Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik PNP Transistor / Kondensator


von Jano (Gast)


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Moin Community ,

Ich habe zwei Fragen
1. Wie funktioniert ein PNP Transistor und wo sind die Unterschiede zu 
npn?

2. Kondensatoren sind ja Energy Speicher ich hab Mal zum ausprobieren 
eine LED genommen einen 100 uf Kondensator parallel geschaltet kurz 
angemacht und ausgemacht und die LED lief noch so 3 Sekunden. Jetzt seh 
ich das nicht oft dass bei Stecker Netzteile die LEDs mehrere Minuten 
anbleiben sind das dann größere Kondensatoren ? Weil ich habe mein altes 
Netzteil aufgemacht und da war auch nichts großer als 220 uF

Danke schonmal :))

: Verschoben durch Moderator
von Peter R. (Gast)


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1. beide funktionieren gleich: wenn man durch eine PN-Schicht einen 
Strom schickt, wird auch die unmittelbare Umgebung der PN-Schicht 
leitfähig.
Wenn man also zwei Dioden SEHR eng aneinander packt, entsteht ein 
Transistor.

ob das nun die P- oder die N-seite einer Sperrschicht macht, ist 
eigentlich zweitrangig. Beim PNP wird halt das leitfähiger-Werden der 
N-Seite einer Diode benutzt, beim NPN eben das der P-Seite .

Polung der Spannungen und dementsprechend Richtung des Stroms sind bei 
den beiden Varianten gerade umgekehrt. Kollektordiode beim PNP liegt 
halt am Minuspol beim PNP am Pluspol.


2. Das Abklingen der Spannung am C hängt nicht nur von seiner Kapazität 
ab, sondern auch vom Laststrom, bzw.Lastwiderstand.

Auch der Spannungsbereich in dem die LED richtig arbeitet ist recht eng.
Ohne Vorwiderstand verträgt eine rote LED keine 2V, bei 1,5V leuchtet 
sie nicht mehr.

btw: eine LED direkt an einen Kondensator anzuschließen bedeutet 
"höchste Lebensgefahr" für die Diode



 Bei einem Steckernetzgerät ist zum Beispiel beim 
Eingangsspannungsbereich zwischen 230V und 85V noch eine Arbeit möglich, 
bei wesentlich weniger Stromentnahme als beim LED-Fall.

von Jano (Gast)


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Also danke erstmal für die Antwort
Zu 2. Also die LED hatte schon einen Vorwiderstand hab zwar nicht so 
viel Ahnung aber das weiß ich :)
Müsste dann die LED nicht länger leuchten weil die Leistungsaufnahme 
doch viel geringer ist als von einem Steckernetzteil oder ?

von KlaRa (Gast)


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Es gibt LEDs die mit einem sehr kleinen Strom noch leuchten, z.B. < 1 
mA.
mfg Klaus

von Jano (Gast)


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Ja dann liege ich richtig oder ?

von mc2 (Gast)


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Gerade wenn man sich bewusst ist, dass man selbst noch wenig Wissen hat, 
lohnt es sich mal die genaueren Zusammenhänge anzugucken.
In der Elektronik kann man sehr vieles mit sehr einfachen Formeln 
ausrechnen.
Guck mal nach, wie der Zusammenhang zwischen Kondensator-Kapazität (F), 
der Spannung mit der der Kondensator geladen ist, und der daraus 
resultierenden gespeicherten Energie ist.
Den Energiebedarf deiner LED + Vorwiderstand zu errechnen ist ebenfalls 
eine recht einfache Übung und dann kannst du dir ausrechnen, wie lange 
die LED so ca. leuchten wird.

von S. K. (quaxx)


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Peter R. schrieb:
> Wenn man also zwei Dioden SEHR eng aneinander packt, entsteht ein
> Transistor.

