Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Als Lehrer in die Industrie zurück?


von Ben (Gast)


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Hallo Leute,

Ich interessiere mich für eure Meinung.

Ich beende mein Lehramtsstudium an berufsbildenden Schulen für E-Technik 
und Physik in ein paar Monaten und plane momentan direkt danach ins 
Referendariat zu gehen.
Das Studium war zu 80 % ein Ingenieursstudium, habe auch meine Bachelor- 
und Masterarbeit in der Industrie geschrieben und 2,5 Jahre als 
Werkstudent in der Entwicklung gearbeitet. Habe hier zwei Projekte fast 
"von scratch" gemacht mit Schaltplanentwurf, Dimensionierung, Layout, 
µC-Programmierung, Schnittstellenprogrammierung, pipapo.
Ich fand das alles echt richtig spannend und habe extrem viel gelernt. 
Die Firma hat auch gefragt, ob ich als Ingenieur dort anfangen möchte.

Nun frage ich mich (und euch!):
Wenn ich jetzt in den Lehrberuf einsteige und mich dann in ein paar 
Jahren in den sicheren Schoß des Beamtentums wiege, habe ich dann 
überhaupt eine Chance je wieder in die Industrie zu wechseln wenn mir 
der Lehrerberuf keinen Spaß mehr machen sollte?
Würde mich eine Firma in 5-10 Jahren als Ingenieur noch einstellen oder 
ist der Zug dann abgefahren?
Ist es sinnvoller jetzt in die Industrie gehen oder evtl. nach dem 
2-jährigen Referendariat (oder nie)?

Danke schonmal für eure Antworten
Ben

: Gesperrt durch Moderator
von Realist (Gast)


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So einen grossen Fachkräftemangel kann man in der Globalisierten Welt 
gar nicht haben, das jemand der 5-xJahre als Lehrer arbeitete in der 
Industrie noch haben will... Ich meine 5 Jahre null Berufserfahrung 
gesammelt und sich ans Beamtentum gewöhnt...

von A. S. (Gast)


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Wenn du Lehrer werden willst, nach dein Referendariat. Danach weißt du 
mehr.

Wenn du Entwickler werden willst, werd Entwickler. Lehrer kannst Du 
später noch werden.

Wenn Du nach dem Referendariat keinen Bock hast, bewirb dich und nimm, 
wenn was dabei ist.

Aber 5 Jahre Lehrer und dann wechseln, ... Ich glaube nicht

von BWLer (Gast)


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Also,

- Wenn du Landesbeamter bist würdest du deine Pension bei einem solchen 
Wechsel komplett verlieren und nur den AG Anteil in die RV nachgezahlt 
bekommen

- Unterschätze bloß nicht des Gehalt eines Lehrers im Vergleich zu einem 
Ing. Sklaven, insbesondere wenn du die Pension mit einrechnest und ggf. 
doppeltes Kindergeld bei Familie. Da rackert ein Ing deutlich mehr als 
ein Lehrer um ein ähnliches Gehalt zu bekommen, und die Lage wird immer 
schlechter

- Wenn du nach einigen Jahren wechselst, wird es sehr schwer irgendwo 
rein zu kommen, und zudem wirst du gehaltlich weit unten liegen. Das in 
Kombination mit dem ersten Punkt kann dich locker in die Altersarmut 
bringen

von Joachim B. (jar)


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Ben schrieb:
> berufsbildenden Schulen für E-Technik
> und Physik

ist kein Problem sehr gerne werden dort später auch Quereinsteiger 
genommen.

Also wie du magst, gleich Lehrer und später Ing wird schwerer als 
umgekehrt, zumal wenn du das

Ben schrieb:
> Referendariat

hinter dir hast wird es später noch einfacher sein, dann wärst du ja 
fast nicht mehr Quereinsteiger.

http://quer-einstieg.de/beruf/berufsschullehrer-quereinstieg/

von Assetmanager (Gast)


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Ben schrieb:
> Würde mich eine Firma in 5-10 Jahren als Ingenieur noch einstellen oder
> ist der Zug dann abgefahren?

