Forum: Haus & Smart Home Welche Fehlerstromschutzschalter/Sind momentan verbaute falsch?


von Benjamin B. (benji179)


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Hallo,
Der Errichter hat da vor 5 Jahren meiner Meinung nach Mist gebaut 
(Komplettsannierung des Gebäudes-alles neu bis auf tragende Wände), 
weshalb ich mich diesmal vorher informieren wollte und notfalls selbst 
kaufe & nur einbauen lasse.
Geht um eine 110m² Wohnung.

1.
xPOLE PFIM-40/4/003-XG (Typ AC,G,0.03)
(Steckdosen, Waschmaschine+Trockner , Mikro+Kühlschrank, Heizung, PC , 
Klimaanlage,Heimkino )
Würde einen 40/4/003 Typ A,G,0.03A nehmen, aufgrund der Angeschlossenen 
Geräte.

2.
xPOLE PFIM-40/4/01-S/A (Typ A,S,0.1A)
Japs, ein Selektiver mit 0.1A und direkt dahinter die LS Schalter (keine 
FI-LS)
(Herd, Beleuchtung meist über LED Schaltnetzteile aber auch 4 Dimmer, 
Raffstore, Dusche, Alarm, Steckdose Keller, Beschallungsdosen.)
Würde den selben wie oben nehmen nur ob Verzögerung G nötig ist?

3.
Neu und eigentlicher Grund für den Elektrikerbesuch: Ladestation Garage, 
16A Starkstromdose und die Fixe Wallbox hat einen eingebauten 6mA DC 
Fehlstrombegrenzer. Weshalb ich einfach den gleichen FI Typ A nochmal 
genommen hätte, nur ob Verzögerung G nötig ist?

Macht der Hersteller eigentlich was aus? Oder irgendwelche von bekannten 
Namen nehmen(Schraeck , Siemens, ABB.....)

Vielen Dank für die Hilfe.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Benjamin B. schrieb:
> Macht der Hersteller eigentlich was aus?

Na ja, ABB musste seine FI zurückrufen weil sie nicht ausreichend 
funktioniert haben.
Andere Hersteller hatten evenuell aber dasselbe Problem nur sich nicht 
drum gekümmert.
Suemens H Sicherungsautomaten wurden z.B. mit der Zeit immer 
empfindlicher. Immer noch besser als immer unempfindlicher.

Meiner Meinung nach tun es für dich 2 ganz normale (also billigste) 40A 
30mA FI, da die Ladestation ihren 6mA DC empfindlichen schon drin hat. 
Aber du kannst meiner Meinung nach auch die alten drinlassen, Pfusch war 
das nicht, es gab keinen für mich offensichtlichen Grund für die Exoten.

Hautsache sie können (durch kombinierte Absicherung sichergestellt) 
nicht mit mehr als 40A belastet werden.

von Benjamin B. (benji179)


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MaWin schrieb:
> Hautsache sie können (durch kombinierte Absicherung sichergestellt)
> nicht mit mehr als 40A belastet werden.

Ok Danke.
Kombinierte Absicherung?
Würde ich alle Steckdosenkreise voll ausnutzen wäre ich weit über 40A , 
tu ich natürlich beiweitem nicht (2Personen Haushalt)

Bei dem Waschtrockner (auch damals von Baufirma installiert) steht das 
er Typ A braucht, deshalb hätte ich dort die Typ A
Und dachte das nur 0.03A erlaubt wären in Wohnungen? Ansonsten lass ich 
die überteuerte Selektive 0.1A und nehm ne normale für die Ladestation,

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Benjamin B. schrieb:
> Und dachte das nur 0.03A erlaubt wären in Wohnungen

Vor 5 Jahren waren nur Bad und Aussen FI vorgeschrieben, noch nicht an 
jeder Steckkdose, und das darf heute so bleiben, wo jede NEUE Steckdose 
nur an einem FI hängt.

von MaWin (Gast)


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Benjamin B. schrieb:
> Würde ich alle Steckdosenkreise voll ausnutzen wäre ich weit über 40A ,

Pro Phase, ohne <=40A Sicherung vor dem FI ? Das wäre auch damals schon 
unzulässig.

von Sven L. (sven_rvbg)


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MaWin schrieb:
> Pro Phase, ohne <=40A Sicherung vor dem FI ? Das wäre auch damals schon
> unzulässig.

einen 40A FI von ABB darf man mit 100A vorsichern, wichtig ist das der 
Planer sich Gedanken zur Gleichzeitigkeit macht.

von Stephan (Gast)


Angehängte Dateien:

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MaWin schrieb:
> Na ja, ABB musste seine FI zurückrufen weil sie nicht ausreichend
> funktioniert haben.

