Forum: Offtopic Alexa und Privatsphäre


von Udo S. (urschmitt)


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: Verschoben durch Moderator
von Skandalös (Gast)


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So mancher Stasi Offizier würde sich in der heutigen Welt verwundert die 
Augen reiben: Da installieren sich die Leute freiwillig die Wanzen und 
zahlen sogar noch dafür.

Also ich werde sofort mal ein ernstes Gespräch mit Alexa such was sie 
dazu sagt!

von Stephan (Gast)


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Selber Schuld wer sich diesen Elektronikschrott holt. Ich mache ne Wette 
das die verschenkt werden, sobald da Cams drin sind. :-o

von Udo S. (urschmitt)


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Stephan schrieb:
> Ich mache ne Wette
> das die verschenkt werden, sobald da Cams drin sind. :-o

Die stehen auch jetzt schon in dem einen oder anderen Schlafzimmer.
Wer weiss was da die Amazon Mitarbeiter alles mithören was NICHT "zu 
privat" ist.

von Ich (Gast)


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Stephan schrieb:
> Selber Schuld wer sich diesen Elektronikschrott holt.

Hoffentlich hast Du kein Smartphone ;)

Hatte ich schon öfter im Bekanntenkreis erlebt, dass sich über Alexa, 
Google Home und Co beschwert wird, aber ständig das Smartphone am Mann 
ist.

von Udo S. (urschmitt)


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Ich schrieb:
> Hoffentlich hast Du kein Smartphone ;)

Du hast belegbare Informationen, daß von allen Smartphones Gespräche 
aufgezeichnet und auf Google Server abgespeichert werden?

von Yuppi (Gast)


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Die Leute wollen bespitzelt werden, sonst würden sie sich kein Alexa 
kaufen. Welchen Zweck sollte das sonst haben?

Mich überrascht das mithorchen nicht, irgenwie muss die Spracherkennung 
ja trainiert werden. Und dass da Leute sich das anhorchen und apptippen 
müssen, sollte für Menschen mit Hirn offensichtlich sein.

Was sich die "Ich bin so geil auf Bespitzelung und kaufe deshalb Alexa" 
- Leute nicht klarmachen:
Sämtliche Gespräche liegen nach der Spracherkennung in Textform vor. Das 
heißt, leicht duchsuchbar mit Programmen, und leicht speicherbar (weil 
winzig).

Bis da wer mitschnorchelt, dauert es sicher nicht lang.
Die wenigen kByte Gespräche (als Text) fallen gar nicht auf, und lassen 
sich wunderbar in iregnwelchen Datenpaketen verstecken (natürlich 
verschlüsselt) und auf ewig speichern. Das sind pro Mensch nur iregndwas 
mit Mbyte - für das ganze Leben.

von Yuppi (Gast)


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Ich schrieb:
> Stephan schrieb:
>> Selber Schuld wer sich diesen Elektronikschrott holt.
>
> Hoffentlich hast Du kein Smartphone ;)

Oh, Whataboutism.

Keine besonders gute Argumentation.

von Ich (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Du hast belegbare Informationen, daß von allen Smartphones Gespräche
> aufgezeichnet und auf Google Server abgespeichert werden?

Nein.
Allerdings ist die Hardware dazu in der Lage. Die Aussage ist auch im 
Kontext der Paranoia zu verstehen.
Es muß ja nicht einmal durch den Hersteller geschehen.
Es ging mir auch eher um den Zustand, dass Alexa und Co als Eingriff in 
die Privatsphäre betitelt werden und ein Smartphone mit den gleichen 
technischen Möglichkeiten (bzw. noch mehr für Dritte) als 
selbstverständlich und harmlos erachtet werden.

von Yuppi (Gast)


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Ich schrieb:
> Es ging mir auch eher um den Zustand, dass Alexa und Co als Eingriff in
> die Privatsphäre betitelt werden und ein Smartphone mit den gleichen
> technischen Möglichkeiten (bzw. noch mehr für Dritte) als
> selbstverständlich und harmlos erachtet werden.

Gut, dann kann man ja auch auf die Straße gehen, und ohne Grund 
willkührlich Leute umlegen.

In einigen Ländern (zum Beispiel Jemen) wird das auch als 
selbstverdändlich erachtet, das rechtfertigt das Tun vollkommen.

Jeder geistig gesunde Mensch wird die Dummheit in dieser 
Argumentationslinie sofort erkennen. Whataboutism eben:
https://de.wikipedia.org/wiki/Whataboutism

Warum deine Argumentation weiterhin hinkt:
Man kann am Smartphone serwohl kontrollieren, welche Daten weitergegeben 
werden und welche nicht. Man kann alternative Betriebssysteme 
aufspielen. Man kann es offline verwenden.
All das geht bei Alexa nicht. Da ist das Abhören eine 
Kernfunktionalität.

Dazu kommt: Nicht jeder hat ein Smartphone. Einige haben eines, aber 
ohne Datentarif.

von whataboutismizer (Gast)


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Yuppi schrieb:
> Dazu kommt: Nicht jeder hat ein Smartphone. Einige haben eines, aber
> ohne Datentarif.

"OK, Google" ...

von oszi40 (Gast)


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Ich schrieb:
> Hoffentlich hast Du kein Smartphone

Da war doch neulich ein Beitrag, mit 2 GLEICHEN Geräten wovon jeweils 
eins die Kamera und das Mikro abgeklebt bekam. Welch Wunder: das nicht 
abgeklebte bekam die passende Werbung, das abgeklebte nicht.

Alllexa ist besser! Die bestellt gleich Klopapier wenn man danach ruft. 
Schön fand ich auch den Radiomoderator, der per Radio gleich eine Menge 
Puppenstuben bestellt hat. 
https://www.computerbild.de/artikel/cb-News-Internet-Alexa-Panne-Amazon-Echo-Puppenhaeuser-17145863.html

von Bernd (Gast)


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Wer Android, Google, WhatsApp, Facebook, etc. nutzt, hat sein Recht auf 
Privatspähre selbstverschuldet verwirkt.

von Elias K. (elik)


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oszi40 schrieb:
> Ich schrieb:
>> Hoffentlich hast Du kein Smartphone
>
> Da war doch neulich ein Beitrag, mit 2 GLEICHEN Geräten wovon jeweils
> eins die Kamera und das Mikro abgeklebt bekam. Welch Wunder: das nicht
> abgeklebte bekam die passende Werbung, das abgeklebte nicht.

Kannst du bitte die Quelle angeben? Das würde ich mir gern aus der 
Primärquelle anlesen, statt "Da hab ich mal gehört." Ich bezweifle das 
Ergebnis, so wie es hier beschrieben ist!

von MeierKurt (Gast)


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Bernd schrieb:
> Wer Android, Google, WhatsApp, Facebook, etc. nutzt, hat sein Recht auf
> Privatspähre selbstverschuldet verwirkt.

Genau, und Frauen mit kuzen Röcken haben ihr Recht auf sexuelle 
Selbstbestimmung genauso verwirkt.

Bernd - was ist? Das meintest du doch - oder?

Ist das auf eurem Dorf so?
Auf unseren nicht.

Da wird konkludentes Verhalten anders definiert.

von MeierKurt (Gast)


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Yuppi schrieb:
> Ich schrieb:
>> Stephan schrieb:
>>> Selber Schuld wer sich diesen Elektronikschrott holt.
>>
>> Hoffentlich hast Du kein Smartphone ;)
>
> Oh, Whataboutism.

Oh, da hatter was aufgeschnappt.
Das ist das hippe Totschlagargument schlechthin - ein 
Relativierungsverbot.
Und sei der Unsinn noch so groß - bloß nicht vergleichen.
Das würde nämlich die Blödsinnigkeit der Argumentation bloßstellen.
Dabei ging es nur um Mithörgelegenheiten und darum, dass das Geschrei um 
Alexa evtl. vergessen lässt, dass es noch ganz andere - weiter 
verbreitete und "immer dabei" Geräte mit weitreichenderen Möglichkeiten 
gibt.
Und ja: Das was technisch gemacht werden kann, wird auch irgendwann 
gemacht werden. Also stellt man sein Verhalten darauf ein.

>
> Keine besonders gute Argumentation.

Doch. Denn es ist deiner "Argumentation" sehr angemessen.

von MeierKurt (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Ich schrieb:
>> Hoffentlich hast Du kein Smartphone ;)
>
> Du hast belegbare Informationen, daß von allen Smartphones Gespräche
> aufgezeichnet und auf Google Server abgespeichert werden?

Spaßvogel.
Hätte er die "belegbaren" Informationen... würde er die dir dann unter 
die Nase reiben?
So als Snowden 2.0? Also ich glaube nicht.

von (prx) A. K. (prx)


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Skandalös schrieb:
> So mancher Stasi Offizier würde sich in der heutigen Welt verwundert die
> Augen reiben: Da installieren sich die Leute freiwillig die Wanzen und
> zahlen sogar noch dafür.

Sie werde dabei beschämt feststellen, dass sie alles falsch gemacht 
haben. Druck und Strafe sind eben der falsche Weg, führen zu Renitenz. 
Positives Denken verbreiten, den Leuten im Tausch etwas bieten.

von MeierKurt (Gast)


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Yuppi schrieb:

> All das geht bei Alexa nicht. Da ist das Abhören eine
> Kernfunktionalität.

Aber nur das.
Auf allen anderen Geräten sind wesentlich mehr Daten zu holen als vom 
Mithören verschiedener mehr oder weniger verunglückter Kommandofetzen - 
oder dem Wutanfällen diverser Nutzer.

Und: Man muss natürlich auch den Sprecher identifizieren können, sonst 
hat die 'audiophile' Datensammlung auch keinen richtigen Sinn.
Mit wem man redet (wenn man sich wirklich in Alexas Anwesenheit über 
kritische Dinge unterhält - also ich würde es nicht, aber ich bin auch 
DDR-sozialisiert) - ist auch nicht so ohne weiteres klar.
Bei mir dudelt bspw. Radio, Hörbücher, YT und sogar manchmal noch 
lineares TV nebenbei durcheinander.
Na dann viel Spaß beim Mithören und dem Versuch nicht nur Worte, sondern 
ganze Sätze hoher Relevanz einzelnen Personen zuordenbar aufzuzeichnen 
und daraus irgendwas zu machen was irgendwelchen Sinn ergäbe.

>
> Dazu kommt: Nicht jeder hat ein Smartphone. Einige haben eines, aber
> ohne Datentarif.

Davon habe ich drei. Die treiben sich im WLAN rum und langweilen sich 
meist.
Und nun?
Auch wenn wir paranoid sind... heißt das ja nicht, dass sie nicht hinter 
uns her sind.
Oder was?

von Joachim B. (jar)


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Elias K. schrieb:
>> Da war doch neulich ein Beitrag, mit 2 GLEICHEN Geräten wovon jeweils
>> eins die Kamera und das Mikro abgeklebt bekam. Welch Wunder: das nicht
>> abgeklebte bekam die passende Werbung, das abgeklebte nicht.
>
> Kannst du bitte die Quelle angeben? Das würde ich mir gern aus der
> Primärquelle anlesen, statt "Da hab ich mal gehört." Ich bezweifle das
> Ergebnis, so wie es hier beschrieben ist!

https://t3n.de/news/ueberwacht-facebook-gespraeche-991448/

von UseYourBrain (Gast)


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Gut, man muss schon sagen, die Alexa-Nutzer sind selbst schuld.
Das kann man sich von Anfang an denken.

Alexa braucht man nicht.
Aber andere Sachen schon und da finde ich die Überwachung viel 
erschreckender

Nur ein Beispiel unter vielen, das mir die Augen geöffnet hat...

http://www.afug-info.de/Verschiedenes/Virenscanner/


Beim Smartphone kann man manches ausschalten, das ist richtig, aber wer 
sagt mir, dass die Daten nicht trotzdem irgendwo und irgendwie 
gespeichert oder verwendet werden? Für den Nutzer gibt es keine 
Transparenz und keine Kontrollmöglichkeiten.
Wenn was öffentlich werden würde, dann war es halt ein Haker-Diebstahl.

Im Endeffekt wird jeder früher oder später zur Überwachungstechnik 
gezwungen.
Betriebssysteme für PC und alte Handys (die zwar auch nicht abhörsicher 
sind, aber zumindest nicht so stark schnüffeln) halten nunmal nicht 
Jahrzehnte.


Google / Android Smartphones zeichnen alle Sprach- & Audioaktivitäten 
auf.
Kann man einsehen:

1. Melde dich auf einem Computer mit deinem Google oder Gmail-Konto an

2. Gehe zu „Google – Meine Aktivitäten“
https://myactivity.google.com/?restrict=vaa

3. Gehe im linken Menü auf „Aktivitäts-Einstellungen“

4. Scrolle nach unten und gehe auf „Sprach- und Audioaktivitäten in 
Google verwalten“


Ich würde aber nicht behaupten wollen, dass Apple anders ist.
imho machen die alle das Gleiche.

von Elias K. (elik)


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Joachim B. schrieb:
> Elias K. schrieb:
>> oszi40 schrieb:
>>> Da war doch neulich ein Beitrag, mit 2 GLEICHEN Geräten wovon jeweils
>>> eins die Kamera und das Mikro abgeklebt bekam. Welch Wunder: das nicht
>>> abgeklebte bekam die passende Werbung, das abgeklebte nicht.
>>
>> Kannst du bitte die Quelle angeben? [...]
>
> https://t3n.de/news/ueberwacht-facebook-gespraeche-991448/

Danke für die Quelle! Ich bleibe aber dabei, das ist mir zu dünn für 
eine solche Beschuldigung (auch wenn ich Facebook nicht gern in Schutz 
nehme.)

Es gibt eine Überschneidung im Test. Das finde ich sehr gewagt, da eine 
Kausalität zu entdecken. Das stellen übrigens auch die Autoren fest:

> Ist an den Gerüchten also etwas dran? Ein durchschlagender Beweis gelingt uns 
nicht.

von MM (Gast)


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von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Ich verstehe die Momentane "Welle" zum Thema Alexa nicht so recht.

Ok, prinzipiell ist die Hardware in der Lage, den Raumton aufzunehmen.

NORMALERWEISE lauert aber lediglich ein lokaler Prozessor auf das 
Keyword "Alexa!" oder "Computer!" und ERST DANN wird der Audiostrom zur 
Amazon-Cloud zwecks Decodierung und Umsetzung der Kommandos (irgendwas 
bestellen, eine Steckdose schalten usw.) geleitet.

Das haben m.E. bereits einigermaßen vertrauenswürdige "Institutionen" 
wie c't oder der CCC getestet.

Die richtig erkannten Kommandos kann jeder User in in seinem Account in 
Schriftform sehen und löschen. Die nicht erkannten Kommandos stehen als 
Audio-Daten den Programmierern zur Verfügung, um herauszufinden, warum 
sie nicht erkannt wurden ...

Nochmal: Ja, im Prinzip kann man mit einer veränderten Firmware (aka NSA 
u. Cisco) oder auch nur auf Kommando den Echodot zur Wanze MACHEN. Es 
ist aber absolut nicht so, dass permanent immer Alles aufgenommen und 
gestreamt wird.

Dennoch zielen die Meldungen der Qualitätspresse (und der Papageien in 
den Radio- und TV-Nachrichten) in genau diese Richtung. Ich würde mir 
mal zusätzlich gedanken machen, warum das gerade jetzt und so laut 
passiert. Das Bedürfnis, über derlei Machenschaften so eloquent zu 
krähen haben die doch sonst auch nicht ...

: Bearbeitet durch User
von Johannes S. (Gast)


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Ärgerlich daran ist das die Mithör Option als Voreinstellung wohl an 
ist. Nach DSVGO hätte ich erwartet das dem einschalten zugestimmt werden 
muss. So zeigt sich wieder das mit der DSVGO die kleinen gepiesackt 
werden und die großen juckt es nicht.

von Rudi Radlos (Gast)


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Elias K. schrieb:
> Ich bleibe aber dabei, das ist mir zu dünn für
> eine solche Beschuldigung (auch wenn ich Facebook nicht gern in Schutz
> nehme.)

