Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Lüfter doppelt ansteuern?


von Jürgen E. (juergen1958)


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Hallo,

ich habe einen 12-Volt Lüfter, den ich mit einem PMW-Regler per Hand 
regeln möchte. Als Spannungsquelle stehen mir zwar nur 5 Volt zur 
Verfügung; dies ist mit einen Step-up-Regler aber kein Problem. Der 
Lüfter soll jedoch immer laufen (wenn das Gerät an ist), entweder per 
Hand mit dem PMW-Regler eingestellt oder mit einer Mindestdrehzahl bei 5 
Volt. Getrennt funktioniert es ja; aber kann ich beides (einmal direkt 
an meine 5 Volt, einmal über den Step-up und PMW-Regler) zusammen 
anschließen, damit er eine Mindestdrehzahl hat?

Vielen Dank und viele Grüße
Jürgen

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Verwende doch einfach einen Step-Up Wandler, dessen Ausgangsspannung du 
von 5V bis 12V einstellen kannst. PWM brauchst du dann nicht.

von kornbrenner (Gast)


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Sollten Dir auch gute 4V zwecks Mindestdrehzahl reichen, und noch dazu 
bei PWM-Steuerung ebenfalls diese Drehzahl Mindestdrehzahl sein dürfen, 
könntest Du einfach beides überlagern. Dazu müßte nur eine Diode vor die 
5V-Quelle,
damit an dieser nicht die 12V-Pulse Schaden anrichten können.

Für 5V (bleibt so) und vollen (was die Schaltung bringt) PWM 
Stellbereich allerdings könnte man über ein Relais mit 12VDC 
Spulenspannung die 5V halt abschalten (lassen), sobald die 12V 
Versorgung anliegen würde.

Oder was anderes, je nachdem, ob Deine Funktionsbeschreibung (nicht) 
stimmt, (noch nicht) komplett ist, etc. pp. - möglich könnten schon auch 
andere bzw. erweiterte Schalt- Bedingungen sein. (Ist schon 
vorgekommen... :)

von kornbrenner (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Verwende doch einfach einen Step-Up Wandler, dessen Ausgangsspannung du
> von 5V bis 12V einstellen kannst. PWM brauchst du dann nicht.

Das ginge, wenn auch bei PWM dieselbe Midestdrehzahl gelten sollte
(und ist eindeutig die bessere Grundidee - meine war schlechter).

von kornbrenner (Gast)


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Sollte der Mann aber beides schon zur Hand haben, könnte man auch
meine Idee in Betracht ziehen (nur 1 Diode als Modifikation).

Oder ganz sicher besser, falls der vorh. Step-Up unveraenderliche
Ausfangsspannung haette (Feedbackteiler integriert im Controller),
was aber vermutlich recht selten sein dürfte.

von Jürgen E. (juergen1958)


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Hallo,

danke für eure Antworten. Ja, das war auch mein erster Gedanke; jedoch 
habe ich keine kleinen Step-Up-Wandler gefunden; wo man einen 
anständigen Knopf anbringen kann, um die Voltzahl einzustellen. ( Ich 
brauche max. 0,2 Ampere). Die Einstellschrauben sind doch recht fummelig 
einzustellen; für einmal ja OK. Daher wollte ich es zweistufig machen. 
PMW brauche ich eigentlich nicht; aber schaden tut es ja auch nicht.

Ich habe eben mal probiert, der Lüfter läuft bei gut 3 Volt an und macht 
bei 4 Volt auch vermutlich genug Luft, so dass es wohl auf eine Diode 
hinausläuft.

Viele Grüße
Jürgen

von Joe F. (easylife)


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Warum der Mix von 5V und 12V Betrieb?
Du kannst doch immer mit 12V arbeiten (über den Step-Up), und die 
unterste PWM Stufe begrenzen, so dass dein Drehregler eben von sagen wir 
mal 40% bis 100% Pulsbreite regelt.
Oder verstehe ich da was falsch?

Um es zu vereinfachen könnte evtl. auch ein 5V Lüfter verwendet werden?

