Ich trau es mich ja gar nicht zu sagen (rumdrucks...) aber ich habe Probleme beim Löten :-O Ich will an das Giebelblech meines Dachs neue "Regensammler" (Winkel ca 10x10mm) löten, da einige nach 120 Jahren dann doch mal weggerostet sind. Die sind im Original auch aufgelötet. Das alte Blech ist wohl verzinktes Eisenblech (rostet an einigen Stellen und ist magnetisch), die neuen Winkel 0.5mm verzinktes Stahlblech. Ich hab auch einen dicken Gaslötkolben (von CFH), an der Hitze mangelt wohl es nicht. Die Lötstellen am alten Blech sind blank geschmirgelt, die Winkel leicht aufgerauht. Kann ja nicht schwerer als ein BGA sein. Also eine Sache von Minuten. Dachte ich... Aber egal ob mit Lötwasser für Zinkblech oder Lötfett, das Zinn verbindet sich nicht mit dem Blech. Das vorher blitzblanke Blech wird (dunkel)grau und irgendwie schmierig, das Lötzinn kugelt darauf munter rum, das wars dann aber auch. Es gibt keine echte Benetzung, von "mechanischer" Befestigung ganz zu schweigen. Bei dem neuen Blech der Winkel scheint Lötwasser+Zinn die Zinkschicht abzufressen, es wird jedenfalls auch grau (Eisen?), das dann mit dem Zinn nichts mehr anfangen will. Was mache ich falsch? Zu heiss, zu kalt (kann ich mir kaum vorstellen), falsches Flussmittel?
> [..] (dunkel)grau und irgendwie schmierig [..]
..das klingt nach vielvielvielvielzuheiss. Geh mal ganz brontal mit der
Temperatur runter, wenn Du nur eine offene Flamme hast dann heiz mal
testweise von der Rückseite. Weil eigentlich ist 'verzinkt' ganz einfach
zu löten..
Der Superlöter schrieb: > Youtube-Video "Weichlöten Zinkblech - Eine Anleitung - Beispiel > Dachrinne" Uiuiui, ist aber mit Blei. Gibt's für Dachrinnen auch Bleifrei? Gruss Chregu
Der Superlöter schrieb: > Youtube-Video "Weichlöten Zinkblech - Eine Anleitung - Beispiel > Dachrinne" Ja, hab ich in meiner Verzweiflung auch schon gegeguckt. Leider siehts bei mir nicht so aus... g457 schrieb: > ..das klingt nach vielvielvielvielzuheiss. Hm. Ich werds morgen nochmal probieren... Christian M. schrieb: > Uiuiui, ist aber mit Blei. Gibt's für Dachrinnen auch Bleifrei? Ich hab das Stangen-Löt(blei)zinn ganz normal über Amazon bekommen ;)
Georg A. schrieb: > Der Superlöter schrieb: >> Youtube-Video "Weichlöten Zinkblech - Eine Anleitung - Beispiel >> Dachrinne" > > Ja, hab ich in meiner Verzweiflung auch schon gegeguckt. Leider siehts > bei mir nicht so aus... Lass dir das doch mal von einem gelernten Spengler zeigen. In dem Video ist dpe Regenrinne auch kein verzinktes Eisenblech, sondern Titanzink. Außerdem sollte man das Werkstück auf über hundert Grad° vorwärmen, so wie das Klempner beim Löten von Kupferrohr auch machen. Die Temperatur kann man mit einem Pyrometer kontrollieren. > g457 schrieb: >> ..das klingt nach vielvielvielvielzuheiss. > > Hm. Ich werds morgen nochmal probieren... Aber erst mal uf einer Werkbank mit Musterstücken. > Christian M. schrieb: >> Uiuiui, ist aber mit Blei. Gibt's für Dachrinnen auch Bleifrei? > > Ich hab das Stangen-Löt(blei)zinn ganz normal über Amazon bekommen ;) Wenn du hier die Legierung posten würdest, hätten wir eine Chance zu prüfen ob es das richtige Material ist. Ansonsten würde ich den Fachhandel empfehlen und nicht einen ahnungslosen Alles-Versandhandel.
