Forum: PC Hard- und Software SSD nur noch viermal so teuer wie HDD: 100€ vs 25€ pro GB


von Karli (Gast)


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Die Preise von SSDs sind derzeit im freien Fall. 1GB ist inzwischen bei 
rund 100 Euro angekommen.
https://www.mindfactory.de/product_info.php/960GB-Kingston-A400-2-5Zoll--6-4cm--SATA-6Gb-s-TLC-NAND--SA400S37-960G-_1233751.html

In neuen PCs hat die SDD die HDD als Systemlaufwerk weitgehend 
verdrängt. Es heißt aber häufig, dass die HDD so bald nicht ausstirbt, 
weil sie noch lange billiger bleibt als die SSD, und daher in 
Rechenzentren als Massenspeicher weiterhin benötigt wird. Bei 
Festplatten liegt der GB-Preis derzeit bei 25 Euro und verbilligt sich 
kaum mehr. Damit ist die SSD nur noch viermal so teuer.

Ich frage mich daher, ob die HDD noch lange überlebt. Ich vermute, dass 
die HDD als Massenspeicher schon abgelöst wird, wenn die SSD noch 
(etwas) teurer ist. Denn selbst dann werden ihre Vorteile diesen 
Nachteil wettmachen.

Was meint ihr?

: Verschoben durch Moderator
von Wellenschieber (Gast)


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Lebst du in einem anderen Universum? GB ≠ TB ^^

von S. K. (quaxx)


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Karli schrieb:
> 1GB ist inzwischen bei
> rund 100 Euro angekommen.

Denke mal du meinst 1TB.



Ich denke nicht, dass die HDDs sobald komplett abgelöst werden, weil es 
nicht immer auf die Geschwindigkeit der SSDs ankommt.

Zudem sind HDDs den SSD bei den Schreibzyklen überlegen, und bleiben 
daher wohl noch als Massenspeicher erhalten.

von Elias K. (elik)


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HDDs werden genauso schnell abgelöst, wie Magnetbänder abgelöst wurden. 
Achso, wurden sie ja nicht. Werden zum Teil ja immer noch für Backups 
eingesetzt. ;-)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Karli schrieb:
> Damit ist die SSD nur noch viermal so teuer.
Dann müssen sich die HDD Hersteller ja noch kein graues Haar wachsen 
lassen.

> Bei Festplatten liegt der GB-Preis derzeit bei 25 Euro und verbilligt
> sich kaum mehr.
Warum sollten die Hersteller von sich aus weniger verlangen, als der 
Verbraucher zu zahlen bereit ist?

Siehe "Marktwirtschaft 1.0" im Kapitel "Angebot und Nachfrage"

: Bearbeitet durch Moderator
von my2ct (Gast)


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Karli schrieb:
> Was meint ihr?

Was macht du dir um einem Faktor vier Gedanken, wenn du mit deinen 
Fakten schon einen Faktor tausend daneben liegst.

von Peter D. (peda)


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Für Backups nehme ich noch HDDs, die kann man notfalls mit einer neuen 
Elektronik wieder auslesen.
SSDs sollen ja ohne Strom schnell vergeßlich werden. Allerdings gibt es 
dazu keine konkreten Angaben, manche empfehlen ein Anschließen jeden 
Monat, andere geben eine Haltbarkeit von 10 Jahren an.

von Msd (Gast)


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Karli schrieb:
> Was meint ihr?

Das du erstmal lernen solltest was ein GByte ist und dich dann um die 
Einheit € kümmerst.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Peter D. schrieb:
> Für Backups nehme ich noch HDDs, die kann man notfalls mit einer neuen
> Elektronik wieder auslesen.

Wenn man großes Glück hat. Oder sich gleich genügend Ersatzplatten aus 
der gleichen Charge geschnappt hat.

von Christoph H. (dd5sv)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Wenn man großes Glück hat. Oder sich gleich genügend Ersatzplatten aus
> der gleichen Charge geschnappt hat.

Und selbst dann muss man oft noch den seriellen Flash umlöten, da sich 
darin dort oft essentielle Status-Daten / Parameter befinden...

von Martin (Gast)


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S. K. schrieb:
> Zudem sind HDDs den SSD bei den Schreibzyklen überlegen, und bleiben
> daher wohl noch als Massenspeicher erhalten.