: Bearbeitet durch User
von Jürgen E. (juergen1958)


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Hallo,

ich fand das die einfachste Möglichkeit für meine Anforderungen. Ich 
wollte einen fertigen PMW-Wandler nehmen, dieser geht von 0-100%. Kann 
ich das nach unten begrenzen?

Zum einen ist die Auswahl der 5-Volt Lüfter, die ich habe, recht 
begrenzt; zum anderen wird das Problem doch nur nach unten verschoben, 
wenn dieser mit mindestens ca. 2 Volt laufen soll?

Viele Grüße
Jürgen

: Bearbeitet durch User
von Joe F. (easylife)


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Jürgen E. schrieb:
> Kann ich das nach unten begrenzen?

Wenn der PWM Regler mit einem Potentiometer gesteuert wird ist das recht 
einfach möglich, indem du einen Festwiderstand in Reihe mit dem 
Potentiometer legst.

Jürgen E. schrieb:
> Ich wollte einen fertigen PMW-Wandler nehmen

Gibt es dazu ein Datenblatt?

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Jürgen E. schrieb:
> Kann ich das nach unten begrenzen?

Joe F. schrieb:
> Wenn der PWM Regler mit einem Potentiometer gesteuert wird ist das recht
> einfach, indem du einen Festwiderstand in Reihe mit dem Potentiometer
> legst.

Geht beim Step-Up Regler ebenso. Einfach das kleine Trimmpoti durch ein 
größeres ersetzen und einen Widerstand zur Einschränkung des 
Einstellbereiches einfügen.

Ich würde erstmal den gewünschten Einstellbereich experimentiell 
ermitteln, dann die beiden Teilwiderstände ausmessen, die das Poti an 
dieser Stelle hat. Wir können Dir dann helfen, den Wert des zusätzlichen 
Widerstandes zu berechnen.

von kornbrenner (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Joe F. schrieb:
>> Wenn der PWM Regler mit einem Potentiometer gesteuert wird ist das recht
>> einfach, indem du einen Festwiderstand in Reihe mit dem Potentiometer
>> legst.
>
> Geht beim Step-Up Regler ebenso. Einfach das kleine Trimmpoti durch ein
> größeres ersetzen und einen Widerstand zur Einschränkung des
> Einstellbereiches einfügen.
>
> Ich würde erstmal den gewünschten Einstellbereich experimentiell
> ermitteln, dann die beiden Teilwiderstände ausmessen, die das Poti an
> dieser Stelle hat. Wir können Dir dann helfen, den Wert des zusätzlichen
> Widerstandes zu berechnen.

Vorsicht, wir wissen im Moment noch nicht einmal, worauf es genau hinaus 
laufen könnte. Ob er einen StepUp braucht, oder nicht, und wenn, wie, 
genau das versuche ich jetzt herauszufinden.

Jürgen, bitte achte auf die Unklarheiten, die ich darstelle.

Joe F. schrieb:
> Jürgen E. schrieb:
>> Kann ich das nach unten begrenzen?
>
> Wenn der PWM Regler mit einem Potentiometer gesteuert wird ist das recht
> einfach möglich, indem du einen Festwiderstand in Reihe mit dem
> Potentiometer legst.

Ja, klar, das geht leicht - ob nun bei 12V oder 5V PWM.

Noch mal zur Sicherheit:

Sobald 5V anliegen (z.B. "Geraet AN"), soll der Lüfter @ Mindestdrehzahl
(bei 5V oder eben 4V) laufen - er soll bei vorhandener Betriebsspannung
also nie unter diese Drehzahl geraten (und schon gar nicht: "AUS").

Oder?

Falls ja, könnte das auch mit 5V-Lüfter und einer PWM an 5V erledigt
werden, deren Tastverhaeltnis man auf minimal 40% (entsprechend ca. 2V)
begrenzen würde - das stimmt so weit.

(Es gibt Schaltungen, die mit 5VDC PWM erzeugen können, und auch sog.
Logik-Level (oder gar Ultra- bzw. Low- Logik-Level-FETs) hierfür, auch
Gatetreiber die passen... das ginge also schon auch mit 5V allein.


