Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik DC-Motor - Unterschied Transistor und Motortreiber


von Max U. (talha74)


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Hallo,
ich will für ein Projekt einen DC-Motor benutzen, den ich über einen 
Arduino steuern will. Jedoch liefert der Arduino ja nicht einen großen 
Strom über die Outputs. Deshalb will ich noch einen externen Treiber 
verwenden.
Im Internet lese ich aber auch, dass man für die Stromverstärkung auch 
einen Transistor benutzen kann.
Worin liegt also der Unterschied zwischend er Verwendung eines Treibers 
und einem Transistor?

Danke

: Verschoben durch Moderator
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Max U. schrieb:
> Worin liegt also der Unterschied zwischend er Verwendung eines Treibers
> und einem Transistor?
Definiere "Treiber".
Denn es gibt auch Treiber, die vor Transistoren geschaltet werden.

Wenn du einen fertigen Motortreiber meinst, dann liegt der Unterschied 
darin, dass der Treiber einige hundert Transistoren enthält. Die 
könntest du natürlich auch selber von Hand verdrahten. Denn mit nur 1 
einzigen Transistor ohne sonstwas wird das nur in den allersimpelsten 
Fällen funktionieren. Sieh dir einfach im Internt ein paar wirklich 
funktionierende Schaltungen an, und nicht nur die vereinfachten 
Funktionsmodelle, die gerne in der Arduino-Anfänger-Ecke zu finden sind.

> einen DC-Motor benutzen
Welchen denn? Spannung? Strom? Leistung?

: Bearbeitet durch Moderator
von fop (Gast)


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Das in so einem Treiber IC mehrere Transistoren verbaut sind. Wenn Du 
Deinen Gleichstrommotor nur in eine Richtung drehen lassen willst geht 
das ganz gut mit einem Transistor und weiteren Kleinteilen. Wenn Du 
beide Drehrichtungen brauchst, den Motor mit PWM, die man nicht hört, 
ansteuern willst und dabei noch ordentlich Leistung brauchst, wird es so 
langsam lästig, die Schaltung selber aus einzelnen Transistoren 
aufzubauen.

von Max U. (talha74)


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>> einen DC-Motor benutzen
> Welchen denn? Spannung? Strom? Leistung?
Das ist nicht so relevatn mir war nur der Unterschied wichtig. Hat sich 
ja jetzt aber geklärt vielen Dank!

von Max U. (talha74)


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fop schrieb:
> Das in so einem Treiber IC mehrere Transistoren verbaut sind. Wenn Du
> Deinen Gleichstrommotor nur in eine Richtung drehen lassen willst geht
> das ganz gut mit einem Transistor und weiteren Kleinteilen. Wenn Du
> beide Drehrichtungen brauchst, den Motor mit PWM, die man nicht hört,
> ansteuern willst und dabei noch ordentlich Leistung brauchst, wird es so
> langsam lästig, die Schaltung selber aus einzelnen Transistoren
> aufzubauen.

Genau! An die H-Brücke in den Treibern für den Richtungsumkehr habe ich 
nicht gedacht.
Vielen Dank

von Michael B. (laberkopp)


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Max U. schrieb:
> ich will für ein Projekt einen DC-Motor benutzen

Vorwärts und rückwärts oder nur Vorwärts ?

Immer volle Geschwindigkeit oder geregelt ?

Beachte, dass die Elektronik nicht auf den Nennstrom des Motors, sondern 
auf den Anlaufstrom=Blockierstrom ausgelegt sein muss, sonst geht sie 
beim ersten Anlaufen kaputt.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Max U. schrieb:

> Das ist nicht so relevatn mir war nur der Unterschied wichtig. Hat sich
> ja jetzt aber geklärt vielen Dank!

Es gibt sogar Treiber, die überhaupt keine Transostoren o.ä. enthalten.
Sog. Softwaretreiber. Das Wort Treiber an sich hat keine feste 
Bedeutung.
Der Sinn ergibt sich erst aus der zusätzlichen Beschreibung.

von Michael B. (laberkopp)


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Harald W. schrieb:
> Es gibt sogar Treiber, die überhaupt keine Transostoren o.ä. enthalten.

Es gibt auch Treibertransistoren...

von Max U. (talha74)


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> Beachte, dass die Elektronik nicht auf den Nennstrom des Motors, sondern
> auf den Anlaufstrom=Blockierstrom ausgelegt sein muss, sonst geht sie
> beim ersten Anlaufen kaputt.
Sagen wir mal der Nennstrom ist 2A. Würde dann ein Netzteil, das 3A 
liefert ausreichen? Wie kann man den Anlaufstrom berechnen oder 
abschätzen?

von Harald W. (wilhelms)


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Max U. schrieb:

> Wie kann man den Anlaufstrom berechnen oder abschätzen?

Grob geschätzt beträgt der Anlaufstrom das 6...10-fache des
Nennstroms, wenn Du ihn nicht begrenzst.

von Max U. (talha74)


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Harald W. schrieb:
> Max U. schrieb:
>
>> Wie kann man den Anlaufstrom berechnen oder abschätzen?
>
> Grob geschätzt beträgt der Anlaufstrom das 6...10-fache des
> Nennstroms, wenn Du ihn nicht begrenzst.
OH das ist aber viel! Dann muss ich ihn irgendwie begrenzen (Widerstand, 
NTC etc.)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Max U. schrieb:
> Dann muss ich ihn irgendwie begrenzen (Widerstand, NTC etc.)
Kann dann halt sein, dass dein Motor nicht mehr anläuft, wenn er gegen 
eine Last anlaufen muss.

BTW: es wurde schon im letzten Jahrtausend schon unheimlich viel zu 
diesen Themen geschrieben. Man findet das in Büchern, in Datenblätten 
und Application Notes. Sieh es dir einfach mal an. Und wenn du dann was 
nicht kapierst, dann denkst du erst mal eine Stunde drüber nach und 
fragst dann.

von eiverbibbsch (Gast)


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Michael B. haette im Beitrag #5797114 auch schreiben koennen:
> Immer "volle Power" (bei konstanter Last bedeutet das auch
> gleiche Drehzahl, also "Geschwindigkeit")?
>
> Oder fuer variable Drehzahl angesteuert (einfache PWM)?
>
> Und/oder eine dieser Moeglichkeiten (normalerweise die 2.)
> mitsamt Regelung auf bestimmte Drehzahl bei variabler Last
> (wofuer eine Meßwertrueckfuehrung = "Feedback" noetig waere)?

Wie immer waere Komplettbesschreibung aller Teile (Datasheet)
sowie deren geplante Verschaltung (Schaltplan) und Anwendung
(alle Haupt- und Randbedingungen des Ganzen) einfacher, als die
ansonsten noetigen Rueckfragen zu beantworten...


fop haette im Beitrag #5797103 auch schreiben koennen:
> Fuer beide Drehrichtungen reicht nicht ein T + Freilaufdiode

dann ist verdoppelt noetig: 2xHalb- = 1xH-(aka Voll-)bruecke,
manchmal: Highside ebfs. aktive Schalter klueger oder noetig,

> PWM - vorzugsweise unhoerbar

z.B. Schaltfrequenz von Motortreiber/Bruecke(n) ueber 20kHz


Allgemein gesagt haengt alles von Motortyp, -Leistung und auch
genauer Anwendung ab. Ich schrieb nur einige Stichpunkt-Tipps.

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