Abend allerseits! Vorab: Kein Trollbeitrag, auch, wenn es hart an der Grenze ist. Kurz zu mir: Ich bin Elektroingenieur mit Universitäts-Masterabschluss und seit einem Jahr, nicht ganz, in diesem Beruf tätig. Das Ingenieurstudium habe ich hauptsächlich wegen den (angeblich) guten Gehaltsaussichten und etwas eigenem Interesse an Theorie, Physik und der Elektrizität gewählt. Das selbstständige (Weiter-)Lernen war auch mit ein Grund. Mit dem Berufsalltag eines Ingenieurs, seinen typischen Aufgaben im Unternehmen habe ich mich überhaupt nicht beschäftigt. Ich kannte dazu lediglich etwas von Bekannten. Vor dem Studium hatte ich auch keine Ahnung, was beruflich auf mich zu kommt. Jetzt: Der Beruf liegt mir leider überhaupt nicht. Bin auch teilweise überfordert. Die typische Ingenieur-Problemlösungsfähigkeit fällt mir schwer. Mit reiner physikalischer Theorie und dem "Nachdenken" hat der Beruf eben auch wenig zu tun. Ok, das kann man natürlich mit dem "Zusammenreißen" beheben, da die Bezahlung in Ordnung ist. Aber, und das ist jetzt irgendwie mein Problem: Ich bin schon immer handwerklich hochbegabt (sorry für das Eigenlob), auch jetzt im Job, wenn die kleinste Sache anfällt, bei der Schrauben festgezogen werden müssen oder technisch, mechanische Fehler da sind, ist das Arbeiten mit Werkzeug wie ein Genuß und Urlaub für mich. Ich bin auch extrem geschickt, die Fehler ohne Werkzeug perfekt zu beheben. Andere müssten das ganze Gerät auseinanderschrauben. Das Handwerkliche fliegt mir so zu, ich kann eine Uhr komplett zusammenbauen ohne Lupe und mit improvisiertem Werkzeug. Vor einiger Zeit habe ich eine Doku über Motoren gesehen, das wäre ein Traum für mich, mit dem Werkzeug schrauben auch wenn es immer dieselben Handbewegungen sind... In letzter Zeit liest man ja häufig, dass immer mehr Handwerker gesucht werden. Die jungen Leute haben kein Interesse an den handwerklichen Themen usw. Mir macht es, wie gesagt, sehr viel Spaß und ist wie Entspannung. Früher dachte ich auch, dass Gehalt und Studium wichtig sind (sonst ist man niemand und der ganze Quatsch...). Heute würde ich sagen, dass man sich IMMER für sein Talent entscheiden sollte! Kann ich jetzt, Ende 20 den Beruf noch wechseln? Wenn man wirklich die Begabung hat, die ich beschrieben habe, kann man auch als (selbstständiger) Handwerker viel verdienen? Danke
Als Handwerker verdienst du ordentlich Kohle
Du kannst jederzeit den Beruf ändern und wechseln, wenn es dir nicht taugt. Es gibt ja eine Berufsfreiheit und niemand zwingt dich hierzulande zu irgendetwas. Und nein, als Handwerker kannst du nicht besonders viel verdienen. Als Hilfsarbeiter bekommst du im Handwerk ca. ~11€/h und als Fachkraft mit Berufsausbildung 14€/h. "Fachkräftemangel" hin oder her.
Danke. Ist es auch wichtig, genau die Handwerksspezialisierung zu finden, die meiner Beschreibung entspricht? Heizungsinstallation würde mir auch gefallen.
Hallo Junge, mit 20 bist du noch blut-jung. Du hast deine Zeit gut investiert. Du hast das richtige getan, sogar darüber hinaus. Du hast einen Job und ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen dass das bei allem Freiheitsdrang schonmal etwas sehr gutes ist. Wie wäre es mit Halbtagsarbeit? Ich finde es sehr wichtig, eigene Interessen zu verfolgen, jedoch darfst du dir nicht gleich Träumereien hingeben, auf der anderen Seite ist das Graß meist doch viel grüner. Deshalb würde ich dir raten in deiner Freizeit Handwerk zu betreiben, wenn es passt wirst du ohne Probleme "hinüberwechseln" können. Auch eine Lehre ist mit 20 noch denbar, bedenke jedoch dass du "vorerst" weit unter deinem jetzigen Gehalt verdienen wirst. Ich kann dir nur raten, mach alles was du tust mit Herz dann wird schon das richtige dabei rauskommen.
Sorry, ENDE 30, ach ja. Egal, immernoch denkbar, musst nur den Meister überzeugen dich zu nehmen. Ich habe von solchen gehört, dass die Lehrlinge heutzutage nix taugen, wenn du deine Zeugnisse (gutes Arbeitszeugnis bezüglich Pünktlichkeit, Fleiss) vorlegst, werden denen die Augen übergehen. Das Problem ist eher, den richtigen Betrieb und Meister zu finden, nicht jeder ist auch menschlich in Ordnung. Daher falls es eine Ausbildung sein soll, mach erstmal Praktika, kannst dich ja von deiner Firma freistellen lassen dann wissen die schonmal woher der Wind weht!
Gurgl schrieb: > Sorry, ENDE 30, ach ja. Egal, immernoch denkbar, musst nur den Meister > überzeugen dich zu nehmen. Ich habe von solchen gehört, dass die > Lehrlinge heutzutage nix taugen, wenn du deine Zeugnisse (gutes > Arbeitszeugnis bezüglich Pünktlichkeit, Fleiss) vorlegst, werden denen > die Augen übergehen. Das Problem ist eher, den richtigen Betrieb und > Meister zu finden, nicht jeder ist auch menschlich in Ordnung. Daher > falls es eine Ausbildung sein soll, mach erstmal Praktika, kannst dich > ja von deiner Firma freistellen lassen dann wissen die schonmal woher > der Wind weht! Vielen Dank, Gurgl. Ich bin 30, also euphemistisch: Ende 20 ;-) Läuft auch der Weg zur eigenen Firma über diese Stationen: Ausbildung, Meistertitel?
