Hallo! Aktuell versuche ich gerade ein einfaches Photometer zu basteln. Als Lichtsensor kommt eine BPW34 Photodiode zum Einsatz, deren Photostrom mittels OPV LF356 in eine proportionale Spannung umgewandelt wird. Die Verstärkung ist per Drehschalter zwischen 100-fach und 10^7-fach einstellbar. Für die negative Spannung des LF356 kommt ein ICL7660 zum Einsatz. Die Ausgangsspannung wird von einem Arduino Nano eingelesen und auf einem 16x display ausgegeben. Der Aufbau ist soweit fertig. Jetzt warte ich nur noch auf den Drehschalter und einige Chemikalien zur Ermittlung von Absorptionsspektren bzw. der (linearen) Abhängigkeit des Absorptionskoeffizienten von der Kontentration der absorbierenden Substanz.
Habe mir auch vor einiger Zeit mal ein Fotometer gebaut, jedoch ohne Arduino oder so. Nur ein OPV mit einer 640nm-LED die per KSQ 10mA bekommt und eine SFH203P Fotodiode. Um die Konzentration von Algen aus einem Algenreaktor zu messen, die bei 640nm wunderbar absorbieren. Was ich jedoch nicht nachvollziehen kann, ist, wieso du eine sehr Lichtschwache diffuse LED verwenden willst? Damit wirst du wohl nur sehr geringe Konzentrationen deines absorbierenden Farbstoffes messen können, weil die LED nicht genug Lichtleistung hat bzw. das meiste Licht sowieso gar nicht Richtung Fotodiode geschickt wird. Oder ist die LED dort nur exemplarisch und wird getauscht?
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Hallo! Ja, die LED war nur zu Testzwecken bzgl. Lochdurchmesser in Verwendung. Habe gerade die richtigen LED's mit Vorwiderständen versehen. Insgesamt 7 Stück von UV bis IR. Da müsste man schon eine einigermaßen aussagekräftige Absorptionskurve erhalten...
Interessantes Projekt! Aber bekommst du nicht einiges an Streulicht von den roten LEDs auf dem Arduino und der Rückseite vom LCD? Und du müsstest pro Wellenlänge noch irgendwie die Dämpfung durch die Küvette rausrechnen, oder? Das könnte man ja vielleicht im Arduino statisch ablegen
Christoph E. schrieb: > Aktuell versuche ich gerade ein einfaches Photometer zu basteln. Als Messgerät kaum tauglich. LEDs liefern keineswegs immer gleich viel Licht, sondern abhängig von Temperatur und Alterung. Man müsste zumindest das Originallicht und das durch die Küvette im Verhältnis erfassen. Auch ist der Strom der BPW34 selbst temperaturabhängig, Temperature coefficient of Ik, bei jedem Kelvin ein count des Arduino-A/D-Wandlers. Den ICL7660 hätte man sich in der Schaltung sparen können mit einem single supply OpAmp dessen Ausgang mit einem Widerstand nach Masse gezogen wird. Witzig ist der Spannungsbereich in dem der LM356 laut Datenblatt seine Daten einhält: http://www.ti.com/lit/ds/symlink/lf356.pdf
1 | Supply voltage, VS V |
2 | min max |
3 | LF15x ±15 VS ±20 |
4 | LF25x ±15 VS ±20 |
5 | LF356B ±15 VS ±20 |
6 | LF35x ±15 |
Ich befürchte, das ist ein Layoutfehler, für den LF35x wird dasselbe gelten wie für 15x und 25x, also nicht für +/-9V tauglich. mit 30pA Eingangsstrom und 10mV Offsetspannung eh nicht so besonders passend, obwohl das eine Grössenordnung vom Dunkelstrom der BPW entfernt liegt. Also: Kann man bauen, ist aber der Stand von 1977.
