Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Backlight LED aus altem LED-Fernserher weiter nutzen


von Micro (Gast)


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Hallo zusammen,

vielleicht könnt ihr mir auf die Sprünge helfen und habt sogar schon 
einen Forenbeitrag zum Thema. Leider ward ich nicht fündig, weswegen ich 
nun einfach mal Frage.

Ich habe hier einen alten Medion LED-TV demontiert. Das Display war 
gebrochen und er hatte kein Bild mehr. Was aber noch funktionierte war 
die Hintergrundbeleuchtung. Diese habe ich "gerettet" um $Dinge damit 
tun zu können.

Jetzt sollen die SMD-LEDs zu einer (indirekten) Wohnzimmerbeleuchtung 
umfunktioniert werden. Es sind jeweils 35 SMD-LED in Reihe geschaltet 
die mit 100V "befeuert" werden. Gemessen wurden dann 2,9V pro LED, was 
dann rechnerisch auch passt.

Die Frage: Habt Ihr hier irgendwo schon eine Schaltung dokumentiert, 
Trafo, Gleichrichter, Vorwiderstände, mit der man das bauen kann? 
Alternativ, da ich nicht unbedingt basteln muss, gibt es so etwas schon 
fertig zu kaufen? Es genügt ein AN|AUS.

Mir ist es im Grunde egal ob da nun 100V bei raus kommen und ich die 
LEDs so wieder verschalte wie jetzt oder ob da 3V bei raus kommen, zum 
einzelnen beschalten der LEDs. Ich will die Bänder sowieso trennen. 
Kommt dann halt nur auf die Verdrahtung an. Ich denke die 100V wären am 
vernünftigsten. Aber vllt. hat hier ja einer noch eine andere Idee.

Ich danke Euch schon mal.

: Verschoben durch Moderator
von Harald W. (wilhelms)


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Micro schrieb:

> Jetzt sollen die SMD-LEDs zu einer (indirekten) Wohnzimmerbeleuchtung
> umfunktioniert werden. Es sind jeweils 35 SMD-LED in Reihe geschaltet
> die mit 100V "befeuert" werden.

Da würde sich ein Kondensatornetzteil anbieten. Das solltest
Du aber nur verwenden, wenn Du dich mit dessen Tücken auskennst.

von Micro (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Da würde sich ein Kondensatornetzteil anbieten

Berührungssicher lässt sich an der Stelle eher nicht verwirklichen. Zwar 
ist das Licht nicht erreichbar, aber eben auch nicht ausgeschlossen 
hinter die Leiste zu greifen. Und flimmerfrei sollts auch sein.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Micro schrieb:
> Jetzt sollen die SMD-LEDs zu einer (indirekten) Wohnzimmerbeleuchtung
> umfunktioniert werden. Es sind jeweils 35 SMD-LED in Reihe geschaltet
> die mit 100V "befeuert" werden. Gemessen wurden dann 2,9V pro LED, was
> dann rechnerisch auch passt.
>
> Die Frage: Habt Ihr hier irgendwo schon eine Schaltung dokumentiert,
> Trafo, Gleichrichter, Vorwiderstände, mit der man das bauen kann?

Eine solche Schaltung befindet (bzw. befand) sich bereits in dem 
Fernseher, den du zerlegt hast.

> Mir ist es im Grunde egal ob da nun 100V bei raus kommen und ich die
> LEDs so wieder verschalte wie jetzt oder ob da 3V bei raus kommen, zum
> einzelnen beschalten der LEDs

Wenn du die LED nach Belieben neu verschalten willst, mach es doch wie 
in den LED-Strips. Für 12V immer 3 LED in Reihe mit einem gemeinsamen 
Vorwiderstand. Oder für 24V immer 6 LED in Reihe. Von diesen Gruppen 
kannst du dann so viele parallel schalten, wie du lustig bist. Bzw. 
wieviel Strom dein Netzteil hergibt.

