Hallo, Ich habe ein alleinstehendes, uneingesehenes Haus, das ich mit einer verlässlichen Anlage zur Überwachung ausstatten möchte. Die Anlage sollte folgendes leisten: 1. Remote-Zugriff auf Überwachungskamera, also auf Verlangen UND bei verdächtigen Bewegungen automatischer Bildversand (per Email). 2. Bewegungsmelder und evtl. andere Melder (Türschalter, evtl. auch Glasbruch) 3. Zusätzliche Smart Home-Funktionen (Thermostat, Lichtschalter) sind wünschenswert, könnten aber auch unabhängig von der Sicherungsanlage später installiert werden. 4. Ausfallsicherheit/Sabotageschutz WLAN und Festnetz sind vorhanden, aber kein verlässliches Mobilfunknetz Die Kosten sind nicht oberste Priorität, wichtig ist, dass die Anlage ordnungsgemäß funktioniert. Selbstinstallation wäre die präferierte Montagemethode , technisches und elektronisches Grundverständnis ist vorhanden. Im Gebäude sind Entfernungen von ca. 30m Luftlinie und dicke Mauern zu überwinden, trotzdem wird aus optischen Gründen ein WLAN bzw. Funksystem bevorzugt. Das WLAN muss durch dicke Mauern, d.h., es muss noch durch Repeater verstärkt werden (oder gibt es Module in einem Überwachungssystem, die diese Aufgabe mitübernehmen? Könnte ich mir vorstellen, kenne mich aber nicht aus;-) Meine grundsätzliche Fragen: 1. Da auch andere Smart Home-Funktionen gewünscht sind, stellt sich die Frage, ob es nicht ohnehin gescheiter ist, dann auch die Überwachung gleich mit anzuschließen, oder eine klassische Alarmanlage da immer noch die Nase weit vorn hat? Ich weiß von Alarmanlagen, dass sie beispielsweise ein "Routinesignal" an einen externen Empfänger senden können, der Alarm auslöst, wenn dies durch Trennung der Leitung/Stromausfall nicht mehr passiert. Gibt es Ähnliches auch bei Smart-Home-Systemen? 2. Wie sieht es generell mit der Ausfallsicherheit aus? Gibt es Systeme, die einen Stromausfall beispielsweise für 24 Std. überbrücken können? Ein Nadelöhr ist auf jeden Fall die Telefonleitung, da wie gesagt kein stabiles Mobil-Netz vorhanden ist... Vielen Dank für eure Anregungen!
Wenn das Mobilfunknetz nicht verlässlich ist, hat sich Deine Frage doch schon erledigt. Ich würde auch immer drahtgebundene Lösungen nehmen, zumindest für den Alarm-Absetzweg, weil alles andere kann man sehr leicht stören. GSM/GPS/WLAN-Jammer sind doch das einfachste was ich dabeihaben kann, wenn ich vermute, daß ich gegen eine Alarmanlage ankommen muß. Wenn die Alarmgeber selbst gestört werden kann trotzdem ein Alarm ausgelöst werden, aber was bringts wenn der Alarm nicht abgesetzt werden kann? Nix.