Nun das würde ich schon sagen. Als Lehrling (ich war selbst einer) lernst du was es heist aus unmöglichen Situationen das beste zu machen. Oft sind es die Kunden die einen in den Wahnsinn treiben. Als studierter hast du davon (vermutlich) keine Ahnung. Als Lehrling bist du mitten im Geschehen und kannst menschlich wie fachlich wachsen und bekommst das was man "Berufserfahrung" nennt, du profitierst von dem Wissen was sich in dem Betrieb über Jahrzente angesammelt hast und bekommst ein Gefühl für die Dinge, lernst auch mit Frust umzugehen und eine gesunde Arbeitsauffassung. Dennoch ist es nicht zwingend. Hast du eine gute Idee, kannst du dich selbstständig machen. Der vorher erwähnte Kundenkontakt ist wichtig damit du erste Aufträge bekommst. So manch Einer kommt wie du Jungfrau zum Kinde an Aufträge, es hilft einfach wachsam zu sein und jede Anfrage, jede kleine Chance die sich bietet anzunehmen, dann kann es plötzlich ganz schnell gehen mit dem eigenen Betrieb.
Meistertitel benötigst du vor allem um ausbilden zu können. Wenn du der Typ dafür bist, kannst du deine Firma wie eine Familie aufziehen und immer wieder Lehrlinge aufnehmen. Dazu gibt es so etwas wie den "Meisterzwang". Ich kann nichts dazu sagen, kommt glaube ich darauf an welches Gewerbe du anstrebst und welche Art des Kundenkontaktes du pflegen willst. Da gab es auch schon Diskussionen im Forum darüber. Ruf bei der IHK an, informier dich im Vornherein darüber. Auch ein Anruf beim Finanzamt kann nicht schaden, oft verraten die mehr als sie dürfen.
Gurgl schrieb: > Nun das würde ich schon sagen. Als Lehrling (ich war selbst einer) > lernst du was es heist aus unmöglichen Situationen das beste zu machen. > Oft sind es die Kunden die einen in den Wahnsinn treiben. Als studierter > hast du davon (vermutlich) keine Ahnung. Als Lehrling bist du mitten im > Geschehen und kannst menschlich wie fachlich wachsen und bekommst das > was man "Berufserfahrung" nennt, du profitierst von dem Wissen was sich > in dem Betrieb über Jahrzente angesammelt hast und bekommst ein Gefühl > für die Dinge, lernst auch mit Frust umzugehen und eine gesunde > Arbeitsauffassung. Dennoch ist es nicht zwingend. Hast du eine gute > Idee, kannst du dich selbstständig machen. Der vorher erwähnte > Kundenkontakt ist wichtig damit du erste Aufträge bekommst. So manch > Einer kommt wie du Jungfrau zum Kinde an Aufträge, es hilft einfach > wachsam zu sein und jede Anfrage, jede kleine Chance die sich bietet > anzunehmen, dann kann es plötzlich ganz schnell gehen mit dem eigenen > Betrieb. Danke für die wertvollen Hinweise, Gurgl! Du hast meine Beschreibung gelesen. Ich habe beispielsweise in Physik in der Schule eine Spule gedreht (Elektromotorbausatz), und man hat mir nicht geglaubt, dass ich das ohne Maschine gemacht habe. Welcher Bereich hat denn Zukunft im Handwerk und würde meiner Beschreibung passen? Ist natürlich wieder so eine Jackpotfrage, aber kannst Du was empfehlen? Danke
Ja läuft er. Problem ist das du in diesem Bereich keine Berufserfahrung vorweisen kannst. Es dauert bis du alles kannst was du benötigst um die selbstständig zu machen. Allem voran Betriebswirtschaft, falls du selbständig werden willst kannst du dich ohnehin darauf einstellen das du über kurz oder lang im Büro hockst. Ich halte deine Ambitionen für schön, aber ob dass das richtige ist... Das Geld welches du als Master verdienen wirst bekommst du sehr wahrscheinlich nicht. Ich würde dir eher empfehlen etwas zu suchen was sich mit deiner Ausbildung und deinen Interessen verbinden lässt. Es gibt in der Industrie dafür durchaus Möglichkeiten und nach wie vor Jobs für Praktiker. Gegenwärtig bist du einfach in der Realität angekommen, ob es ratsam ist einem anderen Traum nach zu laufen ist fraglich. Ich schreibe bewusst Traum weil sehr viele von anderen Jobs romantische Vorstellungen haben die im Alltag nicht möglich sind. Im Grunde ist es das selbe wie mit deinem Studium ;)
Ich kann dazu nichts weiter sagen, ich bin selbst Informatiker :) Also wenn ich raten sollte: elektrische Antribe, Elektromotoren. Dazu gehört jedoch auch Beherrschung der Software um Spulen, Magnetfelder etc. zu berechnen und schnell landest du wieder im Ingeniörsbüro;)
Aufgewacht schrieb: > Vorab: Kein Trollbeitrag, auch, wenn es hart an der Grenze ist. Allein die Überschrift hat diese Grenze schon überschritten!
Peter N. schrieb: > Allein die Überschrift hat diese Grenze schon überschritten! Dabei ist noch nicht Donnerstag!
Peter N. schrieb: > Aufgewacht schrieb: > Vorab: Kein Trollbeitrag, auch, wenn es hart an der Grenze ist. > > Allein die Überschrift hat diese Grenze schon überschritten! Wieso, wenn ich jetzt erst begreife, was man hätte nach dem Abitur überlegen sollen? Bin leider jetzt erst in der Realität angekommen.