Hast Du schon die Schaltung f. PWM-Erzeugung - falls ja, welche genau?
Haettest Du passenden 5V Lüfter (und würdest evtl. den benutzen?
(Nebenbei: Hast Du schon einen Step-Up - und falls ja, welchen denn?)


Und drück Dich bitte klar und unmißverstaendlich aus, wie das nun soll.
Damit wir hier die einfachste(n) und beste(n) Lösung(en) auch finden.

von Stefan F. (Gast)


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Ich dachte, die Anforderung sei klar formuliert.

Ein 12V Lüfter soll an 5V Stromversorgung betrieben werden. Die Drehzahl 
soll von einem gewissen Minimum (nicht Stillstand) bis zum Maximum 
einstellbar sein.

Er hat auch 5V Lüfter, möchte aber trotzdem den/die 12V Lüfter 
verwenden. Beim Trimmpoti des Step-Up Wandler stört ihn, dass er daran 
keinen Drehknopf befestigen kann. Er hat aber ein PWM Modul gefunden, 
das schon ab Werk ein dazu geeignetes Poti hat.

von (prx) A. K. (prx)


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Jürgen E. schrieb:
> Ich habe eben mal probiert, der Lüfter läuft bei gut 3 Volt an und macht
> bei 4 Volt auch vermutlich genug Luft, so dass es wohl auf eine Diode
> hinausläuft.

Das beinhaltet das Risiko, dass er irgendwann nicht mehr startet, obwohl 
er bei dieser Spannung nach einem Start mit höherer Spannung noch läuft.

von Joe F. (easylife)


Angehängte Dateien:

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Der Feedback-Pfad von Spannungsreglern sollte sehr kompakt sein, ein 
Potentiometer da reinzusetzen ist keine gute Idee (hohe Frequenzen, 
Instabilität).

So weit ich weiss, werden die Lüfter-PWM Regler (Module) meistens über 
eine DC Spannung gesteuert, das Potentiometer dient als einstellbarer 
Spannungsteiler.

Den Regelbereich dieses Potis kann man sehr einfach mit einem 
zusätzlichen Widerstand eingrenzen. Auf dem Modul müsstest du dazu evtl. 
eine Leiterbahn auftrennen und den extra Widerstand da reinlöten.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Joe F. schrieb:
> Der Feedback-Pfad von Spannungsreglern sollte sehr kompakt sein, ein
> Potentiometer da reinzusetzen ist keine gute Idee (hohe Frequenzen,
> Instabilität).

Das man meinen Vorschlag nochmal überdenken sollte, will ich nicht 
bestreiten.

Hohe Frequenzen sehe ich da aber nicht. Die Ausgangsspannung ist 
schließlich DC (zumindest im Idealfall). Und wenn die längeren Leitung 
die Regelung ein bisschen beeinträchtigen - so what? Es ist ein Lüfter, 
kein Präzisions-Messgerät.

von Dieter (Gast)


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Jürgen E. schrieb:
> Die Einstellschrauben sind doch recht fummelig
> einzustellen; für einmal ja OK.

Wenn es ein Bild vom Trimmer und der Rückseite von der Platine gäbe, 
könnte abgeschätzt werden, ob sich der Anschluss anzapfen ließe für ein 
externes Poti.

Ürigens, wenn das Poti auf 5V eingestellt würde, könnte mittels eines 
Widerstandes und Transistors parallel die Ausgangsspannung PWM-moduliert 
werden, wenn ein externes Poti wegen der EMV (Schwingneigung) nicht 
gehen sollte.

von kornbrenner (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Ich dachte, die Anforderung sei klar formuliert.
>
> Ein 12V Lüfter soll an 5V Stromversorgung betrieben werden. Die Drehzahl
> soll von einem gewissen Minimum (nicht Stillstand) bis zum Maximum
> einstellbar sein.
>
> Er hat auch 5V Lüfter, möchte aber trotzdem den/die 12V Lüfter
> verwenden. Beim Trimmpoti des Step-Up Wandler stört ihn, dass er daran
> keinen Drehknopf befestigen kann. Er hat aber ein PWM Modul gefunden,
> das schon ab Werk ein dazu geeignetes Poti hat.

