Hallo, ist jetzt nicht ganz Elektronik, aber betrifft einen Elektroniker. Ich habe hier in den Anbauten meines Hauses (alte Stallungen) Wände, die ich herrichten möchte. Die sind aus Bims-Vollsteien gebaut (um 1900) und größtenteils hauchdünn verputzt, stellenweise schaut der Bims noch heraus. Dieser hauchdünne Putz ist vermutlich auch einfach Mauermörtel, was man halt damals noch übrig hatte. Es musste ja nur funktional sein. Von der Festigkeit des alten Putzes bin ich überzeugt, denn beim herunterstämmen kommt mehr Bims als Putz von der Wand. Trocken ist das alles auch. Nun wollte ich diese Wände gerne glatt und gerade verputzen, dazu braucht es zwischen 5mm und 15mm neuen Putz, wobei die 5mm gerade die Unebenheiten und Löcher im alten Putz sind. Auf dieses Maß habe ich bereits Putzprofile ausgerichtet. Darauf dann irgendeinen Feinputz. Im ersten Anlauf habe ich (recht naiv) mit Putz- und Mauermörtel von Sakret losgelegt; den habe ich momentan ohnehin hier zu Hause für allerhand Ausbesserungen. Und er passt zum Mauerwerk, da er recht weich bleibt. Ich trau mir ja grundsätzlich den Umgang mit Mörtel zu, aber beim Verputzen stellt sich immer folgendes Bild ein: - Putz anmischen, tendenziell einen Hauch in Richtung dünn, - ein paar Minuten reifen lassen und dann nochmal durchmischen, - währenddessen die Wand etwas nässen, - dann auftragen, wahlweise mit der Kelle oder im Spritzbewurf, - und dann mit der Latte entlang der Putzprofile abziehen. Problem: Beim Abziehen fällt der Putz dann immer wieder herunter oder ich zieh mir riesige Löcher hinein. Es bleib also beim besten Willen keine glatte Fläche zurück. Die Löcher sind so groß, dass ich garnicht anfangen zu verreiben brauche, ohne sie vorher nachzuarbeiten. An einem halben Quadratmeter fuhrwerke ich so eine Dreiviertelstunde... Irgendwie kommt mir das nicht richtig vor. Ist da etwas grundverkehrt in meiner Vorgehensweise? Irgendsoein "muss man halt wissen"-Ding? Danke und Grüße, K
Nach dem anwerfen warten, bis der Putz angezogen hat. Könnte mir vorstellen, dass es bei dem Untergrund entsprechend lange dauert. Ich tippe immer mit dem Finger auf irgend eine Stelle. Wenn mit dem rein drücken daneben der Putz anhebt, ist es noch nicht weit genug zum abziehen. Wenn mein ein drücken den Putz daneben nicht interessiert, dann ist es soweit, dass du abziehen kannst. Es kommt eben immer auf den Untergrund drauf an. Bei kalksandstein oder Beton Steinen braucht das ewig, bis es anzieht. Bei gasbeton geht es enorm schnell. Wenn du wieder größere Löcher in deinen gerade aufgezogenen Putz reißt, ist der Putz definitiv noch nicht richtig angezogen, an den Untergrund.. Dennis
Sven P. schrieb: > Problem: Beim Abziehen fällt der Putz dann immer wieder herunter oder > ich zieh mir riesige Löcher hinein. Es bleib also beim besten Willen > keine glatte Fläche zurück. Meiner Erfahrung nach gibt es da zwei Zeiträume, wo das nicht passiert: Ganz unmittelbar nach dem Auftragen und dann erst wieder deutlich später. Zwischendrin ist der Putz zwar schon härter, hat aber nur eine schlechte Haftung an der Wand, weil da noch zuviel Wasser an der Verbindungsschicht unterwegs ist. Wenn der Putz zu dünnflüssig ist ist, dann geht der erste Zeitraum gegen 0, weil der Untergrund das viele Wasser gar nicht aufnehmen kann. Evtl. hast du einfach auch zuviel vorgenässt. Warte doch einfach mal etwas länger, wichtig beim Vornässen ist ja auch die Staubbindung, die ja immer noch gegeben ist. Wenn man zuviel rumreibt ("das muss doch glatt werden"), kann es auch passieren, dass Löcher rausfallen. Die bekommt man in der Verputz-Session nicht mehr weg, höchstens grösser. Also Loch akzeptieren, aushärten lassen und nach ein paar Stunden auffüllen und verreiben. Wichtig ist auch, dass die finale Putzschicht in etwa gleich dick ist, sonst geht das Abziehen und das Reiben/Filzen wegen zu unterschiedlichen Aushärtegraden nicht vernünftig.
Das ist eins der wenigen Themen, die ich für mich aus handwerklicher Sicht aufgegeben habe - sieht so leicht aus wenn es einer kann..., es ist ein einziger Graus. Wenn es was zu putzen gibt lass ich es machen oder nehme Gipsplatten.
Keine Ahnung wie der TO abzieht, aber im Normalfall macht man das mit zickzack immer höher, da reißt man auch keine Löcher, außer es fehlt am Gefühl... Also die Abziehlatte wird immer einige Zentimeter links/rechts geruckelt und dabei mit Gefühl hochgezogen...
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H.Joachim S. schrieb: > Das ist eins der wenigen Themen, die ich für mich aus handwerklicher > Sicht aufgegeben habe - sieht so leicht aus wenn es einer kann..., es > ist ein einziger Graus. > > Wenn es was zu putzen gibt lass ich es machen oder nehme Gipsplatten. Geht mir auch so. Das einzige, womit ich klar komme ist Rotband. Strenggenommen ist das aber kein Putz im eigentlichen Sinne. Man muss aber auch nicht alles können.
H.Joachim S. schrieb: > Wenn es was zu putzen gibt lass ich es machen oder nehme Gipsplatten. Hehe, jau, war auch mein erster Gedanke. Ich hätte wohl einfach gipskarton davor gemacht.
Sven P. schrieb: > Putz- und Mauermörtel von Sakret Putz- und Mauermörtel funktioniert nur bedingt zum Verputzen. Für die Wand nimm einen MAP - Maschinen-Außen-Putz. Der klebt viel besser an der Wand und lässt sich leichter verziehen.
@Sven P. (haku) Meine Frau ist ziemlich rege in einem Katzenforum am rummachen. Ich werde sie drum bitten, deine Frage da einzustellen. Ich melde mich dann, wenn Antworten eingetroffen sind.
Thomas F. schrieb: > Der klebt viel besser an der Wand und lässt sich leichter verziehen. Was an diversen (oft nicht-mineralischen) Zusatzstoffen liegt. Da gehen die Meinungen auseinander, ob die jetzt gut oder schlecht sind ;) Leider gibts da im Gegensatz zu Lebensmitteln keine Deklaration, ich wäre schon froh, wenn der Anteil Kalk/Zement/Sand draufstehen würde. Allerdings gibts schon Leute, die panisch werden, wenn in ihrem Kalkputz ein paar Prozent Weisszement drin sind, damit der überhaupt in vernünftiger Zeit an der Wand fest wird... Aber billiger Putz/Mauermörtel vom Baumarkt (meistens am Eingang neben Grillkohle und Blumenerde ;) ) lässt sich mit etwas Übung auch ganz normal abziehen und sogar (für Kellerräume) ansehnlich filzen. Aber es dauert etwas, bis man das Bauchgefühl für den richtige Handling bekommt. Ohne die Zusatzstoffe ist der Mörtel halt sehr "kratzig".
Vor allem wenn man keine Übung hat würde ich Putzschienen nehmen. 1-1,5m Abstand. Dann von oben nach unten anwerfen, so das der Putz etwas höher als die Schiene ist. Wenn Du als ungeübter unten anfängst kann es sein das sich beim absacken unten eine dicke Beule bildet, die dann einfach abfällt. Nach 1-2 Std sollte das Abziehen kein Problem sein. Rechts links Bewegung von unten nach oben, wie bereits gesagt. Dann riselt es eigentlich nur noch runter sofern Du keine Hohlstelle hast. Da gibts dann Löcher. Das sieht man aber eigentlich. Zum Filzen/ Reiben kann man ihn wieder etwas anfeuchten. Nimm normalen Putz und Mauermörtel. Sofern beheizt würde auch Goldband/ Rotband gehen. Gilt beides als Putz, ist aber Gips basierend. Daher nicht im Keller verwenden. Wenn der normle Mörtel zu mager ist und nicht halten will, kannst Du Kalk dazu geben. Ich denke pro Sack 2-3 Kellen. Dann hält er besser auf der Kelle und der Wand. Das die Wand angefeuchtet wird ist klar. Nicht stumpf rauf klatschen sondern die Kelle beim anwerfen an der Wand lang bewegen. Hochziehen oder seitlich nach rechts oder links. So als wolltest Du gleich 1m² mit einem Schwung bedecken. Ist halt etwas Übung.