Aufgewacht schrieb: > Wieso, wenn ich jetzt erst begreife, was man hätte nach dem Abitur > überlegen sollen? Bin leider jetzt erst in der Realität angekommen. Ändern kannst du immer was, das kann dir keiner verbieten. Sei dir aber darüber im klaren welchen Weg du da gehen willst. Du bist eben keine 20 mehr und in einem alter wo sich in aller Regel alle etwas aufbauen. Änderst du deinen Weg grundlegend, verzichtest du auf gut und gern 10 Jahre
Nun ratsam ist es, ersteinmal den Job zu genießen. Du hast vermutlich 30 Tage Urlaub, mach was draus, du hast die Kohle um es dir gutgehen zu lassen. Das sind Privilegien, die andere überhaupt nicht haben. Vieles wovon du träumst lässt sich leicht in der Freizeit machen, du kannst dir Maschinen kaufen oder in freie Werkstätten oder so gehen. Du bist akut unzufrieden aber das auf hohem Niveau;) Warte noch ein halbes Jahr dann wird sich zeigen wie es weitergeht.
Such Dir einen Job im Service, z.B für elektronische Messgeräte bei R&S o.ä. Da brauchst Du deine theoretischen Kentnisse und kannst trotzdem praktisch arbeiten.
Vielleicht kannst du auch etwas nebenher zum Ingenieur-Beruf machen. Beispiel: Renovierungsbedürftige Eigentumswohnungen kaufen, teilweise oder komplett selbst renovieren und dann vermieten. Das kannst du komplett privat machen und irgendwann auch davon leben. Immer unter der Voraussetzung, dass man weiß was man tut ^^
Meine Zeit im Handwerk ist schon lange her, aber ich meine mich an etwas zu erinnern. Du kannst eine Ausbildung auch ohne Berufsschule machen, formal ist dann der Meister für die theoretische Teile der Ausbildung zuständig und verantwortlich. Als Ing solltest du dir das meiste selbst beibringen können. Sparst dir Zeit, musst nur ne Firma finden die das mitmacht.
Schlurp schrieb: > Und nein, als Handwerker kannst du nicht besonders viel verdienen. Als > Hilfsarbeiter bekommst du im Handwerk ca. ~11€/h und als Fachkraft mit > Berufsausbildung 14€/h. "Fachkräftemangel" hin oder her. Gibt in manchen Fachbereichen im Handwerk auch 20-25€/h. Auch für Ungelernte, solang die schon Berufserfahrung haben.
Reinhard S. schrieb: > Schlurp schrieb: > Und nein, als Handwerker kannst du nicht besonders viel verdienen. Als > Hilfsarbeiter bekommst du im Handwerk ca. ~11€/h und als Fachkraft mit > Berufsausbildung 14€/h. "Fachkräftemangel" hin oder her. > > Gibt in manchen Fachbereichen im Handwerk auch 20-25€/h. Auch für > Ungelernte, solang die schon Berufserfahrung haben. Ich möchte nicht übertreiben, aber mir fliegen die Sachen im Handwerk zu. Was einer durch seine Berufserfahrung löst, fühle ich in den Händen, wie man das machen muss. Kann man natürlich im VG nicht beweisen, vermutlich nur in einem Praktikum.
Mit 30 viel zu alt Willst du dich in der Berufsschule blamieren?
Hallo, ich habe von meinem Studium auch gelernt! Mein Fazit - ich kann mich auch immer wieder dafür begeistern wenn es "händisch" was zu machen gibt. Aber den alltäglichen langweiligen kranm wie Strippen ziehen überlasse ich doch lieber anderen, denn ACHTUNG: auch das handwerklich Arbeiten stellst du dir villeicht auch idyllisch vor. Die Realität ist vermutlich eine andere. Meine Devise: Ich mache meinen Ingenieurs-/Büro-/Bildschirm-Job und wenn ich Lust habe was händisches zu tun, kann ich dies in meiner Freizeit machen. Glaube mir, du wirst schnell die Lust verlieren wenn du dein "hobby" zum Beruf machst. Wenn man gezwungen ist etwas tag täglich zu leisten, unter Zeit- und Gelddruck, verfliegt der Spaß ganz schnell. Deine privaten Basteleien kannst du auch mal liegen lassen oder das der "Kunde" murrt und dir die Kohle nicht gibt! Gruß
Versuche in deinem Job zu bleiben und deine Qualitäten herauszustellen. Stell dir einfach vor du wirst der "Junge für Alles" in der Firma, wenn es um Handarbeiten geht. Mehr und mehr wirst du deinen Platz finden der dir Spaß macht. Aller Anfang ist hart!
Nicht zu vergessen: Bei Ingenieursbezahlung!
Mut zur Wahrheit schrieb: > Mit 30 viel zu alt > > Willst du dich in der Berufsschule blamieren? In solchen Kategorien habe ich nach dem Abi auch gedacht! Was nützt es, wenn man im Ingenieurberuf fliegt, weil man nichts kann. Man sollte beruflich nur seinem Talent folgen. Ich würde jetzt eine Millionen € stehen lassen für nochmal 19 zu sein und dann als Schneider oder Änderungsschneider anfangen zu können.
Mut zur Wahrheit schrieb: > Mit 30 viel zu alt > > Willst du dich in der Berufsschule blamieren? Das stört da keinen. Je oller, desto doller :)
Mut zur Wahrheit schrieb: > Mit 30 viel zu alt > Willst du dich in der Berufsschule blamieren? Das ist Unsinn. Das Gegenteil ist der Fall. Wenn du wirklich gut bist, werden die Schüler dich anhimmeln und jeder wird zusammen mit dir lernen wollen. Jugendliche wollen von erfahrenen Erwachsenen lernen. Auch wenn sie dies natürlich nicht zugeben :)
Marie schrieb: > Das ist Unsinn. > Das Gegenteil ist der Fall. > Wenn du wirklich gut bist, werden die Schüler dich anhimmeln und jeder > wird zusammen mit dir lernen wollen. > > Jugendliche wollen von erfahrenen Erwachsenen lernen. > Auch wenn sie dies natürlich nicht zugeben :) Vielen Dank.
