Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hameg HM312 100V gegen Erde ok?


von Hans D. (hanserl)


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Hallo Leute,

ich bastel eigentlich grad an einem anderen Projekt, aber jetzt 
"brauche" ich zum Messen ein zweites Oszi...
Ich hab ein schönes altes Hameg 307, aber das hat hald nur einen 
Kanal...

Vor ein paar Jahren hab ich ein HAMEG 312 auf dem Flohmarkt für 5€ 
gekauft, leider hat es beim Einschalten den FI und die Gerätesicherung 
rausgehauen.
Das hat mich geärgert und seit dem stand das Teil im Keller.
Heute hab ich die Schukoerde abgeklemmt und siehe da, die Röhre geht 
wunderbar und nichts raucht oder pfeift, nur ein leichtes Brummen der 
Netzspannung ist zu hören.

In weiser Vorraussicht habe ich mich auf ne Isoliermatte gestellt und 
die Spannung des Gehäuses gegen Erde gemessen und hatte satte 101 V~ 
anliegen...

Das scheint so nicht im Sinne des Erfinders zu sein.

Ich bin nicht der beste, wenn es um Elektronik geht und hoffe auf eure 
Hilfe!
Was kann denn der Fehler sein? Da sind "voll viele" Bauteile mit dem 
Gehäuse verbunden. Ich blick da nicht durch.
Solange ich da Spannung gegen Masse messe will ich aber auch nicht 
ranfassen ;-)

Hier der Schaltplan:
www.rainers-elektronikpage.de/SM-HAMEG-Messtechnik/HAMEG_312-3.pdf

Das Oszi ist scheinbar im Origninalzustand.
Bringt es was, einfach alle Kondensatoren zu tauschen?


Grüße und danke vorab für die Antworten!

Hans

von Petra (Gast)


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Wenn der Schaltplan stimmt, hängt der Trafo M74a auf Seite 20 direkt am 
Netz. Da ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass dieser einen 
Isolationsfehler hat. Möglicherweise gibt es noch ein Netzfilter, das 
wäre  ein wahrscheinlicherer Kandidat als der Netztrafo. Wenn Du mutig 
bist und ein gut abgesichertes Multimeter hast, kannst auch den Strom 
gegen Erde messen.

Beitrag #5795310 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5795311 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Hans D. (hanserl)


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Hallo Petra,

bin deinem Tipp gefolgt und habe den Strom gegen PE gemessen. Erst über 
einen großen Widerstand und dann volle Lotte.
Hab nur 0,44mA gemessen, also alles in Ordnung... Spannung war dann 
Logischeweise auf 0V gegen Masse,...

Werd jetzt mal noch den Schukostecker anders rum anstecken und noch mal 
messen.
Keine Ahnung, warum es vorher die 315mA Sicherung und den 30mA FI 
rausgehauen hat.
Hab leider keinen VDE Gerätetester zur Hand, aber irgendeinen Grund muss 
es ja gehabt haben...

Gruß Hans

von Petra (Gast)


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Wenn da ein Netzfilter drin ist, würde ich den Ableitkondensator stark 
verdächtigen das er einen zeitweisen Schluss hat. Weniger wahrscheinlich 
ist der Netztrafo. Prüfe auch die interne 230V Verkabelung, vielleicht 
ist da eine blanke Stelle.

von Halt Stop (Gast)


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Tipps zur Reparatur sind bei dem TE verboten, da er offensichtlich 
keinerlei
Fachkenntnisse Besitzt!

von Hans D. (hanserl)


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Hallo Halt Stop,

Ihnen sollten eventuell alle Tipps verwehrt bleiben, weil Sie scheinbar 
"Fachkentnisse" haben und daher vermutlich nie auf Tipps angewiesen 
sind.

Als Meister der Elektrotechnik kann ich die Sache wenigstens so weit 
einschätzen, dass mir selbst nicht passiert und keine Gefahr für dritte 
entsteht.

Wenn alle dem Grundsatz "Ich sag es dir nicht, weil du es nicht weist" 
folgen würden, dann würde uns das als Menschheit ganz schnell wieder 
zurück in die Steinzeit katapultieren.




Hallo Petra,

vielen Dank für deine Tipps!

von Manfred (Gast)


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Hans D. schrieb:
> Als Meister der Elektrotechnik

Gott bewahre mich vor ...

von Hans D. (hanserl)


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Hochmut kommt vor dem Fall.

von Ralph B. (rberres)


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Petra schrieb:
> Möglicherweise gibt es noch ein Netzfilter, das
> wäre  ein wahrscheinlicherer Kandidat als der Netztrafo.

Hallo Petra

Ein Netzfilter war damals wohl noch nicht üblich, aber der Trafo hat 
eine Schutzwicklung zwischen Primär und Sekundärseite, welches zwingend 
mit dem Schutzleiter verbunden sein sollte. Diese Schutzwicklung diente 
einmal als Schutz und zweitens als Abschirmung zwischen Primär und 
Sekundärwicklung.

Es könnte also sein das ein Blindstrom über diese Schutzwicklung 
geflossen ist, welche den FI-Schalter ausgelöst hat, ( welche damals ja 
auch nicht üblich war ).

Man könnte jetzt ein Amperemeter in den Schutzleiter reinschalten, um 
den Ableitstrom bei 230V Anschluss zu messen.



Hans D. schrieb:
> In weiser Vorraussicht habe ich mich auf ne Isoliermatte gestellt und
> die Spannung des Gehäuses gegen Erde gemessen und hatte satte 101 V~
> anliegen...


Das könnten kapazitive Kopplung über die Schutzwicklung des Trafos sein.

Hans D. schrieb:
> Bringt es was, einfach alle Kondensatoren zu tauschen?

Nein

Ralph Berres

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Es schadet sicher nicht, vor allem wenn das Gerät lange im Keller 
gestanden hat, das Oszi mal an einer extra Sicherung ein paar Tage mit 
runtergedrehter Helligkeit laufen zu lassen. Dann trocknet der Trafo und 
auch der Rest der Elektronik wieder.

Ralph B. schrieb:
> Man könnte jetzt ein Amperemeter in den Schutzleiter reinschalten, um
> den Ableitstrom bei 230V Anschluss zu messen.

M.E. hat das der TE schon gemacht:

Hans D. schrieb:
> bin deinem Tipp gefolgt und habe den Strom gegen PE gemessen. Erst über
> einen großen Widerstand und dann volle Lotte.
> Hab nur 0,44mA gemessen, also alles in Ordnung

Das wäre für Schutzklasse II zu viel, aber wir haben ja hier 
Schutzklasse I.

: Bearbeitet durch User
von Hans D. (hanserl)


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Vielen Dank, dass ihr mich nicht verstoßen habt, bloß weil ich kein 
Profi in Sachen Schaltungselektronik bin.

Ich werde mal ne 2A Sicherung und nen eigenen FI herrichten und das 
Gerät bei heruntergedrehter Helligkeit laufen lassen. 
(selbstverständlich brandsicher und durch einen Rauchmelder überwacht).

Ich hoffe sehr, dass ich das Gerät retten kann, ich mag diese alten 
"Geschosse" einfach gerne.

Alle Kondensatoren, die irgendeine Masseverbindung haben, habe ich 
einseitig ausgelötet und mit einem Multimeter gemessen und alle haben 
die aufgedruckte Kapatizät (+ca. 0-6%). ESR kann ich nicht messen, 
Messgerät ist bestellt.