Wobei das schon einige Jahre her ist und ABB diese Modelle auch 
veröffentlicht hat. Die PDF hatte ich noch sogar noch hier im Haus 
Ordner. Ich habe alles mit ABB gebaut 40A/0,03A FI je Phase und davor je 
eine Patrone mit 40A.

von Benjamin B. (benji179)


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Danke.
Dann werde ich folgenden für unter 30€ besorgen wenn ihr meint das Typ G 
Verzögerung in meinem Fall nicht nötig ist.
(xPOLE 40/4/003 Typ-A)
Eaton 236776 FI-Schutzschalter 4polig 40 A 0.03 A 400 V

Sorry wegen meiner Paranoia bei dem Thema, aber hatte beim Einzug damals 
so viele Teils auch gefährliche Mängel.(Ungeschützte abisolierte Lose 
Kabel zbsp. am Badimmerschrank ,Beschädigte Isolierungen , Gebrochene 
Leiter, untereinander verbundene sicherungskreise..........)

Wegen der Verkabelung/Positionierung , is es wie geplant ok; Den 
Ladestation FI & LS mit etwas Abstand rechts neben bestehenden FI&LS 
Kreis . Oder soll ich auf eigene Zeile bestehen (Umstrukturierung nötig, 
deutlich mehr Arbeit.)

Die Reihe in der dann 2 FI sitzen würden ist auch noch die wo die 
Hauptzuleitung eingeht, bevor an einer FI Klemme womöglich 
Hauptzuleitung  Kabel zu FI darunter  Kabel zu FI weiter rechts 
landet, soll ich evt. Fragen ob er einen Verteilungspunkt montieren 
kann? zbsp Hauptzuleitungsverteiler „Würfel“

von MaWin (Gast)


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Sven L. schrieb:
> einen 40A FI von ABB darf man mit 100A vorsichern, wichtig ist das der
> Planer sich Gedanken zur Gleichzeitigkeit macht

Du musst Elektrikerlehrling sein, die plappern immer so einen 
Schwachsinn.

Ein 40A ABB FI darf mit 100A davor abgesichert sein, richtig, damit ist 
er bei eigenen internen Fehlern ausreichend geschützt.

Aber belastet werden darf er nur mit 40A, steht ja auch drauf, und das 
hat die Installation sicherzustellen.

Nicht durch das Prinzip Hoffnung, sondern durch 
Überstromschutzeinrichtungen, aka Leitungsschutzschalter. Die dürfen im 
Summe pro Phase also nicht mehr als 40A zulassen (wenn nicht schon am 
Eingang auf <=40A angesichert wäre, aber da sind ja 100A). Sie dürfen 
aber dahinter angeordnet sein, sicher innerhalb von 3m, eventuell sogar 
weiter.

Eine Konstruktion mit 3x63A SLS, 40A FI, und zumindest eine Phase die 
sich aufzeilt auf 3 16A Automaten ist also UNZULÄSSIG.

Gleichzeitigkeit ist KEIN Schutz. Schutz darf nie mit Gleichzeitigkeit 
gerechnet werden. Gleichzeitigkeit darf ja auch nicht für die 1.5mm2 
Leitung in gedämmter Wand angenommen werden - ach je, es wird schon 
keiner 3680W aus den beiden Steckdosen da hinten ziehen, es sind ja auch 
noch 2 Steckdosen an einer anderen Leitung an derselben Sicherung (sehr 
wohl aber bei der Lampenversorgung in der Decke, der Elektriker der die 
Lampe anschliesst muss sich versichern dass die Zuleitung ausreicht, 
daher sind Lampen nicht laieninstallierbar) - sondern nur bei der 
Berechnung der zugeführten Leistung (ein Haus mit 10 Schukosteckdosen an 
einer Phase muss trotzdem nicht mit 160A versorgt werden).

von Alexander (Gast)


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MaWin schrieb:

> Vor 5 Jahren waren nur Bad und Aussen FI vorgeschrieben, noch nicht an
> jeder Steckkdose, und das darf heute so bleiben, wo jede NEUE Steckdose
> nur an einem FI hängt.