Wenn das zutrifft (er hat schon alles bereit), waere das, was Du 
schriebst (PWM Modul mit Serien-R beim Poti modden) sozusagen "das 
einzig wahre". Step-Up vors PWM Modul, dessen Tastgrad nach unten 
begrenzt.

Joe F. schrieb:
> So weit ich weiss, werden die Lüfter-PWM Regler (Module) meistens über
> eine DC Spannung gesteuert, das Potentiometer dient als einstellbarer
> Spannungsteiler.
>
> Den Regelbereich dieses Potis kann man sehr einfach mit einem
> zusätzlichen Widerstand eingrenzen. Auf dem Modul müsstest du dazu evtl.
> eine Leiterbahn auftrennen und den extra Widerstand da reinlöten.

Zuvor: Poti auf Mindestgeschwindigkeit einstellen, PWM Modul von 
Versorgung trennen, Widerstand des wirksamen Abschnittes des Potis 
messen, ergibt den nötigen Wert des Serien-R --- dann gucken, was die 
E-Reihen hergeben. Oder?

von Joe F. (easylife)


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Stefanus F. schrieb:
> Hohe Frequenzen sehe ich da aber nicht.

Jeder schaltende Spannungsregler benötigt einen Ripple um zu 
funktionieren.
Der liegt zwar im Bereich von wenigen Millivolt, hat aber die 
Schaltfrequenz. Wenn du in diesen Feedback-Loop jetzt Induktivitäten 
oder Kapazitäten (Poti) reinbringst, kann der Regler schnell instabil 
werden.

kornbrenner schrieb:
> Zuvor: Poti auf Mindestgeschwindigkeit einstellen, PWM Modul von
> Versorgung trennen, Widerstand des wirksamen Abschnittes des Potis
> messen, ergibt den nötigen Wert des Serien-R --- dann gucken, was die
> E-Reihen hergeben. Oder?

Gute Idee.
Zu niedrig würde ich es allerdings nicht einstellen, mit der Zeit lagert 
sich Staub im Lüfter ab und bremst...

von kornbrenner (Gast)


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Bei Serienschaltung aendert sich alles wieder. Besser nach besagter 
Messung noch mal rechnen, welcher Wert den vorh.Teilfaktor ergibt, also 
paßt, um nicht als kleinste Einstellung eine zu geringe Geschwindigkeit 
zu erhalten.

von Joe F. (easylife)


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kornbrenner schrieb:
> Bei Serienschaltung aendert sich alles wieder.

Ja. Am besten misst man die eingestellte Spannung am Mittenabgriff des 
Potts, und rechnet dann den zusätzlichen Fußpunktwiderstand aus.

von kornbrenner (Gast)


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Joe F. schrieb:
> Zu niedrig würde ich es allerdings nicht einstellen, mit der Zeit lagert
> sich Staub im Lüfter ab und bremst...

Stimmt ebenfalls. Zwei Gedanken, gleiche Richtung... ,-)

von kornbrenner (Gast)


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A. K. schrieb:
> Das beinhaltet das Risiko, dass er irgendwann nicht mehr startet, obwohl
> er bei dieser Spannung nach einem Start mit höherer Spannung noch läuft.

Das ist ein echt guter Punkt. Um auch noch den von Joe genannten Fall 
der
spaeteren Schwergaengigkeit abzudecken, sollte der Lüfter wohl auf 
Funktion bei 3(,3?)V (z.B. aus einem LNG (oder einem 3,3V LDO?)) geprüft 
werden.

von kornbrenner (Gast)


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kornbrenner schrieb:
> Um auch noch den von Joe genannten Fall der spaeteren
> Schwergaengigkeit abzudecken, sollte der Lüfter wohl auf
> Funktion bei 3(,3?)V (z.B. aus einem LNG (oder einem 3,3V
> LDO?)) geprüft werden.

