Forum: Offtopic Papa testet zum ersten Mal seine selbstgebauten Lautsprecher


von Peter M. (r2d3)


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Hallo zusammen!

Nein, das ist nicht mein Vater.

https://www.youtube.com/watch?v=VM_9rODdNSg

Ist die Lautsprecherkonstruktion nicht eigentlich Unsinn?
Nur eine große Schallwand ohne geschlossenes oder Bassreflex-Gehäuse?
Das ist doch ein akustischer Kurzschluss, oder?

von Icke ®. (49636b65)


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Peter M. schrieb:
> Das ist doch ein akustischer Kurzschluss, oder?

Für niedrige Frequenzen schon. Ein geschlossenes Gehäuse ist im Prinzip 
nichts anderes als eine unendliche Schallwand. Das heißt, wenn die 
Schallwand groß genug ist, funktioniert das schon, sogar mit besserem 
Wirkungsgrad. Was der gebaut hat, ist jedoch ein Hochpaß in Hardware.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Der akustische Kurzschluss tritt hier nur marginal auf, weil der Schall
aus einer großen Fläche austritt und dadurch stark gebündelt wird. Ein
Problem sehe ich eher darin, dass in einem Wohnzimmer üblicher Größe ein
großer Anteil des Schalls gerade wegen der gerichteten Abstrahlung nach
vorne und nach hinten an den jeweiligen Wänden reflektiert wird, was je
nach Dämpfung und Möblierung zu undefinierten Effekten führen kann.
Deswegen werden solche Gruppenstrahler bevorzugt für Aufführungen im
Freien eingesetzt, wo sie den Vorteil einer im Vergleich zu
Punktstrahlern gleichmäßigeren Schalldruckverteilung über die
Zuhörerreihen hinweg haben.

Hier plaudert der Papa noch ein wenig mehr über seine Lautsprecher:

  https://www.youtube.com/watch?v=weTwCSx5dhg

: Bearbeitet durch Moderator
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Gruppenstrahler sind schon cool, weil jeder Lautsprecher nicht so 
gestresst und ausgelenkt wird, so das Attack und Decay sehr präzise sind 
und nichts rumwummert.
Mit einer leichten Korrektur im unteren Bass klingen die Dinger 
vermutlich richtig hammergeil. Hört man ja schon bei der kurzen 
Einspielung von Stanley Clarke. Und die Violine schwebt über dem Klavier 
doch schön klar.

von Peter M. (r2d3)


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Vielen Dank für die Erklärungen!

Beitrag #5782392 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5782409 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Richard B. (r71)


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Peter M. schrieb:
> Ist die Lautsprecherkonstruktion nicht eigentlich Unsinn?

Doch... und der Typ hat gar keine Ahnung was er da macht oder redet.

Beitrag #5782417 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5782423 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Mani W. (e-doc)


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Peter M. schrieb:
> Ist die Lautsprecherkonstruktion nicht eigentlich Unsinn?
> Nur eine große Schallwand ohne geschlossenes oder Bassreflex-Gehäuse?
> Das ist doch ein akustischer Kurzschluss, oder?

Ich finde den Papa schon gut was er da zusammengebaut hat, etwas mehr
Rand um die Lautsprecherbatterie würde noch einiges bringen, aber
trotz Videoaufnahme klingt das über Kopfhörer (Maruni) sehr gut und
passende Testmusik hat sich der Knabe auch ausgesucht...

Die letzte Nummer war Ummagumma von Pink Floyd, denke ich...

Ich denke auch, dass, wenn man selbst vor so einer Schallwand sitzt
so leicht nicht mehr aufstehen mag...


;-)

Beitrag #5783092 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Gerhard L. (paul_17)


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ich kann das so nicht stehen lassen

Mani W.schrieb
Die letzte Nummer war Ummagumma von Pink Floyd, denke ich...