Michael B. (laberkopp) schrieb: >Christoph E. schrieb: >> Aktuell versuche ich gerade ein einfaches Photometer zu basteln. >Als Messgerät kaum tauglich. >LEDs liefern keineswegs immer gleich viel Licht, >sondern abhängig von Temperatur und Alterung. >... Auch ist der Strom der BPW34 selbst temperaturabhängig, Temperature coefficient of Ik, bei jedem Kelvin ein count des Arduino-A/D-Wandlers. >... usw. ... Was ist denn am Begriff "einfaches Photometer" denn so unverständlich? Aber bezüglich LM356 gebe ich Dir schon recht - warum müssen es immer die ersten Exemplare der OPV-Ära sein ...
Christoph E. schrieb: > Aktuell versuche ich gerade ein einfaches Photometer zu basteln. Finde ich schön, was Du da machst, ich hoffe, Du veröffentlichs hier ein paar Ergebnisse, wenn es soweit ist. Würde ich so ein Projekt angehen, täte ich versuchen, ratiometrisch zu messen. Die Empfindlichkeit des Phototransistors ist sehr von der Wellenlänge abhängig, daher würde ich zwei Empfänger vorsehen. Der eine sieht den Strahl, der durch die Probe geht, der andere eine Strahl, der durch den Luftraum über den Probe geht. Das Messergebnis dessen, der den Luftweg misst, könnte man als Referenz verwenden, (am besten wenn möglich gleich dem AD-Wandler zuführen). Ist evtl. später eine Erweiterung geplant, bei der ein Gitter zur Anwendung kommt, um ein kontinuierliches Spektrum aufnehmen zhu können?
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... so etwas ähnliches war einmal ein Gemeinschaftsprojekt der Auszubildenden im Bereich Physiklaborant und EGS... ... und von der ersten Überlegung wie "einfach" das eigentlich ist bis zu einem ersten (schlechten) Resultat verging einige Zeit. Die zu benutzende Küvette sollte zwingend NICHT selbstgebastelt sein, beim UV Bereich schluckt herkömliches Plexiglas derart viel, dass vom ausgesendeten Licht bald nichts mehr an der Photodiode ankommt. Daher wurde eine Küvette eines "echten" Photometerherstellers verwendet und der Schacht dementsprechend gestaltet. Weiters hatte sich herausgestellt gehabt, dass, egal wie präzise der Schacht für die Küvette auch war, immer irgendwelches Fremdlicht eingespeist wurde. Am Ende lief es darauf hinaus, dass eine Halogenbirne mit 400 Hz betrieben wurde und das Signal das die Photodiode lieferte durch einen 400Hz Filter ging (Sender und Filter analog). Anmerkung: Ein Physikauszubildender meinte, das eine Deuteriumbirne super wäre, die Verwaltung meinte, dass der Preis für eine solchige Lampe auch super ist. Operationsverstärker waren INA128 (relativ preiswerte Instrumentenverstärker). Zwischen Lichtquelle und Küvette gab es einen Einsatz für unterschiedliche Monochromatorfilter (aus einem defekten und ausgesonderten Photometer). Vor jeder Messung mußte das Ding kalibriert werden. Als Lernprojekt war es super, vor allem die Erkenntnis, warum kaufbare Geräte so teuer (und so vieles besser) sind. ---------------------------- Ich finde dein Projekt gut dass du dich da ran traust, vielleicht hast du ja ein paar Anregungen meinem Post entnommen, wie du dein Photometer verbessern kannst, speziell über die Operationsverstärker würde ich nachdenken. Als Tip hier kann ich dir geben: verwende keine Schaltung die dir die negative Spannung erzeugt. Für den Anfang ist es vielleicht ratsam die beste +- Spannungsversorgung (was Restwelligkeit angeht) zu nehmen die es gibt: 2 Stück 9V Block Batterien / Akkus nur für die OPV (ansonsten fängst du dir Rauschen, Brummen und Peaks ein, die du nicht magst). Wenn dein Signal dann mal gut auswertbar ist, kannst du dir über die Spannungsversorgung immer noch Gedanken machen. Zwingend, absolut überzwingend die analoge Masse von der Controllermasse seperat führen.
