Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Freiwillige Wochenendarbeit ohne Anerkennung


von pinknoise (Gast)


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Hallo zusammen,

ich hatte heute bei meinem Chef einen seltsamen Zwischenfall.
Aufgrund eines zeitlichen Engpasses hatte ich spontan beschlossen am 
vergangenen Wochenende von zuhause dran weiter zu arbeiten (knapp 8 
Stunden). Ist bei uns aber offiziell nicht erlaubt, sofern es nicht vom 
Betriebsrat genehmigt wurde. Man kann es inoffiziell trotzdem machen, 
dann muss man aber die Stunden unter der Woche abrechnen. Freiwillige 
Wochenendarbeit ist bei unseren Kollegen aber eher unüblich, sofern 
derjenige jetzt keine außertariflich bezahlte Funktion hat 
(Projektleiter, Gruppenleiter etc).

Heute habe ich meinen Chef darüber informiert, dass ich am Wochenende 
noch gearbeitet habe und gesagt, dass ich gerade am strampeln bin wegen 
dem Kundentermin. Seine Reaktion war eigenartig: Er hat mich relativ 
versteinert mit einem Pokerface angeschaut und so etwas gesagt wie 
"joah, wird halt langsam Zeit". Das wars. Ich hab ihn dann noch gefragt, 
wie ich die Stunden abrechnen soll, aber das Gespräch war dann auch 
ziemlich schnell zuende, als ob es ihm kaum gejuckt hätte.
Der Engpass kam aus meiner Sicht unverschuldet, da mein Chef mir 
wochenlang eine andere Aufgabe gegeben hatte, und viele andere Themen 
dann liegen geblieben sind. Würde den Rahmen dieses Threads jetzt aber 
sprengen, hier alle Details genau zu erklären.

Ich war dann überrascht, weil ich mit einer anderen Reaktion gerechnet 
hätte. Er hätte zumindest eine Bemerkung machen können, um ein klein 
wenig Anerkennung durchklingen zu lassen. Ist ja nicht so, dass bei uns 
am laufenden Band jemand am Wochenende von zuhause arbeitet.

Was denkt ihr, ohne jetzt die Firma und mein Umfeld genau zu kennen?
Wäre diese Situation alleine schon ein Zeichen dafür, dass er nicht 
zufrieden ist und die Weichen für mich schlecht stehen? Oder reagiere 
ich da jetzt vielleicht zu majestätisch und dass ich da zuviel hinein 
interpretiere ?

Dem Chef sind häufiger seine Emotionen nicht auf den ersten Blick 
anzuerkennen. Er ist mitte/ende 40 und übt seine Funktion als 
Gruppenleiter erst seit 1 Jahr aus.

Ich hatte mir nun überlegt, ihn um ein kurzes persönliches Gespräch zu 
bitten. Wenn hier eine versteckte Unzufriedenheit im Raum steht, will 
ich das lieber gleich wissen, wo man vielleicht noch was retten kann. 
Später, wenn das jährliche Mitarbeitergespräch ansteht, ists dann 
meistens schon zu spät.

Grüße!

von Bimbo. (Gast)


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Warum fahren alle so auf Anerkennung ab? Ich kann mir von Anerkennung 
auch nichts kaufen. Berede das eher mit der Abteilung für Personal und 
Abrechnung.

Oder wenn du ein gutes Gewissen hast und einen Stundenzettel schreibst: 
flunkern und 8 mal eine Stunde mehr eintragen als gearbeitet. Oder 8 
Stunden auf der Arbeit mal die Seele baumeln lassen und privates 
erledigen.

von Dr.Sommer (Gast)


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dein Chef ist offensichtlich nicht der Ansicht, dass der Engpass von dir 
unverschuldet ist.
Ob die Ansicht richtig der falsch ist, lässt sich von einem 
Außenstehenden kaum beurteilen.

von NichtWichtig (Gast)


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Nicht gemeckert ist genug gelobt!

von Niemand (Gast)


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pinknoise schrieb:
> Er hat mich relativ
> versteinert mit einem Pokerface angeschaut und so etwas gesagt wie
> "joah, wird halt langsam Zeit". Das wars. Ich hab ihn dann noch gefragt,
> wie ich die Stunden abrechnen soll, aber das Gespräch war dann auch
> ziemlich schnell zuende, als ob es ihm kaum gejuckt hätte.

War das dein erstes solches Erlebnis, na dann lerne mal draus!
Wie kann man unter solchen Umständen auf die Idee kommen, ohne vorher 
was geklärt zu haben, selber freiwillig am Wochenende zu arbeiten?
Das war ein eiskalter Arschtritt und Abfahrt, solche wie dich suchen die 
überall, nur dann bitte Nichts dafür als Gegenleistung erwarten. Da 
reiben sich die TL und GL hinterm Rücken dann die Hände, ...
Ist mir selber als Fremd-Kraft bei einem Konzern auch schon mal 
passiert, mein TL in der Fremd-Fa. hat auch gesagt wie doof man 
eigentlich sein muß um sowas zu machen ohne vorher grünes Licht dazu 
bekomemn zu haben.
Eigentlich müsste nämlich dein TL auf dich zukommen und dich bitten, 
aber du warst ja mal wieder übereifrig?
Mit der Methode wirste überall die gleiche Reaktion bekommen, oder was 
hätte dein Chef bitte sagen sollen, vor dir auf die Knie fallen und um 
Vergebung bitten?
So sind nun mal die Verhältnisse im Job, gewöhn dich einfach dran.
Und pass für die Zuklunft auf, dass du bei Änderung deines Arbeitsstiles 
nun nicht negativ auffällst.
Ein schei_ System wo Leistung und Einsatz nicht mehr honoriert wird.
Es geht ja auch viel einfacher ... ich würde mal die Handbremse anziehen 
oder mich auf das Wesentliche konzentrieren?

von A. S. (Gast)


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pinknoise schrieb:
> hatte ich spontan beschlossen am vergangenen Wochenende von zuhause dran
> weiter zu arbeiten (knapp 8 Stunden). Ist bei uns aber offiziell nicht
> erlaubt, sofern es nicht vom Betriebsrat genehmigt wurde. Man kann es
> inoffiziell trotzdem machen, dann muss man aber die Stunden unter der
> Woche abrechnen. F

Ich weiß nicht, ob Du naiv bist, dumm oder ein Troll.

