Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LT1086CT-5 zu geringe Ausgangsspannung


von Fabian B. (nazrim)


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Hallo,

ich plane folgendes:

Ich möchte über ein 12V (2,25A) Netzteil einen Schrittmotor betreiben, 
welcher durch einen ESP32 gesteuert wird. Die 5V die der ESP32 benötigt 
wollte ich mit einem LT1086CT-5 bereitstellen, welcher die 12V als Input 
hat.

Ich habe das ganze auf meinem Steckbrett vorbereitet und wollte es 
testen. Dabei habe ich es so angeschlossen wie in dem angehängten Bild 
aus der Spezifikation des Bauteils, außer dass ich am Ein- und Ausgang 
jeweils einen 100µF Elko hängen habe.

Jetzt zum eigentlichen Problem: Ohne Last habe ich am Ausgang 4,89V und 
sobald ich den ESP32 (mit angeschlossenem Nokia 5110 Display) anschließe 
fällt die Spannung auf 4,7V ab, was nicht mehr für den Betrieb des ESP32 
ausreichend ist.

Das Datenblatt verspricht mir bei Ausgangsströmen zwischen 0A und 1,5A 
eine Spannung zwischen 4,95V und 5,05V, solange die Eingangsspannung 
über 6,5V liegt. Da ich 12V als Eingangsspannung verwende, bin ich grade 
etwas ratlos was ich da falsch gemacht habe.

Hat hier jemand die zündende Idee?

von hinz (Gast)


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Fabian B. schrieb:
> 100µF Elko

Was für einen? Und zeig das Layout.

von Fabian B. (nazrim)


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Ich hoffe die Bilder enthalten die notwendigen Informationen

von hinz (Gast)


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Steckbrett ist grausam, und dann noch die Elkos meilenweit vom Regler 
weg...

von Fabian B. (nazrim)


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Steckbrett ist halt das, was ich grade da habe. Es klingt so, als sollte 
ich die Elkos näher an den Regler bringen? werde ich testen.

von Thomas S. (Gast)


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Die Elkos stecken mit einem Pin doch gar nicht im Steckbrett. Zumindest 
bei den Bildern.

von S. Landolt (Gast)


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- mit etwas Biegen sollten sich die Elkos direkt in die Reihen des 1086 
stecken lassen
- mit einem Seitenschneider ließen sich die Elko-Anschlüsse auf gleiche 
Länge bringen
- wie wird Vout gemessen? Liegt übrigens an der Kühlfahne an

von Fabian B. (nazrim)


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Okay, ich komme damit auf 4,89V ohne Last und 4,8V unter Last, aber das 
reicht immer noch nicht aus, um den ESP32 zu betreiben. Die Elkos sitzen 
jetzt in einer Reihe mit dem Wandler, können also nicht mehr näher dran 
auf dem Steckbrett (1 bzw. 2 Pins Abstand zwischen Elko Pin und Regler 
Pin).

Kann ich das noch weiter verbessern?

von Fabian B. (nazrim)


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S. Landolt schrieb:
> - mit etwas Biegen sollten sich die Elkos direkt in die Reihen des 1086
> stecken lassen
Habe ich gemacht, siehe vorherige Antwort

S. Landolt schrieb:
> - mit einem Seitenschneider ließen sich die Elko-Anschlüsse auf gleiche
> Länge bringen
Bringt das etwas? Abgesehen davon, dass es schicker aussieht und 
einfacher zu stecken ist?

S. Landolt schrieb:
> - wie wird Vout gemessen? Liegt übrigens an der Kühlfahne an

Vout messe ich mit nem Multimeter am der +/- Rail die auf dem Foto zu 
sehen ist. Dabei verwende ich das GND am linken Regler Pin.

von hinz (Gast)


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Fabian B. schrieb:
> Kann ich das noch weiter verbessern?

Löten.

von hinz (Gast)


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Fabian B. schrieb:
> S. Landolt schrieb:
>> - mit einem Seitenschneider ließen sich die Elko-Anschlüsse auf gleiche
>> Länge bringen
> Bringt das etwas? Abgesehen davon, dass es schicker aussieht und
> einfacher zu stecken ist?

Er hätte es nicht geschrieben wenn es nichts bringen würde.

von S. Landolt (Gast)


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"gleiche Länge": ist auf Dauer sicherer

Vout mal zwischen GND (möglichst nah am Regler) und Kühlfahne messen.

von Tantal (Gast)


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Fabian B. schrieb:
> Kann ich das noch weiter verbessern?