Edit: weil ich mir deine Schaltung genauer angesehen habe: 10M und 1M im Gegenkopplungszweig eines Operationsverstärkers ist (vor allen Dingen wie bei dir auf einer Lochrasterkarte) absoluter Hardcore. Das wird vor allem mit einem LF356 Schwingen und Rauschen wie blöd und dieser Messbereich ist dann absolut nicht zu gebrauchen.
Hallo! Danke für die Anmerkungen. Der LF356 und ICL7660 sind einfach zigfach vorhanden. Da gibt es bestimmt bessere Vertreter aber im Moment funktioniert es eigentlich auch schon recht gut. Habe noch zwischen LED und Küvette einen Distanzzylinder angebracht, damit möglichst viel Licht die Küvette mittig trifft... Mir ist bewusst, dass die Empfindlichkeit der Photodiode von der Wellenlänge abhängt. Deshalb muss ich bei Verwendung einer neuen LED immer eine Referenzmessung nur mit reinem Wasser machen. Dies liefert mir dann das I0. Die LED's strahlen ja auch unterschiedlich stark ab bei gleicher Stromstärke. Was ich noch machen könnte wäre bei Tastendruck z.B. die Werte für I0 und I einlesen und dann den Transmissionsfaktor T bzw. Absorptionsfaktor berechnen und am display anzeigen. So muss ich halt alles mit dem Taschenrechner machen. Aber das Photometer ist für eine Einheit meiner Physikolympiade gedacht. Von daher passt es ganz gut, wenn meine Schüler einiges rechnen/logarithmieren müssen... Habe gerade Blätter gekocht um das Chlorophyll zu extrahieren. Werde dann einmal in den nächsten Tagen mit den 7 LED's eine Absorptionskurve aufnehmen. Zur Messung einer kontinuierlichen Absorptionskurve verwende ich mein Webcam-Spektrometer (https://www.youtube.com/watch?v=TPB1djiq0lI). Einmal Erfassung der Intensitäten mit Flüssigkeit oder Filter dividiert durch die Intensitäten ohne Flüssigkeit/Filter.
Nachdem die gekochten Blätter eine eher ins gelbliche gehende Färbung hinterließen, habe ich nun Blätter in Nitroverdünnung gelöst. Natürlich in einem Küchentopf ;-) Jetzt sieht die Lösung schon deutlich grüner aus. Bin schon gespannt auf das Absorptionsspektrum...
Ralph S. schrieb: > Die zu benutzende Küvette sollte zwingend NICHT selbstgebastelt sein, > beim UV Bereich schluckt herkömliches Plexiglas derart viel, dass vom > ausgesendeten Licht bald nichts mehr an der Photodiode ankommt. Könnte man mit 2 gleichartigen Küvetten lösen, wobei die Referenz keine Probenflüssigkeit enthält.
Grad gelesen das der TO erst mal mit Wasser kalibriert - wäre dann das Selbe wie ne Referenzküvette.
Christoph E. schrieb: > Die Verstärkung ist per Drehschalter zwischen 100-fach und 10^7-fach > einstellbar. Das ist keine sonderlich gut Idee. Bei so hohen DC Verstärkungen kämpfst du nur mit Falschlicht und Verstärkeroffset. Wenn du dir einen Gefallen tun willst, verwendest du gepulstes Licht, einen Verstärker mit Bandpaßcharakteristik und schickst das Signal dann auf einen Synchrongleichrichter mit Tiefpass dahinter. Außerdem solltest du grundsätzlich so hohe Absorptionswerte in der Messung vermeiden. Möglichkeiten dazu sind Küvetten mit unterschiedlich langem Lichtweg und Verdünnung der Proben.