Ein paar Stunden oder Tage Zuhause arbeiten: OK. Tit dir tat, kein 
Problem.

Aber dann den Chef in illegale Arbeitszeit-manipulationen reinziehen, 
.... Hast du sie noch alle?

Was soll er denn tun?

Verrechne die Zeit mit genehmigter Mehrarbeit diese oder nächste Woche 
(wo du dann nichts tust) und gut is, wenn Du meinst.

Nirgends geht eine Kündigung so schnell, wie bei Zeit-manipulationen 
(OK: pfandbons oder übrig gebliebenen Brötchen)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Niemand schrieb:
> ich würde mal die Handbremse anziehen
Nach Ansicht des Chefs ist da nicht mehr viel Luft zum anziehen...

pinknoise schrieb:
> Der Engpass kam aus meiner Sicht unverschuldet, da mein Chef mir
> wochenlang eine andere Aufgabe gegeben hatte, und viele andere Themen
> dann liegen geblieben sind. Würde den Rahmen dieses Threads jetzt aber
> sprengen, hier alle Details genau zu erklären.
Das scheint mir hier aber der eigentliche Knackpunkt zu sein. Und 
genau das solltest du mit deinem Chef klären. Denn wenn wir uns mal 
ehrlich tief in die Augen schauen: die paar Stündchen hast du mit 
Sicherheit vorher schon während der Arbeitszeit irgendwie "abgesessen". 
Oder nicht?

> Ich hatte mir nun überlegt, ihn um ein kurzes persönliches Gespräch zu
> bitten.
Tu das.

> Wenn hier eine versteckte Unzufriedenheit im Raum steht, will
> ich das lieber gleich wissen, wo man vielleicht noch was retten kann.
Verlier nicht den Fokus: du musst da nicht irgendwie die Welt 
"retten". Du musst aus Sicht der Firma und deines Chefs einfach die dir 
übertragenen Aufgaben rechtzeitig erledigen.

von jemand (Gast)


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Wenn du nicht zurandekommst mit deiner Arbeitszeit, muss du das 
rechtzeitig mitteilen. Der Chef muss auch planen, und das geht nur, wenn 
er alle Randbedingungen kennt.

Daher musst du das rechtzeitig kommunizieren. Nämlich dann, wenn dir die 
"zusätzlichen Tätigkeiten" gegeben werden. Frühestens dann, wenn du 
weißt, dass es sich nicht ausgeht.

Dann geht man hin und sagt:
"Wenn ich das X machen muss, wird sich Y verzögern, weil die Zeit nicht 
reicht". Und wenn eine Tätigkeit länger als erwartet dauert, dann sollte 
man das auch rechtzeitig weitergeben.

Ein normaler Chef wird vernünftige Gründe für Verzögerunen akzeptieren, 
und entsprechend planen, so dass der Kunde sein Zeug bekommt.
Wenn du Überstunden am Wochenende machen willst, dann vereinbare das bei 
diesem Gespräch. Dein Chef wird dir dann sagen, ob er das will, oder 
nicht. Dann sollte man auch eine Gegenleistung vereinbaren.

Aber wenn du etwas lieferst, was nicht bestellt war, kann es schon 
vorkommen, dass nicht bezahlt wird. Nett ist es nicht, aber so ist das 
Leben halt einmal. Arbeit ist kein Heldentum, sondern ein 
Geschäftsvorgang.

von dudley (Gast)


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du klingst wie eine frau (emotionen ...)
die arbeit am wochenende hast du dir selbst aufgeholfen
a: weil du unter der woche ein schelchtes zeitmanagement hast
b: nicht delegieren kannst
c. keine lust hattest unter der woche deine zeit auf arbeit abzusitzen

und jetzt soll dir dein chef noch auf die schulter kopfen?

willkommen im real life    ;-)

von Bimbo. (Gast)


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Wieso klingt er wie eine Frau? Natürlich sollte er die Arbeitszeit 
anerkannt kriegen. Natürlich wird diese jedoch nicht anerkannt.

Recht hat er, bekommt aber trotzdem kein Recht zugesprochen. Aber der 
Chef sitzt nur scheinbar am längeren Hebel. Es kann eh niemand genau 
überprüfen, wie lange du wirklich vor Ort warst. Wenn du morgen der 
erste bist, trag deine Ankunft eine Stunde früher ein und mache das acht 
mal. Oder 16mal ne halbe Stunde. Jop, ich rufe hier zum Betrug auf "böse 
böse".

Manchmal muss man sich selber Recht geben.

dudley schrieb:
> a: weil du unter der woche ein schelchtes zeitmanagement hast
> b: nicht delegieren kannst
> c. keine lust hattest unter der woche deine zeit auf arbeit abzusitzen

Im Zweifel für den Angeklagten, nicht wahr? Neee, der jammert nur wie ne 
Frau, die faule Socke! Ist doch garantiert selber Schuld. Ich merke 
schon, es sind hier alle auf Seiten des Arbeitgebers.

von IT G. (it-guy)


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Also wenn ich am Wochenende was mache und die Zeit haben will, dann 
spreche ich das vorher mit dem Chef ab.
Ansonsten mache ich ab und an sich mal so am Wochenende was aber erwarte 
dann such nix. Oder geh halt so mal ne Stunde eher.

von ACDC (Gast)


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Bimbo. schrieb:
> Warum fahren alle so auf Anerkennung ab?