Falsch gedacht,es war Dark Side of the Moon

Paul

von Mani W. (e-doc)


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Gerhard L. schrieb:
> Falsch gedacht,es war Dark Side of the Moon

Hatte ich im Verdacht...

Beitrag #5783683 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Stefan M. (derwisch)


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Yalu X. schrieb:
> Der akustische Kurzschluss tritt hier nur marginal auf, weil der Schall
> aus einer großen Fläche austritt und dadurch stark gebündelt wird. Ein
> Problem sehe ich eher darin, dass in einem Wohnzimmer üblicher Größe ein
> großer Anteil des Schalls gerade wegen der gerichteten Abstrahlung nach
> vorne und nach hinten an den jeweiligen Wänden reflektiert wird, was je
> nach Dämpfung und Möblierung zu undefinierten Effekten führen kann.
> Deswegen werden solche Gruppenstrahler bevorzugt für Aufführungen im
> Freien eingesetzt, wo sie den Vorteil einer im Vergleich zu
> Punktstrahlern gleichmäßigeren Schalldruckverteilung über die
> Zuhörerreihen hinweg haben.

Genau das und es gesellt sich auch noch ein gravierender Nachteil dazu, 
den der offensichtlich HiFi begeisterte Herr ( man beachte die 
Verstärker etc. )
eigentlich wissen müsste.
Jedes Lautsprecher Chassis hat seine eigenen Resonanzen oder sonstige 
unlinearitäten im Frequenzgang.
Nimmt man ( so wie er ) zig mal das gleiche Modell dann addieren sich 
immer die gleichen unlinearitäten, und das Gebilde taugt dann - wenn 
überhaupt - nur zur open Air Bühnenbeschallung.
Für einen angenehmen, ausgewogenen Frequenzgang ist "viel hilft viel" 
die falsche Formel.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Lass mich raten: Du meinst, wenn ein Chassis bei x Hz 0,8 dB Einbruch 
hat, dann sind es bei sechs Lautsprechern schon fast fünf dB?

von Mani W. (e-doc)


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Stefan M. schrieb:
> Für einen angenehmen, ausgewogenen Frequenzgang ist "viel hilft viel"
> die falsche Formel.

Nur ist jedes menschliche Ohr etwas anders, jeder Mensch hat praktisch
eine eigene Aufnahme der Töne, ob im tiefen, mittleren oder hohen
Bereich, wobei die Lautstärke dann auch noch eine Rolle spielt...


Und im Endeffekt muss das Klangbild passen, das ist aber von Mensch
zu Mensch anders und kann dann noch durch Equalizer auf persönlichen
Geschmack gebracht werden...

von Bernd M. (bernte_one)


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ich seh in dem Video einen alten glücklichen Mann, ich würde sagen Ziel 
erreicht

von Joachim B. (jar)


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Stefan M. schrieb:
> Jedes Lautsprecher Chassis hat seine eigenen Resonanzen oder sonstige
> unlinearitäten im Frequenzgang.

a.) stimmt

> Nimmt man ( so wie er ) zig mal das gleiche Modell dann addieren sich
> immer die gleichen unlinearitäten

stimmt nicht wenn a.) stimmt

es gibt +- Toleranzen schreibst du ja selbst a.)

In der Fehlerrechnung werden alle Toleranzen als worst case in eine 
Richtung addiert, in der Realität verteilen sich aber die Fehler nach + 
und - und gleichen sich zum Teil aus.

von Peter D. (peda)


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Bernd M. schrieb:
> ich seh in dem Video einen alten glücklichen Mann

Die Frauen schauen aber alles andere als begeistert drein.
Das Zimmerchen ist ja auch wirklich nicht für diese riesen Klopper 
geeignet.

von Alexander S. (alesi)


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Peter D. schrieb:
> Die Frauen schauen aber alles andere als begeistert drein.

Hast Du das richtige Video angeschaut? Die Frauen sind doch mindestens 
genauso begeistert.

von Percy N. (vox_bovi)


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Joachim B. schrieb:

> In der Fehlerrechnung werden alle Toleranzen als worst case in eine
> Richtung addiert, in der Realität verteilen sich aber die Fehler nach +
> und - und gleichen sich zum Teil aus.