Du baust also ein Einstrahl-Photometer, das funktioniert schon. Die billigsten kommerziellen Photometer sind auch Einstrahler. Zweistrahler bedeuten erhöhten optischen Aufwand, deshalb sind sie teurer. Du kannst die Empfindlichkeit GEWALTIG erhöhen, wenn Du eine Linse mit geringer Brennweite anbringst. Damit wird dann die Ledkathode direkt auf die Fotodiode abgebildet, was maximale Intensität bringt. Eine normale Linse (Webcam) genügt völlig, da Du noch nicht im UV bist. Eine Spaltblende vor der Küvette ist auch noch nötig, um den Lichtweg über die Küvettenkanten zu verhindern. Gruß - Werner (ex Photometer-Servicemann)
Werner H. (werner45) schrieb: >Du kannst die Empfindlichkeit GEWALTIG erhöhen, wenn Du eine Linse mit >geringer Brennweite anbringst. Damit wird dann die Ledkathode direkt auf >die Fotodiode abgebildet, was maximale Intensität bringt. Eine normale >Linse (Webcam) genügt völlig, da Du noch nicht im UV bist. Allerdings darf man sich doch sicherlich keinerlei Ungenauigkeiten bei den Geometrien leisten, wo das Licht durch muß. Also, wenn die optischen Übergänge nicht genau senkrecht zum Lichtstrahl liegen, dann landet der Fokus irgendwo neben der PD. Oder irre ich mich da?
Kein Problem, das Bild kann man gut sehen. Probiere es mal mit einer Led und einer Lupe aus. Gruß - Werner
Danke Werner für deine Hinweise und Tipps! Planparallele Platten ergeben durch die Lichtbrechung nur eine Parallelverschiebung der Strahlen. Wenn sich allerdings auf beiden Seiten jeweils ein Medium mit unterschiedlicher Brechzahl n befindet, so kann man (wenn sie dünn ist) die Glasplatte vernachlässigen und nur die Brechung zum Lot durch das Wasser berücksichtigen. Wie man an den Abbildungen sieht, wird die Photodiode von den LED's (noch ohne Linse) schon recht gut ausgeleuchtet. Ich habe nun einmal die verschiedenfärbigen LED's ausprobiert und erhalte bei einer Verstärkung von 10^5 stabile Ausgangsspannungen im Bereich von 0.5 bis 4.5V bei LED-Stromstärken von nicht einmal 10mA. Bei Verwendung der IR-LED muss ich mit der Stromstärke noch weiter runter, damit mir die PD-Spannung nicht durch die Decke geht. Bei der UV-LED sind die Ausgangsspannungen wie zu erwarten war am geringsten. Aber die Küvette lässt schon einmal 405nm des Bluray-Laserpointers ohne deutliche Abschwächung durch. Das würde also schon einmal alles gut passen. Mehr dann morgen...
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Christoph E. schrieb: > Verstärkung von 10^5 Das, von dem du da redest, ist keine (dimensionslose) Verstärkung, sondern der Konversionsfaktor eines Strom-Spannungs-Wandlers mit der Dimension Spannung/Strom, also z.B. V/A.
>Wolfgang (Gast) >Christoph E. schrieb: >> Verstärkung von 10^5 > >Das, von dem du da redest, ist keine (dimensionslose) Verstärkung, >sondern der Konversionsfaktor eines Strom-Spannungs-Wandlers mit der >Dimension Spannung/Strom, also z.B. V/A. Sollte man aber trotzdem nicht unterschätzen. Z.B. Störempfindlichkeit, Biasstöme, Rauschen, Bandbreite
Christoph E. schrieb: > Nachdem die gekochten Blätter eine eher ins gelbliche gehende Färbung > hinterließen, habe ich nun Blätter in Nitroverdünnung gelöst. Natürlich > in einem Küchentopf ;-) > > Jetzt sieht die Lösung schon deutlich grüner aus. Bin schon gespannt auf > das Absorptionsspektrum... Ethanol funktioniert prima für Chlorophyll.