...zur Klarstellung:         Nicht hier (12V PWM).
Bei der o.g. Schaltung mit Dioden-Veroderung/ORing.

von Jürgen E. (juergen1958)


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Hallo,

danke euch für eure zahlreichen Antworten.

"Noch mal zur Sicherheit:

Sobald 5V anliegen (z.B. "Geraet AN"), soll der Lüfter @ Mindestdrehzahl
(bei 5V oder eben 4V) laufen - er soll bei vorhandener Betriebsspannung
also nie unter diese Drehzahl geraten (und schon gar nicht: "AUS")."

Ja, genau. Wenn das Gerät an ist, soll der Lüfter auf jeden Fall etwas 
laufen.

Als Step-Up-Wandler habe ich den MT3608, und als PMW-Regler diesen hier:

https://de.aliexpress.com/item/DC-Motor-Speed-Control-Potentiometer-Gouverneur-PWM-Geschwindigkeit-Regulierung-Bord-LED-Dimmen-10A-5-16-V/32952544175.html?spm=a2g0s.9042311.0.0.27424c4dZkiTA0

Der Lüfter ist ein Noctua NF-B9-1600.

Ich habe jedoch nur Grundkenntnisse in Elektronik und Löten; auf so 
kleinen Platinen wie diese Änderungen vorzunehmen traue ich mir nicht 
zu. Daher wären mir Lösungen, wo ich die Änderungen außerhalb von 
solchen Platinen machen kann, sehr lieb.

Viele Grüße
Jürgen

P.S.: Die Anlaufspannung des Lüfters habe ich mit einem einstellbaren 
Netzteil geprüft. Eine  Diode nimmt doch nur 0,7 Volt "weg", so dass ich 
noch ein Volt Reserve für "schlechte Zeiten" habe. Dies könnte euerer 
Meinung nach zuwenig sein?

: Bearbeitet durch User
von Joe F. (easylife)


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Jürgen E. schrieb:
> Ich habe jedoch nur Grundkenntnisse in Elektronik und Löten; auf so
> kleinen Platinen wie diese Änderungen vorzunehmen traue ich mir nicht
> zu.

Naja komm, jeder fängt mal an, die Platine kostet fast nichts, bestelle 
dir einfach 3, dann kannst du 2 kaputt machen.

Die Schaltung basiert wohl auf dem NE556, vermutlich diese hier:
https://electronics.stackexchange.com/questions/289669/pc-fan-pwm-signal-circuit-using-555-timers-can-anyone-explain-this-circuit-to-m

Die 2 Dioden sieht man direkt neben dem Poti.
Du musst eigentlich nur die richtige davon finden, ein Beinchen anheben, 
und einen Widerstand zwischen Diode und Lötpad setzen.

Das geht schon...

Noch einfacher wäre, die Diode ganz runternehmen, und eine neue Diode 
mit dem Widerstand in Reihe direkt vom Poti-Pin zu dem entsprechenden 
Dioden-Pad oder ein an das Bein des NE556 löten.
Für die neue Diode nimmst du einfach eine bedrahtete 1N4148 und einen 
bedrahteten Widerstand, das macht es noch einfacher.

: Bearbeitet durch User
von kornbrenner (Gast)


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Jürgen E. schrieb:
> P.S.: Die Anlaufspannung des Lüfters habe ich mit einem einstellbaren
> Netzteil geprüft. Eine  Diode nimmt doch nur 0,7 Volt "weg", so dass ich
> noch ein Volt Reserve für "schlechte Zeiten" habe. Dies könnte euerer
> Meinung nach zuwenig sein?

Meine Vorsicht meint, wenn man das mit der Diode allein machen wollte, 
waere eher zu empfehlen, daß der Lüfter schon unter 3V den Anlauf 
schafft. An 3-3,3V schon nahezu das schafft, was Du minimal willst...

An ca. 3V anlaufen ist irgendwie "ums Haar vorbei". Immer gern etwas 
Polster (und/oder Optionen für nachtraegliche Anpassung an ... sowas).