Da würde ich mich fragen: "Weiss der überhaupt was Arbeit ist?"
Die Antwort ist bei Lehrern immer nein.

von Assetmanager (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> ist kein Problem sehr gerne werden dort später auch Quereinsteiger
> genommen.
Über Dienstleister, bin ich nuelich über dutzende Stellenanzeigen für 
Schulen in meiner Region gestossen. Bei der Bezahlung wurde mit mind 
~2000€ geworben. Für nen Soziologen als Quereinsteiger sicher ein 
Volltreffer aber als jeman der aus der Industrie kommt?
Lehrer lohnt sich nur bei sofortiger Verbeamtung und die Ernte fährt man 
dann im Rentenalter ein. Wer so lange warten kann, bitte.

von Ingenieur (Gast)


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BWLer schrieb:
> - Unterschätze bloß nicht des Gehalt eines Lehrers im Vergleich zu einem
> Ing. Sklaven, insbesondere wenn du die Pension mit einrechnest

Aber was nützt dir eine hohe Pension, wenn du dafür bis 67 arbeiten 
musst, und vorher nichts davon hast?

> Da rackert ein Ing deutlich mehr als
> ein Lehrer um ein ähnliches Gehalt zu bekommen,

Nein, beide Jobs sind zwar sehr unterschiedlich, aber beide sind leicht 
verdientes Geld; wobei ein Ingenieur in der Industrie in der Regel 
deutlich über dem Lehrer-Nettoeinkomnen liegt (ca. Faktor 1,5).

> und die Lage wird immer schlechter

Behauptest du. Davon habe ich jedenfalls nichts bemerkt.

von Helmut S. (helmuts)


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BWLer schrieb:
>> - Unterschätze bloß nicht des Gehalt eines Lehrers im Vergleich zu einem
>> Ing. Sklaven, insbesondere wenn du die Pension mit einrechnest

> Aber was nützt dir eine hohe Pension, wenn du dafür bis 67 arbeiten
> musst, und vorher nichts davon hast?

Wieviele Lehrer arbeiten denn bis 67? Die Wenigsten.

Wenn ich Lehramt studiert hätte, dann würde ich auf jeden Fall Lehrer 
werden. Ich kenne einige die in jungen Jahren aus der Firma abgesprungen 
sind und Lehrer wurden. Langfristig sind die besser gestellt als ein 
normaler Ingenieur in der Industrie. Denk auch an die 25 Uahre Rente. Da 
bekommst du als Beamter fsst das Doppelte verglichen mit einem 
Ingenieur.

von A. S. (Gast)


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Ein junger Lehrer mit Physik wird ganz sicher schnell verbeamtet. Und 
die Bezahlung ist vergleichbar mit Tarifende. Ja, das ist dann auch die 
obere Grenze, und ja, es wird niemals richtig Geld geben mit
- Inbetriebnahme
- 40h (statt 35)
- Überstunden
- AT-Karriere

und ganz ehrlich: Eierschaukeln ist auch nicht drin, so mit Gleitzeit 
hier und ruhiger Posten da. Als Lehrer musst Du jeden Morgen pünktlich 
an die Front, ob Du willst oder nicht oder Du abends gesoffen hast.

Der große Vorteil als Beamter ist jedoch die (sehr-)Frühverrentung (also 
nach 5 Jahren oder so). Anders als Angestellte (die dann Peanuts 
kriegen) haben Beamte eine Mindest-Pension, die auch mit 10-20 mehr 
Arbeitsjahren nicht höher würde.

von Andreas B. (bitverdreher)


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von Jemand (Gast)


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Hallo

ich bin kein Lehrer, aber genau wie jeder hier, so hoffe ich doch, war 
ich mal in der Schule und sogar auf der Berufsschule, also wohl der 
Bereich in dem der TO eventuell mal unterrichten wird (?).

Daher:
"Die Antwort ist bei Lehrern immer nein."

