Hallo zusammen, ich arbeite derzeit an der Instandsetzung meines Rennstreckenmotorrads. Da sie im Stand unrund läuft habe ich nun diverse Sachen durch. Der Verursacher ist der Drosselklappenmotor oder die Ansteuerung dessen. Folgendes Verhalten: Der Motor öffnet die Drosselklappen nicht mehr komplett (nur zu ca. 70-80%) und wenn ich im Diagnosemodus bin kann ich die Klappen nur einmal öffnen, anschließend reagieren diese garnicht mehr. Nun zu meiner Frage, der Motor bekommt nur ein Plus und Ground. Wie wird der Motor dann von der ECU angesteuert? Da es laut beschreibung ein Servo ist benötigt dieser doch normalerweiße eine PWM? Gibt es nur Spannungsgesteuerte Servos? Zum Testen der Leitung habe ich folgendes vor, der Motor hat einen Widerstand von 4,7 Ohm. Ich wollte anstatt des Motors einen 4,7 Ohm Widerstand einstecken und an diesem die Spannung abgreifen, da die Kabel und Stecker ansonsten vollkommen abisoliert sind und ich diese Isolierung nicht zerstören möchte. Ist das so machbar oder gibt es eine andere Möglichkeit? Ich habe mal einen Schaltplan-Ausschnitt angehange, nummer 23 ist die ECU und die 38 der Drosselklappen-Servomotor. Vielen Dank für Tipps und Hilfe
Tom R. schrieb: > Nun zu meiner Frage, der Motor bekommt nur ein Plus und Ground. Wie wird > der Motor dann von der ECU angesteuert? Mit einer H-Brücke, in positiven Pulsen und negativen Pulsen. In meinem alten Auto waren die Kollektoren dieses Motors oxidiert. Das Fehlverhalten (schlechtes Standgas) war erratisch. Immer wenn er mehr ausleneken wollte ging es dann wieder, aber kleine Korrekturen blieben einflusslos. Tom R. schrieb: > Ist das so machbar Ja, regelt aber deine Drosselklappe nicht.
Hey Michael, Danke für deine Antwort. Werde mich morgen mal dazu belesen, interessiert mich wie das funktioniert. Dann werde ich die Variante mal testen, das Drosselklappengehäuse ist sowieso ausgebaut bzw. das Motorrad halb zerlegt. So kann ich zumindest mal gucken welche Spannung die ECU anlegt. Werden bei der Pulsänderung die Spannung größer/kleiner? Also wenn ich dem Gaszug-Poti sage öffne zu 50% sollte die ECU dann an den Anschluss für den Motor eine niedrigere Spannung als wenn ich sage öffne 100% anlegen? Danke und Grüße
Ist es wirklich e-gas (also die große Drosselklappe) oder nur ein Leerlaufsteller (und Gas per Seilzug an eine große Klappe)? Ein llr ist oft nur Magnetventil und braucht wirklich nur + und -
Hey Max, ja es ist praktisch Drive-By-Wire. Es gehen Bowdenzüge zur Drosselklappe, die Stellung der Bowdenzüge wird von einem Drosselklappensensor(Seil) gemessen. Dieser Wert wird dann an den Drosselklappenservo weitergegeben der die Drosselklappen öffnet. Der Drosselklappensensor (Drosselklappen) kontrolliert dann diesen Wert nochmals
Tom R. schrieb: > Der > Drosselklappensensor (Drosselklappen) kontrolliert dann diesen Wert > nochmals Ne, der kontrolliert den nicht einfach nur, sondern bildet höchstwahrscheinlich einen geschlossenen Regelkreis mit dem Stellmotor, der Mechanik und der ECU. Diesen Sensor solltest du dir also auch einmal genau anschauen, ob er die richtigen Werte liefert und noch nicht "kratzt".