„Normaler“ 0815 Putz und Maurermörtel aus dem Baumarkt benötigt etwas Erfahrung und Übung zum Putzen. Für einen Anfänger eher ungeeignet. Bei deiner Dicke empfehle ich den üblichen KZH Handputz von diversen Herstellern wie Maxit oder Sakret. Dieser Putz wird nur noch mit der Kelle aufgezogen (kein Spritzbewurf) und mit der Kartätsche abgezogen. Fettig Meister.
Zuerst herzlichen Dank für die vielen Antworten! Auch schön zu lesen, dass ich nicht alleine damit herumstehe... Zum Putz selbst: Ich tu mich etwas schwer, diesen "Putz- und Mauermörtel" einzusortieren. Es ist laut Aufdruck MG2a/P2a, also eigentlich ein ganz klassischer Kalkzementmörtel. Ich denke, dabei muss ich auch bleiben, da der Raum nicht ganzjährig beheizt wird. Einige der Vorschläge decken sich mit dem, was ich heute versucht habe: - Die Wand nässen, also weniger Gartenspritze sondern eher Gartenschlauch. Und zwar mehrmals gut durchnässen, denn es zieht binnen Minuten wieder weg. Nahc dem zweiten oder drinnen Mal läuft dann etwas Wasser von der Wand. So scheints richtig zu sein. - Beim Abziehen die Latte nicht senkrecht aufsetzen sondern fast parallel zur Wand. Dafür hat die Latte ja auch das spitz zulaufende Profil. Dadurch reißt es den Putz nicht von der Wand, sondern drückt ihn auf. Mit dem Anstellwinkel der Latte kann man ganz leicht beeinflussen, wo man sich zwischen "überschüssigen Putz abnehmen und Risse riskieren" und "Putz andrücken und mehr Kraft aufwänden" bewegt. - Schließlich den Putz eher gefühlt zu dünn anmachen. Dann ist das mit dem Anwerfen optimal. Wie Georg schreibt, kann man tatsächlich direkt nach dem Anwerfen wieder abziehen - dann kann man den überschüssigen Putz wieder in die Bütte geben und wiederverwenden, aber man muss eher mit viel Kraft und paralleler Latte ziehen und den Putz verteilen. Wenn man wartet, bis er angezogen hat, dann kann man steiler anstellen und den Putz eher abschälen. Aber den würde ich dann nicht nochmal verwenden wollen. Gefühlt wars damit heute etwa 8 bis 10mal produktiver als gestern...
Sven P. schrieb: > - Die Wand nässen, also weniger Gartenspritze sondern eher > Gartenschlauch. Und zwar mehrmals gut durchnässen, denn es zieht binnen > Minuten wieder weg. Nahc dem zweiten oder drinnen Mal läuft dann etwas > Wasser von der Wand. Meine Güte! Warum soviel Wasser an die Wand? Das Wasser an der Wand macht man doch um den Staub zu binden, mehr nicht. Wenn man da zuviel drauf hat, dann wird der Aufgetragene Putz an der Stelle wieder Dünnflüssiger und haftet womöglich nicht richtig. Wenn ich was verputze, dann trage ich das Wasser mit einem Kleisterpinsel auf, und fertig, wenn es einzieht, dann ist es halt so, mehr würde ich aber da dann auch nicht wässern....
Hubert M. schrieb: > Das Wasser an der Wand macht man doch um den Staub zu binden, mehr nicht. Bitte, wenn man Elektroniker ist, hat man von Hausbau offenbar keine Ahnung, dann muss man auch nichts dazu schreiben. Das Einnässen der Wand dient dazu, dass nicht zu schnell die Feuchtigkeit aus dem Mörtel gezogen wird, denn der bildet nur dann schöne Kristalle, wenn er lange feucht bleibt und nicht schnell (Wärme, Saugen) das Wasser entzogen bekommt. Und Pfuscher mit Rigipsplatten und Rotband sind hier auch noch unterwegs... Eine über 100 Jahre alte Stallung mit Dünnputz ist wohl mit Kalkmörtel gebaut worden. Dann sollte man ihn auch so weiterführen und nicht die HÄRTERE (Zement) Mischung auf den weicheren Untergrund pappen, das platzt sonst nämlich wieder ab. https://www.youtube.com/watch?v=JclkRLT-A8g (die Kommentare sind wertvoller als das Video)
Michael B. schrieb: > Youtube-Video "Wand verputzen in zwei Zügen Bausanierung Bremen > Umbauheld" Hab ich mir grad angeschaut. Der hat aber jetzt auch nur mit einem Kleisterpinsel das Wasser aufgespritzt, wogegen ich das Wasser aufgestrichen habe. Kurz danach, hab ich von dem Wasser an seiner Wand nichts mehr gesehen. Dann hat er zwischen seinem neuen Putz und dem alten kein Netz eingespachtelt. Meiner Meinung nach, sind da Rissbildungen vorprogrammiert. Und Rigipsplatten, haben an der Wand vom TE klar, nichts zu suchen. Wie aber willst du eine schräge Wand ausgleichen wo ich unten auf 0 bin und oben, erstmal ein Balken von 5 cm ranschauben kann? Michael B. schrieb: > Eine über 100 Jahre alte Stallung mit Dünnputz ist wohl mit Kalkmörtel > gebaut worden. Dann sollte man ihn auch so weiterführen und nicht die > HÄRTERE (Zement) Mischung auf den weicheren Untergrund pappen, das > platzt sonst nämlich wieder ab. Da geb ich dir vollkommen recht...
Hubert M. schrieb: > Dann hat er zwischen seinem neuen Putz und dem alten kein Netz > eingespachtelt. Meiner Meinung nach, sind da Rissbildungen > vorprogrammiert. Risse gibts auch mit Netz... Das Netz verhindert nur welche, wenn der Untergrund nach dem Aushärten etwas "flexibel" ist. Heutiger (Unter)Putz ist das dank viel Zementzusatz aber eigentlich nicht mehr. Ich dachte immer, ich mache was falsch, wenn beim Verputzen an dickeren Stellen (>2cm) hin und wieder gleich Risse entstehen. Daher mache ich das jetzt immer in mehreren Etappen, glätte auch nochmal drüber, wenn der Putz schon gut angezogen hat. Alles sehr liebevoll, jedes Sandkörnchen mundgeblasen und handvergoldet. Aber es gibt keine Risse mehr, auch ohne Netz. Dafür hab ich halt auch kaum Durchsatz ;) Jetzt hatte ich einen "offiziellen" Maurer da, der ua. auch in denkmalgeschützten Bauten (Kirchen, etc.) arbeitet. Zum einen "produziert" der massenweise Risse, der macht auch >4cm auf einmal. Darauf angesprochen meinte er, dass das ganz normal ist, die letzte dünne Putzlage kleistert die alle ja alle zu...
Michael B. schrieb: > Eine über 100 Jahre alte Stallung mit Dünnputz ist wohl mit Kalkmörtel > gebaut worden. Dann sollte man ihn auch so weiterführen und nicht die > HÄRTERE (Zement) Mischung auf den weicheren Untergrund pappen, das > platzt sonst nämlich wieder ab. Wer weiß ob die überhaupt verputzt wurde. Ich kenne das in Ställen so, dass von Zeit zu Zeit mal mit Kalk angespritzt wurde, wodurch er wieder schön weiß war und Keime reduziert wurden. Wenn das dann 100 Jahre lange gemacht wird, hat man auch eine Schicht drauf, die man als Putz einstufen könnte.
Hubert M. schrieb: > Dann hat er zwischen seinem neuen Putz und dem alten kein Netz > eingespachtelt. Meiner Meinung nach, sind da Rissbildungen > vorprogrammiert. Ich kenne jetzt niemanden, der mit solchem Netz arbeitet, das wird eher nur bei der Dünnschichtverputzung von WDVS verwendet. Daß ich jetzt keinen kenne heisst ja nicht daß es nicht solche gibt, aber zumindest genügend die das nicht machen. Aber man hat früher bei Kalkputz tatsächlich die Schichten unter der Deckschicht mit Tierhaaren versetzt, quasi faserverstärkter Zement im Mittelalter. Schweineborsten etc. hatte man von den Schlachtungen ja genug, auch die nicht entfettet Schafwolle war besser als jede moderne Mineralwolle zum Ausstopfen von Spalten im Fachwerkhaus.
