Hallo, wir verwenden seit langer Zeit Xanto USVs der Firma Online. Bisher hatten wir hier eine Xanto 700 S. Jetzt haben wir die wegen einem Defekt getauscht gegen eine Xanto 1000 S. Seitdem fühlt man an daran angeschlossenen Geräten eine Spannung. Also nicht schlimm, aber es kribbelt minimal wenn man die Gehäuse berührt. Das war vorher nicht. Also habe ich mal die Xanto aufgemacht und geguckt. Siehe da, an der Kaltgerätebuchse ist die Erdung/Schutzleiter/PE nicht angeschlossen. Das habe ich dann mit der Xanto 700 S verglichen und dort ist das eine Buchse mit Netzfilter und auch die Erde kommt da raus und ist mit dem Gehäuse der Xanto verbunden. So wie man das auch erwarten würde. Wir haben hier noch weitere Xantos, also mal eine Xanto 1500 R aufgemacht und auch da ist die Erde nicht verbunden?! Jetzt sind das doch für mich als Laie ziemlich schick aufgebaute Geräte die nicht von Amateuren gebastelt werden. Wieso machen die das dann, gibt es da einen guten Grund? Danke! Edit: Ich würde jetzt gerne die Erde die in der Xanto ankommt, also den unverbundenen Pin der Kaltgerätebuchse mit dem Gehäuse der Xanto verbinden so wie das auch bei der Xanto 700 S ist. Das habe ich gerade mal kurz probieren wollen, aber als ich mit einem Draht beides verbunden habe hat es kurz gefunkt. Daher habe ich das wieder gelassen. Kann ich das gefahrlos verbinden? So wie ich das verstehe eindeutig Ja denn man könnte ja auch extern an die Xanto Verbraucher ranhängen die mit der Erde verbunden sind und so das Gehäuse erden.
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Guten Abend, klingt für mich erstmal falsch. Die Schutzerdung der Last muss mit der des öffentlichen Netzes verbunden sein. Das fordert die DIN VDE 0100. Wir sprechen hier von einem TN-S Netz oder TN-C Netz, das die USV speist. Die Schutzmaßnahme "Abschaltung durch Überstrom bei Erdschluss" funktioniert nur bei angeschlossener Erdung. Außerdem ist die Last ja beliebig durch den Anwender wählbar und erwartet eine Schutzerdung, die möglicherweise an ein metallisches Gehäuse angeschlossen ist. Dann hat die Erdung auch die Funktion des Potenzialausgleichs, der nen Nutzer im Fehlerfall oder bei erhöhtem Ableitstrom der Last vor elektrischem Schlag schützt. Das Trennen des Schutzleiters ist nur bei Schutz-Trenntransformatoren erlaubt und dann auch nur, wenn nur eine einzige Last je Trafo angeschlossen wird. Es darf danach also nicht verteilt werden oder vom Hersteller aus mehrere Steckdosen am selben Trafo angeschlossen sein. Es könnte ja sonst ein, dass zwei angeschlossene Geräte zwei Erd-Fehler haben. Das eine gegen Neutral, das andere gegen Phase. Der Anwender würde dann mit der vollen Betriebsspannung zwischen den Gehäusen einen Schlag bekommen. Und das ohne jede Schutzeinrichtung. Spätestens, wenn man die USV für Server einsetzt, ist eh wieder alles gemeinsam in ein 19" Rack eingebaut, die Auftrennung der Erdung ist also aus meiner Sicht völliger Unfug, selbst wenn der Hersteller das so gemacht hat, dass es irgendwie regelkonform ist (was ich mir btw. nicht vorstellen kann, dass man das an einer USV darf). Wenn es nicht mindestens doppelte Isolierung zwischen den Betriebsleitern des Netzes und des Verbrauchers gibt, ist das Trennen der Erdung ziemlich verboten. Wenn