Aufgewacht schrieb: > Ich würde jetzt eine Millionen € stehen lassen für nochmal 19 zu sein > und dann als Schneider oder Änderungsschneider anfangen zu können. Schneider? Wieso denn dat? Mal als Hobby vielleicht?
Aufgewacht schrieb: > Vor dem Studium hatte ich auch keine Ahnung, was > beruflich auf mich zu kommt. Das gilt für fast jeden Beruf. Statt realistische Beschreibungen, oft nur große Versprechungen und Null Perspektive. Da wird man zum Spielball von Größenwahnsinnigen und das jeden Tag. Wenn es doch mal besser läuft, dann nur, weil die Umstände günstiger waren aber das ist selten die Regel. Das ist dann reine Glücksache bei den Menschen, die ohnehin keinen Einblick in verborgene Vorgänge haben. Das öffnet dann der Willkür und Ungleichheit Tür und Tor. Veränderungen kann man nur durch Beziehungen realisieren oder man baut etwas Eigenes auf. Problem wird eine gute Idee sein, auf die noch kein anderer gekommen ist. Deswegen auch die offensichtlichen Ideensoaps in der Glotze. (Höhle der Löwen, Das Ding des Jahres...) Wenn man abhängig arbeiten geht, macht man sich zur gerechten Beute anderer, die keine Skrupel haben, diese Schwäche auszunutzen. Was will man sein? Opfer oder Täter?
Ein sehr guter Schulfreund aus dem Abitur hat auch erst Anfang Dreißig sein ungliebtes Dauerstudium abgebrochen. In der Oldtimerwerkstatt seines Vertrauens hat er eine KFZ Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Mit Berufsschule -dort keine Probleme -weder mit Mitschülern noch mit Lehrern. Dazu konnte er verkürzen. Nun macht er etwas - was ihm Spaß macht und erfüllt. Nur seine Hobbyoldtimer werden etwas vernachlässigt bzw durch andere Marken als in der Werkstatt ergänzt. Denn merke - wenn ein Hobby zum Beruf wird - ist ein neues Hobby nötig. VG Maik P.s. wenn Du als Ing. Gerne mxl was handwerkliches machst: geh in die Entwicklung bei einem KMU - wivDu Deine Prototypen ggfs auch selbst schnitzen kommst. Dann hast Du alles.
Hi, Auch wenn ich das ganze, trotz (oder gerade wegen) der Nicht-Troll beteuerungen für einen Troll Beitrag halte, das grundsätzliche Thema kann man ja mal diskutieren. Auch für spätere "Googler..." Aufgewacht schrieb: > Kann ich jetzt, Ende 20 den Beruf noch wechseln? Mit Ende 20/Anfang 30 kann man theoretisch noch in jeden Beruf wechseln. Auch noch zur Polizei oder Feuerwehr sofern die körperlichen Vorraussetzungen stimmen. Es wird aber für diese Verbeamtungsjobs schon so kanpp das man sich schon jetzt bewerben müsste, wobei das genaue Alter von Bundesland zu Bundesland und von Laufbahn zu Laufbahn unterschiedlich sein kann. In der freien Wirtschaft gilt sowieso nur das was der Chef meint einstellen zu wollen. Ausnahme nur wo Mindesqualitfikation vorgeschrieben ist. (Aber das ist halt eine Qualifikationsfrage) Aber mit Masterabschluss in einer Ingenieursfachrichtung eine technische Ausbildung anfangen zu wollen ist mit -mit verlaub- hirnrissig. Davon abgesehen das man mit diesem Abschluss bereits die Berechtigung für das Führen eines Betriebes AUCH in Bereichen mit Meisterpflicht besitzt. Es muss nur halbwegs der Betriebsbereich zum Studienfach passen. Zudem muss in bestimmten Bereichen durch eine spezifische Prüfung ein Anflug von Fachkunde nachgewiesen werden die der Gesetzgeber für unbedingt notwendig erachtet und die sonst Teil der Meisterprüfung sind. Das ist für alle Betriebe die Ausbilden wollen die pädogische Eignung die zusätzlich zur achlichen Eignung vorhanden sein muss. Wer diese nicht im Rahmen der Meisterprüfung nachgewiesen hat muss, bevor er ausbilden darf, die Ausbildereignungsprüfung ablegen. (Nicht sonderlich kompliziert... Vom Maurer über Raumpfleger zu Bankkaufleuten usw. machen alle dieselbe Prüfung.) Dies ist aber nur nötig wenn man ausbilden will und keinen geeigneten Angestellten hat der als "Ausbilder" zumindest auf dem Papier in Frage käme. Will man nicht selbst ausbilden oder hat Beschäftigte mit dem Schein kann man darauf verzichten. Einen Betrieb z.B. für Radio- und Fernsehtechnik mit Reparatur usw. darf ein Master ET ohne weiteres aufmachen. (Muss sich natürlichbei der HWK eintragen lassen) Einen Betrieb zur Elektroinstallation jedoch nicht. Hier will der Gesetzgeber (und vor allem die EVU) einige fachspezifische Kenntnisse nachgewiesen haben. Daher wird der Sachkundenachweis TREI verlangt. Die Elektromeister weisen diese Sachkunde in Form des Sicherheitsscheins während der MEisterprüfung nach. Für Nicht-Meister gibt es spezielle Sachkundeprüfungen. Mit bestehen dieser beiden Prüfungen darf man als Ing. ET nach Meldung bei der HWK ALLES! was ein Elektromeister darf. Und in einigen speziellen Dingen sogar noch mehr (Da geht es dann aber um Sachverständigenaufgaben