Keine Leitung hat einen Schluss gegen Masse.



UPDATE:

Habe gerade die Messungen von gestern wiederholt.
- "Schukoerde" im Gerät abgeklemmt
- Multimeter im mA Bereich Gehäuse gegen PE
- Multimeter im V~ Bereich Gehäuse gegen PE



1. Messung
-Gerät ein, Ampermeter (Multimeter) vom Gehäuse gegen Masse = ~0,01mA 
(Messung mit 3 verschiedenen Multimetern)  GESTERN SELBE MESSUNG 0,44mA!

2. Messung
- Gerät ein, Voltmeter (Multimeter) vom Gehäuse gegen Masse = 69V~, egal 
wie rum L&N anliegen... GESTERN SELBE MESSUNG 101V~ (wenn L und N 
gedreht war hatte ich sogar ca.130V~)


3. Messung
- zwei Multimeter angeschlossen, eins für I und eins für U = ca 50V~ und 
~0mA, scheinbar zieht mir der Innenwiderstand des Multimeters die 
Spannung runter,... also "nur Spannung", kein Strom...



Scheinbar hat sich das Gerät wie von Matthias S. beschrieben selber 
wieder repariert...

Werde mir trotzdem mal vom Elektriker (bin selbst nur in der 
Sicherheitstechnik zuhause) einen Gerätetester ausleihen und ne Prüfung 
durchführen...


Also alles ist wieder zusammengebaut und funktioniert.


Vielen Dank noch mal an alle, die mir geholfen haben!

Gruß Hans

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Hans D. schrieb:
> Vielen Dank noch mal an alle, die mir geholfen haben!

Schön, das es wieder geht. Die alten Kisten sind wirklich nicht so 
einfach kaputtzukriegen. Trafo und Bildrohr sind die einzig wirklich 
kritischen Bauteile. Umso besser, das der Trafo wieder gut läuft - hat 
wohl nur etwas Feuchtigkeit gezogen.

Hans D. schrieb:
> Werde mir trotzdem mal vom Elektriker (bin selbst nur in der
> Sicherheitstechnik zuhause) einen Gerätetester ausleihen und ne Prüfung
> durchführen...

Denke dran, das es legitim ist, elektronische Baugruppen statt mit 500V 
auch mit 250V auf Isolation zu prüfen.

: Bearbeitet durch User
von imkeller (Gast)


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In deinem Fall wäre ein Trenntrafo sinnvoll !

von Ralph B. (rberres)


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imkeller schrieb:
> In deinem Fall wäre ein Trenntrafo sinnvoll !

NEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIINNNNNNNNNNNNN Blos nicht!!!!

Es ist nach den Unfallverhütungsvorschriften auch verboten.

Ist das denn immer noch nicht auszurotten?

Das kann lebensgefährlich werden, wenn  die Masseleitung des Tastkopfes 
mal an 230V liegt.

Ralph Berres

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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imkeller schrieb:
> In deinem Fall wäre ein Trenntrafo sinnvoll !

Wie Ralph schon schrieb, ist das nicht nur nicht sinnvoll, sondern 
lebensgefährlich. Oszi bleibt immer geerdet, höchstens das zu testende 
Gerät wird über Trenntrafo betrieben.
Ausserdem zeigt der Trafo des betroffenen HM312 jetzt ja beste Werte mit 
lediglich 0,01mA (10µA) Ableitstrom, die über die Erde abfliessen. Man 
muss also nur die Beiträge lesen, anstatt irgendwas zu posten, dann 
kommt man gar nicht auf solche Gedanken.

von Elektrofan (Gast)


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In den Anleitungen zu den Hamegs wird die Anwendung eines
Trenntransformators aber behandelt.
Man sollte Elektrofachkraft sein und muss Ahnung davon haben,
was man tut!

von Ralph B. (rberres)


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Elektrofan schrieb:
> In den Anleitungen zu den Hamegs wird die Anwendung eines
> Trenntransformators aber behandelt.

wo steht denn das?

Ich habe in der Anleitung gelesen das der Scope ausdrücklich am 
Schutzleiter angeschlossen sein soll. Entfernen auf eigene Gefahr.

Ralph Berres

von Achim B. (bobdylan)


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Elektrofan schrieb:
> In den Anleitungen zu den Hamegs wird die Anwendung eines
> Trenntransformators aber behandelt.

Ist tatsächlich so. Steht unter "Allgemeine Hinweise".

Ich halte das aber ebenfalls für unschlau.

von Ralph B. (rberres)


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Achim B. schrieb:
> Ist tatsächlich so. Steht unter "Allgemeine Hinweise".

reden wir jetzt von dem Link Rainers Eleektropage wie ganz am Anfang 
angegeben?

Dort finde ich jedenfalls kein Absatz Allgemeine Hinweise sondern nur 
den Absatz Allgemeines.

Im nächsten Absatz Inbetriebname und Voreinstellungen finde ich den 
Hinweis

Das Gerät soll bei allen Arbeiten geerdet sein ( Schukoerde genügt )Die 
Entfernung des Schutzleiters geschieht auf eigene Gefahr.

Ansonsten finde ich keine Hinweise.

Gibt es vielleicht andere Anleitungen wo die Anwendung eines Trenntrafos 
behandelt wird? Dann bitte Quelle nennen.

Ralph Berres

von Achim B. (bobdylan)


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Ralph B. schrieb:
> Gibt es vielleicht andere Anleitungen wo die Anwendung eines Trenntrafos
> behandelt wird? Dann bitte Quelle nennen.

Es gibt die Original-Anleitung. Einfach Hameg HM 312 erguugelieren; bei 
mir wars der erste Treffer (steht Rohde & Schwarz drüber).

von Ralph B. (rberres)


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ich habe es gerade gefunden in HM312-8

Trotz eindringlicher Warnung das dann die hochliegende Spannung am 
Gehäuse liegt halte ich das für Bullshit und ist auch in den 
Unfallverhütungsvorschriften nicht erlaubt.

Ralph Berres

von Achim B. (bobdylan)


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Bullshit hin, Bullshit her: Es steht was geschrieben von wegen 
Trenntrafo. Jedenfalls beim 312-8.

von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

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Hi,
Gerät hat eine Schutzwicklung am Trafo.
Also die braucht afaik definiertes Erdpotenzial.
(Klasse II sind sie dann nicht mehr.)


ciao
gustav

von N. A. (bigeasy)


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Ralph B. schrieb:
> NEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIINNNNNNNNNNNNN Blos nicht!!!!

Doch Ralph.

Schon mal in einer etwas komplexeren "Anlage" oszilloskopiert? Eine 
Heizungssteuerung im laufenden Betrieb oder Pumpenmotor mit 
elektronischer Steuerung zum Beispiel? Willst Du dann alle Rohrleitungen 
abflexen und die Anlage vorher mit dem Gabelstapler einen halben Meter 
anheben um garantiert erdfrei zu bekommen? Oder gleich das ganze Haus 
von der Erdungsschiene abklemmen?

Oder eine Waschmaschine am Trenntrafo, wo dann u.U. das (negative) 
Potential am Gehäuse der Maschine anliegt, welches über die Masseklemme 
des Oszis mit Erde verbunden wird?

Oder mit einem Oszi in einem anderen Oszi zur Fehlersuche, idealerweise 
im Netzteil?

