Moin, ich suche einen weichmagnetischen Standardwerkstoff. Als Größenordnung würde ich mal so µ_r von mindestens 1000 und vernachlässigbare Sättigung bei 1 T angeben. Mit Standardwerkstoff meine ich, dass er in verschiedenen Halbzeugformen leicht zu beschaffen ist, auch in Kleinmengen. Natürlich gibt es spezielle Magnetwerkstoffe, aber die bekommt man nicht beim Metallhändler in der Nachbarstadt. So wie es für mich bei meiner Suche aussah, verkaufen die Händler für Magnetwerkstoffe nur an Gewerbekunden oder nur Großmengen. Schön wäre es noch, wenn das Material relativ gut spanend zu bearbeiten wäre. Kennt jemand ein Metall, das die Anforderungen erfüllt? Schön wäre es mit Materialbezeichnung und vielleicht auch Einsatzzweck.
Dussel schrieb: > vielleicht auch Einsatzzweck. Warum schreibst Du nicht, was DU damit machen willst. In diesem Forum sind die meisten Leser sehr neugierig.
Ich bräuchte Rundstangen, um damit Jonglieren zu lernen und Bleche, um sie blank poliert als Spiegel an die Wand zu hängen. :-P Nein, es geht (natürlich) um verschiedene Magnetanwendungen. Erstmal für einen Haftmagneten. Und dann vielleicht mal sowas wie Wirbelströme und sowas.
Dussel schrieb: > es geht (natürlich) um verschiedene Magnetanwendungen. Erstmal für > einen Haftmagneten. Und dann vielleicht mal sowas wie Wirbelströme und > sowas. Hol dir alte Mikrowellenherde vom Schrott. Da sind große Netztrafos drin, die du mit der Flex zerschneiden kannst. Und da sind auch schon zwei Wicklungen drauf.
Muss das gebogen werden (Mumetall)? Blech? Blöcke? Ferrite?
Ferrit schafft kein 1 T. mu-metall hat eine deutlich höhere Permeabilität, die hier nicht gefordert ist. Sofern nichts über die Wechselfeldbelastung und Verluste bekannt ist, reicht jedes weichgeglühte Eisen. Ja, sogar Dosenblech!
Eisen ist doch DER magnetiche Standardwerkstoff... Eignet sich halt aber vor allem für statische und Niederfrequenz Anwendungen und dort wo die Remanenz keine Rolle spielt. Von einer korrosiven Umgebung sollte man es auch fernhalten
MaWin schrieb: > Eisen ? Marek N. schrieb: > Dynamoblech, Trafoblech Das sind natürlich die üblichen Materialien. Aber wo bekommt man die? Wenn ich nach Eisen suche, finde ich nur Angebote für Stahl und der kann ja von unmagnetisch bis gut magnetisch alles sein. Dynamoblech oder Trafoblech finde ich entweder nur fertig geschnitten für spezielle Anwendungsfälle oder in Angeboten, die eher in Paletten als in cm^2 rechnen. Außerdem wäre es schön, wenn es nicht nur Blech wäre. Vollmaterial lässt sich relativ einfach bearbeiten, Bleche ausschneiden und passend kleben wäre deutlich aufwendiger und die Blechung ist für mich nicht notwendig. nachtmix schrieb: > Da sind große Netztrafos drin, die du mit der Flex zerschneiden kannst. Daraus zum Beispiel einen runden Kern zu machen ist dann aber aufwendig. abc.def schrieb: > Muss das gebogen werden (Mumetall)? Eher nicht. Marek N. schrieb: > Sofern nichts über die Wechselfeldbelastung und Verluste bekannt ist, > reicht jedes weichgeglühte Eisen. GHz-Nerd schrieb: > Eignet sich halt aber > vor allem für statische und Niederfrequenz Anwendungen und dort wo die > Remanenz keine Rolle spielt. Das spielt nur eine geringe Rolle. Nebenbei noch, Artikelbeschreibung eines Händlers: > Trafoblech aus Siliziumeisen für Blechpakete. > Sie wollen einen Trafo selber wickeln und Ihnen fehlen > die Trafokernbleche. > Die Bleche können wir leider nicht mehr liefern. :D
Schrauben sind aus Eisen. Welchen Durchmesser und Länge brauchst du denn?
Marek N. schrieb: >Schrauben sind aus Eisen. >Welchen Durchmesser und Länge brauchst du denn? Ich vermute mal das er Elektromagnete bauen will. Das Problem bei Schrauben ist, daß es kein Weicheisen ist, so daß beim abschalten des Stromes dann ein Restmagnetismus bleibt, was dann stört weil der Magnet dann nicht losläst. Man hätte aufpassen müssen wo Telefonzentralen verschrottet wurden, die hatten viele tausend Relais. Aber Elektromagnete müssen ja nicht unbedingt rund sein, dann könnte mann auch Trafobleche verwenden. Es gibt auch fertige Elektromagnete zu kaufen, zum Beispiel bei Conrad. Leider zu überhöhten Fantasiepreisen.
Alte ( Zylindrische ) KFZ Zündspulen enthalten einen Kern aus einzelen geraden, schmalen Trafoblech Streifen. Die kann man gut für andere Zwecke einsetzen.
Gabs hier nich jemanden, der sich nen Funkeninduktor im 1890-er Style bauen wollte mit nem Kern aus Blumendraht-Stückchen?
Dussel schrieb: > Nein, es geht (natürlich) um verschiedene Magnetanwendungen. Erstmal für > einen Haftmagneten. Und dann vielleicht mal sowas wie Wirbelströme und > sowas. Freie Energie?