wie beim TÜV... Nicht um HAndwerksbetriebe) Beide Prüfungen sind überschaubar und selbst mit vorbereitenden Kurs (der bei einem halbwegs intelligenten Menschen das bestehen zu 99% ermöglicht) zusammen immer noch billiger als üblicher Ing. Monatslohn. Das teure sind dabei die Kurse, die Prüfungen kosten fast nichts. (~150 Ausbilderschein, ~250 TREI - wenn ich das richtig im Kopf habe. Beides innerhalb einer Woche zu haben) Aufgewacht schrieb: > Wenn man wirklich die Begabung hat, die ich beschrieben habe, kann man > auch als (selbstständiger) Handwerker viel verdienen? Im Handwerk verdient man nur als Selbständiger wirklich gut. (Aber längst nicht alle Selbstständigen verdienen gut) Ausnahmen sind einige wenige hochspezialisierte Berufe. Hörgerätetechniker o.ä. sollen z.B. recht passabel bezahlt sein. Oder wenn man einer von wenigen Spezialisten für spezielle Verfahren in der Restauration ist. Ein "Einfach nur guter Handwerker" jedoch kann als Angestellter in einem echten HAndwerksbetrieb vom Gehalt keine wirklich großen Sprünge machen. Daher bessern sich ja so viele ihr Gehalt mit selbstständiger Tätigkeit am Abend und am Wochenende auf. (Steuer- und Sozialabgabenfrei versteht sich ;-) ) Aufgewacht schrieb: > Mit dem > Berufsalltag eines Ingenieurs, seinen typischen Aufgaben im Unternehmen > habe ich mich überhaupt nicht beschäftigt. Ich kannte dazu lediglich > etwas von Bekannten. Vor dem Studium hatte ich auch keine Ahnung, was > beruflich auf mich zu kommt. Sofern du doch kein Troll bist, dann hast du dich auch jetzt nicht mit dem Berufsalltag von Ingenieuren beschäftigt... Du kennst nur die eine Art von Alltag die zu deinem Job gehört! Aber es gibt eine ganze Fülle von Tätigkeitsbeschreibungen die ein ET-Ing ausfüllen kann. Das können die typischen Sacharbeiterjobs irgendwo im IGM Großkonzern sein, die nur deshalb von einem Ing. gemacht wurden, weil die vorher auch von einem Ing. gemacht wurden, der den Job von einem Ing übernommen hat der auf diesen Posten versetzt wurde nachdem man die Computer eingeführt hat und die Massen von "Rechensklaven" irgendwo anders im Betrieb unterkommen mussten. Meist langweiligster Papierkram aber mit gutem Schmerzensgeld. Oder die "richtigen" Ing. Jobs die man in den Konzernen so findet. Entwicklung, Planung, QM & QS. Alles sehr Spezialisiert, aber zumeist Dinge für die man Teile der Studieninhalte wirklich braucht. Daneben gibt es zahlreiche Ing. im Vertrieb/Aussendienst. Aber auch das muss einem Liegen. Und natürlich gibt es dann noch die Bereich die deinen Interessen an handwerklichen Tätigkeiten am ehesten entgegenkommen dürften: Zum einen die Inbetriebnahme wo du als Ing. den Aufbau von Anlagen planst und vor Ort überwachst. Oft auch selber fleissig mal HAnd anlegst wenn es klemmt. Vor allem wenn mal etwas nicht so glatt läuft auch mal ordentliches Improvisiationstalent beweisen musst. Oder halt der Service. Etwas überschaubarer, aber immer noch oft "live am Objekt" Davon abgesehen ist es natürlich auch möglich zu einer der technischen Überwachungsorganisationen zu gehen und vor Ort die Sicherheit von elektrischen oder mechanischen Anlagen zu prüfen (Aufzüge, Kräne usw.) Als MAster ET könntest du sogar Kraftfahrzeugsachverständiger mit allen Befugnissen werden (Bei TÜV/Dekra), also nicht nur Plaketten kleben, sondern auch Einzelzulassungen erteilen und Fahrprüfungen abnehmen... Oder du gehst in einen kleineren Betrieb mit höherer zweistelliger bis kleinerer dreistelliger MA Zahl. ISt leider oft (aber nicht immer!) etwas schlechter bezahlt als beim großen Konzern, dafür ist das Aufgabenspektrum breiter. Auch da hängt es natürlich etwas vom Aufgabengebiet ab. Ein für den Bereich QM eingestellter Ing. wird auch im kleineren Betrieb wohl nur im Ausnahmefall vom Papier wegkommen, aber bei jemanden der HW Entwicklung macht ist es dann nicht so ungewöhnlich das er zwar den größten Teil der Arbeitszeit seine normalen Aufgaben macht, aber bei Bedarf auch mal in der Reparatur/Service einspringt oder auch mal eine Auslieferung betreut wenn es etwas anspruchsvoll ist (oder vor Ort noch Arbeiten gemacht werden müssen) Auch kann es, je nach individuellen Fähigkeiten und Interessen, auch mal sein das man auch mal mechanische Aufgaben übernimmt. An der Drehbank einen Prototyp oder Spezialwerkzeug dreht, einfach weil man der eine ist der es kann und es gerade gebraucht wird. (In Firmen mit eigenen Angestellten für Mechanik unwahrscheinlich, in Firmen wo mechanische Arbeiten die Ausnahme sind kenne ich das häufiger) Und dann gibt es natürlich noch das absolute Extrem: Der kleine Laden mit nicht einmal 10 Mitarbeitern. Da bis du wirklich irgendwie in allen Bereichen Tätig, Und sei es nur um plötzliche Krankheitsausfälle zu überbrücken. Es gibt also eine riesen Spanne von Tätigkeiten die man mit einem Ing. Abschluss ausüben kann. Man muss sich nur Umschauen. Und auch die schlechter bezahlten Tätigkeiten liegen bis auf ganz wenige Ausnahmen noch so einiges über dem was man als angestellter Meister in einem Handwerksbetrieb so bekommen würde. Und es ist ja nicht gesagt das man keine interessante UND gut dotierte Stelle finden kann. Gruß Carsten