Schaltet mal lieber das Gehirn ein, bevor ihr üblichen verdächtigen 
Besserwessis auf Euren Vorschriften rumhackt.

: Bearbeitet durch User
von Ralph B. (rberres)


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N. A. schrieb:
> Doch Ralph.
>
> Schon mal in einer etwas komplexeren "Anlage" oszilloskopiert? Eine
> Heizungssteuerung im laufenden Betrieb oder Pumpenmotor mit
> elektronischer Steuerung zum Beispiel? Willst Du dann alle Rohrleitungen
> abflexen und die Anlage vorher mit dem Gabelstapler einen halben Meter
> anheben um garantiert erdfrei zu bekommen? Oder gleich das ganze Haus
> von der Erdungsschiene abklemmen?
>
> Oder eine Waschmaschine am Trenntrafo, wo dann u.U. das (negative)
> Potential am Gehäuse der Maschine anliegt, welches über die Masseklemme
> des Oszis mit Erde verbunden wird?
>
> Oder mit einem Oszi in einem anderen Oszi zur Fehlersuche, idealerweise
> im Netzteil?
>
> Schaltet mal lieber das Gehirn ein, bevor ihr üblichen verdächtigen
> Besserwessis auf Euren Vorschriften rumhackt.

Es ist mir wirklich zu blöde hierauf zu antworten.

Ralph Berres

PS ansonsten klinke ich mich hier aus. Es wird mir einfach zu blöde mich 
mit Besserwisser herumzukloppen, die meinen das 
Unfallverhütungsvorschriften und VDE Normen für sie nicht anzuwenden 
sind.

: Bearbeitet durch User
von Carsten S. (dg3ycs)


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Achim B. schrieb:
> Bullshit hin, Bullshit her: Es steht was geschrieben von wegen
> Trenntrafo. Jedenfalls beim 312-8.

Sicher,
Es genau so wie auch etwas davon geschrieben steht das bei einer 
Elektroinstallation im Haus die Sicherheit durch eine "Nullung" zu 
gewährleisten ist oder auch das ein einziger FI mit 300mA Auslösestrom 
für eine Wohneinheit vollkommen ausreichend ist.

Die Erkenntnisse und die sich daraus ergebenden Vorgehensweisen ändern 
sich mit zusätzlichem Wissen/Erfahrung (Hier durch passierte Unfälle) 
nun einmal.
Für die heutige Zeit gilt nun einmal: Oszilloskop (als Messgerät) am 
Trenntrafo -> GANZ BÖSE!

Davon unbefangen gibt es NATÜRLICH Fälle wo eine Messung mit einem 
Oszilloskop nötig ist, dieses aber nur durchführbar ist wenn das Skope 
selber absolut Potentialfrei ist. Bei einem "üblichen" Oszilloskop geht 
das nur über einen Trenntrafo. Das ist keine Frage.
Im Beruflichen Umfeld ist der Fall dann klar: Es wird eine 
Risikobewertung durchgeführt und wenn sich daraus eine Vermeidbare 
Gefährdung ergibt ist dies nicht zulässig.
Für Arbeiten mit Netzspannung die dann an den Buchsen anliegen könnte 
ist die Gefährdung auf jeden Fall gegeben. Da mittlerweile auch 
Oszilloskope mit potentialfreien Eingängen (gegeneinander und gegen 
Erde) sowie geeignete am BNC Anschluss im montierten Zustand 
berührgeschützte Tastköpfe verfügbar sind ist die Gefährdung auch 
vermeidbar.
-> Der AG hat ein solches Gerät zur Verfügugn zu stellen oder die 
Arbeiten dürfen nicht ausgeführt werden.

Im Privaten Bereich gilt in der Theorie dasselbe (Ist halt heute Stand 
der Technik) realistisch ist es aber für nur sehr seltene 
Anwendungsfälle jedoch nicht. Wenn da jemand DER WIRKLICH WEISS WAS ER 
MACHT unter größter Vorsicht mal so hantiert wie es früher üblich war, 
mag das im Ausnahmefall daher vertretbar sein.
ABER GANZ SICHER NICHT als generelle Empfehlung einfach mal so in den 
Raum geworfen!!! Und besonders nicht wenn derjenige an den die 
Empfehlung geht nicht gut in der Sache drinsteckt! (Unabhängig davon ob 
er vielleicht generell den Umgang mit Netzspannung aus anderen 
Tätigkeitsbereichen gewohnt ist)

Aber hier die Sache noch einmal ganz anders!
Denn hier geht es ja nicht darum eine anders ohne teure Spezialtechnik 
nicht anders zu realisierende Messung durchzuführen, sondern es geht um 
ein DEFEKTES Gerät wo eine SCHUTZFUNKTION das tut (bzw. getan hat) was 
sie sollte und den den PERSONENSCHUTZ ausgelöst hat, dadurch ohne 
Auslösung des FI in Betrieb zu nehmen in dem man diese SCHUTZFUNKTION 
aufhebt statt den Defekt zu beheben. Das über den dahinterstehenden 
Wahnsinn überhaupt noch Diskutiert werden muss...

Etwas anderes ist natürlich wenn der Trenntrafo vor dem Skope nur so 
lange eingesetzt werden soll wie das Skope SELBST das DUT ist und gerade 
nicht als Messgerät betrieben wird. Also für die Dauer der Fehlersuche 
und Reparatur an dem Gerät.
Dann darf (und sollte) das Gerät selbstverständlich, wie jedes andere 
defekte 230V Gerät dessen Netzs- oder andere gefährliche Erdbezogene 
Spannung führende Teile nicht vollständig abgedeckt sind und während des 
gesamten Vorgangs bleiben können, über einen Trenntrafo betrieben 
werden.
(Paradebeispiel sind die alten Röhrenfernseher, erst recht die mit mehr 
als nur "einer" Röhre)
Natürlich auch nur durch hinreichend fachkundiges Personal unter größter 
Sorgfalt. In DIESEM Speziellen Fall ist der Trenntrafo nicht nur Legitim 
sondern sehr angeraten.

Allerdings denke ich das hier das Problem vielleicht wirklich schon 
behoben sein könnte. Das vielleicht nur etwas Feuchtigkeit oder aber ein 
Durchschlag eines durch Alter nicht mehr ganz frischer Kondensator die 
Ursache gewesen könnte dessen Schadstelle durch Selbstheilung aber 
behoben ist. (Oder ein anderes Problem wie abgebaute Isolierschicht in 
einem Netzteilelko mit der Folge eines kurzzeitigen "fast" 
Kurzschlusses, der Elko sich nun aber nun neu formiert hat. Wer hat das 
noch nicht erlebt das bei Einsteckten eines defekten Geräte (auch Klasse 
II, und isoliert aufgestellt) der FI alleine oder zusammen mit dem 
Leitungsschutzschalter "springen" kann, obwohl in der Theorie NUR der 
Leitungsschutz auslösen dürfte. (Besonders natürlich bei schon älteren 
FI)

Sofern das Gerät jetzt "scheinbar" in Ordnung ist würde ich das Gerät 
daher auch erst einmal nur  unter Aufsicht (und mit angebrachter 
Vorsicht!)  durch Dauerbetrieb "auskochen" lassen und wenn das soweit OK 
scheint nach vorsorglicher Messung des Isolations- und 
Schutzleiterwiderstands unbesorgt in Betrieb nehmen. Zumindest wenn ich 
sicher bin das auch die Steckdose selbst in Ordnung ist.

