Hallo, bei uns sind in den letzten 3 Jahren 2 Monitore und ein TV gestorben. Immer hat es das Netzteil zerlegt und jedes Mal kurz nach Ablauf der Garatie (ev. Zufall) und immer beim einschalten. Unsere Netzspannung liegt gleichmäßig um die 231V. Würde die Begrenzung des Einschaltstromes das Leben der Netzteile verlängern? Zum Bleistift mit einem NTC in Reihe zum jeweiligen Gerät? Ich hab schon bei jedem einschalten Angst dass es wieder ein Gerät zerlegt. Wenn das mit einem NTC gehen würde, welcher Typ wäre dafür geeignet? Vielen Dank.
Tom B. schrieb: > Unsere Netzspannung liegt gleichmäßig um die 231V. Das mag sein, aber die Ursache koennten auch allfaellige transiente Ueberspannungsspitzen sein - die Pulse koennen normale DMM nicht erfassen, geschweige denn anzeigen. Tom B. schrieb: > einem NTC in Reihe zum jeweiligen Gerät? Wenn Du noch einen ÜS-Schutz ergaenzen wuerdest, wuerde das die Chancen stark steigern. Kaeme das in Frage? Tom B. schrieb: > welcher Typ wäre dafür geeignet? Da der Strom hindurch muß, von der Leistung abhaengig.
hinz schrieb: > Was daran? Gute Frage. Die genauen Schaeden aufzudecken waere ein wichtiger Schritt zur Ermittlung der Ursache(n). Ohne das zu tun einfach irgendwelche Schutzmaßnahmen zu ergaenzen ist dagegen eher eine Art Gluecksspiel. Wird trotzdem haeufig gemacht. Einfach aus Unwillen, das Geraet ueberhaupt zu oeffnen und/oder Unkenntnis, wie denn ueberhaupt Schaeden zu ermitteln waeren. (Aus Unkenntnis auch oft teure, aber falsche Teile.) @Tom: Welche Meßgeraete haettest Du denn verfuegbar? Waere schon sehr viel besser, dem Problem erst mal auf den Grund zu gehen, bevor man kauft und einbaut. Varistor/NTC = billig, aber "umsonst" waere mies.
Tom B. schrieb: > Immer hat es das Netzteil zerlegt ... beim einschalten. Definiere bitte "Einschalten". Meinst Du das selbstständige Power-on, oder etwa mit einer schaltbaren Steckdosenleiste hart ans Netz geschaltet?
hart ans Netz schalte ich seit Jahrzehnten mein Rechnergeraffel an. da war noch nie was direkt beim Einschalten. allerdings hat mir ein damaliger CRT-Monitor den halben Rechner zerlegt, als der Monitor meinte während des Betriebs durchknallen zu müssen. statt eines einzelnen NTC würde ich eher die gute alte Relais-Box nehmen. siehe hier: https://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/bilder/onilim_3.gif das Relais schaltet den NTC nach erfolgtem Inrush heraus.
Danke für Euer Interesse. Mit einschalten meine ich das "harte" einschalten, z.B. an einer Steckdosenleiste mit Schalter. Bei dem TV (Samsung) weiß ich nicht was am Netzteil defekt war, die ganze Platine wurde ausgetauscht und damals hab ich mir noch nichts dabei gedacht. Bei den beiden Monitoren (auch Samsung) war jeweils ein 600V Mosfet kaputt. Der Transistor hat einen Kurzschluss verursacht dass die Wohnungssicherung ausgelöst hat. An Messgeräten habe ich zwei DMM und ein USB Oszi PS 2205A.
NTC-Einschaltstrombegrenzer sind üblich auch in der Consumer-Branche und sollten bei Deinen Teilen bereits ab Werk vorhanden sein. Deren typische Kaltwiderstände liegen zwischen 5 und 10 Ohm. Durchbrennende PowerMOSFETs sind keine Seltenheit. Wenn hierbei aber die Wohnungssicherung auslöst, ist imho die geräteinterne Absicherung mangelhaft.