Friedrich schrieb: > 1. Da auch andere Smart Home-Funktionen gewünscht sind, stellt sich die > Frage, ob es nicht ohnehin gescheiter ist, dann auch die Überwachung > gleich mit anzuschließen, oder eine klassische Alarmanlage da immer noch > die Nase weit vorn hat? Das ist etwas, das du mit deiner Versicherung diskutieren solltest. Sogar wenn keine Versicherung im Spiel ist, wie sicher soll das Ganze sein, mit welchen Angreifern rechnest du? Der gemeine Feld, Wald und Wiesen-Einbrecher hat keinen GSM- oder WLAN-Jammer in der Werkzeugtasche (ein GPS-Jammer macht noch weniger Sinn, das Haus wird sich wären des Überfalls kaum bewegen...). Der sieht nur zu, dass niemand da ist und dass niemand innerhalb einer gewissen Zeit kommt. Ein auf deine Villa in Ibiza angesetztes russisches Spezialkommando ist da schon besser ausgerüstet. > Ich weiß von Alarmanlagen, dass sie > beispielsweise ein "Routinesignal" an einen externen Empfänger senden > können, der Alarm auslöst, wenn dies durch Trennung der > Leitung/Stromausfall nicht mehr passiert. Gibt es Ähnliches auch bei > Smart-Home-Systemen? Im Prinzip ja. Wenn das Bild der Webcam aus bleibt, dann wird da wohl was ausgefallen sein. Diverse Smart-Home Protokolle senden ebenfalls regelmäßig Lebenszeichen. Wenn die fehlen ist was passiert. > 2. Wie sieht es generell mit der Ausfallsicherheit aus? Gibt es Systeme, > die einen Stromausfall beispielsweise für 24 Std. überbrücken können? Das ist eine einfache Rechnung. Aus dem Stromverbrauch des Systems ergibt sich die benötigte Kapazität der USV. 24h bei einem Smart-Home System mit WLAN und Repeatern wird schon ziemlich anspruchsvoll (sprich teure USV) sein. Alarmanlagen, zumindest vernünftige, sind da besser und darauf vorbereitet. > Ein Nadelöhr ist auf jeden Fall die Telefonleitung, da wie gesagt kein > stabiles Mobil-Netz vorhanden ist... Kannst du was dran ändern? Erwartest du ein russisches Spezialkommando? Wenn nicht, leb damit. Wann hast du das letzte mal gehört, dass ein Feld, Wald und Wiesen-Einbrecher sich die Mühe gemacht hat die Telefonleitung abzuklemmen?
Nimm eine Anlage, die sich auf das Thema Einbruchmeldung beschränkt. Also kein zusätzliches Smarthome-Schnickschnack. Smarthome kannst du über eine zusätzliche Anlage realisieren. Die Alarmanlage sollte ein GSM Modul haben, weil dieses bei Stromausfall bzw. Manipulation der Stromversorgung vom Notakku der Alarmanlage versorgt wird und weil kein zusätzlicher Router erforderlich ist, der ja auch wieder eine Schwachstelle darstellt. Für verlässlichen Mobilempfang ggf eine Dachantenne? Alle Melder und die Sirene sollten Draht-gebunden sein. Schau dir mal Jablotron an. Funktioniert bei mir sehr gut.
oszi40 schrieb: > Fehlalarme? Jeder Hausbesuch vom Wachdienst kostet. Weshalb erwähnst du hier Fehlalarme? Ist die Jablotron berüchtigt für Fehlalarme?
Heinz schrieb: > ggf eine Dachantenne? Kann man die direkt an ein GSM-Modul einer Alarmanlage, eben z.B. bei der Jablotron anschließen?
Hannes J. schrieb: > Der gemeine Feld, Wald und > Wiesen-Einbrecher hat keinen GSM- oder WLAN-Jammer in der Werkzeugtasche Bist du dir da sicher? Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass gerade solche elektronischen Spielereien mittlerweile zur Standardausrüstung gehören könnten - so wie heutzutage viele Autodiebe besser mit elektronischen Schlössern zurecht kommen als mit einem mechanischen...
Hallo nochmal. Als einzige DIY-Anlage kommt laut Stiftung Warentest die Abus 72903 Smartvest in Frage. Ich würde euch bitten, auf die Schwachstellen aus eurer Sicht hinzuweisen. Wie ist es nun wirklich mit dem Funk-Jammen? Ich habe gelesen, dass dies bei der Anlage garnicht so leicht möglich ist. Wie ist da eurer Einschätzung nach der Stand der Technik? Klar ist, DASS sie gestört werden kann, aber wie kann ich das einschätzen, wie da der Stand der Technik auf der "Gegenseite" ist? Klar, der Gelegenheitsdieb wirds nicht können, der Superprofi schon - wie siehts mit der typischen semiprofessionellen Bande aus? Ist jetzt doch Stand der Technik oder eher noch nicht?Ich frage deshalb, weil eine Verkabelung in meinem Altbau recht aufwändig wäre. Für mich ist eine große Schwachstelle der Anlage, dass sie nur das Internet zur Absetzung eines Alarmes nach außen verwendet. Auf der anderen Seite haben die relevanten Module der Anlage eine Pufferbatterie, sodass eigentlich das Thema Stromausfall nur den Router betrifft. Und das könnte man ja mit einer kleinen USV-Anlage im Bereich von 150 EUR in den Griff bekommen, oder nicht?