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Uwe M. (uwe_mettmann)


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Carsten S. schrieb:
> Im Beruflichen Umfeld ist der Fall dann klar: Es wird eine
> Risikobewertung durchgeführt und wenn sich daraus eine Vermeidbare
> Gefährdung ergibt ist dies nicht zulässig.

Natürlich ist es tolerabel, ein Oszi über einen Trenntrafo zu betreiben, 
aber nur dann, wenn sichergestellt ist, dass nur an Schaltungen gemessen 
wird, in denen nur ungefährliche Kleinspannungen vorkommen.

Genau das können viele Arbeitgeber aber leider nicht sicherstellen, 
weshalb es wohl in der Vergangenheit zu Unfällen gekommen ist, und die 
Unfallverhütungsvorschriften laut Ralf insofern verschärft wurden, dass 
ein Oszi nicht mehr über ein Trenntrafo angeschlossen werden darf.

Carsten S. schrieb:
> Davon unbefangen gibt es NATÜRLICH Fälle wo eine Messung mit einem
> Oszilloskop nötig ist, dieses aber nur durchführbar ist wenn das Skope
> selber absolut Potentialfrei ist. Bei einem "üblichen" Oszilloskop geht
> das nur über einen Trenntrafo. Das ist keine Frage.

Es gibt auch Differenzialtastköpfe und dann geht diese Messung auch mit 
einem üblichen Oszi und das ohne Trenntrafo.

Diese Tastköpfe sind zwar nicht ganz billig, aber einem 
verantwortungsvollen Arbeitgeber muss die Sicherheit der Mitarbeiter 
dies wert sein.


Gruß

Uwe

von Uwe M. (uwe_mettmann)


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Hallo Hans,

auf jeden Fall liegt bei deinem HAMEG 312 ein Fehler vor. Dabei ist es 
egal, dass jetzt nur noch ein Ableitstrom im µA-Bereich fließt (hast du 
bei der Messung den Netzstecker auch mal gedreht), denn zuvor waren ist 
0,44 mA und vor einiger Zeit löste sogar der FI aus. Es muss aber jeder 
Zeit sichergestellt sein, dass kein zu hoher Ableitstrom fließt. Auch 
wenn ein Trafo in einem Raum mit hoher Luftfeuchtigkeit gelagert wird, 
wird sich der Ableitstrom nicht soweit erhöhen.

Somit schaue doch mal in das Gerät, ob sich nicht vielleicht so viel 
Staub angesammelt hat, der im feuchten Zustand vielleicht leitend wird. 
Ansonsten musst du die Ursache finden und das defekte Bauteil 
austauschen. Wenn du unbedingt bis dahin den Oszi trotzdem betreiben 
möchtest, dann nur über einen FI.

Ein Gerätetest mit 500 V ist auch nicht ausreichend, sondern es muss 
schon eine Isolationsprüfung mit einigen 1000 V sein, um eine sichere 
Isolierung nachzuweisen.


Gruß

Uwe

von 2 Cent (Gast)


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Halt Stop schrieb:
> Tipps zur Reparatur sind bei dem TE verboten, da er offensichtlich
> keinerlei
> Fachkenntnisse Besitzt!
Naja, dann kann die ganze Website ja endlich offline gehen...


Hans D. schrieb:
> Scheinbar hat sich das Gerät wie von Matthias S. beschrieben selber
> wieder repariert...
>
> Werde mir trotzdem mal vom Elektriker (bin selbst nur in der
> Sicherheitstechnik zuhause) einen Gerätetester ausleihen und ne Prüfung
> durchführen...
Besser: Nach Trocknung des Gerätes dem Elektriker die Prüfung 
überlassen. Und mindestens (privat) einmal (1J später?) wiederholen, 
bei der Vorgeschichte...

Matthias S. schrieb:
> Denke dran, das es legitim ist, elektronische Baugruppen statt mit 500V
> auch mit 250V auf Isolation zu prüfen.
250V? Das ist nicht nur nicht legitim, das ist in Anbetracht von 
Transienten auch unangebracht. Trocken (also jetzt freigebrannte 
selbstheilende Durchschläge) muss das Ding schon etwas mehr aushalten 
können. Zu deiner Entlastung: Immerhin ein SKL1 Gerät, also Durchschläge 
ohne allzugrosse Risiken für Mensch und Material.

von 2 Cent (Gast)


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Uwe M. schrieb:
> Isolationsprüfung mit einigen 1000 V sein, um eine sichere
> Isolierung nachzuweisen.
Jepp.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Uwe M. schrieb:
> Carsten S. schrieb:
>> Im Beruflichen Umfeld ist der Fall dann klar: Es wird eine
>> Risikobewertung durchgeführt und wenn sich daraus eine Vermeidbare
>> Gefährdung ergibt ist dies nicht zulässig.
>
> Natürlich ist es tolerabel, ein Oszi über einen Trenntrafo zu betreiben,
> aber nur dann, wenn sichergestellt ist, dass nur an Schaltungen gemessen
> wird, in denen nur ungefährliche Kleinspannungen vorkommen.

Das wäre dann der Fall wo die durchzuführende Risikobewertung ergibt:
-> Kein besonderes Risiko

Wobei ganz so einfach ist das auch nicht, denn der Schutzleiter erfüllt 
ja üblicherweise nicht nur die Funktion das eine durch ein DUT über die 
Probes an das Gehäuse/berührbare Teile gelangte gefährliches Potential 
abgeleitet wird sondern er hat besonders in diesem Fall mit der 
Gehäuseverbundenen Schirmlage im Trafo und Entstörkondensatoren auch die 
Funktion bei einem Gerätedefekt des Skopes selbst das dann gefährliche 
Potential abzuleiten.
(Ob dann der FI auslöst oder in einem ALtbau mit historischer Nullung 
der LS, oder je nach Übergangswiderstand der Defektstelle vielleicht 
auch nur das Berühren sicher ist, das ist dabei erst einmal zweitrangig)

Und diese Schutzwirkung wird definitiv aufgehoben.
Daher muss man IMMER den Einzelfall betrachten und es selbst da wo es 
akzeptabel erscheint normalerweise auf das nötigste beschränken!
(Ausnahme vielleicht die Fälle wo man sicher weiß das das Oszilloskop 
alle anforderungen eines Kl II Gerätes einhält und der Schutzleiter 
tatsächlich nur der Erdung der Anschlussbuchsen dient)

Aber ja, bei einem Gerät das sich sich beim regelmäßigen Betrieb mit 
Schutzleiter durchgehend unauffällig verhält ist ein kurzzeitiges 
Verwenden eines Trenntrafos in dessen Anschlussleitung bei Arbeiten bei 
denen im/am DUT nur ungefährliche Potentiale vorhanden sind auch ohne 
großes TamTam wohl vertretbar wenn notwendig. (Zumal in diesem Fall 
durch den Trenntrafo ja gleich ZWEI bestimmte Fehlerzustände im 
Oszilloskop gleichzeitig vorliegen müssten die auch noch nahezu 
gleichzeitig erstmalig eintreten müssten).
Muss ich selbst öfter mal für einzelne Messungen machen wenn der über 
den SL eingekoppelte "Dreck" zu sehr stört. Da geht es dann aber auch um 
mV bei mit max. 9V (oft weniger) aus Batterien betriebenen Aufbauten.