Mir ist schon klar, dass man beim Strom-Spannungswandler streng genommen nicht von einer Verstärkung sprechen kann... Danke für den Tipp mit dem Aceton, darauf bin ich im Internet auch schon gestolpert. So, habe nun ein erstes Absorptionsspektrum von Chlorophyll (oder was auch immer da grün schimmert) aufgenommen. Bei kleinen Wellenlängen ist die Absorption wie zu erwarten war sehr hoch. Im Infraroten (850nm) auch wie zu erwarten war sehr gering. Nur dazwischen (grün-gelb-orange-rot) passen die Werte nicht so ganz. Kann natülich sein, dass noch zu viele Schwebstoffe in der Flüssigkeit waren und dadurch die Streuung selbst im grünen Spektralbereich zu stark ausgefallen ist. Habe nämlich die grüne Flüssigkeit mit einer Spritze absaugen müssen, da sich ein dicker Bodensatz gebildet hat. Was sagt ihr dazu? P.S.: Während der Messungen war die Box natürlich verschlossen inkl. Deckel. Die Photos sind also nicht während der Messungen gemacht worden...
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Hmm, sorry, also so richtig zweifelsfrei erkennbar finde ich die Korrelation zwischen erwartetem und gemessenem Ergebnis nicht ... Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich die Methode mit den wechselbaren LEDs messtechnisch so genial finde. Klar, der Vorteil ist, dass es extrem Low-Tech ist; aber es hat doch einige gravierende Nachteile. Du kriegst sehr sehr wenige Messpunkte, die Lichtquellen haben alle verschiedene spektrale Breiten, Strahlprofile und Helligkeiten, man muss für jede Messung fünfmal tauschen und kalibrieren ... Evtl. wäre hier ein simples klassisches Spektrometer mit CD-Stück als Gitter und Webcam deutlich besser geeignet. Eine andere Möglichkeit wäre, einen Monochromator vor das Gerät zu bauen, also Halogenlampe -> Gitter -> Spalt und dann das Gitter drehen. Dann hast du zumindest ordentlich schmalbandiges Messlicht und kannst auch ein paar mehr Punkte aufnehmen.
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Falls dich ein anderer Selbstbau eines Photometers interessiert: der AATIS hat sowas vor ein paar Jahren veröffentlicht, damit Schulen das Projekt nachbauen können. Siehe hier: https://www.aatis.de/content/praxisheft-25 Es gibt auch Bausätze für kleines Geld.
Christoph E. schrieb: > Mir ist schon klar, dass man beim Strom-Spannungswandler streng genommen > nicht von einer Verstärkung sprechen kann... Das hat nichts mit "streng genommen" zu tun. Eine Verstärkung ist und bleibt eine dimensionslose Größe. Oder meinst du, dass deine "Verstärkung" plötzlich um einen Faktor 10^6 sinkt, nur weil du den Strom in µA misst? > Kann natülich sein, dass noch zu viele Schwebstoffe in der Flüssigkeit > waren und dadurch die Streuung selbst im grünen Spektralbereich zu stark > ausgefallen ist. Habe nämlich die grüne Flüssigkeit mit einer Spritze > absaugen müssen, da sich ein dicker Bodensatz gebildet hat. Du solltest deine Probe vorher durch einen Nuclepore Filter geben, um Streuer aus der Lösung zu entfernen.
Wolfgang schrieb: > J. S. schrieb: >> Ethanol funktioniert prima für Chlorophyll. > > Aceton Nein, Ethanol. Ist das Standardlösungsmittel für Chlorophyll. Aceton ist hier wie mit Kanonen auf Spatzen zu schießen und löst mit Sicherheit noch einiges andere raus, und was noch wichtiger ist, die Küvette aus Polystyrol würde beim Messen gleich mit aufgelöst werden. Erst trübe danach weich und dann nachgeben.
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>Oder meinst du, dass deine "Verstärkung" plötzlich um einen Faktor 10^6 >sinkt, nur weil du den Strom in µA misst? Wenn ich den Strom in µA angebe erhalte ich bei meinen als Verstärkung genannten Proportionalitätsfaktor natürlich auch µV, aber z.B. 10^5-mal mehr... Eine Frage: Kann ich statt Ethanol auch Isopropanol verwenden? Das hätte ich schon da (war bei meiner Nebelkammer im Einsatz)...