Michael B. schrieb: > Aber man hat früher bei Kalkputz tatsächlich die Schichten unter der > Deckschicht mit Tierhaaren versetzt, quasi faserverstärkter Zement im > Mittelalter. Schweineborsten etc. hatte man von den Schlachtungen ja > genug, auch die nicht entfettet Schafwolle war besser als jede moderne > Mineralwolle zum Ausstopfen von Spalten im Fachwerkhaus. Dafür ist der alte Mörtel meist von eher minderer Qualität. Zum einen war der Kalk das teuerste, also hat man daran gespart. Mischmaschinen gabs auch nicht, also ist die Durchmischung oft etwas mangelhaft. Und dann war der Transport insb. in höhere Etagen auch schwerer, und man hat die Spalten zwischen den Ziegeln nicht aufgefüllt. Ich hab so ein Haus von 1900, wo alles drei wunderbar zu beobachten ist. Auch bei völlig regengeschützten Stellen ist der Mörtel manchmal seeehr weich, da ist sicher weniger als 1:6 Kalk drin. Beim Reinigen der brösligen Putzstellen mit Hochdruck ergeben sich ganz seltsame schlierenförmige Auswaschungen, fast schon "fossil" (siehe Bild). Und zwischen den Ziegeln ist viel Luft, teilweise kommt man da 20cm rein. Ist dann auch für den Grundputz nicht so toll, wenn der in den Ritzen "in der Luft" hängt.
Also reinen Kalkmörtel oder Kalk zum Weißeln kann ich wohl ausschließen, das ist schon Kalkzementmörtel. Stellenweise ists der Härte nach zu urteilen sogar massiver Zementmörtel. Beim Bohren braucht man da etliche Minuten für die 5mm Putz, um kurz darauf mitsamt der Bohrmaschine durch die Wand zu fallen... Und warum so viel Wasser: Ich habe unbewusst noch einen Versuch gemacht, wie mir heute auffiel. Und zwar hatte ich eine, zwei Kellen Mörtel übrig und hab damit "grad noch schnell ein Putzprofil festgesetzt", ohne vorher die Wand zu befeuchten. Dort, wo ich verputzt habe mit ordentlich durchnässter Wand, da hält der Putz wunderbar. Das Eckchen an der Putzleiste ist zwei Tage darauf aber nur noch Sand, den ich mit dem Finger wieder herausrieseln kann. Da hat die trockene Wand scheinbar das Wasser so schnell aus dem Mörtel gezogen, dass grad garnichts abgebunden hat.
Sven P. schrieb: > Ich habe hier in den Anbauten meines Hauses (alte Stallungen) Wände, die > ich herrichten möchte. Die sind aus Bims-Vollsteien gebaut (um 1900) und > größtenteils hauchdünn verputzt, stellenweise schaut der Bims noch > heraus. Dieser hauchdünne Putz ist vermutlich auch einfach Mauermörtel, > was man halt damals noch übrig hatte. Es musste ja nur funktional sein. > Von der Festigkeit des alten Putzes bin ich überzeugt, denn beim > herunterstämmen kommt mehr Bims als Putz von der Wand. Trocken ist das > alles auch. > > Nun wollte ich diese Wände gerne glatt und gerade verputzen, dazu > braucht es zwischen 5mm und 15mm neuen Putz, wobei die 5mm gerade die > Unebenheiten und Löcher im alten Putz sind. Auf dieses Maß habe ich > bereits Putzprofile ausgerichtet. Darauf dann irgendeinen Feinputz. Du machst Dir das Verputzen unnötig schwer, wenn Du z.B. nur 5mm aufputzen willst. Stemm den ganzen alten Mist komplett bis auf den Bimsstein weg, zumal gerade in ehemaligen Stallungen unkalkulierbar ist, welche Konsistenz ein alter Putz (noch) hat. Im Klartext: Auf irgendeinem "Scheißdreck" baut man keinen neuen Putz auf. :) Und danach bau den Putz wieder so auf, wie das ordentlich gemacht wird, damit Du später kein "Theater" mehr damit hast. Prinzipiell immer so, daß sich die härteste Putzlage in den Stein "verkrallt" und alle nachfolgenden Lagen weicher sind. Bimssteine sind zementgebunden. 1. Lage ist einer reiner "Zement-Spritzer", den Du einfach per Kellen-Anwurf auf die Wand "knallst". Und zwar so, daß die ganze Wand damit völlig bedeckt ist. Wirklich völlig, auch wenn Dir der Spritzer dabei teils dicker werden wird, weil er wg. seiner Dünnflüssigkeit teils ("warzenbildend") abläuft. Nichts dran machen, sondern so lassen, wie es ist! Denn der Sinn der Sache ist, daß einerseits eine rauhe Oberfläche für die nächste Lage geschaffen wird, andererseits aber auch die Steine von der nächsten Putzlage "abgeriegelt" werden, was ihr Wassersaugvermögen anbelangt. Wässern brauchst Du beim Putzen überhaupt nichts! Weil das völlig kontraproduktiv für die Haftfähigkeit ist. Allenfalls bei Übergangsstellen in vorhandene (und saugfähige) Putze ist das angebracht. Der Spritzer wird so dünnflüssig angemacht, daß man fast Schwierigkeiten hat, überhaupt Sand auf die Kelle bringen zu können. Man muß dabei auch ständig im Eimer herumrühren, damit man noch Sand aus dem Zementwasser "herausschöpfen" kann. :D Mischungsverhältnis Spritzer: 3 Teile Sand : 1 Teil Zement. Konsistenz normalerweise dünnflüssig. Nur bei nicht saugfähigen Untergründen, z.B. Beton, dickflüssiger, weil sonst der Spritzer einfach abläuft. Zum Spritzer schrieb ich deshalb so viel, weil dessen Bedeutung i.d.R. völlig unterschätzt wird. Er ist die wichtigste Vorbereitungsarbeit beim Verputzen: Vollflächig auftragen und komplett durchtrocknen lassen, bevor man weitermacht. 2. Lage (der Rest) ist dann ganz einfach: Im Innenbereich hat man dann die freie Wahl: a) Mit Kalk-/Gips-Putz weiterzumachen, oder b) In "Härte-Fällen" Kalk-Zement-Putz Zu a): 3 Sand : 1 Kalk Hat den Vorteil, daß diese Mischung erst dann abbindet, wenn Gips hinzugefügt wird. Hat aber auch den Nachteil, daß sie erheblich langsamer abbindet als b), bis sie durchgetrocknet ist. Zu b): Ist die stinknormale Mischung, die sowohl im Innen- als auch im Außenbereich verwendet werden kann: 8 Sand : 2 Kalk : 1 Zement Aber nicht für Sockelputze an Häusern: Das sind ausnahmslos alle reine Zementputze. Grundsätzlich muß man beim Verputzen etwas Geduld haben. V.a. was das "Zusammenreiben" von ihm anbelangt. Fängt man damit "überhastet" zu früh an, kann es passieren, daß sich zwischen dem Spritzer und der nachfolgenden Putzschicht ein Wasserfilm ausbildet, der dazu führt, daß der mühsam aufgebrachte Putz wieder komplett herunterfällt. Mani W. schrieb: > Keine Ahnung wie der TO abzieht, aber im Normalfall macht man das > mit zickzack immer höher, da reißt man auch keine Löcher, außer es > fehlt am Gefühl... > > Also die Abziehlatte wird immer einige Zentimeter links/rechts > geruckelt und dabei mit Gefühl hochgezogen... Ja, das ist völlig richtig. Es bedarf dazu keiner irgendwie "spitz" geformten Abziehlatte. Ein gerades Holzbrett oder ein Al-Profil (Richtlatte 50 x 20mm) reicht dazu aus. Grüße
Verputzen ist nicht unbedingt trivial. Ich hatte dabei auch schon mal einen Sackriss :] Georg A. schrieb: > Auch bei völlig regengeschützten Stellen ist der Mörtel manchmal seeehr > weich solche Stellen erwische ich irgendwie immer wenn mal etwas an eine Wand zu montieren ist. Da kannst Du teilweilse mit nem Wattestäbchen ein Loch bohren.
ist zwar hier vielleicht schon OT aber geht das mit Kalkputz nicht einfacher? ( also ich meine damit, das Handwerliche ) ..ausserdem schimmelt der nie
Walter K. schrieb: > aber geht das mit Kalkputz nicht einfacher? Putz/Mauermörtel ist meistens so 1:1 Kalk:Zement, da schimmelt auch nichts. Reiner Kalkputz ist zwar etwas "cremiger", das macht zwar das Auftragen leichter, aber das Abziehen selbst aber nicht. Eher im Gegenteil, der braucht ewig, bis er die richtige Härte dafür entwickelt hat. Und wenn irgendwo eine dickere Stelle ist, ist die dann noch deutlich matschiger. Diese Ungleichmässigkeit abhängig von der Dicke ist mit Zementanzteil IMO nicht so ausgeprägt.