Tom B. schrieb: > Bei den beiden Monitoren (auch Samsung) war jeweils ein 600V Mosfet > kaputt. Da hilft kein NTC.
hinz schrieb: > Da hilft kein NTC. Ein Varistor (VDR) schon. Der wird in die Versorgung zwischen L-N geklemmt.
hinz schrieb: > Tom B. schrieb: >> Bei den beiden Monitoren (auch Samsung) war jeweils ein 600V Mosfet >> kaputt. > > Da hilft kein NTC. Das spricht eher für Transienten (Ueberspannungsspitzen). Ein Überspannungsschutz sollte da Abhilfe schaffen. Sowas, wie hier(soll keine Werbung sein:-)) ): https://www.amazon.de/Goobay-51270-Netz-und-%C3%9Cberspannungsschutz-230V-3500-Wei%C3%9F/dp/B000L12R2W/ref=pd_sbs_0_2/261-3229673-2685568?_encoding=UTF8&pd_rd_i=B000L12R2W&pd_rd_r=3f53bd3e-4ef4-11e9-9aa8-2d5a93f752a2&pd_rd_w=I62xf&pd_rd_wg=aBPK0&pf_rd_p=74d946ea-18de-4443-bed6-d8837f922070&pf_rd_r=15KPBD7KQT932MCX6MFG&psc=1&refRID=15KPBD7KQT932MCX6MFG https://www.amazon.de/Hama-%C3%9Cberspannungsschutz-Telefonanlage-LED-Statusanzeige-Kindersicherung-Wei%C3%9F/dp/B004LQ1P1C/ref=sr_1_13?ie=UTF8&qid=1553514638&sr=8-13&keywords=%C3%BCberspannungsschutz
Tom B. schrieb: > Warum brennen die PowerMOSFETs (oft) ?durch Die Transienten/Spannungsspitzen schlagen bis zum Transistor durch und auf Dauer kann er sowas nicht aushalten.
adi schrieb: > Transienten (Ueberspannungsspitzen) Nein, die hält der Zwischenkreiselko vom Schalttransistor weitestgehend fern, insbesondere wenn noch eine PFC im Spiel ist.
hinz schrieb: > adi schrieb: >> Transienten (Ueberspannungsspitzen) > > Nein, die hält der Zwischenkreiselko vom Schalttransistor weitestgehend > fern, insbesondere wenn noch eine PFC im Spiel ist. Sollte man meinen. Allerdings hat auch dieser einen endlichen ESR so dass energiereiche Transienten nicht unbedingt abgefangen werden können. Eine fundierte Aussage zu diesem Dauerthema habe ich noch nicht gefunden.
hinz schrieb: > adi schrieb: >> Transienten (Ueberspannungsspitzen) > > Nein, die hält der Zwischenkreiselko vom Schalttransistor weitestgehend > fern, insbesondere wenn noch eine PFC im Spiel ist. Deine Aussage ist absolut richtig, aber die genannten Symptome sprechen dagegen. Mir fällt sonst nichts ein, was einen 600V Mosfet nach einer gewissen Zeit zerlegt. Ich habe bereits ein paar LCD-TVs auf dem OP-Tisch gehabt. Eine PFC hatte keiner von denen und das Layout vom Netzteil ist eigentlich furchtbar. Es muss wohl eine eigene Kunstrichtung sein, so wenig Bauteile so schlecht auf einer großen Platine unterzubringen zu können/wollen :-)))
Tom B. schrieb: > Warum brennen die PowerMOSFETs durch? Weil es Ihnen bei uns nicht mehr gefällt. :-) Aber vielleicht hilft eine Suchmeldung?
Kann man diese Spannungsspitzen, Störimpulse und was sich alles so auf dem 230V Leitungen tummelt anzeigen? So wie bei einem Panorama Empfänger?
Tom B. schrieb: > Kann man diese Spannungsspitzen, Störimpulse und was sich alles so auf > dem 230V Leitungen tummelt anzeigen? Mit einem Oszilloskop und passendem Tastkopf ja.
