Guten Morgen, ich habe eine vielleicht exotische Frage, die mich aber schon seit Jahren beschäftigt...es gibt bzw. gab ja für viele Leitungs-Typen Pseudo-Diagnose-Messgeräte. So besitze ich z.B. einen ISDN-Tester, der aber wohl nicht mehr als die korrekte Bus-Verdrahtung bzw. das generelle Vorhandensein der Spannungen anzeigt. Mein Netzwerk-Leitungstester zeigt wohl auch nur abwechselnd eine Durchgangsprüfung auf Adern + Schirm an. Das ist natürlich billigstes Equipment und nicht mit dem zu vergleichen, was ein Profi in seinem Koffer hat. Ich frage mich, ob man die Leitungsqualität diverser Leitungen zumindest Ansatzweise mit den Mitteln abschätzen kann, die einem Hobby-Elektroniker zur Verfügung stehen? In meinem Fall wären das neben einem Multimeter im mittleren Preissegment ein älteres digitales 2-Kanal-Speicher-Oszilloskop (20 MHz, 200 MS/s Einkanal, 100 ns/div) sowie ein arbiträrer Signalgenerator (Sinus und Rechteck bis 2 MHz, 50 Ohm, 14 Vpp). Mir ist bekannt, dass je nach Übertragungsrate und Leitungscode deutlich höhere Frequenzen auf den Leitungen übertragen werden und das man normalerweise speziell dafür entwickelte Messgeräte nutzt, die dann die Fehlerrate und andere Werte anzeigen. Es geht mir hier mehr um die Herausforderung, ob bzw. wie man mit den genannten veralteten Geräten zumindest mehr über den Zustand diverser Verkabelungen aussagen kann, als mit den für Heimwerker üblichen Multimeter-Tests (Spannung, Durchgang, Nebenschluss, Masseschluss)? Ich dachte da an so etwas wie eine Referenz-Messung direkt am Signalgenerator und an bestimmten entfernten Punkten der Leitung, z.B. für analoge Telefonie, S0-Bus oder Ethernet. Denkbar wäre natürlich auch eine Live-Messung an verschiedenen Punkten vom Bus, also ohne Signalgenerator. Viele Grüße Schlumpf
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KA ob man mit deinem Equipment was vernünftiges messen kann, wohl eher nicht, interessant könnte es trotzdem sein. Schau dir das mal an: https://ra.ziti.uni-heidelberg.de/pages/student_work/seminar/ws0405/Felix_Rembor/praesentation.pdf
Hallo teoderix, vielen Dank für den Link, ich bin schon am lesen... Ich habe mit dem Oszi schon einige interessante Messungen durchführen können und vermute, dass Messungen an aktiven Bus-Leitungen auf jeden Fall sinnvoller sind, als irgendwelche selbst erzeugte Signalformen zu messen und dann möglicherweise Probleme mit Reflexionen zu haben, weil weder Dosen noch Endgeräte angeschlossen sind. Bis 10BaseT bzw. 10 MHz sollte das zumindest von der Abtastrate her eigentlich noch gut funktionieren. Bezüglich der Messungen mit dem Oszi habe ich noch eine Frage zur praktischen Vorgehensweise, die Du (oder jemand anderes) mir hoffentlich beantworten kannst: GND liegt bei meinem Oszi auf Erdpotential des Stromnetzes, weswegen man sich normalerweise ein paar Gedanken macht, bevor man die Klemmen irgendwo an ein ebenfalls geerdetes Gerät anschließt. Ich habe zu Hause z.B. eine für mehrere hundert Euro teuer gekaufte Digitalisierungs-Box Premium in Betrieb, die über diverse Klemm-Anschlüsse verfügt. Bevor ich da nun einfach die Strippen anschließe, würde ich natürlich gerne ausschließen, dass irgendeine der zu Messenden Leitungen auf Erdpotential des Stromnetzes liegt. Aber es geht mir natürlich auch um andere Geräte mit Schnittstellen, die ich zukünftig untersuchen möchte. Kann man bei jedem Gerät im Ausgeschalteten Zustand gefahrlos per Multimeter mit einer Ohm-Messung feststellen, ob sich ein Anschluss auf Erdpotential befindet? Ich hatte zuvor nie einen Grund, bei derartigen Anschlüssen die Verbindung mit Erdpotential zu prüfen.