Ja aber nur theoretisch. Praktisch nutzen sich auch HDDs ab und die 
maximalen Schreibzyklen der SSDs werden während ihrer Lebenszeit kaum 
erreicht. D.h. SSDs gehen normalerweise nicht wegen Abnutzung der 
Speicherzellen kaputt.
http://www.ssd-magazin.de/grundlagen/lebensdauer/

von Jemand (Gast)


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Hallo

Ihr (bis auf wenige Ausnahmen) seid ja echte Helden...

Es ist doch klar ersichtlich das es sich um einen verzehlichen 
Flüchtigkeitsfehler handelt der zumindest mündlich schon jeden passiert 
ist der länger als 5 Jahren etwas mit Speichern zu tun hatte.

Es ist gar nicht mal so lange her das ähnliche Flüchtigkeitsfehler bei 
den Größen Megabyte und Gigabyte zumindest mündlich sehr oft vorgekommen 
sind - und da brauchen die nach 2000 geborenen nicht ihren Opa zu 
fragen, nein Papa reicht vollkommen aus.

Also: Probiert es doch einfach mal mit Verständnis und Freundlichkeit...


Zum Thema

Faktor 4 ist schon eine Ansage, auch wenn der Vergleich ziemlich stark 
hinkt:

Der Faktor von vergleichbaren Autos (Ausstattung, Leistung auf der 
Straße, Komfort) zwischen E-Antrieb und Verbrennern ist deutlich 
geringer und trotzdem greift "jeder" der aufs Geld achten muss und 
gleichzeitig ein "richtiges" Auto haben will (leider?) immer  noch auf 
einen Verbrenner zurück...

Ja SSD sind sehr schnell, aber haben auch einige systembedingte 
Nachteile die recht aufwendig in Schach gehalten werden müssen.
Und um bei den schon zurecht erwähnten Bandlaufwerken zu bleiben:
Die HDD Technik wird seit Jahrzehnten genutzt und sehr zuverlässig, es 
gibt so einiges wie Datenverlust auch durch Hardwarelösungen vermieden 
wird bzw. ist durch erfahrungen bekannt wann sinnvollerweise die HDDs 
ersetzt (umkopiert) werden sollte.
Aus ähnlichen Gründen (und den Preis pro GByte) werden im Profiumfeld 
wohl auch immer noch Bandlaufwerke eingesetzt - trotz deren lausigen 
Zugriffszeiten.

Jemand

von Martin (Gast)


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Wie rechnet man jetzt Gigabyte in Stromverbrauch um?
https://www.youtube.com/watch?v=DRagYMyajQk

von Nano (Gast)


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Karli schrieb:
> Die Preise von SSDs sind derzeit im freien Fall. 1GB ist inzwischen bei
> rund 100 Euro angekommen.
> Link von schlechtem Händler

Ich finde es nicht gut, dass du hier Links von schlechten Händlern* rein 
machst denen der Kunde egal ist, sobald man das Geld hat.


* Genaugenommen gilt das für alle mit gleicher Straßenadresse.


Neutraler wäre ein Link zu geizhals.
Da sind zwar auch einige schlechte Händler vertreten, aber wenigstens 
hat man hier Wahlfreiheit.

von Blechbieger (Gast)


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Da mittlerweile SSD auch in Sachen Kapazität pro Volumen* gewinnen 
dürfte es auch im Rechenzentrumsbereich, die ein Hauptabnehmer für HDD 
sind, nur noch am Preis hängen.

Ich gebe Festplatten noch fünf, maximal 10 Jahre bis sie so tot sind wie 
heute CD-R und DVD-R.

*
https://www.supermicro.com/products/system/1U/1029/SSG-1029P-NEL32R.cfm

32 * 8 TB ruler ssd => 256 TB in 1 HE

https://www.supermicro.com/products/system/4U/6049/SSG-6049P-E1CR60L_.cfm

60 * 16 TB HDD in 4 HE => 240 TB in 1 HE

von Karli (Gast)


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Karli schrieb:
> Die Preise von SSDs sind derzeit im freien Fall. 1(G)TB ist inzwischen
> bei rund 100 Euro angekommen.

Um es noch einmal zu verdeutlichen: In 1,5 Jahren fiel der Preis für 
eine 1TB SSD von 300 auf 100 Euro, die HDD von 30 auf 25 Euro pro TB.