Warten wir mal ab? Lege Dein Handy neben das Radio wenn z.B. Nachrichten 
über die RAF kommen. Einige Zeit später werden wohl Schlagworte wie 
"Sprengstoff" auf DEINER Liste stehen. Was künstliche Intelligenz daraus 
schlussfolgert wissen wir nicht. Hausbesuch??? Irgendwie finde ich diese 
Entwicklung recht ungemütlich!

von Joachim B. (jar)


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Samsung SmartTV am Netz lauschen auch, jedenfalls blinkt mich manchmal 
das Mic Symbol an wenn ich daneben tippe.
Ich habe meinem das Netzwerkkabel gezogen und den Zugang zum wlan im 
Router verweigert.
Was ich nicht weiss ist ob der TV nicht einen freien wlan Zugang in der 
Nähe finden kann.

: Bearbeitet durch User
von Felix F. (wiesel8)


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Joachim B. schrieb:
> Samsung SmartTV am Netz lauschen auch, jedenfalls blinkt mich manchmal
> das Mic Symbol an wenn ich daneben tippe.
> Ich habe meinem das Netzwerkkabel gezogen und den Zugang zum wlan im
> Router verweigert.
> Was ich nicht weiss ist ob der TV nicht einen freien wlan Zugang in der
> Nähe finden kann.
Das ist schon lange bekannt und steht auch explizit in deren AGB.
https://www.sueddeutsche.de/digital/aufregung-um-spracherkennung-samsung-hoert-mit-aber-nur-manchmal-1.2341288

Da man aber sowieso sofort als Aluhut Träger bezeichnet wird, habe ich 
es aufgegeben, solche Dinge aktiv an entsprechende Leute weiterzugeben.

mfg

: Bearbeitet durch User
von Peter (Gast)


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Ich frag' mich, ob (aus Nutzersicht) die online Auswertung bei Alexa und 
Co zwingend sein muss. Für Kommandos wie "Licht an", "Lese Mail vor" und 
dgl. sollten doch auch die (offline) Ressourcen eines Smartphones 
reichen. Und wenn ich komplexere aber wohl nicht so häufige 
Fragestellungen wie "Sollte ich heute einen Regenschirm  mitnehmen" 
habe, kann ich auch mal eine App starten und einen Blick auf den 
Bildschirm werfen.

von Msd (Gast)


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Kann mir mal jemand sachlich erklären, was daran so schlimm ist, wenn 
ausgewählte Mitarbeiter zur Verbesserung der Audio-Erkennung dedizierte 
Audiofiles anhören und somit überprüfen ob die KI/Spracherkennung 
funktioniert diese korrigieren?

Wird wirklich geglaubt diese Mitarbeiter nutzen die gehörten 
Informationen in irgendeiner Weise missbräuchlich?

Ich finde die ganze Diskussion sehr überzogen.

von Msd (Gast)


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UseYourBrain schrieb:
> Google / Android Smartphones zeichnen alle Sprach- & Audioaktivitäten
> auf.
> Kann man einsehen:
>
> 1. Melde dich auf einem Computer mit deinem Google oder Gmail-Konto an
>
> 2. Gehe zu „Google – Meine Aktivitäten“
> https://myactivity.google.com/?restrict=vaa
>
> 3. Gehe im linken Menü auf „Aktivitäts-Einstellungen“
>
> 4. Scrolle nach unten und gehe auf „Sprach- und Audioaktivitäten in
> Google verwalten“

Genau solche Aussagen führen zur Verwirrung, denn unter dem 
beschriebenen Aktivitätsverlauf kann man einsehen was wann aufgezeichnet 
wird. Und dort sieht man auch, dass eben nicht alle Sprach- und 
Audioaktivitäten aufgezeichnet werden, wie UseYourBrain behauptet.

Des weiteren kann das Phone problemlos so eingestellt werden, dass die 
Spracherkennung nur aktiv ist, wenn das Telefon entsperrt ist.

von Lichtausknipser (Gast)


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Johannes S. schrieb:
> Ärgerlich daran ist das die Mithör Option als Voreinstellung wohl an
> ist. Nach DSVGO hätte ich erwartet das dem einschalten zugestimmt werden
> muss.

Mit dem Einschalten stimmt man automatisch zu ....

Falls man ernsthaft die Leutchen zwingen will, sich tiefere Gedanken 
über die Innereien von Alexa und Co zu machen, muss man das denen als 
Selbstbau-Kit liefern, das sie selbst zusammenbauen. Mindestens aus 
RasPi Niveau da steht wenigstens die installierte Software unter voller 
Verantwortung des Users.

So wie in den guten alten Zeiten, wo der nötige selbstbau von Computern 
den Plebs und Minderinlligente davon abhielt, sich mit der 'modernen' 
technik selbst zu schädigen.

Elektrinikabgabe nur noch nach Schulungsteilnahme und 
Qualifikationsnachweis, wie bei Automobilen! ;-)

von Marek N. (Gast)


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Mein Google-Navi reagierte letztens auf den Refrain "Taxi nach Paris" im 
Radio. Völlig bescheuert!

von Sebastian (Gast)


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Man könnte das ganze Ding auch einfach bauen und die Person selbst den 
Sprachbefehl sagen und die entsprechende Interaktion zuteilen lassen. 
Dann könnte man aber nicht mehr spionieren.

von Martin M. (mcmaier)


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Für alle um ihre Privatsphäre besorgten habe ich neulich folgende 
Erweiterung für Alexa und Co. gesehen, die gegen das ungewollte Abhören 
helfen soll. Nennt sich Project Alias.

https://www.golem.de/news/alexa-google-home-mod-bringt-mehr-privatsphaere-und-freies-signalwort-1901-138805.html

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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Msd schrieb:
> was daran so schlimm ist, wenn ausgewählte Mitarbeiter
> zur Verbesserung der Audio-Erkennung dedizierte
> Audiofiles anhören

Wenn die das können, könnten ANDERE und Spitzbuben es auch!
https://www.bstu.de/informationen-zur-stasi/themen/arbeitsweise-der-stasi/

von Msd (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Wenn die das können, könnten ANDERE und Spitzbuben es auch!
> https://www.bstu.de/informationen-zur-stasi/themen/arbeitsweise-der-stasi/

Ok also Paranoia.

Woher kommt die Angst das es andere könnten und (im zweiten Schritt) 
auch tun?

Jemand in meiner Firma weiß was ich verdiene. Weiß es der Rest der 
Kollegen nun auch? Bzw. könnte jemand wenn er böses im Schilde führt, an 
die Information kommen? Nein. Also habe ich auch keine Angst.

von Thomas M. (langhaarrocker)


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Msd schrieb:
> UseYourBrain schrieb:
>> Google / Android Smartphones zeichnen alle Sprach- & Audioaktivitäten
>> auf.
>>
>> 4. Scrolle nach unten und gehe auf „Sprach- und Audioaktivitäten in
>> Google verwalten“
>
> Genau solche Aussagen führen zur Verwirrung, denn unter dem
> beschriebenen Aktivitätsverlauf kann man einsehen was wann aufgezeichnet
> wird. Und dort sieht man auch, dass eben nicht alle Sprach- und
> Audioaktivitäten aufgezeichnet werden, wie UseYourBrain behauptet.

Naja. Was Du da siehst ist eine Webseite. Ob die wirklich alles anzeigt, 
was da aufgezeichnet wurde, das kannst Du nur glauben. Ob Google keine 
Aufzeichnungen macht, oder sie Dir nur nicht anzeigt, kannst Du nicht 
wissen. Aber dass da etwas gelistet wird, beweist dass Google ganz 
problemlos Audioaktivitäten aufnehmen könnte. Es ist einfach Dein 
gutgläubiges Vertrauen, anzunehmen, dass Google Dich nicht belügt.
Eigentlich ist das etwa so naiv wie einem triebhaft kontrollsüchtigem 
Stalker sein Tagebuch zur Aufbewahrung anzuvertrauen, nur weil der sagt 
"Neinein, ich guck da ganz bestimmt nicht rein!"
Vielleicht geht's gut, vielleicht auch nicht. Das liegt aber nicht mehr 
in Deiner Hand. Die Kontrolle darüber hast Du nicht.

von Markus (Gast)


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Wer einen Google-Account hat, kann sich auch mal das hier anschauen:
Google Takeout https://takeout.google.com/

Einige Leute waren da schon recht erstaunt über die mehrere Gigabyte 
große ZIP Datei mit ihren Geodaten vom Urlaub von vor 10 Jahren...

von M. (Gast)


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Yuppi schrieb:
> Mich überrascht das mithorchen nicht

Ums noch mal klar zu sagen (weils auch in den Medien manchmal ziemlich 
aufreißerisch überzogen wird): Hier gehts um Aufnahmen die entweder der 
Nutzer mit Codewort bewußt diktiert oder welche die durch irrtümliche 
Codeworterkennung bei vorhandenen Geräuschen ausgelöst wurden. Vom 
gezielten Abhorchen kann gar keine Rede sein. Alles was erkannt und 
aufgenommen wurde lässt sich via App bzw. im Amazonkonto nachvollziehen 
(und löschen). Die Verwendung der Aufnahmen für die Weiterentwicklung 
der Spracherkennung finde ich persönlich sinnvoll, zumal sich das auch 
gezielt abschalten lässt. Schwarz sehe ich erst dann, sollte es wirklich 
mal Hackersoftware geben die jedermann Zugriff auf fremde Alexas 
verschafft, was bei der heutigen Medientrasparenz auch schnellstens 
bekannt (und vermutlich auch schnell wieder unterbunden) würde. Bis 
dahin bleibt Alexa eine nützliche Angelegenheit.

von Thomas M. (langhaarrocker)


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M. schrieb:
> Hier gehts um Aufnahmen die entweder der
> Nutzer mit Codewort bewußt diktiert oder welche die durch irrtümliche
> Codeworterkennung bei vorhandenen Geräuschen ausgelöst wurden. Vom
> gezielten Abhorchen kann gar keine Rede sein. Alles was erkannt und
> aufgenommen wurde lässt sich via App bzw. im Amazonkonto nachvollziehen
> (und löschen).

Das weißt Du nicht. Du glaubst einfach nur daran. Wie einem Kind, das 
großäugig das leckere Bonbonglas anstarrt. Der Reiz für Amazon die 
wertvollen Informationen einfach nur "geheim" zu flaggen, sie Dir nur 
einfach nicht anzuzeigen und heimlich doch zu verwenden ist verdammt 
hoch. Und wenn gerade keiner hinguckt und man sich soo sicher sein kann, 
dass es niemand merkt ...

von M. (Gast)


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Thomas M. schrieb:
> Das weißt Du nicht. Du glaubst einfach nur daran.

Verschwörungstheoretiker.
Auf so eine Netzwerkverbindung lässt sich leicht nach verdächtigen 
Aktivitäten Ausschau halten und das wurde sicher auch schon tausendfach 
von größeren und kleineren Experten getan. Insofern reden wir hier von 
mehr als nur von "glauben". Wem der Glaube an Mißbrauch aber nicht zu 
nehmen ist, wer das Amazon unterstellt, der kann ganz einfach und sehr 
effektiv reagieren: Nicht in die Wohnung stellen!

von oszi40 (Gast)


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Optimist M. schrieb:
> lässt sich leicht nach verdächtigen Aktivitäten Ausschau halten

Wer Sand schaufelt, kontrolliert auch nicht jedes Sandkorn einzeln.
Schon Goethe meinte:"Mit dem Wissen wächst der Zweifel".

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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von IncreasingVoltage .. (increasingvoltage)


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Von mir auch ohne Kommentar.

EDIT: Sry für das große gif

Oder doch ein kleines Kommentar: DAMIT hätte ich nie gerechnet!!!!11!1

Alexa & co. werden ausspioniert und von "Mitarbeitern" abgehört. oha.

Man man man, was für eine Welt. Wer hätte das gedacht...

Wer so eingebildet ist und nichts "schlimmes" dahinter vermutet, hat es 
fast nicht anders verdient.

Was denkt ihr furzköpfe* eigentlich?

* Leute, die glauben, dass Alexa, Google & co. nicht spionieren.

: Bearbeitet durch User
von WTF (Gast)


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M. schrieb:
> Ums noch mal klar zu sagen (weils auch in den Medien manchmal ziemlich
> aufreißerisch überzogen wird): Hier gehts um Aufnahmen die entweder der
> Nutzer mit Codewort bewußt diktiert oder welche die durch irrtümliche
> Codeworterkennung bei vorhandenen Geräuschen ausgelöst wurden. Vom
> gezielten Abhorchen kann gar keine Rede sein. Alles was erkannt und
> aufgenommen wurde lässt sich via App bzw. im Amazonkonto nachvollziehen
> (und löschen). Die Verwendung der Aufnahmen für die Weiterentwicklung
> der Spracherkennung finde ich persönlich sinnvoll, zumal sich das auch
> gezielt abschalten lässt. Schwarz sehe ich erst dann, sollte es wirklich
> mal Hackersoftware geben die jedermann Zugriff auf fremde Alexas
> verschafft, was bei der heutigen Medientrasparenz auch schnellstens
> bekannt (und vermutlich auch schnell wieder unterbunden) würde. Bis
> dahin bleibt Alexa eine nützliche Angelegenheit.

Sag doch bitte mal: "Alexa, bitte Hirn bestellen"
Vielleicht hilft´s...

von Thorsten .. (tms320)


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Bekannter hat erzählt, dass er sich mit seiner Frau in der Küche mal 
über Milch unterhalten hat. Später hat er dann eine Nachrichtenseite im 
Internet aufgerufen und hatte am rechten Rand massenhaft Links zu 
Milchprodukten aller Art. Ob jetzt die Alexa in der Küche unaufgefordert 
mitgehört hat oder aber das Android Smartphone auf dem Küchentisch, ist 
bis heute ungeklärt.

von Atemis H. (at0)


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Thorsten .. schrieb:
> Bekannter hat erzählt, dass er sich mit seiner Frau in der Küche mal
> über Milch unterhalten hat. Später hat er dann eine Nachrichtenseite im
> Internet aufgerufen und hatte am rechten Rand massenhaft Links zu
> Milchprodukten aller Art. Ob jetzt die Alexa in der Küche unaufgefordert
> mitgehört hat oder aber das Android Smartphone auf dem Küchentisch, ist
> bis heute ungeklärt.

Ich schaue manchmal auf dem Raspberry Pi mit Kodi eine Serie ohne 
irgendwelche Accounts oder Verbindungen zu Amazon oder YouTube und wie 
es der Zufall will, wenn ich dann mit einem anderen Computer auf YouTube 
oder Amazon gehe sehe ich oft die selbe Serie als Werbung für Amazon 
Prime.
Eigentlich dürfte da keine Verbindung bestehen.

Solche Zufälle gehen über Konzerne hinaus. Entweder schöpfen diverse 
Unternehmen aus einer gemeinsamen Datenbank oder es sind einfach 
Zufälle.

Rein theoretisch besteht möglicherweise die Möglichkeit das Amazon die 
Server die sie diversen Unternehmen und Leuten zur Verfügung stellen 
beobachten, also den Traffic der Server mitschneiden und Metadaten 
sammeln und über die IP Adresse dann Personen zuordnen.

Wenn ein Streaming Dienst Amazon Server benutzt und ich dort ein Film 
oder eine Serie schaue könnte es Amazon über die Metadaten erkennen und 
später anhand der IP Adresse mir auf ihrer Seite ein passendes Angebot 
machen.

Es ist durchaus denkbar dass so was unerlaubt gemacht wird. Solange es 
nicht zu auffällig ist kann man es als Zufall verkaufen. Aber bei 
Millionen von potenziellen Kunden reichen x viele Zufälle aus um 
Kaufreize zu erzeugen.