es mehr als einen Anschluss für die Last gibt soweit ich weiß auch. Ich setze seit Jahren Piller USVen ein, die machen keinen solchen gefährlichen Unfug. Da ist PE und N sauber durchverbunden vom Netz zur Last. Und wenn man bei Piller was nicht versteht, ruft man beim Support an und wird mit dem Entwickler verbunden. Die kleinen setze ich selbst ein: http://www.piller.com/de-DE/91/apostar-ar-single Die großen für Kunden: http://www.piller.com/de-DE/263/uniblock-ubtd-rotierende-diesel-usv-von-500-kw-bis-zu-40-mw Wenn ich die Xanto gekauft hätte und die hat keine Erdung der Verbraucher, würde ich sie zurückgeben. Die Erdung der Verbraucher ist ein integraler Bestandteil der Schutzfunktion im TN Netz. Ich würde da auch nichts dran umbauen - ist nämlich auch verboten - und wenn's abbrennt oder irgendwas anderes schlimmes passiert, zahlt die Versicherung nicht. Mein Tip: Einfach nur zurückgeben und was vernünftiges kaufen. Und falls der Hersteller hier mitließt, darf er gerne eine Stellungnahme abgeben, nach welcher Norm er die Erdung weggelassen hat. Und wie das eigentlich damit vereinbar ist, dass der Anwender keine Elektrofachkraft sein muss, die sicherstellt, dass keine Mehrfachsteckerleiste danach angeschlossen wird, die die Ableitströme aufaddieren würde. Und was das überhaupt bringen soll - ich habe nämlich keine logische Erklärung dafür - und ich designe USV Systeme in großem Stil beruflich und kenne so gut wie alle Anwendungsfälle. Grüße, Peter
Nun, wir nutzen Xantos die wir gebraucht gekauft haben. Daher geben wir die auch nicht zurück und die Xanto 700 S hatte ja eine Erdung. Wir nutzen Xantos weil der Ausgang ein schöner Sinus ist. Das ist für die Messtechnik dahinter besser weil weniger Störungen. Meine Frage ist jetzt vor allem ob es einen Grund gibt wieso die Erde nicht verbunden ist und ob ich die jetzt einfach mit dem Gehäuse der Xanto (und somit der Erde des Ausgangs) verbinden darf. Darf man eigentlich beliebig den Nullleiter mit der Erde verbinden?
Gustl B. schrieb: > Nullleiter mit der Erde verbinden NEIN. Überlege mal wie ein FI funktioniert!https://de.wikipedia.org/wiki/Fehlerstrom-Schutzschalter#/media/File:FISkizze.svg
Also vorweg: Der Nulleiter darf im TN-S Netz nicht außerhalb der Trafostation bzw. des Generators wieder mit PE verbunden werden. Das würde auch FI-Schutzschalter auslösen. Anders ist das aber, wenn es eine vollständige Netztrennung gibt und man wieder einen Sternpunkt bilden muss, das ist ein sogenannter Zentraler Erdungspunkt (ZEP) und den muss es im TN-S Netz geben. Aber nur genau ein Mal je Netz. Und auf das Gehäuse darf der PE der Last auch nicht verbunden werden, das Gehäuse darf nicht als Leiter im Fehlerfall verwendet werden. Es gehört geerdet, aber Strom im Störfall der Last darf nicht über das Blech fließen. Wenn überhaupt, dann muss PE im korrekten Kabelquerschnitt direkt mit PE des Netzanschlusses verbunden sein. Kann es sein, dass das Gerät vom Vorbesitzer modifiziert wurde? Das irritiert mich jetzt "Meine Frage ist jetzt vor allem ob es einen Grund gibt wieso die Erde nicht verbunden ist und ob ich die jetzt einfach mit dem Gehäuse der Xanto (und somit der Erde des Ausgangs) verbinden darf." Wo genau ist PE unterbrochen? Am Eingang oder am Ausgang der USV?