Nö. Wenn ein LS-Chassis konstruktionsbedingt an einer Stelle im 
Frequenzbereich einen Einbruch hat, wird der zwar bei verschiedenen 
Exemplaren unterschiedlich stark ausgeprägt sein, aber es wird eher 
nicht damit zu rechnen sein, dass ein Chassis so weit in die andere 
Richtung ausreißt, dass der Fehler der anderen ausgeglichen wird.
Allerdings könnte die Frequenzlage etwas unterschiedlich sein, so dass 
der Effekt nicht voll durchschlägt.

Die Fehler addieren sich jedoch nicht. Acht Chassis mit -3 dB bei 1.500 
Hz haben zusammen schlimmstenfalls -3 dB bei 1.500 Hz.

von Mani W. (e-doc)


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Bernd M. schrieb:
> ich seh in dem Video einen alten glücklichen Mann, ich würde sagen Ziel
> erreicht

Den habe ich auch gesehen...

von Joachim B. (jar)


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Percy N. schrieb:
> Allerdings könnte die Frequenzlage etwas unterschiedlich sein, so dass
> der Effekt nicht voll durchschlägt.

das meinte ich doch, wir sind also einig :)

von Achim B. (bobdylan)


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Bernd M. schrieb:
> ich seh in dem Video einen alten glücklichen Mann, ich würde sagen Ziel
> erreicht

Der grinst nur weil er gefilmt wird.

von Peter D. (peda)


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Alexander S. schrieb:
> Die Frauen sind doch mindestens
> genauso begeistert.

Deren Mimik sagt aber was anderes.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Stefan M. schrieb:
> Nimmt man ( so wie er ) zig mal das gleiche Modell dann addieren sich
> immer die gleichen unlinearitäten, und das Gebilde taugt dann - wenn
> überhaupt - nur zur open Air Bühnenbeschallung.

Das ist doch bei einem Einzelchassis viel ausgeprägter als bei Gruppen. 
Wenn da der Lautsprecher unlinear ist, schlägt das voll durch. Bei einer 
Gruppe besteht wenigstens die Chance, das durch Einbauposition und 
Exemplarstreuung jeder LS ein wenig anders reagiert. Ausserdem wird 
jeder LS mit deutlich weniger Leistung angesteuert und ist deswegen viel 
weniger ausgelenkt und unlinear.

von Percy N. (vox_bovi)


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Joachim B. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>> Allerdings könnte die Frequenzlage etwas unterschiedlich sein, so dass
>> der Effekt nicht voll durchschlägt.
>
> das meinte ich doch, wir sind also einig :)

Soweit schon, nur ging Stefan da wohl etwas weiter, nämlich dahingehend, 
dass eine Gruppe von identischen Chassis sich so verhält, wie in Serie 
geschaltete Filter. Dabei würden drei Filter zweiter Ordnung in 
serieller Zusammenschaltung ein Filter sechster Ordnung ergeben, und 
genau das passiert bei Lautsprechern nicht, zumal man sie akustisch 
nicht in Serie schalten kann. Die Behauptung, die Fehler seien zu 
addieren, ist falsch.

von Peter D. (peda)


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Bernd M. schrieb:
> ich seh in dem Video einen alten glücklichen Mann, ich würde sagen Ziel
> erreicht

Naja, für so nen Typ ist der Bau das Ziel und nicht die Fertigstellung.
Man sieht ja neben dem TV schon 2 Sätze an Standboxen, d.h. er war auch 
schon vorher reichlich bestückt.
Da die neuen Dinger nun sogar Tür und Fenster blockieren, werden die 
Frauen dafür sorgen, daß sie in nächster Zeit wieder verschwinden. Und 
der Betrachtungswinkel des TV ist auch nur noch sehr eingeschränkt.

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