Die SSD war also 10x und ist 1,5 Jahre später 4x so teuer.

von Joachim B. (jar)


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S. K. schrieb:
> Zudem sind HDDs den SSD bei den Schreibzyklen überlegen

eben, wenn ich bedenke wie lange ich schon auf magn. Festplatten 
sichere, solange hat noch kein flash bei mir überlebt, zugegeben SD und 
microSD.

Die (micro)SD schafft ein System recht schnell kaputtzuschreiben.

von Karli (Gast)


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Blechbieger schrieb:
> https://www.supermicro.com/products/system/1U/1029/SSG-1029P-NEL32R.cfm
>
> 32 * 8 TB ruler ssd => 256 TB in 1 HE
>
> https://www.supermicro.com/products/system/4U/6049/SSG-6049P-E1CR60L_.cfm
>
> 60 * 16 TB HDD in 4 HE => 240 TB in 1 HE

Offensichtlich weißt Du, wonach man bezüglich Massenspeicher in 
Rechenzentren suchen muss. Danke, dass Du an diesem Wissen teilhaben 
lässt.

Kennst Du Preise für die beiden verlinkten Produkte?

Blechbieger schrieb:
> Ich gebe Festplatten noch fünf, maximal 10 Jahre bis sie so tot sind wie
> heute CD-R und DVD-R.

Ich habe kürzlich auf der Hannover Messe gehört, dass Openstreetmap 
seinen Datenbankserver mit SSD ausgestattet habe, um die Antwortzeiten 
zu verkürzen. Demnach scheint es Anwendungen zu geben, bei denen es 
schon heute sinnvoll ist, die HDD als Massenspeicher zu ersetzen.

von Peter D. (peda)


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Karli schrieb:
> Um es noch einmal zu verdeutlichen: In 1,5 Jahren fiel der Preis für
> eine 1TB SSD von 300 auf 100 Euro, die HDD von 30 auf 25 Euro pro TB.

Das liegt an der GEMA-Abgabe, die mußt Du für den Vergleich noch 
abziehen.

von Andre (Gast)


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Karli schrieb:
> Ich habe kürzlich auf der Hannover Messe gehört, dass Openstreetmap
> seinen Datenbankserver mit SSD ausgestattet habe, um die Antwortzeiten
> zu verkürzen.

So exotisch & besonders wie du es beschreibst ist selbst das nicht. 
Tatsächlich kann man Server mit SSD selbst in recht kleinen Shared 
Hosting Tarifen schon seit über zwei Jahren bekommen (sicher noch 
länger, das ist so die Zeitspanne seitdem ich die Angebote auf dem Tisch 
hatte).

Bezüglich EDV ist dieses Forum hier übrigens sehr konservativ ;)

von Nano (Gast)


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Blechbieger schrieb:
> Ich gebe Festplatten noch fünf, maximal 10 Jahre bis sie so tot sind wie
> heute CD-R und DVD-R.
>

Du solltest die zukünftige Entwicklung nicht übersehen.
Festplatten werden bald bei über 20-30 TB ankommen und zwar ohne 
Heliumfüllung.

Siehe dazu folgender Artikel:
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Festplatten-HAMR-und-MAMR-auf-der-Zielgeraden-4355829.html

von Blechbieger (Gast)


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Karli schrieb:
> Offensichtlich weißt Du, wonach man bezüglich Massenspeicher in
> Rechenzentren suchen muss. Danke, dass Du an diesem Wissen teilhaben
> lässt.
>
> Kennst Du Preise für die beiden verlinkten Produkte?

Leider nein, ich verfolge das nur aus privater Neugier. In der Firma 
haben wir das meiste bereits in die Cloud verlagert und auf den lokalen 
Servern liegen nur noch ein paar TB.

Kurzes googeln liefert aber

https://www.thinkmate.com/system/superstorage-server-6048r-e1cr60l

60 * 14 TB Kosten min. 35k Eur (wahrscheinlich + Steuer)

Nano schrieb:
> Blechbieger schrieb:
>> Ich gebe Festplatten noch fünf, maximal 10 Jahre bis sie so tot sind wie
>> heute CD-R und DVD-R.
>>
>
> Du solltest die zukünftige Entwicklung nicht übersehen.
> Festplatten werden bald bei über 20-30 TB ankommen und zwar ohne
> Heliumfüllung.
>
> Siehe dazu folgender Artikel:
> 
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Festplatten-HAMR-und-MAMR-auf-der-Zielgeraden-4355829.html

Danke, kannte ich noch nicht. Scheint mir ein letztes Aufbäumen zu sein 
aber ein paar zusätzliche Jahre werden sie das unvermeidliche damit 
hinaus zögern können.

von batman (Gast)


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Tja irgendwann ist jeder mal Geschichte.

von Nano (Gast)


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Blechbieger schrieb:
> Danke, kannte ich noch nicht. Scheint mir ein letztes Aufbäumen zu sein
> aber ein paar zusätzliche Jahre werden sie das unvermeidliche damit
> hinaus zögern können.