Doch ganz ehrlich: Ich könnte jetzt auch nicht sicher sagen, ob Du dann 
deshalb irgendwann Probleme bekommst, oder nicht - aber was mich stört:

---- Sollte der Lüfter sich mal dazu entscheiden, schwergaengig zu 
werden, und mit 4,3V nicht_mehr anzulaufen - was dann?

Dann würdest Du plötzlich mit einer Schaltung dastehen, die nicht 
einfach durch einen Bauteiltausch den Lüfter wieder funktional machte...

(mal von der Gefahr des Durchbrennens abgesehen, dazu spaeter mehr)

---- Aber mit der Poti+R Modifikation ginge das ganz einfach... sofern 
der Lüfter mal zicken will, einfach den Begrenzer-R durch einen mit ein 
paar % höherem Wert tauschen, schon ist der minimale Tastgrad höher 
eingestellt. (Wert so aussuchen/austesten, daß er wieder anlaufen mag - 
klar.)

Und:

Das, was Joe schrieb, stimmt. (Jeder beginnt mal mit irgend was - so 
schwer ist das nicht.) Und auch ich würde wohl THT-/bedrahtete Teile 
benutzen.

Ehrlich, man kann Dir notfalls bis ins kleinste Detail sagen, was Du wie 
machen mußt dabei - Stück für Stück mit/auf Bildern mit Pfeilen etc.


Allerdings (also jetzt zur Gefahr...):

Wenn Du wirklich sicher gehen willst, daß der Lüfter ein langes 
Blockieren überlebt (das vermute ich aber schon), dann müßte ein 
passendes Sicherungselement seriell dazu.

Oder gar ein PWM-Treiber mit Short Protection statt des 555-Stellers?
(Obwohl man so einen 555 Steller auch mit Schutzfunktion bauen kann -
aber schwierig auf dem vorhandenen Board machbar, lieber nicht...)

(Sicherungselemente wie z.B. Polyfuses haben selbst Spannungsfall, man 
müßte also von Anfang an mit diesem planen und rechnen ...)

Der MT3608 wird Dir da nichts helfen, dessen I-Limit / peak ist 4A (und 
das auch noch "nicht getestet - Frage des Designs" - öhm...). Und der 
PWM-Steller begrenzt auch nichts - ok, bei geringerem Tastgrad fließt 
weniger Strom als bei hohem, aber ob das reicht?

Diese Lüfter sind nicht umsonst einigermaßen hochpreisig (10-12€), die 
sind schon auch recht gut. Würde doch weh tun? Was sagst Du, willst Du 
ihn schützen? Zumindest eine Überlegung wert, würde ich sagen.

von äxl (Gast)


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Hallo Bastler ;)
gib dem Lüfter am Anfang mit einem 1000µF direkt von der 12V Leitung 
eines auf die Mütze. Dann läuft er ersteinmal für 200-300ms los und gut.
Der PWM Steller lässtr sich auch entsprechend modifizieren, das der das 
erledigt...

von Jürgen E. (juergen1958)


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Hallo,

danke für die ausführlichen Antworten. Was mich erstmal irritiert ist:

"Der MT3608 wird Dir da nichts helfen, dessen I-Limit / peak ist 4A (und
das auch noch "nicht getestet - Frage des Designs" - öhm...). Und der
PWM-Steller begrenzt auch nichts - ok, bei geringerem Tastgrad fließt
weniger Strom als bei hohem, aber ob das reicht?"

Der Lüfter braucht bei 12 Volt 0,12 Ampere; da wäre doch der 
Ausgangsstrom des MT3608 auch in dieser Grösse und der Eingangsstrom 
doch auch unter 1 Ampere. Da dachte ich, es passt auch langfristig.

Ich wollte den Lüfter davor schützen, dass er durch zuviel Wärme 
"schmilzt" und ihn daher immer etwas am Laufen haben um ihn etwas mit 
frischer, kühler Luft zu umspülen.


Viele Grüße
Jürgen

: Bearbeitet durch User
von Willi S. (ws1955)


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Soweit ich die Anforderungen verstehe, tut es doch ein ganz simpler 
Step-Up.

Wenn das Poti auf Anschlag gedreht ist bzw der Step-Up gar nicht taktet, 
dann fließt der Strom durch L und D zum Lüfter, kriegt er also ca 4.7V.