Und ich dachte immer das wurde mit der DIN VDE 0100-410(06/2007)
geändert.
Super wie man hier immer neue Sache lernt.

von Sven P. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Nicht durch das Prinzip Hoffnung, sondern durch
> Überstromschutzeinrichtungen, aka Leitungsschutzschalter. Die dürfen im
> Summe pro Phase also nicht mehr als 40A zulassen (wenn nicht schon am
> Eingang auf <=40A angesichert wäre, aber da sind ja 100A). Sie dürfen
> aber dahinter angeordnet sein, sicher innerhalb von 3m, eventuell sogar
> weiter.
Wenn ich mich recht entsinne, war die Argumentation dahinter, dass man 
Kurzschlüsse auf dem Weg vom (eigentlich zu hoch abgesicherten) FI bis 
zu den LS (in der Regel also die Phasenschiene) ausschließen kann.

Ich denke, das ist auch das, was Sven L. etwas ungünstig mit 
"Gleichzeitigkeit" meint.


Als letzten Spieler könnte man nun noch fest installierte Betriebsmittel 
einwerfen. Also Stromkreise, deren Leistung nicht durch Einstecken 
irgendwelcher Geräte in Steckdosen schwanken kann. Darunter fallen etwa 
reine Lampenstromkreise. Der Kurzschlussschutz muss durch Impedanz und 
LS gegeben sein und der Leitungsschutz sowie Schutz des vorgelagerten 
Betriebsmittels (FI) durch Auslegung der Verbraucher.

Das ist aber dünnes Eis und mir ist der Stand der Technik dazu nicht 
mehr geläufig.

von MaWin (Gast)


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Benjamin B. schrieb:
> untereinander verbundene sicherungskreise..

Uups, vielleicht waren die merkwürdigen FI Absicht damit überhaupt noch 
Strom floss...

Benjamin B. schrieb:
> Oder soll ich auf eigene Zeile bestehen

Eher nicht, dafür ist freier Platz ja da, damit er benutzt wird.

von MaWin (Gast)


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Sven P. schrieb:
> Wenn ich mich recht entsinne, war die Argumentation dahinter, dass man
> Kurzschlüsse auf dem Weg vom (eigentlich zu hoch abgesicherten) FI bis
> zu den LS (in der Regel also die Phasenschiene) ausschließen kann

Nicht den Kurzschluss schliesst man aus, bei dem reagiert auch die 100A 
Sicherung schneller als der Draht verglüht, sondern Abzweigung an 
zusätzliche Lasten die zur Überlastung führen würden.

Sven P. schrieb:
> Als letzten Spieler könnte man nun noch fest installierte Betriebsmittel
> einwerfen

Daher wurde extra Steckdose geschrieben, damit diese Sonderfälle 
azsgeschlossen sind.

Alexander schrieb:
> 2007

Kinders, wie die Zeit vergeht...
Demnach ist Benjamins Installation unzulässig, 100mA FI an 
Kellersteckdose, und mit 5 Jahren könnte man noch den Elektriker den 
Pfusch beheben lassen.

von Sven L. (sven_rvbg)


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von Benjamin B. (benji179)


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Danke MaWin,
Ja dann könnte der Austausch sogar als versteckter Mangel gehen, aber 
nachdem der Andere ELektriker sowieso einiges machen muss...

Bei mir is mit 63A vorgesichert , entspricht dem von Eaton angegeben 
Kurzschlussschutz für diesen FI. Belastungsschutz gibt es keinen.
War die einzige Angabe die ich zu einem anderem Eaton Modell dieser 
Serie fand sogar unter 40A für das 40/4/003 Modell.
Und habe an einer Phasen 3x16A + 1x13A

von Benjamin B. (benji179)


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Laut Eaton müsste gegen überlast abgesichert werden sobald der mögliche 
Betriebsstrom größer als der Nennstrom der Fehlerschutzeinrichtung sein 
kann. Ansonsten nur gegen Überspannung. Angaben zum absichern vom 
40/4/003 : Überspannung 63 A gG/gL   Überlast  25 A gG/gL
(Tippfehler?? Beim Fi mit 63A steht 40A , beim Fi mit 25A steht 16A..... 
alles um eine Stufe versetzt , oder muss es schwächer abgesichert sein 
weil die Sicherung ja nicht sofort auslöst wenn ein wenig überschritten 
wird?)

von Sven L. (sven_rvbg)


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Aha eine Sicherung schützt vor Überspannung? Ist mal was ganz neues.

von hinz (Gast)


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MaWin schrieb:
> Alexander schrieb:
>> 2007
>
> Kinders, wie die Zeit vergeht...

Wurde ja erst 2009 wirksam.

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