Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Drehzahlerfassung Lichtschranke-->Tachogenerator


von Holm T. (Gast)


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Moin,

ich habe Reste einer Meteor Wickelmaschine da stehen, das Ding stammte 
mal aus Industrieschrott und wurde zum Automaten umgerüstet, dabei sind 
leider allerlei Spezialteile der Maschine auf der Strecke geblieben, 
z.B. die sphärische Reibradscheibe für die Verlegung, Zwischenräder 
etc..

Ich hatte mal bei Meteor deswegen nach Ersatzteilen gefragt und bekam 
Preise genannt die nahe legten das die den Kram unter keinen Umständen 
verkaufen wollen.

Gut..dann nicht.

Ich habe eine alte Kandulla Wickelmaschine die aber bei etlichem zu 
wünschen übrig läßt und so liegt es nahe aus den Meteor Teilen was zu 
bauen was mit besser gefällt, z.B. eine Drahtverlegung über Schrittmotor 
mit reproduzierbarer Untersetzung, da kommt aber später.

Mir geht es erst mal um den Antrieb, der Motor an der Meteor ist ein 
Gleichstrom Nebenschlussmotor, den würde ich gerne belassen. Aus DDR 
Zeiten habe ich auch noch mehrere 4-Quadranten Thyristorregler, 
allerdings haben die einen Eingang für einen Tachogenerator zur 
Drehzahlreglung.

Ich habe mal einen Tachogenerator provisorisch mit dem Motor verbunden 
und
den TDR100 ausprobiert, funktioniert gut soweit.
Mechanisch macht mir das aber Sorgen, ich bekomme den Tacho in der 
Meteor nicht sinnvoll montiert, was aber geht sind 2 Lichtschranken die 
ein mit Farbsegmenten versehenes Rad winkelversetzt abtasten.

Gibts für solche Zwecke irgendwie fertige Lösungen mit bipolarer 
Ausgangsspannung nach Drehzahl und Richtung die ich evtl. verwenden 
könnte?
Ansonsten fällt mir nur ein einen Controller mit D/A Wandler zu 
verwenden der sich die Lichtschranken anguckt und das analoge 
Ausgangssignal erzeugt.

Gibts andere Vorschläge?

Gruß und Dank,
Holm

von oszi40 (Gast)


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Holm T. schrieb:
> Vorschläge?

Schönes Beispiel für Lochscheibe mit xls Tortendiagramm:
https://rn-wissen.de/wiki/index.php?title=Beispiel_Drehzahlmessung_mit_Drehgeber

von Holm T. (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Vorschläge?
>
> Schönes Beispiel für Lochscheibe mit xls Tortendiagramm:
> https://rn-wissen.de/wiki/index.php?title=Beispiel_Drehzahlmessung_mit_Drehgeber

Ok, danke ich habs mal gebookmarked. Genauso hatte ich mir das 
vorgestellt, ich habe auch  an der alten Kandulla für den elektronischen 
Windungszähler auf einem Riemenrad eine einfache auflackierte 
Sektorscheibe. Hier so ein Ding passend zoomen, ausdrucken und auf die 
Riemenscheibe aufkleben wird reichen. Ich muß ja nur a) die Drehrichtung 
und b) die Frequenz messen.
Die Windunsgzählerei wird auf einer anderen Welle ein Inkrementalgeber 
hoher Auflösung machen, daraus kann ich dann mittels variablem Teiler 
die Impulse für den Schrittmotor der Drahtverlegung ableiten.

Gruß,

Holm

von Holm T. (Gast)


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...was haltet Ihr von einer Mimik ohne Controller?
Es gibt eine Schaltung (habe ich irgendwo in einem Elektronika Heftchen) 
die aus einer Doppellichtschranke die Drehrichtung ermittelt und einen 
Zähler auf Vor/Rückwärtszählung umschaltet. ..ok, zählen muß ich nicht, 
aber ich brauche die Richtungsinformation.
Außerdem könnte man die Impulse einer Schranke diskriminieren und auf 
ein Monoflop schicken, dessen Ausgang eine PWM erzeugt die integriert 
und verstärkt werden könnte...reine Hardware.
..ist allerdings wohl mehr Aufwand als ein Controller mit OPV hinten 
dran..