Der Mensch ist halt ein Tier und so ist das in der Tierwelt...

von Stefan F. (Gast)


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Vermutlich will dein Chef mit deiner Wochenendarbeit gar nichts zu tun 
haben. Er will es weder gut heißen, noch ablehnen und dabei unangreifbar 
bleiben.

Ich kenne das, da hat der "neue" Chef das aber gleich an seinem ersten 
Tag allen angekündigt. Als ich ihn dass später mal fragte, ob ich bei 
Bedarf selbst entscheiden kann, am WE zu arbeiten und dass dann später 
ausgleiche, indem ich mal eher nach hause gehe oder zwischendurch 
einkaufen gehe, sagt er knapp: mach das, ist deine Sache.

Seit dem informiere ich ihn Montags über den Stand der Dinge und alles 
läuft gut.

Sollten Überstunden zu häufig nötig sein, wird dein Chef sicher für 
Verbesserungsvorschläge offen sein. Ich hatte zum Glück noch die das 
Gefühl, mich über zu viel Arbeit beklagen zu müssen. Kommt vielleicht 
auch daher, dass ich meinem Chef Feedback gebe, wenn ich mich langweile 
oder zu sehr gestresst bin. Er weiß eigentlich immer schon vorher 
Bescheid, bevor es problematisch wird.

von Michael B. (laberkopp)


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pinknoise schrieb:
> Ich hatte mir nun überlegt

Kündige !

Als Arbeitsloser hat du mehr Zeit, solche Trollthreads zu formulieren.

von Dr. Orgen (Gast)


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entweder Troll oder unglaublich dumm

von Korrektiv (Gast)


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Ich finde den Beitrag eher nicht troll-verdächtig. Diese Zustände kenne 
ich aus so einigen Unternehmen bzw. Abteilungen. Es ist auch etwas 
weltfremd anzunehmen, dass derartige Probleme sich immer frühzeitig 
ankündigen und ein Verantwortlicher dann sofort erreichbar ist. Ich 
hatte früher in bestimmten Firmen auch schon oft genug Situationen, wo 
die Probleme pünktlich zum Wochenende auf der Matte standen und ich dann 
die Wahl hatte, entweder meine Kompetenzen zu überschreiten oder den 
Ablauf von Fristen in kauf zu nehmen. Die eigentlichen Ursachen dafür 
liegen in der Regel in der Art der Unternehmensführung - also wie 
detailliert die angestrebte Lösung evaluiert wurde, wie stark die 
Mitarbeiter überlastet werden und wie wenig Pufferzeit eingeplant wird.

Ich würde auch ein Gespräch mit dem Vorgesetzten suchen, aber sicherlich 
nicht, um irgendeine geheuchelte Form von Anerkennung einzufordern. Die 
Planung ist offensichtlich schlecht und es müssen auch klare Regeln 
gelten, wann und wie Überstunden vereinbart werden und wie diese 
abgerechnet werden. Auf gar keinen Fall würde ich da mit den 
Arbeitszeiten tricksen oder private Angelegenheiten während der 
Arbeitszeit erledigen (auch dann nicht wenn es inoffiziell geduldet 
wird), dass kann ganz böse auf einen zurückfallen! Wenn Überstunden 
nicht offiziell oder zumindest in Absprache mit dem direkten 
Vorgesetzten schriftlich genehmigt und irgendwie gegengerechnet werden 
können, gibt es eben keine. Punkt!

Beitrag #5842397 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Sebastian (Gast)


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Keine Arbeit ausserhalb der regelmäßigen Arbeitszeit ohne Absprache und 
Genehmigung.

von Joachim B. (jar)


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Korrektiv schrieb:
> Ich finde den Beitrag eher nicht troll-verdächtig. Diese Zustände kenne
> ich aus so einigen Unternehmen bzw. Abteilungen.

ich auch

Sebastian schrieb:
> Keine Arbeit ausserhalb der regelmäßigen Arbeitszeit ohne Absprache und
> Genehmigung.

logisch, ich musste Sonntag vor einer Typmusterprüfung am Werktor 
rütteln bis die Genehmigung kam.

Das komische Verhalten legte mein Chef aber hinterher auch an den Tag 
und als dann beim nächsten Mal wieder die Luft brannte habe ich ihn 
auflaufen lassen und ihn an sein Verhalten erinnert, der Direktor über 
meinem Chef entschuldigte sich dann und gab grünes Licht & hinterher 
nach bestanden eine Prämie!

pinknoise schrieb:
> Der Engpass kam aus meiner Sicht unverschuldet, da mein Chef mir
> wochenlang eine andere Aufgabe gegeben hatte, und viele andere Themen
> dann liegen geblieben sind.

dito bei mir, erst musste ich wochenlang anderes machen und kurz vor der 
Typmusterprüfung kam mein Chef an und fragte wann ich denn endlich 
anfangen will.

von MeierKurt (Gast)