Christoph E. schrieb: > Eine Frage: Kann ich statt Ethanol auch Isopropanol verwenden? Das hätte > ich schon da (war bei meiner Nebelkammer im Einsatz)... Funktioniert schon deutlich schlechter, wenn überhaupt.
Christoph E. schrieb: > Eine Frage: Kann ich statt Ethanol auch Isopropanol verwenden? Das hätte > ich schon da (war bei meiner Nebelkammer im Einsatz)... Nun sei doch nicht so sparsam mit Deiner Schnapspulle im Schreibtisch!
Christoph E. schrieb: > Wenn ich den Strom in µA angebe erhalte ich bei meinen als Verstärkung > genannten Proportionalitätsfaktor natürlich auch µV Bestimmt nicht. Bei deinem "Verstärkungsfaktor" steht weder was von (µ)Volt noch von (µ)A. Hier eine dimensionslose Zahl anzugeben, ist schlicht und einfach Unfug. Wie willst du ohne Konvertierungsfaktor vom Strom durch die Photodiode auf die Spannung am Ausgang kommen, so rein rechnerisch? Du vergleichst Äpfel mit Birnen.
J. S. schrieb: > Christoph E. schrieb: > >> Eine Frage: Kann ich statt Ethanol auch Isopropanol verwenden? Das hätte >> ich schon da (war bei meiner Nebelkammer im Einsatz)... > > Funktioniert schon deutlich schlechter, wenn überhaupt. Ist schon eine Ecke unpolarer als Ethanol.
Lange Rede kurzer Sinn, der Verstärkungsfaktor muss die Einheit "V/A" bzw. "Ohm" haben ... aber so wahnsinnig zentral ist das nun auch wieder nicht. Davon misst das Gerät nicht besser.
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Hallo, > Wolfgang schrieb: > Das ist keine sonderlich gut Idee. Bei so hohen DC Verstärkungen kämpfst > du nur mit Falschlicht und Verstärkeroffset. das würde ich auch so sehen. > Wenn du dir einen Gefallen tun willst, verwendest du gepulstes Licht, Bei Verwendung eine uC zur Auswertung auch kein Problem. Da ist es doch nicht schwer, einen LED-Takt von z.B. 1kHz auszugeben. Dafür kann man auch gut einen einfachen Bandpaß machen. > einen Verstärker mit Bandpaßcharakteristik und schickst das Signal dann > auf einen Synchrongleichrichter mit Tiefpass dahinter. Wäre eine Lösung für rein analoge Technik. Aber in Verbindung mit einem uC eher eine sinnlose Umständlichkeit. Da rechnet man einfach das "Lichtsignal" ein, welches sich aus der Differenz von "Hellsignal" - "Dunkelsignal" ergibt. > Außerdem solltest > du grundsätzlich so hohe Absorptionswerte in der Messung vermeiden. > Möglichkeiten dazu sind Küvetten mit unterschiedlich langem Lichtweg und > Verdünnung der Proben. Das sehe ich auch so. Eine solche Transmissionsmessung mit einem Amplitudenbereich über mehr als 6 Größenordnungen wird mit Bastlermethoden wohl keine halbwegs genaue Messung mehr. Da ist die Verdünnung der Proben eine bessere Methode. Um eine höhere Auflösung der Messung ohne Umschaltung zu bekommen, empfehle ich das gepulste Meßlicht über 2 parallele Verstärkerkanäle zu schicken, die jeweils unterschiedliche Verstärkung habe z.B. 1-fach, 50-fach. So bekommt man mit einem 10Bit-ADC schon ca. 50.000 Digit. Wenn das Messignal etwas rauscht, hat das sogar Vorteile. Dann kann man rein durch Mittelwertbildung eine noch höhere Auflöung bekommen, als der ADC zuläßt. Mit einem 10-Bit-ADC sind dann auch Auflösungen von weniger als 0,1 Digit drin. Heutige uC haben oft schon einen integrierten Muxer, so dass mehrere analoge Eingangskanäle zur Verfügung stehen. Ein externer analog-Muxer ist aber auch kein großes Problem Da wäre es also angesagt, über einen kleinen Teilerspiegel eine Monitorkanal zur Kompensation der genannten Drifteffekte zu spendieren. Als Spiegel reicht im sichtbaren Bereich eine normale Glasscheibe, deren Oberflächenreflexe mit ca. 5...8% des Sendelichtes ausreichen. Für die unterschiedlichen LED muß eh jedesmal eine neue Kalibrierung bzw. eine Normierung gemacht werden. Gruß Öletronika
Ich darf doch bitten, bin strikter Antialkoholiker (mein letztes Bier habe ich glaube ich als 16-jähriger getrunken, aber das reichlich wenn ich mich recht entsinne)... Ich habe es nun mit Propanol ausprobiert, geht eingentlich nicht so schlecht. Ich habe nur im Moment noch sehr viele Schwebstoffe in der Flüssigkeit, die sich erst absetzen müssen bzw. die ich erst filtern muss. UV wird aber sehr deutlich absorbiert (fluoresziert ähnlich schön wie Fluorescein). Im Moment wird aber auch Grün (und Rot) noch zu stark gestreut. Da muss ich ein wenig noch warten...
