Hallo zusammen, ich entwickle ein automotive Steuergerät und möchte, dass der Benutzer während der Laufzeit Messzugriff (Variablen auslesen) und Verstellzugriff (Daten ändern) hat. Wie stelle ich das am Besten an? In einem ehemaligen Projekt habe ich auf INCA (Software) und CCP (Protokoll) gesetzt. CCP fand ich ganz charmant und würde es auch gerne wieder einsetzen. Aber leider ist das Lizenzmodell von INCA nicht für Privatanwender geeignet. Die übrige Software, die so zu finden ist, bspw. WinOLS oder TunerPro, konzentriert sich auf die offline Bedatung. Wenn es online geht, dann meist nur der Verstellzugriff über einen ROM-Emulator. Das ist nicht was ich suche. Kennt ihr eine Alternative? Es darf notfalls auch etwas kosten (<500€ pro Einzellizenz). Schöne Grüße Steffen
Sag Bescheid wenn du was Gutes gefunden hast. Leider glaube ich fast nicht mehr an die Existenz von soetwas. Inca kennst du bereits. Canape von vector ist glaub ich noch teurer. ATI Vision spielt in einer ähnlichen Liga, hat es in Europa aber schwer. Rh Consulting? Für 500 Euro ist es halt kein Geschäft... Btw: CCP ist schon saualt und kann nichts besser als xcp. Die Spec ist auf jeden Fall deutlich schlechter.
Wie viele Werte denn? Wären die UDS Services RDBI / RMBA & WDBI / WMBA eine Alternative?
Karl schrieb: > CCP ist schon saualt und kann nichts besser als xcp. Die Spec ist > auf jeden Fall deutlich schlechter. Hat XCP nicht mehr Overhead? Wichtig sind RAM und vor allem Laufzeit. Bei CCP muss ich für die Datenakquisition nur ein Zeiger-Array konfigurieren. Kommt dann der Event schiebe ich alles per indirekter Adressierung in den CAN Transmitter und schicke es ab. Das sind nur ein paar Prozessortakte und der RAM für das Zeiger-Array. Die Konfiguration ist zwar etwas aufwändiger, aber muss dafür ja nicht so schnell bedient werden. Ist das bei XCP auch so? Bei CCP gibt es eine schöne Beispielimplementierung von Vector. Für XCP habe ich soetwas auch entdeckt. Würde insofern gut passen. Birkipper schrieb: > Wären die UDS Services RDBI / RMBA & WDBI / WMBA eine Alternative? Ja, gute Idee. Daran habe ich gar nicht gedacht, obwohl es eigentlich Nahe liegt! Birkipper schrieb: > Wie viele Werte denn? 20 Worte im 10 ms Raster. Kann UDS das?
Steffen Hausinger schrieb: > Hat XCP nicht mehr Overhead? Eigentlich nicht. Es lässt sich sogar für weniger Overhead konfigurieren weil man die can id als pid konfigurieren kann. Es bietet aber mehr Möglichkeiten als CCP. Sonst ist es konzeptgleich. Xcp gibt es von vector eigentlich auch als kostenloses Beispiel. Von etas auch. Aber nur auf Nachfrage. Was für Qualität der Implementierung angeht ist etas in einer anderen Liga. Vector eher mau. Inkl Bugs. Wenn du schon weißt, was du messen und verstellen möchtest, kannst auch einfach feste Nachrichten nehmen. Der Witz an CCP ist, dass ich zur Laufzeit aus 10000en von Größen wählen kann. UDS an sich kann das, das hängt an der Implementierung. Wenn du aber nicht gerade einen fertigen ISO TP Stack hast, gehe auf CCP oder XCP. Das ist einfacher.
