Forum: Haus & Smart Home Einschaltstrombegrenzung & Kapazitäten


von Tobias S. (x12z34)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo Leute,

für einen Roboter, an dem ich herumbastele, brauche ich eine 
Stromversorgung, genauer: 12V und 24V.
Dazu habe ich mir die folgenden Netzteile gedacht (noch nicht besorgt!)

https://www.reichelt.de/schaltnetzteil-geschlossen-960-w-24-v-40-a-mw-rsp-1000-24-p147932.html
https://www.reichelt.de/schaltnetzteil-geschlossen-450-w-12-v-37-5-a-mw-hrpg-450-12-p148034.html

Die zur Verfügung gestellte Leistung werde ich derzeit noch lange nicht 
abrufen, aber ich will vorausplanen und nicht später Netzteile 
nachkaufen ;-)

Der Einschaltstrom von 40A bzw. 70A würde allerdings sicherlich meinen 
B10 Haus-Automaten auslösen. Den Automaten kann, darf und will ich nicht 
wechseln! Es bleibt also nur eine Einschaltstrombegrenzung übrig.

Dazu habe ich mir diese rausgesucht, die angeblich besonders für 
kapazitive Lasten (a.k.a. Schaltnetzteile) geeignet sein soll:
http://camtec-netzteile.de/data-12/1/camtec_esb101_e062016-02-2.pdf
Der ESB101.16 soll den Einschaltstrom auf 16A begrenzen uns ist ab B4 
Automat geeignet, sollte also passen.

Allerdings sind beim ESB101 maximale Kapazitäten angegeben, die von der 
nachgeschalteten Schaltung nicht überschritten werden dürfen.
In den Datenblättern der MeanWell Netzteile findet sich eine solche 
Angabe jedoch leider nicht.

Daher meine Frage an Euch: Hättet Ihr Bedenken, die Kombination so wie 
auf dem Bild gezeigt zu verwenden?

Ich danke für Eure Hilfe.

Grüße
  x12z34

von hinz (Gast)


Lesenswert?

Tobias S. schrieb:
> Allerdings sind beim ESB101 maximale Kapazitäten angegeben, die von der
> nachgeschalteten Schaltung nicht überschritten werden dürfen.
> In den Datenblättern der MeanWell Netzteile findet sich eine solche
> Angabe jedoch leider nicht.

Faustregel: 1µF/W.

von Tobias S. (x12z34)


Lesenswert?

hinz schrieb:
> Faustregel: 1µF/W.

Danke Dir, das hilft mir schon bedeutend weiter.

von Thomas (kosmos)


Lesenswert?

ok du willst den 10A Automaten nicht durch einen 16A ersetzen, dann 
bleibt die Möglichkeit einen Automaten zu nehmen der eine andere 
Auslösecharakteristik hat. Der normale B-Automaten schafft kurzfristig 
30-50A ein C-Automat würde 50-100A aushalten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Leitungsschutzschalter#Ausl%C3%B6secharakteristik

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Tobias S. schrieb:
> Hättet Ihr Bedenken, die Kombination so wie auf dem Bild gezeigt zu
> verwenden?

Ja.

Dieser Einschaltstrombegrenzer verbindet die Last über einen Widerstand 
der nach 1/2 Sekunde per Relais überbrückt wird.

Das Netzteil wird also seinen primären Siebelko laden, und ohne 
Zeitverzögerung in weniger als 1/2 Sekunde seinen Ausgang mit der Last 
einschalten: wenn der Einschaltstrombegrenzer noch immer den 
Vorwiderstand zugeschaltet hat.

Die Spannung bricht ein, das Netzteil schaltet ab, und wenn der 
Einschaltstrombegrenzer sein Relais aktiviert, fliesst der volle 
Einschaltstrom zum Laden des Siebelkos ganz so als ob es keinen 
Einschaltstrombegrenzer geben würde.

Man verursacht also ein ziemliches Durcheinander. Dein Schaltnetzteil 
braucht keinen extra Einschaltstrombegrenzer. Der Einschaltstrom fliesst 
nur extrem kurz, dein Automat wird nicht auslösen. Nichtmal wenn der 
Stromkreis schon eine Dauerlast trägt. Höchstens wenn man mehrere 
gleichzeitig einschaltet (Steckdosenleiste).

Wenn überhaupt, nutze einen Sequencer der eine Einschaltreihenfolge 
festlegt.

von Gerd E. (robberknight)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Dieser Einschaltstrombegrenzer verbindet die Last über einen Widerstand
> der nach 1/2 Sekunde per Relais überbrückt wird.

Das ist normal.

> Das Netzteil wird also seinen primären Siebelko laden, und ohne
> Zeitverzögerung in weniger als 1/2 Sekunde seinen Ausgang mit der Last
> einschalten: wenn der Einschaltstrombegrenzer noch immer den
> Vorwiderstand zugeschaltet hat.
>
> Die Spannung bricht ein, das Netzteil schaltet ab,

Weitbereichsnetzteile, die bis für 90-250VAC oder so konzipiert sind, 
schalten nicht so schnell ab.

> Wenn überhaupt, nutze einen Sequencer der eine Einschaltreihenfolge
> festlegt.

Ich würde es nicht übertreiben.

Bei mir in der Firma haben wir einen Teststand an dem über 20 
Steckernetzteile zentral gemeinsam eingeschaltet werden. Da nehmen wir 
diesen Einschaltstrombegrenzer:
https://www.reichelt.de/einschaltstrombegrenzer-16a-esg-3-p100664.html?&trstct=pos_3

Funktioniert seit Jahren problemlos. Alle Netzteile starten sauber, die 
LSS (B16) bleiben drin.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.