Ende 20? Wie niedlich! Ich bin jetzt ende 30 und weiß, dass ich mit ende 20 noch ungeahnte Möglichkeiten gehabt hätte. Schnell ist die Zeit vergangen. Nun habe ich Familie, Haus, Auto und Boot, graue Haare und muss alles immer schön finanzieren. Wobei ich nicht sicher bin, ob das mit dem Boot auf Dauer rentabel ist. Ich habe meine Weichen auch sicherlich nicht optimal gestellt und muss mich jetzt einfach damit abfinden. Ich hatte tatsächlich auch überlegt, einen Handwerksbetrieb zu gründen, aber es gibt dort immer einige Dinge, die ich nicht möchte. Meistens ist man beispielsweise im direkten Kontakt mit den Kunden, in den meisten Fällen sogar vor Ort. Das ist einfach nicht mein Ding. Andererseits hat Handwerk unschlagbare Vorteile. Handwerkliche Dienstleistungen lassen sich nicht ins Ausland verlagern. Man profitiert immer von seinem Heimvorteil. Wenn man gut ist, kann man (als Inhaber) nach einigen Jahren stattliche Kohle verdienen. Der Preis dafür ist natürlich 1. Fleißig sein, 2. Fleißig sein, 3. Fleißig sein. Ansonsten Disziplin und sich nicht von Rückschlägen oder schlechten Kunden ins Bockshorn jagen lassen. Mit entsprechender Erfahrung ist Ende 20 meiner Meinung nach optimal. Es existiert etwas Lebenserfahrung (was kein 18-Jähriger von sich behaupten braucht), in der Regel ein gewisses Gespür für Pragmatik und Belastbarkeit. Mitte 30 nimmt die durch verschiedene Einflüsse stetig ab. Wenn Du meine Meinung hören willst: Wenn Du weißt, was Du machst und über die notwendigen Kenntnisse und idealerweise finanziellen Background oder vielleicht über einen Bürgen verfügst: nicht Hätte, nicht könnte, nicht würde, sondern MACHEN!
:
Bearbeitet durch User
Eines wollte ich noch ergänzen: Mach das NIEMALS nur wegen des Geldes! Die Arbeit ist insgesamt ein schwerer Brocken, das muss man einfach wollen. Hast Du Bekannte, die einen Betrieb führen oder dort arbeiten, kannst Du dich natürlich dort informieren. Du kannst auch ein Existenzgründersemiar besuchen, das ist, je nach Qualität, relativ aufschlussreich. Viele Banken verlangen sogar einen Nachweis über die Teilnahme an einem solchen Seminar, wenn Du einen Kredit aufnehmen möchtest.
Stift, hol die Brotzeit! Lehrjahre sind keine Herrenjahre!
Aufgewacht schrieb: > Peter N. schrieb: >> Aufgewacht schrieb: >> Vorab: Kein Trollbeitrag, auch, wenn es hart an der Grenze ist. >> >> Allein die Überschrift hat diese Grenze schon überschritten! > > Wieso, wenn ich jetzt erst begreife, was man hätte nach dem Abitur > überlegen sollen? Bin leider jetzt erst in der Realität angekommen. Du kennst nict wirklich ein ET-Studium?! Was das persönliche Geschick in den Fingern betrifft kommt man schon erheblich eher mit der Wirklichkeit in Kontakt als erst ein Jahr nach dem Studium. Beispiels Ingenieursvorpraktikum, nochmal Praktikum im Studium, dazu Werksstudent. Daher glaubt dir keiner die Trollgeschichte hier. Man kann auch als Ingenieur einen Berufsweg wählen der viel Geschick in den Fingern erfordert (Versuchsingenieur, Inbetriebnahme, Wartung) man muss da nicht auf Handwerker 'downgraden'.
Gurgl schrieb: > Versuche in deinem Job zu bleiben und deine Qualitäten > herauszustellen. > Stell dir einfach vor du wirst der "Junge für Alles" in der Firma, wenn > es um Handarbeiten geht. Mehr und mehr wirst du deinen Platz finden der > dir Spaß macht. Aller Anfang ist hart! Ich denke auch dass du nicht gleich Komplett den Beruf wechseln musst, Es gibt sicher auch für ein Elektroingenieur Tätigkeiten bei den ma regelmäßig was erschaffen kann. Ich selbst bin als Informatiker im Embedded Bereich unterwegs und eigentlich gabs immer einen in jeder Firma, der hatte seine kleine Werkstatt in der Ecke und hat uns dann bei Bedarf mal schnell was gebastelt um das Problem zu lösen. Du solltest halt ein Arbeitgeber finden bei welchen du der Hardware Guy werden kannst. Sie dich einfach etwas auf den Arbeitsmarkt um, gerade bei den KMUs solltest du einen Arbeitgeber finden können der deine Handwerklichen Fähigkeiten gut mir einer Ingenieur Tätigkeit verbinden kann. Hier in Berlin hat zum Beispiel vor wenigen Wochen ein Drohnen Hersteller wie blöd Leute gesucht die auch Handwerklich was drauf haben um eine neue Drohengeneration zu entwickeln.