Ich meine würde es jemanden wundern wenn irgendwann ein solcher Bericht 
käme?
"Amazon sammelt Metadaten seiner Cloud Dienste"...
Vielleicht steht es ja auch ganz offiziell in ihren AGBs.
"Traffic Analysen zur Verbesserung der Dienste..."

: Bearbeitet durch User
von Reinhard R. (reirawb)


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Ich hatte mal vor einiger Zeit einen Termin beim Ohrenarzt. Kurz danach 
war Werbung von Hörgeräteherstellern im Briefkasten. Und das ganz ohne 
Google, Alexa und Co.

von Atemis H. (at0)


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Reinhard R. schrieb:
> Ich hatte mal vor einiger Zeit einen Termin beim Ohrenarzt. Kurz danach
> war Werbung von Hörgeräteherstellern im Briefkasten. Und das ganz ohne
> Google, Alexa und Co.

Mehrere Möglichkeiten.

1. Zufall

2. Der Ohrenarzt oder ein Angestellter verkauft illegal Patienten Daten 
an Hörgeräthersteller oder irgendwelche Mittelsmänner.

3. Vielleicht sind die Computer des Ohrenarzt mit Malware verseucht und 
irgendwelche Chinesen oder Russen die gezielt die Patenten Daten sammeln 
und weiter verkaufen.

3. Vielleicht sind die Computer deiner Krankenkasse verseucht und sobald 
deine Krankenkasse in den Datenbanken deinen Arztbesuch erfasst kriegen 
es auch die Datenspione mit und verkaufen regelmäßig aktualisierte 
Datenbestände an diverse Interessenten.

: Bearbeitet durch User
von Karl K. (karl2go)


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Thorsten .. schrieb:
> Bekannter hat erzählt, dass er sich mit seiner Frau in der Küche mal
> über Milch unterhalten hat. Später hat er dann eine Nachrichtenseite im
> Internet aufgerufen und hatte am rechten Rand massenhaft Links zu
> Milchprodukten aller Art.

Ha, das kann ich toppen: Hab mal im Saturn in der Stadt nach Bodums 
gefragt, und zuhause am PC hat mir Amazon dann Werbung für Bodums 
präsentiert.

Was mich aber beruhigte: Amazon wusste noch nicht, dass ich inzwischen 
eine Bodum im Kramladen gekauft hatte.

von Mani W. (e-doc)


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Skandalös schrieb:
> Da installieren sich die Leute freiwillig die Wanzen und
> zahlen sogar noch dafür.

Besser kann man das gar nicht ausdrücken!

von Atemis H. (at0)


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Haben wir das nicht bereits kollektiv hinter uns? Läuft doch heute 
inzwischen jeder mit einem Smartphone und die lassen sich bei Bedarf von 
außen sicher alle in eine Wanze verwandeln. Es kann sogar die Position 
außerhalb des Hauses ausgeben. Da kann die Zuhause installierte Wanze 
nicht mithalten.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Karl K. schrieb:
> Ha, das kann ich toppen: Hab mal im Saturn in der Stadt nach Bodums
> gefragt, und zuhause am PC hat mir Amazon dann Werbung für Bodums
> präsentiert.

Hast du den Laden anonym besucht oder dich mit Namen, Adresse,
Telefonnummer usw. bei der hübschen Verkäuferin vorgestellt? :)

von Mani W. (e-doc)


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Yalu X. schrieb:
> bei der hübschen Verkäuferin vorgestellt? :)

Wie viel Telefonnummern hat die wohl schon?

von Karl K. (karl2go)


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Atemis H. schrieb:
> Läuft doch heute
> inzwischen jeder mit einem Smartphone und die lassen sich bei Bedarf von
> außen sicher alle in eine Wanze verwandeln.

Auch immer wieder lustig: Die Leute die sich über die Spionage-Alexa 
aufregen, aber kein Problem damit haben, anderer Leute Daten an Whatsapp 
zu schicken: "Die wissen doch eh schon alles über Dich."

von Bernd K. (prof7bit)


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Udo S. schrieb:
> Ich schrieb:
>> Hoffentlich hast Du kein Smartphone ;)
>
> Du hast belegbare Informationen, daß von allen Smartphones Gespräche
> aufgezeichnet und auf Google Server abgespeichert werden?

"OK, Google"

Alexa in Grün, exakt selbe Sache bis auf daß es im Gegensatz zu Alexa 
sogar in die Westentasche passt und sogar unterwegs immer mit dabei ist.

Probiers aus, wenn Du es bisher noch nicht kanntest ist es 
wahrscheinlich sogar eingeschaltet und wird antworten.

: Bearbeitet durch User
von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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M. schrieb:
> Thomas M. schrieb:
>> Das weißt Du nicht. Du glaubst einfach nur daran.
>
> Verschwörungstheoretiker.

> Auf so eine Netzwerkverbindung lässt sich leicht nach verdächtigen
> Aktivitäten Ausschau halten und das wurde sicher auch schon tausendfach
> von größeren und kleineren Experten getan. Insofern reden wir hier von
> mehr als nur von "glauben". Wem der Glaube an Mißbrauch aber nicht zu
> nehmen ist, wer das Amazon unterstellt, der kann ganz einfach und sehr
> effektiv reagieren: Nicht in die Wohnung stellen!

So sinnvoll ich den sachlichen Teil deiner Antwort auch finde ... 
Vorsicht!

Wer das Wort "Verschwörungstheoretiker" verwendet, tut sich und seinen 
Mitmenschen keinen Gefallen, sondert outet sich als - sorry - 
"Systemtrottel".

Die Begrifflichkeiten rund um "Verschwörungs..." wurden extra geschaffen 
(s. "Wording" bzw. "Framing"), um unbequeme bzw. abweichende Fragen und 
die dazugehörigen Leute als Deppen zu diskretitieren. Das muss man nicht 
unterstützen.

von Thomas (kosmos)


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Zitat: Ich schaue manchmal auf dem Raspberry Pi mit Kodi eine Serie ohne
irgendwelche Accounts oder Verbindungen zu Amazon oder YouTube und wie
es der Zufall will, wenn ich dann mit einem anderen Computer auf YouTube
oder Amazon gehe sehe ich oft die selbe Serie als Werbung für Amazon
Prime. Eigentlich dürfte da keine Verbindung bestehen.

Müsstest du näher beschreiben. Der andere PC der warscheinlich am 
gleichen Router hängt erscheint nach außen mit der gleichen IP. Also 
sieht es für Amazon erstmal so aus als wenns der gleiche Rechner ist. 
Durch Cookies kann das dann aber sehr wohl unterschieden werden. Also 
selbst wenn du dann eine andere IP nutzt ist es für Amazon ersichtlich 
das es immer noch das gleiche Gerät ist.

von Aleks J. (jelonek)


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Zu Alexa äußere ich mich eher weniger... Scheint einfach eine 
funktionierende Geschäftsidee zu sein, ich persönlich benutze einfach 
eine normale Musikbox oder Kopfhörer, wenn ich Musik hören will (dazu 
war das Teil doch hauptsächlich da oder?)... Die Daten, die durch das 
Spyen bei Alexa gesammelt werden, wozu könnte man die verarbeiten? 
Ähnlich wie bei Google zur Optimierung von Werbung und zum heimlichen 
Verkauf an Firmen, die uns gar nicht mal bekannt sind?

Naja zu Google: Ich habe mir endlich ein Google-freies Smartphone 
gegönnt. (Ich weiss, dass mich höchstwahrscheinlich trotzdem jemand 
spyed aber immerhin merkt man es nicht so penetrant). Der Grund dafür 
war, dass ich öfter gemerkt habe, dass wenn ich bspw. über Parkas 
gesprochen habe, dabei musste es kein Telefonat sein, sondern einfach 
nur mit einem Kollegen zu Hause, ich relativ nach kurzer Zeit Werbung 
von verdammten Parkas bei Youtube und sonstigen Seiten zu Gesicht 
bekam... Mich nervt sowas einfach, weil die Menschheit nur des Geldes 
wegen in so einer Art und Weise beeinflusst wird.

: Bearbeitet durch User
von Le X. (lex_91)


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Aleks J. schrieb:
> nur des Geldes
> wegen

Oh, du bist Kabarettist? ;-)

von Karl K. (karl2go)


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Frank E. schrieb:
> Wer das Wort "Verschwörungstheoretiker" verwendet, tut sich und seinen
> Mitmenschen keinen Gefallen, sondert outet sich als - sorry -
> "Systemtrottel".

Jaja, das übliche Blabla der VTler: Wenn Du mich als VTler bezeichnest, 
zeigt das nur, dass Du vom "System" gehirngewaschen bist.

Frank E. schrieb:
> um unbequeme bzw. abweichende Fragen und
> die dazugehörigen Leute als Deppen zu diskretitieren.

Die Leute stellen ja keine Fragen, um sie beantwortet zu bekommen, 
sondern um ihre vorgefasst Meinung bestätigt zu bekommen. Und so stellen 
sie die gleichen Fragen immer und immer wieder, ohne an einer Antwort 
interessiert zu sein.

Ja, das sind Deppen.

von (prx) A. K. (prx)


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Frank E. schrieb:
> Wer das Wort "Verschwörungstheoretiker" verwendet, tut sich und seinen
> Mitmenschen keinen Gefallen, sondert outet sich als - sorry -
> "Systemtrottel".

M.a.W: Du outest dich damit als jemand, der diesen Begriff mit Trottel 
assoziiert und der schon öfter mal in den Ruf geriert, ein 
Verschwörungsthoretiker zu sein. Und der deshalb darauf besteht, alle 
mögen doch bitteschön politisch korrekte Sprache verwenden.

Welche alternative Sprachregelung wäre denn vorläufig angemessen?

: Bearbeitet durch User
von Atemis H. (at0)


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Verschwörungstheoretiker ist zumindest ein unseriöser Titel bei allen 
Leuten die Rationalismus und Empirismus lieben.
Jemand kann eine Verschwörungstheorie entwickeln oder daran glauben. 
Aber jemand der systematisch Verschwörungstheorien entwickelt gleitet 
meistens ab in eine Richtung wo er allein auf Basis von Spekulationen 
immer komplexere Konstrukte sich ausdenkt.

Ist bisschen wie bei den Ägyptologen und ihren weit schweifenden 
Fantasien anhand einzelner Begriffe oder Figuren. Findet man im Grab des 
Pharao Waffen dann wohl weil der Pharao im Jenseits Waffen brauchen 
wird. Und wenn man Löwen Knochen in seinem Grabkammer findet dann wohl 
weil der Pharao im Jenseits Löwen jagen wollte.

Statt nur als eine spekulative Idee wird solcher Kram dann in 
Lehrbüchern systematisch gelehrt.

Ich bin kein Freund einer solchen Denkweise. Spekulative Theorien müssen 
als solche genau erkenntlich sein.

Menschen müssen verstehen dass empirische Modelle nicht das selbe sind 
wie spekulative Modelle.

Aber interessant wie menschliche Gehirne funktionieren. Die Kriterien 
wann jemand ein Modell als wahr akzeptiert scheinen beliebig sein zu 
können. Für manche reicht es schon aus wenn das Modell besonders 
abenteuerlich und spektakulär klingt oder wenn es bestimmte Emotionen 
und vorgefasste Dogmen bedient.

Das verrät uns dass das Gehirn nicht von Natur aus umfassend logisch und 
empirisch denkt. Vollständig sowieso nicht, wir alle lassen uns auch von 
Emotionen leiten.
Doch empirisches Denken muss erst gelehrt und gelernt werden. Man darf 
nicht erwarten dass alle Menschen es von sich aus lernen. Lässt man es 
dem Zufall, werden Menschen alle möglichen Kriterien bilden um wahr und 
unwahr zu kategorisieren.
Vielleicht brauchen wir ein Schulfach "Denken"?

: Bearbeitet durch User
von Ron L. (flessa)


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Atemis H. schrieb:
> Aber interessant wie menschliche Gehirne funktionieren. Die Kriterien
> wann jemand ein Modell als wahr akzeptiert scheinen beliebig sein zu
> können. Für manche reicht es schon aus wenn das Modell besonders
> abenteuerlich und spektakulär klingt oder wenn es bestimmte Emotionen
> und vorgefasste Dogmen bedient.

Für die meisten reichts schon, daß das Modell nur immer und immer wieder 
vorgebetet wird, um es als Wahrheit zu akzeptieren - völlig unabhängig 
vom eigendlichen Inhalt.
DAS ist das Prinzip des Framings bzw der Manipulation, das seit Lippmann 
immer weiter perfektioniert wird. Es bedient sich der in uns lauernden 
Bequemlichkeit als psychologische Schwäche des Menschen.

Es ist kein Zufall, das Kahnemann als Psychologe anno 2010 den 
Nobelpreis in Ökonomie bekam. Das zeigt die Hochzeit der beiden 
Richtungen an und führt zu einer Neuauflage der Manipulation unter 
Zuhilfenahme neuester Erkenntnisse.
Das neue "Denken" zeugt davon vielfach, nur in anderer Weise als von dir 
vorgesehen...

von Atemis H. (at0)


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Ron L. schrieb:
> DAS ist das Prinzip des Framings bzw der Manipulation, das seit Lippmann
> immer weiter perfektioniert wird. Es bedient sich der in uns lauernden
> Bequemlichkeit als psychologische Schwäche des Menschen.

Es kann auch von Vorteil sein wenn ein Mensch ein Modell annimmt ohne 
die Logik dahinter zu verstehen. So kann man Kinder erziehen und vor 
Gefahren schützen.
Offenbar funktioniert das aber auch noch bei Erwachsenen. Aber ich 
glaube dass dazu bestimmte Bedingungen erfüllt sein müssen.

Wer nie gelernt hat wie Argumentation, Rationalismus und Empirismus 
funktionieren kann das gehörte und gelesene auch nicht mit solchen 
Kriterien bewerten.
Man kann Menschen gegen primitivste Propaganda immunisieren wenn man 
ihnen eine gewisse Grundlagen Logik beibringt.

Ein aufgeklärter Geist kennt die Muster von Propaganda und kann Inhalte 
rationaler bewerten.

von Ron L. (flessa)


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Atemis H. schrieb:
> Ein aufgeklärter Geist kennt die Muster von Propaganda und kann Inhalte
> rationaler bewerten.

Propaganda funktioniert heute sehr stark über Weglassen bzw. 
Dekontextierung. Das macht es schwierig, Inhalte rational zu bewerten :(
Hier mal ein "Brocken" zum Thema, der sich lohnt zu lesen...
https://www.republik.ch/2018/01/15/demokratie-unter-irrationalen

von (prx) A. K. (prx)


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Atemis H. schrieb:
> Aber jemand der systematisch Verschwörungstheorien entwickelt gleitet
> meistens ab in eine Richtung wo er allein auf Basis von Spekulationen
> immer komplexere Konstrukte sich ausdenkt.

Das gehört zu den Kernproblem vieler Verschwörungstheorien. Oft sind sie 
wesentlich komplexer als andere Erklärungen. Besonders dann, wenn 
absichtliches Handeln gegen Schlamperei und Unfähigkeit steht.

Oft setzen sie auch ein Verhalten vieler mindestens teilweise 
"Wissender" voraus, das auf Dauer als unwahrscheinlich gelten kann. 
Viele Leute bewahren eisern jahrzehntelang ein schlimmes Geheimnis, 
darunter auch jene, die erst a posteriori erfuhren, wozu sie beitrugen? 
Besonders bizarr wird es dann, wenn die gleiche Person die gesamte 
Politikszene immer wieder als komplett unfähig bezeichnet, ihr aber bei 
anderer Gelegenheit eine perfekte Verschwörung zutraut.

> Ist bisschen wie bei den Ägyptologen und ihren weit schweifenden
> Fantasien anhand einzelner Begriffe oder Figuren.