Was für ein unbedachtes und vorurteilsbelastetes Gerede.
Auch ein Lehrer arbeitet mindestens 8h 5Tage die Woche hat nur den 
"normalen" Urlaubsanspruch und eben nicht automatisch in den Ferien frei 
(sogar den Nachteil nur in dieser Zeit Urlaub nehmen zu können).

Ausserdem wird ja hier so gerne über die heutigen Kinder, Jugendlichen 
und Auszubildenden gelästert - und genau mit diesen Menschen (oder sind 
die eigentlich auch nicht schlimmer als "Wir" selbst früher...?) muss 
ein Lehrer tagtäglich umgehen.
Und es gibt tatsächlich Schüler und ganze Schulen die echte Problemfälle 
sind (um es Nett zu sagen).
Bei der Berufsschule kommen neben den Schülern und Eltern auch noch die 
Ausbildungsbetriebe (Vor allem aber nicht nur die kleinen 
Handwerksbetriebe) hinzu die einen Lehrer das Leben schwer machen.

Wahrscheinlich haben viele hier ihre Schulzeit (auch Berufsschule) 
vergessen und erinnern sich nur noch an ihre Studienzeit (von der ich 
wiederum keine eigene Erfahrung habe).
Tja dort sind die "Schüler" motiviert (oder auch nicht aber dann 
erscheinen sie einfach nicht und stören nicht den "Unterricht" bzw. die 
Vorlesung), es gibt keine nervende Eltern mehr und einen 
Ausbildungsbetrieb (der immer meint Berufsschule ist ein herumlungern 
für den "faulen" Azubi) natürlich auch nicht -auch dürften den meisten 
Professoren immer eine gangbare Alternative gegeben sein (das ist 
allerdings nur eine Vermutung).

Warum gibt es wohl einen tatsächlichen Mangel, vor allem bei 
Problemschulen und den angeblichen "einfachen" Schulformen, an 
Lehrpersonal?
Ob es an den Belastungen und Herausforderungen (die manchmal nicht zu 
meistern sind) liegen mag...?

Jemand

von Niemand (Gast)


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Jemand schrieb:
> Daher:
> "Die Antwort ist bei Lehrern immer nein."
>
> Was für ein unbedachtes und vorurteilsbelastetes Gerede.
> Allerlei Zeugs...


Es geht dem TO bereits im Eingangspost um die Chancen nach 5-10 Jahren 
als Lehrer in die Industrie auf einen qualifizierten Job einzusteigen.
Und da gilt IMHO:

"Die Antwort ist bei Lehrern immer nein."

Als Personaler würde ich es sehr wahrscheinlich auch so machen.

von Jemand (Gast)


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Hallo

o.k. diesmal zu wenig zitiert:

Meine Anmerkungen bezogen sich auf:

"Da würde ich mich fragen: "Weiss der überhaupt was Arbeit ist?"
Die Antwort ist bei Lehrern immer nein."

von Ingenieur (Gast)


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Helmut S. schrieb:
> Wieviele Lehrer arbeiten denn bis 67? Die Wenigsten.

Das darfst du jetzt aber nicht als Vorteil darstellen. Diejenigen, die 
früher aufhören, haben nämlich Gründe dafür, zum Beispiel sind sie 
psychisch fertig. Die können dann nur noch was Schönes in der Burn-out 
Klinik für ihre ehemalige Direktorin töpfern, das war's ansonsten. Das 
ist dann auch kein schönes Leben, wer ist schon gerne krank, nur damit 
er nicht mehr arbeiten gehen muss? Also ich definitiv nicht.

von Markus (Gast)


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Ben schrieb:
> Würde mich eine Firma in 5-10 Jahren als Ingenieur noch einstellen oder
> ist der Zug dann abgefahren?
> Ist es sinnvoller jetzt in die Industrie gehen oder evtl. nach dem
> 2-jährigen Referendariat (oder nie)?

Hallo!
In 5 Jahren haben wir eine schwere Weltwirtschaftskrise. Sieh‘ zu, dass 
Du ins Beamtentum reinkommst. Dann bist Du relativ abgesichert. Auf 
jeden Fall hast Du Ansprüche, die erfüllt werden.