Karl schrieb: > Xcp gibt es von vector eigentlich auch als kostenloses Beispiel. Von > etas auch. Aber nur auf Nachfrage. So meinte ich es auch, bei beiden gibt es eine kostenlose Beispielimplementation. Die für XCP habe ich mir heute heruntergeladen (XCP Sample Implementation 1.30.4). Leider hat sie ein Setup-Program(!) und das läuft nur unter Windows. Ich kann es mir deshalb erst am Wochenende anschauen. Karl schrieb: > Was für Qualität der Implementierung angeht ist etas in einer anderen > Liga. Vector eher mau. Inkl Bugs. Ist das hier die Implementierung von Etas? https://www.etas.com/de/products/xcp_integration_package.php Komme ich da als Endanwender heran? Weißt Du das? Karl schrieb: > Wenn du schon weißt, was du messen und verstellen möchtest, kannst auch > einfach feste Nachrichten nehmen. Der Witz an CCP ist, dass ich zur > Laufzeit aus 10000en von Größen wählen kann. Ich meinte es so, dass ich mindestens 20 Werte gleichzeitig im 10 ms Raster messen können muss. Welche Werte das sind entscheide ich erst zur Laufzeit.
Steffen Hausinger schrieb: > Komme ich da als Endanwender heran? Weißt Du das? Ich bin dran gekommen, aber wir haben auch Inca gekauft. Einfach fragen. Machst du du das privat oder gewerblich?
Karl schrieb: > Ich bin dran gekommen, aber wir haben auch Inca gekauft. Einfach fragen. > > Machst du du das privat oder gewerblich? Ich mache das privat, es ist mein Hobby. Ich habe zwar beruflich Kontakt zur Automobilindustrie, aber den kann ich dafür nicht nutzen. Ich werde einfach mal das Kontaktformular ausfüllen und abwarten, was passiert.
Steffen H. schrieb: > Ich mache das privat, es ist mein Hobby. Ich habe zwar beruflich Kontakt > zur Automobilindustrie, aber den kann ich dafür nicht nutzen. Dann Ruf dich Mal bei ATI an. Accurate technologies Inc. In oder bei München. Der Herr Bornemann ist sehr nett und die Firma als ganzes auch gut. Vielleicht ist der zu einer non Profit Lizenz oder dergleichen bereit. ATI Vision hat in Europa einfach einen schweren Stand gegen etas und vector.
Sprechen wir weiterhin von der Beispielimplementierung von XCP? Also hat ATI ebenfalls einen Beispielcode, nach dem ich fragen könnte? Ich frage, damit ich den richtigen Ton treffe.
Je nachdem wie umfangreich Du verstellen willst, wäre vielleicht auch Diagra MC von RA Consulting eine Lösung.
Steffen H. schrieb: > Sprechen wir weiterhin von der Beispielimplementierung von XCP? Also hat > ATI ebenfalls einen Beispielcode, nach dem ich fragen könnte? Ne, sorry. ATI Vision als mcs. Als Alternative zu Inca.
Karl schrieb: > Ne, sorry. ATI Vision als mcs. Als Alternative zu Inca. Verstehe. Da ich den Mess- und Verstellzugriff aber dem späteren Benutzer zur Verfügung stellen möchte, reicht eine Non-Profit Lizenz leider nicht aus. Ich rechne mit Stückzahlen von einigen Dutzend. Damit falle ich vermutlich komplett durchs Raster... N. A. schrieb: > Je nachdem wie umfangreich Du verstellen willst, wäre vielleicht auch > Diagra MC von RA Consulting eine Lösung. Ist da eine Anfrage aussichtsreich? Also <500€ pro Einzellizenz? Das wäre prima, dann frag ich dort an. Aber wie geht denn die Tuning-Szene mit dem Bedarf um? Wie wird am Prüfstand abgestimmt? Mit EEPROM-Emulator kommt man bei aktuellen Motorsteuerung nicht mehr weiter, also muss es dort eine Lösung geben. Was machen kleine Tuning-Schmieden? Was die Großen? Wie machts der Motorsport? Beispielsweise Semi- oder Vollprofis im Dragster-Sport?