Och, das ist einfach. Hat man keine Ahnung, wozu etwas gut sein sollte, 
dann war es ein "Kult". Ich würde ja gerne eine Zeitmaschine bemühen, um 
zu sehen, was man in der Zukunft von unserer Zeit berichtet. Also dann, 
wenn alles moderne Papier zerfallen ist und man mit dem traurigen Rest 
der Datenträger nichts anzufangen weiss. Wahrscheinlich wärs zum 
kringeln komisch.

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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A. K. schrieb:


> Och, das ist einfach. Hat man keine Ahnung, wozu etwas gut sein sollte,
> dann war es ein "Kult". Ich würde ja gerne eine Zeitmaschine bemühen, um
> zu sehen, was man in der Zukunft von unserer Zeit berichtet. Also dann,
> wenn alles moderne Papier zerfallen ist und man mit dem traurigen Rest
> der Datenträger nichts anzufangen weiss. Wahrscheinlich wärs zum
> kringeln komisch.

Eher wird man vom 2.dunklen Zeitalter sprechen.

Namaste

von (prx) A. K. (prx)


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Atemis H. schrieb:
> Aber jemand der systematisch Verschwörungstheorien entwickelt gleitet
> meistens ab

Es ist mitunter auch ausserhalb von Verschwörungstheorien geradezu 
tragisch mitanzusehen, wie sich ein intelligenter Kopf bei ausgiebiger 
Beschäftigung mit bestimmten Themen nach und nach von einer ursprünglich 
rational-kritischen Position in eine Ecke entwickelt und mehr und mehr 
selbst jene Methodik kopiert, die er bei anderen mit Recht kritisiert.

: Bearbeitet durch User
von Jörg P. R. (jrgp_r)


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Geht es hier jetzt um Alexa oder Verschwörungstherorie?
Das Alexa Thema ist für mich Interessant gewesen. Macht doch einen 
eigenen Thread auf und nervt nicht die Allgemeinheit mit 
Begriffsdefinierungen. Tststs

von (prx) A. K. (prx)


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Jörg P. R. schrieb:
> Geht es hier jetzt um Alexa oder Verschwörungstherorie?

Arg wesensfremd sind diese beiden Themen nun wirklich nicht. Da führt 
eines zum anderen, so wie eben hier.

von Karl K. (karl2go)


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Jörg P. R. schrieb:
> Das Alexa Thema ist für mich Interessant gewesen.

Naja, es geht um die Verschwörungstheorie, dass Alexa "immer" Daten 
aufzeichnet. Was ja regelmäßig behauptet wurde, aber bisher nicht 
bewiesen. Ich denke, wenn man festgestellt hätte, dass da ein 
erheblicher Datentransfer stattfindet, auch wenn das Gerät nicht 
angesprochen wird, wäre das garantiert breitgetreten worden.

Ich finde die Paranoia bei Alexa interessant: Technisch wandelt erstmal 
das Mikrofon Geräusche in elektrische Signale um, und das tut es immer. 
Das tun aber analoge Telefone auch schon seit 100 Jahren, und die stehen 
bei den Leuten im Wohn- und Schlafzimmer.

Dann wertet ein Prozessor im Gerät die Signale auf das "Wakeword" aus. 
Das heisst, da werden Muster verglichen und ein Trigger ausgelöst, auch 
ein technischer Vorgang. "Alexa lauscht auf das Wakeword" ist eine 
Vermenschlichung der Dose, da könnte ich auch sagen, Mein Auto erfühlt 
den Zündschlüssel. Verständlich, aber technisch quatsch.

Nach dem Wakeword werden die Signale "an Amazon" zur Auswertung 
geschickt. Schlicht weil die KI nicht in die Dose passt, oder weil eine 
KI, die 99% der Zeit nur rumlungert, bis mal das Wakeword kommt, sich 
langweilt und vielleicht dumme Dinge anstellt. Es ist schlicht technisch 
sinnvoll, die Auswertung nicht lokal zu machen. Immer noch ein rein 
technischer Vorgang, bei dem irgendwelche elektrischen Signale 
irgendwelche Vorgänge triggern.

Als Antwort werden elektrische Signale erzeugt und über einen 
Lautsprecher ausgegeben. Auch ein rein technischer Vorgang.

Warum finden einige Leute das dennoch so "creepy"? Ich denke, es liegt 
an der Vermenschlichung der Maschine, die hier noch durch eine angenehme 
Stimme, gewürzt mit etwas Humor, suggeriert da wäre wirklich ein 
"Gegenüber", vielleicht sogar mit eigenem Bewusstsein.

Sekundär kommt dann dazu, dass die Signalfolgen gespeichert werden, dass 
menschliche Mitarbeiter teilweise diese Signale abhören um die Erkennung 
zu überprüfen, dass die Strafverfolgung die Herausgabe der Daten 
verlangen kann.

Aber das haben wahrscheinlich die wenigsten der "Alexa-Ablehner" auf dem 
Schirm, sonst dürften sie auch kein Smartphone haben, nicht über Email 
kommunizieren, überhaupt nicht telefonieren. Denn da passieren 
prinzipiell die gleichen technischen Vorgänge.

von Percy N. (vox_bovi)


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Karl K. schrieb:

> Sekundär kommt dann dazu, dass die Signalfolgen gespeichert werden, dass
> menschliche Mitarbeiter teilweise diese Signale abhören um die Erkennung
> zu überprüfen, dass die Strafverfolgung die Herausgabe der Daten
> verlangen kann.
>
Sortieren wir mal ein bisschen:

1. Die Strafverfolgung selbst verlangt überhaupt nichts.

2. Sollten einzelne mit der Strafverfolgung betraute Amtsträger die 
Herausgabe der Aufzeichnungen oder Transkripte verlangen, stellt sich 
die Frage, gegen wen wegen welchen Verdachtes ermittelt werden soll.

a)  Richtet sich die Ermittlung gegen denjenigen, dessen Äußerungen 
aufgezeichnet wurden, dann ist ein entsprechender Beschluss, gerichtet 
auf Überwachung seines Fernmeldeverkehrs in genau dieser Weise 
erforderlich,

b) richtet sich der Verdacht hingegen gegen dem Aufzeichnenden 
(insbesondere wg § 201 StGB), so ist dieser nicht verpflichtet, die 
Aufzeichnung herauszugeben; ein Durchsuchungsbeschluss wird erforderlich 
sein.

von Matthias L. (limbachnet)


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Karl K. schrieb:
> Sekundär kommt dann dazu, dass die Signalfolgen gespeichert werden, dass
> menschliche Mitarbeiter teilweise diese Signale abhören um die Erkennung
> zu überprüfen
> ...
> auch kein Smartphone haben, nicht über Email
> kommunizieren, überhaupt nicht telefonieren. Denn da passieren
> prinzipiell die gleichen technischen Vorgänge.

Also, dass die TK-Netzbetreiber systematisch die Emails inhaltlich 
auswerten und die Inhalte der Telefonate abspeichern und 
transskribieren, das wäre hierzulande neu...

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Wobei man sich beim Thema Privatsphäre nicht nur auf Staaten 
konzentrieren sollte. Es ist gut, wenn der eigene Staat nicht mühelos an 
alles ran kommt, aber es grenzt ans Absurde, wenn es jeder andere kann, 
ob Staat oder sonstwer.

von (prx) A. K. (prx)


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Matthias L. schrieb:
> Also, dass die TK-Netzbetreiber systematisch die Emails inhaltlich
> auswerten und die Inhalte der Telefonate abspeichern und
> transskribieren, das wäre hierzulande neu...

Also so direkt neu wärs nicht wirklich. In diese Richtung hat man sich 
hierzulande früher gelegentlich einige Mühe gegeben. Nur durfte man 
einen Hauch von Hoffnung haben, dass das bisher grossflächig zu teuer 
war. Aber kommt Zeit, kommt Google.

Denn gerade heute landete bei mir ein Update von Googles "Automatischer 
Transkription" für Android auf dem Telefon. Immerhin schon für über 70 
Sprachen. Zweifellos ein Segen für Hörgeschädigte, wenn man live ein 
Gespräch übers Mikro aufgefangen als Text mitlesen kann. Aber das hat 
natürlich Potential weit darüber hinaus.

https://play.google.com/store/apps/details?id=com.google.audio.hearing.visualization.accessibility.scribe&hl=de

Noch geht das über die Cloud, ca 9 KB/s im Uplink. Irgendwann können die 
das sicherlich auch lokal.

: Bearbeitet durch User
von Matthias L. (limbachnet)


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A. K. schrieb:
> Also so direkt neu wärs nicht wirklich. In diese Richtung hat man sich
> hierzulande früher gelegentlich einige Mühe gegeben.

Jaaa, stimmt schon, aber das ist schon länger her. Damals gab's nur 
staatliche Netzbetreiber und den Staat mit den besonders vielen 
Tonband-Maschinen, den gibt's auch nicht mehr...

A. K. schrieb:
> Aber kommt Zeit, kommt Google.

Ja, ob hinter einem privaten Spionier-Servoce nun Amazon oder Google 
steckt, das ist wohl kein allzu großer Unterschied. :-/

: Bearbeitet durch User
von Ron L. (flessa)


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Matthias L. schrieb:
> staatliche Netzbetreiber und den Staat mit den besonders vielen
> Tonband-Maschinen, den gibt's auch nicht mehr...

Aber die Techniken überleben, auch ohne Staat.
Fast jeden Audioaufnahme läßt sich über eingestreutes Netzbrummen 
geolokalisieren und damit auch datieren (auch private Netzbetreiber 
halten die Daten vor). Die Spezialisten waren übrigens gefragt beim 
"neuen" Dienst. Insofern bleibts als Erbe... :(

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Hier ist ein interessanter Bericht über die 
Datenübermittlungseigenschaften der besagten "Lady".

https://www.iot-tests.org/2017/06/careless-whisper-does-amazon-echo-send-data-in-silent-mode/

: Bearbeitet durch User
von Karl K. (karl2go)


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Matthias L. schrieb:
> dass die TK-Netzbetreiber systematisch die Emails inhaltlich
> auswerten und die Inhalte der Telefonate abspeichern und
> transskribieren, das wäre hierzulande neu...

Gmail macht das oder hat es gemacht, und die Leute haben kein Problem 
damit das zu nutzen.

Und natürlich werden "Voicemails" zwischengespeichert, wie sollen die in 
Echtzeit zugestellt werden.

SMS werden am Telefon vorgelesen.

Ron L. schrieb:
> Fast jeden Audioaufnahme läßt sich über eingestreutes Netzbrummen
> geolokalisieren und damit auch datieren

Naja, das war vielleicht früher so, beim analogen Telefon und analogen 
Tonband. Heute filtert doch der Codec für die digitale Übertragung schon 
so viel raus. Und mein Handy kackt als Oszi über den Audioeingang bei 
50Hz rum ziemlich ab, weil da ein heftiger Notchfilter sitzt.

von Achim B. (bobdylan)


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A. K. schrieb:
> Wahrscheinlich wärs zum kringeln komisch.

Kommt drauf an, welchen Humor die Archäologen in 10k-Jahren haben... 
Wenn die das ausbuddeln, was wir als Bälger in den Felsen des hiesigen 
Freibades geritzt haben - dann huiuiui...

Wenn die einen Humor haben wie der derzeitige Österreicher, dann ist es 
natürlich Kult. (Befruchtung und so.)

von Bernd K. (prof7bit)


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Ron L. schrieb:
> Fast jeden Audioaufnahme läßt sich über eingestreutes Netzbrummen
> geolokalisieren und damit auch datieren

Das erklärst Du mal bitte. Insbesondere wie man mindestens 3 oder 4 
Unbekannte (Zeit, Längengrad, Breitengrad, evtl Bandgeschwindigkeit bei 
der Aufnahme) mit einer einzigen Meßgröße (Frequenz des Netzbrumms) 
rekonstruiert. Ich glaub Du hast zu viele amerikanische Krimiserien 
gesehen wo sie immer solche Zauberkunststücke wider jegliche Physik und 
Mathematik vollführen.

: Bearbeitet durch User
von Vlad T. (vlad_tepesch)


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Joachim B. schrieb:
> Elias K. schrieb:
>> Kannst du bitte die Quelle angeben? Das würde ich mir gern aus der
>> Primärquelle anlesen, statt "Da hab ich mal gehört." Ich bezweifle das
>> Ergebnis, so wie es hier beschrieben ist!
>
> https://t3n.de/news/ueberwacht-facebook-gespraeche-991448/

Der Text widerlegt das ja aber quasi.

Erst, als sie die Facebook-apps offen hatten, ergab sich etwas, was man 
so interpretieren könnte

Zitat aus Artikel:
> Ist an den Gerüchten also etwas dran?
> Ein durchschlagender Beweis gelingt uns nicht.
> Und doch sind wir auf Anhaltspunkte gestoßen.

Primär ging es in der Diskussion ja aber um das reine Vorhandensein 
eines Smartphones und das generelle Abhören der Benutzer.
Wenn man nicht vertauenswürdige Apps installiert, braucht man sich 
natürlich nicht wundern.

: Bearbeitet durch User
von Ron L. (flessa)


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Bernd K. schrieb:
> Ron L. schrieb:
>> Fast jeden Audioaufnahme läßt sich über eingestreutes Netzbrummen
>> geolokalisieren und damit auch datieren
>
> Das erklärst Du mal bitte. Insbesondere wie man mindestens 3 oder 4
> Unbekannte (Zeit, Längengrad, Breitengrad, evtl Bandgeschwindigkeit bei
> der Aufnahme) mit einer einzigen Meßgröße (Frequenz des Netzbrumms)
> rekonstruiert. Ich glaub Du hast zu viele amerikanische Krimiserien
> gesehen wo sie immer solche Zauberkunststücke wider jegliche Physik und
> Mathematik vollführen.

Nö, ich habe keinen Fernseher!
Dafür war ich aktiv bei der Stasi-Auflösung... ;)

Man nimmt nicht die 50Hz, sondern deren harmonische Oberwellen.
Trafos/Motoren beispielsweise reagieren nicht auf Polarität, sondern auf 
die Magnetfeldänderungen dh ihr Brummen streut mit 100Hz.

Da die Netzbetreiber lokale Rundsteuerempfänger betreiben, lässt sich 
deren Spektrum nach örtlichen Signalen und Frequenzen unterscheiden.
Die daraus gewonnene Geoinformation gibt also nicht den 
Längen-/Breitengrad wieder, sondern PLZ/Adresse der benachbarten 
Rundsteuerempfänger.

Natürlich lassen sich Audios auch brummfrei aufnehmen, und Karl hat 
ebenso Recht, das durch Komprimierung bzw Frequenzlimitierung viel 
gecutted wird.

Ich korrigiere daher mein...
>> Fast jeden Audioaufnahme
...in "Viele Audioaufnahmen" :)

von Karl K. (karl2go)


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Ron L. schrieb:
> Da die Netzbetreiber lokale Rundsteuerempfänger betreiben, lässt sich
> deren Spektrum nach örtlichen Signalen und Frequenzen unterscheiden.

Wobei man da schon "Glück" haben muss, erstens recht nahe an der 
Einspeisung zu sein, und zweitens zur richtigen Tageszeit aufzunehmen. 
Wir hatten mal einen Fall, da haben die Rundsteuersignale regelmäßig zu 
bestimmten Uhrzeiten den Phasenanschnitt einer Lichtanlage zum Flackern 
gebracht, so stark haben die durchgeschlagen.

Zu DDRs war es ein üblicher Witz wenn es im Telefonhörer knackte: Da hat 
sich Horch und Guck gerade eingeklinkt. Was gestimmt haben kann oder 
auch nicht.

Was die Leute dabei übersehen haben: Ein Kondensator über den 
Hörerkontakt, und schon konnte man die elektrischen Signale - die ja in 
der Sprechkapsel immer erzeugt wurden - irgendwo auf der Leitung 
abgreifen, und bei aufgelegtem Hörer mithören, was im Zimmer gesprochen 
wurde.

Da ist eine Alexa mit https-Verschlüsselung sogar sicherer.

