Forum: HF, Funk und Felder Magnetfeld unter Freileitung


von Hans (Gast)


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Hallo,

vorweg: Hier geht es nicht um die Esoterik von wegen "Hilfe, ich spüre 
HF". Vielmehr kam mir vorhin die Frage, inwiefern sich das Magnetfeld 
einer Freileitung messen lässt. Mich würde da interessieren, ob sich das 
Magnetfeld über die Zeit durch unterschiedliche Last im Netz verändert. 
Diese Veränderungen würde ich messen wollen, um so einen Eindruck über 
die Lastschwankungen zu erhalten.

Bei Gleichspannungsleitungen sollte die Sache eigentlich relativ klar 
sein. Doch bei Drehstromleitungen könnte sich das Feld aufheben, wobei 
es hier den  Versuch mit den Leuchtstoffröhren gibt, die definitiv auch 
leuchten.

Mir stellt sich nun die Frage ob und mit welchen Sensoren man die 
Änderung der Feldstärke messen kann. Hat da jemand eine Idee?

von Max M. (jens2001)


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Hans schrieb:
> Magnetfeld

Hans schrieb:
> welchen Sensoren

Spule!

von Kilo S. (kilo_s)


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von nachtmix (Gast)


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Hans schrieb:
> Doch bei Drehstromleitungen könnte sich das Feld aufheben,

Das findet in größerer Entfernung von der Leitung auch statt und ist 
beabsichtigt.


Hans schrieb:
> wobei
> es hier den  Versuch mit den Leuchtstoffröhren gibt, die definitiv auch
> leuchten.

Dafür ist allerdings nicht das Magnetfeld, sondern das elektrische Feld 
verantwortlich. Auch das mittelt sich in größerer Entfernung heraus.



Hans schrieb:
> Diese Veränderungen würde ich messen wollen, um so einen Eindruck über
> die Lastschwankungen zu erhalten.

Ich habe vor Jahrenden in ca. 80m Entfernung mal das Magnetfeld einer 
Oberleitung der Eisenbahn gemessen. Da fliessen ja durchaus auch Ströme 
von einigen 100A. Weil der Bahnstrom damals noch synchron mit dem 
50Hz-Netz war, konnte man anhand der Phasenverschiebung sogar sehen, ob 
die Züge beschleunigten oder die Loks eine Nutzbremsung machten.
Abgeblich ist das Magnetfeld in der Nähe (Bahnhöfe, Stellwerke) sogar so 
stark, dass die damaligen CRT-Monitore mit zusätzlichen Abschirmungen 
oder Kompensationsspulen versehen wurden.

von Realist (Gast)


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Das Magnetfeld ist so schwach, daß es schwierig werden dürfte, es 
überhaupt zu messen. Fließen da z.B. 50A, so hätte jeder 2. Bastler wohl 
schon in 30cm Abstand seine lieben Probleme. Mit hohem Aufwand wären 
vielleicht noch in 2m Abstand Messungen möglich.

Immerhin ist es nur EIN gerader Leiter, keine Spule mit Eisenkern.

Ihr werdet wie immer anderer Meinung sein, aber ich bin mir sicher, das 
klappt gar nicht. Jedenfalls nicht, wenn die Leitung 10m entfernt ist...

von Pandur S. (jetztnicht)


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Ich hab mal 5m von einer eisenbahn weg gearbeitet und wir habens damals 
an den roehrenmonitoren gesehen, wenn der Zug in der Naehe anfuhr. Das 
Feld laesst sich also Messen. Und natuerlich auch rechnen. Schau unter 
Biot-Savart.

von Heinrich (Gast)


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von Edgar S. (Firma: keine) (heinbloed1)


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Hallo !