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pinknoise schrieb:
> Hallo zusammen,
>
> ich hatte heute bei meinem Chef einen seltsamen Zwischenfall.
> Aufgrund eines zeitlichen Engpasses hatte ich spontan beschlossen am
> vergangenen Wochenende von zuhause dran weiter zu arbeiten (knapp 8
> Stunden). Ist bei uns aber offiziell nicht erlaubt, sofern es nicht vom
> Betriebsrat genehmigt wurde. Man kann es inoffiziell trotzdem machen,
>
> Heute habe ich meinen Chef darüber informiert, dass ich am Wochenende
> noch gearbeitet habe und gesagt, dass ich gerade am strampeln bin wegen
> dem Kundentermin. Seine Reaktion war eigenartig: Er hat mich relativ

Es ist im Grunde ganz einfach: Überstunden sind vom Betriebsrat 
zustimmungspflichtig. Sowohl vom AG angewiesene als auch 
entgegegenommene.
Es gibt eng umrissene Ausnahmen dazu. Dem AG kann der BR die Hölle heiß 
machen (bis hin zum Bußgeld) wenn der sich nicht daran hält.
Daher ist es korrekt, wenn es offiziell nicht erlaubt ist, Überstunden 
ohne vorherige Absprache "spontan" (ist es ja nicht) zu leisten.

Wenn also einer daher kommt und glaubt, er könne machen was er will - 
auch noch Dinge, die offiziell eben nicht erlaubt sind - kann diese 
Eigenmächtigkeit eine Abmahnung nach sich ziehen.

Es ist doch im Vorfeld schon klar, dass es terminliche Probleme gibt - 
egal wessen Schuld das letztendlich ist. Dass etwas "liegengeblieben" 
ist hat Gründe, die eben genau nicht spontan auftreten sondern eher das 
Ergebnis von Fehlplanung, Minderleistung, etc. sind.
Dass in mancher Buden eher das Chaos als der Plan regiert und eher 
erratische (nett formliert: spontane) Arbeitsweisen an der Tagesordnung 
sind, ändert an der rechtlichen Lage nichts.

von Michael G. (mjgraf)


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Hat eigentlich jemand den OP schon mal gefragt, was in seinem 
Arbeitsvertrag zum Thema Arbeitszeiten steht? Ob es Regelungen dazu im 
Tarifvertrag (sofern vorhanden) oder eine einschlägige 
Betriebsvereinbarung/Gesamtbetriebsvereinbarung dazu gibt? Solange kann 
jeder nur spekulieren bzw. von seiner persönlichen Situation auf den OP 
schließen.

von Joachim B. (jar)


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MeierKurt schrieb:
> Es ist im Grunde ganz einfach: Überstunden sind vom Betriebsrat
> zustimmungspflichtig.

so einfach ist es nicht

wenn einige Kollegen nach den bezahlten Überstunden verlangen, wenn 
sonst Abteilungsschliessung droht und Arbeitsplatzverlust und 
Strafzahlungen, welcher Betriebsrat mag das den Kollegen erklären wenn 
es hart auf hart kommt und man wird auch angemault wenn die bezahlten 
Überstunden nicht genehmigt werden.

Beitrag #5842893 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Niemand (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> MeierKurt schrieb:
>> Es ist im Grunde ganz einfach: Überstunden sind vom Betriebsrat
>> zustimmungspflichtig.
>
> so einfach ist es nicht
genau

> wenn einige Kollegen nach den bezahlten Überstunden verlangen,
es geht ja meist nicht vorrangig um die liebe Zeit, sondern um das 
Ergebnis was zu einem Termin wichtig wird. Und wie der Zufall es so 
schön will ist dann bei Erkennen des Termin-Problems meist kein 
verantwortlicher Chef / TL erreichbar.
Also muß der betreffende Leistungsschuldige selber entscheiden, und hat 
dazu meist noch den Kopf voller Probleme und sieht vorerst noch kein 
Land.

Hatte selber mal für den nächsten Tag meine Auftragsliste am 
Vor-Feier-Abend vor Augen, und kam aus dem Grübeln nicht mehr raus.
Das Dienst-Kfz. war in der Werkstatt, hatte noch keinen Ersatz aber eine 
schöne volle Auftragsliste für den nächsten Tag. Wovon einer bei mir in 
der Region in meinem zu Hause war, alles anderen in der Großstadt am 
Arbeitseinsatzort 25 km entfernt.
Ich also den Auftrag noch am Vortag oder besser -Abend auf dem Heimweg 
angegriffen und das ging dann bis ca nach 22.00 Uhr, es war Sommer und 
warm und es lief alles verquer weil die Pläne nicht passten.
Aus einem Termin über ca. 45 min wurden dann halt mal 2,5 .. 3,5 Std. 
inkl. Rückmeldung im System.
Und um den ganzen Streß noch eine Krone aufzusetzen, habe ich das 
dummerweise natürlich so in den Std.Nachweis reingeschrieben.
Bis mir die TLin (meine beste Freundin) bei der Abrechnung den Vogel 
zeigte, das unterschreibe ich nicht. Und selbst bei der Verteilung der 
AZ über die Nebentage wurde Nichts draus. Hätte ich damals aber wohl mal 
drauf ankommen lassen sollen?
War ja nicht das einzige Problem dort in dem Projekt gewesen.
Konzern-Mentalität hat nichts mit Arbeit und Leistung zu tun, hat man 
dann noch so spez. Freunde in der TL, ist es eh fürn A_sch gewesen.
Nun suchen sie wieder über externe DL fähige Leute die sie auf die Toure 
veräppeln können.

von Stefan F. (Gast)


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Man kann vielleicht einmal bis in Mitternacht durcharbeiten oder ein 
Wochenende auslassen, aber mehr sollte man nicht zulassen. Sonst versaut 
man sich die Gesundheit, riskiert Unfälle und liefert schlechte Qualität 
ab.