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So, habe nun die Flüssigkeit mehrmals gefiltert. Jetzt ist sie eigentlich ziemlich klar. Die damit erstellte Absorptionskurve sieht schon etwas besser aus. Nur die Werte der roten LED passen noch nicht ganz... Die Frage ist natürlich auch, welches Chlorophyll ich nun in der Lösung habe, a, b oder a + b. Chlorophyll b absorbiert bei 630nm recht stark, fällt dann aber bei 650nm wieder ab. Chlorophyll a absorbiert erst bei 670nm stark...
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Kleine Änderung: Habe es nun mit einem roten Laserpointer (lambda = 640nm) und grünen (532nm) probiert. Jetzt würde die "Kurve" schon besser passen, wie ich finde...
Christoph E. schrieb: > So, habe nun die Flüssigkeit mehrmals gefiltert. Jetzt ist sie > eigentlich ziemlich klar. Die damit erstellte Absorptionskurve sieht > schon etwas besser aus. Nur die Werte der roten LED passen noch nicht > ganz... > > Die Frage ist natürlich auch, welches Chlorophyll ich nun in der Lösung > habe, a, b oder a + b. Chlorophyll b absorbiert bei 630nm recht stark, > fällt dann aber bei 650nm wieder ab. Chlorophyll a absorbiert erst bei > 670nm stark... Beide Chlorophylle und sicher auch noch etwas Caratinoide, welche die Grünlücke schließen sollen. Die schönen Absorptionskuven nach aufwendiger Aufreinigung der jeweiligen Chlorophylle haben wenig mit der Realität im Blatt gemein, wie man schon an der Lösung ohne starke Lichtstreuung sehen kann. Im Blatt hat man effektiv deutlich größere Lichtwege, sodass das Absorptionsspektrum deutlich aufgefüllt wird.
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So, es gibt (gute) Neuigkeiten. Habe heute einmal das Absorptionsspektrum von Chlorophyll mit meinem Webcam-Spektroskop aufgenommen. Als Lichtquelle mit einigermaßen kontinuierlichen Spektrum kam meine selbstgebaute 100W-Taschenlampe zum Einsatz. Wieder für etwas zu gebrauchen gewesen... Zuerst habe ich die unverdünnte Lösung untersucht und ein eher weniger zufriedenstellendes Absorptionsspektrum erhalten. Dann habe ich diese Lösung relativ stark mit Propanol noch verdünnt und siehe da, das Absorptionsspektrum ist wie erhofft. Es ist sogar der Peak bei 460nm verursacht durch das Chlorophyll B zu sehen. Jetzt weiß ich einmal, dass ich wirklich Chlorophyll extrahiert habe und dass ich die Lösung sehr stark verdünnen muss. Als nächstes werde ich das Absorptionsspektrum mit den LED's aufnehmen...