Die SSD Flashspeicherzellen sind meines Wissens nach auch schon bei 
einer 14 nm Fertigung, da geht also außer Stapeln oder mehr Chips auch 
nicht mehr so viel und die Zellen können bei noch kleineren Strukturen 
auch nicht mehr so viel Ladung speichern.
Der Vorteil dürfte aber außer der Geschwindigkeit langfristig 
möglicherweise darin liegen, dass sie wahrscheinlich günstiger zu 
fertigen sind als Festplatten.

von Karli (Gast)


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Nano schrieb:
> da geht also außer Stapeln oder mehr Chips auch nicht mehr so viel

Zumindest von der räumlichen Höhe ist beim Stapeln noch genug Platz für 
ein Vielfaches nach oben. Aber die dadurch auf kleinstem Raum 
entstehende Wärme könnte problematisch sein.

von Bernd K. (prof7bit)


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Wo liegt eigentlich die Grenze zwischen flüchtigem und nichtflüchtigem 
Speicher? Monate? Jahre? Jahrzehnte?

von Jens M. (schuchkleisser)


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Strom ausschalten.
Speicher der beim Ausschalten vergisst, ist flüchtig.
Wenn er speichert, dann nicht.

von Nano (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Wo liegt eigentlich die Grenze zwischen flüchtigem und
> nichtflüchtigem
> Speicher? Monate? Jahre? Jahrzehnte?

Wie Jens schon sagte.

Flash hat allerdings eine Sonderrolle, es verliert meines Wissens nach 
die elektrische Ladung mit der Zeit.
Die Pro Versionen sogar schneller als die Conumervarianten.*

Wie lange gewährleistet wird, wie lange die Daten gehalten werden, dafür 
gibt es einen bestimmten Wert in der Spezifikation, die vom Hersteller 
angegeben wird. Ich habe aber vergessen welcher das war.


* Der Unterschied liegt hier genau in diesen Herstellerangaben. Bei den 
Pro Versionen rechnet man etwas anders.

von Rolf M. (rmagnus)


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Nano schrieb:
> Die SSD Flashspeicherzellen sind meines Wissens nach auch schon bei
> einer 14 nm Fertigung, da geht also außer Stapeln oder mehr Chips auch
> nicht mehr so viel und die Zellen können bei noch kleineren Strukturen
> auch nicht mehr so viel Ladung speichern.

Ähnliche Dinge (Datendichte kann nicht mehr weiter gesteigert werden) 
hat man auch schon vor einigen Jahren über Festplatten gesagt. Heutige 
Festplatten speichern das Zehnfache und sind immer noch nicht am Ende.

> Der Vorteil dürfte aber außer der Geschwindigkeit langfristig
> möglicherweise darin liegen, dass sie wahrscheinlich günstiger zu
> fertigen sind als Festplatten.

Irgendwann schon, ja.

Jens M. schrieb:
> Strom ausschalten.
> Speicher der beim Ausschalten vergisst, ist flüchtig.
> Wenn er speichert, dann nicht.

Nun ist im DRAM auch nicht sofort alles weg, wenn man den Strom 
wegnimmt. Die können teilweise auch Sekunden oder gar Minuten Daten 
halten, allerdings nicht zuverlässig. Und die Monate, die die Daten auf 
einer SSD erhalten bleiben, sind auch nochmal in einer ganz anderen 
Größenordnung.
Daher sollte der Unterschied schon klar sein.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Rolf M. schrieb:
> Nun ist im DRAM auch nicht sofort alles weg, wenn man den Strom
> wegnimmt. Die können teilweise auch Sekunden oder gar Minuten Daten
> halten, allerdings nicht zuverlässig. Und die Monate, die die Daten auf
> einer SSD erhalten bleiben, sind auch nochmal in einer ganz anderen
> Größenordnung.
> Daher sollte der Unterschied schon klar sein.

