Forum: Offtopic Norm Schutzklasse III Kleinschutzspannung


von Toaster (Gast)


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Hallo,

ich habe eine eher trockene Frage zu einer Norm, ich hoffe das Forum 
passt.
Ich möchte ein Gerät verkaufen für den Modellbahnbereich mit einer 
Leistungsabgabe von 35A, es handelt sich hierbei um eine 
Digitalzentrale.
Max. Spannung 24V. Ich weise es explizit als kein Spielzeug aus (nicht 
geeignet für Menschen unter 15 Jahren).

Ich konnte dazu nichts richtiges finden, ist es erlaubt, diese Leistung 
zu gestatten oder gibt es dort Begrenzungen? Ich konnte wohl finden, 
dass bei Spielzeug im allg. die max. Stromabgabe 10A sein darf.

Kennt sich jmd. aus mit den Normen und Gesetzen oder kennt Quellen?

: Verschoben durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Toaster schrieb:
> Leistungsabgabe von 35A

Leistung wird in Watt gemessen, Strom in Ampere.

von Thomas (Gast)


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mit dem Verkauf solltest du noch ne Weile warten ...
Zumindest so lange bis du Strom Spannung und Leistung auseinander halten 
kannst. Es heißt übrigens Schutzkleinspannung. Ich frag mich in welcher 
Norm du gelesen hast.

Thomas

von Klaus (Gast)


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Hallo,

der maximale Ausgangsstrom darf 10A nicht überschreiten. Diese Grenze 
läßt sich m. M. nach nicht mit umdeklarieren zu "Modelleisenbahn nur für 
Erwachsene" aushebeln.



↑ DIN EN 61558-2-7; VDE 0570-2-7: Sicherheit von Transformatoren, 
Netzgeräten, Drosseln und dergleichen - Teil 2-7: Besondere 
Anforderungen und Prüfungen an Transformatoren und Netzgeräte für 
Spielzeuge


Bei Modellbahnen anzuwendende Spannungs-Kategorie und Schutzklasse. 
Veröffentlicht in NEM 609 (Normen Europäischer Modellbahnen) Ausgabe 
2010 (ersetzt Ausgabe 2000).

Elektrische Spielzeuge – Sicherheit nach EN 62115
Sicherheit elektrischer Geräte für Hausgebrauch und ähnliche Zwecke nach 
EN 60335-1

Sicherheitstransformator nach DIN VDE 0570-2-6 bzw. EN 61558-2-6
Bildzeichen für Transformatoren nach IEC/DIN EN61558, siehe 
Spielzeugtransformator

von Toaster (Gast)


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Klaus schrieb:
> Hallo,
>
> der maximale Ausgangsstrom darf 10A nicht überschreiten. Diese Grenze
> läßt sich m. M. nach nicht mit umdeklarieren zu "Modelleisenbahn nur für
> Erwachsene" aushebeln.
>
> ↑ DIN EN 61558-2-7; VDE 0570-2-7: Sicherheit von Transformatoren,
> Netzgeräten, Drosseln und dergleichen - Teil 2-7: Besondere
> Anforderungen und Prüfungen an Transformatoren und Netzgeräte für
> Spielzeuge
>
> Bei Modellbahnen anzuwendende Spannungs-Kategorie und Schutzklasse.
> Veröffentlicht in NEM 609 (Normen Europäischer Modellbahnen) Ausgabe
> 2010 (ersetzt Ausgabe 2000).
> Elektrische Spielzeuge – Sicherheit nach EN 62115
> Sicherheit elektrischer Geräte für Hausgebrauch und ähnliche Zwecke nach
> EN 60335-1
>
> Sicherheitstransformator nach DIN VDE 0570-2-6 bzw. EN 61558-2-6
> Bildzeichen für Transformatoren nach IEC/DIN EN61558, siehe
> Spielzeugtransformator

Danke für die Antwort Klaus. Was man noch erwähnen sollte, ich würde nur 
die Zentrale verkaufen, ohne Netzteil. Dieses muss der Kunde selber 
kaufen und selbst anschließen. Es ist kein Netzteil o.ä eingebaut. Gilt 
ssd dann trzd noch?