Bei einer "dauerhaften" Installation, wo dann das Oszilloskop im 
Extremfall auch mal 10 oder 20 Jahre NUR in dieser Form betrieben wird, 
sieht es hingegen wieder anders aus. Denn da KÖNNTE ja irgendwann der 
erste Fehler UNBEMERKT noch ohne Auswirkungen eintreten und irgendann, 
vielleicht Jahre später, dann der in diesem Fall fatale zweite Fehler.
Wehe dem der so etwas aufbaut und dann nicht mindestens sehr engmaschige 
Sicherheitsprüfungen mit hinreichendem Prüfumfang vorweisen kann wenn 
jemand zu Schaden kommt.

Es kann einfach nicht jeder mögliche Fall in den Vorschriften einzeln 
erfasst und geregelt werden. Und für beinahe jede (sinnvolle) Vorschrift 
wird man auch immer einen Fall finden können in dem diese Vorschrift 
sinnfrei ist oder wo durch deren Befolgung sogar die Gefahr noch erhöht 
wird.
Das ändert aber nichts daran das diese Vorgabe in den anderen > 99,9% 
der Fälle absolut Sinnvoll ist.
Daher bei JEDER Abweichung immer die sehr gründliche Einzelbetrachtung 
ob die Abweichung wirklich geboten oder zumindest vertretbar ist.

Uwe M. schrieb:
> Carsten S. schrieb:
>> Davon unbefangen gibt es NATÜRLICH Fälle wo eine Messung mit einem
>> Oszilloskop nötig ist, dieses aber nur durchführbar ist wenn das Skope
>> selber absolut Potentialfrei ist. Bei einem "üblichen" Oszilloskop geht
>> das nur über einen Trenntrafo. Das ist keine Frage.
>
> Es gibt auch Differenzialtastköpfe und dann geht diese Messung auch mit
> einem üblichen Oszi und das ohne Trenntrafo.

Ja natürlich, oder für viele Dinge reicht auch der Einsatz einfacher 
Messwandler o.ä. mit galvanischer Trennung.  Aber es ging ja nicht um 
die konkrete Umsetzung sondern ums generelle Prinzip. Und das ist bei 
beruflichen Aufgaben nun einmal das wenn sich eine vorhersehbare ernste 
Gefahr durch technische oder organisatorische Mittel vermeiden lässt der 
Arbeitgeber diese Maßnahmen ausnahmslos zu treffen hat.
Aber darin sind wir uns ja offensichtlich einig!

Gruß
Carsten

von Hans D. (hanserl)


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Huch, hier ist ja richtig was los...

Also als Elektromeister (Fernmelder) traue ich mir die Durchführung der 
Messung durchaus selbst zu. Für die Warnhinweise bin ich aber durchaus 
dankbar.

Das Gerät läuft jetzt seit zwei Tagen brandsicher auf ner 
Isolierunterlage unter einem Rauchmelder am eigenen FI und eigenem 
LS-Schalter. Das scheint mir duchaus sicher zu sein. Nur dass alle 
beruhigt sind.

Auch in Zukunft wird das Gerät nur unter Aufsicht benutzt. Wenn wieder 
ein Fehlerstrom auftreten sollte wird der 30mA FI auslösen. (FI ist 
keine 2 Jahre alt und vor 2 Monaten mit einem entsprechenden Messgerät 
geprüft worden, wie die gesamte übrige Elektrik auch)

Ein großer Regel-Trenntrafo steht bei mir schon lange auf der "will 
haben Liste", aber es ist bei mir nicht anders wie bei allen anderen und 
ich kann nicht alles auf einmal haben.

Das Oszi (als Messgerät) wollte ich jetzt auch nicht unbedingt am 
Trenntrafo betreiben.

Als es mir den LS-Schalter und FI rausgehauen hat war das Gerät wirklich 
mit einer seeeehr dicken Dreckschicht belegt (innen)und kam aus einer 
"feuchten" Umgebung. Die Platinen sind mittlerweile sehr sauber. Die 
Reinigung hat ewig gedauert...
Ich kann mir gut vorstellen, dass die Theorie mir dem Wasser zutrifft.

Eine Geräteprüfung werde ich ganz normal nach DIN VDE 701 und 
Prüfprotokoll durchführen.


Ich bedanke mich nochmal ganz herzlich bei allen, die wohlwollende 
Beiträge verfasst haben

verbleibe mit freundlichen Grüßen

Hans



PS: hab schon wieder das nächste Opfer gefunden. Meine Tektronix 
Netzteile PS503 und mein PS503A wollen auch nicht so richtig (auch 
Flohmarktfunde), aber das ist ein anderes Thema ;-)

von 2 Cent (Gast)


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Hans D. schrieb:
> Das Gerät läuft jetzt seit zwei Tagen brandsicher auf ner
> Isolierunterlage unter einem Rauchmelder am eigenen FI und eigenem
> LS-Schalter. Das scheint mir duchaus sicher zu sein. Nur dass alle
> beruhigt sind.
> ...
> Auch in Zukunft wird das Gerät nur unter Aufsicht benutzt.
> ...
>Eine Geräteprüfung werde ich ganz normal nach DIN VDE 701 und
>Prüfprotokoll durchführen.
Als Nichtzahler kenne ich DIN VDE 701 nicht, aber:
Alles zusammen: Das nenn ich vorbildliche Sicherheit!

Hans D. schrieb:
> Ein großer Regel-Trenntrafo steht bei mir schon lange auf der "will
> haben Liste", aber es ist bei mir nicht anders wie bei allen anderen und
> ich kann nicht alles auf einmal haben.
Kann man getrennt nacheinander haben. Wie auch immer... viel Erfolg nach 
diesem spannenden Thread!

von 2 Cent (Gast)


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... wie meistens, das wichtigste vergessen, last not least:

Hans D. schrieb:
> Nur dass alle beruhigt sind.
Danke für die Rückmeldung!

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Hans D. schrieb:
> Ein großer Regel-Trenntrafo steht bei mir schon lange auf der "will
> haben Liste", aber es ist bei mir nicht anders wie bei allen anderen und
> ich kann nicht alles auf einmal haben.

Auch wenn es jetzt etwas Off-Topic ist:

Ich würde mir überlegen ob ich den Wunsch nach einem "großen" 
Trenn-Stelltrafo nicht durch die Wünsche nach einem Stelltrafo (als 
Spartrafo) und einem 230V Trenntrafo in der gewünschten Preisklasse 
ersetzen würde.

Natürlich kann man immer mal Glück haben und Schnapper landen, aber im 
Allgemeinen sind leistungsfähige Trenn-Stelltrafos auch gebraucht 
schweineteuer.
Selbst kleine 300VA Dinger kosten doch oft schon sehr deutlich über 100 
Euro. Für etwas "großes" in der Richtung 1,5- 2kVA aufwärts sind schon 
schnell mal 300-500 Euro und mehr zu löhnen. Und wenn dann doch mal 
günstiger angeboten ist das oft mit einem Haken wie nur Selbstabholung 
verbunden. Natürlich immer genau am entgegengesetzten Ende von 
Deutschland.
(Im Moment steht übrigens ein 1,5kVA Trennstelltrafor für 180 Euro SK 
bei Ebay drin. Erscheint mir vom Preis günstig. Aber nur SAH in 
Düsseldorf)
Und das sind auf jeden Fall dicke Trümmer die man am liebsten gar nicht 
tragen will. Mal kurz aus dem Hobbykeller z.b. für einen Test nach 
draussen in den Garten tragen ist nicht.

