Guten Morgen zusammen, ich will das Verhalten von TRIACs bei komplexen Lasten besser verstehen. Von ST-Micro habe ich mir das Modell des BTA-16/600 heruntergeladen und in einer einfachen Umgebung simuliert. Ich verstehe nicht, warum die Simulation stoppt, sobald im 3.(?) Quadranten getriggert wird. Solange M1-M2 positiv ist und mit positiver Gatespannung getriggert wird, ist alles wie erwartet. Sobald sich M1-M2 umkehrt, stoppt die Simulation einfach. Das sieht mir nicht nach einem Konvergenzproblem aus, sondern scheint mir in der Logik des Modells zu liegen. Dort sind IF-Entscheidungen, die ich leider nicht interpretieren kann. Weiss jemand von Euch da eine Lösung? Ein "echter" TRIAC hat damit ja doch keine Probleme, ausser dass er vielleicht etwas mehr Gatestrom braucht, oder? Das Phänomen ändert sich aber nicht, wenn ich den Gatewiderstand auf 47R reduziere. Anbei habe ich das Modell von ST und das ASC-File gezippt hochgeladen. Danke für Eure Hilfe!
Schau mal in das Datenblatt! Da sind auch die Quadranten definiert, und für diesen Triac gilt, wie für die meisten modernen und "snubberless" Triacs, daß ein Betrieb nur in den Quadranten I und III (Gate Polarität entspricht M2 Polarität; wie bei normaler Diac-Ansteuerung) oder in den Quadranten II und III (Gate Spannung ist immer negativ) zulässig ist! Du kannst viele moderne Triacs nicht in Quadrant IV zünden (positive Gatespannung bei negativer M2 Spannung), der Betrieb ist da unzulässig, das Spice-Modell wird das schlicht berücksichtigen und bricht in diesem illegalen Fall die Simulation ab. Wenn du einen Triac also mit einheitlicher Gate-Polarität, z.B. von einem μC aus triggern möchtest, mußt du das mit negativer Gatespannung machen.
:
Bearbeitet durch User
Super, vielen Dank! Muss gestehen, die Quadranten habe ich noch nicht richtig kapiert und ich glaubte, dass dieser Betrieb mit positivem Trigger möglich sei. Ich werde mich da also nochmal reinlesen und das besser verstehen. Vielleicht hat deswegen auch eine Testschaltung zuhause so komisch / nicht richtig funktioniert! Habe dafür über einen Optokoppler positiven Gatestrom gegeben und die ohmsche Last bekam nur eine Halbwelle ab! ... und wer lesen kann, soll wirklich im Vorteil sein???
Jep, mit versuchtem Quadrant IV Betrieb geht endweder der Triac kaputt, oder er zündet nur in der positiven Halbwelle, also in Quadrant I. Wenn du eh 'nen Optokoppler hast, dreh doch einfach den isolierten DC/DC Wandler der Gateversorgung um und beschalte den Transistor des Optokopplers entsprechend. Ich hab dafür mal einen Optokoppler mit Logikausgang plus einen nachgeschalteten Treibertransistor verwendet, um schöne steile Impulse zu erhalten. Wenn du induktive Lasten ansteuern willst, ist es außerdem eine gute idee, den Triac mit schnellen Gate Impulsen zu versorgen, solange er leiten soll, sonst fällt man ggf. Auch in einen Halbwellenbetrieb, was z.B. bei einem 1000VA Ringkerntrafo als Last ins Sättigungs-Desaster führt. Das kann passieren, weil der Triac nicht zündet, wenn während des Triggerimpulses nicht der Haltestrom aufgebaut werden kann. Es gibt auf der Webseite von ST ein paar sehr interessante AppNotes, die genau diese Punkte erläutern.
:
Bearbeitet durch User
Hmm, ich habe jetzt einfach mal in meiner Testsimulation die Pulsquelle umgepolt. Jetzt gibt die ja "negative Gatepulse" ab. Jetzt stoppt die Simulation aber gleich in der ersten ms, also M1-M2 ist positiv, Gatestrom negativ. Simulation steht. Fragezeichen ist gross?
Hallo Gunnar, ich konnte zunächst kein zusätzliches Setting finden damit die Simulation konvergiert. Dann habe ich mir das Modell angeschaut. Ich habe dann viele IF() gesehen und zunächst gedacht das Problem liegt daran. Erst auf den zweiten Blick ist mir dann aufgefallen, dass die Pin-Reihenfolge anders ist als in dem Symbol triac.asy. .subckt BTA16-600B A K G Das Symbol triac hat aber dei Reihenfolge A G K. Die Reihenfolge steht in dem Attribute "Netlist Order" in den Pins. Das kann man im Symbol-Editor ändern bzw. eintragen. Das habe ich dann gemacht und das Symbol als triac_AKG.asy abgespeichert. Dann habe ich in beiden Schaltplänen das neue Symbol triac_AKG verwendet. Jetzt läuft die Simulation ohne Konvergenz-Probleme. Einfach den zip-file auspacken, Schaltplan öffnen und RUN drücken. Gruß Helmut
:
Bearbeitet durch User
Helmut S. schrieb: > Erst auf den zweiten Blick ist mir dann aufgefallen, dass die > Pin-Reihenfolge anders ist als in dem Symbol triac.asy. Ja, ein Blick in die Modelle ist immer sinnvoll.
Hallo zusammen, vielen Dank für die Hilfe! Jetzt klappt das einwandfrei und ich kann verschieden Lasten simulieren!
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.