In wie weit ist die morop rechtskräftig? Soweit ich das verstanden habe 
ist das ein Verein der zur einheitlichung beiträgt aber nichts was 
gesetzlich Kraft hätte

von Toaster (Gast)


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Das Gerät erzeugt quasi nur aus der ext Spannung (über Schraubklemmen) 
das dcc Digital Signal.

von Thomas (Gast)


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Toaster schrieb:
> In wie weit ist die morop rechtskräftig? Soweit ich das verstanden habe
> ist das ein Verein der zur einheitlichung beiträgt aber nichts was
> gesetzlich Kraft hätte

Du kannst natürlich machen was du willst. Eben auch bewusst Vorschriften 
ignorieren. Das ist alles kein Problem solange dadurch keiner seine Bude 
abfackelt.
Wenn das passiert entscheiden andere ob die Norm Gesetzeskraft hat. Ein 
kleiner  Hinweis noch: Du kannst die Verantwortung auch nicht abwälzen 
indem du dem Anwender die Wahl des Netzteils überträgst. Wenn du 
Schutzkleinspannung als Spannungsquelle definierst aber gleichzeitig 35 
A bei 24V spezifizierst, dann gibt es einen techn. Widerspruch der sich 
nicht lösen lässt.
Also entweder von Schutzkleinspannung verabschieden oder eben nach Norm 
arbeiten.
Thomas

von Udo S. (urschmitt)


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Wer sollte sich eigentlich wirklich einen kleinen Schweißtrafo an seine 
Modelleisenbahn anschließen wollen.
Ein Kurzschluss durch einen metallischen Gegenstand und die Schienen 
fangen an zu glühen. Und wenn der Verursacher des Kurzschlusses eine 
wertvolle alte Lok oder ein Metallteile eines Waggons waren, dann freuts 
den Sammler wegen den Schweißpunkten an seinem Modell.
Sowas macht man mit wesentlich kleineren Einheiten strombegrenzt und in 
einzelnen Segmenten.

von Stefan L. (stefan_l134)


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Oder du legst es auf 35 A aus und schreibst trotzdem 10 A drauf und 
machst eine 10 A Sicherung rein. Wenn der Anwender die Sicherung 
austauscht und die 10 A überschreitet kannst du ja nichts dafür.

Dass das Teil wirklich 35 A kann obwohl 10 A drauf steht spricht sich ja 
schnell in irgendwelchen Foren herum ;-)

: Bearbeitet durch User
von Thomas T. (toasterextrem)


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Jetzt musste ich mich anmelden. Ich bin sehr ratlos, deswegen frage ich 
nach.
Die Spielzeugnormen auch zu Schutzkleinspannung habe ich, zumindest 
auszugsweise, gefunden und gelesen. Was mich irritiert hat war der 
Punkt, dass immer die Rede von Trafo, Netzteil usw war. Das verstehe ich 
auch alles ok.

Mein Vorhaben ist aber ein anderes, es ist ein Modul, es befindet sich 
nicht direkt am Netz wie ein normaler Regeltrafo (so verstehe ich die 
VDE Normen).
Es ist ja eine Art Modul. Wenn man andere Hersteller anguckt, haben 
diese ebenfalls 12-15A Booster oder Zentralen im Angebot. Würde dann 
ebenfalls nicht zum Gesetz passen?! Das irritiert mich zudem.

Des Weiteren Thomas (Gast) sagt, dann müsste man sich von der 
Schutzkleinspannung verabschieden leuchtet mir ebenfalls nicht ein. Was 
ich gefunden habe beschreibt diese Norm, dass zum einen Trafos wie 
gesagt nicht mehr als 10A ziehen dürfen, isoliert sein müssen (da gibt 
es ja diese 3 Typen). Trifft alles ja nicht zu, ich habe kein Trafo und 
ich arbeite nicht mit 230V.

Des Weiteren beschreibt die Norm hauptsächlich, dass die 
Spannungsbereiche eingehalten werden müssen, von max. Stromstärke konnte 
ich da nichts finden.

Daher meine Frage: Wer kennt sich aus mit der Rechtslage und kann mir 
hierzu nach Möglichkeit die entsprechenden Normen/Blätter usw nennen, 
worauf sich dies bezieht.

MOROP hatte ich auch vorher gesehen gehabt, ich habe dort eine Mail 
geschickt. Ich sehe diese aber nicht als rechtskräftig, mir kommt das 
eher vor wie ein Verbund aus mehreren Modellbahner die eine 
Einheitlichung der Systeme sorgen. Worum es mir geht, ist aber das ich 
rechtlich sicher bin.

von Thomas T. (toasterextrem)


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Bei MOROP habe ich recht, ist eine reine Empfehlung (siehe NEM 609):
https://www.morop.org/index.php/de/nem-normen.html

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