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Peter D. schrieb: > Wenn überhaupt, dann muss PE im korrekten Kabelquerschnitt direkt mit PE > des Netzanschlusses verbunden sein. Tja, das ist hier dann nicht so. Peter D. schrieb: > Kann es sein, dass das Gerät vom Vorbesitzer modifiziert wurde? Kann sein, klar, aber an dieser Stelle ziemlich sicher nicht. Das ist ja doch bei zwei unterschiedlichen Xantos so die wir von verschiedenen Leuten gekauft haben. Peter D. schrieb: > genau ist PE unterbrochen? Am Eingang oder am Ausgang der USV? Am Eingang. Am Ausgang ist das Gehäuse der USB mit dem Schutzleiter der Buchsen verbunden. Situation Xanto 700 S: Am Eingang sitzt ein Netzfilter, daraus kommt eine "Erde"?! und die geht an das Gehäuse. Am Ausgang geht das Gehäuse zum Schutzleiter. Situation Xanto 1000 S und Xanto 1500 R: Am Eingang sitzt eine Platine mit Spule und zwei Kondensatoren. Die Erde der Buchse ist nicht angeschlossen. Die Mitte zwischen beiden Kondensatoren geht an das Gehäuse. Am Ausgang geht das Gehäuse zum Schutzleiter. Zusatz: Wenn ich das Bildchen mit dem Netzfilter angucke, dann sieht man da die Schaltung aufgedruckt und auch da ist der Schutzleiter unterbrochen. Am Eingang des Fiulters sieht man das Symbol für Erde und am Ausgang, aber ob das dazwischen verbunden ist ist unklar. Kann ich das einfach verbinden? Das Gehäuse mit dem Schutzleiter des Eingangs? Aus meiner Sicht müsste das erlaubt sein.
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Gustl B. schrieb: > Situation Xanto 1000 S und Xanto 1500 R: > Am Eingang sitzt eine Platine mit Spule und zwei Kondensatoren. Die Erde > der Buchse ist nicht angeschlossen. Die Mitte zwischen beiden Woher weißt Du das? Gemessen? Schon mal mit nem Spiegel unter die Platine geschaut, ob da nicht doch evtl. 3 Stifte eingelötet sind? > Zusatz: > Wenn ich das Bildchen mit dem Netzfilter angucke, dann sieht man da die > Schaltung aufgedruckt und auch da ist der Schutzleiter unterbrochen. Am > Eingang des Fiulters sieht man das Symbol für Erde und am Ausgang, aber > ob das dazwischen verbunden ist ist unklar. ??? MfG
M.M.M schrieb: > Woher weißt Du das? Gemessen? Schon mal mit nem Spiegel unter die > Platine geschaut, ob da nicht doch evtl. 3 Stifte eingelötet sind? Wow, Danke! Ich dachte das sei nicht angeschlossen weil der eine Pin eben unverbunden ist und weil ich eine Spannung spüren kann. Auch auf dem Gehäuse der USV kann ich diese Spannung spüren. Aber du hast recht, das ist tatsächlich verbunden und somit geerdet. Dann bleibt die Frage: Wieso spüre ich da dieses Kribbeln? Und vor allem wie werde ich das los? Edit: Genauer, bei der Xanto 1500 R ist auf der Eingangsplatine die Erde verbunden und von dort auch mit dem Gehäuse. Wie das bei der Xanto 1000 S ist weiß ich nicht, die läuft gerade. Aber die Platine sieht zumindest von der einen Seite sehr ähnlich aus.
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@ Gustl MESSEN steht im 'Handuch'. Ein Durchgangsprüfer oder Ohm-Messgerät hätte Dir gezeigt obs verbunden ist, oder nicht.
Kalte Löstelle? Mit Erdanschluss "optisch" und "kribbeln", das passt sonst nicht. Dafür spricht auch das blitzen beim verbinden. Das übrigens normal ist: es kribbelt, also ist Spannung auf dem Gehäuse, die du nach PE kurzgeschlossen hast -> Blitz. Die Spannung kommt vom kapazitiven Spannungsteiler im Filter, das Gehäuse liegt auf 1/2 UNetz, also so 115V. Mit Finger bricht das estwas ein, hoffentlich. Und ja, die darf nicht nur kurzgeschlossen sein, die muss. Darf eigentlich die PE vom Eingang ans Gehäuse, und die PE vom Ausgang auch, aber woanders? Ich hab gelernt, das es einen PE-Sternpunkt geben muss, falls die Blechteile nicht richtig verbunden sind hätte man sonst hohe Übergangswiderstände oder sogar Potentialunterschiede -> tödliche Gefahr.
So, jetzt konnte ich die USV mal kurz ausschalten und basteln. Tja, siehe da, tatsächlich ist die Erde des Eingangs auf der kleinen Platine mit der Erde des USV-Gehäuses verbunden. Oder besser gesagt war, denn diese eigentlich nicht sehr dünne Leiterbahn war durchgebrannt oder irgendwie anders unterbrochen. Ich habe das jetzt durch einen dicken Draht behoben, kann mir aber nicht erklären wieso diese Leiterbahn durchgebrannt sein könnte. Da sollte doch die Sicherung in der USV vorher durchbrennen.