Hey Stefan, ja ich habe mich wohl zu vereinfacht ausgedrückt, du hast recht, es ist natürlich ein Regelkreis. Den Drosselklappensensor hatte ich schon ausgebaut und durchgemessen, er hat wie im Handbuch vorgeschrieben 2k-Ohm als Maximalwiderstand und lässt sich perfekt zwischen 0,59 und 0,69 Volt in der Leerlaufstellung einstellen. Auch das Verhalten ist linear von kleinem zu großem Widerstand beim öffnen. Also schließe ich den Fehler auf den Drosselklappen-Servo oder die Ansteuerung dessen. Oder übersehe ich etwas? Nächster Schritt für mich wäre wie beschrieben einen Widerstand in den Anschluss des Servos und die Spannung messen die er bekommt. Hier weiß ich nur nicht was ich erwarten soll, mit steigendem Öffnungswinkel steigt die Spannung? Liebe Grüße Tom
Tom R. schrieb: > Hier weiß > ich nur nicht was ich erwarten soll, mit steigendem Öffnungswinkel > steigt die Spannung? Wie laberkopp schon sagte, sollten das positive und negative Pulse sein, deren Verhältnis sich ändert, wenn sich das Servo bewegt. Ist mit Multimeter nur schlecht zu erfassen, besser ein Oszi oder ein Kfz Messgerät mit Bildschirm Oszi. Versuchsweise sollte auch ein echtes Glühlämpchen gar nicht so schlecht sein oder besser ein Tester mit zwei LED für positive und negative Polarität.
1 | TP 10k LED TP |
2 | <----|==|----+---|>|--+---> |
3 | | LED | |
4 | +---|<|--+ |
Checke auch bitte die anderen Sensoren. Luftmassen- bzw. Luftmengenmesser speilt da auch mit rein ins Leerlaufverhalten, sowie die Motortemperatursensorik.
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Hey Matthias, Super vielen Dank für deine Antwort. Das leuchtet mir ein, da muss ich mal schauen, aber ein Oszi werde ich wohl nicht in die Garage kriegen. Ich werde mal gucken ob ich deinen Vorschlag mit deinen LED´s zusammen löten kann. Die Werte von denen Sensoren waren glaube ich im soll, werde ich aber nochmal genauer hinschauen. Grüße und Danke
Tom R. schrieb: > Ich werde mal gucken ob ich deinen Vorschlag mit deinen LED´s zusammen > löten kann. Tu das. Das Ding ist in allen möglichen Fällen hilfreich und wird bei mir täglich benutzt. Rote oder grüne LED sind am besten geeignet.
Ein nicht unerheblicher Teil des Regelkreises ist auch die Mechanik. Hast du gecheckt ob da alles so leichtgängig ist, wie es sein soll? Nicht dass der Motor mehr als nötig zu kämpfen hat und der Regler deshalb die Sollposition nicht richtig anfahren/halten kann.
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Hey Stefan, da hast du natürlich Recht. Die Drosselklappen sind jetzt nicht sonderlich leichtgängig, ich würde aber sagen das soll so, weil A) die Feder von den Bowdenzügen gegen die Welle der Drosselklappen drückt, sodass diese ohne Gegenkraft immer geschlossen sind und B) der Motor ohne Spannung sich eher schwer drehen lässt. Ich habe mal ein Bild eingefügt, sodass man eine bessere Vorstellung von dem Aufbau hat. Heute Abend schaffe ich es endlich zur Garage, dann werde ich den LED-Tester ausprobieren und gucken, ob sich die Frequenz der Pulse ändert. Grüße und Danke an alle die mit mir grübeln und helfen Tom
Kannst ja mal einen (alten Bass)Lautsprecher anschliessen. dann hörst Du die positiven und negativen Impulse. und die Membran, wie sie sich vor und zurück bewegt. ...eiei - blöde Idee ;)