Das Magnetfeld unter Freileitungen muß relative einfach messbar sein.
Ich kann mich noch an einen Vorgang vor einigen Jahren erinnern: Da
hatte eine Firma unter den Freileitungen vor Kraftwerken mit Erlaubniss
der Grundstückseigentümer Messeinrichtungen installiert. Damit wurde
die Leistungsabgabe der Kraftwerke gemessen, die Ergebnisse wurden
für Spekulationen an der Strombörse benutzt. Die Netzbetreiber wollten
das gerichtlich untersagen lassen, sind aber vor dem BHG damit
gescheitert.

von Volker S. (sjv)


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Realist schrieb:
> Ihr werdet wie immer anderer Meinung sein, aber ich bin mir sicher, das
> klappt gar nicht. Jedenfalls nicht, wenn die Leitung 10m entfernt ist...

Vor ewiger Zeit habe ich im Fernsehen mal eine Sendung (ARD-Magazin?) 
gesehen, wo jemand mit einem Messkoffer präsentiert wurde, der unter 
einer Hochspannungsleitung die übertragene Leistung anzeigte. Die EVUs 
wollten die Anwendung dieses Koffers angeblich untersagen, weil sie sich 
nicht in ihre Karten schauen lassen wollten.

: Bearbeitet durch User
von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Hans schrieb:
> Hallo,
>
> Vielmehr kam mir vorhin die Frage, inwiefern sich das Magnetfeld
> einer Freileitung messen lässt.
Na klar lässt sich das messen. Das weis jeder Pfadfinder.
Warum sind auf Seekarten HVAC Leitungen verzeichnet? Nicht nur damit 
dort keinen Anker wirft, sondern auch weil der Kompass da zu nichts 
nütze ist.

> Mich würde da interessieren, ob sich das
> Magnetfeld über die Zeit durch unterschiedliche Last im Netz verändert.
Natürlich tut sich das. Nachts ist es kälter als draussen.
Wenn du unter den Leitungen Hamburger Küpferhütte stehst, dann du sogar 
sehen, wann ein Schmelzofen geschaltet wird. Da zappeln dann die 
Leitungen.

> Diese Veränderungen würde ich messen wollen, um so einen Eindruck über
> die Lastschwankungen zu erhalten.
Warum schaust du nicht einfach in die Datenbank des TSO?
Da kannst du sogar sehen was morgen zu erwarten ist.

> Mir stellt sich nun die Frage ob und mit welchen Sensoren man die
> Änderung der Feldstärke messen kann.
Eine Spule.

> Hat da jemand eine Idee?
Hans Christian Ørsted ist seit 169 Jahren tot. Seine Bücher und 
Schriften sind aber noch zugänglich. Andere habe das verfeinert.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Volker S. schrieb:

> Vor ewiger Zeit habe ich im Fernsehen mal eine Sendung (ARD-Magazin?)
> gesehen, wo jemand mit einem Messkoffer präsentiert wurde, der unter
> einer Hochspannungsleitung die übertragene Leistung anzeigte. Die EVUs
> wollten die Anwendung dieses Koffers angeblich untersagen, weil sie sich
> nicht in ihre Karten schauen lassen wollten.
Nun man keine Konspirationsteorien. Die EU Verordnung 1228/2003 und die 
anderen Markttransparenzrichtilien sind umgesetzt. Bitte lesen und 
verstehen.
Natürlich kannst du unter einer Leitung messen was du willst.

In den 70ern war Eckmasten anzusägen eine Handlung von gewissen Kreisen 
um Aufmerksam zu erhaschen. Eine Heimlichtuerei nützt nicht viel, die 
Dinger stehen ja gut sichtbar in der Landschaft.

Du kannst auch einfach in die Markttransparenzdatenbank des TSO schauen. 
Jeder Stromhändler tut das - täglich. Dazu hat man xml-Schnittstellen.

von Lurchi (Gast)


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Für Wechselstrom ist die Messung sogar relativ einfach: eine Spule und 
dann die induzierte Spannung messen - falls nötig mit etwas Verstärkung 
für 50 Hz.