Thomas G. schrieb: > Hmmm, 5 x 2 cm? 50 x 2 cm würde ich noch glauben... Sprach dabei von einer Richt-Latte und einem Al-Profil (hohl) 5 x 2cm. Hmmm damit beendet? Georg A. schrieb: > Walter K. schrieb: >> aber geht das mit Kalkputz nicht einfacher? > > Putz/Mauermörtel ist meistens so 1:1 Kalk:Zement, da schimmelt auch > nichts. Putz/Mauermörtel ist keineswegs "meistens so 1:1 Kalk:Zement". Was soll denn so eine Angabe, ohne daß Du dabei nicht auch den Sand-Anteil dazu nennst?? Meistens ist Putz/Mauermörtel völlig identisch mit MG II: https://www.bau-welt.de/bauteile/selberbauen/baumaterialien/moertel-richtig-anmischen.html Genau eben die von mir w.o.g. Anteile: 8 Sand : 2 Kalk : 1 Zement. Reduzierst Du Kalk : Zement auf 1 : 1, mußt Du auch den Sand-Anteil auf ca. 6 zurückziehen, damit das Gemisch nicht zu sehr "abgemagert" wird! Georg A. schrieb: > Reiner Kalkputz ist zwar etwas "cremiger", das macht zwar das Auftragen > leichter, aber das Abziehen selbst aber nicht. Eher im Gegenteil, der > braucht ewig, bis er die richtige Härte dafür entwickelt hat. Was hat das Abziehen damit zu tun, welchen Verputz-Mörtel man verwendet? Je nach eingesetztem Mörtel muß man halt abwarten (können), bis er so weit abgebunden hat, bis man ihn auch problemlos abziehen kann. Ohne dabei die zu erreichende (gute/ebene) Oberfläche durch das Abziehen wieder zu "versauen". ;) > Und wenn > irgendwo eine dickere Stelle ist, ist die dann noch deutlich matschiger. > Diese Ungleichmässigkeit abhängig von der Dicke ist mit Zementanzteil > IMO nicht so ausgeprägt. Du hast natürlich recht damit: Partiell tiefere Putz-Stärken sind einfach nur lästig, weil dabei dann die von Dir gen. Matschigkeit auftritt. Meistens auch verbunden damit, daß dann dort Schwindungs-Risse auftreten werden/können. Bei allen Putzmörteln kann man das aber "entschärfen", wenn man vorher "tiefere Löcher" zuputzt. Einfach "zuknallen" und mit der Kelle abziehen. Und danach auch die Geduld hat, diese "Korrektur" erst mal abbinden zu lassen, bevor man mit annähernd (überall) gleichmäßiger Putzstärke weitermacht. Denke, viele Probleme beim Verputzen schafft man sich nur selbst: Durch mangelhafte Vorbereitung des Untergrundes, auf den man den Putz auftragen will. Walter K. schrieb: > ist zwar hier vielleicht schon OT > > aber geht das mit Kalkputz nicht einfacher? Nein, ist nicht OT. Reiner Kalkputz ist im Prinzip viel einfacher verarbeitbar. Ich kenne noch Zeiten, in denen Kalk in Wannen "gelöscht" wurde. Der damit zubereitete Mörtel war "sahnig" und hatte eine enorme "Geschmeidigkeit" und Haftfähigkeit. Was die Endfestigkeit von reinem Kalkmörtel, verglichen mit Kalk-/Zement-Mörtel anbelangt, besteht da m.W. gar kein großartiger Unterschied. Nur das Abbinde-Verhalten ist völlig anders. Während bei Kalk-/Zementputzen der Zement sozusagen die Funktion eines Katalysators bzgl. Abbindung hat, binden reine Kalkmörtel über CO2-Aufnahme ab. Kann Jahrzehnte lang dauern, bis reine Kalkmörtel ihre Endfestigkeit erreichen. Ein Beispiel dazu: Jura-Kalksteine (knallhartes Zeug), vermauert mit reinem Kalkmörtel. Da ist eine (verkrallte) Bindung vorhanden, die man mit Kalk-/Zement-Mörtel so kaum erreichen kann. Grüße
L. H. schrieb: > Putz/Mauermörtel ist keineswegs "meistens so 1:1 Kalk:Zement". > Was soll denn so eine Angabe, ohne daß Du dabei nicht auch den > Sand-Anteil dazu nennst?? Es ging mir nur um das Verhältnis der Bindemittel untereinander. Und wenn da je nach Hersteller/Rezept mal etwas mehr Kalk oder weniger drin ist, ist es so oder immer noch ein erheblicher Anteil Kalk. Das (PR)Problem ist ja, dass dank diverser Bau-Biologen das Wort "Zement" ja oft schon mit "Asbest" gleichgesetzt wird und da in den Köpfen vieler auch Kalkzement-Mörtel/Putz einsortiert wird. > Was hat das Abziehen damit zu tun, welchen Verputz-Mörtel man verwendet? > Je nach eingesetztem Mörtel muß man halt abwarten (können), bis er so > weit abgebunden hat, bis man ihn auch problemlos abziehen kann. > Ohne dabei die zu erreichende (gute/ebene) Oberfläche durch das Abziehen > wieder zu "versauen". ;) Naja, es macht schon einen Unterschied, wie der Mörtel fest wird. Bei reinem Kalk ist das in der Tiefe durchs Entziehen von Feuchtigkeit, an der Oberfläche schon durch Abbinden via CO2. Und zwischendrin ist (wenn man Pech hat) immer noch Matsch. Das ist mit Kalkzement besser einzuschätzen. Ansonsten finde ich Kalkputz auch schön. Aber wenn man sieht, in welchen hintersten Ecken (wenn überhaupt) in den Baumärkten Weisskalkhydrat versteckt ist (von Sumpfkalk ganz zu schweigen), während die 20 Paletten Zementsäcke einen einkreisen, dann weiss man schon, dass das den "normalen" DIY-Putzer eher wenig interessiert...
Georg A. schrieb: > L. H. schrieb: >> Putz/Mauermörtel ist keineswegs "meistens so 1:1 Kalk:Zement". >> Was soll denn so eine Angabe, ohne daß Du dabei nicht auch den >> Sand-Anteil dazu nennst?? > > Es ging mir nur um das Verhältnis der Bindemittel untereinander. Und > wenn da je nach Hersteller/Rezept mal etwas mehr Kalk oder weniger drin > ist, ist es so oder immer noch ein erheblicher Anteil Kalk. Das > (PR)Problem ist ja, dass dank diverser Bau-Biologen das Wort "Zement" ja > oft schon mit "Asbest" gleichgesetzt wird und da in den Köpfen vieler > auch Kalkzement-Mörtel/Putz einsortiert wird. Nimm es mir bitte nicht übel: Was sollte denn das Verhältnis von Bindemitteln untereinander aussagen können? Ohne jeden Bezug zu weiteren Zuschlags-Stoffen, wie z.B. Sand. Und was meinst Du denn mit "(PR)Problem? Public-Relations-Problem oder was?? Von irgendwelchen "Dummschwätzern", die Zement mit Asbest gleichsetzen? Sag doch bitte mal, wo Du so einen bodenlosen Unsinn "aufgegabelt" hast. Weder Kalk-, noch Kalk-/Zement-Mörtel hat auch nur das Geringste mit Asbest zu tun!! Grüße
L. H. schrieb: > Was sollte denn das Verhältnis von Bindemitteln untereinander aussagen > können? Dass das Bindemittel zu mindestens 50% aus Kalk besteht? > Sag doch bitte mal, wo Du so einen bodenlosen Unsinn "aufgegabelt" hast. > Weder Kalk-, noch Kalk-/Zement-Mörtel hat auch nur das Geringste mit > Asbest zu tun!! Du bekommst aber auch gern Sachen in den falschen Hals, oder? Ich habe kein Problem mit Kalk, Zement, Kalkzement, etc. Jeder Baustoff hat seine Berechtigung am richtigen Ort. Die "Dummschwätzer" haben aber Hochkonjunktur und sorgen mit der Verteufelung des "Industrieprodukts" Zement (im Gegensatz zum ach so natürlichen Kalk (wo doch beides nur aus gebrannten Steinen besteht...)) genau für so "zweifelnde" Fragen Kalk vs. Kalkzement. Selbst die Kalkputze aus dem Baumarkt, die zur schnellere Aushärtung ein paar Prozent Zement drin haben, werden da sinnloserweise deswegen schon schlecht bewertet...
