Forum: Offtopic Wiring ist jetzt Standard


von Helmut (Gast)


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Gerade habe ich einen Wikipedia-Artikel entdeckt, der ein Codebeispiel 
beinhaltet.
Und siehe da, es ist "Wiring" die API von Arduino:

https://en.wikipedia.org/wiki/Charlieplexing
( Code ganz unten )

Ich hab's immer geahnt: Arduino wird zum Standard.

: Verschoben durch User
von MaWin (Gast)


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Helmut schrieb:
> Ich hab's immer geahnt: Arduino wird zum Standard.

Dann hat die uC.Net-Gemeinde geschlafen.

von visitor (Gast)


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Da steht nicht von Standard. Ist halt nur ein Beispiel-Code, mehr nicht.

von Stefan F. (Gast)


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Das Wort "Wiring" kommt auf der Seite gar nicht vor!

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Jeder kann jede Art von Scheiße in einen Wikipedia-Artikel schreiben, 
solange kein durchgeknallter Wikipedia-Blockwart es wieder löscht. Mit 
Standard hat das nichts zu tun.

von Falk B. (falk)


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Stefanus F. schrieb:
> Das Wort "Wiring" kommt auf der Seite gar nicht vor!

Das ist weird! ;-)

von flups (Gast)


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Und? Wo ist jetzt das Problem? Kann mich jemand aufklären? :-)

von Stefan F. (Gast)


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flups schrieb:
> Und? Wo ist jetzt das Problem?

Dass meine Nase läuft und die Augen brennen. Ich habe einen Schädel wie 
ein Kastenwagen und draußen steht mein Motorrad herum und wartet auf 
einen entspannten Ausritt. In dem Zustand muss ich allerdings drinnen 
bleiben.

von Joe F. (easylife)


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Mir ist gerade beim Bieröffnen der Kronkorken vom Tisch auf den Boden 
gefallen.
Hebe ich morgen auf.

von Joachim B. (jar)


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Helmut schrieb:
> "Wiring"

sicher? nicht Wirsing?

obwohl so langsam kristallisiert sich als Standard Süsskartoffel Pommes 
raus wo es früher "nur" Pommes gab.

von Alex G. (dragongamer)


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Bei Desktops haben sich seit 20 Jahren Frameworks durchgesetzt (genau 
das ist Arduino schließlich).
Noch hat ein Framework Nachteile auf Microcontrolern, aber lass die 
nochmals 4 mal so schnell werden und recht schnell haben die, die strikt 
auf "bare metal" setzen, auch im professionellen Umfeld das nachsehen 
weil sie vieleicht efektiv 10% leistungsfähigere Resultate bei doppelt 
so langer Entwicklunsgdauer abliefern...
Diese Entwicklung ist recht vorhersehbar.

flups schrieb:
> Und? Wo ist jetzt das Problem? Kann mich jemand aufklären? :-)
Die "Profis" fürchten mal wieder dass die Jungen Leute ihnen den Rang 
ablaufen ;)

von Stefan F. (Gast)


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Alex G. schrieb:
> Noch hat ein Framework Nachteile auf Microcontrollern

Nicht nur dort. Mit Frameworks kann man zweifellos schneller 
programmieren, bringt aber zwei erhebliche Nachteile:

- Erfordert mehr Hardware-Ressourcen (oft erheblich mehr)
- Wenn mal etwas nicht wie gewünscht funktioniert, ist die Fehlersuche 
aufwändiger.

Bei einer Hühnerklappe kann mir das Ressourcen Thema ziemlich egal sein. 
Die Größe des Silizium Kristalls ist wurscht - kosten eh alle fast das 
Gleiche.

Bei Mobilen Anwendungen (Apps) sieht das schon anders aus. Da kostet 
jeder unnötige Befehl direkt Akku-Laufzeit.

Bei meinem Beruf (Java EE) Entwicklung muss ich immer daran denken, dass 
ich Programme schreibe, die mitunter von hunderten Menschen gleichzeitig 
verwendet werden. Gepaart mit kruder Geschäftslogik die Unmengen von 
Strom in Polling-Schleifen und Batch-Jobs verpulvert.

Da lösen die vollmundigen Versprechungen der Softwarehersteller schnell 
auf, es sei alles leichtgewichtiger als früher, und Java sei so schnell 
wie C.

Ich staune immer wieder, wie lang die Stacktrace auf Java EE Servern 
wegen der Frameworks werden können und wie schnell man so einen 8 Kern 4 
GHz Server mit wenigen hundert gleichzeitigen Anfragen in die Knie 
zwingen kann.

Nicht zu vergessen sei der gefürchtete Müllsammler (GC), der die Sprache 
einerseits so einfach macht aber andererseits immer wieder für böse 
Überraschungen (unvorhersagbares Verhalten unter Last) verantwortlich 
ist.

Wie dem auch sei, Softwareentwicklung verändert sich. Als Kind musste 
man eine Programmiersprache lernen und sie dann anwenden. Heute ist die 
Programmiersprache oft der kleinste Teil. Man lernt darüber hinaus 
zahlreiche Libraries und Frameworks kennen und mit denen ist man die 
meiste Zeit beschäftigt.

Was sich aber in der ganzen Zeit nicht verändert hat: Vernünftige 
Softwareentwicklung besteht immer noch zu ca. 50% (Zeitaufwand) aus 
Dokumentation. Daran haben auch die Frameworks nichts geändert.

von Alex G. (dragongamer)


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Stefanus F. schrieb:
> Alex G. schrieb:
>> Noch hat ein Framework Nachteile auf Microcontrollern
>
> Nicht nur dort. Mit Frameworks kann man zweifellos schneller
> programmieren, bringt aber zwei erhebliche Nachteile:
>
> - Erfordert mehr Hardware-Ressourcen (oft erheblich mehr)
Richtig; auf PCs ist man aber schon jahrzehnte aus der Zeit raus wo das 
relevant ist.
Genau das wird auch bei uCs eintreten.