Je nach Umgebung kommt ggf. noch ein anderer Untergrund dazu, auf freiem 
Feld sollte es aber im wesentlichen die Stromleitung sein.

von Klausilein (Gast)


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Kann mal jemand bitte ein Beispiel veröffentlichen, wenn es denn so 
viele gibt?
Mit dem Finger am Oszilloskoptastkopf geht's gut, das ist aber das 
E-Feld, und mein Finger ist not for sale. 'Spule' kann ich auch sagen, 
aber mit welcher Dimension muß man da rechnen? Schwingkreis auf 50Hz? 
Manch ein ELF Projekt benötigt da schon eigene Ländereien.

von Hans (Gast)


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Danke,

kann man abschätzen, wie groß die abgestrahlte Leistung der Freileitung 
ist?

von Klausilein (Gast)


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mit mehr als µW rechne ich nicht.
Als Antennen habe ich das gefunden:
https://www.aaronia-shop.com/products/antennen-sensoren/magnetic-antenna/extreme-low-frequency-antenna
für 2000 Euro
Die Empfänger sehen eher noch simpel aus.
Erst einmal wäre die Frage, wie (wie groß) die Antenne sein muß, als 
aufwendiger Teil des Projekts.
Und zu bedenken wäre, wie man die Richtung des Energieflusses 
herausbekommt. Und auch der Abgleich, wieviele MW das sind. Bei 
Drehstrom wahrscheinlich nicht ganz trivial.

von Lurchi (Gast)


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Klausilein schrieb:
> aber mit welcher Dimension muß man da rechnen? Schwingkreis auf 50Hz?
> Manch ein ELF Projekt benötigt da schon eigene Ländereien

Die Spule muss nicht resonant sein. Ich würde so etwas wie eine kleine 
AM Rahmenantenne nehmen, oder im Eigenbau 10-100 Windungen bei 10-30 cm 
Durchmesser. Ohne Kern kann man auch von der Spannung auf die Feldstärke 
zurückrechnen.

von Harald W. (wilhelms)


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Lurchi schrieb:

> Die Spule muss nicht resonant sein. Ich würde so etwas wie eine kleine
> AM Rahmenantenne nehmen, oder im Eigenbau 10-100 Windungen bei 10-30 cm
> Durchmesser. Ohne Kern kann man auch von der Spannung auf die Feldstärke
> zurückrechnen.

Ich hatte für berufliche Zwecke eine sog. "Gauss-Maus" in der
Grösse eines Multimeters, mit der ich Werte im Milligaussbereich
messen konnte. Das Feld einer 3x400V Versorgungsleitung im Keller
konnte ich damit auch noch in drei Metern Entfernung messen.
Der Versuch, das Feld mit grossen Mumetallplatten abzuschirmen
misslang. Es ging dort aber nicht um Beeinflussung von Menschen,
sondern unser REM wurde nachteilig beeinflusst. Der neben dem
REM stehende Röhrenmonitor hatte eine eingebaute Mumetallabschir-
mung. Die schirmte ausreichend ab.

von Achim S. (Gast)


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Hans schrieb:
> Danke,
>
> kann man abschätzen, wie groß die abgestrahlte Leistung der Freileitung
> ist?

Bei deiner Messung geht es nicht um "Abstrahlung": du misst unter der 
Leitung im Nahfeld.

Für eine grobe erste Abschätzung nimmst du am einfachsten die simple 
Formel für das Magnetfeld eines geraden Leiters im Abstand r: 
H=I/(2*pi*r). Da musst du nur noch einsetzen, wie viel Strom fließt und 
wie weit die Leitung über dir ist.

Die drei Phasen einer üblichen Freitleitung machen die Sache zwar 
zugegeben komplizierter. Aber für eine einfache Abschätzung der 
H-Feldstärke ist die simple Formel ein guter Startwert.

von Elektrofan (Gast)


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> Für eine grobe erste Abschätzung nimmst du am einfachsten die
> simple Formel für das Magnetfeld eines geraden Leiters im
> Abstand r: H=I/(2*pi*r).
> Die drei Phasen einer üblichen Freitleitung machen die Sache
> zwar zugegeben komplizierter. Aber für eine einfache Abschätzung
> der H-Feldstärke ist die simple Formel ein guter Startwert.