Ich habe viele Leute (mich eingeschlossen) erlebt, die das im Eifer des 
Gefechts leugnen, aber so isses halt.

von Naughtius Maximus (Gast)


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TL;DR

Kennst du schon das sogenannte freiwillige Muss?

Solche Ansichten zu freiwilliger Mehrarbeit, wie ich sie selbst von 
Vorgesetzen erlebt habe, lehne ich entschieden ab.

von Delta9 (Gast)


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Die einzige "Anerkennung" die man braucht landet am Monatsende auf dem 
Konto.

von Ingenieur (Gast)


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Delta9 schrieb:
> Die einzige "Anerkennung" die man braucht landet am Monatsende auf
> dem Konto.

Das ist tatsächlich die wichtigste Form der Anerkennung der eigenen 
Arbeit, aber meiner Meinung nach definitiv nicht die einzige! Das 
Betriebsklima und das Verhältnis zu den Kollegen und dem Chef muss auch 
passen, und ab und an ein Lob zu hören schadet auch nicht der 
Motivation. Also ich brauche beides gleichermaßen, zum Glück schließt 
sich das ja nicht gegenseitig aus, im Gegenteil.

von Assetmanager (Gast)


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Ingenieur schrieb:
> Das ist tatsächlich die wichtigste Form der Anerkennung der eigenen
> Arbeit, aber meiner Meinung nach definitiv nicht die einzige! Das
> Betriebsklima und das Verhältnis zu den Kollegen und dem Chef muss auch
> passen, und ab und an ein Lob zu hören schadet auch nicht der
> Motivation.
Damit speist man kleine Kinder ab, die Motivation hole mir auf den 
Kontostand nachdem das Gehalt überwiesen wurde.

> Also ich brauche beides gleichermaßen, zum Glück schließt
> sich das ja nicht gegenseitig aus, im Gegenteil.
Wenn du meinst, für mich macht das den Eindruck als wäre jemand über das 
Entwicklungsstatium eines Kleinkindes nicht hinausgekommen, oder Mutti 
hatte dich nie lieb,... Vielleicht mal den Psychologen aufsuchen, das 
schreit ja geradzu dass man dich abzockt.

von Delta9 (Gast)


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Assetmanager schrieb:
> Wenn du meinst, für mich macht das den Eindruck als wäre jemand über das
> Entwicklungsstatium eines Kleinkindes nicht hinausgekommen, oder Mutti
> hatte dich nie lieb,... Vielleicht mal den Psychologen aufsuchen, das
> schreit ja geradzu dass man dich abzockt.

leider wahr: merk ich vor allem bei jüngeren Kollegen...
Leute, ihr habt einen Job: Cash kommt regelmäßig, braucht ihr 
tatsächlich noch "liebe" sucht euch doch eine Partnerin/Partner zum 
kuscheln ...

von Ingenieur (Gast)


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Assetmanager schrieb:
> Damit speist man kleine Kinder ab, die Motivation hole mir auf den
> Kontostand nachdem das Gehalt überwiesen wurde.

Nein, so abgezockt und gefühlskalt wie du hier tust, bist du in Wahrheit 
nicht, da bin ich mir sicher. Geld ist eben nicht das allein 
seligmachende Allheilmittel, Geld allein macht nicht glücklich.

> das schreit ja geradzu dass
> man dich abzockt.

Ich bin mit meinem Gehalt mehr als zufrieden, von Abzocke keine Spur.

von pinknoise (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Kündige !
>
> Als Arbeitsloser hat du mehr Zeit, solche Trollthreads zu formulieren.
Dir wäre es also lieber, wenn ich arbeitslos bin?
Offensichtlich bist du hier der Troll!!!

Wenn ich jetzt entweder selbstständig oder in einer leitenden Funktion 
wäre, dann wäre freiwillige Wochenendarbeit vermutlich sogar normal. 
Aber ich bin nur ein angestellter Ingenieur mit der Funktion als 
Sachbearbeiter. Da ist es für mich ein Highlight, wenn ich mal am 
Wochenende arbeite, ganz unabhängig davon ab es angeordnet war oder 
freiwillig. Insofern finde ich es auch berechtigt, darüber zu 
diskutieren. Ich stelle mir nämlich gerade die Frage, ob ich bei diesem 
Chef langfristig eine Zukunft haben werde...

Aber was erzähle ich dir überhaupt. Wir beide werden ja offensichtlich 
eh keine Freunde!

dudley schrieb:
> du klingst wie eine frau (emotionen ...)
:-) echt? Naja, es stimmt schon, dass ich eher der emotionale & 
extrovertierte Typ bin.

Joachim B. schrieb:
> dito bei mir, erst musste ich wochenlang anderes machen und kurz vor der
> Typmusterprüfung kam mein Chef an und fragte wann ich denn endlich
> anfangen will.
Exakt. Bei mir war die Arbeit seit Anfang Februar schon bekannt. Ich 
durfte es aber nicht machen, weil es seitens der Projektleitung zu den 
indischen Kollegen übertragen wurde. Dieser Kollege war dann aber selber 
unter Wasser und es wurde ständig vor sich her geschoben, mit der 
Kenntnisnahme der Projektleitung. Irgendwann später wurde mir ein 
Inventur-Job vom Chef angeordnet. Das war von weiter oben 
(Abteilungsleitung) an alle Gruppen angeordnet. 12 Ingenieure machten 
dann Inventur. Angeblich höchste Prio. Zwischenzeitlich hatte unser 
Kunde aber schon nach Ergebnissen nachgefragt. Als klar war, dass der 
indische Kollege es gar nicht mehr machen wird, kam ich wieder im Spiel. 
Allerdings diesmal mit einer harten Deadline. Daraus folgten die 
Überstunden und das Wochenende.
Mein Chef kam dann zum Schluß und meinte ständig, wann ich denn endlich 
fertig wäre. Das Wort "endlich" gefiel mir in dem Zusammenhang nicht.