Ich merke gerade, dass ich das irgendwie blöd formuliert habe. Aber ich denke, es ist klar, was ich meine - also dass ich nicht zufällig irgendeine Spannung vom Bus über die Erde des Oszis kurzschließen möchte. Da fehlt mir ehrlich gesagt auch die ins Detail gehende Erfahrung mit den vielen verschiedenen Schnittstellen - also ob diese normalerweise immer Kurzschlussfest sind, etc.
Schlumpf schrieb: > Ich hatte > zuvor nie einen Grund, bei derartigen Anschlüssen die Verbindung mit > Erdpotential zu prüfen. Ja, jetzt hast Du ja einen Grund. Vorsichtiges schlumpfen! mfg Klaus
Klaus R. schrieb: >Vorsichtiges schlumpfen! Hallo Klaus, ich nehme mal an, dass Dein "Ja" keine Antwort auf meine direkt vor der von Dir zitierten Passage gestellten Frage ist, sondern eine einleitende Floskel? Ich bin leider nicht Schlaubi Schlumpf und frage mich immer noch, wie man bei so etwas "vorsichtig" agieren könnte? In einer anderen Diskussion habe ich folgende Aussage gefunden... Bal T. schrieb in einer anderen Diskussion ("ISDN am AVR (Mega8)") im Beitrag #1990726: > Den Hauptvorteil dieser Lösung sehe ich in der sicheren galvanischen > Trennung zum Telekommunikationsnetz. Gerade bei der direkten Anschaltung > an das NTBA bzw. an TK-Anlagen mit gespeisten S0-Bussen lässt sich kein > sicherer Bezug zum Erdpotential (PC & STK500) definieren bzw. > herstellen. Bei einer ähnlichen Aktion hätte ich fast mal ein STK500 in > den Himmel befördert. Neben diesem Sicherheitsaspekt könnten > Masseschleifen zum Brummen führen, was sich nicht unerheblich auf die > Signalqualität auswirken würde. Deshalb kam für mich nur eine Trennung > mit einem Übertrager in Frage. In diesem Zusammenhang wundert es mich ein wenig, dass hier keiner etwas zu dem Thema sagen konnte oder wollte.
Zum Thema Netzwerkkabeltester gab es doch etwas: Beitrag "Re: China SUPER Bauteile-Schnäppchen Thread [V4]" Ich könnte mir vorstellen, das Gerät zu kaufen.
Manfred schrieb: > Zum Thema Netzwerkkabeltester gab es doch etwas: > Beitrag "Re: China SUPER Bauteile-Schnäppchen Thread [V4]" > > Ich könnte mir vorstellen, das Gerät zu kaufen. echt? Drahtlose CAT5 RJ45 LAN nicht sehr vertrauensbildend bis jetzt kam ich prima mit dem hier zurecht: Incutex Netzwerk-Kabel-Tester für RJ45 und Rj11-kabel um 10,-€
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Joachim B. schrieb: > bis jetzt kam ich prima mit dem hier zurecht: > Incutex Netzwerk-Kabel-Tester für RJ45 und Rj11-kabel Ich komme prima mit einem Fluke 620 zurecht. Da stecke ich ein Kabel dran, das andere Ende bleibt offen. Es zeigt mir die ungefähre Länge, zeigt eine fehlerhafte Verseilung und einen evtl. fehlenden Schirm. Ich habe keine Ahnung, wie die das machen, es funktioniert jedenfalls. Um einen Leitungsweg von mehreren zu finden, gibt es am anderen Ende einen Identifier-Stecker, der aber für die eigentliche Messung nicht notwendig ist. Bei dem Chinesen kommt mir die Hoffnung, dass die das nachgebaut haben.
Manfred schrieb: > Bei dem Chinesen kommt mir die Hoffnung, dass die das nachgebaut haben. mir nicht: Fluke 620 Kabelmessgerät und Drahtlose CAT5 RJ45 LAN passen nicht zusammen oder sollte dein Fluke das Kabel drahtlos messen? Dann wäre die Kabelschirmung echt mies! aber irgendwo gab es auch sauerstofffreies wlan Kabel zu kaufen :)
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Schlumpf schrieb: > In diesem Zusammenhang wundert es mich ein wenig, dass hier keiner etwas > zu dem Thema sagen konnte oder wollte. Soweit ich noch weiß ist die Übertragung, auch früher des analogen Spechverkehrs, erdsymetrisch. Die Amtsbatterie lieferte zwar 60 V Gleichspannung, aber das Signal war durch Drosseln abgeblockt. Sieh Dir mal dies hier an: http://www.signal.com.tr/pdf/cat/Bourns_VDSL-TBU_AppNote.pdf mfg klaus
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