C3%9Fger%C3%A4t-elektroden-schwei%C3%9Fger%C3%A4t-Palladium/dp/B076ZJ4LQ8/ref=sr_1_39?ie=UTF8&qid=1552171895&sr=8-39&keywords=Punktschwei%C3%9Fger%C3%A4t

Dort kannst dich auch über die bei den einzelnen Verfahren (Batterie, 
Schmuck, etc.) verwendeten Spannungen und Strömen informieren.

Aber mit deinen 40V/40A wirds nicht gar viel werden.
40V wäre die höchste je gemessene Schweißgeräte-Spannung!
3V/8kA müssens aber auch nicht sein.


Ich habs noch nicht probiert, aber diese Spot-Welder sind schon etwas 
-mehr als- überteuert, deshalb:  Mit einem 'normalen' 
WIG-Pulse-Schweißgerät könntest über Anpassung der Frequenz und 
Duty-Cycle ebenfalls einen brauchbar kurzen Schweißimpuls erzeugen.

Was du am 'WIG' anschließt ist nämlich völlig egal. Kannst also auch 
'Batterie-Elektroden' verwenden. Oder mit Elektrodenhalter normale 
Manteleelektroden pulsend verschweißen.


Hab ich mir mal notiert, wollte es genau wissen:
-- Mini: 1-50 x 20 ms =1" , (Amp=30-99%), 40/100A-versionen
-- Mini: 1-99 x 20 ms =2" , (Amp=30-99%), >Intervallzeit
---- 500W-Transformator:
---- 50-800 A -  0,1-0,25 mm - 36 V - pressure: 350-750g

Auto-Spotter:
TELWIN: max. 4200A, Leer 6V , 400 V, 11 kW
Max Punktschweissdicke von 2 Seiten: 1,5 + 1,5 mm
Kabel 1,5m/95²


Ein kleiner billiger Umbau deines Bastel-Welders wird also schon noch 
notwendig werden.

von Schweiß-auf-der-Stirn (Gast)


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Frank W. schrieb:
> Es ist ein regelbarer Ringtrafo mit nachfeschalteten Gleichrichter da
> passiert nichts.


Du brauchst ja einen ultrakurzen  I M P U L S



mit hoher Stromstärke - und nicht etwa Dauerstrom mit-
40Vx40A = 1600 Watt . Daher die ,hehe, Beschädigungsgefahr.

Also wirst erstmal die passende Steuerelektronik besorgen müssen.

von Old P. (Gast)


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L. H. schrieb:

> Was Du hier berichtest, interessiert mich sehr, weil ich sozusagen
> gedanklich "schwanger" bin, mir auch noch ein kleineres
> Punktschweißgerät zu bauen. :)
>
> Wie machst Du das mit der C-Basierung?
> Denn bei jedem Punkten "verbrätst" Du ja (Strom-)Ladung.
> Lädst Du die C permanent oder intermittiernd auf?

Meine C werden über einen Vorwiderstand (ca. 5 Ohm) direkt aus einer ca. 
6-30V Quelle (Trafo+Gleichrichter+ReglerIC) aufgeladen.
Bisher sind sicher ein paar Hundert Punke "geschossen" worden, noch 
machen sie mit. Das sind uralte Monsterelkos aus Computeranlagen der 
70er-80er Jahre.

> Die C machen das auch mit?
> Denn normalerweise ist es ja "Gift" für C, wenn sie im Kurzschluß
> entladen werden.
> Naja - so ein totaler Kurzschluß ist das beim Punkten nicht ganz.

Eben ;-) Über die Elektroden und Zuleitungen plus Nickelverbinder 
entsteht schon ein (irgendwie) berechenbarer Widerstand.

> Und warum hast Du die WIG-Elektroden gekürzt?
> Nehme an, Du hast sie per Klemmsitz eingespannt.
> Also jederzeit dem Punkter entnehm- und nachbearbeitbar.

genau so.

> Wie verhält sich das mit den WIG-Elektroden bei unterschiedlichen
> Werkstoffen?

Habe das Ding eigentlich nur für Nickelverbinder an Akkus gebaut und 
verwandt. Ok, mal einen Schluss in einer Röhre wegblitzen ging auch gut 
und halbtote NiCad-Akkus (interner Schluss) wurde auch verbrutzelt ;-)

> Welche Blechstärken welcher Materialien konntest Du mit welchem
> Elektroden-D und welcher C-Bank (bzgl. Kapazität) problemlos
> verschweißen?

ca. 0,2mm Nickelstreifen auf Akkus mit ca. 320.000µF/30V, mehr habe ich 
nie versucht, geht aber sicher.

> Erlaub mir bitte auch noch die "Gretchen-Frage" dazu:
> Welche Art von C hat sich bei Dir im praktischen Einsatz bewährt?

Wie geschrieben: Ramsch aus der Bastelkiste. ;-)

Old-Papa

von Mani W. (e-doc)


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Frank W. schrieb:
> Die Elektroden sollten sehr stabil und billig sein.
>
> Eisen oder Messing dachte ich mir.
>
> Was denkt ihr?

Kupferspitzen?

von Armin X. (werweiswas)


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Schweiß-auf-der-Stirn schrieb:
> Hab ich mir mal notiert, wollte es genau wissen:
> -- Mini: 1-50 x 20 ms =1" , (Amp=30-99%), 40/100A-versionen
> -- Mini: 1-99 x 20 ms =2" , (Amp=30-99%), >Intervallzeit
> ---- 500W-Transformator:
> ---- 50-800 A -  0,1-0,25 mm - 36 V - pressure: 350-750g

Hallo

Was will mir diese Tabelle sagen?

MfG

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