Vorgestern haben wir kurz über diese Aufgabe gesprochen gehabt. Wir 
beide kamen zu der gleichen Erkenntnis (lessons learned), dass ich mit 
einem anderen Tool vermutlich schneller fertig geworden wäre. Diese 
Kritik nehme ich gerne an, trifft aber nicht mein Kernproblem bei der 
Sache.

Das ist ungefähr so, wie wenn man daran gehindert wird zu einem weiter 
entfernten Meeting anzureisen. Selbige Person hält dann aber einem vor, 
dass man mit dem Taxi vermutlich pünktlicher zum Meeting erscheint wäre, 
als z.B. mit der Bahn.

von Mut zur Wahrheit. (Gast)


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@pinknoise

Warum brauchst du immer so lange? Willst du nicht endlich mal fertig 
werden?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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pinknoise schrieb:
> trifft aber nicht mein Kernproblem bei der Sache.
Wechsle den Arbeitgeber. Offenbar bist du beim Jetzigen in einigen 
relevanten Belangen unzufrieden. Du musst dort nicht arbeiten.

von Msd (Gast)


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Assetmanager schrieb:
> Damit speist man kleine Kinder ab, die Motivation hole mir auf den
> Kontostand nachdem das Gehalt überwiesen wurde.

Nö tust du nicht.

Das ist nun inzwischen schon lange bekannt, dass unzufriedene MA durch 
eine Lohnerhöhung nicht dauerhaft gehalten werden können. Der Frust 
steigt und früher oder später steigt wird gewechselt, egal ob dann 
nochmal erhöht wird.

So ist das auch bei dir.

von Niemand (Gast)


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pinknoise schrieb:
> Als klar war, dass der
> indische Kollege es gar nicht mehr machen wird, kam ich wieder im Spiel.
> Allerdings diesmal mit einer harten Deadline. Daraus folgten die
> Überstunden und das Wochenende.
> Mein Chef kam dann zum Schluß und meinte ständig, wann ich denn endlich
> fertig wäre. Das Wort "endlich" gefiel mir in dem Zusammenhang nicht.

Lothar M. schrieb:
> pinknoise schrieb:
>> trifft aber nicht mein Kernproblem bei der Sache.
> Wechsle den Arbeitgeber. Offenbar bist du beim Jetzigen in einigen
> relevanten Belangen unzufrieden. Du musst dort nicht arbeiten.

Lothar hat es schön ausgedrückt, ich würde mal vermuten, er ist dort der 
Prügelknabe und muß nun den Kopf hinhalten weil sein Chef alles 
terminlich versemmelt hat!
So kann aus eigentlich nötigem Dank auch ganz schnell Undank werden.
Deswegen ja mein Ratschlag es nicht mehr zu übertreiben und die 
Handbremse mal anzuziehen.
Die Nerven und persönl. Gesundheit finden das auch nicht gut und unter 
Streß macht man meist mehr Fehler.
Wie er ja schon vorgeworfen bekam.

von waybeach95 (Gast)


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pinknoise schrieb:
> Aufgrund eines zeitlichen Engpasses hatte ich spontan beschlossen am
> vergangenen Wochenende von zuhause dran weiter zu arbeiten.

- selber schuld. Nichts anderes zu tun ?

pinknoise schrieb:
> dass ich am Wochenende
> noch gearbeitet habe und gesagt, dass ich gerade am strampeln bin wegen
> dem Kundentermin.

- und was hat nun die Wochenendarbeit gebracht, wenn immer immer noch 
gestrampelt wird ?

Was ist jetzt daran anerkennungswert, wenn mir mein Angestellter sagt :
- ich hab am WE 8 Überstunden verbraten, aber sorry, der Kundentermin 
kann wahrschenlich trotzdem nicht gehalten werden ?

Also ich hätte eine Verwarnung ausgesprochen, mit Eintrag in die 
Personalakte, volles Programm etc., die Überstunden gestrichen und 
diesen Mitarbeiter auf Tagschicht gesetzt mit Überstundenverbot, ihm das 
aktuelle Projekt entzogen, und ihm ein kleines gegeben, für den Anfang, 
zum üben.

MfG

von Nickless (Gast)


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an den Threaderöffner,

denk doch mal nach, wie viel Überstunden und mehr oder weniger 
freiwillige Wochenendarbeit dein Chef gemacht haben könnte, um den Laden 
mit seinen Leuten, die ständigen Engpass haben, zusammenzuhalten.
Und das hängen sie nicht so an die große Glocke. Darum ist er auch Chef 
und du nicht!


Außerdem und überhaupt, was soll das alles mit Zeiterfassung und 
Überstundenvergütung!?

Ingenieure arbeiten üblicherweise nicht nach Norm, Akkord und Stücklohn, 
so dass Überstunden in einer objektiv messbaren Größe anfallen.

Sie sollen ein Projekt zu einer Deadline liefern, den sie selbst mit dem 
Chef beim Projektstart mit vereinbart haben.
Wenn man sich verschätzt oder überschätzt hat mit der eigenen 
Leistungsfähigkeit, dann ist das ein Problem, dass man eben selbst 
handhaben muss und nicht der Chef.

