Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Mosfets für BLDC-Steuerung


von Tim K. (timkl94)


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Ich habe mich in letzter Zeit mit der Ansteuerung von BLDC-Motoren 
beschäftigt und dazu das Eval-Board Steval-Spin3202 von ST verwendet, um 
einen Motor mit 44 V anzusteuern.
Die Steuerung hat bis zu einer Leistung von ca. 300 W (7 A bei 44 V) gut 
funktioniert.
Ich benötige allerdings noch mehr Leistung (15-18 A bei 44 V) und würde 
dafür das Board gerne modifizieren.
Reicht es dazu, nur die Mosfets zu tauschen? Und wie wähle den passend 
Mosfet aus, um diese Leistung zu erreichen.

von Alex E. (tecnologic) Benutzerseite


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Moin

hast du schon versucht die vorhandenen FETs einfach besser zu kühlen?
Das sollte bei deinem angepeilten Leistungsspektrum ausreichen. ggf. 
musst du Strommessshunts austauschen damit die die Strome auch messen 
kannst.

von Tim K. (timkl94)


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Wie genau soll ich die Mosfets kühlen? Mit einem Kühlkörper?

Laut der Software für das Board kann der Shunt bis zu 22 A messen.

von Anno (Gast)


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Was sind die bisher verwendeten MOSFETs für eine Type?
Wenn du die MOSFETs leicht ersetzen willst, müssen die stärkeren das 
gleiche
Gehäuse haben(!/?).
Dann brauchst du eine Type die einen niedrigeren Ron hat.
Dabei aber Qg_tot und Qgd nicht extrem höher sind.
Da P= I^2 * Ron, brauchst du 1/4 Ron für Ineu -> 2*Ialt!

>> Und wie wähle den passend Mosfet aus, um diese Leistung zu erreichen?
Ron_neu = 1/4 Ron_alt!
Deshalb parametrische Suche nach Uds_max, Gehäuse, Ron; Ug_th sollte 
grob übereinstimmen.
Ergebnis nach minimalem Qg_tot und Qgd sortieren.
Suche bei Distributor (Digikey, Mouser,...) oder bei Vishay, IR, ...
nach optimalem Typ.

Eventuell musst du die Gatewiderstände anpassen/verringern.

von Tim K. (timkl94)


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Auf dem Board sind N-Kanal Mosfets mit einem DPAK Gehäuse ( STD140N6F7 ) 
verbaut.

von Alex E. (tecnologic) Benutzerseite


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Tim K. schrieb:
> Wie genau soll ich die Mosfets kühlen? Mit einem Kühlkörper?
>
> Laut der Software für das Board kann der Shunt bis zu 22 A messen.

Genau einen Kühlkörper möglichst gut an die Platine anbinden. Ist die 
Unterseite bestückt? Dann einfach Gapfiller Matte und einen beliebigen 
Kühlkörper unter die Platine. Der Effekt ist im Gegensatz zum Tausch des 
FETs wenigstens sinnvoll.

Ich bezweifel das du einen FET finden kannst der passt und deine 
Verluste halbiert, dann hätte ST den auch genommen. Und das DPAK ist für 
den Strom eigentlich schon ein riesiges Gehäuse. Normalerweise bekommt 
man auch 20A durch LF-PAK Gehäuse durch.

von Tim K. (timkl94)


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Die Unterseite ist nicht bestückt.

von Alex E. (tecnologic) Benutzerseite


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Tim K. schrieb:
> Die Unterseite ist nicht bestückt.

Alten CPU Kühler oder n ALu/Kupfer Blech reicht wahrscheinlich schon 
drunter und ausprobieren.

Die Strommessung nicht vergessen die muss angepasst werden. Andere 
Shunts oder Verstärkung des Messverstärkers verkleinern. Ich würde auch 
ca. 40A Messbereich gehen. Du musst ja den Spitzenwert messen können.

von Tim K. (timkl94)


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: Bearbeitet durch User
von Alex E. (tecnologic) Benutzerseite


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Für den Anfang sicherlich OK. Das wärmeleitpad ist nicht optimal aber 
OK. Du solltest noch darauf achten die Platine mit etwas Kraft flächig 
auf den Kühlkörper zu pressen. Das verbessert die Wärmeübertragung.

von Tim K. (timkl94)


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Hast du einen Vorschlag für ein anderes Pad

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Tim K. schrieb:
> Ich frage mich aber noch, warum ich nicht mehr als 7 A rauskriege.

Auf die Schnelle: könnte an den markierten Stellen liegen.

von Alex E. (tecnologic) Benutzerseite


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https://www.fischerelektronik.de/web_fischer/de_DE/$catalogue/fischerData/PR/GEL80G03/datasheet.xhtml?branch=K%C3%BChlk%C3%B6rper

Ich dachte an sowas. Im Grunde ist das für deine Verluste egal das 
wärmeleitpad wird es tun. So optimal muss das nicht sein, du musst keine 
100W abführen.

von Tim K. (timkl94)


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Könntest du mir noch kurz erklären weshalb?

von Alex E. (tecnologic) Benutzerseite


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Weil für die Matte Angaben zum Wärmewiderstand und der Isolation 
vorhanden sind, somit weißt du woran du bist. 2. Ist die Matte als 
Gap-Filler ausgelegt sie kann also sehr gut Unebenheiten ausgleichen und 
liegt damit sehr gut an, bei entsprechendem Anpressdruck.

Bei deiner Matte gibt es keine Angaben, das einzige was offensichtlich 
ist das diese Matte für den PC Markt gedacht ist und somit für recht 
gerade Metallische Oberflächen. Ggf. ist die sogar leitend, das steht 
nirgends.

Es gibt aber im Elektronik-Bereich diverse solcher Folien, sogar Conrad 
hat welche, wenn die Erhältlichkeit ein Problem ist.

von Tim K. (timkl94)


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Mir ist im Moment noch nicht klar, wie der Strom per Software geregelt 
wird.

Ich verwende das Motor Control Software Development Kit (FOC) um mein 
Board zu programmieren.

https://www.st.com/content/st_com/en/products/embedded-software/mcu-mpu-embedded-software/stm32-embedded-software/stm32cube-expansion-packages/x-cube-mcsdk.html

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