L. H. schrieb: > Putz/Mauermörtel ist keineswegs "meistens so 1:1 Kalk:Zement". Eben. Das ist sogar ein eher ungünstiges Verhältnis, viel zu hart. L. H. schrieb: > Reiner Kalkputz ist im Prinzip viel einfacher verarbeitbar. Ja, aber kaum mehr zu bekommen. CL90Q wird ja quasi schon als Gefahrstoff gehandelt, zu schwindelerregenden Preisen. Original: https://www.dalhoff.de/marken/dyckerhoff/dyckerhoff-weissfein-weissfeinkalk-cl-90q-25-kg-sack-en459-1-zum-mauern-putzen.html 9.99 EUR/25kg, aktuell: https://www.amazon.de/Weissfeinkalk-Gebrannter-gemahlener-Pulver-Kalk-25kg-Sack/dp/B00KHRTICW/ref=pd_lpo_vtph_60_tr_t_2 31.34 EUG/25kg Georg A. schrieb: > dass dank diverser Bau-Biologen das Wort "Zement" ja > oft schon mit "Asbest" gleichgesetzt wird Nicht ohne Grund. Er hier https://www.youtube.com/user/stibnite11 zeigt dir, wie Zement die Bausubstanz ruiniert. Vom Umweltproblem der Herstellung und Problem des Recyklings (mit Kalkkmörtel gemauerte Wände konnten unter Rückgewinnung der Steine abgerissen werden, mit Zementmörtel vermauerte Steine kannst du nur noch schreddern) ganz zu schweigen. Kalk hat nur einen Nachteil: Es braucht Geduld. Die hat heute ja kein Bauunternehmer mehr, er muss möglichst schnell pfuschen. So kommt es auch zu den unsäglichen Acryl und Alkydharz Farben, die mal als billiger Ersatzstoff an Stelle von Leinölfarben erfunden wurden, heute teurer sind als das fast in Vergessenheit geratene Original, und von Malern so gern genommen werden weil sie schnell zu verarbeiten sind, Husch und Pfusch und schnell weg. Leinöl dauert halt, hält dann aber auch quasi ewig weil - im Gegensatz zu modernen abblätternden Murks - 'nachölbar'. (Sumpf-)Kalkfarbe im Keller: Hält ewig. Dipersion: Blättert auf feuchter Wand ab. Echtsilikatfarbe auf der Aussenwand: Hält quasi ewig, verglaste Oberfläche, algenabweisend, trotzdem wasserdampfdurchlässig: Moderne (Silikonöl)Alkydharzfassade: Im ersten Jahr hydrophob, im zweiten klebrig, im dritten grün veralgt, im vierten möchte man überstreichen aber nichts hält, im fünften gehen die Placken flächenweise ab, nach 10 Jahren kommt der durchfeuchtete Putz hinterher).
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Kalkmörtel zu Kalkzementmörtel kann von der (Druck-)Festigkeit gute 1:2 ausmachen. Wo mans braucht, sollte man das schon berücksichtigen... Mit dem Altputz herunterstemmen ist das so eine Sache. Der Putz ist derart in Ordnung, dass ich dabei erheblich die dahinterstehenden Bimssteine beschädige, und das erscheint mir nicht zweckdienlich. Da der alte Putz auch nur grob angeworfen und nicht verrieben, bildet also m.E.n. eine ziemlich optimale Oberfläche, um darauf weiterzuverputzen. Ohne vorher die Wand zu nässen ist jedenfalls nichts zu holen hier. Eine Kelle eher dünnflüssig angerührter Mörtel trocknet - auf die trockene Wand geworfen - binnen zehn Minuten schon aus. Ich denke, das ist das, was man beim Kalken analog als "Aufbrennen" bezeichnet. Was mich interessieren würde ist, ob das Mauerwerk selbst mit Kalkmörtel oder mit Kalkzementmörtel gebaut wurde. Die noch sichtbaren Fugen zwischen dem Bims sind eher bräunlich und vergleichsweise weich, was ich dem Kalkmörtel zuordnen würde. Der alte Putz hingegen ist definitiv mit Zement; stellenweise wohl sogar reiner Zementmörtel (Durch-die-Wand-fallen beim Bohren...). Normalerweise sollte es nach außen hin doch immer weicher werden. Zumindest beim Verputzen - wie sortiert man die Mauerfugen da ein?
Michael B. schrieb: > Leinölfarben (...) (Sumpf-)Kalkfarbe Der einzige große Nachteil bei Ölfarbe ist halt, dass danach Ende ist. Ich hab hier auch (dunkelblaue) Ölfarbe auf krummem Zementputz. Der bis jetzt einzig gangbare Weg, daraus eine gerade Wand zu machen, war, alles mit viel Sauerei abzufräsen. Auf der Farbe hält grad garnichts und sie schlägt vehement durch alles durch... Kalkfarbe ist da nicht ganz unähnlich. Gut, die ist i.d.R. schon weiß und ich wollte es auch weiß belassen. Also einfach nur frisch weißeln.
Musste schon mal den alten Putz komplett runter machen weil der neue Putz nicht angezogen hat. Das wurde hier ja schon geschrieben. Ich würde mir das wirklich überlegen, im schlimmsten Fall fällt der neue Putz erst nach Wochen und Monaten langsam ab. Warum ich damals den alten Putz runter machen musst weiß ich allerdings nicht. Vielleicht war es die Farbe oder aber der unbekannte Untergrund hat sich nicht mit dem Rotband vertragen... Würde im weiteren immer mit einem Strukturputz die Deckschicht herstellen. Da kann der Heimwerk die ein oder andere Delle nochmal ausgleichen :)
Georg A. schrieb: > Ich habe kein Problem mit Kalk, Zement, Kalkzement, etc. Jeder > Baustoff hat seine Berechtigung am richtigen Ort. Ja, nur das ist die richtige Sichtweise. :) > Die "Dummschwätzer" > haben aber Hochkonjunktur und sorgen mit der Verteufelung des > "Industrieprodukts" Zement (im Gegensatz zum ach so natürlichen Kalk (wo > doch beides nur aus gebrannten Steinen besteht...)) genau für so > "zweifelnde" Fragen Kalk vs. Kalkzement. Sehe ich genau so. Teils wird ein Schwachsinn verbreitet, der schon fast weh tut. Auf irgendeine Kuhhaut geht der sowieso nicht mehr. Nur noch zur Ergänzung: In fast allen (größeren) ländlichen Ansiedelungen findet man Straßen- oder Weg-Bezeichnungen, die mit Kalkofen- beginnen. Früher waren Unmengen an regionalen Kalköfen in Betrieb, in denen reiner Kalkstein "gebrannt" wurde. Bei der Zementherstellung läuft das jedoch insofern etwas anders als dabei auch die gesamten Mergelschichten mit "verwurschtelt" werden. > > Selbst die Kalkputze aus dem Baumarkt, die zur schnellere Aushärtung ein > paar Prozent Zement drin haben, werden da sinnloserweise deswegen schon > schlecht bewertet... Sowas ist nur "Rumblödelei" von Leuten, die keine Ahnung davon haben, daß man (auch) Putzmörtel so "einstellen" kann, daß sie die Anforderungen optimal erfüllen können. Einen wesentlichen Anteil hat bei der "Einstellung" natürlich der Zement. V.a. im Außenbereich, weil ohne ihn wasserdichte Putze so wie gar nicht machbar sind. Kann auch so weit gehen, daß gar kein Kalk mehr im Putzmörtel enthalten ist. Genau umgekehrt kann das im Innenbereich sein, wo dann gar kein Zement mehr im Putzmörtel enthalten ist. Sondern nur noch Kalk und geringe Mengen Gips (der dann ebenfalls die Funktion eines Abbinde-Beschleunigers hat). Der Hintergrund dabei ist, daß Innenputze - zu Gunsten eines angenehmen "Wohnraum-Klimas" - ganz bewußt mehr und schneller Feuchtigkeit aufnehmen und auch wieder abgeben können sollen. Dafür sind Kalkputze bestens geeignet. V.a. auch dann, wenn auf sie noch (als Glättungs-Schicht) Stuck aufgezogen wurde. Stuck ist reiner (eingesumpfter) Kalk, der mit so viel Gips zur Verarbeitung "angemacht" wird, daß er zügig mit einer Glätt-Kelle auf die Wand aufgetragen werden kann und anschließend relativ schnell abbindet. Wobei er aber nur so schnell abbinden darf, daß man ihn noch "verreibend" glätten kann. Per Filz- oder Schwamm-Reibbrett. Stucken ist wirklich eine etwas haarige Sache, die witterungsabhängig, auch abhängig vom Feuchtegrad des Untergrundes ist und Erfahrung sowie "Feingefühl" erfordert. In der Region Nürnberg sind nahezu alle Innenwände mit Kalkputz + Stuck ausgeführt. Lernte ich auch während meines Praktikums auf dem Bau und dachte, das wird überall so gemacht. Ich staunte dann schon etwas, daß Innenputze regional sehr unterschiedlich sein können. Z.B. in der Region München werden Innen-Kalkputze ganz anders geglättet. Da gibt es Sackware, die als "Fertigschweiß" bezeichnet wird. Davon hatte ich vorher noch nie etwas gehört, und als ich das zum ersten Mal hörte, dachte ich mir: Wovon reden die denn dabei eigentlich? Stellte sich dann schon noch heraus, was Fertigschweiß ist, und ich lernte auch, damit Putze glätten zu können. Die Oberfläche wird zwar nicht so glatt, wie eine gestuckte, aber die Handhabung von Fertigschweiß ist wesentlich angenehmer als die von Stuck. Fertigschweiß ist ein Gemisch aus Quarzsand, Kalk und (geringen)Gipsanteilen. Glättend verreiben läßt er sich fast endlos. "Nachbesserungen" von Fehlstellen, also Vertiefungen beim Verreiben, sind wesentlich einfacher machbar als bei Stuck. Dabei darf man auch nicht ganz vergessen, daß Stuckkateure so gut wie nie alleine arbeiten, sondern im Team: Die einen klatschen den Stuck auf die Wand und die anderen verreiben ihn dann sofort. Als Einmann-Verputzer ist das mit Fertigschweiß erheblich angenehmer machbar. Um nochmal auf die "Einstellung" von Putzmörteln zurück zu kommen. Kann man an sich machen, wie man lustig ist. :D Feine Endschichten kann man per Quarzsand und wahlweisen Bindemitteln (je nach Außen- oder Inneneinsatz) beliebig herstellen. Grüße