Deshalb: "Joah, wurde mal echt Zeit, dass Du endlich was Brauchbares 
lieferst."

von Dr.Sommer (Gast)


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Nickless schrieb:
> Ingenieure arbeiten üblicherweise nicht nach Norm, Akkord und Stücklohn,
> so dass Überstunden in einer objektiv messbaren Größe anfallen.
>
> Sie sollen ein Projekt zu einer Deadline liefern, den sie selbst mit dem
> Chef beim Projektstart mit vereinbart haben.

viele arbeiten nur als Handlanger mit hohem Fachwissen.
Insbesondere diejenigen, die ihre Zeit hier im Forum verbringen und 
rumjammern, dass es Berufsleben anders läuft als zuhause bei Mama.

von Stefan F. (Gast)


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Mir ist es wichtiger, einen sicheren Job zu haben, als genau die 
richtigen Stunden zu arbeiten. Deswegen achte ich nur ganz grob auf die 
Zeit.

Es gibt Phasen, wo ich selbstverständlich mehr arbeite. Insbesondere 
wenn ich Bockmist gebaut habe oder wenn mein Chef mich darum bittet, ihm 
den Arsch zu retten. Er macht das ja auch ohne zu zögern für mich. 
Letztendlich geht es darum, unser aller Einkommen zu sichern.

Wenn ich mich überarbeitet fühle, dann teile ich das deutlich mit. Mein 
Chef kann sich unnötige Risiken nicht leisten und berücksichtigt meine 
Bedürfnisse daher so weit er kann.

Unterm Strich kann ich mich über zu viel Arbeit wirklich nicht beklagen. 
Es gibt mal Stressige Phasen, aber auch ruhigere in denen ich mich 
langweile. Beides gehört zum Job dazu.

Die aktuelle Entscheidung der EU Regierung, jetzt für alle eine präzise 
Zeiterfassung einzuführen, mag für viele Leute hilfreich sein. Für mich 
macht sie das Arbeiten nur unnötig komplizierter. Denn bisher genügte 
es, wenn ich dem Chef meine ungefähren Arbeitsstunden nach Kundenprojekt 
aufgedröselt aufschrieb. Ich würde das gerne so weiter machen, wie 
bisher.

von waybeach95 (Gast)


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Nickless schrieb:
> "Joah, wurde mal echt Zeit, dass Du endlich was Brauchbares
> lieferst."

- hat er ja nicht. Er strampelt ja immer noch um den Kundentermin 
einzuhalten. Er wird kostenmaessig zur Belastung, ich wuerde sagen, 
untragbar.
Jetzt alles auf den auslaendischen Arbeitskollegen abzuschieben, ist 
schon starker Tobak.
Das Unternehmen wird einen Teufel tun diesem Mitarbeiter irgendein 
Versagen zu unterstellen.
Logisch das innerhalb der eigenen Reihen ein Schuldiger gesucht wird und 
auch gefunden wird.

Nickless schrieb:
> Außerdem und überhaupt, was soll das alles mit Zeiterfassung und
> Überstundenvergütung!?

- Meine Meinung. Es sollte ein Interesse daran bestehen das Unternehmen 
voran zu bringen. Seine Faehigkeiten und Kenntnisse umsetzen mit 
maximalem Einsatz. Da spielt es keine Rolle wann man was macht wenn es 
denn dem Unternehmen nuetzt. Wenn nicht, dann ist man innerhalb des 
Unternehmens nutzlos.
Aber anscheinend gibt es in diesem Unternehmen mit unserem TO 12 
Ingenieure die eine Inventur durchfuehren koennen. Sieht so aus als ob 
sie da zielgerichtet eingesetzt wurden. Das wuerde ich als Vorgesetzter 
foerdern. Sie in der Werkzeug-, und/oder Bueromittelausgabe einsetzen. 
Magazine von den Kopieren kontrollieren, die Magazine der 
Bueroklammergeraete auffuellen, usw.

Letztendlich laeuft es wie immer darauf hinaus, entweder sucht sich der 
Circus einen neuen Clown, oder der Clown sucht sich einen neuen Circus.
Man sollte sich fuer die zweite Variante entscheiden.

MfG

von Ingenieur (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Mir ist es wichtiger, einen sicheren Job zu haben, als genau die
> richtigen Stunden zu arbeiten. Deswegen achte ich nur ganz grob auf die
> Zeit.

Das ist in einem Konzern besser, da hängt deine Jobsicherheit nicht 
davon ab, ob du Überstunden machst oder nicht. Wenn du sie machst, dann 
werden sie extra vergütet, bei genehmigter Mehrarbeit sogar mit 25 % 
oder 50 % Zuschlag. Wenn du keine Überstunden machst, hat aber auch 
niemand ein Problem damit. Es gibt auch genügend Kollegen, so dass du 
allein nicht die Welt retten musst.

von Mach (Gast)


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Die Scheffs sind im Allgeimeinen dann zufrieden, wenn man die 
zugeteilten Aufgaben lautlos in der vorgegebenen Zeit erledigt. Lautlos 
heisst ohne Probleme, ohne dass Unterstuetzung oder irgendwelche 
Entscheidungen vom Scheff notwendig sind.

Ist das nicht moeglich, weil die Zeitplanung schlecht ist oder 
unerwartete Probleme auftreten, dann gibt es 2 Moeglichkeiten.
Erstens, der Scheff sieht es als sein Problem und ist dir fuer die 
Loesung auch mit unkonventionellen Mitteln dankbar.
Zweitens, wie in der Schilderung hier im Thread, er sieht das als dein 
Problem. In diesem Fall tut man gut daran, die Realitaet wieder gerade 
zu ruecken und nicht das Spiel weiter mitzuspielen. Das heisst 
rechtzeitig sagen, dass man nicht fertig wird und eben auch nicht fertig 
werden. Wenn mans nicht uebertreibt, haellt man sich so tendenziell 
sogar aus der Schusslinie, weil der Scheff weiss, dass die 
Terminverantwortung bei ihm liegt. Im Fall, dass man es immer noch hin 
biegt, hat er die Terminverantwortung im Grunde erfolgreich deligiert.

von waybeach95 (Gast)


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Ingenieur schrieb:
> Das ist in einem Konzern besser

- nicht wirklich. Kann ich nicht bestätigen.