Wenn man die Felder der 2 anderen Phasen dazunimmt, ist man doch
schon am Ziel?!

von Achim S. (Gast)


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Elektrofan schrieb:
> Wenn man die Felder der 2 anderen Phasen dazunimmt, ist man doch
> schon am Ziel?!

Ich habe auch nicht geschrieben, dass man die Feldstärke für die drei 
Phasen nicht berechnen kann.

Aber man muss dazu phasenrichtig addieren können. Und man bekommt mehr 
Freiheitsgrade aufgrund der geometrischen Anordnung. Daher glaube ich 
weiterhin, dass dem TO bei seiner Frage nach einer Abschätzung mit der 
einfachen Formel am besten geholfen ist.

von Elektrofan (Gast)


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> Aber man muss dazu phasenrichtig addieren können.

Gute Idee!             ;-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Zitronen F. schrieb:
> Ich hab mal 5m von einer eisenbahn weg gearbeitet und wir habens damals
> an den roehrenmonitoren gesehen, wenn der Zug in der Naehe anfuhr.

Allerdings sind dort die beiden Leiter sehr weit voneinander entfernt 
angeordnet. Das ist kein Vergleich mit einer üblichen 
3-Phasen-Freileitung, bei der ja idealerweise im Mittelpunkt (auf dem 
man steht :) gar nichts zurück fließt.

von Harald W. (wilhelms)


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Elektrofan schrieb:

> Wenn man die Felder der 2 anderen Phasen dazunimmt, ist man doch
> schon am Ziel?!

Da kommt dann theoretisch Null heraus.

von Hochspannungs-Mann (Gast)


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Ideen (basierend auf den physikalischen Effekten von Strom):

Wärme:
------

durch Kenntnis des Leiterquerschnittes und des thermischen Widerstandes 
zur Umgebungsluft, der Temperatur derselben, sowie mittels 
Wärmebildtechnik könnte von der Temperatur der Leiter auf den fließenden 
Strom zurückgeschlossen werden. Sofern der absolute Wert nicht von 
interesse ist, kann hier sehr gut vergleichend (relativ) gemessen 
werden.

Geräuschentwicklung:
--------------------

eine Hochspannungsleitung brummt, da die mechanische Konstruktion in 
Schwingung versetzt wird. Mit einem Mikrofon (oder einem ACC) kann das 
Brummen direkt am Mast abgegriffen werden. Das Brummen ändert die 
Lautstärke in Abhängigkeit von der Stromstärke und kann selektiv 
gefiltert werden. Die Lautstärke ist allerdings abhängig von Temperatur 
und Luftfeuchtigkeit und anderen Faktoren und ist daher vermutlich nicht 
gut reproduzierbar.

wechselndes Magnetfeld:
-----------------------

Spule mit nachgeschaltetem Verstärker und selektivem Filter (Bandpass).
der Empfänger muss möglichst dicht an der Leitung sein.

wechselndes elektrisches Feld:
------------------------------

elektrische Wechselfelder kapazitiv auf eine Messschaltung koppeln und 
dann entsprechend filtern und verstärken. Statt einer Spule nimmt man 
nun einen Kondensator. Man könnte eine möglichst große Platte aus Blech 
verwenden, oder ein langes Kabel, welches man parallel zur 
Hochspannungsleitung spannt. Die andere "Platte" wäre dann die Erde. Es 
fließt ein Wechselstrom durch diesen Kondensator, welchen man messen 
kann.

von K. S. (the_yrr)


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Harald W. schrieb:
>> Wenn man die Felder der 2 anderen Phasen dazunimmt, ist man doch
>> schon am Ziel?!
>
> Da kommt dann theoretisch Null heraus.