Michael B. schrieb: > Georg A. schrieb: >> dass dank diverser Bau-Biologen das Wort "Zement" ja >> oft schon mit "Asbest" gleichgesetzt wird > > Nicht ohne Grund. Er hier https://www.youtube.com/user/stibnite11 zeigt > dir, wie Zement die Bausubstanz ruiniert. Wer hier und wo zeigt er das? Wenn jemand es wagt, Zement als die Bausubstanz ruinierend zu bezeichnen, halte ich das schon für eine äußerst gewagte Behauptung. Wenn nicht sogar für eine völlig absurde! Du weißt schon, daß "Zement" aus der lateinischen Sprache "übernommen" wurde? Vor mehr als ca. 2000 Jahren beherrschten die "alten Römer" schon die Anfertigung des sogen. "Römer-Betons". Hast Du davon schon mal etwas gehört? https://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/ausgegraben-das-geheimnis-des-roemischen-betons-a-905389.html > Vom Umweltproblem der > Herstellung und Problem des Recyklings (mit Kalkkmörtel gemauerte Wände > konnten unter Rückgewinnung der Steine abgerissen werden, mit > Zementmörtel vermauerte Steine kannst du nur noch schreddern) ganz zu > schweigen. Denke, Du kannst das so nicht zum Maß der Dinge machen, weil die Zeit der "Trümmerfrauen" längst vorbei ist. Sie haben Unglaubliches in einem Umfang zum Wiederaufbau von in Schutt und Asche zerbombden Bauwerken geleistet. Was die allerhöchste Hochachtung vor dieser Leistung verdient. So nach dem Motto: Wieder vermauerbare Steine "retten", damit mit ihnen wieder Neues aufgebaut werden kann. Die heutige Realität sieht jedoch so aus, daß mit einer Abriß-Birne oder Baggern alles auf einem lukrativ nutzbaren Grundstück schnellstmöglich "niedergemacht" und als Schutt komplett abtransportiert wird. Neu aufgebaut werden dann kastenförmige Wohnbauten, weil diese die höchste Rendite "abwerfen" können. Bebaubarer Grund ist knapp und wird wohl auch "künstlich" weiterhin knapp gehalten werden. Geht dabei ja immerhin nur um Wählerstimmen. ;) Schau Dir dazu doch mal an, was in Städten läuft: Luxus-Sanierungen von Altbauten in Stadtteilen in denen man früher noch ganz günstig preiswerte Wohnungen mieten konnte. Manchmal frage ich mich, was sich dabei nun grundsätzlich verändert hat. Sind es die "Ansprüche" von Mietern oder ist es die "Abzock-Mentalität" von Vermietern? Oder wird Beides nur wechselseitig "bedient"? Hat zwar mit dem Wand verputzen nicht direkt etwas zu tun, aber mit dem "Aufmotzen" von Vermietbarem schon. Mit Putz kann man so ziemlich alles "kaschieren". Nach dem Motto: Drauf und drüber. Und nach mir die Sintflut. :D Grüße
L. H. schrieb: > daß "Zement" aus der lateinischen Sprache "übernommen" wurde oppidum caementitium das hatte wimre auch Wasserbau-Qualität worüber ich mnich aber wundere ist, dass bei all diesem CO2-Wahn heutzutage niemand auf die Idee kommt, die Kalkbrennerei zu verteufeln. Es braucht ornlich Feuer unterm Kalk, damit dieser "baufähig" wird. und dabei gibt dieser selbst dann auch so einiges an CO2 ab
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● J-A V. schrieb: > Es braucht ornlich Feuer unterm Kalk, damit dieser "baufähig" wird. > und dabei gibt dieser selbst dann auch so einiges an CO2 ab Den er beim Erhärten ja auch wieder aufnimmt. Und es ist ja nicht so, dass beim Zementbrennen kein Feuer benötigt wird.
● J-A V. schrieb: > worüber ich mnich aber wundere ist, > dass bei all diesem CO2-Wahn heutzutage niemand auf die Idee kommt, > die Kalkbrennerei zu verteufeln. Warum sollte ausgerechnet die Kalkbrennerei verteufelt werden? Die ganze Verteufelei läuft doch ohnehin nur so, daß jeder auf die Anderen zeigt. Nach dem Motto: Ich doch nicht - aber die da sind schuld am Schlamassel. ;) Es gibt nur wenige Verbrennungs-Vorgänge, bei denen kein CO2 entsteht. Müßte man deshalb nicht dort "gegensteuern", wo das meiste CO2 entsteht? https://www.volker-quaschning.de/datserv/CO2/index.php Sven P. schrieb: > Kalkmörtel zu Kalkzementmörtel kann von der (Druck-)Festigkeit gute 1:2 > ausmachen. Wo mans braucht, sollte man das schon berücksichtigen... Das Verhältnis ist ganz schwierig einzuordnen: Von "jetzt auf gleich" stimmt es in etwa. Aber nicht dann, wenn (reiner) Kalkmörtel sich über Jahrzehnte oder Jahrhunderte durch CO2-Aufnahme verfestigt hat. > > Mit dem Altputz herunterstemmen ist das so eine Sache. Der Putz ist > derart in Ordnung, dass ich dabei erheblich die dahinterstehenden > Bimssteine beschädige, und das erscheint mir nicht zweckdienlich. Da der > alte Putz auch nur grob angeworfen und nicht verrieben, bildet also > m.E.n. eine ziemlich optimale Oberfläche, um darauf weiterzuverputzen. Eine Alternative dazu könnte sein, Streckmetall über die gesamte Fläche anzubringen und dann auf diesem Putzträger weiterzumachen. Wenn Du eine Flex hast, könntest Du auf dem gesamten, an sich weitestgehend tragfähigen Untergrund, "frei Schnauze" vorher Trennschnitte per Dia-TS anbringen, welche die "Verkrallung" des neuen Putzes mit dem alten begünstigen. Dürfte einfacher sein als den alten Putz von den Bimssteinen zu entfernen. Geht auch schneller, und die ganze Sauerei dabei ist auch nicht recht unterschiedlich. > > Ohne vorher die Wand zu nässen ist jedenfalls nichts zu holen hier. Eine > Kelle eher dünnflüssig angerührter Mörtel trocknet - auf die trockene > Wand geworfen - binnen zehn Minuten schon aus. Ich denke, das ist das, > was man beim Kalken analog als "Aufbrennen" bezeichnet. Nichts ist beim Verputzen lästiger als auf Flächen unterschiedlich Wasser "saugende" Untergründe zu haben. Der "Trick" bei Streckmetall-Einsatz basiert hauptsächlich darauf, daß man damit einen homogen saugenden Untergrund schaffen kann. Streckmetall ist an sich eine Weiterentwicklung von Rabitzmatten, die ich auch noch so kannte, daß in einer Art von Hasengittern Ziegelstückchen integriert waren. Konnte man z.B. über Doppel-T-Eisenträger drüberziehen bzw. an ihnen als Putzträger annageln. Geht mit Streckmetall alles wesentlich besser, weil es zwischendrin "steife" Rippen hat. Basis-Putz bei Streckmetall ist prinzipiell reiner Zementputz: 3Sand : 1Z. Hat man einen Untergrund, so wie das bei Dir der Fall ist, kann man den Zementputz auch mit einer Glättkelle "aufziehen" und damit bis auf den Untergrund "durchdrücken". Hat man den nicht, z.B. bei Schachtüberbrückungen, haut man erst mal einen Spritzer auf das Steckmetall und zieht erst nach Abbinden von dem genau so den Zementputz auf, um nach Abbinden von ihm mit irgendeinem Putz weitermachen zu können. Je nachdem, welchen Putz man für angebracht hält. Differenziert i.d.R. nur danach ob es sich um einen Innen- oder Außenputz handelt. > Was mich interessieren würde ist, ob das Mauerwerk selbst mit Kalkmörtel > oder mit Kalkzementmörtel gebaut wurde. Die noch sichtbaren Fugen > zwischen dem Bims sind eher bräunlich und vergleichsweise weich, was ich > dem Kalkmörtel zuordnen würde. Der alte Putz hingegen ist definitiv mit > Zement; stellenweise wohl sogar reiner Zementmörtel > (Durch-die-Wand-fallen beim Bohren...). > Normalerweise sollte es nach außen hin doch immer weicher werden. > Zumindest beim Verputzen - wie sortiert man die Mauerfugen da ein? Das ist eine ganz interessante Frage. ;) Wenn wir aber davon ausgehen, daß mindestens mit MG II gemauert wurde, stellt sich die eher weitergehend so, daß man danach fragen müßte, welcher Putz denn dann nachträglich aufgebracht wurde. Denke, im Innenbereich dürfte der allemal weicher sein als MG II. Im Außenbereich i.d.R. annähernd von identischer Härte. Allerdings mit der Ausnahme bei Sockelverputzen an Häusern, die i.d.R. deutlich härter sind als MG II, weil es sich dabei um reine Zementputze handelt. Noch etwas zum Verputzen: Die eleganteste Art und Weise, sich dem ganzen Mist mit Glätten und Verreiben von Putzen komplett entziehen zu können, besteht darin, einen Kellenputz anzubringen. Man haut den Putz einfach auf eine Wand und belässt es dann dabei so, wie es halt entsteht: https://www.bauhandwerk.de/imgs/100648466_a6fe20ac56.jpg Was da im Bild gezeigt wird, sieht nicht wirklich gut aus. Normalerweise korrigiert man das Erscheinungsbild etwas in den "ausgefransten" Bereichen. Die verstreicht man mit einem Gummihandschuh, damit das Anwurfergebnis besser aussieht. Grüße
L. H. schrieb: > Konnte man z.B. über Doppel-T-Eisenträger drüberziehen bzw. an ihnen als > Putzträger annageln. Mein Putzträger an Eisenstürzen ist Rostschutz mit Quarzsand. Darauf dann Zementschlämme und dann den richtigen Putz.
