Moin, aus einer PVC-Platte möchte ich kleine Objekte ausfräsen. Ein paar Taschen sollen durchgehen, ein paar sind nur 'Sacklöcher'. Die durchgehenden sehen auch gut aus, aber bei den anderen sind die Ränder mit Spänen zugeklebt. Die Späne hängen fest und lassen sich nicht ausblasen. Gefräst wird mit einem 0,6-mm-Fräser bei 20.000 U/min. Vorschub waren 100 mm/min und 50 mm/min. Ausblasen mit Luftpistole und dauerhaftes Ausblasen habe ich schon probiert. Das beste Ergebnis gab es bei einer Tiefenzustellung von 0,1 mm, aber das dauert dann ewig. Flüssigkühlung fällt leider raus. Mit einem Tropfen Öl gibt es nur öligen Matsch. Hier gibt es doch Leute mit Erfahrung. Was könnte man noch ausprobieren? Weniger oder mehr Drehzahl oder Vorschub?
bei 100mm/min und 20krpm nimmst du bei einem einschneider 0,005 mm pro umdrehung ab - glaube nicht dass das funktioniert. geh mit der drehzahl runter und dem vorschub hoch, so dass du tatsächlich späne schneidest und nicht nur das material heiss reibst.
Danke. Hast du Erfahrungen, welche Werte man nehmen sollte? So ein dünner Fräser hält halt auch nicht unendlich viel Querkraft aus.
Dussel schrieb: > Gefräst wird mit einem 0,6-mm-Fräser bei 20.000 U/min. Was hast Du für eine Fräsergeometrie? Ist das ein Einschneider oder Zweischneider? Gerade für Kunststoff bevorzuge ich eindeutig Einschneider, weil man dann nicht so einen hohen Vorschub nehmen muss. > So ein dünner > Fräser hält halt auch nicht unendlich viel Querkraft aus. Normal mehr als man so denkt. Das Problem ist meiner Erfahrung nach eher die geringe Steifigkeit von Hobbyfräsen und daraus resultierende Vibrationen als der eigentliche Vorschub. Die Gefahr bei zu niedrigem Vorschub ist Verschmieren und Schmelzen des Materials. Das ergibt dann genau Deine klebenden Späne, Abstumpfende oder Verklebende Fräser oder andere unschöne Effekte.
Gerd E. schrieb: > Was hast Du für eine Fräsergeometrie? Ist das ein Einschneider oder > Zweischneider? Das weiß ich gerade nicht. Es ist ein Fräser von Bungard. Der ist sicher nicht ideal für Kunststoff, aber was anderes in der Größenordnung habe ich nicht. Gerd E. schrieb: > Das Problem ist meiner Erfahrung nach eher > die geringe Steifigkeit von Hobbyfräsen und daraus resultierende > Vibrationen als der eigentliche Vorschub. Die Maschine war ein Schnäppchen für 25000€… Allerdings ist für kleine Fräser und hohe Drehzahlen ein Proxxonbohrer angeschraubt. Gerd E. schrieb: > Die Gefahr bei zu niedrigem Vorschub ist Verschmieren und Schmelzen des > Materials. Das ergibt dann genau Deine klebenden Späne, Abstumpfende > oder Verklebende Fräser oder andere unschöne Effekte. Auch dir danke. Dann probiere ich es nachher mal mit einem anderen Vorschub-Drehzahl-Verhältnis.
Ich fräse nicht wirklich viel, und kann dir keine speziellen Tips geben - nur allgemeines Grundwissen. Kunststoff fräsen nur mit Ein-, maximal 2-Schneider. Fräser so dick wie möglich wählen und so kurz wie möglich einspannen. Scharfen Fräser verwenden, also nichts womit du schon mal Metall bearbeitet hast. Auf Kühlung und Spanabfuhr achten, vor allem bei schmalen und relativ tiefen Schnitten (Tiefe>0,5*Breite). Und dann natürlich noch das was ich oben angesprochen habe: Darauf achten das UpM und Vorschub so hoch/niedrig sind, dass tatsächlich Späne geschnitten werden, und nicht nur am Material entlang geschabt wird. Im Bild ist eine 2mm dicke Polystyrol Platte bei der ich schätzungsweise mit 0,05-0,1mm Spänen geschnitten habe, weiß nicht mehr genau. Was ich noch weiß, ist das ich die niedrigste Drehzahl an der Fräse hatte (6kRpM), 3mm 1-Schneider (VHM, eigentlich "für Alu"), und das Ganze recht ruppig vom Vorschub her war. Das Schnittergebnis war aber OK - keine Verschmelzungen trotz Thermoplast.
Am Fräser kann ich nicht viel ändern. Spezielle Kunststofffräser sind da, aber so im Bereich von 10 mm. Das bringt nicht viel bei Taschen mit 5 mm Kantenlänge und 0,5 mm Rundungsradius. Ich werde mal probieren.
Jetzt habe ich es mal ausprobiert. Die Taschen werden deutlich besser, wenn ich mit 5000 U/min und 250 mm/min fräse. Leider werden die durchgehenden Konturen damit schlechter. Da ich aber beides jeweils schonmal zufriedenstellend hingekriegt habe, ist es wohl nur noch ein bisschen Ausprobieren. Danke für die schnelle Hilfe.
Evtl. am Rand ein bisschen was stehen lassen und am Schluss mit anderen Finish-Parametern nochmal abfahren? Macht man ja bei Metall auch so, wenn man schöne Oberflächen haben will.
Das habe ich auch gemacht, hat aber am Problem kaum was geändert. Die Späne waren aus irgendeinem Grund danach genauso da wie vorher.
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