Gruß,
Holm

von Tany (Gast)


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Vlt. kannst du mit sowas anfangen:
https://www.ebay.de/itm/323023566322

von Holm T. (Gast)


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Tany schrieb:
> Vlt. kannst du mit sowas anfangen:
> https://www.ebay.de/itm/323023566322

..sorry nö. Ich brauche keine Anzeige..ich brauche einen Analogwert der 
der Drehzahl entspricht als Eingangssignal für einen Regler und zwar 
drehrichtungsabhängig mit positiver oder negativer Polarität.


im Prinzip könnte ich die Schaltung im Anhang verwenden, mit jedem 
Ausgang ein Monoflop (CD4538) triggern und deren Ausgänge (mit 
konstanter Impulszeit) integrieren und den Eingängen eines OPV zuführen. 
An dessen Ausgang kann ich dann drehzahlabhängig die Spannung abnehmen 
und drehrichtungsabhängig in der Polarität.

Gruß,
Holm

von Engelbert S. (engelbert)


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Holm T. schrieb:
> Aus DDR
> Zeiten habe ich auch noch mehrere 4-Quadranten Thyristorregler,
> allerdings haben die einen Eingang für einen Tachogenerator zur
> Drehzahlreglung.

Hallo Holm,

normalerweise kann man die Stromrichter auch mit EMK Regelung fahren. 
Dann braucht man nicht zwingend einen Analogtacho. Du hast dann, je nach 
Lastmoment bzw. Lastwechsel ggfs. kleine Drehzahlschwankungen, aber dass 
sollte bei deiner Applikation keine große Rolle spielen.

Ich kenne jetzt nur die Stromrichter vom großen S, musst halt mal 
schauen, ob deine auch EMK Regelung unterstützen.

Gruß,
Engelbert

von Joergk (Gast)


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EMK-Regelung klappt. Von Nebenschluß auf Fremderregung umklemmen, 
Ankerspannung abgreifen, runterteilen und auf einen Trennwandler gehen 
(Potentialtrennung) gehen.
Für Deinen Anwendungsfall reicht das auf jeden Fall.
Achtung: Feldstrom überwachen, sonst geht der Motor bei Ausfall des 
Feldes durch.

Jörg

von Engelbert S. (engelbert)


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Joergk schrieb:
> Ankerspannung abgreifen, runterteilen und auf einen Trennwandler gehen
> (Potentialtrennung) gehen

Wenn der Stromrichter die Betriebsart von Haus aus beherrscht, braucht 
man die Ankerspannung nicht abgreifen, runterteilen und 
potenzialtrennen. Wäre der einfachere Weg. Dein Vorschlag funktioniert 
natürlich ebenso.

Joergk schrieb:
> Achtung: Feldstrom überwachen, sonst geht der Motor bei Ausfall des
> Feldes durch.

Genau, sonst... (siehe Foto)

Gruß,
Engelbert

: Bearbeitet durch User
von Joergk (Gast)


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Klar, wenn der Stromrichter das schon kann, hat er üblicherweise sogar 
noch eine Ia*Ra-kompensation, was die Regelgüte im EMK-Regelungsbetrieb 
verbessert.

Zu Deinem Bild: Geht noch schlimmer, wir hatten schon geplatzte Gehäuse 
und Wokartig geschüsselte Bremsscheiben. Bei der Ursachenforschung habe 
ich dann eine überbrückte Feldstromüberwachung gefunden...

Jörg

von Holm T. (Gast)


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Engelbert S. schrieb:
> Joergk schrieb:
>> Ankerspannung abgreifen, runterteilen und auf einen Trennwandler gehen
>> (Potentialtrennung) gehen
>
> Wenn der Stromrichter die Betriebsart von Haus aus beherrscht, braucht
> man die Ankerspannung nicht abgreifen, runterteilen und
> potenzialtrennen. Wäre der einfachere Weg. Dein Vorschlag funktioniert
> natürlich ebenso.
>
> Joergk schrieb:
>> Achtung: Feldstrom überwachen, sonst geht der Motor bei Ausfall des
>> Feldes durch.
>
> Genau, sonst... (siehe Foto)
>
> Gruß,
> Engelbert

Geieles Foto..hat der Motor die Türe selbst aufgemacht?

In der Doku wird von Ankerspannung nichts erwähnt, aber ich habe die 
Schaltungsunterlagen und eine Beschreibung für die Anpassung 
verschiedener Tachogeneratoren.
Die Regelung über die Ankerspannung ist mir grundsätzlich bekannt, ich 
habe schon etliche Thyristorsteller instand gesetzt.
Ein Trennwandler ist nicht weniger aufwändig als die oben erwähnte 
Schaltung..zumal ich dann noch die Polarität beim umpolen drehen 
müßte..sorry, gefällt mir in diesem Falle nicht.

Gruß,

Holm

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