Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LiFeYPO4 Balancer und Protection


von J. W. (joh_123)


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Hallo,
ich bin gerade dabei einen 4s Solarspeicher mit  Winston 160Ah LiFeYPO4 
Zellen aufzubauen. Als Balancer gibt es dafür schon fertige Module
(https://www.nothnagel-marine.de/product_info.php?info=p3820_Balancer---Lastmodul-LiFePO4--LiFeYPO4-Balancer-Spannung-3-6V--max--2A-Balancing-Strom--Alarm-NC-Kontakt.html). 
Diese besitzen jedoch keine Hysterese bei ihrem Schaltausgang für die 
UPV/OVP Abschaltung. Außerdem brauch ich noch eine Ansteuerung für ein 
Bistabiles Relais, das dann die Last vom Akku trennt.

Mein Ansatz hierfür wäre ein einfacher Shunt-Balancer mit Protection ICs 
oder Komparatorschaltung mit Spannungsreferenz.
Nun zu der konkreten Frage: Welche protection ICs oder 
Komparatoren/Schaltungen bieten sich dafür an.

Grüße

: Bearbeitet durch User
von Dieter (Gast)


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von J. W. (joh_123)


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nö, Suchmaschine geht wunderbar ;)

Mit den Geräten kann ich aber alle nicht ein simples bistabiles Relais 
ansteuern ohne viel schnickschank drumherum.

Also mal zu meiner Schaltung.
Hab den MAX932 momentan mal ins Auge gefasst. Der hätte eine eingebaute 
Referenz. Mit einem MAX92 könnte ich zwei Schaltschwellen inkl. 
Hysterese realisieren für OVP und UVP. Dann noch ein MAX931 für die 
Zuschaltung des Shunt-Balancers bestehend aus MOSFET und Lastwiderstand.

Oder hat kennt jemand eine besser geeignetes Bauteil als den MAX93x ?

von J. W. (joh_123)


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Hier noch ein Link zu dem Relais das ich verwenden will:
https://de.rs-online.com/web/p/monostabile-relais/6900808/

von Dieter (Gast)


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Das Relais müßte abfallen, wenn bereits eine Zelle die untere Schwelle 
erreicht. Also 4x und & verknüpft bei der Relaisansteuerung.

von Stefan (Gast)


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Hi,

dein Thema ist sehr ähnlich zu meinem Vorhaben.
Vielleicht können wir gegenseitig etwas verwenden oder uns mal per Mail 
austauschen?

Beitrag "Schaltung für Unterspannungsabschaltung sowie Balancer (variabel) mit TL431?"

Viele Grüße,
Stefan

von Dieter (Gast)


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Relaisdaten 12V, 4,7Ohm, 7W;

Ohne Stromreduzierung nach dem Schalten ist das Relais nicht fuer 
laengeres Einschalten geeignet.

von J. W. (Gast)


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Ja das Relais braucht nur ein Impuls zum Umschalten. Deswegen ja auch 
ein Bistabiles Relais.

Das mit dem MAX932 wird nichts. Der lässt nur 100mV Hysterese zu. Das 
ist zu wenig.
Was gibts für alternative stromsparende Komparatoren?

von Dieter (Gast)


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Da sollte auch ein ATtiny als Loesungsvariante mit in Betracht gezogen 
werden.
Diskret benoetigt:
- Komparatoren
- Monoflop
- Logik (auch fuer Schaltzustandserkennung des Relais)

von J. W. (Gast)


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Für das Relais braucht man keine Schaltzustandserkennung. Das hat zwei 
Spulen. Eine zum einschalten und eine zum ausschalten.

von J. W. (joh_123)


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Dieter schrieb:
> Da sollte auch ein ATtiny als Loesungsvariante mit in Betracht gezogen
> werden.
> Diskret benoetigt:
> - Komparatoren
> - Monoflop
> - Logik (auch fuer Schaltzustandserkennung des Relais)

Hm, ich wollte eigentlich ohne Microcontroller auskommen. Da stellt sich 
mir immer die Frage, was passiert wenn er sich aufhängt. Ich denke für 
meinen Fall bin ich besser bedient ohne.
Oder sind da meine Bedenken unbegründet und der Microcontroller die 
Lösung für alle Probleme?
Da könnte ich ja einfach die Spannung über einen ADC, der am messen und 
den rest in Software schreiben. Dann nur noch zwei MOSFETs für die 
Ansteuerrung des Relais und fertig.