Wenn man das Poti aufdreht, dann kriegt der Motor eine entsprechend 
höhere Spannung.

von Stefan F. (Gast)


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Willi S. schrieb:
> Soweit ich die Anforderungen verstehe, tut es doch ein ganz simpler
> Step-Up.

Das habe ich schon im ersten Beitrag vorgeschlagen, aber irgendwie 
glaubt mir ja keiner.

von kornbrenner (Gast)


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Jürgen E. schrieb:
> Der Lüfter braucht bei 12 Volt 0,12 Ampere; da wäre doch der
> Ausgangsstrom des MT3608 auch in dieser Grösse und der Eingangsstrom
> doch auch unter 1 Ampere. Da dachte ich, es passt auch langfristig.
>
> Ich wollte den Lüfter davor schützen, dass er durch zuviel Wärme
> "schmilzt" und ihn daher immer etwas am Laufen haben um ihn etwas mit
> frischer, kühler Luft zu umspülen.

Falls/wenn so ein Lüfter blockiert, dann führt das evtl. zur Zerstörung.

Kennst Du den Begriff "Anlaufstrom"?

Im ersten Moment, bevor die Drehung überhaupt einsetzt, wirkt praktisch
nur der Drahtwiderstand der Motorwicklung begrenzend für den Strom.

Erst mit steigender Drehzahl sinkt dieser Stromwert. Dauert nur kurz,
und diese kurze Mehrbelastung kann die Motorwicklung schon verkraften.

Aber sollte der Motor nicht (evtl. reicht auch: "Nicht schnell genug")
auf der Stelle stark beschleunigen, wirkt weiterhin nur (oder fast nur)
der Wicklungswiderstand, und der Stromwert bleibt hoch.

Das aber packt die Wicklung wahrscheinlich nicht.
(Dazu ist sie ja auch nicht ausgelegt - wozu auch.)

Der Boost-Converter hat eine I-Limitierung, aber die schützt allein den 
integrierten Schalter. (Der auch gar nichtim 5VDC Strompfad liegt, 
sondern diese 5VDC immer wieder kurzschließt und so die Spule immer 
wieder "mit Strom auflaedt". Und wird er danach geöffnet, sorgt die 
Selbstinduktion für höhere Spannung. So funktioniert ein Boost.)

So ein einfacher Boost ist größtenteils "machtlos" bei einem Kurzschluß
der Last (und ein stehender Lüfter ist sozusagen ein solcher). Dieser
PWM-Steller hat ebenfalls keine Schutzeinrichtung / Strombegrenzung.

Fast die gesamte Belastung liegt bei so einem Zustand auf dem Motor.
Höchstwahrscheinlich brennt er schnell durch, sobald er mal blockiert.

von Willi S. (ws1955)


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Apropos Drehknopf für Spindelpotis (3mm-Achse):
Mentor 487.3

von Joe F. (easylife)


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Willi S. schrieb:
> Soweit ich die Anforderungen verstehe, tut es doch ein ganz simpler
> Step-Up.

Stefanus F. schrieb:
> Das habe ich schon im ersten Beitrag vorgeschlagen, aber irgendwie
> glaubt mir ja keiner.

Ich habe dich doch bereits auf den entscheidenden Punkt hingewiesen:
Stabilität des Reglers.

Guckt euch bitte mal die Layouts von zeitgemäßen Step-Up Wandlern an, 
insbesondere den Bereich der Feed-Back Loop für den Error-Amplifier.
Da werdet ihr in der Regel sehr eng platzierte Bauteile sehen, die 
keinen Millimeter Tracelength verschenken. Warum? Damit der Regler 
stabil bleibt.

Ein Potentiometer oder sogar Kabel in dieser Loop sind absolut 
schädlich.

: Bearbeitet durch User
von kornbrenner (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Willi S. schrieb:
>> Soweit ich die Anforderungen verstehe, tut es doch ein ganz simpler
>> Step-Up.
>
> Das habe ich schon im ersten Beitrag vorgeschlagen, aber irgendwie
> glaubt mir ja keiner.