Heyho zusammen, ich weiß nicht wie ich das mit dem Lautsprecher bewerten soll :D Also der gebaute LED-Tester funktioniert leider nur bedingt, das Steuergerät schickt einen Puls durch und anschließend erkennt diese, dass der Motor nicht angeschlossen ist und stellt die Spannungsversorgung ein. Ich habe also das gesamte Drosselklappengehäuse ausgebaut. Den Motor habe ich wie im Handbuch beschrieben mit 3V versorgen, aus zwei C-Batterien. Siehe da die Klappen öffnen vollständig wie sie sollen. Meine nächste Vermutung ist nun einfach die, dass die Fahrzeugbatterie, welche 6 Jahre alt ist, einbricht und der Motor deshalb die Klappen nicht vollständig öffnet. Des Weiteren ist mir aufgefallen, dass der Motor immer die Leerlaufposition einstellt, also die Klappen minimal öffnet. Ich denke daher, dass die Schwankungen der Leerlaufdrehzahl nicht von den Drosselklappen kommt. Vom Gehäuse habe ich nun alle Sensoren durchgeprüft und werde das Ding wieder zusammen bauen. Fällt noch einem ein, wie ich das Signal von der ECU kommend testen kann? Ansonsten überprüfe ich Sonntag noch meine Theorie von der Batterie. Viele Grüße Tom
Tom R. schrieb: > Fällt noch einem ein, wie ich das Signal von der ECU kommend testen > kann? Naja, der Motor muss zumindest simuliert werden, damit die ECU, die den Strom zum Motor ja misst, zufrieden ist - es muss eine Last vorhanden sein. Um den Regelkreis zu schliessen, gibts das Rückmeldepoti DKS, das der ECU den aktuellen Stand der Drosselklappe mitteilt. Bewegt die ECU den Motor, erwartet sie auch eine Änderung der Spannung des Potis. Wenn es keinen Servicemode der ECU gibt, in dem man dieses Poti kalibrieren kann (und damit auch die Endstellungen testet), dann musst du im Betrieb an Motor und Poti messen. Am Motor mit dem LED Tester und am Poti mit einem Voltmeter. Für dein Rennmotorrad gibt es vermutlich kein Werkstatthandbuch, aber für den Motor evtl. trotzdem eine Prozedur zur Leerlaufjustage inkl. CO/CO2 Abgleich. Sicher ist jedenfalls, das sich ohne den DK-Motor die ganze Mechanik sauber ohne Klemmen bewegen lassen muss. Ich bein kein Motorradspezi, weiss aber, das bei Leerlaufproblemen meistens entweder ein Sensorproblem vorliegt oder eine falsche Grundjustage - abgesehen von den üblichen Verdächtigen wie Zündung und Kerzen, die du sicher im Griff hast.
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> > Meine nächste Vermutung ist nun einfach die, dass die Fahrzeugbatterie, > welche 6 Jahre alt ist, einbricht und der Motor deshalb die Klappen > nicht vollständig öffnet. > Wenn Du für den Rennbetrieb nicht die Lima aus der R6 ausgebaut und aus Gewichtsgründen nur mit Akku fährst, kommt der Strom bei laufendem Motor aus der (geregelten) Lima. > > > Fällt noch einem ein, wie ich das Signal von der ECU kommend testen > kann? Oszi. Irgendwas kleines, leichtes für den mobilen Service. Für's Moped muss das nix dolles können, 20MHz, DSO wäre schon schön. Gehört mMn in der Garage zur gehobenen Grundausstattung, wie auch Synchrontester. Nochmal zum Ursprungsproblem: >ich arbeite derzeit an der Instandsetzung meines Rennstreckenmotorrads. >Da sie im Stand unrund läuft habe ich nun diverse Sachen durch. Der >Verursacher ist der Drosselklappenmotor oder die Ansteuerung dessen wie verhält sich die Drosselklappe beim auftreten der Leerlaufschwankungen? Steht sie stabil oder "wackelt" sie und ist ständig am "nachregeln"? Das kann man eigentlich sehen bzw. durch anfassen fühlen, ob sie zittert, auf- oder zusteuert bzw. feststeht. Viel Erfolg. Grüße Michael
Hey ihr beiden, Danke für eure Tipps/ Meinungen. Also die DKS-Sensoren sind beide im Diagnosemodus kalibriert und können auch dort getestet werden, beide funktionieren wie sie sollen. Am Servo messen während der Motor läuft wird sehr schwer, da zusammengebaut die Airbox und der Tank oben drauf ist und alles im Rahmen verschwindet. Ein Werkstatthandbuch habe ich, danach arbeite ich auch und hole mir die Soll-Werte für die Sensoren. Mir ist gestern auch aufgefallen, dass im unteren bereich, wenn Gaszug-DKS und Klappen-DKS die selben werte haben sich alles gut ist. Sobald es zu größeren Öffnungswinkeln geht, also der Drift zwischen soll und ist stattfindet will der Motor