Markus

von Arno (Gast)


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Helmut S. schrieb:
> BWLer schrieb:
>>> - Unterschätze bloß nicht des Gehalt eines Lehrers im Vergleich zu einem
>>> Ing. Sklaven, insbesondere wenn du die Pension mit einrechnest
>
>> Aber was nützt dir eine hohe Pension, wenn du dafür bis 67 arbeiten
>> musst, und vorher nichts davon hast?
>
> Wieviele Lehrer arbeiten denn bis 67? Die Wenigsten.

Bis 67 arbeiten bisher sowieso die wenigsten, nicht nur unter den 
Lehrern - der erste Rente-mit-67-Jahrgang geht regulär erst 2031 in 
Rente.

Aber auch sonst sind Lehrer inzwischen nicht mehr überdurchschnittlich 
häufig früh in Rente:

https://www.merkur.de/politik/fruehrente-immer-mehr-deutsche-gehen-fruehrente-lehrer-halten-laenger-durch-zr-2727180.html

"Der Anteil der Frührentner an allen Neurentnern kletterte binnen 
Jahresfrist von 47,5 auf 48,2 Prozent. 2005 waren es nur 41,2 Prozent 
gewesen." und

"Von den 20.900 verbeamteten Lehrern, die 2011 pensioniert wurden, waren 
es gerade mal 4000 - der niedrigste Wert seit Beginn der statistischen 
Erfassung 1993,"

Gründe kann es viele geben, dazu spekuliert der Artikel auch fröhlich 
weiter.

MfG, Arno

von Ingenieur (Gast)


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Markus schrieb:
> In 5 Jahren haben wir eine schwere Weltwirtschaftskrise.

Möglich oder auch nicht. Ich glaube nicht dran.
Ach, du kannst in die Zukunft sehen? Warum spielst du dann nicht Lotto 
und bist Millionär?

von Thomas (kosmos)


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Man muss das Gehalt aber in Relation zu den Arbeitstagen sehen

Ein normaler Arbeitnehmer arbeitet ja 230 Tage im Jahr, laut diesem 
Rechner 
https://www.schnelle-online.info/Arbeitstage-Lehrer.html?state=BYO&arbeitstag=0&arbeitstag=1&arbeitstag=2&arbeitstag=3&arbeitstag=4&ferienfrei=true&verschiebbare=schule&samvorferien=frei&samnachferien=frei&from=01.01.2019&to=31.12.2019#ergebnis

arbeitet ein Lehrer in Bayern nur 186 Tage und verdienstmäßig kann man 
hier 
https://www.merkur.de/leben/karriere/gehalt-lehrer-grundschule-gymnasium-zr-8622783.html 
etwas dazu finden.

Und wie sieht es mit der Arbeitszeit pro Tag aus? Bei uns in der 
Grundschule gehts ja meist nur bis 13.00 Uhr und ab 13.30 Uhr sieht man 
nur noch den Hausmeister in der Schule.

von Ingenieur (Gast)


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Thomas O. schrieb:
> arbeitet ein Lehrer in Bayern nur 186 Tage

Oh Mann, was für eine eine Milchmädchenrechnung. Mal wieder das typische 
Klischee des "faulen" Lehrers.

Im Übrigen, würdest du dich selbst ernsthaft Tag für Tag vor den 
Schulklassen gerne zum Hampelmann machen? Das ist doch eher ein Job für 
Sozialarbeiter als für Pädagogen, und man ist für alle nur der Depp vom 
Dienst, Ansehen und Respekt komplett Fehlanzeige.

von Joachim B. (jar)


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Assetmanager schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> ist kein Problem sehr gerne werden dort später auch Quereinsteiger
>> genommen.
> Über Dienstleister, bin ich nuelich über dutzende Stellenanzeigen für
> Schulen in meiner Region gestossen. Bei der Bezahlung wurde mit mind
> ~2000€ geworben. Für nen Soziologen als Quereinsteiger sicher ein
> Volltreffer aber als jeman der aus der Industrie kommt?
> Lehrer lohnt sich nur bei sofortiger Verbeamtung und die Ernte fährt man
> dann im Rentenalter ein. Wer so lange warten kann, bitte.

nö, eigener Fall vom Studienfreund, der immer unterwegs war in der 
Industrie und weil die Professorenstelle nie errecht wurde wechselte er 
als Quereinsteiger in die Berufsschule.
Klar jammert auch er, nicht beamtet weil zu spät, aber Kohle stimmt und 
Ferien sind ja auch.