Bei den heutigen Refreshzeiten sind das aber die externen Kondensatoren, 
die zählen nicht.
Eine SSD ist ganz klar nichtflüchtig, da es nicht die 
Versorgungsspannung ist die die Daten hält.
Im übrigen habe ich steinalte USB-Sticks (mehrere Jahre), die immer noch 
alten Scheiß enthalten, und die JPGs da drauf sind noch komplett lesbar, 
haben also keine Fehler.
Soweit mir bekannt, ist das Problem bei Flash das isolierte Gate, und 
ich glaube nicht das ein Stick beim lesen das Gate neu lädt.
Also gilt lesen nicht als Lebensdauerverlängernd, ergo: zumindest bei 
mir ist das kein Problem.
Oder ist das eine Fehlannahme?

Die c't hat ja vor einiger Zeit SSDs totgeschrieben, die billigsten 
waren immer noch etliche Male über der Spezifikation bis es zu Defekten 
kam, ähnlich ist das m.E. mit der Lebensdauer beim liegen ohne Spannung: 
Da geht schon was, wenn es nicht übermäßig warm oder feucht ist.

Beitrag #5829333 wurde von einem Moderator gelöscht.
von svensson (Gast)


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Moin,

bei den Servern kaufen wir (noch) SSD für die Systeme und HDD für den 
Massenspeicher. Die einen sind schneller und die anderen haltbarer und 
haben eine höhere Kapazität pro Geräteeinheit.

Bei den Arbeitsplätzen ersetzen wir im Bedarfsfalle die HDDs durch SSD, 
da genügen auch schon kleine Kapazitäten (aktuell 240 GB). Bei 
Sonderbedarf zweite Platte als HDD.

HDDs haben bei uns nachweislich 80.000 Betriebsstunden und mehr 
gehalten, da müssen die SSD erst einmal nachweisen.
Kann aber gut sein, daß die SSD die HDD in ein paar Jahren verdrängen. 
Schaun mer mal.

von Nano (Gast)


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conquistador schrieb im Beitrag #5829333:
> Nano schrieb:
>> Siehe dazu folgender Artikel:
>>
> 
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Festplatten-HAMR-und-MAMR-auf-der-Zielgeraden-4355829.html
>
> Jaja, Artikel vom um den 1.4. haben immer ganz besondere technische
> Wunder.

Heise ist dafür bekannt, das sie ihre Aprilscherze nur am 1.4. bringt 
und nicht am 29.3. wie es der Artikel ist.

von Joachim B. (jar)


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Nano schrieb:
> Heise ist dafür bekannt, das sie ihre Aprilscherze nur am 1.4. bringt
> und nicht am 29.3. wie es der Artikel ist.

nicht wirklich, die haben auch damals schon ausserhalb vom 1.4. Witze 
gemacht

der 30 polige SIMM z.B. musste angeblich erneuert werden weil nicht mehr 
als 4MB möglich war, dabei war ein PIN noch frei für tada: 24  A11 
Address 11
http://pinouts.ru/Memory/Simm30_pinout.shtml
A0 - A11 = 12Adress

und mit 2^24 (CAS/RAS) waren sehr wohl 16 MB Module möglich, aber das 
wollte AS nie hören von mir!

somit konnte ich dieses Mainboard nur bis 4x4 MB = 16 MB aufrüsten, 
ärgerlicherweise, das nächste Mainboard bekam dann aber gleich 256 MB

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Joachim B. schrieb:
> und mit 2^24 (CAS/RAS) waren sehr wohl 16 MB Module möglich, aber das
> wollte AS nie hören von mir!

Nun, wurden jemals solche Module hergestellt? Die hypothetische 
Möglichkeit ist das eine, die Realität der produzierten Module eine 
andere. Obendrein muss der verwendete Speichercontroller auch noch die 
jeweiligen Speicherbausteine ansteuern können.

von Joachim B. (jar)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Nun, wurden jemals solche Module hergestellt?

soweit ich weiss leider nein, sonst hätte ich sie gekauft, wäre 
günstiger gewesen als neues Mainboard mit 256 MB.

Rufus Τ. F. schrieb:
> Die hypothetische
> Möglichkeit ist das eine, die Realität der produzierten Module eine
> andere.

aber AS von der CT behauptete mehr als 4 MB ist nicht möglich obwohl 
noch ein Platz für A11 frei war.