Wenn man jetzt eine positive Antwort auf "bist Du nun zu Modifikationen 
vorhandener Hardware bereit" erhielte, würde ich sogar vorschlagen, zu 
testen, ob man es anders machen könnte:

PWM-Steller + PullUp-R an Enable Pin des Boost, welcher auf 
Stromregelung umgebaut wird (Figure 1 Datasheet: C2 fiele weg, Lüfter 
anstelle von R2).

https://www.olimex.com/Products/Breadboarding/BB-PWR-3608/resources/MT3608.pdf

Nur ergibt sich dabei die Umkehrung (Invertierung) - wenn PWM-Steller 
auf max. Tastgrad, ist Tastgrad am Boost minimal. Ich hab die Schaltung 
des PWM-Stellers nicht geprüft - Abhilfe würde eine Invertierung 
schaffen, falls das iwie störte dann.


Der Vorteil: Man könnte über R1 (fungierte dann als Strommeß-Shunt) den 
Konstantstrom bestimmen (laut Datenblatt V_FB 0,6V ... I=U/R, auf 
Betriebsstrom auslegen).

Überstromschutz eingebaut, Verlustleistung bei Kurzschluß minimal. 
Drehtahl ebenfalls über Tastverhaeltnis einstellbar. (Auch hier nötig: 
Beim PWM Steller die Modifikation/Tastgradbegrenzung.)

Man würde halt noch etwas brauchen, das den Boost entweder gleich ganz 
deaktiviert (über EN oder V_FB), oder wenigstens auf V_FB so weit 
zugreift, um das sicher zu vermeiden:

Für den Fall, daß am Boost keine oder auch nur nicht die passende
Last anliegt, und er durch irgendeinen Fehler trotzdem aktiv ist
(Enable high).

Sonst könnte leicht etwas schief gehen. Aber so weit bin ich noch nicht.
Das habe ich grade nur mal kurz phantasiert, was haltet Ihr davon?

von Joe F. (easylife)


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kornbrenner schrieb:
> was haltet Ihr davon?

Wenn man es noch etwas ausschmückt, könnte es als Grundlage für eine 
Dissertation dienen. ;-)

von kornbrenner (Gast)


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Oha... ok - kurz überlegt, dann Hinweis verstanden.   :)

von Willi S. (ws1955)


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Beim Zweiminuten-Googeln nach "Lüfter Blockierschutz" gewinne ich den 
Eindruck, dass es was anderes gar nicht mehr gibt. DC Aussenläufer mit 
IC für Falschpolschutz und Blockerschutz mit Auto-Restart sind Standard.

Ist aber nur meine Meinung und andere dürfen von mir aus anderer Meinung 
sein.

: Bearbeitet durch User
von kornbrenner (Gast)


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Willi S. schrieb:
> Beim Zweiminuten-Googeln nach "Lüfter Blockierschutz" gewinne ich den
> Eindruck, dass es was anderes gar nicht mehr gibt. DC Aussenläufer mit
> IC für Falschpolschutz und Blockerschutz mit Auto-Restart sind Standard.

Scheint bei dem Lüfter aber nicht der Fall, ich lese nichts davon:

https://noctua.at/de/nf-b9/specification

...bzw. (sehr minimal) mehr Infos dazu:

https://noctua.at/media/blfa_files/infosheet/noctua_nf_b9_de.pdf


Trotz des nicht ganz geringen Preises ist dieser hier auf externe
Schutzeinrichtungen angewiesen. Und wegen jenes Preises würde ich
fehlende solche als Problem sehen.

von Willi S. (ws1955)


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kornbrenner schrieb:
> https://noctua.at/de/nf-b9/specification

In puncto Lüftergeräusche bin ich selber wirklich ein Überempfindlicher, 
aber Danke für die Info, dass es noch viel größere Spinner gibt. Selbst 
bei Vollgas nur 17,6dB(A), wenn auch das noch stört, dann sollte man 
eher mal die Lautstärke beim Schnarchen im Büro überprüfen lassen...

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