imonbln schrieb: > Sie dich einfach etwas auf den Arbeitsmarkt um, gerade bei den KMUs > solltest du einen Arbeitgeber finden können der deine Handwerklichen > Fähigkeiten gut mir einer Ingenieur Tätigkeit verbinden kann. Ja, dem kann ich voll zustimmen. Gerade im Sondermaschinenbau gibt es unzählige Aufgaben für Ingenieure und Wissenschaftler, die sich nicht zu schade dafür sind, an der Maschine Hand anzulegen. Und das natürlich zum Stundensatz eines Ingenieurs und nicht etwa Arbeiters. Ich mag solche Projekte auch mit Abstand am liebsten. Typisch für solche Tätigkeiten ist z.B. die Fehlersuche in einer Anlagensteuerung. Ich habe es selbst schon erlebt, dass vermeintliche Softwarefehler dadurch verursacht wurden, dass z.B. Sensoren mechanisch so ungünstig angebracht waren, dass sie die Vibrationen der Maschine aufnahmen und dadurch fehlerhafte Signale erzeugten. Oder dass sich Lichtschranken an anderen Stellen befanden als anhand von Spezifikationen oder Konstruktionszeichnungen angenommen. Oder dass auf Grund einer Fehlbestellung ein Steckverbindertyp ohne mechanische Verriegelung eingebaut wurde und sich im Laufe der Zeit die Steckverbindungen lösten. Oder dass sich niemand Gedanken über elektrische Masseverbindungen gemacht hat und der Strom nur über zufällige elektrische Verbindungen zwischen Gehäuseteilen und Schaltschrank zurückfloss. Wenn ein Kunde nach teils monatelanger eigener vergeblicher Fehlersuche und existenzbedrohender Produktionsausfälle einen extern beauftragt, muss man aber auch mit dem entsprechenden Druck umgehen können und die eigene Fehlersuche konsequent durchziehen. Wer das kann, hat entsprechende Erfolgserlebnisse, die auch ordentlich vergütet werden.
:
Bearbeitet durch User
Eventuell hast einfach das falsche zutun um deine Probleme zulösen... ein Teil der Problemlösung ist auch das Produkt zuentwicklen, Prototpyen aufzubauen etc., dazu musst Du nicht in den Handwerk gehen, sondern bleibst in der Entwicklung nur ein anderer Bereich.
Wahrscheinlich ist er im Vordiplom rausgeflogen. Viele packen das harte Studium nicht.
Wie andere schon geschrieben haben, such Dir einen Job wo Du als Ingenieur eine größere Bandbreite hast. Sondermaschienenbau wäre so etwas, da ist es nicht unüblich, dass der Entwickler auch Inbetriebnahme macht. "Größere Bandbreite" ist eine eher karrierekompatible Ausdrucksweise für das, was du willst. Finger weg von Prüf- und Gutachtertätigkeiten! Die können zwar sehr gut bezahlt sein, aber da darfst dann doch nichts selbst anfassen!
Aufgewacht schrieb: > ich kann eine Uhr komplett zusammenbauen ohne Lupe und > mit improvisiertem Werkzeug. Hehe, das konnte ich mit Mitte 20 auch noch. Mit Mitte 30 habe ich mit Brille noch gut genug gesehen, um 1,27 bequem Löten zu können. Mit Mitte 45 kriege ich schon unter der Lupe die Motten, wenn ich sowas machen muss. Gott-Sei-Dank habe ich rechtzeitig den Absprung geschafft.
Aufgewacht schrieb: > Heizungsinstallation würde mir auch gefallen. Dann wechsel jetzt, alle suchen, finden keine Gesellen/Azubis und können sich vor Aufträgen nicht retten.
HansBert schrieb: > Aufgewacht schrieb: > Heizungsinstallation würde mir auch gefallen. > > Dann wechsel jetzt, alle suchen, finden keine Gesellen/Azubis und können > sich vor Aufträgen nicht retten. Was ist denn daran so toll, Heizungen zu installieren? Reich wird man damit sicher auch nicht.
>Was ist denn daran so toll, Heizungen zu installieren? Reich wird man >damit sicher auch nicht. Momentan kann man als Chef schon reich werden. Versuch mal ein Termin zubekommen :)
> Re: Falsche Berufswahl, späte Entscheidung für das Talent
Ich bin Lichtableser geworden. Später zeigte sich jedoch das mein Talent
mehr im Bereich Gasableser liegt.
Torben schrieb: > Was ist denn daran so toll, Heizungen zu installieren? Reich wird > man >damit sicher auch nicht. > > Momentan kann man als Chef schon reich werden. Versuch mal ein Termin > zubekommen :) Das allein macht noch lange nicht reich.
Also grundsätzlich: Nein mit 30 bist du definitiv nicht zu alt noch mal eine duale Ausbildung zu beginnen. Ich habe meine erste Ausbildung mit 15 gemacht. Meine zweite dann mit 25. Ich hatte immer Mitschüler die 30+ waren. Das waren halt nur in der Regel keine Akademiker, sondern Studienabbrecher oder Leute die etwas sehr spezielles erlernt haben und deren Fabrik geschlossen wurde und nun umschulen. Bei meiner zweiten Ausbildung gehörte ich auch zum alten Eisen und wir wurden sowohl von den Mitschülern als auch den Lehrern immer sehr geschätzt und voll integriert. Was natürlich stimmt ist, man muss ein gewisses Stück über seinen eigenen Schatten springen denn es ist durchaus komisch als "älterer" auf dem Pausenhof zu stehen wo teilweise Kinder rumlaufen die ein halbes Leben jünger sind als du. Ein Stück kann ich dich sogar verstehen. Nach meiner zweiten Ausbildung, bei der ich parallel noch studiert hatte, bin ich intern auf eine Akademiker Position gewechselt und war dort dermaßen unglücklich und latent überfordert, dass ich nach einem Jahr in ein anderes Unternehmen gewechselt bin in eine Spezialisten Position aus meinem Ausbildungsbereich. Ich liege hier zwar im Schnitt immer zwei EG Stufen unter anderen Akademikern, aber verdiene trotzdem fast 50% mehr als vorher als Akademiker in einer KMU. Von daher stört mich das Gehalt nicht mehr. Was ich allerdings auch empfehlen kann: Schau erstmal ob es nicht auch mit deinem Studienhintergrund Möglichkeiten gibt, mehr praktisches zu machen. Beispielsweise Inbetriebnahme oder Service o. Ä. Aber wenn du denkst dass dir Heizungen installieren o. Ä. Spaß machen könnte und Selbständigkeit für dich eine Option ist, dann mal los. Im Handwerk wird gesucht wie doof. Und die Ausbildung kannst du bei guter Leistung ja auch um 1 Jahr verkürzen.