So nicht ganz richtig, da die Dotierstoffkonzentrationen der 
verschiedenen Gebiete unterschiedlich sein müssen, ansonsten wird man 
kein Transistorverhalten feststellen können.
Von der rein örtlichen Reihenfolge der Dotierart (P und N) passt es 
aber.

von Harald W. (wilhelms)


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Peter R. schrieb:

> 1. beide funktionieren gleich: wenn man durch eine PN-Schicht einen
> Strom schickt, wird auch die unmittelbare Umgebung der PN-Schicht
> leitfähig.
> Wenn man also zwei Dioden SEHR eng aneinander packt, entsteht ein
> Transistor.

Das stimmt so nicht ganz. Die ersten Versuche dieser Art
wurden mit einem Kristalldetektor mit zwei dicht neben-
einander angebrachten Spitzen gemacht. Später hat man dann
diese Spitzen auf einen Germaniumkristall gesetzt. Solche
Transistoren hat man dann Spitzentransistoren genannt.

von Jano (Gast)


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Gut hab ich Mal versucht :

Ich habe eine Formel gefunden

C = I*t/U
Wobei U der Spannungsabfall ist was ich nicht so ganz verstehe. Hat das 
was damit zu tun das beim laden die Spannung steigt je länger sie 
aufgeladen werden ?

Also meine Werte eingesetzt

C = 0.018*5/1
Led Verbrauch 0.018A
Überbrückungszeit 5 Sekunden
Und zugelassener Spannungsabfall 5V
Brauche ich jetzt wirklich einen 18000uF Kondensator um eine LED 5 
Sekunden anzulassen
? Ich hab doch irgendwas falsch gemacht oder ?

von Stromberg B. (Gast)


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Du kannst auch einen 220uF Kondensator mit 63 Volt Spannungsfestigkeit 
mit 63 Volt aufladen und damit eine superhelle LED (10000mcd) über einen 
56k Widerstand, etwa eine Minute lang leuchten lassen.

Sie wird natürlich zum Ende hin immer dunkler, aber sie sagt: "es geht".

von Peter R. (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Das stimmt so nicht ganz. Die ersten Versuche dieser Art
> wurden mit einem Kristalldetektor mit zwei dicht neben-
> einander angebrachten Spitzen gemacht. Später hat man dann
> diese Spitzen auf einen Germaniumkristall gesetzt. Solche
> Transistoren hat man dann Spitzentransistoren genannt.

Danke fürs Besserwissen.
btw.
Im WKII hat man bei den Radargeräten mit ca. 4cm Wellenlänge 
Kristalldetektoren verwendet und bei der Herstellung festgestellt, dass 
beim Punktverschweißen der Drahtspitze eine relativ erschütterungsfeste 
Bauform entstand.

Die ursprüngliche Anordnung hatte den Zweck, die 
Ladungsträgerausbreitung um die PN-Spitzendiode herum zu untersuchen.

Durch einen ungewollten Fehler (Punktschweißung an der Messspitze) wurde 
eine PNP-Struktur und damit ein Transistor erzeugt.

Der vermutlich geniale Akt war, die Messspitze nicht loszureißen und zu 
erneuern "ise ja kaputt", sondern die gegenseitige Beeinflussung 
zwischen den beiden Spitzen zu erkennen. Oder: man erkannte, dass sich 
die Trägerausbreitung um die Diode herum  für eine zweite Diode 
ausnutzen lässt.

von Harald W. (wilhelms)


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Peter R. schrieb:

> Der vermutlich geniale Akt war, die Messspitze nicht loszureißen und zu
> erneuern "ise ja kaputt", sondern die gegenseitige Beeinflussung
> zwischen den beiden Spitzen zu erkennen. Oder: man erkannte, dass sich
> die Trägerausbreitung um die Diode herum  für eine zweite Diode
> ausnutzen lässt.

Ja, solche Versuche wurden in D wohl auch schon
vor und während des zweiten Weltkriegs gemacht
und nicht erst 1948 von den Amerikanern.

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