Einen >2kVA Stelltrafo bekommt man meist problemlos für um die 50 Euro.
(Bei Ebay stehen 3kVA für ~80 Euro neu drin, aber keine Ahnung wie 
gut...)
Und die kann man noch Problemlos am Henkel tragen...

Reine Trenntransformatoren 1,5kVA bekommt man auch regelmäßig für knapp 
über 100 Euro. Manchmal gibt es dafür auch schon 2,5kVA Trafos aus dem 
Industrie oder Baustellenbereich. Auch diese kann man noch halbwegs 
tragen.
(Wenn gleich die schon einiges Mehr auf die Waage bringen als die 
Stell-Spartrafos)

Oder wenn man richtig Leistung möchte besorgt man sich so einen alten 
Einspeisetrafo für KFZ (mit 230V Innenverkabelung) aus einem 
BW/KatS/FW/Pol Sanitäts-, Werkstatt- oder Führungsfahrzeug. In der 
230/230V Version vertragen die schon mal 3,7kVA Dauerlast und sind so ab 
200/250 Euro zu bekommen. (Mnachmal auch weit darunter, muss nur wissen 
wo man schauen muss)

Auf diese Weise wären 2,5kVA auch ohne viel Glück für 200 euro (und 
weniger) gut machbar. Wenn 1,5kVA reichen auch einiges weniger.
Bei reinem Stellbetrieb ohne Trenntrafo ist dabei jeweils noch etwas 
mehr an Leistung drin.

Nur so als Tipp...
Ich habe auch lange vergeblich auf ein günstiges Angebot für einen 
"großen" Trennstelltrafo gewartet bis ich mir das mal durchgerechnet 
habe und dann ein paar Tage später für weit unter der Budgetgrenze 
(<50%) "viel mehr" konnte als eingeplant ;-)

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Uwe M. (uwe_mettmann)


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Carsten S. schrieb:
> Uwe M. schrieb:
>> Carsten S. schrieb:
>>> Im Beruflichen Umfeld ist der Fall dann klar: Es wird eine
>>> Risikobewertung durchgeführt und wenn sich daraus eine Vermeidbare
>>> Gefährdung ergibt ist dies nicht zulässig.
>>
>> Natürlich ist es tolerabel, ein Oszi über einen Trenntrafo zu betreiben,
>> aber nur dann, wenn sichergestellt ist, dass nur an Schaltungen gemessen
>> wird, in denen nur ungefährliche Kleinspannungen vorkommen.
>
> Das wäre dann der Fall wo die durchzuführende Risikobewertung ergibt:
> -> Kein besonderes Risiko
Wie schon geschrieben, sehe ich genau hier das Problem. Für einen selber 
oder einen sehr kleinen Betrieb kann man das noch einschätzen, sind aber 
in einer größeren Firma mehrere Mitarbeiter betroffen, wird das ungleich 
schwieriger. Ich merke das immer wieder, wie leichtsinnig Kollegen 
manchmal sind und daher hilft oft nur die grundsätzliche Order, dass ein 
Oszi niemals über einen Trenntrafo betrieben werden darf.


Carsten S. schrieb:
> Und das ist bei
> beruflichen Aufgaben nun einmal das wenn sich eine vorhersehbare ernste
> Gefahr durch technische oder organisatorische Mittel vermeiden lässt der
> Arbeitgeber diese Maßnahmen ausnahmslos zu treffen hat.
> Aber darin sind wir uns ja offensichtlich einig!

Genau darüber sind wir uns einig. Hier kann jegliche Gefahr durch die 
Verwendung eines Differentialtastkopfes ausgeschlossen werden und macht 
daher den Betrieb eines Oszis über einen Trenntrafo überflüssig.

In der letzten Firma, in der ich gearbeitet habe, wurde daher auch die 
Verwendung des Trenntrafos vor dem Oszi verboten und die Verwendung 
eines Differentialtastkopfes gefordert.


Gruß

Uwe

von Uwe M. (uwe_mettmann)


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Hans D. schrieb:
> Eine Geräteprüfung werde ich ganz normal nach DIN VDE 701 und
> Prüfprotokoll durchführen.

Diese Prüfung ist in deinem Fall aber nicht ausreichend, weil sie nur 
eine Isolationsprüfung mit 500 V fordert. Die Prüfung nach DIN VDE 0701 
erfolgt ja z.B. nach der Instandsetzung eines Gerätes, also wenn defekte 
Komponenten ausgetauscht worden sind. Man geht davon aus, dass die neuen 
Komponenten die für sie geltenden Anforderungen einhalten (Trafo die EN 
EN 61558-2-x).

Bei dir sieht der Fall aber anders aus, denn du willst mit dem Test ja 
schauen, ob der Trafo noch in Ordnung ist, also die für ihn geltenden 
Anforderungen genügt. Ein Transformator muss die Sicherheitsanforderung 
nach EN 61558-2-x (DIN VDE 0570-2-x) erfüllen und diese Norm fordert 
eine Spannungsfestigkeit von einigen 1000 V. Das macht auch Sinn, weil 
solch hohe kurzeitige Überspannungen durchaus auftreten können. Selbst 
bei einer EMV-Prüfung, die jedes Gerät bestehen muss, werden die Geräte 
mit bis zu 2500 V beaufschlagt.

Es kann also sein, dass bei 500 V dein Trafo die Isolationsanforderung 
einhält, aber es bei der nächsten Überspannung im Stromnetz zu einem 
Überschlag kommt und anschließend dann auch nicht mehr die 
Isolationsanforderung bei 500 V eingehalten wird.


Gruß

Uwe

von Hans D. (hanserl)


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Zum Thema Trenntrafo:

Ich werde mir vermutlich auch hier irgendetwas gebrauchtes zulegen. 
Normalerweise arbeite ich nicht unter Netzspannung. Etwas "kleines" will 
ich mir auch nicht kaufen, weil dann brauch ich garantiert das nächste 
mal was großes... und wenn schon, dann kostets hald Geld.

Ich spare nicht, wenn ich alte Geräte benutze, ich mache es einfach 
gerne und erfreue mich an der alten Technik (und dem Lerneffekt). Gerade 
höre ich Musik vom PC über nen Grundig 2043/3D  und freue mich, dass 
meine Oma das Gerät 1953 gekauft hat und es immer noch wunderbar 
funktioniert.

Zum Thema DIN VDE 701:

Ich muss mal nachlesen, was der Gossen Metrawatt secutester (von unseren 
Elektrikern im Betrieb) so messen kann. Ich will aber das Oszi auch 
nicht grillen.
Blöde Frage,...Muss ich da den Trafo ablöten?

Ich will es ja schon richtig machen, aber all zu große Spannungsspitzen 
sollte mein Überspannungsschutz im Unterverteiler ja eigentlich 
zuverlässig verhindern...

Gruß Hans

von imkeller (Gast)


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Ich wiederhole, Trenntrafo hat mir das Leben leicht gemacht ! Man muss 
eben
wissen , was man tut ! Neben dem SCHWEREN Oszilloskop habe ich vor 30 
Jahren auch den Trenntrafo mitgenommen: Die Industrieanlagen hatten 
Baugruppen direkt
an Phase ! Da haette der junge 'Ralph' mit seinen Gesetzen RAUCH gesehen 
;-)
Ich nicht !