Kurios schrieb: > Ich liege hier zwar im Schnitt immer zwei EG Stufen unter anderen > Akademikern, Das ist natürlich bitter, das würde bei mir gehörig die Motivation drücken. > aber verdiene trotzdem fast 50% mehr als vorher als > Akademiker in einer KMU. Das beweist nur, wie mies Klitschen meistens bezahlen.
Kurios schrieb: > Also grundsätzlich: > > Nein mit 30 bist du definitiv nicht zu alt noch mal eine duale > Ausbildung zu beginnen. > Ich habe meine erste Ausbildung mit 15 gemacht. Meine zweite dann mit > 25. Ich hatte immer Mitschüler die 30+ waren. Das waren halt nur in der > Regel keine Akademiker, sondern Studienabbrecher oder Leute die etwas > sehr spezielles erlernt haben und deren Fabrik geschlossen wurde und nun > umschulen. > Bei meiner zweiten Ausbildung gehörte ich auch zum alten Eisen und wir > wurden sowohl von den Mitschülern als auch den Lehrern immer sehr > geschätzt und voll integriert. > Was natürlich stimmt ist, man muss ein gewisses Stück über seinen > eigenen Schatten springen denn es ist durchaus komisch als "älterer" > auf dem Pausenhof zu stehen wo teilweise Kinder rumlaufen die ein halbes > Leben jünger sind als du. > Ein Stück kann ich dich sogar verstehen. Nach meiner zweiten Ausbildung, > bei der ich parallel noch studiert hatte, bin ich intern auf eine > Akademiker Position gewechselt und war dort dermaßen unglücklich und > latent überfordert, dass ich nach einem Jahr in ein anderes Unternehmen > gewechselt bin in eine Spezialisten Position aus meinem > Ausbildungsbereich. Ich liege hier zwar im Schnitt immer zwei EG Stufen > unter anderen Akademikern, aber verdiene trotzdem fast 50% mehr als > vorher als Akademiker in einer KMU. Von daher stört mich das Gehalt > nicht mehr. > > Was ich allerdings auch empfehlen kann: Schau erstmal ob es nicht auch > mit deinem Studienhintergrund Möglichkeiten gibt, mehr praktisches zu > machen. Beispielsweise Inbetriebnahme oder Service o. Ä. Aber wenn du > denkst dass dir Heizungen installieren o. Ä. Spaß machen könnte und > Selbständigkeit für dich eine Option ist, dann mal los. > Im Handwerk wird gesucht wie doof. Und die Ausbildung kannst du bei > guter Leistung ja auch um 1 Jahr verkürzen. Vielen Dank für Deinen Post! Was mich momentan besonders ärgert ist, dass ich in meinem Beruf gehaltsmäßig nicht aufsteigen kann, da ich mich mit Ach und Krach so halten kann. Ich kann also keine Leistung erbringen, die eine Gehaltserhöhung rechtfertigt. Kann man als Handwerker mit eigenem Unternehmen 70000€/a verdienen, wenn es gut läuft oder ist das völlig utopisch alles? Das ist gehaltsmäßig so mein Traum. Aufgewacht
Kann dir keiner sagen, ja kannst du kann aber auch sein das du es nicht schaffst. Mit dir alleine wird das wahrscheinlich nichts werden, mit Mitarbeitern vielleicht schon. Hast du gutes Personal geht es, wenn nicht hast du nur Ärger.
Ich würde versuchen beide Tätigkeiten zu kombinieren, also irgendetwas mehr handwerkliches mit E-Technik Hintergrund. In Frage kommen z.B. Industrien wie - Windkraftanlagen - E-Mobilität (E-Bikes / -Roller) - Formel E oder Formel 1 (ja, auch da werden E-Techniker für den E-Zusatz-Motor gebraucht) Einfach mal kreativ nachdenken.
> Kann man als Handwerker mit eigenem Unternehmen 70000€/a verdienen, wenn > es gut läuft oder ist das völlig utopisch alles? Das ist gehaltsmäßig so > mein Traum. Das ist für Ingenieure mit eigenem Unternehmen überhaupt kein Thema. Da hat man am Ende des Berufslebens auch weder kaputte Kniescheiben noch weggeflexte Finger.
Aufgewacht schrieb: > Was mich momentan besonders ärgert ist, dass ich in meinem Beruf > gehaltsmäßig nicht aufsteigen kann, da ich mich mit Ach und Krach so > halten kann. Ich kann also keine Leistung erbringen, die eine > Gehaltserhöhung rechtfertigt. Wie wäre es dann damit, dass du deine Wissenslücken füllst und voran kommst? Eine gute eigene Leistung kann man sich erarbeiten, also Hintern hoch und los! > Kann man als Handwerker mit eigenem Unternehmen 70000€/a verdienen, wenn > es gut läuft oder ist das völlig utopisch alles? Das ist gehaltsmäßig so > mein Traum. Für mich klingen 70k eher nach einem Abstieg in untere Gehaltsregionen, die einem Ingenieursjob nicht gerade angemessen sind. Für einen Handwerker ist es dagegen ein gutes Gehalt.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.