Für welchen Strom du den Vorwiderstand auslegen mußt, kommt auf die LED 
an. Es wäre zweckmäßig gewesen, das im Betrieb des Fernsehers mal zu 
messen.

: Bearbeitet durch User
von Micro (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Eine solche Schaltung befindet (bzw. befand) sich bereits in dem
> Fernseher, den du zerlegt hast.

Die ist auch noch funktionstüchtig vorhanden. Ohne die hätte ich auch 
nicht erfahren mit welchen Spannungen die da arbeiten. ;o)
Ich würde ja sogar Bauteile davon verwenden, jedoch gibt es da zwei 
Probleme:

1. Inzwischen blicke ich nicht mehr durch was da wo ne Spannung regelt 
bzw. was ne Drossel oder Trafo sein soll.
2. Nach wenigen Minuten geht das Licht aus.

https://www.relectronic24.de/netzteilplatinen/440/mp5565-132v600-a

> Wenn du die LED nach Belieben neu verschalten willst, mach es doch wie
in den LED-Strips.

Hatte ich auch gedacht. Aber hätt ja sein können hier gibts noch ne 
andere schräge Idee. ,o)

von soso... (Gast)


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Du suchst sowas wie "boost LED driver for backlight applications".
Wie dieser Chip hier:
http://www.ti.com/document-viewer/TPS61196/datasheet

Das sind Boost-Wandler, die die LED-Stränge betreiben können, z.B. aus 
24V. Man verwendet sie - tada - um LED-Backlights für Monitore zu 
betreiben. Sowas gibt es wie Sand am Meer, weil das ein sehr gängiges 
Problem ist.

Wichtig wäre:
Schau mal, ob du nicht die LED-Stränge so verschalten kannst, dass du 
mit <60V auskommst, und verwende z.B. ein 24V-Netzteil, das 
Schutzkleinspannung ist zur Versorgung. Dann kannst du dir viel 
Sicherheitszirkus schenken.

Wenn du das nicht selber bauen willst, kannst du fertige Platinen 
nehmen. Musst du ebay oder Ali kucken. Ich kenn mich mit Fertigkram 
jedoch nicht aus.
Mal aus der Hüfte:
https://www.ebay.com/itm/Universal-LED-Inverter-for-Backlight-LED-Constant-Current-Board-Driver-Board-/272864678097
Musst halt nach "backlight led driver board" oder dergleichen suchen.

von Harald W. (wilhelms)


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Micro schrieb:

> Es ist aber eben auch nicht ausgeschlossen hinter die Leiste zu greifen.

Hast Du das Gehäuse weggeworfen? Das war ein Fehler.

von J. S. (pbr85)


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Es gibt genug KSQ-Netzteile von MeanWell, die bis 100V und höher gehen 
können. Auch Konstantspannungsversionen.

von Harald W. (wilhelms)


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J. S. schrieb:

> Es gibt genug KSQ-Netzteile von MeanWell, die bis 100V und höher gehen
> können. Auch Konstantspannungsversionen.

...was natürlich nicht das Problem mit dem Berührschutz löst...

von J. S. (pbr85)


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Harald W. schrieb:
> J. S. schrieb:
>
>> Es gibt genug KSQ-Netzteile von MeanWell, die bis 100V und höher gehen
>> können. Auch Konstantspannungsversionen.
>
> ...was natürlich nicht das Problem mit dem Berührschutz löst...

Man hat aber im Gegensatz zu deinem empfohlenem Kondensatornetzteil eine 
galvanische Trennung. Was die Leisten und den Berührschutz angeht: Was 
soll man dazu sagen? Entweder baut der Strangersteller diese 
berührsicher oder eben nicht. Das hängt von ihm selber ab. Die Rückseite 
lässt sich durch Epoxidharz etc. berührsicher machen, vorne kann eine 
Scheibe etc. drauf.