L. H. schrieb: > Wenn jemand es wagt, Zement als die Bausubstanz ruinierend zu > bezeichnen, halte ich das schon für eine äußerst gewagte Behauptung. > Wenn nicht sogar für eine völlig absurde! > > Du weißt schon, daß "Zement" aus der lateinischen Sprache "übernommen" > wurde? > Vor mehr als ca. 2000 Jahren beherrschten die "alten Römer" schon die > Anfertigung des sogen. "Römer-Betons". > Hast Du davon schon mal etwas gehört? Du kennst offenkundig nicht mal den Unterschied zwischen dem was Römer Zement nannten und dem man was man heute Zement nennt, meinst aber hier laut rumblöken zu müssen. Trasszement vs. Portlandzement, Kalkmörtel vs. Zementmörtel. ● J-A V. schrieb: > worüber ich mnich aber wundere ist, > dass bei all diesem CO2-Wahn heutzutage niemand auf die Idee kommt, > die Kalkbrennerei zu verteufeln. > > Es braucht ornlich Feuer unterm Kalk, damit dieser "baufähig" wird. Nicht weniger als beim Zementbrennen. > und dabei gibt dieser selbst dann auch so einiges an CO2 ab Nicht mehr als beim Zementbrennen.
Stephan H. schrieb: > L. H. schrieb: >> Konnte man z.B. über Doppel-T-Eisenträger drüberziehen bzw. an ihnen als >> Putzträger annageln. > > Mein Putzträger an Eisenstürzen ist Rostschutz mit Quarzsand. Darauf > dann Zementschlämme und dann den richtigen Putz. Ganz spontan: Pfusch^3. ;) Doch, nachdem wir alle hier täglich dazulernen, verrat doch bitte mal, wie Du das mit dem Quarzsand machst. Mischst Du den in die Rostschutzfarbe mit ein oder bläst du ihn auf frisch gestrichene Flächen auf? Ganz abgesehen davon, daß Du nur schwerlich damit bei einem D-T-Träger den (vertikalen) Zwischenraum im I ausfüllen kannst. Oder putzt Du das ganze I zu oder wie oder was? Michael B. schrieb: > L. H. schrieb: >> Wenn jemand es wagt, Zement als die Bausubstanz ruinierend zu >> bezeichnen, halte ich das schon für eine äußerst gewagte Behauptung. >> Wenn nicht sogar für eine völlig absurde! >> >> Du weißt schon, daß "Zement" aus der lateinischen Sprache "übernommen" >> wurde? >> Vor mehr als ca. 2000 Jahren beherrschten die "alten Römer" schon die >> Anfertigung des sogen. "Römer-Betons". >> Hast Du davon schon mal etwas gehört? > > Du kennst offenkundig nicht mal den Unterschied zwischen dem was Römer > Zement nannten und dem man was man heute Zement nennt, meinst aber hier > laut rumblöken zu müssen. Darf ich Dich bitten, Dich sowohl im Ton als auch Deinen Unterstellungen etwas zu mäßigen? :) Falls Dich der Römer-Beton und der dabei verwendete Zement näher interessieren sollten: https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/roemer-zement-100.html Im Kontext sollte das nur verdeutlichen können, daß Zement keineswegs die Bausubstanz ruinieren kann. Oder siehst Du das anders? Falls ja, warum? > Trasszement vs. Portlandzement, Kalkmörtel vs. Zementmörtel. Ich bitte Dich: Wir leben in der "Neuzeit" von Zement, und thematisiert ist "Wand verputzen". Ich wüßte nicht, daß irgendjemand mit Trasszement etwas verputzt. Du vielleicht? Ansonsten verputzen wir halt wahlweise mit PZ und/oder (auch gemischt) mit Kalkmörtel. Kannst Du dazu etwas Weiterführendes beitragen? > ● J-A V. schrieb: >> worüber ich mnich aber wundere ist, >> dass bei all diesem CO2-Wahn heutzutage niemand auf die Idee kommt, >> die Kalkbrennerei zu verteufeln. >> >> Es braucht ornlich Feuer unterm Kalk, damit dieser "baufähig" wird. > > Nicht weniger als beim Zementbrennen. Reine Annahme Deinerseits oder kannst Du das auch ganz konkret benennen? > >> und dabei gibt dieser selbst dann auch so einiges an CO2 ab > > Nicht mehr als beim Zementbrennen. Vergleichswerte dazu kannst Du auch liefern? Oder nur etwas behaupten? Grüße
L. H. schrieb: > Im Kontext sollte das nur verdeutlichen können, daß Zement keineswegs > die Bausubstanz ruinieren kann. > Oder siehst Du das anders? Natürlich sehe ich das anders, Link zur Information hatte ich angegeben, zum Angucken warst du wohl zu faul, denn der Holzkopf denkt er wüsste alles sowieso schon besser. Schönes Beispiel wie Portlandzement selbst Naturstein zerstört: https://www.youtube.com/watch?v=3Omxc4OK9eE L. H. schrieb: > Ich wüßte nicht, daß irgendjemand mit Trasszement etwas verputzt. > Du vielleicht? Natürlich, sogenannter Natursteinmörteil (selbst im Baumarkt) ist Trasszement, und wird gewöhnlich beim Vermauern von Natursteinen verwendet, lohnt sich aber auch bei der Sanierung von durchfeuchtetem Mauerwerk, und eben dort, wo Portlandzement die Bausubstanz schädigen würde, wie beim Fachwerk, wenn man nicht gleich auf Kalkmörtel setzt. Und Trass ist ziemlich dasselbe wie Puzzolan, also dem Stoff, der Römerzement zu dem macht was Römerzement ausmacht, stammt nur eben nicht von den Vulkanfeldern sondern von Meteoriteneinschlagstellen. https://de.wikipedia.org/wiki/Opus_caementicium https://de.wikipedia.org/wiki/Trass_(Gestein) L. H. schrieb: > kannst Du das auch ganz konkret benennen? Natürlich: Nebem dem Kalk wie auch im Kalkmörtel steckt in Zement statt natürlichen Zuschlagstoffen wie Sand der künstlich hergestellte Klinker, und der muss gebrannt werden, kostet also Energie die weiteres CO2 freisetzt.