Wenn man dann noch bedenkt dass man nicht mitten im Hochspannungsmast 
sitzt wird man merken dass es drei verschiedene Abstände gibt, also in 
der Summe nicht Null.

von Master (Gast)


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K. S. schrieb:
> Harald W. schrieb:
>>> Wenn man die Felder der 2 anderen Phasen dazunimmt, ist man doch
>>> schon am Ziel?!
>>
>> Da kommt dann theoretisch Null heraus.
>
> Wenn man dann noch bedenkt dass man nicht mitten im Hochspannungsmast
> sitzt wird man merken dass es drei verschiedene Abstände gibt, also in
> der Summe nicht Null.

Ja, in der Summe nicht Null.

Denn wenn das Magnetfeld an jedem rämlichen Punkt Null wäre, dann gäbe 
es kein Magnetfeld, und damit wäre der Poynting-Vektor ebenfalls Null. 
Was wiederum bedeuten würde, dass keine elektische Leistung übertragen 
werden würde.

Hans schrieb:
> Danke,
>
> kann man abschätzen, wie groß die abgestrahlte Leistung der Freileitung
> ist?

Keine Abstrahlung, Abstrahlung bedeutet es gäbe eine TEM Welle, also ein 
Elektro-Magnetisches Feld, das sich frei von einem Leiter in einem 
bestimmten Medium ausbreitet. Das ist bei 50 Hz Drehstrom zu 
vernachlässigen.
Bei der Messspule geht es um einen Transformator bzw. das 
Induktionsgesetz.

von Realist (Gast)


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Mir scheint, ihr verwechselt das elektr. mit dem magn. Feld. Das magn. 
Feld ist bei der Freileitung nicht größer, als bei Kleinspannung und 
z.B. 50A.

Das misst niemand mal eben in z.B. 10m Abstand. Allein schon, weil das 
elektr. Feld vergleichsweise so stark ist.

Also alles Quatsch, und eines steht ohnehin fest: das bleibt alles 
akademisch, niemand wird irgendwas real im Feld testen...
So betrachtet verschwenden wir hier nur unsere Zeit.

von Helmut S. (helmuts)


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> Mir stellt sich nun die Frage ob und mit welchen Sensoren man die
Änderung der Feldstärke messen kann. Hat da jemand eine Idee?

Magnetfelder misst man in dem Fall am einfachsten mit einer Spule. Mit 
1m^2 Fläche kannst du unter der Hochspannungsleitung ca. 1mV 
Wechselspannung messen. Statt eine Fläche kann man auch einen kleine 
Querschnittsfläche mit vielen Windungen nehmen.
1mV kann natürlich kaum ein Hand-Multimeter messen. Man könnte das 
Signal mit einem Mikrofonverstärker verstärken.

von Master (Gast)


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Realist schrieb:
> Mir scheint, ihr verwechselt das elektr. mit dem magn. Feld. Das magn.
> Feld ist bei der Freileitung nicht größer, als bei Kleinspannung und
> z.B. 50A.
>
> Das misst niemand mal eben in z.B. 10m Abstand. Allein schon, weil das
> elektr. Feld vergleichsweise so stark ist.

Nein, da stimme ich dir zu, das magnetische Feld ist nicht besonders 
groß, der Anteil des elektrischen Feldes zum Poynting-Vektor dürfte 
größer sein.

Es ist tatsächlich fraglich ob sich das magnetische Feld mit einer Spule 
im Abstand von 10 Metern noch messen lässt, auch weil die Feldstärke 
eine Funktion von Ort und Zeit sein dürfte.

