Ich habe hier einen Raspberry Pi mit einem 2-Kanal AD-Wandler MCP3426 mit potentialfreien Eingängen. Wenn ich den Minus-Eingang auf Ground lege liefert der AD-Wandler an einem 10k 10-Gang Wendelpoti als Spannungsteiler richtige Werte. Auch beim potentialfreien Anschließen einer 1,5V-Batterie mißt der AD-Wandler die richtige Spannung. Wenn ich nun den Eingang an eine Meßbrücke hänge (ein Zweig das 10k Wendelpoti, der andere Zweig 2 x 5.6k) und die beiden Meßeingänge des AD-Wandlers zwischen die Zweige hänge, dann messe ich starke Schwankungen. An meiner Meßbrücke kann's eigentlich nicht liegen, am Spannungsmesser ist die Meßbrücke stabil. Wird der AD-Wandler angeklemmt, dann schwankt beim kontinuierlichen Messen des Wandlers die Spannung am Multimeter und entsprechend auch die ausgegebenen Werte. Hat jemand eine Idee was da los sein könnte?
Transistorschlumpf schrieb: > Ich habe hier einen Raspberry Pi mit einem 2-Kanal AD-Wandler > MCP3426 > mit potentialfreien Eingängen. Wenn ich den Minus-Eingang auf Ground > lege liefert der AD-Wandler an einem 10k 10-Gang Wendelpoti als > Spannungsteiler richtige Werte. Auch beim potentialfreien Anschließen > einer 1,5V-Batterie mißt der AD-Wandler die richtige Spannung. > > > Hat jemand eine Idee was da los sein könnte? Mach wenigstens eine Handskizze vom Schaltplan und stelle den hier ein, Schaltungsprosa ist irgendwie nicht so ideal zum Debugen in fremden Schaltungen.
Uups. Hab gerade gesehen, daß die Label für ADC_CH2 vertauscht sind. Aber das tut nichts zur Sache. Der Fehler tritt an ADC2 auf. ADC1 hebsch noch nit getestet.
Transistorschlumpf schrieb: > Uups. Hab gerade gesehen, daß die Label für ADC_CH2 vertauscht > sind. > Aber das tut nichts zur Sache. > > Der Fehler tritt an ADC2 auf. ADC1 hebsch noch nit getestet. Ich hab mir das Datenblatt nicht angeschaut... daher die Frage: wie hoch ist die interne Referenzspannung? Ansonsten würd ich sagen - irgendwas in der Konfiguration bei Differentieller Messung oder in Deiner Software ist falsch... PS - die Eingänge sind bei weitem nicht "Potentialfrei" denn die beziehen sich auf das selbe GND wie der ADC, Du machst da eine Diffentielle Messung. Und das ist ein gravierender Unterschied und darum ist Schaltungsprosa untauglich für solche Dinge wie Fehlersuche in einem Forum.
>Wie hoch ist die interne Referenzspannung? 2048mV. D.h., man kann auch keine Spannung messen die größer als 2048mV wäre; alle Werte sind dann gleich - zumindest in der Default-Konfiguration ohne ein Ändern der Konfig-Bits für den Gain. >PS - die Eingänge sind bei weitem nicht "Potentialfrei" denn die >beziehen sich auf das selbe GND wie der ADC, Du machst da eine >Diffentielle Messung. Stimmt, jetzt sehe ich's auch... Die Eingänge sind nicht potentialfrei. Auch das Datenblatt vermerkt darüber nichts.
Transistorschlumpf schrieb: >>Wie hoch ist die interne Referenzspannung? > 2048mV. > D.h., man kann auch keine Spannung messen die größer als 2048mV wäre; Wie gesagt, ich kenne den Wandler nicht und weiß daher nicht ob er wirklich differentiell, also mit internem Diff-Verstärker arbeitet oder zuerst einen Kanal mißt und dann den anderen und dann die Differenz berechnet. > alle Werte sind dann gleich - zumindest in der Default-Konfiguration > ohne ein Ändern der Konfig-Bits für den Gain. Vermutlich. > >>PS - die Eingänge sind bei weitem nicht "Potentialfrei" denn die >>beziehen sich auf das selbe GND wie der ADC, Du machst da eine >>Diffentielle Messung. > Stimmt, jetzt sehe ich's auch... Die Eingänge sind nicht potentialfrei. > Auch das Datenblatt vermerkt darüber nichts. Manche Dinge sind so selbstverständlich das man nicht darüber schreibt. Wenn also gemeinsames GND vorhanden ist... dann ist das nicht Potentialfrei. Sowas muß also auch nicht im Datenblatt vermerkt werden. Und wenn wirklich Potentialfrei gemessen werden kann (also zB. auf der Netzseite so wie es viele ADC für Energiemessgeräte machen) steht da "Isolated ADC" und meistens (VDE) (EN 60xxxx) oder UL mit einer Nummer.
