Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kapazitätsspannungskurven bei verschiedenen Dielektrikas


von dielektrikum (Gast)


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Hallo,

Bei Keramikkapazitäten hat die Betriebsspannung einen Einfluss auf die 
Wirksamkeit des Kapazitätswertes. Je näher man die Spannung an den 
Nennwert heranbringt desto mehr wird aufgrund von Sättigungseffekten die 
Kapazität verringert.

Kennt ihr jemand eine gute Quelle, bei der man die Dielektrikas in 
zusammenhang der Betribsspannung vergleichen kann?
Bei Wikipedia wird immerhin ein kleiner Einblick gegeben, zumindest 
werden die gängigsten Dielektrokas aufgelelistet, mit X5R, X7R, C0G.

Was ist aber wenn man z.b. für einen DCDC größere Keramikkaps benötigt. 
Dann wird es sehr rar und teuer mit X7R bzw ab z.b. 47µF/16V gibts keine 
X7R... und die anderen wie X7S habe ich keine Ahnung, wie 
dieKapazitätsspannungskurven aussehen.

mfg

von Helmut S. (helmuts)


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> Kennt ihr jemand eine gute Quelle, bei der man die Dielektrikas in
zusammenhang der Betribsspannung vergleichen kann?

Im Prinzip steigt die Schlechtigkeit in der Reihenfolge X, Z, Y Type 
laut Wiki.
https://de.wikipedia.org/wiki/Keramikkondensator
Ob die Reihenfolge wirklich X, Z, Y und nicht X, Y, Z ist sollte man mal 
bei einem Hersteller überprüfen.

Allerdings hängt die Schlechtigkeit(große Spannungsabhängigkeit) sowohl 
vom Keramik-Typ (X, Y, Z) als auch vom Hersteller ab.
Man muss eigentlich immer beim Hersteller suchen und das kommt man sich 
dann wie Detektiv Fox vor so gut ist das oft versteckt. Ich erinnere 
mich auch an schlechter als erwartete Diagramme bei manchen 
X7R-Kondensatoren.

: Bearbeitet durch User
von $$$ (Gast)


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von Klaus R. (klara)


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$$$ schrieb:
> https://ds.murata.co.jp/simsurfing/mlcc.html?lcid=en-us

Murata bietet auch Spice-Modelle zu den Bauteilen mit an. KEMET macht 
dies auch.

http://ksim.kemet.com/Default.aspx
mfg klaus

von dielektrikum (Gast)


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von Andi B. (andi_b2)


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Eigentlich sagen die Dielektrika Materialien eher was über den 
Temperaturgang aus als über die DC-Bias Charakteristik. Aber es stimmt 
schon, ein Y5V ist üblicherweise auch schlechter bei der Bias Kurve. Vor 
langer Zeit in den Anfänger der High-Cap MLCCs, gab es auch allgemeine 
materialbezogene DC-Bias Angaben. Also vor mehr als 25 Jahren. Zumindest 
bei den besseren Herstellern. Andere haben das Thema noch Jahrzehnte 
danach verschwiegen. Murata war da schon immer vorbildlich und hat für 
jeden einzeln Typ die Daten geliefert. Zuerst in Datenbanken, aber bald 
auch online einfach abrufbar. Später dann auch TDK. Bei Samsung hat es 
ewig gedauert bis man da endlich Daten bekam, die ersten Jahre hat deren 
SW einfach nicht funktioniert. Und andere Hersteller waren sogar noch 
viel später dran.

Heutzutage gibt's solche allgemeinen Angaben nicht mehr. Oder zumindest 
sollte es diese für High-Cap MLCCs nicht mehr geben, weil sie einfach 
nicht stimmen können. Dafür genaue Daten jedes einzelnen Typs (Murata, 
TDK, Samsung). Was immer noch stimmt und sich nie ändern wird, je größer 
die Kapazität und je kleiner die Bauform, desto schlechter.

von Harald W. (wilhelms)


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Andi B. schrieb:

> Andere haben das Thema noch Jahrzehnte danach verschwiegen.

Ja, bei Datenblättern muss man oft mehr auf das achten, was nicht
drinsteht als auf das was drinsteht. :-)

von Klaus R. (klara)


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dielektrikum schrieb:
> Danke :)
> Ich sehe TDK bietet sogar auch spice modelle an
>
> 
https://product.tdk.com/en/search/capacitor/ceramic/mlcc/info?part_no=C3216X7R1H105K160AB

Selber DANKE.

von Tobias P. (hubertus)


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Ich habe mal selber ein paar solcher Kurven für X7R und Y5U und noch ein 
paar weitere erstellt, von ein paar Hz bis 500 MHz. Bias 0..40 V. 
Vielleicht finde ich die noch und kann sie bei Interesse hochladen.

Was bemerkenswert ist: besonders bei X7R konnte man eine ganz leichte 
Hysterese beobachten. Wenn man also die Sweeprichtung änderte (Spannung 
von -40V bis +40V hochfahren oder umgekehrt) sah man einen kleinen 
Unterschied.

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