Mit genügend Wickunglungen und ganz ganz viel Postprocessing-Gain geht 
vlt dennoch was, ich würde es nicht ausschließen.

von Achim S. (Gast)


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Helmut S. schrieb:
> Magnetfelder misst man in dem Fall am einfachsten mit einer Spule. Mit
> 1m^2 Fläche kannst du unter der Hochspannungsleitung ca. 1mV
> Wechselspannung messen.

das kommt hin. Wir haben offenbar das selbe Zahenbeispiel betrachtet ;-)

Realist schrieb:
> Mir scheint, ihr verwechselt das elektr. mit dem magn. Feld. Das magn.
> Feld ist bei der Freileitung nicht größer,

Nö: das verwechselt glaube ich niemand von denen, die hier 
mitdiskutieren. Allen ist klar, dass der Strom für die Stärke des 
Magnetfelds relevant ist, nicht die Spannung.

Hans schrieb:
> Mir stellt sich nun die Frage ob und mit welchen Sensoren man die
> Änderung der Feldstärke messen kann. Hat da jemand eine Idee?

Mit Spulen kann man das messen (das Rechenbeispiel von Helmut ist 
realistisch). Hallsensoren sind im Normalfall dafür zu unempfindlich. 
Manche magnetoresistiven Sensoren taugen halbwegs dafür. 
Fluxgate-Sensoren können das locker.

von Max M. (jens2001)


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Helmut S. schrieb:
> Magnetfelder misst man in dem Fall am einfachsten mit einer Spule

23 Stunden vorher

Max M. schrieb:
> Hans schrieb:
>> Magnetfeld
>
> Hans schrieb:
>> welchen Sensoren
>
> Spule!

von Helmut S. (helmuts)


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Max M. schrieb:
> Helmut S. schrieb:
>> Magnetfelder misst man in dem Fall am einfachsten mit einer Spule
>
> 23 Stunden vorher
>
> Max M. schrieb:
>> Hans schrieb:
>>> Magnetfeld
>>
>> Hans schrieb:
>>> welchen Sensoren
>>
>> Spule!

Richtig, aber keiner wollte mal selber eine Zahl berechnen und nennen. 
Genau das benötigt aber der Fragesteller, weil er sonst weiterhin hofft 
da könnte man ganz "easy" mit einer popeligen kleinen Leiterschleife 1V 
messen.

: Bearbeitet durch User
von Realist (Gast)


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Master schrieb:
> Mit genügend Wickunglungen und ganz ganz viel Postprocessing-Gain geht
> vlt dennoch was, ich würde es nicht ausschließen.

Viele Wicklungen treiben den Widerstand der Spule hoch, die Auswertung 
wird dadurch kaum erleichtert. Außerdem wird so ein Ungetüm wie oben im 
Beispiel angeführt, jede Menge anderen Müll empfangen.
Damit diese Spule richtig funktioniert, sollte sie auch vollflächig 
ausgeführt werden, nicht nur als Ring. Und dann müsste sie noch ganz 
dezent gegen das elektr. Feld abgeschirmt werden, natürlich ohne das 
magn. Feld stark zu verringern.
Ist einfach nur Blödsinn und wird niemals konstruiert, ihr werdet es 
erleben.

Womöglich meinte der TO mit "Magnetfeld" eh das komplette elektromagn. 
Feld. Dann wäre es vergleichsweise einfach, und wir rätseln hier gleich 
ganz umsonst rum.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Realist schrieb:
> Dann wäre es vergleichsweise einfach

Ah ja. Was genau ist der Unterschied im Nahfeld einer 50-Hz-Leitung?

So wirklich nennenswert EM-Feld strahlt eine solche (zum Glück) gar 
nicht ab.

von Realist (Gast)


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Na was wird wohl ein klein wenig stärkeres Feld abgeben, die 
beispielhaften 50A, oder 400.000V?
Wenn du sicher bist, daß man beide Felder zusammen nicht messen kann, na 
dann brauchen wir über das reine Magnetfeld endgültig nicht mehr zu 
reden.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Realist schrieb:
> Na was wird wohl ein klein wenig stärkeres Feld abgeben, die
> beispielhaften 50A, oder 400.000V?

Was genau hilft dir das E-Feld einer 400-kV-Leitung?

