Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Wie groß ist das Bruchrisiko einen großen SMD-Kondensator von Hand zu Löten?


von WW-Tech (Gast)


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Wie schätzt ihr das Risiko relativ große SMD-Kondensatoren wie z.B. den 
https://www.pollin.de/p/smd-hochspannungs-keramikkondensator-avx-mlc-2020-10-nf-1500-v-201165 
von Hand auf eine Platine zu löten?

Ich möchte damit eine Hochspannungskaskade bauen die (in Silikon) 
eingegossen werden soll. Wenn jetzt die Kondensatoren durch thermische 
Spannungen langsam Brüche und/oder Kurzschlüsse entwickeln wäre das 
natürlich ein größerer Reparaturaufwand.

Wäre es sinnvoll in die Platine unter die Kondensatoren je einen Schlitz 
zu fräsen?

von nur ich (Gast)


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Wenn die Pads als Thermals ausgeführt sind, also nicht vollflächig in 
"massiven" Kupferflächen eingebettet sind, oder bei HV vermutlich eh nur 
mit Leiterbahnen angebunden sind, sehe ich erst mal keine Probleme.
Temperatur beim Löten nur so hoch wie nötig wählen.

Hilfreich wäre, dass die mechanische Stabilität der LP sichergestellt 
ist. Keine Verbiegung usw.

von HildeK (Gast)


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Wenn du nur ein Einzelstück machen willst, vielleicht kannst du sowas 
quasi nachbauen:
https://www.mouser.com/images/microsites/kemet%20kps%20l%20series%20pic.png

von Glasfaser (Gast)


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HildeK schrieb:
> Wenn du nur ein Einzelstück machen willst, vielleicht kannst du sowas
> quasi nachbauen:

Oder gleich Kondensatoren mit solchen Laschen kaufen. Gibt's auch bei 
Bürklin, wenn die Versandkosten von Mouser und Co. zu hoch sind.

von Warum auch nicht (Gast)


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WW-Tech schrieb:
> Wie schätzt ihr das Risiko relativ große SMD-Kondensatoren wie z.B. den
> 
https://www.pollin.de/p/smd-hochspannungs-keramikkondensator-avx-mlc-2020-10-nf-1500-v-201165
> von Hand auf eine Platine zu löten?
>
> Ich möchte damit eine Hochspannungskaskade bauen die (in Silikon)
> eingegossen werden soll. Wenn jetzt die Kondensatoren durch thermische
> Spannungen langsam Brüche und/oder Kurzschlüsse entwickeln wäre das
> natürlich ein größerer Reparaturaufwand.
>
> Wäre es sinnvoll in die Platine unter die Kondensatoren je einen Schlitz
> zu fräsen?

Ich habe solche schon mehrfach verbaut, und bisher keine Probleme 
gehabt.
In Serie würde ich das nicht tun, da ist Reflow natürlich besser, aber 
es geht schon.

Ich habe sie auch schon von anderen Boards ausgelötet und neu verlötet.

Was kritisch ist, ist dass die Leiterplatte stabil genug sein muss. Wenn 
sie sich an Stellen biegen kann, wo diese Kondensatoren verbaut sind, 
wird es problematisch.

Ich würde trotzdem wenn möglich 1210 und kleiner nehmen. 1,5kV 10n 
bekommst du auch in 1206. Das ist weniger kritisch. Siehe auch:
https://de.farnell.com/kemet/c1206x103kfractu/kondensator-0-01-f-1-5-kv-10-x7r/dp/2676512?st=1206%2010nF%201,5kV

 Natürlich wird es da schon Anspruchsvoll, was die Abstände angeht ;-)

von Clemens L. (c_l)


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WW-Tech schrieb:
> Wie schätzt ihr das Risiko relativ große SMD-Kondensatoren von Hand auf
> eine Platine zu löten?

Die Hersteller elauben Handlöten nur mit Vorheizen und höchstens einmal, 
wenn sie es nicht ganz verbieten.

> Wäre es sinnvoll in die Platine unter die Kondensatoren je einen Schlitz
> zu fräsen?

Besser Kondensatoren mit Beinen:
https://www.johansondielectrics.com/mini-switchmode-capacitors

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