Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik ESP8266 ESP-12E und Tasmota


von Markus Hohmeyer (Gast)


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Hallo zusammen,

wollte/möchte mich ein wenig mit IoT beschäftigen und habe mir deshalb 
bei der letzten Bestellung einen SOnOff Basic gegönnt. Im Grunde brauche 
ich das 230V Relais nicht, mir geht es hauptsächlich darum
- ein Thermometer über einen BME280 Chip zu implementieren
- alternative Firmware nutzen zu können
- kein extra Netzteil nutzen zu müssen
- später problemlos per OTA neue SW flashen zu können ohne einen 
Programmieradapter anschließen zu müssen

Leider ist in dem SOnOff aber mittlerweile ein ESP8285 verbaut, d.h.
- kein externer Speicher kann gegen einen größeren getauscht werden (da 
intern im ESP selbst integriert)
- Zugriff auf die I/O Pins eingeschränkt

Somit ist das Teil zum Spielen und Testen ganz schön, aber an Pins um 
I2C zu machen kommt man nur noch eingeschränkt ran: die anderen Bauteile 
sind im Weg um an die ESP Pins "gut" mit einem Lötkolben ranzukommen. Da 
mache ich mehr kaputt als heile, bzw. müsste vorher mehrere Bauteile 
auslösten um das sauber hinzubekommen (ja, bin ein Bratmaxe...).

Daher ist meine nächste Idee einfach ein ESP-12E Board zu nutzen (hat 
4MBit Flash und Pins nach außen) + Netzteil + irgendein Gehäuse. Ist 
zwar deutlich teurer, aber die Frage die ich mir nur stelle: muss ich da 
alles von Grund auf alleine machen, oder läuft da auch Tasmota, ESPeasy 
o.ä. drauf? also ist ein ESP-12 kompatibel zu einem ESP 8266? Blicke da 
nicht so ganz durch was es alles gibt...

Gruß,

Markus

von Stefan F. (Gast)


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Markus Hohmeyer schrieb:
> oder läuft da auch Tasmota, ESPeasy o.ä. drauf

Ja läuft.

> ist ein ESP-12 kompatibel zu einem ESP 8266

Die ESP-12 Module sind ESP8266+Flash+Antenne

von Markus Hohmeyer (Gast)


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Hallo Stefanus,

danke dir für die schnelle Antwort. Dann ist bei der nächsten Bestellung 
so ein Board mit dabei damit es auch mit dem Sensor klappt.

Danke und Gruß,

Markus

von Hans (Gast)


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Hallo,

es gibt auch ESP8266 Module mit integriertem Relais für weniges Geld ...


Ciao Hans

von my2ct (Gast)


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Hans schrieb:
> es gibt auch ESP8266 Module mit integriertem Relais für weniges Geld ...

Macht nix

Markus Hohmeyer schrieb:
> Im Grunde brauche ich das 230V Relais nicht

von Markus Hohmeyer (Gast)


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Hallo,

das einzige was ich benötige ist im Grunde die Versorgung über 230V. 
Ansonsten den I2C Bus und einen 5V toleranten Input. Bauraum spilet eine 
weniger wichtige Rolle, das kann auch ein größerer Klotz sein der noch 
mal in ein Bopla Gehäuse kommt...
Von daher bin ich mit einem LUA ESP-12 glaube ich glücklich.

Gruß, Markus

von Stefan F. (Gast)


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> was ich benötige ist im Grunde die Versorgung über 230V

Zur Stromversorgung empfehle ich ein Netzteil (Überraschung!).

> und einen 5V toleranten Input

ESP8266 haben keine 5V toleranten Eingänge. Vielleicht kannst du einen 
Spannungswandler davor schalten.

> Ansonsten den I2C Bus

ESP8266 haben keinen I²C Bus, das Protokoll kann aber per Software über 
zwei normale I/O Pins simuliert werden. Was dann leider noch fehlt ist 
eine hardwareseitige Entstörung der Signale. Deswegen halte die 
Leitungen kurz und verwendet relativ niederohmige Pull-Up Widerstände 
mit 2,2k Ohm.