Friedrich schrieb: > Für mich ist eine große Schwachstelle der Anlage, dass sie nur das > Internet zur Absetzung eines Alarmes nach außen verwendet. Bei meinen bisher bekannten Alarmanlagen sind schon die Fensterkontakte eine Schwachstelle, da sich Fenster gelegentlich verziehen und Fehlalarme verursachen. Und wer Funk kennt, nimmt Kabel. Glaubst Du wirklich, daß in den nächsten 20 Jahren keiner Deinen Funk stören könnte? Beim Auto reicht eine Sender auf 433 MHz und Du kannst es nicht mehr zuschließen. Selbst schon erlebt im Hafen.
Ich habe eine klassische Alarmanlage verbaut. Allerdings ist das System nun auch schon bald 15 Jahre alt. Damals gab es für den Endverbraucher einfach noch nicht die Smart Home Lösungen die es heute gibt. Wenn ich es heute nochmal machen müsste würde ich es komplett selbst mit Smart Home Lösungen aufbauen.
Friedrich schrieb: > eurer Sicht hinzuweisen. Wie ist es nun wirklich mit dem Funk-Jammen? > Ich habe gelesen, dass dies bei der Anlage garnicht so leicht möglich > ist. Wie ist da eurer Einschätzung nach der Stand der Technik? Klar ist, > DASS sie gestört werden kann, aber wie kann ich das einschätzen, wie da > der Stand der Technik auf der "Gegenseite" ist? Es gibt nur wenige Frequenzbänder, die per Allgemeinzuteilung von jedermann verwendet werden dürfen: 433MHz, 868MHz (mit Einschränkungen), 2.4 GHz und 5GHz (mit Einschränkungen). Speziell 433MHz und 2.4 GHz sind voll. Im 2.4 GHz-Bereich reicht schon ein altes analoges Babyfon oder eine analoge Drahtlosvideokamera, um das gesamte Band dichtzumachen. Das sind keine teuren Spezialgeräte für viele 1000 Euro, das ist billigster China-Schrott, der legal überall für jedermann für ein paar Euro erhältlich ist. Bei 433 MHz ist es genauso. Und darüber willst Du Dein Haus schützen. Sorry, aber Du hast sie nicht mehr alle. Damit bewegst Du Dich an der Grenze zwischen grober Fahrlässigkeit und Vorsatz. fchk
Friedrich schrieb: > Meine grundsätzliche Fragen: > > 1. Da auch andere Smart Home-Funktionen gewünscht sind, ... > > 2. Wie sieht es generell mit der Ausfallsicherheit aus? Gibt es Systeme, > die einen Stromausfall beispielsweise für 24 Std. überbrücken können? > Ein Nadelöhr ist auf jeden Fall die Telefonleitung, da wie gesagt kein > stabiles Mobil-Netz vorhanden ist... Zäum das Pferd nicht von hinten auf: Kein Alarmsystem ohne Einsatzplan. Welchen Einsatzplan hasst du? Einbruchsalarmierung und Videoüberwachung kann man zusammen mit der GLT machen, muss man aber nicht. Je komplexer das System, je instabiler. Sensoren: Funksensoren brauchen Batterien und Funkstrecken. Klassisch kabelt man, weil man halt die Fehlalarme satt hat. PIR nur in anti-mask. 24 h Batteriebackup sollte man mindestens haben - aber bitte auf der gesamten Alarmkette. Den Alarm über wLan-AccessPoint-Router-Firewall-Modem-Dslam absetzen zu wollen, ist... naja ... gewagt. Wieviele Minuten batteriebackup hat deine aktive Netzwerkhardware, wieviel das Dslam an dem deine Installation hängt? GSM hat einen Rückkanal und ein Quittiersystem. Grosse, gute Antenne, fest ausgerichtet und dann mus nur eine SMS durchkommen - besser als ein Nokia 5110. Sigfox, NB-IoT, NB-LoRaWan gehen auch.