Geht alles, wenn man will und bereit ist sich den Aufwand zu machen.

: Bearbeitet durch User
von Micro (Gast)


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soso... schrieb:
> Schau mal, ob du nicht die LED-Stränge so verschalten kannst, dass du
> mit <60V auskommst, und verwende z.B. ein 24V-Netzteil

Ja, das kann man. Die Streifen müssen so oder so geteilt werden, da die 
Leuchtkraft von einem Streifen mit 14 (7+7) LEDs schon exorbitant ist. 
Es läuft wohl darauf hinaus.

Harald W. schrieb:
> Hast Du das Gehäuse weggeworfen? Das war ein Fehler.

Das Gehäuse war ein 80" TV. Ok, wenn ich eine Flächenleuchte hätte bauen 
wollen ...?! ;o)

Inzwischen habe ich aber eine Idee gehabt. Das Teil läuft jetzt mit 
Dauer-AN, habe die Funktionen dazu gefunden. Jetzt können wir es 
zumindest erst mal testen, bevor wir "einkaufen" gehen.

Danke .. ihr seid echt ne Hilfe gewesen. ;o)

von Gerald B. (gerald_b)


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Guck mal bei TME, was die so an LED Treibern haben und lasse dich 
inspirieren. In Frage kämen eine simple, analoge KSQ, wie der CL220 oder 
was simples, getaktetes, wie einen HV9922.

von Tany (Gast)


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J. S. schrieb:
> Es gibt genug KSQ-Netzteile von MeanWell, die bis 100V und höher gehen
> können. Auch Konstantspannungsversionen.

Das muß nicht über 100V sein. Er kann (und will) ja die Bänder trennen.
Ich würde nach Aufwand eines DC Netzteils orientieren.

von hjklö (Gast)


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Ich würde Dir auch eher raten, mit KSQ zu arbeiten, & möglichst
viele davon (z.B. gesamt /3, ergibt rund 35V = Kleinspannung &
damit kaum gefaehrlich) in Reihe zu schalten.

Du sparst Dir einfach die zusaetzlichen Verluste in den vielen 
Vorwiderstaenden (Verluste kosten Geld und machen "warm").

von hjklö (Gast)


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Ob Dir bei einer geschalteten KSQ welche mit recht niedriger
Frequenz (groeßere Teile, dafür aber unkritischer im Layout)
oder eher höher (klein, aber da muß "alles stimmen") zusagen,
kannst Du Dir aussuchen.

Du kannst auch Fertigmodule nehmen: Entweder CC(CV) faehige
oder nach CV suchen, die einfache Spannungsteiler-Feedback
haben (unterer Teiler wird Shunt, oberer Teiler durch LED-
Strang ersetzt).

Gibt es als Buck oder auch Boost (je nachdem, ob Deine DC-
Versorgung ober- oder unterhalb der nötigen KSQ-Komplianz
[KSQ max. V_out] liegt).

von Harald W. (wilhelms)


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Micro schrieb:

> Das Gehäuse war ein 80" TV. Ok, wenn ich eine Flächenleuchte hätte bauen
> wollen ...?

Davon bin ich bisher ausgegangen.

von Micro (Gast)


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hjklö schrieb:
> Ich würde Dir auch eher raten, mit KSQ zu arbeiten

Ja es ist schwierig nach etwas zu suchen wenn man die Antwort nicht 
kennt. Wer sucht auch nach "KSQ"?! ;o)

Bin da sogar fündig geworden. Denke das sollte alle meine "Probleme" 
lösen, falls meiner Frau dass Licht und die Lichtfarbe zusagt.

https://www.elv.de/mean-well-lcm-40-led-netzteil-2-80-v-42-w-dimmbar.html

von hjklö (Gast)


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Micro schrieb:
> https://www.elv.de/mean-well-lcm-40-led-netzteil-2-80-v-42-w-dimmbar.html

Jetzt willst Du doch den gesamten Strang (LED-Reihe) zusammenlassen?
(Trotz der gegebenen Ratschlaege und entgegen Deiner vorherigen Worte?)