Was meinen die Erfahrenen Leute dazu? Lieber sicher ohne uC oder mit?

von Dieter (Gast)


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Es gibt keine 100%ige Sicherheit. Kommt darauf an wo die Batterie steht.
Gut waere diskreter Schutz an den Grenzen des Akkus, zusatzlicher mit μC 
fuer Grenzen mit Beibehaltung hoher Zyklenzahl.

von J. W. (joh_123)


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Der Akku steht in einem Fahrzeug :D Deswegen will ich das ja auch 
diskret und nicht mit uC

Ich hab da ne ganz brauchbare Idee mit dem ICL7665. Da kann ich mit 
einem Chip direkt beide Schaltschwellen inkl. Hysterese. Dann bekommt 
jeder Ausgang ein Optokoppler. Die Reihenschaltung von den Optok. noch 
auf ein Impulskürzer (hab noch keine gute Idee wie ich den Umsetze, 
warscheinlich würde ein Kondensator reichen...)

von Dieter (Gast)


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Monoflop mit LMC555 oder low powe OP als Impulskuerzer.

von Peter H. (borntopizza)


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Servus,

ich habe auch erst mit sowas zu kämpfen gehabt.
Ich habe dann einfach mit einem Attiny, einem OPV und einer externen 
Spannungsreferenz das ganze selbst gebaut.
Die Optokoppler sind noch dafür da, dass die Zellen untereinander 
kommunizieren können, und ich somit nicht zu jeder Zelle einzeln kabel 
ziehen muss.

Viele Grüße

Peter

von Dieter (Gast)


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Im Vergleich zum Stromverbrauch mit Optokopplern waere C-Kopplung eine 
bessere Loesung.

Low Current LDO wird eventuell auch benoetigt fuer den Schaltungsteil, 
da viele low power IC nur fuer Betriebsspannungen kleiner 12V sind.

von Stefan (Gast)


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@Peter

Würdest du deinen Quellcode zu dem BMS auch veröffentlichen wollen?

von Peter H. (borntopizza)


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Ich bin leider noch gar nicht soweit :-(

Habe bis jetzt noch keine Zeit gefunden das ganze zu machen. Ich habe 
noch nicht mal die Optokoppler bestellt :D könnte noch ein paar Wochen 
dauern, aber dann poste ich ihn hier rein.

von Karl M. (Gast)


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Peter H.,

könntest Du bitte den Schaltplan als PDF anhängen?

Danke.

von Peter H. (borntopizza)


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Karl M. schrieb:
> Peter H.,
>
> könntest Du bitte den Schaltplan als PDF anhängen?
>
> Danke.

Bitteschön!

von J. W. (joh_123)


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Was soll deine Platine am Ende alles realisieren? Du hast ja nur einen 
Komparator verwendet aber drei schaltbare Ausgänge. Was ist da die 
Funktion von den einzelnen Ausgängen?

von Peter H. (borntopizza)


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Naja der eine Komparator misst die Spannung von der Zelle und vergleicht 
Sie über einen Spannungsteiler mit der Referenzspannung von 1.2V. Dann 
hatte ich gedacht dass er dann seinen Ausgang sozusagen auf "HIGH" 
schaltet (war nicht ganz zu ende gedacht fällt mir gerade auf) und der 
µC das dann liest. Wenn der µC über den "Enable" Optokoppler auch ein 
"HIGH" Signal bekommt, schaltet dieser über einen Ausgang die 
Konstantstromquelle an und entlädt den Akku solange die Spannung von 
diesem noch über 3,6 V liegt. Über die anderen 2 Optokoppler sendet bzw. 
empfängt er den Stand der nächsten bzw. vorherigen Zelle. Wenn dann alle 
Zellen voll sind, bekommt das das Ladegerät mit und reduziert den 
Ladestrom und die Zellen Balancen sich noch alle auf 3.6V.

Aber ist noch Work in Progress und ich muss das nochmal neu durchdenken.

von J. W. (joh_123)


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Ah, hab den Schaltplan nicht genau angeschaut. Zwei Optokoppler sind als 
Eingäge bedacht. D.H. deine Module sind nur Balancer ohne ein OPV/UVP 
Ausgang. Wirst du das noch ändern ?

von noreply@noreply.com (Gast)


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Ich sage es mal so. Wenn eine Zelle kurz vor 300 Euro EK steht, würde 
ich über eine Mikrocontrollerlösung nachdenken.

Meine Wunschlösung.

- STM32F103
- Kommunikation Up- oder Downstream.
- Notabschaltung über Open-Collector-OR
- Balancing über Sperrwandler.

Zusätzlich: Zentraler Mikrocontroller der Big-Data für eine X-serial 
Einheit vornimmt.

von J. W. (joh_123)


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Hab mir gerade mal Gedanken über die Ansteuerung des Bistabilen Relais 
gemacht. Kann man das so ansteuern oder gibt es bessere Möglichkeiten?

von Dieter (Gast)


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Das kannn man durchaus so probieren. Die Halbleiter koennten die 
Verlustleistung beim unguenstigen Schalten sogar aushalten. Aber 12V 
sind diesen zuviel. Den Spuelen goenne noch eine Freilaufdiode.