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Michael B. schrieb: > Schönes Beispiel wie Portlandzement selbst Naturstein zerstört: > Youtube-Video "Cement pointing damages stone - perfect example" Sieht mir nach Sandstein oder sowas aus. Damit wird wieder die "weich auf hart"-Regel verletzt. Superkleber auf Gummi hält auch nicht lange.
Michael B. schrieb: > L. H. schrieb: >> Im Kontext sollte das nur verdeutlichen können, daß Zement keineswegs >> die Bausubstanz ruinieren kann. >> Oder siehst Du das anders? > > Natürlich sehe ich das anders, Link zur Information hatte ich angegeben, > zum Angucken warst du wohl zu faul, denn der Holzkopf denkt er wüsste > alles sowieso schon besser. Das verhält sich bei mir viel einfacher als Du das annimmst: Ich muß nicht unbedingt auf jeden verbreiteten Unsinn eingehen. Wenn es mir dann aber "zu viel" wird, erlaube ich mir schon, blanken Unsinn auch so zu benennen. Dabei ist es Dir ja unbenommen, das zu widerlegen. Wenn Du es denn mit stichhaltigen Argumenten kannst. > > Schönes Beispiel wie Portlandzement selbst Naturstein zerstört: > Youtube-Video "Cement pointing damages stone - perfect example" Sehe da nur ein schönes Beispiel, das keineswegs bestätigt, daß Zement eine Bausubstanz ruinieren kann. Nicht der Zement ruiniert hier die Bausubstanz! Sondern eine völlig "behämmerte" Nach-Verfugung am Mauerwerk. Genauer gesagt: Mehrere klassische Fehler, die hier offensichtlich gemacht wurden. Das fängt bei einem viel zu harten Nachverfugungs-Mörtel an und hört mit prinzipiell falscher Verfugung auf. Ganz abgesehen davon, daß der Naturstein (nach mehreren Frosteinwirkungen) so "abscherbt" wie das typisch für nicht frostsichere Natursteine ist. Das Video ist nur ein perfektes Beispiel für "Murks am Bau" und weiter gar nichts. ;) Der Murks wurde von Dilettanten gemacht. Sicher in guter Absicht, aber dennoch grundfalsch. Und wenn Du aus sowas (= solchem Unsinn) Deine Bestätigungen ziehst, daß PZ Bausubstanz zerstören würde, solltest Du Dich besser mal fragen, wie es mit Deinem Vermögen, Bausachverhalte richtig einordnen zu können, aussieht. Wundert mich eigentlich, daß Du Offensichtliches so falsch interpretierst. :) Grüße
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L. H. schrieb: > Ganz abgesehen davon, daß der Naturstein (nach mehreren > Frosteinwirkungen) so "abscherbt" wie das typisch für nicht frostsichere > Natursteine ist. In dem Video sind ja auch Wand-Teile zu sehen, wo NICHT nachverfugt wurde. Und dort sind sowohl die ursprünglichen Fugen, als auch die Steine noch alle unbeschädigt. Also sind es wohl doch "irgendwie geartete" Natur-Steine, sofern man da nicht materialmäßig das Falsche verwendet.
Wegstaben V. schrieb: > L. H. schrieb: >> Ganz abgesehen davon, daß der Naturstein (nach mehreren >> Frosteinwirkungen) so "abscherbt" wie das typisch für nicht frostsichere >> Natursteine ist. > > In dem Video sind ja auch Wand-Teile zu sehen, wo NICHT nachverfugt > wurde. Und dort sind sowohl die ursprünglichen Fugen, als auch die > Steine noch alle unbeschädigt. Ja, da sind teils auch Setzfugen vorhanden, welche die ursprünglichen sein dürften. Denn normalerweise wird bei der Errichtung von Mauerwerk "nach der Schnur" gemauert. Was dazu führt, daß die Setzfugen über die gesamte Länge von Wänden annähernd die gleiche Höhe haben. Vergleichst Du die Fugenhöhen der "gesunden" Bereiche mit denen, in denen die Fugen "nachgebessert" wurden, ist auffällig, daß in letzteren Bereichen die Fugenhöhen größer sind. Weiterhin ist auffällig, daß in den gesunden Bereichen an sich gar keine deutliche Verfugung erkennbar ist, sondern es sich eher um etwas zurückgesetzte Setzfugen handelt, während in den nachgebesserten Bereichen durchschnittlich die Verfugung überwiegend nicht schräg, sondern vertikal vor die Steine "geklatscht" wurde. Was prinzipiell völlig falsch ist. Denn bei ordentlichen Verfugungen ist immer anzustreben, daß dem obenliegenden Stein eine "Abtropf-Kante" verliehen wird. Und die Verfugung so durchgeführt wird, daß mit der Fugenkelle der Fugenmörtel HINTER dieser Kante verdichtet und gleichzeitig damit an der Kante des nachfolgenden unteren Steines "abgestrichen" wird. Was zwangsläufig immer schräge Verfugungen ergibt. Wenn Verfugungen NICHT schräg sind, ist von vornherein etwas "faul" damit. ;) Der Sinn solcher Verfugungen ist darin zu sehen, daß IMMER vom oberen Stein das Wasser auf die Verfugung "abtropfen" kann und von dort dann weitergeleitet wird (über die obere Kante des unteren Steines), damit es von dessen Abtropfkante weiter abfließen kann. Usw. usw. Ohne, daß Wasser großartig in die Verfugung eindringen kann. Was jedoch im Video mit den schlechtesten nachträglichen Verfugungen erreicht wurde, war die Anbringung von "Wasser-Taschen". Ausgeführt (vermutlich) mit strammem Zementmörtel. Mischungsverhältnis ca. 3 : 1. Dieser Zementmörtel ist so gut wie wasserundurchlässig. Und was geschieht dann mit dem an der Fassade herunterlaufenden Wasser, das an sich "unschädlich" abgeführt werden soll? Bauwerke sind keineswegs "fest" gefügt. Ausnahmslos alle unterliegen wechselnden Ausdehnungen und Schrumpfungen. Was dazu führt, daß sich Risse zwischen unterschiedlich festen Bauteilen bilden. Im Video sind das Risse zwischen den Verfugungen und den Steinen. In die dringt Wasser (von oben her kommend) ein. Durch die Verfugung kann es nicht ablaufen. Also durchdringt es den nicht wasserdichten Naturstein sowie die weicheren Setz- und Stoßfugen des Mauerwerkes. Und dann haben wir auch mal Winter mit Frost-T. Was dazu führt, daß Wasser dort, wo es hockt, die größte "Sprengwirkung" durch seine Eisbildung entfalten kann. Das sind alles nur Frostschäden im Video. Und es ist völlig irre, irgendeinen Murks, der dazu führte, daß solche Frostschäden überhaupt auftreten können, einer zerstörenden Wirkung von PZ anlasten zu wollen! Damit werden ja die Dinge geradezu "auf den Kopf gestellt"! > Also sind es wohl doch "irgendwie geartete" Natur-Steine, sofern man da > nicht materialmäßig das Falsche verwendet. Ja, zweifellos sind das Natursteine. Und keineswegs alle Natursteine sind per se wasserdicht. Was aber noch lange nicht ausschließt, daß sie bei sachlich richtiger Vermauerung Jahrhunderte bis Jahrtausende die Anforderungen an Stabilität von Bauwerken erfüllen können. Genug Beispiele dafür gibt es ja. Grüße
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L. H. schrieb: > Das sind alles nur Frostschäden im Video. > Und es ist völlig irre, irgendeinen Murks, der dazu führte, daß solche > Frostschäden überhaupt auftreten können, einer zerstörenden Wirkung von > PZ anlasten zu wollen! Das muss ein Holzkopf sein, der so was schreibt. Ja, es sind Frostschäden. Und die treten NUR in den Bereichen auf, in denen das Verdunsten von Wasser durch eine Schicht von PZ Zement dummerweise verhindert wurde. Das ist halt das Problem von PZ, es blockiert Wasser, hält es im Mauerwerk, das wird durchfeuchtet, friert dann, so daß sogar Natursteine abplatzen, und natürlich das Holz der Fachwerkbauten aus dem verlinken Videos von Peter Ward verrottet. Und die Behebung wäre ganz einfach: Das richtige Material verwenden: Natursteinmörtel, also Trasszement oder Kalkmörtel. Aber Vertreter der Portlandzementmafia schicken ja Holzköpfe rum um das Volk mit Desinformation zu verblöden.
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Ja,ja - die PZ-Mafia treibt ihr Unwesen und verblödet das Volk mit Desinformation. :D Von Normen und Zuschlagstoffen in Zementen scheinst Du noch nicht recht viel gehört zu haben. Kannst ja hier mal nachsehen, wie viel PZ im Trasszement drin ist: https://www.raumausstattung.de/bilder/artikel/08-05/02579-Estri-1.jpg Grüße
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