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Steffen H. schrieb: > Aber wie geht denn die Tuning-Szene mit dem Bedarf um? Wie wird am > Prüfstand abgestimmt? Mit EEPROM-Emulator kommt man bei aktuellen > Motorsteuerung nicht mehr weiter, also muss es dort eine Lösung geben. > Ja. Die cracken die Software und Flashen einen neuen Datenstand. Wüsste nicht dass dort der original Zugriff per Ccp oder XCP verwendet wird. > Was machen kleine Tuning-Schmieden? Kaufen den gecrackten stand. > Was die Großen? Dito. > Wie machts der > Motorsport? Beispielsweise Semi- oder Vollprofis im Dragster-Sport? Die verwenden oft eigene Steuergeräte. Für den Motorsport ist das Zeug aus der Serie relativ untauglich weil viel zu komplex. Wenn deine Kunden nicht schon ein CCP/XCP MCS haben ist das evtl. die falsche Wahl. Für einige Dutzend x 500 Euro bekommst du auch selbst eine kleine GUI gezimmert die du mit liefern kannst. Das machen die meisten Motorsport Jungs.
Danke für Deine Hilfe, Karl. Und natürlich auch den anderen. Karl schrieb: > Wenn deine Kunden nicht schon ein CCP/XCP MCS haben ist das evtl. die > falsche Wahl. Für einige Dutzend x 500 Euro bekommst du auch selbst eine > kleine GUI gezimmert die du mit liefern kannst. Voraussichtlich wird das meine Lösung. Es schlägt sich halt (subjektiv) auf meinen Preis auf, wenn der Kunde die Software ebenfalls bei mir kaufen muss. Solange es aber keine andere Lösung gibt, werde ich es wohl so machen.
Steffen H. schrieb: > Voraussichtlich wird das meine Lösung. Es schlägt sich halt (subjektiv) > auf meinen Preis auf, wenn der Kunde die Software ebenfalls bei mir > kaufen muss. Solange es aber keine andere Lösung gibt, werde ich es wohl > so machen. Die Komplexität eines mcs liegt auch in der GUI selbst bzw. Deren üblicherweise unendliche konfigurierbarkeit. Einen CCP master Stack habe ich selbst in einem Produkt laufen, allerdings nicht mit verstellzugriff. Das ist aber aus Stack Sicht nur eine Kleinigkeit. Viel schlimmer ist die Verwaltung und Interpretation eines a2l. Der Standard lässt da vieles zu... Will sagen: eine eigene GUI und CCP schließen sich nicht unbedingt aus.
Bei XCP werde ich auch bleiben. Nur ist ein mcs halt zusätzliche Arbeit, die nicht dem eigentlichen Produkt zugutekommt. Gerade weil ich mit PC Programmierung nicht viel zu tun habe. Ein a2l muss ich glücklicherweise nicht parsen, stimmt. Aber eine GUI, auch, wenn sie klein ist, sind bestimmt 2-3 Monate Entwicklungsaufwand. Aber was hilfts...
Wie wäre es damit als PC-Anwendung: http://jnachbaur.de/ASAP2Demo/ASAP2.html Mehr kann ich dazu nicht sagen, weil ich beruflich Inca bzw. Canape verwende. Ansonsten ist ein XCP Slave im uC einfach zu implementieren solange es nur um's Messen geht. Ein Verstellzugiff ist ebenfalls einfach wenn man nur ein Einseitenkonzept im RAM verwendet.
Hallo Steffen, Der Thread ist zwar schon etwas abgehangen, aber möglicherweise kann ich dir helfen. Ich arbeite an Open-Source XCP Implementationen; zwar gibt es noch eine Menge zu tun, aber für deinen Use-Case könnte da relativ kuzfristig etwas gehen... https://github.com/christoph2/pyxcp https://github.com/christoph2/cxcp Schick mir bei Interesse einfach eine PM. Grüße Christoph
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