Nur wenn die nie produziert wurden, wieso ist A11 jetzt im Link benannt?
Irgendwer muss ja A11 in die Liste vom Steckplatz aufgenommen haben.

: Bearbeitet durch User
von DPA (Gast)


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Ich verwende bei meinem Server auch noch HDDs. Meiner erfahrung nach 
fallen die eigentlich nie gleich ganz aus, sondern es fängt langsam an 
mit ein paar mehr fehlern als sonst. Dann hat man noch ewig zeit bis zum 
Totalausfall, die zu kopieren, ersetzt, etc. Bei SSDs hingegen ist es 
oft wie bei USB Sticks. Läuft -> Läuft -> Tot, keine antwort mehr, 
nichts.

von Nano (Gast)


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DPA schrieb:
> Ich verwende bei meinem Server auch noch HDDs. Meiner erfahrung
> nach
> fallen die eigentlich nie gleich ganz aus, sondern es fängt langsam an
> mit ein paar mehr fehlern als sonst. Dann hat man noch ewig zeit bis zum
> Totalausfall, die zu kopieren, ersetzt, etc. Bei SSDs hingegen ist es
> oft wie bei USB Sticks. Läuft -> Läuft -> Tot, keine antwort mehr,
> nichts.

Deswegen braucht man auf jeden Fall ein Backup.

von Bernd K. (prof7bit)


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DPA schrieb:
> Meiner erfahrung nach
> fallen die eigentlich nie gleich ganz aus

Ich hab auch schon HDDs von einem auf den anderen Tag komplett sterben 
sehen, komplett mausetot.

von georg (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Ich hab auch schon HDDs von einem auf den anderen Tag komplett sterben
> sehen, komplett mausetot

Klar, aber das ist dann höchstwahrscheinlich die Elektronik und nichts 
magnetisches. Für die professionelle Datenrettung ist das ein grosser 
Unterschied, aber die sollte man natürlich niemals brauchen, weil man ja 
ein Backup hat.

Ob in Zukunft ein paar Elektronen in einem isolierten Gate oder die 
Magnetisierung winziger Oberflächenbereiche die längere Lebensdauer 
erwarten lässt kann man heute noch nicht absehen. Bemerkenswerterweise 
sind die Aufzeichnungssysteme mit der höchsten Lebensdauer uralt: 
Keilschrift auf Tontafeln und Hieroglyphen in Stein gemeisselt. Da geht 
es erwiesenermassen um Jahrtausende, das werden weder Festplatten noch 
SSDs erreichen.

Georg

von DPA (Gast)


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Nano schrieb:
> Deswegen braucht man auf jeden Fall ein Backup.

Hab ich. Und sowohl beim Backup als auch beim Server ein Raid 1 für 
etwas mehr redundanz. Aber nur von den Daten, bei einem kompletten 
Systemausfall müsste ich das Hauptsystem neu aufsetzen, das letzte 
Backup der LXC Container rüberkopieren, die container configs wieder in 
libvirt zurückspielen, und die Daten, die auf den selben Platten waren 
zurückspielen. Das ist immernoch etwas lästig. Und dan hab ich noch 
Backups meiner Bluerays und mirrors von diversen Daten auf nem 2ten Raid 
1, die sind nicht im Backup, weil wieder regenerierbar und einige TB 
gross sind. Wäre aber trotzdem lästig, die BluRays nochmal kopieren zu 
müssen...

Ich will das System eigentlich mal neu aufsetzen, ich hab ein Konzept 
für eine neue, sicherere und schneller automatisch voll 
wiederherstellbare lösung entworfen, aber ich komme einfach nicht dazu, 
das umzusetzen. Das Konzept ist sehr Komplex und involviert Dinge wie 
eine eigene Distro als Hypervisor mit software die ich noch schreiben 
muss, sowie eine Strategie zum Updaten von Readonly Debian Containern 
die nur RW zugriff auf ihre Nutzdaten haben, ohne downtime, mittels 
jeweils eines temporären update containers, der wiederum nur auf 
Systemdateien des jeweiligen Containers RW zugriff hat, sowie btrfs 
snapshots und solches zeug. Aber es ist irgendwo auf der langen TODO 
liste von mir, irgend wann mal...

Bernd K. schrieb:
> Ich hab auch schon HDDs von einem auf den anderen Tag komplett sterben
> sehen, komplett mausetot.