Wenn ich an meine Berufsschullehrer denke, rechnen sie die Übung ...und 
dann ab ins Bastelzimmer, der Lehrer wohlgemerkt.

Nach einigen Jahren in E-Technik wiederholt sich doch alles, URI bleibt 
gleich, da muss auch nicht mehr viel Neues vorbereitet werden, man 
greift in seine Skripte und los gehts.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Ben schrieb:

> Das Studium war zu 80 % ein Ingenieursstudium, habe auch meine Bachelor-
> und Masterarbeit in der Industrie geschrieben und 2,5 Jahre als
> Werkstudent in der Entwicklung gearbeitet. Habe hier zwei Projekte fast
> "von scratch" gemacht mit Schaltplanentwurf, Dimensionierung, Layout,
> µC-Programmierung, Schnittstellenprogrammierung, pipapo.
> Ich fand das alles echt richtig spannend und habe extrem viel gelernt.
> Die Firma hat auch gefragt, ob ich als Ingenieur dort anfangen möchte.

Willst du es? Dann nur zu.
Einige Lehramtskumpels haben das Studium im Refenderiat geschmissen. 
Staatsexamen 1 war bestanden, aber die Schlangengrube Schule war dann 
doch zu viel. Eventuell ist ne Berufsschule in der Hinsicht besser, dort 
hat man nur etwas Hassel mit renitenten Schülern.
Wenn du einige Jahre erfolgreich als Entwickler gearbeitet hast 
interessiert dein Abschluß nicht mehr. Der ist dann nur für die Akten.

von Thomas (kosmos)


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Ingenieur schrieb:
> Oh Mann, was für eine eine Milchmädchenrechnung. Mal wieder das typische
> Klischee des "faulen" Lehrers.

Bist du zufällig Lehrer und fühlst dich persönlich angegriffen.

Wir können gerne mit Argumenten diskutieren. Unser Klassenlehrer z.B. 
hat sich von einem Verlag Klassenarbeiten inkl. Lösungen gekauft. Haben 
ca. 10€ pro Fach und pro Jahr gekostet. Er spart sich dadurch nen haufen 
Arbeit, würde ich aber ehrlich gesagt auch so machen, wieso sollte ich 
mich Stundenlang hinsetzen und Klassenarbeiten ausarbeiten, wenn ich das 
für 100€ haben kann und dann bis zur Pension wiederverwenden kann.

von Ingenieur (Gast)


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Thomas O. schrieb:
> Bist du zufällig Lehrer und fühlst dich persönlich angegriffen.

Nein, das käme mir überhaupt nicht in den Sinn. Lehrer heutzutage tun 
mir eher leid, ihr Gehalt sei ihnen in jedem Fall gegönnt. 
Schlangengrube Schule, wie weiter oben benannt, trifft es eigentlich 
ganz gut.

von Thomas (kosmos)


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ich habe ja auch nichts gegen Lehrer, wollte nur sagen als Lehrer kommt 
man eigentlich ganz gut durch, hungern muss man nicht und die Freizeit 
kommt auch nicht zu kurz.

von Markus (Gast)


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Ingenieur schrieb:
> Möglich oder auch nicht. Ich glaube nicht dran.
> Ach, du kannst in die Zukunft sehen? Warum spielst du dann nicht Lotto
> und bist Millionär?

Ich habe einen Wirtschaftswissenschaftler im Bekanntenkreis, der hat 
Zugang zu entsprechenden Quellen.
Was nützt ein Lottogewinn. Kein Bargeld mehr, das wird weggeschmolzen.