Transistorschlumpf schrieb: > Hat jemand eine Idee was da los sein könnte? Datenblatt unter Punkt 4.6 gelesen?
> Manche Dinge sind so selbstverständlich das man nicht darüber schreibt.
Wenn es einen AD-Wandler gaebe dessen Eingaenge potentialfrei sind dann
wuerde man den schon am Preis erkennen. Der haette das Komma an einer
anderen stelle. Ausserdem wuerde es fettgedruckt auf der ersten Seite im
Datenblatt stehen. Und es wuerde eine Angabe darueber geben wieviel
Tausend Volt der wohl aushalten wuerde. :)
Olaf
Der MCP3426 ist wirklich merkwürdig. 1) ADC1 lässt sich ohne Bits umzuschalten abfragen - d.h. die Eingänge sind "aktiv". Wenn ich an der Brücke mit Hilfe des Voltmeters zB. -1000mV einstelle und dann die Brücke an ADC1 anschließe, verändert sich die Spannung auf -903mV. Beim zweiten Kanal ADC2 bleibt sie auf 1000mV (als ob die Eingänge weggeschaltet wären) bestehen. 2) An einem zweiten MCP3426 ist das Phänomen exakt reproduzierbar. 3) Grundsätzlich ist der IC beim Messen eigentlich sehr langsam. 240 Samples/Sek. bei 12Bit Auflösung, 15 Samples/Sek bei 16Bit. Der ADC mißt mit der Delta-Sigma-Methode, Ich habe davon keine Ahnung, ich weiß nur, daß ein Kondensator aufgeladen wird. Ist das immer so langsam bei dieser Meßmethode? 4) Kann es wirklich sein, daß mein Aufbau mit 4x ca. 5kOhm als Brückenwiderstände durch einen niederohmigen, vielleicht ungepufferten Meßeingang so stark verfälcht wird...?
>Datenblatt unter Punkt 4.6 gelesen?
Yo... "Input Impedance" scheint der springende Punkt zu sein...
Vielleicht ist meine Brücke irgendwie nicht geeignet...
Das Datenblatt schreibt:
Ideally, the input source impedance should be
zero. This can be achievable by using an operational
amplifier with a closed-loop output impedance of tens
of ohms.
Nen Op-Amp hab ich im Moment nicht angeschlossen... das sollte die
Lösung sein...
Olaf schrieb: >> Manche Dinge sind so selbstverständlich das man nicht darüber > schreibt. > > Wenn es einen AD-Wandler gaebe dessen Eingaenge potentialfrei sind dann > wuerde man den schon am Preis erkennen. Der haette das Komma an einer > anderen stelle. Ausserdem wuerde es fettgedruckt auf der ersten Seite im > Datenblatt stehen. Und es wuerde eine Angabe darueber geben wieviel > Tausend Volt der wohl aushalten wuerde. :) > > Olaf 7€ für einen 16bit-Wandler in Einzelstück ist nun nicht wirklich aufregend (3,5€ @1k). Das ist ein Delta-Sigma Wandler mit 5kV für 1min, UL-Zulassung, interner Referenz, 2bin INL bei 16bit und auch sonst recht brauchbar... Und so richtig Fett gedruckt ist da auch nix, die Isolation wird nur in den Features eher weiter unten angeführt... Da wo der verwendet wird ist das normal, da braucht man nicht drauf herumreiten...
Füge mal an die Stelle der Jumper Kondensatoren ein, z.B. 1nF - 22nF. Die wirken dann als niederohmige Quelle für den S&H des ADC.
Autor: Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen) schrieb: >Füge mal an die Stelle der Jumper Kondensatoren ein, z.B. 1nF - 22nF. >Die wirken dann als niederohmige Quelle für den S&H des ADC. Macht das die Sache dann nicht eher noch schlimmer...?
Transistorschlumpf schrieb: > Macht das die Sache dann nicht eher noch schlimmer...? Nö, im Gegenteil - sont hätte ichs nicht vorgeschlagen. Schlimmer wirds nur, wenn der GND an den Jumpern katastrphal verseucht wäre mit Störungen. Aber in dem Fall hast du noch ganz andere Probleme.
Transistorschlumpf schrieb: > Die Eingänge sind nicht potentialfrei. > Auch das Datenblatt vermerkt darüber nichts. Was erwartest du denn? Wenn im Datenblatt für alle Eingänge ein maximal zulässiger Spannungsbereich angegeben ist, bezieht sich das natürlich auch auf die Analogeingänge. Die Angabe wäre absolut sinnfrei, wenn sie potentialfrei wären. Außerdem wäre dann eine Isolationsspannung angegeben, die größenordnungsmäßig meist bei einigen hundert bis wenigen tausend Volt liegt.
Transistorschlumpf schrieb: > Hat jemand eine Idee was da los sein könnte? Hast Du eine Platine oder Steckbrett? mfg Klaus
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