Das mag ja sein, das das manchmal passiert. Aber im vergleich dazu hatte 
ich noch nie eine SSD, die nur teilweise ausgefallen ist.

von Joachim B. (jar)


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Bernd K. schrieb:
> Ich hab auch schon HDDs von einem auf den anderen Tag komplett sterben
> sehen, komplett mausetot.

mir sind trotzdem mehr Flash Speicher gestorben als Festplatten, die 
Festplatten erreichen ja durch Füllung eher ihr Lebensende, d.h. sie 
werden durch größere ersetzt bevor sie tot sind, flash werden eher 
kaputtgeschrieben durch endliche Schreibvorgänge.

von Bernd K. (prof7bit)


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DPA schrieb:
> Das mag ja sein, das das manchmal passiert. Aber im vergleich dazu hatte
> ich noch nie eine SSD, die nur teilweise ausgefallen ist.

Ich hatte mal eine (Billigteil von Kingston) die hat irgendwann 
angefangen bei manchen Sektoren ewig lange rumzuprobieren (oder was auch 
immer sie in den 30 Sekunden gemacht hat) bis sie dann einen Lesefehler 
für diesen Sektor zurückgab. Ansonsten ging sie. Sträflicherweise hab 
ich das 2 Wochen lang ignoriert und es wurde immer schlimmer, dann erst 
hab ich mir eine neue bestellt.

Dann hab ich mit ddrescue ein Image gemacht. die ersten 98% gingen 
ratzfatz durch, dann in den finalen Iterationen kam alle paar Sekunden 
ein verschollener Sektor zurück, dann alle paar Minuten, dann alle halbe 
Stunde, irgendwann war die Nacht vorbei und es tat sich nichts mehr. Ich 
hab sie dann 10 Minuten ins Eisfach gelegt und nochmal probiert: Ein 
ganzer Rutsch verschollener Sektoren kam sofort zurück, dann alle paar 
Minuten trudelten noch vereinzelt welche ein, dann wieder nichts mehr. 
Nochmal Eisfach, aber länger, danach war sie plötzlich komplett tot 
(Kondenswasser? Hotplug am SATA nicht erlaubt?). Etwas mehr als 99% 
konnte ich letztendlich retten, das Image bootet und läuft fehlerfrei, 
ich hab noch keine beschädigte Datei gefunden.

Diese SSD starb also vergleichsweise langsam und der Tod kündigte sich 
an. Bis jetzt keine beschädigte Datei gefunden, also hat es nur 
unwichtiges erwischt, das Unwiederbringliche ist eh separat gesichert.

: Bearbeitet durch User
von Karli (Gast)


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Blechbieger schrieb:
> https://www.supermicro.com/products/system/1U/1029/SSG-1029P-NEL32R.cfm
> 32 * 8 TB ruler ssd => 256 TB in 1 HE
>
> https://www.supermicro.com/products/system/4U/6049/SSG-6049P-E1CR60L_.cfm
> 60 * 16 TB HDD in 4 HE => 240 TB in 1 HE

Neue Quelle gefunden: Vor rund 1,7 Jahren gingen 1 PB = 1000 TB in eine 
Höheneinheit. Die SSD hatte also schon damals die vierfache Packdichte 
von HDDs. Und der Vorsprung zur HDD dürfte sich noch vergrößern.
https://www.youtube.com/watch?v=T6HgWri-Gpg#t=08m23s

von Marcus (Gast)


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Gabs da nichtmal vor wenigen Jahren eine Untersuchung aus einem 
Rechnenzentrum vom Google mit dem Ergebnis, dass die Angst des 
frühzeitigen ablebens von SSDs im Vergleich zu HDDs unbegründet ist?

von svensson (Gast)


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> HDDs. Meiner Erfahrung nach fallen die eigentlich nie gleich ganz aus,
> sondern es fängt langsam an mit ein paar mehr Fehlern als sonst.

Ich habe bei inzwischen vermutlich Hunderten Festplattenausfällen ganz 
andere Erfahrungen gemacht, denn ca. 3/4 fallen ohne jede Vorwarnung 
aus. Bestenfalls hatte der RAID-Controller am gleichen Tag schon 20 
Meldungen über defekte Sektoren, was man dann aber erst nachher bemerkt.

Die Flashspeicher kenne ich nur mit spontanen Ausfällen.