nachregeln, kann aber nicht und fängt an zu "zucken". Das komplette Drosselklappengehäuse hatte ich wie beschrieben ausgebaut und getestet, der Servo arbeitet aber genau wie er soll wenn er die aus dem Handbuch beschriebene Spannung bekommt. Daher würde ich sagen, dass alle Bauteile des Drosselklappengehäuses funktionieren und es nur an dem Signal von der ECU kommend liegen kann. Lima ist noch drin, deshalb denke ich auch, dass im Betrieb genug Spannung da sein wird. Ein Oszi habe ich leider noch nicht. Zündkerzen und Luffi sind sauber, hatte ich natürlich als erste im Verdacht. Ich werde einfach mal die Spannung der Batterie überprüfen eventuell doch mal ein Teil der Kabel abisoilieren, die zum Servo gehen, um den LED-Tester bei angeschlossenem Motor zu prüfen. Wenn alles zusammengebaut ist werde ich mal den Tipp mit dem Fühlen an den Drosselklappen ausprobieren und schauen, ob die viel arbeiten oder überhaubt arbeiten im Leerlauf. Vielen Dank an alle die Überlegen und versuchen zu helfen :)
Tom R. schrieb: > Am Servo messen während der Motor läuft wird sehr schwer, da > zusammengebaut die Airbox und der Tank oben drauf ist und alles im > Rahmen verschwindet. > Das geht, für den Testlauf i.d. Garage kannst den Motor auch zunächst ohne den Airbox-Klimbim betreiben. Klar stimmen dann die Strömungsverhältnisse nicht, aber auf das bischen Spitzenleistungs kommt es in diesem Fall nicht an. > Ein Werkstatthandbuch habe ich, danach arbeite ich auch und hole mir die > Soll-Werte für die Sensoren. > > Mir ist gestern auch aufgefallen, dass im unteren bereich, wenn > Gaszug-DKS und Klappen-DKS die selben werte haben sich alles gut ist. > Sobald es zu größeren Öffnungswinkeln geht, also der Drift zwischen soll > und ist stattfindet will der Motor nachregeln, kann aber nicht und fängt > an zu "zucken". Du solltest wirklich versuchen, die Soll / Istwerte während des laufenden Betriebs zu messen, denn nur da kommen so Sachen wie Vibration, einbrechende Spannung oder andere Störquellen zu Stande. Wenn die Teile ausgebaut auf dem Tisch funktionieren, heißt das nicht automatisch, das sie auch im Betriebszustand sauber funktionieren. Trotzdem: viel Erfolg. Grüße Michael
Hey Michael, ja du hast recht, ich würde das sicherlich so zum laufen bekommen, jedoch kann ich in der Garage keinen Krach machen, da drehen die Nachbarn am Rad. Ich muss für Testläufe immer etwas die Straße runter mit dem Ding. Ich habe jetzt alles zusammengebaut, der Motor läuft beim Start wie eine 1 und nimmt perfekt Gas an. Erst nachdem er etwas warm gelaufen ist, ca. 70°C fangen die Probleme wieder an. Die Drezahl sinkt von den Soll 1300 auf ca 900-1000 ab. Ich habe einfach die Vermutung, dass die Leerlaufdrezahl etwas verstellt ist, der Motor versucht zu verringert, dass aber zu wenig ist und wieder hochregelt. Anschließend versucht er wieder auf das eingestellte soll zu fallen etc. Ich denke ich werde die einfach einmal zum Händler bringen, die Drehzahl einstellen lassen und habe dann erstmal wieder Ruhe. Ich Danke allen für Tipps und Tricks, ich habe eine Menge beim Ausbau und der Prüfung der Teile über mein Bike gelernt. Falls die Werkstatt doch ein Defektes Teil findet, werde ich hier reinschreiben was es ist und warum ich dieses übersehen habe. Grüße :)
Tom R. schrieb: > Erst nachdem er etwas warm gelaufen ist, ca. 70°C fangen die Probleme > wieder an. Wenn er kalt gut läuft würde ich mal nach Falschluft suchen. Im Kalten fettet er an und schaltet die Gemischregulierung ab. Das kaschiert kleinere Lecks. Warm regelt er mit Lambdasonde an der Kiste rum und verschluckt sich u.U. schon an einem winzigen Leck. (Das ist zumindest bei Autos so, aber ein Motor ist ein Motor)
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