> Von daher bin ich mit einem LUA ESP-12 glaube ich glücklich.

Was soll das sein? Ich helfe Dir mal, die Begriffe auseinander zu 
halten:

LUA ist Software, ein Script Interpreter, unter anderem verwendet im 
NodeMCU Projekt.

Tasmota ist eine andere Software, die hat mit LUA wiederum nicht zu tun, 
sondern eher mit Arduino.

ESPEasy hat auch nichts mit LUA zu tun.

ESP-12 ist ein gekapseltes Modul bestehend aus einem ESP8266 Chip + 
Flash Speicher + Antenne. Als Software ist meistens eine alte Version 
der AT-Firmware vorinstalliert.

Vielleicht gefällt Dir das Wemos D1 Mini Board in Version 2, darauf 
befindet sich ein ESP-12 Modul und ein USB-UART Interface. 
http://stefanfrings.de/esp8266/index.html#wemosd1mini

von Markus Hohmeyer (Gast)


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Hallo Stefanus,

- das mit dem Netzteil ist mir klar, da würde ich so ein einfaches 
Steckernetzteil nehmen, ggf. habe ich auch noch eins hier
- für den Input hätte ich einfach einen Widerstand und Z-Diode genutzt, 
da fließt ja kein Strom und "das muss schon so gehen"
- der I2C muss/soll ca. 1 bis 1,5m überbrücken, wobei die Taktung 
gaaaanz langsam erfolgen kann und auch die Updaterate eher im 15min 
Bereich sein darf. Das dies alles in SW passiert ist mir bewusst, sollte 
aber lt. Internet noch problemlos funktionieren. Wobei die meisten 
Schaltung nur den Pull-Up Widerstand  haben und das war es
- Als Modul dachte ich z.B. an ein "IZOKEE NodeMCU Lua Amica Module 
ESP8266 ESP-12E WiFi Internet Development Board Wireless Modul Mit 
CP2102 Chip Arduino Kompatibel (1x NodeMCU Amica)". Da schient alles 
drauf zu sein und daher hatte ich die ganzen Bezeichnungen... Bis jetzt 
habe ich ein wenig mit ATMega uC gespielt, aber außer LED blinken und so 
ist das recht unspannend. Mit dem ESP habe ich auch mal was greifbares 
zum Klicken.

Gruß,

Markus

von Stefan F. (Gast)


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>IZOKEE NodeMCU Lua Amica Module ESP8266 ESP-12E WiFi Internet Development Board

Scheint ein Nachbau vom NodeMCU Board zu sein. Nimm das ruhig.

von bingo (Gast)


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bei https://nodemcu-build.com/ kannst Du Dir eine individuelle Binary 
für LUA bauen lassen, die diverse Libs (z.B. für BME280 und I2C) 
enthält.

von René F. (Gast)


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Auch wenn der ESP8266 offiziell keine 5V toleranten GPIOs hat kann es 
durchaus sein das er dies problemlos übersteht, wir arbeiten teilweise 
eng mit den Chipherstellern zusammen und bei einem Chip sagte uns der 
Hersteller das die GPIOs von seinem Controller problemlos 60V wegstecken 
können, im Datenblatt war die Höchstgrenze allerdings mit 5,irgendwas 
Volt angegeben. Genaue Details möchte ich allerdings wegen NDA nicht 
preisgeben.

In einem älteren Datenblatt des ESP8266 stand auch das die Eingänge 
gegen Überspannung geschützt sind.

Es kann sich allerdings häufig auch lohnen den Chiphersteller zu 
kontaktieren. Häufig können Chips außerhalb seiner offiziellen Parameter 
betrieben werden.