Übrigens ist die Lebensdauer von SSD auch stark vom Füllgrad abhängig, 
da immer ganze Pages geschrieben werden müssen. Und wenn nur noch 
relativ wenige zur Verfügung stehen, dann werden diese überproportional 
oft beschrieben.
Es kann allerdings sein, daß die Firmware heute schon besser ist, aber 
das weiß eigentlich nur der Hersteller.

von DPA (Gast)


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svensson schrieb:
>> HDDs. Meiner Erfahrung nach fallen die eigentlich nie gleich ganz aus,
>> sondern es fängt langsam an mit ein paar mehr Fehlern als sonst.
>
> Ich habe bei inzwischen vermutlich Hunderten Festplattenausfällen ganz
> andere Erfahrungen gemacht, denn ca. 3/4 fallen ohne jede Vorwarnung
> aus. Bestenfalls hatte der RAID-Controller am gleichen Tag schon 20
> Meldungen über defekte Sektoren, was man dann aber erst nachher bemerkt.

Lässt du regelmässige SMART checks laufen? Lässt du dir von SMART und 
MDADM auch Mails schicken? Oder wartest du, bis das Problem sichtbarer 
wird?

von Mac G. (macgyver0815)


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Ich denke man sollte sich nicht alleine auf SSD für Backups verlassen.
Immer auf verschiedenen HDDs und SSDs sichern.

Die Kosten sind für beide sehr niedrig... also einfach beides nutzen.

Mir ist in den letzten 20 Jahren noch nie eine HDD vor der regulären 
Ausmusterung ausgefallen, daher sind die für mich vertrauenswürdig :-)
SSDs setze ich noch längst nicht so lange ein.

Im laufenden Betrieb reichen eine oder zwei SSDs i.d.R. aus.
Bei großen Datenmengen ist eine HDD aber immer noch deutlich 
kosteneffizienter.

von Friedhelm (Gast)


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Mac G. schrieb:

> Ich denke man sollte sich nicht alleine auf SSD für Backups verlassen.
> Immer auf verschiedenen HDDs und SSDs sichern.

ACK :)
1
Die 3-2-1-Regel hilft, die Fragen zu Anzahl und Aufbewahrung der Sicherungsdateien grundlegend zu beantworten:
2
3
3 - Von jeder wichtigen Datei sollten mindestens drei Sicherungskopien erstellt werden.
4
5
2 - Diese Kopien sollten auf zwei unterschiedlichen Speichermedien vorgehalten werden.
6
7
1 - Mindestens eine Kopie sollte an einem externen Speicherort verwahrt werden.


Quelle: https://www.global.de/blog/3-2-1-regel/

von svensson (Gast)


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> Lässt du regelmässige SMART checks laufen?

Machen die RAID-Controller automatisch. Meistens fallen die Platten ohne 
vorherige SMART-Fehler aus, so jedenfalls meine Erfahrung.
Oder es steht im Log 20x Lesefehler innerhalb von wenigen Minuten, dann 
nimmt der RAID-Controller die Hotspare.

> Lässt du dir von SMART und MDADM auch Mails schicken?

Nö, die Kontrolle erfolgt über SNMP, weil leider nicht alle Controller 
den Ersatz einer Platte durch das Hotspare als Fehlerbedingung werten.

Der irreste Fall war ein SAN, bei dem von 16 Festplatten nur noch 6 in 
Betrieb waren. Da der Controller aber offenbar durch Datenverlagerung 
alle Volumes am Laufen gehalten hat, sah er keine Veranlassung das 
irgendwie zu melden...

von Elektrofan (Gast)


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Die SSD in meinem relativ kleinen PC (von 2002 ...) läuft
inzwischen ca. so lange, wie die vorher begrabenen rotierenden
Speicher.
Weiß ihre Firm-Ware nicht, dass sie schon längst hätte
ausfallen sollen ?!

von Peter D. (peda)


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Karli schrieb:
> Damit ist die SSD nur noch viermal so teuer.

So generell kann man das wohl nicht sagen.
Ich hab letzte Woche im Mediamarkt die externe WD Elements 10TB für 188€ 
gekauft.
Preise für ne 10TB SSD konnte ich nicht finden.

von Rolf M. (rmagnus)


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Peter D. schrieb:
> Preise für ne 10TB SSD konnte ich nicht finden.

Eine mit 11 TB bekommt man wohl ab gut 3.500 €.

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