Oder Leute, die sagen sie nutzen SMS oder Fax, weil Internet ist ja so 
unsicher und kann mitgelesen werden. Nur dass SMS und Fax überhaupt 
keine Sicherheit bieten, jeder kann sich Zugang zum SS7 Netz erkaufen 
und SMS abfangen, umleiten, fälschen... und jeder konnte sich auf eine 
analoge Telefonleitung hängen und Fax mitlesen oder eigene von der 
Nummer aus verschicken.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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von Icke ®. (49636b65)


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Zu unser aller Wohl, also der Terrorismus- und Kriminalitätsbekämpfung, 
möchten unsere Innenminister gern auch Alexa-Daten auswerten:

https://www.tagesschau.de/inland/sprachassistent-beweismittel-101.html

Zitat:
"Die Sicherheitsbehörden sollen künftig auch Daten von vernetzten 
Geräten wie dem Sprachassistenten Alexa oder smarten Kühlschränken 
auswerten dürfen. Die Innenminister von Union und SPD wollen sogenannte 
digitale Spuren aus dem Bereich Smart Home als Beweismittel vor Gericht 
verwenden.

Eine entsprechende Beschlussvorlage formulierte das Innenministerium 
Schleswig-Holsteins für die Innenministerkonferenz (IMK), die in der 
kommenden Woche in Kiel stattfindet."

Nur.. wie kommen die eigentlich an die Daten? Wird amazon zu 
Vorratsdatenspeicherung verpflichtet oder müssen sie gar eine API 
bereitstellen? Was sagt die DSGVO dazu? Oder das Grundgesetz?

von (prx) A. K. (prx)


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Mal sehen, wie begeistert Amazon, Google und Apple davon sind.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Schau über den Teich Huawei muss weg, vom westlichen Markt, weil sie 
nicht mit den Amis teilen wollen.

That’s all.

Mal sehen ob die Amis mit den dt. I-Ministern teilen wollen. Könnte mir 
vorstellen das es eine Einbahnstrasse gibt.

Namaste

: Bearbeitet durch User
Beitrag #5866259 wurde vom Autor gelöscht.
von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Dann muss ja nur noch sichergestellt werden, dass auch wirklich jeder
Terrorist eine Alexa bei sich zu Hause aufstellt. Evtl. ist ja geplant,
dass diese bei Vorlage eines gültigen Terroristenausweises staatlich
subventioniert zum halben Preis erworben werden kann.

von Icke ®. (49636b65)


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Yalu X. schrieb:
> dass diese bei Vorlage eines gültigen Terroristenausweises staatlich
> subventioniert zum halben Preis erworben werden kann.

quasi die "Al Qaida Edition"

von (prx) A. K. (prx)


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Yalu X. schrieb:
> Dann muss ja nur noch sichergestellt werden, dass auch wirklich jeder
> Terrorist eine Alexa bei sich zu Hause aufstellt.

Machbar. Zulassungsvorraussetzung für neue Kühlschränke und Fernseher 
wird ein entsprechendes Kommunikationsgerät zur Alarmierung bei 
Schlaganfall und Ähnlichem. In Autos ist sowas mit eCall schon drin, bei 
Fernsehern machen die Hersteller das schon von sich aus.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Yalu X. schrieb:
> Dann muss ja nur noch sichergestellt werden, dass auch wirklich
> jeder
> Terrorist eine Alexa bei sich zu Hause aufstellt. Evtl. ist ja geplant,
> dass diese bei Vorlage eines gültigen Terroristenausweises staatlich
> subventioniert zum halben Preis erworben werden kann.

Oh, es gibt noch mehr zu tun. Eine Justizministerin möchte derzeit einen 
Vorstoß vorbereiten, für bestimmte Delikte im Verdachtsfall das 
Postgeheimnis aufzuheben, insbesondere Btm und KiPo.
Wie das genau aussehen soll, weiß ich derzeit nicht.

von Uhu U. (uhu)


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Icke ®. schrieb:
> quasi die "Al Qaida Edition"

Alexa tief verschleiert, damit der geile Bock sie nicht gleich 
bespringt…

von (prx) A. K. (prx)


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Percy N. schrieb:
> Oh, es gibt noch mehr zu tun.

Irgendwo in dem Horror-Katalog hatte m.W. auch schon jemand die 
Radikalfassung des unlängst diskutierten Bundesratsbeschlusses zum Thema 
"Händler via TOR-Netzwerk" wiedergefunden. Also jene, die nicht gegen 
die Händler vorgeht, sondern gegen den Weg dorthin, also TOR und VPN. 
Der Bundesrat hatte diese Fassung noch verworfen.

Man wirft Deutschland gelegentlich vor, die Digitalisierung zu 
verschlafen. Aber vielleicht gibts bald wieder Bedarf nach undigitaler 
Technik. Nach gedruckten Zeitungen, die nicht tracken, welche Artikel 
einer liest. Nach Läden am Ort, die anonymen Kauf mit Bargeld zulassen. 
Nach Messaging per Brieftaube (RFC 1149).

: Bearbeitet durch User
von H-G S. (haenschen)


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Vielleicht wollen sie den perfekten "ist-mir-egal"-Menschen 
heraus-selektieren!

von Matthias L. (limbachnet)


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Percy N. schrieb:
> Eine Justizministerin möchte derzeit einen
> Vorstoß vorbereiten, für bestimmte Delikte im Verdachtsfall das
> Postgeheimnis aufzuheben, insbesondere Btm und KiPo.
> Wie das genau aussehen soll, weiß ich derzeit nicht.

Naja, ich weiß vor Allem nicht, was daran neu sein soll - 
(Post)-Beschlagnahme nach § 94ff StPO ist ja keine neue Erfindung bei 
der Strafverfolgung. Geht lt. BVerfG sogar bei E-Mail-Konten.

Neu könnte lediglich sein, dass diese Postbeschlagnahme auch nach 
Polizeirecht, also zur Gefahrenabwehr gezogen werden kann - also 
insbesondere bei KiPo, BEVOR etwas passiert ist. Das würde dann zum 
aktuellen allgemeinen Kanon der Ausweitung der Polizeigesetze der Länder 
passen.

Aber wie die Planung im Detail wirklich aussieht, das weiß ich auch 
nicht.

von Richard H. (richard_h27)


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A. K. schrieb:
> Man wirft Deutschland gelegentlich vor, die Digitalisierung zu
> verschlafen. Aber vielleicht gibts bald wieder Bedarf nach undigitaler
> Technik. Nach gedruckten Zeitungen, die nicht tracken, welche Artikel
> einer liest.

Manche Druckwerke tracken schon die DNA seiner "Leser".

von H-G S. (haenschen)


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In jedem 0815-Laden ist ne Kamera an der Decke - anonym ein Buch kaufen 
geht vielleicht nur noch am Flohmarkt...

von Karl K. (karl2go)


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A. K. schrieb:
> Nach Läden am Ort, die anonymen Kauf mit Bargeld zulassen.

Achja, das anonyme Bargeld...

Du weisst aber schon, dass auf jedem Geldschein eine eindeutige 
Kennnummer steht, und es technisch kein Problem wäre, bei der Ausgabe zu 
erfassen, welcher Schein an wen ausgegeben und beim Bezahlen welcher 
Schein von wem eingenommen wurde.

Jaja, es wird vielleicht nicht gemacht. Aber wer weiss, es gibt ja im 
Supermarkt jetzt diese Bezahlautomaten, wo das Geld in einen Schlitz 
gesteckt wird. Vielleicht wird es ja doch schon gemacht. Wer weiss...

Viel Spass beim Bezahlen nur noch mit Münzen.

von (prx) A. K. (prx)


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Ihr meint also, das bringt alles nichts und ich kann beruhigt auf Alexa, 
Amazon und elektronischen Zahlungsverkehr umsteigen?

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Matthias L. schrieb:

> Naja, ich weiß vor Allem nicht, was daran neu sein soll -
> (Post)-Beschlagnahme nach § 94ff StPO ist ja keine neue Erfindung bei
> der Strafverfolgung. Geht lt. BVerfG sogar bei E-Mail-Konten.
>
Braucht aber jedenfalls ein Gericht.
Und man braucht einen Beschuldigten.
Und das ist nicht "der Empfänger der näher bezeichneten Sendung X".

> Neu könnte lediglich sein, dass diese Postbeschlagnahme auch nach
> Polizeirecht, also zur Gefahrenabwehr gezogen werden kann - also
> insbesondere bei KiPo, BEVOR etwas passiert ist. Das würde dann zum
> aktuellen allgemeinen Kanon der Ausweitung der Polizeigesetze der Länder
> passen.
>
Ähnliches ist zu befürchten. Ein brauner Umschlag ohne Absender, der an 
eine Packstation adressiert ist, den kann man doch nicht unkontrolliert 
durchgehen lassen ...
Und es versteht sich natürlich von selbst, dass von derartigen Maßnahmen 
nur Händler und Konsumenten von Btm und KiPo betroffen sein können, ist 
doch klar, oder? Und so bösen Menschen kann eigentlich gar kein Unrecht 
widerfahren  ...
Zur Freude der Polizeibehörden gilt bei der Gefahrenabwehr nicht die 
Unschuldsvermutung.

> Aber wie die Planung im Detail wirklich aussieht, das weiß ich auch
> nicht.

Ich kenne das auch nur aus einem TV-Bericht. Welche Nähe zur Realität 
ein journalistischer Text sicher aufweist, das wissen wir alle. 
Ähnliches gilt für ein redigiertes Interview mit einem Politiker.

Aber ich sehe es ähnlich wie Du: Totalitarismus liegt voll im Trend!

: Bearbeitet durch User
von Matthias L. (limbachnet)


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Naja, so weit würde ich mit der Formulierung nicht gehen - dass die 
Polizei hierzulande "eine diktatorische Form von Herrschaft, die in alle 
sozialen Verhältnisse hinein zu wirken strebt, oft verbunden mit dem 
Anspruch, einen „neuen Menschen“ gemäß einer bestimmten Ideologie zu 
formen" (Wikipedia) betreibt, das erscheint mir doch übertrieben.

So ganz einfach finde ich die Interessensabwägung auch nicht. Einerseits 
wird beispielsweise im Fall Anis Amri an allen Ecken und Enden 
bemängelt, dass die Behörden nicht besser vernetzt waren, Daten nicht 
besser untereinander ausgetauscht haben, nicht stärker und länger 
observiert haben, nicht mehr Telekommunikationsüberwachung getrieben und 
die Ergebnisse der realisierten TKÜ nicht besser ausgewertet hätten. 
Andererseits soll der Datenschutz aber so ausgestaltet sein, dass die 
verschiedenen Polizeibehörden all das eben nicht so einfach können und 
dürfen.

Das hat schon auch etwas von "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht 
nass".

Gut, der hatte jetzt nix mit KiPo am Hut, aber mit BTM und Terrorismus 
passt eh immer...

Ich sehe die fortschreitende Ausweitung polizeilicher Befugnisse auch 
mit einer gewissen Sorge - von einem totalitären Staat sind wir aber 
IMHO schon noch ein großes Stück entfernt. Ich sehe bei der immer 
umfassenderen Datenerfassung der Behörden eher ein Problem mit "false 
positives" - wenn man irrtümlich ins Visier der Ermittler gerät, wie 
kommt man da wieder 'raus? Und wenn man das geschafft hat - wann werden 
die erfassten Daten wieder gelöscht?

Percy N. schrieb:
> Und man braucht einen Beschuldigten.

Nicht unbedingt - Durchsuchung/Beschlagnahme beim Zeugen im 
Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt geht WIMRE auch...

: Bearbeitet durch User
von Le X. (lex_91)


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von Karl K. (karl2go)


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A. K. schrieb:
> Ihr meint also, das bringt alles nichts und ich kann beruhigt auf Alexa,
> Amazon und elektronischen Zahlungsverkehr umsteigen?

Du hast Email?

Wo ist der Unterschied der geplanten Herausgabe der durch Alexa 
erfassten Daten - die Deinen persönlichen Lebensbereich betreffen - zur 
bisher schon möglichen Herausgabe Deiner Emails, Foren-Anmeldedaten, 
IPs, Handy-Standort, SMS... - die Deinen persönlichen Lebensbereich 
betreffen?

Die Frage ist doch nicht, ob Behörden an diese Daten kommen, sondern 
wie? Richterlicher Beschluss, für welche Straftaten, unter welchen 
Umständen?

Natürlich versuchen die Fans der GdP hier möglichst niederschwellig 
ranzukommen, das versuchen sie aber immer, sei es 
"Vorratsdatenspeicherung", sie es das kürzlich von Seehofer wieder mal 
rausgekramte Masterpasswort für Kommunikationsdienste, oder die 
Klarnamen- bzw. "Ausweispflicht" im Internet.

von (prx) A. K. (prx)


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Karl K. schrieb:
> Du hast Email?

Mit war bisher nicht bekannt, dass Email-Clients routinemässig 
Sprachdaten erfassen und teilweise speichern.

> Die Frage ist doch nicht, ob Behörden an diese Daten kommen, sondern
> wie? Richterlicher Beschluss, für welche Straftaten, unter welchen
> Umständen?

Irgendwo ist dieser Tage auch in Diskussion, überflüssige Hürden wie 
Richter der Einfachheit halber wegzulassen. Vielleicht bringe ich das 
aber bloss durcheinander.

von D.-Chr. G. (wasyl)


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Le X. schrieb:
> Immerhin gibt es auch Gegenstimmen:
> 
https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/justizministerium-warnt-ermittler-vor-zugriff-auf-sprachassistenten-wie-alexa-und-siri-a-1271089.html

Meines Wissens nach haben die Nutzer, insofern sie sich mit ihrem 
Produkt auseinander setzen und die Anleitungen auch lesen, volle 
Kontrolle, wie und wann Alexa aktiviert wird und sogar ob die Daten zur 
Verbesserung gespeichert werden oder nicht.
Man kann einstellen, ob ein Wakeword oder Tastendruck Alexa aktiviert. 
Mit Wakeword sind die Mikros aktiv, schicken aber nur minimale 
Datenpakete an Amazon um die Verbindung zu checken. Sprachpakete werden 
erst nach Aktivierung per Wakeword wie Alexa, Amazon, Computer oder 
ähnliches versandt. Die Aktivierung Alexas kann man stets erkennen 
anhand des blauen Rings oder auch dem Initialisierungston.

Natürlich sollte man solchen Geräten gegenüber skeptisch sein. 
Technologisch sind es unter anderem Wanzen. In der Realität wurden aber 
keine Nutzer ohne ihr Wissen abgehört. Das Unwissen entsteht höchstens 
dadurch, dass man sich nicht befasst hat mit dem Gerät und keine 
Schutzmaßnahmen ergreift. Bspw dass man Alexa immer sieht oder hört um 
eine fehlerhafte Aktivierung zu erkennen. Diese können nämlich 
vorkommen, wenn Fernseher oder andere Geräusche ein Klangspektrum 
erzeugen, was einem Wakeword gleicht.

Wenn ich mir ein komplexes Gerät kaufe, wie bspw ein Smartphone, dann 
erkundige ich mich und recherchiere, was das Gerät kann, wie ich gewisse 
EInstellungen vornehme und wie ich selber dafür sorge, meine 
Privatsühäre zu gewährleisten. Und ich erkundige mich, welche Rechte ich 
dem Hersteller gebe. Amazon war hier nicht zwangsläufig eindeutig. In 
den AGB steht nur, dass Daten zur Optimierung gesammelt werden. Das 
hätte man genauer formulieren können.
Aber man sollte eben auch realisieren dass wir in einer Welt leben, die 
so modern und komplex geworden ist, dass der Mensch für so etwas 
Eigenverantwortung übernehmen muss. Amazon hat immerhin nicht 
verschwiegen, dass Daten gesammelt werden. Wäre dem so, dann könnte man 
Amazon dafür auch belangen.