So ideal wie im YT-Video geht das ja meistens leider nicht. Gegenbeispiel: Du hast Dachrinnen montiert, aber in denen einen Stoß oder einen Winkel zu verlöten. Da hängst Du dann dran "wie die Katz am Preßsack", weil Du von unten und von oben die Stöße verlöten mußt. Von oben muß das nicht unbedingt verlötet sein, aber von unten schon. Was damit zusammenhängt, daß oben auch mit Silikon die Fuge "zugeschmiert" werden kann, während unten durch die Verzinnung nicht nur der Spalt gefüllt, sondern auch das blanke Blech geschützt werden sollte. Im Überlappungs-Bereich (von unten verlötet) funktioniert das am besten so, wenn man beide Rinnen (auf ca. 1cm Länge) metallisch blank schleift und vorverzinnt. Dann die Rinnen montiert und nach ihrer Montage die Endverlötung von ihnen ausführt. Von unten ist die Verlötung deshalb besser machbar, weil die Wärmezufuhr besser beherrschbar ist als wenn (oben) die Flamme in der Biegung "herumpfeift". Grundsätzlich geht das am besten mit einer offenen Flamme, die aber "weich" eingestellt sein sollte. Als Lot verwende ich dabei ausschließlich "Aufzinnungs-Lot" für Karosserien: Ist Stangenware der Zusammensetzung Pb74Sn25Sb1 Zum Vorverzinnen: Aufstreichbare Paste die Zinnpartikel enthält. Wie damit gearbeitet werden kann hier: http://www.oldtimer-tv.com/oldtimer/DE/tipps-tricks/index.php?Seite=187 Zu viel "aufgebatztes" Lot kann man problemlos "verstreichen": Mit Buchenholz, das immer wieder in Motorenöl eingetaucht wird. (Es muß nicht unbedingt Bienenwachs sein). Wenn man sowieso auch immer wieder mal Karosserien "aufmotzt", hat man sicher auch Karosseriefeilenblätter im Haus. Gibt's grob und fein, und mit ihnen kann man Verzinnungen, GFK und sonstige Spachtelmassen bearbeiten. Ansonsten kann ich Dir nur raten, auch mal andere Alternativen in Erwägung zu ziehen, weil es inzwischen durchaus Weiterentwicklungen gibt, die Löten erübrigen können. Georg A. schrieb: > Ich will an das Giebelblech meines Dachs neue "Regensammler" (Winkel ca > 10x10mm) löten, da einige nach 120 Jahren dann doch mal weggerostet > sind. Die sind im Original auch aufgelötet. Das alte Blech ist wohl > verzinktes Eisenblech (rostet an einigen Stellen und ist magnetisch), > die neuen Winkel 0.5mm verzinktes Stahlblech. Wie lang sind denn die Regensammler? Grüße
L. H. schrieb: > Was damit zusammenhängt, daß oben auch mit Silikon die Fuge > "zugeschmiert" werden kann Wow, klingt ja nach einer richtig sauberen Handwerksarbeit.
Karl K. schrieb: > L. H. schrieb: >> Was damit zusammenhängt, daß oben auch mit Silikon die Fuge >> "zugeschmiert" werden kann > > Wow, klingt ja nach einer richtig sauberen Handwerksarbeit. Schon mal Dachrinnen verlötet? Grüße
L. H. schrieb: > Schon mal Dachrinnen verlötet? Ja. Und ganz sicher nicht mit Silikon zugeschmiert. Lötwasser und Kolben vom Dachdecker ausgeliehen, der Kolben hat dann auch die richtige Leistung und Form, damit man innen arbeiten kann. Und das Lötwasser danach gut abspülen, sonst gibt das Flecken.
@Karl Es sieht so aus, als ob durch den enormen Platzbedarf der Schnauze in Deinem Schädel nicht mehr viel Platz für Hirn übrig war.