Heute benütze ich nur noch batteriebetriebene Oszis ( ich habe ja die
''gefaehrlichen Situationen'' überlebt )

Nur keine hysterische Schreierei !... seitens Sicherheitsobermeister !

von Hans D. (hanserl)


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Hallo imkeller,

da ich selber "Gefährdungsbeurteilungen Baustelle" erstelle und 
entsprechende Verantwortung habe kann ich die Warnhinweise duchaus 
verstehen.

Die fast schon lebensmüde Arbeitsweise mancher! Techiker ist durchaus 
gegeben.

"Potentiale" zu erkennen ist in der Wirtschaft wie in der Technik nicht 
jedermanns Sache ;-)

Vielleicht sollten wir uns alle darauf einigen, dass ein erhötes 
Gefahrenpotential besteht, dass unter gewissen Vorraussetzungen mit 
entsprechender Fachkentnis toleriert werden kann.


Gruß Hans

von Uwe M. (uwe_mettmann)


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Hans D. schrieb:
> Ich will es ja schon richtig machen, aber all zu große Spannungsspitzen
> sollte mein Überspannungsschutz im Unterverteiler ja eigentlich
> zuverlässig verhindern...

Der reduziert den Pegel und den Energieinhalt der Spannungsspitzen, 
beseitig sie aber nicht. Somit werden die 500 V sehr wahrscheinlich noch 
überschritten.

Betreibe doch den Oszi immer einen FI. Ohne FI ist ein Leckstrom 
oberhalb von 30 mA möglich. Je höher der Strom, umso höher wird auch die 
verbratene Leistung, die in Wärme umgewandelt wird und es fängt an zu 
brutzeln. Der FI verhindert dies.

Hans D. schrieb:
> Blöde Frage,...Muss ich da den Trafo ablöten?
Wenn auf der primären Seite keine Y-Kondensatoren und/oder 
Überspannungsableiter gegen den Schutzleiter sind, brauchst du den Trafo 
nicht ablöten.


Gruß

Uwe

von Uwe M. (uwe_mettmann)


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imkeller schrieb:
> Neben dem SCHWEREN Oszilloskop habe ich vor 30
> Jahren auch den Trenntrafo mitgenommen: Die Industrieanlagen hatten
> Baugruppen direkt an Phase !

Ja und die Einstellungen am Oszi werden mit spitzen Fingern gemacht. 
Fast immer geht das gut, aber halt nicht immer. Ich habe inzwischen 
zweimal ähnliche Fälle erlebt. Das eine Mal hat ein externer Elektriker 
einen geballert bekommen und das zweite Mal haben wir einen Kunden 
verboten, sein Gerät ohne Isolationshandschuhe von der abgeschalteten 
DC-Quelle abzuklemmen und das hat ihn vermutlich das Leben gerettet.

Müsste ich in der Firma mit dem Oszi direkt an der Phase messen, würde 
ich das nicht ohne Differentialtastkopf machen. Diese Möglichkeit gibt 
es und somit gibt es keinen Grund mehr, solche Messungen mit einem Oszi 
zu machen, der über einen Trenntrafo betrieben wird. Der Arbeitgeber 
muss halt in einen Differentialtastkopf investieren.


Gruß

Uwe

von Ralph B. (rberres)


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imkeller schrieb:
> Da haette der junge 'Ralph' mit seinen Gesetzen RAUCH gesehen
> ;-)

Danke das du mich so jung einschätzt:-)

imkeller schrieb:
> Neben dem SCHWEREN Oszilloskop habe ich vor 30
> Jahren auch den Trenntrafo mitgenommen: Die Industrieanlagen hatten
> Baugruppen direkt
> an Phase !

Ganau das hatte bei uns ein Student ( genau während ich mal 3 Minuten 
auf die Toilette war ) auch getan.

Mit der Folge das ich ihn
1. hinterher im Krankenhaus besuchen durfte und
2. ich ganz gewaltigen Stress mit der Berufsgenossenschaft hatte, weil 
ich die Unfallverhütungsvorschriften missachtet habe, in dem ich nicht 
den Versuchsaufbau zeitlich lückenlos überwacht habe.
Ich stand mit einem Bein schon fast im Gefängnis, da es den Staatsanwalt 
auch interessierte.

Danach wurden um Messungen an solchen Objekten gefahrlos zu ermöglichen 
Oszillografen mit isolierten Eingängen nebst vollisolierten Tastköpfen 
angeschafft. Von Tektronix und Fluke gibt es solche Geräte. Aber nicht 
für ein paar Euro fünfzig.

Nebenbei ich bin schon seit fast 50 Jahren im Geschäft.

Ralph Berres

von Karl B. (gustav)


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Hi,
deswegen wurden bei uns etliche Geräte noch mit extra PE-Anschlüssen 
nachgerüstet, damit es leichter fällt, Messaufbauten zumindest an einer 
Stelle mit PE zu verbinden. Und damit eine faule Entschuldigung, man 
wüsste ja nicht, wo man auf die Schnelle "erden" könne, nicht mehr 
gelten kann.
Auch hinten am Oszilloskop sind noch "Erdungsbuchsen".
Natürlich lassen sich diese Verbindungen leicht trennen. Sind aber Wink 
mit Zaunpfahl.

ciao
gustav

von imkeller (Gast)


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Ralph, dann sind wir ja etwa gleich jung ;-)

...und weder im Knast noch in der HolzBleiKiste

von 2 Cent (Gast)


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Uwe M. schrieb:
> Betreibe doch den Oszi immer einen FI. Ohne FI ist ein Leckstrom
> oberhalb von 30 mA möglich. Je höher der Strom, umso höher wird auch die
> verbratene Leistung, die in Wärme umgewandelt wird und es fängt an zu
> brutzeln. Der FI verhindert dies.
Besser: den gasamten Messplatz am dedizierten FI. Aber Vorsicht: 
Trenntrafos und FI sind niemals idiotensicher, sondern können 
(gefährlicherweise) Sicherheit vorgaukeln. Ausserdem schaltet der FI 
immer erst "spät" ab; der Strom muss erstmal (gefährlich) hoch werden. 
Auch das kann "zu spät" (Doc sagt: "im falschen Moment"; sehr komplexes 
Thema wann das Herz Taktempfindlich ist) sein.
Am besten niemals allein, immer einen Ersthelfer dabei...to be continued 
sofort...

Trenntrafo:
Ralph B. schrieb:
> 2. ich ganz gewaltigen Stress mit der Berufsgenossenschaft hatte, weil
> ich die Unfallverhütungsvorschriften missachtet habe, in dem ich nicht
> den Versuchsaufbau zeitlich lückenlos überwacht habe.
AUTSCH! Danke Ralph, da öffnest du mir die müden Augen.
...Also doch besser ohne Ersthelfer(in)... wie auch immer: die Nummer 
mit den zwei Trenntrafos kann (und werde) ich niemandem mehr Empfehlen; 
das kann allzuschnell schief gehen. Auch (oder gerade!) im Hobbybereich.

von Christian (Gast)


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Ist zwar etwas teuer aber warum nutzt man dafür nicht einfach einen 
Differenztastkopf?

von Rainer V. (a_zip)


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Christian schrieb:
> Ist zwar etwas teuer aber warum nutzt man dafür nicht einfach einen
> Differenztastkopf?