Zum Thema dass nun Behörden Zugriff bekommen sollen:

Das sollte definitiv strikt kontrolliert werden, dass wie bei 
Hausdurchsuchungen oder auch anderen digitalen Spurensuchen richterliche 
Beschlüsse oder andere Kontrollvorgänge notwendig sind. Es soll nicht so 
enden wie mit Anis Amri, der nicht mehr beobachtet wird weil ein 
Polizistenpärchen vermutlich Hass auf paar linke Autonome hat. ( 
https://www.zeit.de/2019/24/polizei-berlin-linke-szene-anis-amri-breidscheidplatz-terroranschlag 
)

Ein richterlicher Beschluss wäre denke ich das Minimum um Zugriff zu 
erlangen, damit es nicht missbraucht wird. Und Politiker sollten auch 
endlich mal gewisse Bereiche reformieren, wie bspw Bildung, dass die 
digitale Kompetenz in der Bevölkerung wächst. Bei Alexa wird gleich 1984 
oder DDR 2.0 geschrien, während man sich SmartTVs, SmartFridges und was 
weiß ich für schlaue Geräte kauft, ohne dabei nach zu denken was diese 
konkret machen.

Wenn jemand einen Diesel kauft und der Hersteller ausdrücklich warnt, 
dass Benzin den Motor zerfickt, dann ist der Besitzer ja auch selber 
Schuld wenn er Benzin tankt.

von Percy N. (vox_bovi)


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A. K. schrieb:
>
> Irgendwo ist dieser Tage auch in Diskussion, überflüssige Hürden wie
> Richter der Einfachheit halber wegzulassen. Vielleicht bringe ich das
> aber bloss durcheinander.

Das wäre dann der Gegenentwurf zum Volksgerichtshof. Dieser wurde 
bekanntlich eingerichtet, nachdem der Reichstagsbrandprozess zu viele 
Freisprüche erbracht hatte, obwohl dem erkennenden Gericht bekannt 
gewesen war, das die politische Führung Verurteilungen auf breiter Front 
wünschte.

Aktuell kommt so etwas nicht in Frage. Zwar hat Olaf Scholz nach den von 
der Polizei beaufsichtigten Zwischenfällen während des G20-Gipfels 
kundgetan, die "Täter" müssten "hart bestraft" werden, auch habe es 
"Polizeigewalt nicht gegeben", was in der Öffentlichkeit zu einer 
gewisse Besorgnis geführt hatte. Die Spruchpraxis der hamburgischen 
Richter hat aber die Neueinrichtung des VGH verzichtbar gemacht. Auf 
dieser Ebene ist also nichts zu befürchten.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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wie kann man Alexa und Co auch in Abwesenheit aktivieren?

man hört von Papageien, auch von Anrufbeantwortern.
Man kann also versuchen, Alexa zu aktivieren,
wenn man den AB "bespricht".
Ein AB trötet das ja gerne in guter Lautstärke in den Raum.

das wäre doch mal eine nette "Geschäftsidee" für Werbeanrufer.
Wenn keine abnimmt reinrufen:

"Alexa bestelle [das Produkt für das ich werbe]"

O_°

von Johannes S. (Gast)


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● J-A V. schrieb:

> "Alexa bestelle [das Produkt für das ich werbe]"

Die Spracheinkäufe kann man deaktivieren oder mit zusätzlichem Code 
sichern. Allerdings sind die ohne Code als Voreinstellung aktiv, genauso 
wie das Mithören zum Verbessern. Das sollte eigentlich als Opt In 
andersrum sein.

Mobiltelefone können heute per stiller SMS auch schon zum Abhören und 
für Bewegungsprofile verwendet werden, das dürfte effizienter sein als 
die paar Alexas.

von Percy N. (vox_bovi)


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Johannes S. schrieb:

> Mobiltelefone können heute per stiller SMS auch schon zum Abhören und
> für Bewegungsprofile verwendet werden, das dürfte effizienter sein als
> die paar Alexas.

Und da praktisch so gut wie jeder ein Smarty dabei hat, gilt: "Wo immer 
zwei oder drei in diesem Staat versammelt sind, ist selbiger mitten 
unter ihnen".

Hallelujah!

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Johannes S. schrieb:
> Die Spracheinkäufe kann man deaktivieren oder mit zusätzlichem Code
> sichern. Allerdings sind die ohne Code als Voreinstellung aktiv, genauso
> wie das Mithören zum Verbessern. Das sollte eigentlich als Opt In
> andersrum sein.

ja das erzähl mal den ganzen Dussels da draussen.

von Matthias L. (limbachnet)


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Johannes S. schrieb:
> Mobiltelefone können heute per stiller SMS auch schon zum Abhören und
> für Bewegungsprofile verwendet werden

Mischst du da möglicherweise verschiedene Dinge durcheinander?

Die Behörden können/dürfen von Mobiltelefonen die Verkehrsdaten beim 
Provider abfragen und sie könnnen Mobiltelefone auch abhören daran ist 
ja nix neu.

Mit einer stillen SMS kann man ein Handy anpingen, damit es sich nach 
längerer Untätigkeit im Netz meldet. Auch bekannt.

Aber was hat die stille SMS mit dem Abhören zu tun?

von Percy N. (vox_bovi)


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Matthias L. schrieb:
>
> Aber was hat die stille SMS mit dem Abhören zu tun?

Damit findet der Ermittler nach dem Abhören heraus, wo sich das Objekt 
seines Interesses aufhält  - oder zumindest dessen Smarty ...

von Cyblord -. (cyblord)


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Frank E. schrieb:
> Die Begrifflichkeiten rund um "Verschwörungs..." wurden extra geschaffen
> (s. "Wording" bzw. "Framing"), um unbequeme bzw. abweichende Fragen und
> die dazugehörigen Leute als Deppen zu diskretitieren.

Und zwar von den Reptiloiden auf der Bilderberger Konferenz!

: Bearbeitet durch User
von Matthias L. (limbachnet)


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Percy N. schrieb:
> Damit findet der Ermittler nach dem Abhören heraus, wo sich das Objekt
> seines Interesses aufhält  - oder zumindest dessen Smarty ...

Das hat aber nix mit "Mobiltelefone können heute per stiller SMS auch 
schon zum Abhören verwendet werden" zu tun...

Den aktuellen Standort bekommt der Ermittler NACH dem Abhören auch per 
stiller SMS nicht heraus, ohne dass er erneut die Verkehrsdaten vom 
Provider abfragt. Da kann er auch gleich BEIM Abhören die aktuellen 
Standortinfos auswerten; die stille SMS ist für eine TKÜ IMHO 
schlichtweg überflüssig.

von Uhu U. (uhu)


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Matthias L. schrieb:
> So ganz einfach finde ich die Interessensabwägung auch nicht. Einerseits
> wird beispielsweise im Fall Anis Amri an allen Ecken und Enden
> bemängelt, dass die Behörden nicht besser vernetzt waren, Daten nicht
> besser untereinander ausgetauscht haben, nicht stärker und länger
> observiert haben, nicht mehr Telekommunikationsüberwachung getrieben und
> die Ergebnisse der realisierten TKÜ nicht besser ausgewertet hätten.

Wer da noch irgendwas "bemängelt", scheint sich damit abgefunden zu 
haben, dass Amri von den "Sicherheitsbehörden" geführt und benutzt wurde 
- anders ist diese Serie von "Pannen" nicht erklärbar.

Beim NSU übrigens dasselbe Spiel.

"Schön" für die "Sicherheitsbehörden": je gröber sie das in sie gesetzte 
Vertrauen missbrauchen, um so mehr Macht reklamieren sie für sich und 
bekommen sie.

von D.-Chr. G. (wasyl)


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Uhu U. schrieb:
> Wer da noch irgendwas "bemängelt", scheint sich damit abgefunden zu
> haben, dass Amri von den "Sicherheitsbehörden" geführt und benutzt wurde
> - anders ist diese Serie von "Pannen" nicht erklärbar.

Gestern hat Die Zeit eine Recherche veröffentlicht. Anis Amri wurde 
nicht mehr überwacht, weil 2 Polizisten des Bezirkes eine Hand voll 
autonome Linke für deutlich gefährlicher fanden. Es gab keine 
richterlichen Beschlüsse, die einzigen Verdächte berufen sich auf "die 
sitzen im Park und reden" oder "die spielen verdächtig an ihren 
Gepäckträgern rum".

Die beiden Polizisten haben auch an die Linken, die sie dann überwacht 
haben, später Drohbriefe verschickt. Aufgrund der Einschätzung dieser 
beiden Polizisten entschied sich das Polizeipräsidium, Anis Amri nicht 
zu überwachen und die Ressourcen anderweitig zu nutzen.

Ich würde also nicht behaupten, dass die Behörden mit Anis Amri 
gearbeitet haben sondern Inkompetenz epaart mit massiven Vorurteilen 
dazu geführt haben. Immerhin war von Amri bekannt, er wolle sich schwer 
bewaffnen. Komisch dass man so jemanden nicht vorzieht im Gegensatz zu 
paar Hippies die n Haus besetzen. Nicht dass Häuser besetzen rechtens 
ist, aber bzgl der nationalen Sicherheit würde ich mich eher demjenigen 
widmen, der sich schwer bewaffnen will.

Hier nochmal der Artikel, leider hinter einer Paywall. Aber 4 Wochen 
gratis sind dabei, ergo kann man den Artikel lesen und direkt eine Mail 
an die Zeit schicken und kündigen

https://www.zeit.de/2019/24/polizei-berlin-linke-szene-anis-amri-breidscheidplatz-terroranschlag

Das Ding ist, dass die Polizei in Berlin dank der ASOG Regelung nicht 
mal richterliche Beschlüsse braucht, um Leute zu observieren. Da reicht 
schon die Einschätzung des Polizeipräsidiums. Dafür ist man nicht so 
abgesichert wie bei einem richterlichen Beschluss, wenn es 
unverhältnismäßig war.


Aber falls Du Artikel oder ähnliches dazu hast die zeigen, dass Amri von 
den behörden geführt und genutzt wurde, ich bin immer offen für so was. 
Nur habe ich dazu noch nichts gefunden.

von Matthias L. (limbachnet)


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@Uhu: Überlege doch mal, was das Wort "beispielsweise" in meinem Posting 
bedeuten könnte... Was im Einzelfall bei Amri gewesen ist und was nicht, 
das ist hier gar nicht relevant.

Ich wollte darauf hinaus, dass "der Bürger" einerseits erwartet, dass 
die Sicherheitsbehörden effektiv und mit allen möglichen Mitteln gegen 
alle Böslinge vorgehen, andererseits sollen die selben Behörden nur ja 
keinen Zugriff auf Daten bekommen, die vielleicht einen unbescholtenen 
Bürger tangieren könnten - und das ist IMHO ein unlösbares Dilemma; 
jeder Kompromiss dabei lässt notgedrungen sowohl Datenschützer als auch 
Ermittler unzufrieden zurück.

D.-Chr. G. schrieb:
> Dafür ist man nicht so
> abgesichert wie bei einem richterlichen Beschluss, wenn es
> unverhältnismäßig war.

Was für eine Absicherung gibt es denn bei einem unverhältnismäßig 
gewesenen richterlichen Beschluss?

: Bearbeitet durch User
von D.-Chr. G. (wasyl)


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Matthias L. schrieb:
> Was für eine Absicherung gibt es denn bei einem unverhältnismäßig
> gewesenen richterlichen Beschluss?

Die Polizeibeamten werden nicht im selben Ausmaß belangt als wenn es 
keinen Beschluss gibt. Mit Beschluss wird eher der Richter zur 
Rechenschaft gezogen, da dieser von der rechtlichen Lage die meiste 
Expertise besitzen sollte.
Und ohne richterlichen Beschluss gibt man letztendlich die Aufgabe der 
Judikative an die Exekutive ab, bspw mit der ASOG Regelung, was je das 
Ignorieren der Gewaltenteilung ist. Es schadet letztendlich nicht nur 
der Polizei, die dadurch wie ein rechtschaffener Cowboy wirkt, sondern 
untergräbt die Gewaltenteilung.

Wenn ein Richter etwas absegnet kann man immer noch sagen, dass die 
rechtstaatlichen Prinzipien geachtet wurden und dabei eine 
Fehlentscheidung getroffen wurde. Menschliche Fehler lassen sich eher 
verziehen als deren Ignoranz.

von Matthias L. (limbachnet)


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Klingt zwar interessant, aber hättest du mal irgendeine Fundstelle dazu, 
dass ein Richter für eine fehlerhafte Anordnung "zur Rechenschaft 
gezogen" wurde? Und selbst wenn das der Fall gewesen sein sollte - was 
hat der von der Anordnung Betroffene nachträglich davon?

Da scheint mir eher der fromme Wunsch der Vater des Gedankens zu sein. 
Dass das so wie du schilderst sinnvoll wäre, da stimme ich dir zu, aber 
dass das in der Realität auch so ist, na, da habe ich massive Zweifel.

von Karl K. (karl2go)


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A. K. schrieb:
> Mit war bisher nicht bekannt, dass Email-Clients routinemässig
> Sprachdaten erfassen und teilweise speichern.

Mir war bisher nicht bekannt, dass "elektronischer Zahlungsverkehr" (A. 
K.) routinemässig Spachdaten erfasst und speichert.

Du hast auch schonmal besser und stringenter argumentiert. Wir schiebens 
mal auf die Wärme...

D.-Chr. G. schrieb:
> Meines Wissens nach haben die Nutzer, insofern sie sich mit ihrem
> Produkt auseinander setzen und die Anleitungen auch lesen...

tl;dr

Du kannst doch hier nicht mit Fakten kommen, wo die Leute doch so gern 
glauben wollen, dass Alexa sie nur ausspähen will.

● J-A V. schrieb:
> Alexa bestelle [das Produkt für das ich werbe]

Wieder einer, den Fakten nicht interessieren:

Die berühmte "Puppenhaus"-Bestellung war keine, denn da wurde das 
Produkt in den Einkaufswagen gelegt, aber um daraus eine Bestellung zu 
machen musste eine Bestätigung auf dem Tablet, im Amazon Konto erfolgen.

Aktuell können Produkte bestellt werden, die bereits einmal gekauft 
wurden. Die Bestätigung erfolgt entweder über einen Code oder über die 
Stimmenerkennung.

Ist also nicht ganz so einfach wie mit geklauten Adress- und Kontodaten 
in einem beliebigen Onlineshop irgendwelches Zeug zu bestellen und zu 
jemanden schicken zu lassen.

Ist wie mit Onlinebanking: "...da wird ja so viel betrogen, das mach ich 
nicht". Dass die Schadenssummen bei Überweisungsbetrug - jemand füllt 
mit Deinen Kontodaten und der nicht überprüften Unterschrift einen 
Überweisungsträger aus und wirft ihn in den Briefkasten Deiner Bank - 
deutlich höher sind, darüber redet keiner.

von D.-Chr. G. (wasyl)


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Matthias L. schrieb:
> Klingt zwar interessant, aber hättest du mal irgendeine Fundstelle dazu,
> dass ein Richter für eine fehlerhafte Anordnung "zur Rechenschaft
> gezogen" wurde?

https://www.lto.de/recht/hintergruende/h/bgh-hebt-freispruch-auf-proberichter-wird-rechtsbeugung-vorgeworfen/

Für eine fehlerhafte Anordnung habe ich nichts gefunden, aber für 
Fehlverhalten werden diese natürlich zur Rechenschaft gezogen.

Matthias L. schrieb:
> Und selbst wenn das der Fall gewesen sein sollte - was
> hat der von der Anordnung Betroffene nachträglich davon?

Eher wenig. N Toter hat aber auch nichts von der Verurteilung seines 
Mörders, dennoch wird es getan.

von D.-Chr. G. (wasyl)


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Karl K. schrieb:
> tl;dr
>
> Du kannst doch hier nicht mit Fakten kommen, wo die Leute doch so gern
> glauben wollen, dass Alexa sie nur ausspähen will.