Markus

von Ingenieur (Gast)


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Markus schrieb:
> Ich habe einen Wirtschaftswissenschaftler im Bekanntenkreis, der hat
> Zugang zu entsprechenden Quellen.

Jaja, die ganzen Wirtschaftsexperten sind genauso seriös was ihre 
Prognosen betrifft wie die Wettervorhersage, ob es in 4 Wochen regnet 
oder die Sonne scheint.

von F. B. (finanzberater)


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Ingenieur schrieb:
> Aber was nützt dir eine hohe Pension, wenn du dafür bis 67 arbeiten
> musst, und vorher nichts davon hast?

Was ist denn das für eine Milchmädchenrechnung? Hier fehlt 
offensichtlich jedwedes ökonomische Grundverständnis.


> wobei ein Ingenieur in der Industrie in der Regel
> deutlich über dem Lehrer-Nettoeinkomnen liegt (ca. Faktor 1,5).

Natürlich hat er das, weil er einen Teil seines Nettogehalts im 
Gegensatz zum Beamten für private Altersvorsorge verwenden muss bzw. 
sollte.


>> und die Lage wird immer schlechter
>
> Behauptest du. Davon habe ich jedenfalls nichts bemerkt.

Das wirst du noch.

von zilber (Gast)


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An der Berufsschule geht es allerdings gesitteter zu als an der Haupt 
und Realschule. Gymnasium halte ich ebenfalls noch für ein machbares und 
brauchbares Pflaster.

Kann man sich als Berufsschullehrer die guten Gebiete raussuchen?
E-Technik und Chemie halte ich für eine tragbare Aufgabe.

Unser Berufsschullehrer hat damals im übrigen Jahr für Jahr die gleichen 
Folien auf den Projektor gelegt. Das selbe bei den Übungsblättern.
Offen zugegeben und gelebt hat er auch das Desinteresse den Schülern 
etwas beizubringen. Seine Aussage war er vermittelt den Stoff, wer es 
wissen will passt auf und bekommt die Antwort. Wer kein Interesse hat 
soll sich ruhig verhalten (am besten schlafen).

Meine Als Berufsschullehrer steht man auch nicht mehr so in der Pflicht 
wie an den anderen Schulen.
Würde mir das zusagen würde ich es machen. Eine sichere Bank mit 
ausreichend Geld, was will man denn sonst noch?
Deutlich mehr Geld gibt es in der Industrie meist auch nur wenn man sich 
entsprechend engagiert.

von Rohrzange (Gast)


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Ben schrieb:
> Ist es sinnvoller jetzt in die Industrie gehen

Gehe in die Industrie - in den Schulen gibt es genug junge Menschen, die 
keinen Plan von ihrer / für ihre Zukunft haben. Da braucht es keinen - 
gleichfalls planlosen - der auf Staatskosten bis zur Früh-Pensionierung 
Unsicherheit verbreitet.

von Ingenieur (Gast)


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zilber schrieb:
> Deutlich mehr Geld gibt es in der Industrie meist auch nur wenn man sich
> entsprechend engagiert.

F. B. schrieb:
> Ingenieur schrieb:
>> Aber was nützt dir eine hohe Pension, wenn du dafür bis 67 arbeiten
>> musst, und vorher nichts davon hast?
>
> Was ist denn das für eine Milchmädchenrechnung?

Ich sehe hier keine Rechnung, aber sei's drum, ich erkläre es dir 
genauer.

Es ist nun einmal so, dass ich nicht erst mit 67 anfangen will mein 
Leben zu genießen, denn das ist mir viel zu spät im Leben. Ich weiß ja 
nicht einmal, ob ich das überhaupt erreichen werde. Ergo möchte ich 
jetzt sehr gutes Geld verdienen und mir damit Dinge leisten können, 
die meine Lebensqualität in der Gegenwart erhöhen. Ich lehne es nämlich 
ab, einen Eimer in die Dusche mitzunehmen, um damit später die Toilette 
zu spülen. Auch stehle ich kein Obst oder nehme Bewerbungsgespräche 
wahr, nur um mir die Fahrtkosten erstatten zu lassen.