Ingenieur schrieb:
> da hängt deine Jobsicherheit nicht
> davon ab, ob du Überstunden machst oder nicht.

- stimmt.
Sie hängt u.a. davon ab ob du von den Kosten her weiterhin tragbar bist, 
oder man auf dich verzichten kann oder nicht, ob du in ein von vielen 
Altersschemen rein-, oder rausfällst.

Ich war in zwei Konzernunternehmen beschäftigt. Obiges ist meine 
Erfahrung.

Ingenieur schrieb:
> Wenn du keine Überstunden machst, hat aber auch
> niemand ein Problem damit.

- stimmt. Es war immer an den Wochenenden Arbeit angesagt. Normales 
Gehalt passte, mit Überstunden war auch gut. Ein Nein wurde immer 
akzeptiert. Weiß nicht wie es heute in der Industrie ist. Damals wie 
heute bin ich der Meinung, nur nicht übertreiben mit den Überstunden. 
Einen Handschlag bekommst du dafür von keinem.

MfG

von Christian B. (luckyfu)


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Stefanus F. schrieb:
> Letztendlich geht es darum, unser aller Einkommen zu sichern.

Das ist nun wirklich nicht die Aufgabe eines Ingenieurs in der 
Entwicklung. Der Kostet das Unternehmen nur Geld. Die Kasse füllen, 
dafür sind die Vertriebler zuständig.
Daß sie Etwas verkaufen können, ja gut, da kommen letztendlich die 
Entwickler wieder ins Spiel. Aber dazwischen liegt noch die Produktion, 
sodaß Entwicklung wieder nur als EDA Kosten angesehen wird. (Auch weil 
die tatsächlich schon im nächsten, oder übernächsten Projekt hängen, was 
wieder (noch) kein Geld bringt)

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Christian B. schrieb:
> Der Kostet das Unternehmen nur Geld.

Der Entwickler hat aber schon einen wesentlichen Einfluss auf die 
Folgekosten. Ein schlechtes Produkt kann das ganze Geschäft ruinieren.

> sodaß Entwicklung wieder nur als EDA Kosten angesehen wird

Ja leider. Deswegen werden Entwickler oft übergangen, wenn sie 
Anforderungen an das eigene Projekt stellen (z.B. gute Dokumentation, 
anständiges Errorhandling, angemessene Tests, Redundanz, Datenschutz).

Wenn Software schlecht ist, wird spontan auf die Entwickler geschimpft. 
Leider dürfen die allermeisten Entwickler nicht die Qualität abliefern, 
die sie gerne liefern würden. Da gibt es halt kollidierende Interessen.

von Manfred (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Wenn Software schlecht ist, wird spontan auf die Entwickler geschimpft.

Das ist leider oft genug die Wahrheit.

> Leider dürfen die allermeisten Entwickler nicht die Qualität abliefern,
> die sie gerne liefern würden. Da gibt es halt kollidierende Interessen.

Mit "kollidierende Interessen" bin ich bei Dir.

Aber: Ich kenne Entwickler, die immer ordentliche Qualitaet liefern, 
obwohl sie unter Druck stehen - das sind dann leider die, die bei 
naechster Gelegenheit die Firma verlassen. Ich kenne Entwickler, die nur 
Pfusch liefern, obwohl sie Zeit haben - die bleiben, weil der Chef 
fehlt, der sie abschüttelt.

von Joachim B. (jar)


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Stefanus F. schrieb:
> Wenn Software schlecht ist, wird spontan auf die Entwickler geschimpft.

und wenn man sagt das es in der Zeit nicht zu schaffen ist sucht mancher 
Chef jemanden der schwindelt und wenn hinterher die SW schlecht ist will 
keiner Schuld sein, ich habe nur selten Chefs erlebt die ihre 
Fehleinschätzung einsahen, lieber Deckchen drüber und totschweigen.
Merke ein Entscheider Chef macht keine Fehler.

: Bearbeitet durch User
von Zocker_55 (Gast)


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> Re: Freiwillige Wochenendarbeit ohne Anerkennung

Auf anerkennung kann ich verzichten, auf bezahlung nicht.

Ohne Moos nix los !

Sowas gibt es bestenfalls bei der Heilsarmee.

von Niemand (Gast)


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Zocker_55 schrieb:
>> Re: Freiwillige Wochenendarbeit ohne Anerkennung
>
> Auf anerkennung kann ich verzichten, auf bezahlung nicht.
>
> Ohne Moos nix los !
>
> Sowas gibt es bestenfalls bei der Heilsarmee.

Mensch, dich hab ich ja schon vermisst!

Dachte, the Donald hat dich beim Inbetriebnehmen von Zentrifugen im Iran 
erwischt. Glück gehabt, wie ;-)

von Msd (Gast)


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Manfred schrieb:
> Ich kenne Entwickler, die nur
> Pfusch liefern, obwohl sie Zeit haben - die bleiben, weil der Chef
> fehlt, der sie abschüttelt.

Ist ja irgendwie nachvollziehbar. Wenn schon die guten selbstständig 
gehen, wer will dann den Rest auch noch rausschmeißen. Mit ner Handvoll 
schlechter Ingenieure ist man ja zumindest noch irgendwie Handlungsfähig 
und kann sich von Meilenstein zu Meilenstein schleppen.

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