hinz schrieb: > adi schrieb: >> Transienten (Ueberspannungsspitzen) > (...) > hält der Zwischenkreiselko vom Schalttransistor > weitestgehend fern, insbesondere wenn noch eine > PFC im Spiel ist. Ok, ein Wandler ohne PFC hat Gleichrichtung und Glaettung, der Glaettelko absorbiert so einiges. Weiterhin blicke ich nicht durch. Ein zweistufiger Wandler (PFC+DC/DC) wuerde dafuer sorgen, daß der oder die Schalter der DC/DC Stufe kaum in Gefahr sein duerften - das ist schon klar. So etwas wird allerdings nur bei entspr. Leistung eingesetzt - eher nicht (zumindest seltenst) fuer TV- oder Monitor-Netzteile, haette ich gedacht. Davon mal abgesehen sitzt hier im Gegenzug kein dicker Elko vor dem Schalter der PFC. Teufel/Beelzebub? Ein einstufiger Wandler mit PFC kann theoretisch wiederum recht unterschiedlich aufgebaut sein. Ich weiß gar nicht, wie viele Single-Stage-PFC Topologien + Regelungsarten es wohl geben mag? Welche Schaltung(en) genau meintest Du denn hier?
Mark S. schrieb: > Wollen wir wetten dass dieser Wandler nen PFC enthält? Auf keinen Fall... mir fehlt die Erfahrung damit, also hat eine Aussage meinerseits dahingehend kein Gewicht. (Und ich werde einen Teufel tun, um nun zu versuchen, mir Gruende zur Gegenwette bei Google zu erforschen.) Darum bitte nicht als Kritik oder Streitversuch sehen - ich wollte wirklich nur wissen, was genau gemeint war. (Exakte Schaltung(en), Schutz hervorrufende Ursachen.)
ok, es ist auch nicht entscheidend, ob nun ein PFC vorhanden ist oder nicht - in jedem Fall gibt es einen primären Speicherelko mit einem gewissen, aber begrenzten, Puffervermögen.
Ein NTC schützt die Haussicherung o.ä. vor dem Ladestrom der Primärelkos aber nicht das NT. Das läuft gemächlich mit Softstart und kleinem Strom an, wenn die Elkos geladen sind.
Ein NTC in Reihe als Einschaltstrombegrenzung wird nicht helfen da dieser nur dafür sorgt, dass der Zwischenkreis langsamer geladen wird und der LSS nicht fliegt. Wenn es im Einschaltmoment zum Defekt kommt ist der mosfet schon beschädigt und ein zu großes du/dt tötet ihn. Ein Varistor zwischen L/N/PE wird gegen Transienten zwar helfen allerdings sind viele zu schnell so dass dieser nicht anspricht sondern eher auf Dauer kaputtgeht und bei unsachgemäßer Verwendung eien Brand/Kurschluss verursachen kann (gekoppelte Thermosicherung erforderlich). Eine Drossel in beiden Zuleitungen wird gegen sehr hochfrequente Transienten am besten helfen....quasi ein selbstgebauter Netzfilter
Transienten treten aber auch schon innerhalb der Garantiezeit auf. Ich vermute, daß ggf. noch Verschleißeffekte dazukommen, wie austrocknende Elkos, Materialermüdung bei grenzwertig heißen Halbleitern...
Hier Bilder der defekten Netzteil Platine. Den Fet habe ich ausgelötet, es ist ein MDF11N60. Der muss sehr heiß gewesen sein, auf der Rückseite sieht man deutlich die Verfärbung der Leiterplatte. Der Fet war oben auf dem schrägen Kühlkörper befestigt. Zwei Anschlüsse waren nicht verlötet, konnte die mit der Hand aus den Lötaugen heraus ziehen. Hat der sich selber ausgelötet oder war das von Anfang an so? Hat ja über 2 Jahre so funktioniert.
Der defekte MOSFET gehört zum PFC - der daneben sitzende 2-Beiner ist die PFC-Gleichrichter-Diode. Die grüne Scheibe links unten im Bild ist höchstwahrscheinlich der Anlauf-NTC. Also alles im üblichen Bereich. Mich persönlich würde hier interessieren welchen ESR der fette 400V-Stützelko aktuell mißt.
Kann ich den ESR mit dem DMM messen? Dann würde ich ihn aus bauen und messen.
Tom B. schrieb: > Hat der sich selber ausgelötet oder war das von Anfang an so? Hat ja > über 2 Jahre so funktioniert. Erst Materialermüdung der Lötstelle durch den stetigen Wechsel von kalt auf schmelzpunktnahe Temperaturen, dann steigt die Temperatur durch erhöhten Übergangswiderstand an der Stelle nochmal an und der Halbleiter stirbt.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.