Jaja, die Leute die nicht lesen wollen und dann rumheulen. Erinnert mich 
an Kinder die gesagt bekommen die Herdplatte ist heiß und trotzdem drauf 
fassen. Nur dass diese Kinder meist aus dem ersten Verbrennen lernen, 
dass Herdplatten heiß sind.

von Matthias L. (limbachnet)


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D.-Chr. G. schrieb:
> Für eine fehlerhafte Anordnung habe ich nichts gefunden

Eben.

Und welche - von dir postulierte - Absicherung hat nun ein von einem 
unverhältnismäßig gewesenen richterlichen Beschluss Betroffener in der 
Realität?

von D.-Chr. G. (wasyl)


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Matthias L. schrieb:
> Und welche - von dir postulierte - Absicherung hat nun ein von einem
> unverhältnismäßig gewesenen richterlichen Beschluss Betroffener in der
> Realität?

Die Wahrscheinlichkeit, dass rechtstaatlich gehandelt wird ist deutlich 
größer. Das hilft bei einer Falschentscheidung nicht aber dann wäre 
deine Frage ja sowieso rein rhetorisch, wenn man nur Fehlentscheidungen 
betrachtet.

In meinem konkret genannten Fall wären die Linken vermutlich vor 
Drohbriefen verschont geblieben wie auch Hausdurchsuchungen und evtl 
hätte man Amri observiert und einige Leben gerettet, da ein eher 
parteiloser Richter anders entschieden hätte als Polizisten mit 
scheinbar sehr massiven Vorurteilen.

von Percy N. (vox_bovi)


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Matthias L. schrieb:

> Den aktuellen Standort bekommt der Ermittler NACH dem Abhören auch per
> stiller SMS nicht heraus, ohne dass er erneut die Verkehrsdaten vom
> Provider abfragt. Da kann er auch gleich BEIM Abhören die aktuellen
> Standortinfos auswerten;

Davon hat er nicht allzu viel, wenn vier Tage später das Transkript aus 
dem Arabischen oder Punjabi vorliegt.

> die stille SMS ist für eine TKÜ IMHO
> schlichtweg überflüssig.

Falls kein späterer Zugriff erfolgen soll, stimmt das.

von Matthias L. (limbachnet)


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Stimmt alles - hat aber immer noch nichts mit ""Mobiltelefone können 
heute per stiller SMS auch schon zum Abhören verwendet werden" zu tun. 
Du legst doch bei anderen viel Wert auf exakte Formulierungen...

von Percy N. (vox_bovi)


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D.-Chr. G. schrieb:
> Matthias L. schrieb:
>> Und welche - von dir postulierte - Absicherung hat nun ein von einem
>> unverhältnismäßig gewesenen richterlichen Beschluss Betroffener in der
>> Realität?
>
> Die Wahrscheinlichkeit, dass rechtstaatlich gehandelt wird ist deutlich
> größer. Das hilft bei einer Falschentscheidung nicht aber dann wäre
> deine Frage ja sowieso rein rhetorisch, wenn man nur Fehlentscheidungen
> betrachtet.
>
> In meinem konkret genannten Fall wären die Linken vermutlich vor
> Drohbriefen verschont geblieben wie auch Hausdurchsuchungen und evtl
> hätte man Amri observiert und einige Leben gerettet, da ein eher
> parteiloser Richter anders entschieden hätte als Polizisten mit
> scheinbar sehr massiven Vorurteilen.

Nach meinem bisherigen Eindruck hat der Betroffene bessere Chancen, sich 
gegen rechtswidrige Maßnahmen im Bereich der Gefahrenabwehr zur Wehr zu 
setzen als gegen strafprozessuale. Verwaltungsgerichte scheinen deutlich 
weniger Skrupel zu gaben, Polizisten den Marsch zu blasen als die 
ordentliche Gerichtsbarkeit. Es ist sicherlich nur ein Zufall, dass 
erstere eher selten die Amtshilfe der Polizei in Anspruch nehmen.

von Percy N. (vox_bovi)


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Matthias L. schrieb:
> Stimmt alles - hat aber immer noch nichts mit ""Mobiltelefone
> können heute per stiller SMS auch schon zum Abhören verwendet werden" zu
> tun. Du legst doch bei anderen viel Wert auf exakte Formulierungen...

Das war auch nicht meine Formulierung ...

von Gerhard O. (gerhard_)


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Ich wollte eigentlich hier nur still mitlesen, aber man macht sich doch 
seine Gedanken. Man muß sich wirklich heutzutage fragen, was ist für 
"mich" wirklich drin, digitale neue Service Geräte in meinen 
unmittelbaren Lebensbereich hereinzubringen. Dass zur Zeit eine 
unübersichtliche Sturm und Drang Periode herrscht, ist nicht 
verwunderlich und verständlich und es wird noch viel Wasser die diversen 
Flüsse herunter fließen müssen bevor man eine, für die meisten Menschen 
zufriedenstellende Situation bekommt. Trotzdem muß man sich wirklich 
fragen, inwieweit Geräte und Service, welch hier Alexa representatiert, 
unsere Leben wirklich bereichern bzw. wirklich nützlich sind und mehr 
als Spielzeug für Nerds und Technojünger sind. Was mich betrifft bin ich 
skeptisch, daß Alexa etwas für mich in meinem Leben ist. Erstens kann 
ich die Art der Sprache und Stimme diesr Computer Assisten ganz und gar 
nicht ausstehen. Wenn ich Leute mitanhöre die mit Siri sprechen, hört 
sich das immer so unnatürlich und verkrampft an. Zweitens ist es nicht 
gesund zu viele Heinzelmännchen um sich zu haben. Alexa und Armchair 
verleiten zur Faulheit und Bequemlichkeit.

Viele der "Nützlichkeiten" kann auch der iPad oder der Pc. Wenn ich 
Information suche, dann suche ich mir die Quellen lieber selber aus. 
Alexa Informationen scheinen oft sehr oberflächlich zu sein.

Geräte durch Sprachsteuerung zu bedienen, brauche ich persönlich nicht. 
Ist für mich eher Spielzug.

Bestellung durch Sprachsteuerung finde ich zu spontan, riskant und 
bequem. Kaufen muß wehtun:-) Man soll es nicht zu leicht machen. 
Kredikartennummern soll man immer als Möglichkeit des Überdenkens 
eingeben müssen. Diese "Einklick" und sofort Kaufmethoden sind in vielen 
Aspekten als Bedenklich zu klassifizieren und verleiten uns öfters als 
man denkt zu Impulskäufen.

Wenn auch mit permanent verbundenen Service Providern ein neues Kapitel 
der digitalen Entwicklung angetreten ist, bedeutet es andrerseits noch 
lange nicht wie die Lemminge darauf zuzulaufen oder reinzufallen. Es 
hätte mehr Sinn vorsichtig und bedächtig diese neuen Einrichungen zu 
bewerten. Letztlich wollen diese Firmen  nur unser Geld und Abhängigkit 
und für die Behörden ist es eine weitere Schublade voller Möglichkeiten 
für ihre Arbeit.

Die Frage ist, ob Alexa und Smartgeräte aller Art wirklich im Sinne der 
Ideale unserer früheren Philosophen vergangener Zeiten unser Leben in 
tangentialer Weise bereichern und uns tatsächlich nützen. Oder ist es 
möglich, daß Alexa lediglich der Gipfel der Bequemlichkeit sein soll und 
uns zu immer faulerer Lebensweise verleiten soll. Es kommt also darauf 
an, wie jeder Einzelne dazu steht. Was mich betrifft, finde ich die 
permanente Abhängigkeit von der Cloud in meinem täglichen Leben 
irgendwie unpassend. Was mich betrifft, verfolge ich lieber die 
Entwicklung auf diesem Gebiet mit etwas Distanz. Ein Gemütliches, 
traditionelles Eigenheim ist mir lieber als es voll mit technischen 
Heinzelmännchen unbekannter Identität zu stopfen um mich zur Faulheit 
verführen zu wollen. Wenn es um Technik geht soll alles seinen Platz 
haben. Der ist aber nicht unbedingt im Wohnzimmer. Im Entwicklungslabor 
oder in der Arbeit passt Technik an sich. In den Wohnräumen ist das 
anders. Wir erlauben doch sonst "Fremden" auch nicht einfach ohne 
Schlüssel in unsere Wohnbereiche ungeladen hereinzuspazieren. Warum 
erlauben wir dann Alexa, IoT und Co. herein? Vor aller ungefragten 
Kommunikation heutzutage kann Einem geradezu schlecht werden...

: Bearbeitet durch User
von Karl K. (karl2go)


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Gerhard O. schrieb:
> Oder ist es
> möglich, daß Alexa lediglich der Gipfel der Bequemlichkeit sein soll und
> uns zu immer faulerer Lebensweise verleiten soll.

Ersetze Alexa durch

Auto
Heizungssteuerung
Waschmaschine
Mikrowelle
...

Es ist nun gerade die Grundidee technischer Gerätschaften, dass sie 
unsere faule Lebensweise fördern. Deswegen erfinden wir sie ja.

von H-G S. (haenschen)


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Seit die Mutter eines Freundes Facebook, youtube und so hat, wird die 
tägliche Hausarbeit und das komplexe Kochen immer ungerner gemacht bzw. 
bleibt auch mal liegen - die Medien fressen zuviel Zeit jeden Tag!

Vielleicht braucht der Mensch deswegen jede automatisierte 
Vereinfachungs-Hilfe die er kriegen kann. Er muss schliesslich 
regelmäßig ans Netz!

von Karl K. (karl2go)


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H-G S. schrieb:
> Seit die Mutter eines Freundes Facebook, youtube und so hat, wird die
> tägliche Hausarbeit und das komplexe Kochen immer ungerner gemacht bzw.
> bleibt auch mal liegen - die Medien fressen zuviel Zeit jeden Tag!

Jaja, und vor 30 Jahren wars der Fernseher. Und davor das Telefon. Und 
davor die Liebesromane. Glausbt Du nicht? 
https://de.wikipedia.org/wiki/Lesesucht

Vielleicht hat Mutti auch die Schnauze voll davon, nach der Arbeit die 
Familie zu bekochen und zu beräumen, während sich Sohnemann nach der 
Schule vor Fortnite hockt und Papa im Kegelverein oder vorm Fernseher 
abhängt.

von Percy N. (vox_bovi)


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Matthias L. schrieb:
> Naja, so weit würde ich mit der Formulierung nicht gehen - dass die
> Polizei hierzulande "eine diktatorische Form von Herrschaft, die in alle
> sozialen Verhältnisse hinein zu wirken strebt, oft verbunden mit dem
> Anspruch, einen „neuen Menschen“ gemäß einer bestimmten Ideologie zu
> formen" (Wikipedia) betreibt, das erscheint mir doch übertrieben.
>
Das ist auch etwas kurz gegriffen. Lies den tollen Wikipedia-Artikel 
noch einmal genau und frage Dich, woher der Konformitätsdruck stammt.
Tatsächlich ist es keine primäre Eigenschaft des Totalitarismus, dass 
Konformität "von oben" erzwungen wird; die Geschichte weist hinreichend 
bekannte Gegenbeispiele auf.

So waren zB die Schrecknisse der spanischen Inquisition keineswegs vom 
Heiligen Stuhl in Rom veranlasst, sondern hatten ihren Ursprung in den 
Interessen der Profiteure der (Re)conquista. Es kann daher nicht 
verwundern, dass selbst Konformismus die "anderen" (getaufte Juden und 
Araber) nicht vor Verfolgung schützen konnte.

Auch im Bereich des Warschauer Paktes wurde im Wege der "Diktatur des 
Proletariats" der Mehrheit der Bevölkerung durch staatliche Mittel die 
Konformität mit den Zielen einer Gruppe aufgezwungen.

In Deutschland werden zZ alle geeigneten Gesetze verschärft, um 
möglichst umfassende Kontrolle über den Einzelnen zu erlangen; hierbei 
finden sich inhaltlich auch Bestimmungen, die wirken, als seien sie von 
Pegida redigiert.

Dass dies nur wenig "von oben" gelenkt werden kann, hat sich im 
Freistaat Bayern erwiesen, wo Söder (aus dem T9 immer einen Döner machen 
will) sehr schlecht damit ankam, überall Kreuze aufhängen lassen zu 
wollen, auch wenn klar war, ob Jesus oder Soartacus hierdurch gefeiert 
werden sollte.

> So ganz einfach finde ich die Interessensabwägung auch nicht. Einerseits
> wird beispielsweise im Fall Anis Amri an allen Ecken und Enden
> bemängelt, dass die Behörden nicht besser vernetzt waren, Daten nicht
> besser untereinander ausgetauscht haben, nicht stärker und länger
> observiert haben, nicht mehr Telekommunikationsüberwachung getrieben und
> die Ergebnisse der realisierten TKÜ nicht besser ausgewertet hätten.
> Andererseits soll der Datenschutz aber so ausgestaltet sein, dass die
> verschiedenen Polizeibehörden all das eben nicht so einfach können und
> dürfen.
>
Das stimmt mE so nicht. WIMRE ging es darum, dass Behörden verschiedener 
Länder vorhandene Informationen möglicherweise nicht in dem gebotenen 
Umfang geteilt hatten. Auffällig war, dass nahezu unmittelbar nach der 
Tat in Berlin sich NRW zur Sache äußern konnte.

> Das hat schon auch etwas von "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht
> nass".
>
Nein, dass hat etwas von "Benutzt erst einmal die Euch zu Gebote 
stehenden Eingriffsbefugnisse effizient, bevor ihr weitere und weiter 
einschneidende Rechte verlangt!"

> Gut, der hatte jetzt nix mit KiPo am Hut, aber mit BTM und Terrorismus
> passt eh immer...
>
> Ich sehe die fortschreitende Ausweitung polizeilicher Befugnisse auch
> mit einer gewissen Sorge - von einem totalitären Staat sind wir aber
> IMHO schon noch ein großes Stück entfernt.

Das war 1932 nicht viel anders.

> Ich sehe bei der immer
> umfassenderen Datenerfassung der Behörden eher ein Problem mit "false
> positives" - wenn man irrtümlich ins Visier der Ermittler gerät, wie
> kommt man da wieder 'raus? Und wenn man das geschafft hat - wann werden
> die erfassten Daten wieder gelöscht?
>
Das Problem ist bei den Behörden durchaus bekannt, stört aber dort nicht 
weiter. Enn Du als 13-jähriger Pfadfinder mal ein Fahrtenmesser dabei 
hattest, dann musst Du eben damit leben, mit 50 noch besonders behandelt 
zu werden, weil Du als "bewaffnet" geführt wirst. Und da es immer mehr 
so fürchterlich gefährliche Mitbürger gibt, kann es nicht verwundern, 
dass die Sicherheitsbehörden und insbesondere Funktionäre der 
Berufsverbände nach immer mehr Eingriffsrechten und besserer materieller 
und personeller Austattung schreien.

Hältst Du es für einen Zufall, dass sich in der soeven konstituierten 
"Werte-Union" ausgerechnet Wendt und Maaßen wiederfinden?

> Percy N. schrieb:
>> Und man braucht einen Beschuldigten.
>
> Nicht unbedingt - Durchsuchung/Beschlagnahme beim Zeugen im
> Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt geht WIMRE auch...

Soweit ich das mittlerweile habe eruieren können, ging es darum, das 
PostG zu ändern, damit Postmitarbeiter zufällig entdeckte KiPos und Btm 
der Polizei melden dürfen.
Die Konstruktion ist bekannt:  Man schaffe eine Situation, in der sich 
der arme Postler zwischen seinem Gewissen und dem Recht entscheiden 
muss. Hierfür wähle man einen Konflikt, indem sich jeder anständige 
Mensch nur gegen das Recht entscheiden kann. Jetzt muss man nur noch das 
Problem lösen, indem man das Recht einschränkt. Blöd ist allerdings, 
dass diese Rechtseinschränkung auch dann greift, wenn die sittliche 
Entscheidung keineswegs so klar ist.