Das ist lastunabhängig nahezu konstant …

von Achim S. (Gast)


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Realist schrieb:
> Na was wird wohl ein klein wenig stärkeres Feld abgeben, die
> beispielhaften 50A, oder 400.000V?

Wenn du die Beispielzahlen noch abstruser wählst (z.B. 400kV und 1,37A), 
dann hast du irgendwann recht mit deiner Argumentation.

Wenn du deinem Nickname gerecht werden willst wären aber realistische 
Zahlen angebracht. Und die können bei einer 400kV-Leitung gerne mal auch 
im kA Bereich liegen. Und natürlich kann man das Magnetfeld diese Ströme 
messen. btdt.

Realist schrieb:
> Womöglich meinte der TO mit "Magnetfeld" eh das komplette elektromagn.
> Feld.

Warum sollte der TO das tun? Weil du ständig auf der Mischung von 
Magnetfeld und elektrischem Feld herumreitest? Er hat klar nach dem 
Magnetfeld gefragt, und die eindeutige Antwort ist, dass man das sehr 
wohl messen kann. Nicht mit jedem beliebigen Popelsensor, aber man muss 
dazu auch nicht gleich SQUIDs einsetzen.

Realist schrieb:
> Dann wäre es vergleichsweise einfach, und wir rätseln hier gleich
> ganz umsonst rum.

Eigentlich rätselt niemand rum. Die korrekten Antworten kamen längst, du 
willst sie nur nicht glauben.

von Lurchi (Gast)


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Wenn die Spule zum messen des Magnetfeldes nicht resonant ist, ist bei 
50 Hz die Impedanz sehr niedrig und damit die Empfindlichkeit auf das 
elektrostatische Feld gering. Ein große Abschirmung wird man also nicht 
brauchen, wäre auch auch nicht so schwer.

Es besteht auch keine Notwendigkeit die Spule flächig zu machen, einfach 
ein paar Windungen außen rum sollte ausreichen.

Bei 1 m² effektiver Fläche und 1 A/m bekommt man eine Spannung von 2*pi* 
50 Hz  µ_0  1m²* 1A/m = 0.24 mV.   Auch wenn sich die Felder der 
einzelnen Leitungen zum Teil kompensieren ist 1 A/m eine durchaus 
realistische Größenordnung. Auch wenn es einiges weniger wird ist das 
nicht so schwer zu messen.

von Elektrofan (Gast)


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>>  Na was wird wohl ein klein wenig stärkeres Feld abgeben, die
>> beispielhaften 50A, oder 400.000V?

> Wenn du die Beispielzahlen noch abstruser wählst (z.B. 400kV und 1,37A),
> dann hast du irgendwann recht mit deiner Argumentation.

Obstvergleich, wie in der Politik ...

von Realist (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Das ist lastunabhängig nahezu konstant …

Ich bin davon ausgegangen, daß der TO erstmal auch nur irgendwas unter 
der Leitung detektieren will.

Achim S. schrieb:
> Die korrekten Antworten kamen längst

Super, dann lesen wir ja hier in Kürze von seinen Erfolgen...

Werde mir den Thread mal abspeichern, und alle Jubeljahre nachfragen, 
wie der Stand der Dinge ist. Etwas Spaß ist ja sicher nicht verboten.

von Klausilein (Gast)


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Realist schrieb:
> Etwas Spaß ist ja sicher nicht verboten.

Wenn Du schon nichts konstruktives beizutragen hast, reicht passives 
Lesen hoffentlich auch. Dein Bedenkenträgertum macht die Sache madig.
Grundsätzlich: es geht, wie die kommerziellen Projekte beweisen.

von Realist (Gast)


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Klausilein schrieb:
> die kommerziellen Projekte

Du meinst die Projekte, wo naiven Leuten ordentlich Geld für nicht 
wirklich funktionierende Ware abgenommen wird?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Lurchi schrieb:
> einfach ein paar Windungen außen rum

Ein paar Windungen außen um eine Freileitung herum hört sich sehr 
sportlich an. :-)

von Master (Gast)


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Lurchi schrieb:
> enn die Spule zum messen des Magnetfeldes nicht resonant ist, ist bei
> 50 Hz die Impedanz sehr niedrig und damit die Empfindlichkeit auf das
> elektrostatische Feld gering. Ein große Abschirmung wird man also nicht
> brauchen, wäre auch auch nicht so schwer.