Habe nun neuerlich die Absorptionskurve mit den 7 LED's bestimmt. Die Probe mit dem Chlorophyll habe ich noch weiter verdünnt. Jetzt stimmt die Kurve schon etwas besser. Nur die Absorption von rot ist noch zu gering. Dies kann aber auch daran liegen, dass der zweite große peak erst bei 660nm liegt und meine rote, glasklare LED vielleicht primär bei 640nm strahlt. Weil mir das aber keine Ruhe gelassen hat, habe ich es noch mit 3 diffusen LED's in Grün, Gelb und Rot probiert und da passt jetzt die Kurve schon sehr gut...
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Heute sind die LEDs von Roithner Lasertechnik aus Wien und noch einige andere Teile angekommen. Morgen werde ich dann die Spektren bzw. die Wellenlängen überprüfen und dann geht es wieder ans Messen der Absorptionskurve. Kaliumpermanganat und Küvetten habe ich übrigens heute auch erhalten. Das bedeutet, dass ich auch bald die Extinktionsmessungen durchführen kann.
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Habe nun die Wellenlängen der gekauften LEDs mit Theremino und meinem Webcam-Spektroskop bestimmt. Kalibriert habe ich die Skala wieder mit der Energiesparlampe und einem grünen Laserpointer (532nm). Fazit: Die meisten angegebenen Wellenlängen stimmten mit den Messungen überein, bei manchen gab es Abweichungen im Bereich von bis zu 10nm. Die LED's mit lambda > 700nm konnte ich nicht überprüfen...
Christoph E. schrieb: > Fazit: Die meisten angegebenen Wellenlängen stimmten mit den Messungen > überein, bei manchen gab es Abweichungen im Bereich von bis zu 10nm. Du musst aufpassen, wenn du die Kamera verwendest, ohne die spektrale Empfindlichkeit zu kalibieren. Eine LED, die auf einer Empfindlichkeitsflanke liegt, kann dann spektral verschoben aussehen.
Habe heute mit den neuen LEDs das Absorptionsspektrum von Chlorophyll bestimmt und ich muss sagen, ich bin mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. Und ich musste nicht einmal die Werte frisieren ;-)
So, gestern konnte ich die Extinktionsmessungen mit Kaliumpermanganat machen um einen linearen Zusammenhang zwischen der Extinktion E und der Konzentration c zu überprüfen. Ich habe für die Berechnung von E den 10er Logarithmus genommen, also E = lg(Io/I). Wie man an dem Graphen erkennt, ist der Verlauf nicht überall linear. Bei Konzentrationen > 0.25 (willkürliche Einheiten, da ich die Menge an gelösten Kaliumpermanganat mit meiner Küchenwaage nicht messen konnte) flacht die Kurve zusehends ab. Betrachtet man aber Konzentrationen <= 0.25, so erhält man einen schön linearen Zusammenhang. In diesem Bereich kann also sehr gut aus der gemessenen Extinktion E die Konzentration c berechnet werden. Die Messungen erfolgten mit einer grünen LED (lambda = 525 nm). Damit ist dieses Projekt eigentlich auch (erfolgreich) beendet... :)
Du hast warscheinlich ein Streulichtproblem. Extinktion 2 bedeutet ja 1% Lichtintensität. Dies ist aber schnell mit Fremdlicht oder Licht auf Umwegen erreicht (Küvetten-Seitenwand). Wichtig ist eine Abbildungsoptik für ein gerichtetes Lichtbündel sowie eine Blende für die Bündelbegrenzung (kleiner als die Küvette). Der Küvettenraum muß außerhalb des Bündels absolut lichtdicht sein (Bauart Stülpschachtel). Gruß - Werner
Danke Werner! Mit dem Photometer von AATiS (https://www.aatis.de/content/bausatz/AS535_Foto%C2%ADmeter) wurden ähnliche Extinktionskurven erzielt, die bei höheren Konzentrationen auch abflachen. Ehrlich gesagt kann ich sehr gut damit leben. Zwischen LED und Küvette habe ich einen Zylinder eingebaut. Dessen Innendurchmesser ist natürlich geringer als die Küvettenbreite...
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