Es ist richtig, dass man natürlich trotzdem auch eine Altersvorsorge 
betreiben sollte, aber hier spielt einem der lange Anlagezeitraum über 
Jahrzehnte am Aktienmarkt mit Zinseszins-Effekt in die Karten. Als gut 
verdienender Ingenieur in der Industrie kann man dadurch ein Vermögen 
aufbauen, das jede Pension in den Schatten stellt. Die normalen 
Rentenansprüche kommen noch oben drauf.

von Ingenieur (Gast)


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Ingenieur schrieb:
> zilber schrieb:
>> Deutlich mehr Geld gibt es in der Industrie meist auch nur wenn man sich
>> entsprechend engagiert.

Dazu wollte ich auch noch etwas schreiben:
Es gibt bereits deutlich mehr Geld selbst für normale 
Sachbearbeiterstellen in der Industrie, hohes Engagement ist dafür nicht 
von Nöten.

von Dirk Huber (Gast)


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> Und wie sieht es mit der Arbeitszeit pro Tag aus? Bei uns in der
> Grundschule gehts ja meist nur bis 13.00 Uhr und ab 13.30 Uhr sieht man
> nur noch den Hausmeister in der Schule.

Genau, und die Klassenarbeit korrigieren sich von selber, der Unterricht 
bereitet sich von alleine vor, Gespräche mit Eltern erledigen sich 
natürlich auch von selber....
Ein bisschen vorurteilsbehaftet, nicht?

PS: Insbesondere bei Arbeiten in sprachlichen Fächern ist der Aufwand 
enorm

von Dirk Huber (Gast)


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PPS: Nein, ich bin kein Lehrer, in meiner Bekanntschaft gibt es aber 
einige.

von Rohrzange (Gast)


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Dirk Huber schrieb:
> Insbesondere bei Arbeiten in sprachlichen Fächern ist der Aufwand
> enorm

Verständlich - da ändert sich ja auch täglich etwas - lol.

von Rohrzange (Gast)


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Ingenieur schrieb:
> aber hier spielt einem der lange Anlagezeitraum über
> Jahrzehnte am Aktienmarkt mit Zinseszins-Effekt

Ah - wieder mal ein Ahnungsloser :-). Wer hat Dich denn "über den Löffel 
balbiert"? :-)

von Ex-Ing (Gast)


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Zurück zum Thema!

Hallo,

nach 14 Jahren als Ingenieur, zuletzt als Abteilungsleiter Entwicklung, 
habe ich ins Lehramt an beruflichen Schulen gewechselt.

Der Abschied fiel nicht schwer, da BWLer, Controller, unfähiger 
Nachwuchs und die Anspruchshaltung (sofort, billig) immer unerträglicher 
wurden.

Zwei Jahre später habe ich einen Mitbewerber besucht, wo ein Schüler als 
Praktikant beschäftigt war. Fachlich war ich denen eindeutig überlegen, 
der Geschäftsführer fragte mich, ob ich nicht bei Ihnen anfangen wolle. 
Der technische Leiter hat das direkt abgelehnt mit der Begründung: "zu 
lange raus".

Also Rückkehr in die freie Wirtschaft nach einigen Jahren unmöglich.


PS: Das Meiste, was hier zu Lehrern/Beamten geschrieben wird ist 
übrigens totaler Blödsinn. Wenn mir nur die Hälfte von dem zustehen 
würde, was die meisten Leute so glauben... Gott, was ging´s mir gut. 
Übrigens, Beamte sind (leider) aktuell die Berufsgruppe, die von allen 
als letzte in den Ruhestand geht. Die Hälfte meiner Kommilitonen aus der 
freien Wirtschaft ist schon im Ruhestand, ich darf noch 5,5 Jahre. Hätte 
ich das damals gewusst ....

Lehrer ist inzwischen (2019) Knochenjob, 35h bei IGM im Konzern dagegen 
oft so eine Art Vorruhestand. Ich kenne beides und kann´s beurteilen

von Löl (Gast)


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IGM ist definitiv geiler.

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von Assetmanager (Gast)


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von Assetmanager (Gast)


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