Marek N. schrieb: > mit nem Kern aus Blumendraht-Stückchen? Das wollte ich auch noch erwähnen. Soll angeblich gut funktionieren.
Günter Lenz schrieb: > Das Problem bei Schrauben ist, daß es kein Weicheisen ist, > so daß beim abschalten des Stromes dann ein Restmagnetismus > bleibt, was dann stört weil der Magnet dann nicht losläst. Das wäre nicht das Problem, wahrscheinlich ist sowieso ein Luftspalt drin. Aber Schrauben sind mechanisch nicht so flexibel. Marek N. schrieb: > bauen wollte mit nem Kern aus Blumendraht-Stückchen? Darauf kann man aber kein Gewinde schneiden. ;-) Schrauben haben natürlich schon Gewinde, aber Schrauben eignen sich wieder nicht als Haftplatte. Deshalb suche ich ja ein verbreitetes Material, das man in verschiedenen Formen bekommt.
Für den Bau von Elektromagneten, Relais, Zugankern, Motoren, Kopfhörern und Lautsprechern verschiedener Verwendungszwecke empfahl man in Bastelbüchern der 60er und 70er Jahre stets Weicheisen, welches als selbst nicht magnetisch und nicht bleibend magnetisierbar beschrieben wurde, Letzteres Voraussetzung für viele Aufgaben, wo ein bleibender Magnetismus nach Abschalten des Stroms unerwünscht war. Und als Quelle wurden Dynamobleche von Motoren und großen Trafos, aber vor allem Teile von alten Lautsprechern empfohlen. Sowohl fremderregte Lautsprecher (mit Feldspule) als auch Permanentmagnet- Lautsprecher haben solche Teile, die selbst nicht magnetisch sind, aber den Magnetfluß leiten, in Form eines Zylinders,auf dem sich die Schwingspule bewegt, als auch als Flacheisen, welches z. B. um die Spule herumgeht. Bei Permanentmagneten ist nur der äußere Ring ein Magnet, die runden oder eckigen Platten oben und unten, sowie der innere Zylinder sind i. d. R. unmagnetisches Weicheisen. Wobei das "Weicheisen" meist nicht so wörtlich zu nehmen ist, bitte nicht raufbeißen, das bringt nur einen Termin beim Zahnarzt.
Dussel schrieb: > Wenn ich nach Eisen suche, finde ich nur Angebote für Stahl und der kann > ja von unmagnetisch bis gut magnetisch alles sein. Ist dir schon mal aufgefallen, daß es für fast alle metallurgischen Produkte eine Nomenklatur gibt? Zum Beispiel 1.0038 - was vulgo "Baustahl" heißt. Für diese Nummern findest du eigentlich immer auch die Dokumente, wo das betreffende Produkt näher beschrieben ist. Die allgemeine Faustregel lautet: je weicher und weniger legiert ein Stahl ist, desto weichmagnetischer ist er. 1.0038 hat m.W. fast gar keinen Kohlenstoff inne, auch kein Silizium, kein Mangan, kein Chrom, Vanadium und so weiter, ist also von hause aus weich und kann auch nicht gehärtet werden. W.S.
W.S. schrieb: > Ist dir schon mal aufgefallen, daß es für fast alle metallurgischen > Produkte eine Nomenklatur gibt? > > Zum Beispiel 1.0038 - was vulgo "Baustahl" heißt. Für diese Nummern > findest du eigentlich immer auch die Dokumente, wo das betreffende > Produkt näher beschrieben ist. Klar. Bei Stählen habe ich aber bisher fast nur für den gedachten Einsatzzweck relevante Angaben gefunden. Bei Baustahl, Werkzeugstahl und so also nur Bruchspannung, Streckgrenze, Dichte und sowas. Magnetische Eigenschaften davon habe ich nicht gefunden. Magnetstähle, zu denen man magnetische Angaben findet, sind dann wieder Spezialstähle, die man nicht mal so eben so in Kleinmengen bekommt. Also wäre Baustahl geeignet? Und Baustahl ist nicht eine Sammelbezeichnung für alle möglichen Stähle?
Dussel schrieb: > Und Baustahl ist nicht eine > Sammelbezeichnung für alle möglichen Stähle? Grrmpf! Wozu hab ich dir die Sortennummer eigentlich hingeschrieben? W.S.
W.S. schrieb: > Dussel schrieb: >> Und Baustahl ist nicht eine >> Sammelbezeichnung für alle möglichen Stähle? > > Grrmpf! > Wozu hab ich dir die Sortennummer eigentlich hingeschrieben? Das ist keine Antwort auf die Frage -- zumindest keine korrekte. 1.0038 ist die Werkstoffnummer für das, was früher St38 bzw. St37 hieß, aber 1.0052 (=alt: St52) ist AUCH Baustahl.
Google: BH curve 1.0038 Treffer 3: http://journals.tubitak.gov.tr/elektrik/issues/elk-15-23-5/elk-23-5-12-1301-31.pdf
nachtmix schrieb: > Hol dir alte Mikrowellenherde vom Schrott. > Da sind große Netztrafos drin, die du mit der Flex zerschneiden kannst. > Und da sind auch schon zwei Wicklungen drauf. Nur kann dabei die EMK auf diesen Wicklungen ernsthafte Auswirkungen haben, falls man mit den Fingern darauf greift...
W.S. schrieb: > Wozu hab ich dir die Sortennummer eigentlich hingeschrieben? Baustahl könnte man sich eventuell im Baumarkt mitnehmen, 1.0038 ist mit der Bezeichnung vielleicht eher schwieriger zu finden. Danke erstmal für die Informationen. Damit kann ich (hoffentlich) erstmal was anfangen.
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