Wurde ja schon gesagt...im beruflichen Umfeld keine Frage und ein Muß! 
Für "arme" Bastler mit einem (mindestens) 2-Kanal-Oskar kann man mit 2 
Tastköpfen messen und im Gerät Subtrahieren oder Addieren! Diese 
Funktionen bieten heute die meisten Oszilloscope und man kann auf jeden 
Fall gefährliche Potentiale schon mal erkennen...und entsprechend 
reagieren.
Gruß Rainer

von Germany Spitze? (Gast)


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Ich glaube es nicht, ein angeblicher Elektromeister angeblich tätig im
Sicherheitsbereich, will angeblichen Gefährdungen beurteilen können und 
fragt hier ob die Berühr-Spannung von 100 Volt am Gehäuse gegen Erde 
normal ist???

Ich sage dazu nur: gute Nacht Deutschland!

von imkeller (Gast)


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Ah komm ; D-Land ist froh jeden Tag wieder aufzuwachen um neue Streiche
zu spielen ! That's life ! Non cambiera' mai ! VW ... Skandale sind nix
gegenüber 100 Volt ;-) Wat an loll !

von Hans D. (hanserl)


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Sicherheitstechnik ist sind z.B. Einbruchmelde- Brandmelde- oder 
Sprachalarmierungsanlagen.
Ich beurteile seit 20 Jahren Gefahren auf Baustellen und hatte noch nie 
einen Unfall bei mir oder meinen Mitarbeitern.

Ausserdem war die Frage, ob es normal ist, dass ein solches Oszi bei 
abgeklemmten Schutzleiter eine Spannung von 100V am Gehäuse hat, bzw. 
mit angeklemmtem Schutzleiter 0,44mA Ableitstrom.

Für mich ist die Sache an dieser Stelle ausreichend besprochen.

Gruß
Hans

von Carsten S. (dg3ycs)


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Germany Spitze? schrieb:
> Ich glaube es nicht, ein angeblicher Elektromeister angeblich tätig im
> Sicherheitsbereich, will angeblichen Gefährdungen beurteilen können und
> fragt hier ob die Berühr-Spannung von 100 Volt am Gehäuse gegen Erde
> normal ist???

Nein, er hat gefragt ob SEINE EINSCHÄTZUNG das es bei diesem Gerät 
gerade nicht normal ist auch wirklich korrekt ist!

Und so abwegig wie du glaubst ist diese Frage überhaupt nicht...
Gerade in der heutigen Zeit mit den "Leistungsfähigen" Schaltnetzteilen 
die aber ohne Schutzleiteranschluss rein Zweipolig daherkommen.

Da können durch die Entstörkondensatoren bei hochohmiger Messung 
durchaus dreistellige "Voltzahlen" gegen Erde Messbar sein. "Früher", 
als man seine Unterhaltungsgeräte (Videorecorder, Sat Receiver, 
Fernseher) noch über normale Antennenleitung verbunden hat, da hat man 
bei Arbeiten an der Verkabelung öfter mal das deutliche Kribbeln spüren 
können wenn man z.b. an das Metallgehäuse des Videorecorders gepackt hat 
währen man mit der anderen HAnd das offene Ende des in der 
Antennenbuchse des Fernsehers steckenden Kabels berührt hat. Und das war 
nicht nur an der Wahrnehmungsschwelle, sondern teilweise zumindest in 
den Fingern SEHR DEUTLICH wahrnehmbar...
(Aber natürlich weit abseits irgendwelcher gefährlichen Werte)

Bei Geräten mit Schutzleiteranschluss ist die messbare Spannung bei 
unterbrochenem Schutzleiter sogar sehr Häufig (hängt von der Geräteart 
ab)
Die wird nur im Normalfall über den Schutzleiter abgeleitet.
(u.a. aus diesem Grund ist ja ein geringer Ableitstrom zulässig)

Es wird jedoch durch die Konstruktive auslegung und die vorgeschriebene 
Verwendung hochzuverlässiger Bauteile wie Y-Kondensatoren sichergestellt 
das trotz der nachweisbaren Spannung kein für den Menschen gefährlicher 
Strom fließen kann.

Daher hat der TE mit seiner Frage GENAU DAS RICHTIGE gemacht und 
VERANTWORTUNGSVOLL gehandelt. Er war sich trotz elektrotechnischer 
Ausbildung nicht sicher und hat deshalb weitere Informationen eingeholt 
anstatt die sache mit dem jetzt scheinbar wieder funktionsfähigen Gerät 
auf sich beruhen zu lassen.

Während "Du" nicht nur deine mangelnde Sachkenntnis sondern auch die 
fehlende Lesekompetenz mit nur einem Satz eindrücklich zur Schau 
gestellt hast. Aber hauptsache mal rumgestänkert...
Daher ist zumindest der Zweite Satz nicht ganz falsch. Bei solchen 
Subjekten: Gute Nacht Deutschland!

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Achim B. (bobdylan)


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Hans D. schrieb:
> Ich beurteile seit 20 Jahren Gefahren auf Baustellen und hatte noch nie
> einen Unfall bei mir oder meinen Mitarbeitern.

Ist das auf Dauer nicht ein bissi langweilig?

von Karl B. (gustav)


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Carsten S. schrieb:
> Es wird jedoch durch die konstruktive Auslegung und die vorgeschriebene
> Verwendung hochzuverlässiger Bauteile wie Y-Kondensatoren sichergestellt
> das trotz der nachweisbaren Spannung kein für den Menschen gefährlicher
> Strom fließen kann.

Hi,
viele Netzteile haben die beiden ineinandergesetzten Quadrate als 
Schaltzeichen, was bekannterweise Schutzklasse II bedeutet.
Einige Schaltnetzteile kommen wegen zu hoher Ableitströme ohne 
Schutzleiterverbindung zur Sekundärseite nicht mehr aus, wenn 2 x MOOP 
Bedingung eingehalten werden soll.

Schon seit einiger Zeit wird deswegen die Schutzklasse III mit 
"Funktionserde" durch auf Ecke stehendem Quadrat mit der römischen III 
in der Mitte als Schaltzeichen verwendet.

Das heißt aber im Klartext, dass derartige Netzteile zwangsläufig zu 
Brummschleifen führen, weil direkte Schutzleiterverbindungen zu anderen 
Geräten bestehen und da Ausgleichsströme über geerdete 
Signalrückleitungen fließen können.

"...Hochwertige Medizinnetzteile haben zudem die Forderung nach 
minimalen Ableit- und Leckströmen zu erfüllen. Hierbei wird ebenfalls 
zwischen NC und SFC unterschieden (Tabelle 2).
maximale Ableitströme
            NC      SFC     NC     SFC   NC   SFC
Erdableitstrom           5 mA   10 mA   5 mA   10 mA   5 mA   10 mA
Gehäuseableitstrom (Touch Current)
                 0,1 mA   0,5 mA  0,1 mA  0,5 mA  0,1 mA  0,5 mA

Patientenableitstrom   0,1 mA   0,5 mA   0,1 mA   0,5 mA   0,01 mA 0,05 
mA
Tabelle 2: Max. zulässige Ableitströme nach EN 60601-1 3rd Edition im 
Normalbetrieb (NC) und nach einem einzelnen Fehlerfall (SFC)..."
Quelle:
https://www.medizin-und-elektronik.de/stromversorgung/artikel/83250/1/


ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
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