Bei einem früheren Arbeitgeber suchten wir einen Transceiver, der auch 
bei sehr kalten Temperaturen problemlos arbeitete. Für den Bus gab es 
aber keinen mit -40°C Spezifikation, nur welche die offiziell ab 0°C 
arbeiteten. Ein Hersteller empfahl uns dann einen Typen und sagte uns 
das dieser bis ca. -20°C (genauen Wert weiß ich leider nicht mehr) 
problemlos seinen Dienst verrichtet. Dies war für uns dann ausreichend 
Reserve nach unten.

von Stefan F. (Gast)


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René F. schrieb:
> wir arbeiten teilweise
> eng mit den Chipherstellern zusammen und bei einem Chip sagte uns der
> Hersteller das die GPIOs von seinem Controller problemlos 60V wegstecken
> können

Ich kann nur dringend empfehlen, die I/O Pins mit maximal 3,6V 
anzusteuern - so wie es im Datenblatt steht. 5V ist reine Glückssache 
und 60V ist freundlich formuliert ein grober Irrtum. Kein CMOS Gatter 
dieser Größenordnung verträgt so viel Spannung am Gate.

> Es kann sich allerdings häufig auch lohnen den Chiphersteller
> zu kontaktieren.

Das haben schon andere versucht. Der einzige, der von Erfolg berichtet 
hat, zitierte eine Erklärung, dass man sich an die 3,6V aus dem 
Datenblatt halten soll. Alles was darüber hinaus geht, sei weder 
garantiert noch empfohlen.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

das Datenblatt des ESP8266 sagt:
All digital IO pins are protected from over-voltage with a snap-back 
circuit connected between the
pad and ground. The snap back voltage is typically about 6V, and the 
holding voltage is 5.8V. This provides protection from over-voltages and 
ESD. The output devices are also protected from
reversed voltages with diodes.

Das erklärt, warum die ESP8266 überleben, wenn wieder mal jemand sie 
direkt an einen 5V Arduino hängt.
Aber: Input High Voltage: VIH min. 0.75×VIO, max. 3.3 V.

Das erklärt dann, warum es nicht sonderlich zuverlässig oder garnicht 
ging.
Das logische Verhalten wird eben oberhalb 3,3V am GPIO nicht mehr 
garantiert.

Die Anmerkungen von René F. in Beitrag #5824943 können also durchaus 
stimmen, nur: es ist ein ESD-Schutz, also spielen Energiegehalt, 
Maximalstrom, Impulsdauer, Anstiegsgeschaindigkeit usw. usw. die 
entscheidende Rolle für das Überleben des GPIO. Die sichere Funktion ins 
dabei in keinen Fall garantiert, nur das er danach wieder funktioniert.

Wer also eine Würfelfunktion bauen will statt einer Datenübertragung, 
kann es gern machen.

Gruß aus Berlin
Michael

von Oliver S. (phetty)


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Nimm doch die Sonoff S20. Da kann man auch Tasmota drauf machen.

von Markus Hohmeyer (Gast)


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Hallo zusammen,

gestern kam das neue Spielzeug und bin wunderbar glücklich damit. Die 
IOs schalten sauber (nutze eine Z-Diode und R), die Z-Diode (RND 1N746A) 
tut brav ihren Dienst und da liegen nur insgesamt 3V3 an. Meine 1 und 0 
wird immer erkannt, hatte da noch nie eine Fehlfunktion.

@bingo: danke für den Link, kannte ich nicht. Habe es für einen ersten 
Versuch mal ausprobiert, das war ja wirklich simpelst. Jetzt möchte ich 
aber selber etwas drauf machen und lernen, von daher geht es jetzt 
weiter.

@Oliver: der neue SOnOff Basic (den habe ich ja) ist für mich als 
Anfänger alles andere als Bastlerfreundlich. Da ist jetzt ein ESP8285 
drauf, der ist von mehreren Bauteilen umgeben (=> du kommst schlecht mit 
dem Lötkolben ran) und es ist nur der GPIO2 rausgeführt (=> wenn der 
über Pull-down auf Masse leigt geht gar nichts...). Kurzum: das ist 
nichts für mich

Gruß, Markus

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