L. H. schrieb: > Wie lang sind denn die Regensammler? ca. 35cm, quer über das Blech. Manchmal auch nochmal 30cm im rechten Winkel dazu, damit es an den Flachstellen (das sind geschwungene Giebel mit Absätzen) nicht nach vorne auf die Fassade tropft. Insgesamt sind das über 15 von den Blechen, die ersetzt werden müssen, die meisten sind schon gar nicht mehr da. Das Giebelblech selbst ist nicht ersetzbar, da es a) 3 Giebel mit je ca. 12m laufendem Blech sind und b) das auf die alte Art mit in den Putz eingelassenen Drähten fixiert ist. Legierung ist übrigens das übliche Pb60Sn40.
Georg A. schrieb: > (1) Ich will an das Giebelblech meines Dachs neue "Regensammler" (Winkel > ca > 10x10mm) löten, da einige nach 120 Jahren dann doch mal weggerostet > sind. Die sind im Original auch aufgelötet. Das alte Blech ist wohl > verzinktes Eisenblech (rostet an einigen Stellen und ist magnetisch), > die neuen Winkel 0.5mm verzinktes Stahlblech... > (2) Die Lötstellen am alten Blech sind blank geschmirgelt, die Winkel > leicht > aufgerauht... > (3) Aber egal ob mit Lötwasser für Zinkblech oder Lötfett, das Zinn > verbindet sich nicht mit dem Blech. Das vorher blitzblanke Blech wird > (dunkel)grau und irgendwie schmierig, das Lötzinn kugelt darauf munter > rum, das wars dann aber auch. Abgesehen davon, daß es die beste Lösung wäre, Du würdest die horizontalen Flächen komplett (bis zum Ansatz in die Bögen) erneuern: Zu 1): Mach Dir andere Winkel. Mit einem längeren Schenkel zum Auflöten und auch aus 1mm-Material. Längerer Lötschenkel deshalb, weil Du Dich keinen Illusionen hingeben solltest: Beim vorhandenen 0,5mm-Blech (bereits angerostet) kannst Du es Dir gar nicht "leisten", das z.B. per Flex, so blank zu schleifen, daß Du einen komplett verzinnbaren Untergrund haben wirst. Folglich kannst Du nur auf einzelne blanke "Lötstützpunkte" auf dem zu schonenden Untergrund aufbauen. Zu 2): Mach schonend blank, was möglich ist. Zu 3): Besorg Dir eine w.o. gezeigte Karosserie-Verzinnungspaste, damit Du wenigstens partiell vorverzinnen kannst. Georg A. schrieb: > Legierung ist übrigens das übliche Pb60Sn40. Diese Legierung verhält sich wg. des höheren Sn-Anteils anders als die mit mit geringerem Sn-Anteil. Letztere läßt sich "dickbatziger" auftragen und fließt auch bei Beflammung nicht so schnell weg. Grüße
L. H. schrieb: > Abgesehen davon, daß es die beste Lösung wäre, Du würdest die > horizontalen Flächen komplett (bis zum Ansatz in die Bögen) erneuern: Wieso? Das Giebelblech selbst ist einwandfrei, es gibt ein paar gaaanz leicht angerostete Stellen (eher vom Flugrost-Typ), aber nirgends Löcher, "Rost-Blätterteig" oder sowas. Und wie gesagt, das Blech ist nicht wie heute mit Schrauben festgemacht, sondern mit Drähten, die so alle 30-40cm nach vorne und und hinten im Putz abgespannt sind. Das zu entfernen ist ein Mordsaufwand und ist aufgrund des guten Blechzustands völlig unnötig. Es geht mir nur um diese kleinen Winkelchen. L. H. schrieb: > Beim vorhandenen 0,5mm-Blech (bereits angerostet) kannst Du es Dir gar > nicht "leisten", das z.B. per Flex, so blank zu schleifen, daß Du einen > komplett verzinnbaren Untergrund haben wirst. Die "alten" Winkel (das Bild oben zeigt einen der wenigen, die noch gut sind) sind auch nur aus 0.5mm Blech. Die Unterlage selbst ist deutlich dicker, ich schätze mal mindestens 0.8-1mm. Aber ich versuchs nochmal unter kontrollierbareren Bedingungen. Auf Knien im Gerüsteck bei Wind war für den Erstversuch evtl. doch keine so gute Idee ;)