Vermutlich sollen die Optokoppler alle "an" sein, wenn ueber der 
Mindestspannung. Wenn eine Zelle die Unterspannung erreicht, der Koppler 
auf aus gehen. Das waere eine UND Verschaltung.

Das so aufzubauen ist aber nicht Fehlersicher, da ein manuelles 
Wiedereinschalten nich wieder von einem Ausschalten gefolgt wuerde.

von J. W. (joh_123)


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Dieter schrieb:
> Das kannn man durchaus so probieren. Die Halbleiter koennten die
> Verlustleistung beim unguenstigen Schalten sogar aushalten.
was wäre denn ungünstiges Schalten?
>Aber 12V sind diesen zuviel.
Ja ich werde noch passende MOSFETs raussuchen. Die im Schaltplan sind 
einfach nur für die Simulation von mir verwendet worden, ohne nach den 
max. Werten zu schauen im Datenblatt.
>Den Spuelen goenne noch eine Freilaufdiode.
Freilaufdiode ist im Relais integriert.
>
> Vermutlich sollen die Optokoppler alle "an" sein, wenn ueber der
> Mindestspannung. Wenn eine Zelle die Unterspannung erreicht, der Koppler
> auf aus gehen. Das waere eine UND Verschaltung.
Genau so hab ich mir das vorgestellt. Wobei ich mitlerweile auch einen 
Entwurf mit einer Komparatorschaltung habe um den relativ hohen 
Strombedarf der Optokoppler zu umgehen. Werde nachher mal ein Schaltplan 
einstellen. Bin mir nicht sicher ob das so korrekt funktioniert.
>
> Das so aufzubauen ist aber nicht Fehlersicher, da ein manuelles
> Wiedereinschalten nich wieder von einem Ausschalten gefolgt wuerde.
Ja, danke für den Hinweis. Das Relais selbst hat keine Mechanische 
Betätigung. Ich werde noch in der Schaltung einen Schalter vorsehen mit 
dem Das Relais auf "Auto"/An/Aus geschalten werden kann. Damit brint man 
aber die Schaltung nicht in einen Betriebzustand, in dem sie nicht mehr 
korrekt arbeitet.

von J. W. (joh_123)


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So hier mal das ganze zur Übersicht. Der MAX901 ist nicht ideal da er 
maximal 12V aushält. Welcher Komparator würde da passen?
Die MOSFETs sind auch nur Platzhalter im Schaltplan.

Kann das so funktionieren mit den Komparatoren statt den Optokopplern?

von noreply@noreply.com (Gast)


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Sorry, wenn ich lästig bin. Aber die ICL7665CSA haben eine 
Referenzspannung von 1,3 V mit Abweichung grob von 1,2 V bis 1,4 V.

von J. W. (joh_123)


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noreply@noreply.com schrieb:
> Sorry, wenn ich lästig bin. Aber die ICL7665CSA haben eine
> Referenzspannung von 1,3 V mit Abweichung grob von 1,2 V bis 1,4 V.

Also im Datenblatt steht folgendes:
"The Maxim ICL7665A is an improved version with a 2%-accurate VSET1 
threshold and guaranteed performance over temperature."

Das solte ausreichend genau sein meiner Meinung nach.

von noreply@noreply.com (Gast)


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J. W. schrieb:
> Das solte ausreichend genau sein meiner Meinung nach.

Das sind dann ICL7665ACSA, bei gefühlten 5 Euro pro Stück. Bezüglich 2% 
Genauigkeit habe ich noch keine Meinung. Die Vrefint von STM32F103 soll 
+- 40 mV bei 1,2 Vref haben. Da bin ich beim STM32F103 leider klar 
schlechter oder ich brauche eine externe Referenz.

von Dieter (Gast)


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Einfach ein IC nehmen und ausprobieren. Allerdings bei der Genauigkeeit 
wirst Du immer zwei Trimmer vorsehen muessen fuer die Feineinstellung. 
Die werden so eingebracht, dass Schleiferversagen zu Werten auf der 
sicheren Seite fuehren.
Mit Foehn und Tiefkuehlfach pruefe bitte noch die Driften der Schaltung. 
Wenn die Schwellen tendenziell mehr zur sicheren Seite bewegen, passt 
es.
Beim Messaufbau immer daran denken, dass die Schwankende Akkuspannung 
anliegt. Falls die interne Referenz von 4V bis 2V von 1,4 auf 1,2V 
schwanken sollte, kann immer noch ein genauer Schaltpunkt erreicht 
werden. Das experimentelle ermitteln der Einstellungsbereiche fuer die 
Trimmer und die Justage sind laestig. Als seltene Bastlerloesung kann 
man den Aufwand fuer sich selbst leisten, aber ansonsten ist es stark 
unwirtschaftlich.

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