Stefanus F. schrieb:
> - Wenn mal etwas nicht wie gewünscht funktioniert, ist die Fehlersuche
> aufwändiger.
Das ist jetzt etwas pauschal ausgedrückt. Es ist auch nicht wirklich 
aufwendiger als wenn die Problemursache z.B. im Code eines, aus dem 
Unternehmen ausgetretenen Kolegen wär.

Stefanus F. schrieb:
> Bei Mobilen Anwendungen (Apps) sieht das schon anders aus. Da kostet
> jeder unnötige Befehl direkt Akku-Laufzeit.
Im Prinzip wahr, aber die beiden großen Platformen Android und iOS 
setzen sehr massiv auf Frameworks oder gar Interpretersprachen und es 
funktioniert.

> Bei meinem Beruf (Java EE) Entwicklung muss ich immer daran denken, dass
> ich Programme schreibe, die mitunter von hunderten Menschen gleichzeitig
> verwendet werden. Gepaart mit kruder Geschäftslogik die Unmengen von
> Strom in Polling-Schleifen und Batch-Jobs verpulvert.
>
> Da lösen die vollmundigen Versprechungen der Softwarehersteller schnell
> auf, es sei alles leichtgewichtiger als früher, und Java sei so schnell
> wie C.
>
> Ich staune immer wieder, wie lang die Stacktrace auf Java EE Servern
> wegen der Frameworks werden können und wie schnell man so einen 8 Kern 4
> GHz Server mit wenigen hundert gleichzeitigen Anfragen in die Knie
> zwingen kann.
>
> Nicht zu vergessen sei der gefürchtete Müllsammler (GC), der die Sprache
> einerseits so einfach macht aber andererseits immer wieder für böse
> Überraschungen (unvorhersagbares Verhalten unter Last) verantwortlich
> ist.
Verstehe was du meinst, aber willst du wirklich nen Fullstack von 
Grundauf in C o.ä. entwickeln? ;)

von Stefan F. (Gast)


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Alex G. schrieb:
> Verstehe was du meinst, aber willst du wirklich nen Fullstack von
> Grundauf in C o.ä. entwickeln? ;)

Nein, definitiv nicht.

Man sollte aber gründlich abwägen, welche Libraries/Frameworks man 
einsetzt. Oft ist es besser, ein paar Zeilen Code selbst zu schreiben 
oder auch mehrfach zu kopieren, als für jeden Furz fertige 
Universalbausteine zusammen zu kleben.

von Matthias S. (da_user)


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Alex G. schrieb:
> Bei Desktops haben sich seit 20 Jahren Frameworks durchgesetzt (genau
> das ist Arduino schließlich).
> Noch hat ein Framework Nachteile auf Microcontrolern, aber lass die
> nochmals 4 mal so schnell werden und recht schnell haben die, die strikt
> auf "bare metal" setzen, auch im professionellen Umfeld das nachsehen
> weil sie vieleicht efektiv 10% leistungsfähigere Resultate bei doppelt
> so langer Entwicklunsgdauer abliefern...
> Diese Entwicklung ist recht vorhersehbar.

Dieser Meinung kann ich mich nur anschließen.
Allerdings werden die "Bare-Metal"-Programmierer trotzdem noch 
gebraucht: irgendjemand muss die Frameworks ja optimieren und auf andere 
Hardware portieren.
Ansonsten wird das ganze wohl tatsächlich darauf hinauslaufen, dass 
Hauptsächlich in Frameworks programmiert wird und wenn die Hardware 
nicht reicht, wird man sich überlegen, ob man das Projekt oder einen 
Teil davon "bare-metal" macht oder dickere Hardware einsetzt.

von Joe F. (easylife)


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Matthias S. schrieb:
> Ansonsten wird das ganze wohl tatsächlich darauf hinauslaufen, dass
> Hauptsächlich in Frameworks programmiert wird und wenn die Hardware
> nicht reicht, wird man sich überlegen, ob man das Projekt oder einen
> Teil davon "bare-metal" macht oder dickere Hardware einsetzt.

Das kann man sich nicht immer leisten.
Wenn z.B. ein kleines Mikrocontrollersystem bei Systemstart mal einen 
Sensor per SPI konfigurieren muss, könnte man dafür natürlich eine 
fertige SPI Library nehmen.
Man stellt dann aber u.U. fest, dass die Libraryfunktionen (die sehr 
flexibel sind, alle CPOL, CPHA Fälle unterstützen) einem 2.5 KB von 64 
KB Speicher wegfressen, die man nicht übrig hat.
Ein paar Zeilen Code und die Firmware ballert dem Sensor die 
Konfiguration per Bitbanging rein, am Ende kommen dafür 100 Bytes 
Maschinencode raus.
Der nächst größere Microcontroller mit mehr RAM hätte $2 mehr gekostet, 
bei einer Stückzahl von 50.000 Geräten hat man also eben mal $100.000 
gespart.

von Christoph H. (mc-entwickler)


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Die Diskussion, ob ein Framework für Mikrocontroller sinnvoll ist, ist 
hier schon 10 Jahre alt:

Beitrag "BIOS für Mikrocontroller"

Wie mir scheint, sehen immer mehr Entwickler die Nützlichkeit von 
Frameworks.

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