Georg A. schrieb: > Ich will an das Giebelblech meines Dachs neue "Regensammler" (Winkel ca > 10x10mm) löten, da einige nach 120 Jahren dann doch mal weggerostet Mit '10x10mm Winkel' kann ich nichts anfangen. Soll das dem abtropfen dienen, ein Tropfkante? Vernieten, Hohlniete setzen? send pix :)
minimax schrieb: > Georg A. schrieb: > >> Ich will an das Giebelblech meines Dachs neue "Regensammler" (Winkel ca >> 10x10mm) löten, da einige nach 120 Jahren dann doch mal weggerostet > > Mit '10x10mm Winkel' kann ich nichts anfangen. > Soll das dem abtropfen dienen, ein Tropfkante? > > > Vernieten, Hohlniete setzen? > > send pix :) Da ist ja ein Bild :() glatt übersehen. Sorry, vergiss dies ...
L. H. schrieb: > Letztere läßt sich "dickbatziger" auftragen und fließt auch bei > Beflammung nicht so schnell weg. Da wird aber hoffentlich nicht wirklich mit Flamme gelötet, sondern mit dem "Eisen"? Georg A. schrieb: > Aber ich versuchs nochmal unter kontrollierbareren Bedingungen. Das Entscheidende bei diesem Material ist das Flussmittel. Das muss leider aggressiv sein, und muss danach gut abgewaschen werden. Und natürlich ein guter Bräter mit breiter Meiselspitze, sowas https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/I/61BJKR8aKsL._SX466_.jpg oder elektrisch ab 300W.
minimax schrieb: > Vernieten, Hohlniete setzen? Das ist Plan B (mit Edelstahlnieten). Macht halt Löcher ins Blech, wo noch keine sind aber gern Wasser steht...
Georg A. schrieb: > Legierung ist übrigens das übliche Pb60Sn40. Damit müsste es eigentlich auch gehen, wenn man sich an den Temperaturbereich des Datenblatts 183°- 235°C hält. S-SN97Cu3 Diese Legierung hat einen Temperaturbereich von 227°-310°. Das Blech wird hier das Zinn wohl besser annehmen. Muss man halt ausprobieren. :)
Karl K. schrieb: > L. H. schrieb: >> Letztere läßt sich "dickbatziger" auftragen und fließt auch bei >> Beflammung nicht so schnell weg. > > Da wird aber hoffentlich nicht wirklich mit Flamme gelötet, sondern mit > dem "Eisen"? Mit jeder offenen ("weich" eingestellten) Flamme kann man den erforderlichen Wärmeeintrag für Weichlötungen am besten bereitstellen. Problematisch können dabei nur Windverhältnisse und/oder der Einsatz von "Lötwasser" sein. Letzteres verwende ich gar nicht mehr, weil es "empfindlich" auf offene Flammen reagiert: Es kann schneller verbrannt werden als man mit der Vorverzinnung voran kommen kann. Und dann steht man da und fängt wieder von vorne an, weil die beabsichtigte Vorverzinnung komplett "für den Eimer" war. Sicher kosten die Verzinnungspasten ganz erheblich mehr als Lötwasser. Aber damit bekommt man auch völlig unproblematisch einwandfreie Vorverzinnungen hin. Und eine gute Vorverzinnung ist bei etwas schwierigeren Weichlötungen weit mehr als "die halbe Miete" für erfolgreiche Verlötungen. Georg A. schrieb: > minimax schrieb: >> Vernieten, Hohlniete setzen? > > Das ist Plan B (mit Edelstahlnieten). Macht halt Löcher ins Blech, wo > noch keine sind aber gern Wasser steht... Vergiß am besten Deinen Plan B. ;) Grüße
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