Du bist Dir der Problematik bei so hohen Spannungen bewußt - Ja/Nein?
Weißt auch schon genau, wie Du den Berührschutz realisierst - Ja/Nein?

Was sind es denn überhaupt genau für LEDs (am besten exakte Bezeichnung
(ergibt das zugehörige Datenblatt) oder wenigstens alle 
Spezifikationen)?

Du willst Dimmen - Ja/Nein? Bist Glücklich mit Puls-Dimmung (und hast
auch PWM-Quelle) - Ja/Nein? Oder doch besser Variation des geregelten
Stromwertes (keine Pulse, und ueber Potentiometer stellbar) - Ja/Nein?

[Letzteres, I-Variation, auch mit geeigneten Schalt-KSQs/CC-Switchern.
Das heißt also nicht zwingend, daß man eine (für variablen I-Wert - je
nach Auslegung - oft verlustreiche(re)) lineare KSQ nehmen muß dafür.
Kann man aber, wenn nur Konstantspannung nur wenig oberhalb n * V_F.]


Ohne ein Mindestmaß an Wissen ist Eigenbau immer problematisch - hat man
das nicht, könnte man ja vielleicht den Ratgebern (teils...) glauben? 
:)

von hjklö (Gast)


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Hast Du nicht vielleicht/aus Zufall schon irgend ein DC-Netzteil mit
50 Watt herumliegen? Viele haben das, und man kann 2 Fliegen mit einer
Klappe schlagen (1.sichere Kleinspannung als Grundlage (nur noch DC-DC
KSQ nötig), 2.vorhandenes Netzteil einer nützlichen Aufgabe zuführen).

von hjklö (Gast)


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hjklö schrieb:
> 50 Watt

Sofern überhaupt nötig. Langlebiger *&* effizienter sind LEDs, wenn man
sie bei weniger Strom als max. erlaubt betreibt - ganz nebenbei auch
leichter zu kühlen. (Rechne doch nach, ob Dir weniger Lichtleistung
nicht eh (evtl. sogar lockerst) ausreicht.)

Das muß man schon alles vollst. durchdenken, bevor man kauft/baut.

von Harald W. (wilhelms)


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hjklö schrieb:

> Ohne ein Mindestmaß an Wissen ist Eigenbau immer problematisch

Insbesondere, wenn es um höhere Spannungen geht.

von Micro (Gast)


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hjklö schrieb:
> Jetzt willst Du doch den gesamten Strang (LED-Reihe) zusammenlassen?
> (Trotz der gegebenen Ratschlaege und entgegen Deiner vorherigen Worte?)

Ideen können zu Veränderungen führen

> Du bist Dir der Problematik bei so hohen Spannungen bewußt - *Ja*/Nein?
> Weißt auch schon genau, wie Du den Berührschutz realisierst - *Ja*/Nein?

Plexiglasrohr

> Was sind es denn überhaupt genau für LEDs (am besten exakte Bezeichnung
> (ergibt das zugehörige Datenblatt) oder wenigstens alle
> Spezifikationen)?

Man findet auf verlöteten SMDs ja immer genaue Bezeichnungen.

> Du willst Dimmen - Ja/*Nein*?

Fragen entfallen
> Bist Glücklich mit Puls-Dimmung (und hast
> auch PWM-Quelle) - Ja/Nein? Oder doch besser Variation des geregelten
> Stromwertes (keine Pulse, und ueber Potentiometer stellbar) - Ja/Nein?

hjklö schrieb:
> Hast Du nicht vielleicht/aus Zufall schon irgend ein DC-Netzteil mit
> 50 Watt herumliegen?

Nein, sonst hätte ich hier nicht nach Ideen gefragt.

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