Grundsätzlich ist es so, das man mit einer Smarthomelösung schon Dinge überwachen kann, aber es ist deswegen keine Alarmanlage. Die Komponenten einer Alarmanlage sind alle zertifiziert und haben eine Zulassung, damit ist deren Funktion garantiert bzw. der Versicherer springt ein, wenn die Anlage trotz richtiger Installation und zertifizierter Komponenten im Ernstfall nicht funktioniert und es zu einem Schaden kommt. Natürlich kann ich meine Türen, Fenster usw auch anders überwachen, aber wenn etwas passiert mit Schaden, dann interessiert es den Versicherer nicht.
Wenn es auf Sicherheit ankommt, sollte das eine klassische, verdrahtete Alarmanlage übernehmen. Für den IoT-Schnickschnack kann man einen Meldeausgang der Alarmanlage verwenden, d.h. wenn die Alarmanlage unzufrieden ist, kann sie zusätzlich zum vorgesehenen Signalisierungsweg auch das ganze WLAN/Internet/Wasauchimmer-Geraffel aktivieren.
Schau dir mal die Alarmanlagen von Lupusec an, XT1 Plus, XT2 oder XT3. Es sind funkbasierte Systeme (dual, 400/800 MHz), die Zentralen haben etwa Form und Größe einer Fritzbox und IP-Anschluss. Die unterscheiden sich - ausser im Preis - in der Anzahl der auswertbaren Sensoren und ab XT2 gibt es ein eingeabutes GSM-Modul als Fallback, falls das Internet mal ausfällt. Es gibt recht umfangreich einstellbare Alarmfunktionen und einiges, was in Richtung Smart Home geht. Kopplung mit Alexa, FHEM u.a. ist auch möglich (z.B. Scharfschalten beim Abschließen). Neben den üblichen Sensoren wie Fenster/Türkontakte (magnetisch) oder Bewegungsmeldern, Rauch- und Wassermelder, gibt es auch Anbindungen für Schließsysteme, Schaltsteckdosen, Innen- und Außensirenen, binäre Schalter bzw. Sensoren für Eigenbauten oder Fremdsysteme. Man kann Regeln programmieren, Benachrichtigung per SMS, per Mail und ein Wachdient kann auch alarmiert werden (Contact-ID-Protokoll) Es gibt dazu passende Handy-Apps für iOS und Adroid. IP-Kameras können auch eingebunden werden. Man ist NICHT auf eine Cloud des Herstellers angewiesen ... der Hersteller bietet "nur" eine Art kostenloses DynDNS, aber das muss man nicht benutzen. Ich verwende das System selbst Zuhause und im Wochenendhaus und habe es auch schon mehrfach verkauft/installiert - bis jetzt sind alle zufrieden.
:
Bearbeitet durch User
Frank E. schrieb: > Benachrichtigung per SMS, per Mail und ein > Wachdient kann auch alarmiert werden (Contact-ID-Protokoll) Bei Fehlalarm muß der Besuch vom Wachdienst auch bezahlt werden. Heute würde ich 2-stufige Alarmierung bevorzugen, damit nicht jede Katze oder Spinne zum Alarmfall wird. Die Versicherung wird natürlich eine zertifizierte Lösung erwarten.
Friedrich schrieb: > Das WLAN muss durch dicke Mauern, d.h., es muss noch durch Repeater > verstärkt werden Schon Mist bei Stromausfall!
oszi40 schrieb: > Friedrich schrieb: >> Das WLAN muss durch dicke Mauern, d.h., es muss noch durch Repeater >> verstärkt werden > > Schon Mist bei Stromausfall! Die oben erwähnte Zentrale der Lupus-Alarmanlage ist für mehrere Stunden Akku-gepuffert. Die Sensoren sind batteriebetrieben (Lithium 3V) und laufen 2..3 Jahre mit einer Batterie. Wenn die Zentrale ein GSM-Modul enthält, wird man über den Stromausfall benachrichtigt.
Frank E. schrieb: > wird man über den Stromausfall benachrichtigt. Schön, wenn diese Alarmanlage Akkus hat. Was ist mit dicken Mauern seinem Repeater???
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.