Naja also elektrostatisch ist bei Drehstrom nicht so arg viel.
Geht es jetzt um HGÜs?

von Kilo S. (kilo_s)


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Jörg W. schrieb:
> Ein paar Windungen außen um eine Freileitung herum hört sich sehr
> sportlich an. :-)

Sportlich?

Lebensmüde trifft es eher, ich hab mal mit nem Radlader nur die nähe 
einer starkstromleitung gesehen.

De HL970-A hat fast nen Salto gemacht! (14tonnen schwereres gerät!)

War aber die kleine Ausführung, der große hat 23t!

: Bearbeitet durch User
von GHz-Nerd (Gast)


Angehängte Dateien:

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Solche Messungen sind natürlich bereits gemacht worden und werden zT 
auch regelmässig von Stromnetzbetreibern durchgeführt, um Simulationen 
zur Einhaltung der Grenzwerte zu validieren.
Das angehängte Bild stammt von hier:
https://fieldsatwork.ch/products/services/measurement-support/

Das verwendete Messgerät basiert auf magnetoresistiven Sensoren und 
erlaubt somit Messungen bis DC.

von Kilo S. (kilo_s)


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Kilo S. schrieb:
> De HL970-A hat fast nen Salto gemacht! (14tonnen schwereres gerät!)


Waddemal!

Hl-770-9A, bahhhhh! Ich depp hab's verdusselt. Hunderte stunden auf der 
kiste verbracht, trotzdem verbockt.

Naja, jedenfalls nit in die nähe kommen.

Nicht mal zum spaß!

: Bearbeitet durch User
Beitrag #5820521 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Kilo S. schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>> Ein paar Windungen außen um eine Freileitung herum hört sich sehr
>> sportlich an. :-)
>
> Sportlich?
> Lebensmüde trifft es eher,
Die Leitung muss abgeschaltet und geerdet sein wenn du da dran willst.
Wenn man sie zuerst erdet, wird sie alsbald abgeschaltet. Wer 
breitbeinig dasteht hat verloren.
Dann hat man aber nicht mehr viel Zeit um die Windung anzulegen. /scnr
und wenn man erwischt wird ist das Ernst. Kann als "Terror" 
interpretiert werden.


Und wer "high voltage fail" noch nie bei YouTube eingegeben hat, tja....

Beitrag #5820873 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Hochspannungs-Mann schrieb:
> Ideen (basierend auf den physikalischen Effekten von Strom):
>
> Wärme:
> ------
Unterschiedliche Wärmeübertragung durch Verdampfung bei Regen, Wind 
macht den Bias zu gross

> Geräuschentwicklung:
> --------------------
Variationen der relativen Feuchte und damit der Leitfähigkeit und 
Kapazität von Luft machen zu grossen Bias.

> wechselndes Magnetfeld:
> -----------------------
> Spule mit nachgeschaltetem Verstärker und selektivem Filter (Bandpass).
> der Empfänger muss möglichst dicht an der Leitung sein.

Eben und solange der TO uns nicht sagt wieviel kV, wieviele Systeme und 
welcher Abstand wird das nix.


> wechselndes elektrisches Feld:
> ------------------------------
egal, die Spannung ist nahezu konstant.

von Realist (Gast)


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Na, musste unser TO mit der selbstgebastelten Rahmenantenne doch so weit 
ran an die Leitung, daß ihm schon die Haare zu Berge stehen?!


(Das sollte als erster Witz in die Richtung der Verfechter der 
Machbarkeit reichen. Die nächsten Gags dann vielleicht alle 2 Wochen der 
Erfolglosigkeit...bis dann!;-)

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