Gustl B. schrieb: > nicht sehr dünne Leiterbahn war durchgebrannt Wenn der Querschnitt der Leiterbahn kleiner als der Sicherung ist, raucht es am falschen Fleck. Mal Hersteller kontaktiert, wie das Ding eine TÜV-Prüfung überstanden hat? Rückruf=?
Tja, sollte man machen. Aber das Gerät ist alt, wurde gebraucht bei eBay gekauft und wird jetzt mit Fremdakkus (also nicht zu Mondpreisen vom Hersteller verkauft) betrieben. Jedenfalls bin ich jetzt zufrieden, das Kribbeln ist weg.
Gustl B. schrieb: > Jedenfalls bin ich jetzt zufrieden Zur Hälfte! Ursache war evtl. ein kaputter Verbraucher der die Gerätesicherung nicht ausgelöst hat. Entferne den Nagel und suche die richtige Sicherung. https://eska-fuses.de/de/produkte/downloads.html
Die USV hat eine Sicherung drinnen. Ob da jetzt der Nagel oder die dicke Leiterbahn ist sollte egal sein. Das sieht an der stelle rechts im Bild aber eher so aus als wäre die Leiterbahn wegkorrodiert. Also zwischen der Stelle und dem Kontakt links daneben sieht man so eine Verfärbung.
oszi40 schrieb: > Gustl B. schrieb: >> nicht sehr dünne Leiterbahn war durchgebrannt Naja, das der Querschnitt sehr knapp auf Kante genäht wurde war dem Hersteller offensichtlich bewusst, deswegen die Verzinnung auf dieser Leiterbahn. Würde mich nicht wundern wenn ein einigermassen satter Erdschluss diese "Behelfslösung" zerfetzt hat. > Wenn der Querschnitt der Leiterbahn kleiner als der Sicherung ist, > raucht es am falschen Fleck. Mal Hersteller kontaktiert, wie das Ding > eine TÜV-Prüfung überstanden hat? Rückruf=? Wer sagt denn das dieses Dingens jemals eine TÜV-Prüfung zu überstehen hatte? Und selbst wenn (heutzutage wird mit sowas ja Werbung betrieben): auch Prüfer können (dank der Prüfungsordnung) viele Schwachstellen einfach "übersehen"...Abgasskandal lässt grüssen. SCNR: Immerhin, jetzt ist es (hoffentlich) eine USVMUE; Unterbrechungsfreie_Strom_Versorgung_Mit_Unterbrechungsfreier_Erdungslei tung
Allerdings. Das ist wie mit dem Stück Metall in meiner Hand, wenn die nochmal bricht, dann wo anders.
OT - Kategorie FSK 16 wegen Verballhornung -gb- schrieb: > Stück Metall in meiner Hand, wenn die nochmal bricht, dann wo anders. Ein guter Vergleich zum PE :D Wenn also der alte Schwarzenegger seine Hand im Schraubstock einquetscht dann zerbricht der Schraubstock! Flüssigmetall sei Dank; der neue Terminator wird in Zukunft solcherlei Probleme von Grund auf lösen + auflösen. FAKETICKER: VDE wird Quecksilberseen zwecks Erdung zum Stand der Technik ausrufen! ESD-Matten werden überflüssig! Holländische Holzschuhproduktion erfolgreich auf Messing umgestellt!
Peter D. schrieb: > Wo genau ist PE unterbrochen? Am Eingang oder am Ausgang der USV? Er schreibt von der Buchse, also ist es der Ausgang.
Nein. Eingang und Ausgang ist dieses Kaltgerätedingens. Eingang hat die Buchse wie ein PC Netzteil. War also am Eingang unterbrochen. Und irgendwie finde ich das immer noch seltsam, dass Eingangsmasse und Ausgangsmasse über das Metallgehäuse verbunden sind (zwei Klemmsprengringverbindungen) und nicht direkt. Aber ist mir jetzt auch egal.
So sehen die Xantos hinten aus: https://cdn-reichelt.de/bilder/web/artikel_ws/E910/ONLINE_XANTO_X700_03.jpg Unten links der Eingang, rechts die vier Ausgänge.
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