Ja, mit dem angegebenen 10u Tantal statt Alu-Elko.

von hinz (Gast)


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Tantal schrieb:
> Fabian B. schrieb:
>> Kann ich das noch weiter verbessern?
>
> Ja, mit dem angegebenen 10u Tantal statt Alu-Elko.

Ach wo, die billigen 100µF Elkos reichen auch.

von Dieter (Gast)


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Wieviele mA zieht die Last?

Schalte mal einen 470nF Kerko am Ausgang noch parallel.

Ein Steckbrett kann manchmal auch schon bei nicht so großen Strömen 
einen Spannungsabfall verursachen. Das mißt Du mit einem Voltmeter 
zwischen Ltxxxx Ausgangsbeinchen (Vorsicht, dass Du nichts kurzschließt, 
weil dann ist der Steuerbaustein futsch) und Last.

Die Spannung kann um 0,5...0,7V erhöht werden mit dem Diodentrick. Eine 
Diode im Massepfad in Durchgangsrichtung.

von Thomas S. (Gast)


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Eigentlich wundert mich das nicht, dass die Spannung nicht passt.

Wieso gehst Du mit Jumper vom Regler raus auf weitere Steckkontakte, 
dann steckt der Elko und dann mit Jumper wieder raus auf die 
eigentlichen Stromschienen.

Geh doch den kürzesten Weg. Den Ausgangs-Elko in die Stromschine und 
direkt zum Regler.  Kontakte bremsen immer. Je mehr davon, je mehr 
Bremse.

Umbauen, und dann nochmal messen.

von Fabian B. (nazrim)


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Okay, die Sachen näher beieinander zu packen und der 470nF war wohl des 
Rätsels Lösung. Ich erhalte immernoch keine genauen 5V, was ich jetzt 
auf das Steckbrett schiebe (zumindest nach den Erläuterungen von euch), 
aber es wirkt so als ob ich konstant genug Spannung zum Betrieb des 
ESP32 bekomme.

von LY (Gast)


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Fabian B. schrieb:
> aber es wirkt so, als ob ich konstant genug Spannung zum Betrieb
> des ESP32 bekomme.

Gut.

> Ich erhalte immer noch keine genauen 5V, was ich jetzt auf das
> Steckbrett schiebe (zumindest nach den Erläuterungen von euch)

Das wird wohl so sein. Wenn Du diese Erlaeuterungen nicht glaubst,
aber kein Messgeraet fuer kleinere Widerstaende hast (und auch
keine R-Messung via Spannungs-Abfall-Messung / Konstantstromquelle
(oder Netzteil+Widerstand) machen willst), bleibt wohl nur, alles
mal zusammenzuloeten.

Aber ich denke auf bessere Ergebnisse darfst Du schon hoffen dann.

von Willi S. (ws1955)


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Ich arbeite sehr gerne mit Steckbrettern, aber immer wieder mal können 
diese Dinger ganz schön nerven, wenn man wieder mal die 
Negativeigenschaften vergessen hat:

Übergangswiderstände 200-300 mOhm !!
Auch "neu"!

Bestimmte Schaltungen sind über Steckbretter gar nicht möglich, zum 
Beispiel ein sternförmiger Bezugs-Massepunkt, wenn darüber mehr als 5mA 
fließen. Schaltungen mit Shunts im niedrigen Ohm-Bereich kann man 
vergessen, usw...

Schaltungen wie Spannungsregler mit Low-ESR oder Tantal-Elko oder Kerko 
Empfehlung schwingen nur mit viel Glück nicht. Man sollte es bleiben 
lassen und die drei Teile auf Lochraster löten!

Zweitens darf man die Toleranz des Spannngsreglers nicht einfach 
ignorieren, der LT1086-5 kann um +/-100mV streuen, schon bei konstanter 
Temperatur 25 Grad.C.

Bei 1A:
Zweimal 200mV wegen der Kontakte plus 100mV Toleranz = satte -0.5V!

: Bearbeitet durch User
von Thomas S. (Gast)


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Der LT1086CT bringt 2A wenn gewünscht. Ich denke, das das Steckbrett mit 
nur einem Kontakt das nicht mittmacht. Ich habe bei meinem Steckbrett 
die 5V / 12V extern, und gehe dann auf die Stromschienen, und teile auf, 
wenn benötigt.

Im übrigen hatte ich dieses bereits erwähnt.

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