Und völlig außer Betracht gerät dabei, dass das Postgeheimnis eben zu 
dem Zweck durchgesetzt wurde, insbesondere auch staatsfeindliche 
Nachrichten unbehelligt austauschen zu können. Im alten Preußen war man 
zeitweilig wesentlich moderner unterwegs als im heutigen 
Düsterdeutschland.

von Karl K. (karl2go)


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Percy N. schrieb:
> Blöd ist allerdings,
> dass diese Rechtseinschränkung auch dann greift, wenn die sittliche
> Entscheidung keineswegs so klar ist.

Es gibt bereits jetzt zahlreiche Ausnahmen von 
https://www.gesetze-im-internet.de/postg_1998/__39.html durch 
https://dejure.org/gesetze/StGB/138.html

Und bei §138 StGB ist das nicht kann, sondern muss. Also nicht "Du 
darfst das anzeigen", sondern "Du machst Dich strafbar, wenn Du es nicht 
anzeigst".

Percy N. schrieb:
> Und völlig außer Betracht gerät dabei, dass das Postgeheimnis eben zu
> dem Zweck durchgesetzt wurde, insbesondere auch staatsfeindliche
> Nachrichten unbehelligt austauschen zu können.

Kann es sein, dass Du hier Postgeheimnis und Briefgeheimnis 
verwechselst?

Percy N. schrieb:
> Im alten Preußen war man
> zeitweilig wesentlich moderner unterwegs

Naja, nur auf dem Papier.

von Percy N. (vox_bovi)


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Karl K. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>> Blöd ist allerdings,
>> dass diese Rechtseinschränkung auch dann greift, wenn die sittliche
>> Entscheidung keineswegs so klar ist.
>
> Es gibt bereits jetzt zahlreiche Ausnahmen von
> https://www.gesetze-im-internet.de/postg_1998/__39.html durch
> https://dejure.org/gesetze/StGB/138.html
>
> Und bei §138 StGB ist das nicht kann, sondern muss. Also nicht "Du
> darfst das anzeigen", sondern "Du machst Dich strafbar, wenn Du es nicht
> anzeigst".
>
Das funktioniert noch nicht einmal in der Theorie. Hierfür wäre die 
inhaltliche Kenntnisnahme erforderlich, und gerade diese ist nach dem 
Postgesetz unzulässig.

Vor diesem Hintergrund erscheint es problematisch, wenn BILD und rtl 
übereinstimmend behaupten, Postbediensteten würden jedes Jahr 12.000 
Briefsendungen mit Drogen auffallen, die sie nicht verpetzen dürften.

> Percy N. schrieb:
>> Und völlig außer Betracht gerät dabei, dass das Postgeheimnis eben zu
>> dem Zweck durchgesetzt wurde, insbesondere auch staatsfeindliche
>> Nachrichten unbehelligt austauschen zu können.
>
> Kann es sein, dass Du hier Postgeheimnis und Briefgeheimnis
> verwechselst?
>
Was wäre wenn?

> Percy N. schrieb:
>> Im alten Preußen war man
>> zeitweilig wesentlich moderner unterwegs
>
> Naja, nur auf dem Papier.

Wirklich?
Zumindest war man mit Propagandadelikten eher zurückhaltender am Werke; 
vgl etwa "Gazetten nicht censiren" und Plakat tiefer hängen, "damit die 
Leute es auch lesen können".

Die BRD-Politiker und leider auch Richter neigen derzeit zu einem 
rechtlichen Amoklauf. Zwar hatte das erkennende Landgericht die 
"Sharia-Police" noch freigesprochen, weil die Staatsanwaltschaft bei 
bestem Bemühen niemand hatte auftreiben können, der sich unter Druck 
gesetzt gefühlt hatte.
Dem BGH passte das nicht;  jetzt wird das LG prüfen müssen, ob eine 
Neurose praktisch vorstellbar ist, die entsprechende Gefühle hätten 
hervorrufen können.

Heute beginnt der Prozess gegen den sog. Rizin-Bomber nebst Ehegespons; 
vorgeworfen wird die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden 
Gewalttat. Bedenkt man, wie viele Menschen Högel und Lubitz um die Ecke 
gebracht haben, wobei die einzige Staatsgefährdung in illegalen 
Ermittlungen der StA bestand, ist fraglich, wo hier die angestrebte 
Staatsgefährdung liegen soll.
Der andere Tatvorwurf ließe sich hervorragend als "versuchte 
staatsgefährdende Ausreise" übersetzen; da werden Erinnerungen wach ...

von Uhu U. (uhu)


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Percy N. schrieb:
> BILD und rtl
> übereinstimmend behaupten, Postbediensteten würden jedes Jahr 12.000
> Briefsendungen mit Drogen auffallen

Na vielleicht riechen sie ja dran… Fällt der Geruch einer Sendung auch 
unter das Postgeheimnis?

von Percy N. (vox_bovi)


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Uhu U. schrieb:
>
> Na vielleicht riechen sie ja dran… Fällt der Geruch einer Sendung auch
> unter das Postgeheimnis?

Das dürfte so sein.
Und woher sollte ein anständiger Postler auch wissen, wie Amphetamin 
oder LSD riechen, von Cannabis ganz zu schweigen ...

von D.-Chr. G. (wasyl)


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Uhu U. schrieb:
> Na vielleicht riechen sie ja dran… Fällt der Geruch einer Sendung auch
> unter das Postgeheimnis?

Ja, denn nicht mal die Polizei darf bei sehr starkem Cannabisgeruch 
deine Wohnung betreten. Ergo wäre es erst recht nicht in Ordnung, wenn 
Postangestellte aufgrund des Geruchs einfach Briefe öffnen.

Aber meist werden Drogen verschweißt versandt, dann ist auch kein Geruch 
für den Menschen riechbar. Außer es ist natürlich undicht

von Percy N. (vox_bovi)


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D.-Chr. G. schrieb:

> Ja, denn nicht mal die Polizei darf bei sehr starkem Cannabisgeruch
> deine Wohnung betreten.

Darauf sollte man sich besser nicht verlassen.

Kleine Denksportaufgabe am Rande: warum wurde kürzlich der verstärkte 
strafrechtliche Schutz der Privatsphäre der Wohnung nicht etwa in § 123 
StGB verankert, sondern in § 244?

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Percy N. schrieb:
> Kleine Denksportaufgabe am Rande:....

... um das Recht zwar auf dem Papier zu gewähren, jedoch durch 
Nachrangigkeit gegenüber anderen Rechtsgütern aushebeln zu können, denn 
die Reihung der Paragraphen und ihrer Absätze im Text ist Massgeblich 
für deren Wichtung.

Was aber in der Kritik unterlassen wird zu diskutieren.

Seehofer geht noch einen Schritt weiter in der Irreführung des 
Parlamentes um Gesetzestexte leichter durchwinken lassen zu können. 
Dumm, wenn man solche Taktiken dann öffentlich ausplaudert um damit zu 
protzen.

https://www.bild.de/video/clip/horst-seehofer/wirbel-um-horst-seehofer-satz-gesetze-kompliziert-wie-meinten-sie-das-62484812.bild.html


Da ist so ein Dementi zur Unzeit auch nicht wirklich glaubhaft.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Karl K. (karl2go)


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Percy N. schrieb:
> Vor diesem Hintergrund erscheint es problematisch, wenn BILD und rtl
> übereinstimmend behaupten, Postbediensteten würden jedes Jahr 12.000
> Briefsendungen mit Drogen auffallen, die sie nicht verpetzen dürften.

§39 PostG
(4) Die Verbote des Absatzes 3 gelten nicht, soweit die dort 
bezeichneten Handlungen erforderlich sind, um
1. bei entgeltbegünstigten Postsendungen das Vorliegen tariflicher 
Voraussetzungen zu prüfen

Sprich wenn die den Brief um Porto zu sparen als Büchersendung 
verschicken, darf die Post den aufmachen... und dann ist halt ne Tüte 
Gras drin.

3. den auf anderem Weg nicht feststellbaren Empfänger oder Absender 
einer unanbringlichen Postsendung zu ermitteln,

Sprich wenn die Dealer zu blöd sind die Adresse richtig draufzuschreiben 
oder der Käufer um nicht erkannt zu werden seine Adresse in l33t5p34k 
übermittelt, darf die Post den Brief oder das Paket aufmachen.

Die haben dafür sogar eine eigens zuständige Stelle.

Was mich stutzig macht sind die gefundenen 12.000 Drogensendunden. 
Wieviele sind denn da bitte unterwegs, die nicht erkannt werden?

von Percy N. (vox_bovi)


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Winfried J. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>> Kleine Denksportaufgabe am Rande:....
>
> ... um das Recht zwar auf dem Papier zu gewähren, jedoch durch
> Nachrangigkeit gegenüber anderen Rechtsgütern aushebeln zu können, denn
> die Reihung der Paragraphen und ihrer Absätze im Text ist Massgeblich
> für deren Wichtung.
>
Äh ... no way!

> Was aber in der Kritik unterlassen wird zu diskutieren.
>
> Seehofer geht noch einen Schritt weiter in der Irreführung des
> Parlamentes um Gesetzestexte leichter durchwinken lassen zu können.
> Dumm, wenn man solche Taktiken dann öffentlich ausplaudert um damit zu
> protzen.
>
> 
https://www.bild.de/video/clip/horst-seehofer/wirbel-um-horst-seehofer-satz-gesetze-kompliziert-wie-meinten-sie-das-62484812.bild.html
>
>
> Da ist so ein Dementi zur Unzeit auch nicht wirklich glaubhaft.
>
Wenn es um den Speiseplan der Kantine im Bundesheimatmuseum gegangen 
wäre, dann könnte man es vielleicht zu glauben in Erwägung ziehen mögen.

von Karl K. (karl2go)


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Percy N. schrieb:
> Zwar hatte das erkennende Landgericht die
> "Sharia-Police" noch freigesprochen...
> Dem BGH passte das nicht

Na das will ich doch hoffen. Wir brauchen hier weder irgendwelche 
muslimischen Sittenwächter noch irgendwelche rechten Bürgerwehren, die 
sich als Hilfssheriffs aufspielen.

von Percy N. (vox_bovi)


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Karl K. schrieb:
>
> §39 PostG
> (4) Die Verbote des Absatzes 3 gelten nicht, soweit die dort
> bezeichneten Handlungen erforderlich sind, um
[...]

> Sprich wenn die Dealer zu blöd sind die Adresse richtig draufzuschreiben
> oder der Käufer um nicht erkannt zu werden seine Adresse in l33t5p34k
> übermittelt, darf die Post den Brief oder das Paket aufmachen.
>
Ja, und die dürfen sogar den KiPo nachwägen, ob der auch nicht zu schwer 
für eine Büchersendung ist.
Und die ermittelte Anschrift dürfen sie außen auf den Umschlag 
schreiben, um die Zustellung zu ermöglichen.

Das war es dann aber auch schon.

> Die haben dafür sogar eine eigens zuständige Stelle.
>
> Was mich stutzig macht sind die gefundenen 12.000 Drogensendunden.
> Wieviele sind denn da bitte unterwegs, die nicht erkannt werden?

Ich frage mich eher, wie viele unterwegs sind, due diesen Quark für bare 
Münze nehmen.

Es dreht sich offenkundig darum, der Öffentlichkeit due faktische 
Beseitigung eines Grundrechtes schmackhaft zu machen. Als nächstes 
findet man die Postler in § 152 GVG wieder. Oder, damit es sich lohnt, 
im ZollFahndDG.

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Es gab schon mal Zeiten, da waren die Postler Staatsdiener im 
Beamtenstatus. Aber das ist vielleicht bald gar nich mehr notwendig, 
wenn die Gesetzte erst soweit angepasst sind, dass man das automatisch 
ohne Personalbeteiligung erledigen Kann, dann entscheidet ein Automat im 
VZ ob die Sendung direkt zum Staatsschutz oder zur Kripo umzuleiten ist, 
ohne das ein Postler seine Nase da reinstecken muß.

Namaste

von Percy N. (vox_bovi)


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Es geht auch ohne Post.

Man beachte § 29 I S 1 Nr 1, VI BtmG!

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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: Bearbeitet durch User
von Icke ®. (49636b65)


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A. K. schrieb:
> Das gibts auch als echte Droge:
> 
https://www.amazon.de/Breaks-Sonderedition-Kräuternote-Hergestellt-destilliert/dp/B0779B383N

Richtig. Zitat:

"Dieses Produkt enthält Alkohol"

von Chris M. (chris_appment)


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Ach was ein Schwachsinn mit dem Abhören. So ein Aberglaube. Genau wie 
der Aberglaube, dass Chuck Norris wirklich existieren würde. Wäre das 
so, dann würde er jetzt hinter mir stehen und meinen Kopf auf die 
Tastatur hauhshsasdasasdadsasddasbf

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Percy N. schrieb:
> Es geht auch ohne Post.
>
> Man beachte § 29 I S 1 Nr 1, VI BtmG!

Man verzehnfache den Preis.
wie viele sehen da wohl nur das Wort "Cannabis" und kaufen das trotzdem?

von (prx) A. K. (prx)


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Der Gin macht sich optisch gut im Schrank.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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besoffen stehen sogar 2 da

von Percy N. (vox_bovi)


Angehängte Dateien:

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● J-A V. schrieb:
> Percy N. schrieb:
> Es geht auch ohne Post.
> Man beachte § 29 I S 1 Nr 1, VI BtmG!
>
> Man verzehnfache den Preis.
> wie viele sehen da wohl nur das Wort "Cannabis" und kaufen das trotzdem?

Nach zunächst schleppendem Absatz war nach knapp zwei Wochen das 
Kühlregal plötzlich leer.

Ich tippe auf Staatsbesuch.

von (prx) A. K. (prx)


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Und ich tippe auf Horden von µC.net Lesern, die nach deiner 
Veröffentlichung vor ein paar Tagen die Regale gestürmt haben. ;-)

von Percy N. (vox_bovi)


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A. K. schrieb:
> Und ich tippe auf Horden von µC.net Lesern, die nach deiner
> Veröffentlichung vor ein paar Tagen die Regale gestürmt haben. ;-)

Die Fotos sind aus dem Sommer 2017!

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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ei, ei, ei, was ist denn da passiert?

Die Bundesnetzagentur ist vor dem EuGH damit gescheitert, Webdienste wie 
Gmail deutschen Telekom-Bestimmungen zu unterwerfen und sie auch zu 
Überwachungs-Schnittstellen zu zwingen.

Online-Angebote wie Gmail sind nach EU-Recht keine elektronischen 
Telekommunikationsdienste, urteilte am Donnerstag der Europäische 
Gerichtshof in Luxemburg (Rechtssache C-193/18). Die Dienstanbieter 
müssen daher keine neuen Verpflichtungen beim Datenschutz oder der 
öffentlichen Sicherheit eingehen - etwa Zugänge für den Datenzugriff von 
Ermittlungsbehörden einrichten. Die Bundesnetzagentur wollte seit 2012 
erreichen, dass Google Gmail bei ihr als Telekommunikationsdienst 
anmeldet, der US-Konzern wehrte sich jedoch juristisch dagegen.

......

https://www.zdf.de/nachrichten/heute/eugh-stoppt-ueberwachungszugaenge-bei-gmail-und-co-100.html


Namaste

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Winfried J. schrieb:
> Gmail

das macht die NSA eh schon. Doppelte Überwachung wäre doch ineffeizient

von Karl K. (karl2go)


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Winfried J. schrieb:
> Online-Angebote wie Gmail sind nach EU-Recht keine elektronischen
> Telekommunikationsdienste, urteilte am Donnerstag der Europäische
> Gerichtshof in Luxemburg (Rechtssache C-193/18).

Das hätte ja interessante Auswirkungen auf deutsche Dienste wie Posteo, 
Gmx...

Mal sehen was die dazu sagen.

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