Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Verständnisfragen zu Schottky Dioden


von Fluxkompensator (Gast)


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Hallo zusammen,

ich möchte meinen µC aus zwei Spannungsquellen versorgen. Aus einem LiPo 
Akku und aus der USB Buchse. Aus Schutzgründen möchte ich noch zwei 
Schottky Dioden verwenden wie ich sie in der Abbildung gezeichnet habe. 
Ich habe eine Frage zu den Kenndaten der Dioden. Ich möchte folgende 
benutzen:

https://www.mouser.de/ProductDetail/Vishay-Semiconductors/VS-10BQ015HM3-5BT?qs=sGAEpiMZZMtQ8nqTKtFS%2FNjtHDypooxhcyYiJ63E9E2qOT61GfUEaA%3D%3D

1.Frage:
Die Flussspannung gibt doch an, welche Spannung an der Diode abfällt 
oder? Wenn der Akku vollgeladen eine Spannung von 4,2V aufweist, dann 
liegen am Eingang des µCs 3,99V an. Die 0,21V Spannungsabfall treten bei 
einem If von 1A auf. Bei weniger als 1A Strom in Flussrichtung ist der 
Spannungsabfall geringer.

2.Frage:
Wenn ich die USB Buchse anschließe und die Diode am Akku sperrt, dann 
ist doch beim Entfernen des USB Kabel die Sperrerholzeit der Diode am 
Akku auch wichtig oder?

3.Frage:
Die Sperrspannung gibt doch an, welche Spannung in Sperrrichtung an der 
Diode anliegen darf? In meinen Fall wären es 15V und würde klappen.

MfG

: Verschoben durch Moderator
von Stefan F. (Gast)


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1) Ja

2) Im Prinzip ja, aber du darfst davon ausgehen, dass jede gewöhnliche 
Diode in der Praxis schnell genug ist. Es schadet weder dem Netzteil 
noch dem Akku, wenn für ein paar Nanosekunden Strom in die falsche 
Richtung fließt.

3) Ja

Ein ziemlich teures Bauteil hast du dir da ausgesucht. Ich bin es 
gewohnt, dass Dioden (in größeren Mengen) einstellige Cent Beträge 
kosten.

von Wolfgang (Gast)


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Fluxkompensator schrieb:
> Bei weniger als 1A Strom in Flussrichtung ist der Spannungsabfall
> geringer.

Kein Widerspruch (s. Datenblatt Fig. 1).

von HildeK (Gast)


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Fluxkompensator schrieb:
> 1.Frage:
> Die Flussspannung gibt doch an, welche Spannung an der Diode abfällt
> oder? Wenn der Akku vollgeladen eine Spannung von 4,2V aufweist, dann
> liegen am Eingang des µCs 3,99V an. Die 0,21V Spannungsabfall treten bei
> einem If von 1A auf. Bei weniger als 1A Strom in Flussrichtung ist der
> Spannungsabfall geringer.
Richtig. Aber lege dich nicht so hart fest auf diese Zahlen, die sind 
auch temperaturabhängig. Schau dir im Datenblatt Fig. 1 an - sind aber 
auch nur typische Werte.

> 2.Frage:
> Wenn ich die USB Buchse anschließe und die Diode am Akku sperrt, dann
> ist doch beim Entfernen des USB Kabel die Sperrerholzeit der Diode am
> Akku auch wichtig oder?
Die dürfte so kurz sein, dass jedes sowieso vorhandene C in der 
µC-Schaltung das locker überbrückt.

> 3.Frage:
> Die Sperrspannung gibt doch an, welche Spannung in Sperrrichtung an der
> Diode anliegen darf? In meinen Fall wären es 15V und würde klappen.
Richtig.

von hinz (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Ein ziemlich teures Bauteil hast du dir da ausgesucht.

Vor allem eines mit zu hohem Leckstrom, es sei denn der Akku hat eine 
Schutzschaltung gegen Überladen.

von Fluxkompensator (Gast)


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Vielen Dank für eure Meinungen. Ich habe mich vorhin erst in das Thema 
eingelesen und bin froh, dass ich es verstanden habe.

Stefanus F. schrieb:
> Ein ziemlich teures Bauteil hast du dir da ausgesucht.

Ich habe die Filterfunktion von Mouser genommen und dass war angeblich 
die günstigste Diode. Das passt doch bestimmt etwas nicht.

MfG

von MaWin (Gast)


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Fluxkompensator schrieb:
> dann ist doch beim Entfernen des USB Kabel die Sperrerholzeit der Diode
> am Akku auch wichtig

Die Zeit bis die Diode leitet.
Und die ist so schnell, die merkst du nicht.

Jedoch fliesst auch Strom rückwärts durch eine Schottky-Diode, die 
deinen Akku lädt, selbst wenn er voll ist, also überlädt.
Und das können bei einer dicken warmen Schottky Milliampere sein.
Wird bei dir aber nicht so schlimm.

von Wolfgang (Gast)


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MaWin schrieb:
> Und das können bei einer dicken warmen Schottky Milliampere sein.

Es wird wohl keiner die VS-10BQ015HM3 auf 100°C erwärmen, so dass im 
normalen Betrieb die für 100°C angegebenen 35mA Sperrleckstrom eher 
nicht erreicht werden. Selbst erwärmen tut sich die Diode während des 
Leitbetriebs, d.h. mit hohem Leckstrom ist haupsächlich nach Wechsel der 
Versorgungsquelle zu rechnen.

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