Hallo Leute, für eine alte Drehbank möchte ich zwei Tropföler bauen. Sollen nicht antik aussehen und mit Sie anzusprechen sein, sondern tatsächlich nur ihren Dienst tun. Übliche Konstrukte sind meist zu groß, oder uralt und überteuert. Daher dachte ich an den Selbstbau. Nun die Frage: wie ist der entscheidende Teil beim Original aufgebaut? Also wie wird der Ölfluss geregelt bzw. erstmal stark verlangsamt? Vielen Dank für eventuell vorhandenes Wissen zum Thema. Und bitte wenn möglich ohne Belehrungen zu irgendwelchen Ölen, oder wie man richtig dreht, wie dumm ich überhaupt bin, oder oder oder...mich interessiert nur dieser eine Punkt.
Fragender schrieb: > Nun die Frage: wie ist der entscheidende > Teil beim Original aufgebaut? Also wie wird der Ölfluss geregelt bzw. > erstmal stark verlangsamt? Die Regulierung geschieht mit einer Gewindespindel. Zusammen mit dem Gegenstück, wo dann das Öl rauskommt, bildet der die konische Spitze einen Spalt, den du durch Zudrehen bis auf Null reduzieren kannst. Das ist eigentlich schon alles. Kein Hexenwerk.
Nein, per Gewinden werden nur Fett-Schmierungen zugeführt. Fragender schrieb: > Nun die Frage: wie ist der entscheidende > Teil beim Original aufgebaut? Also wie wird der Ölfluss geregelt bzw. > erstmal stark verlangsamt? Tropföler ist ja sowieso eine Illusion: Dabei müßtest Du nämlich die "Abtropf-Geschwindigkeit" per Düsen-Nadel o.ä. einstellen können. Traditionelle Öler (mit Reserve-Vorrat) können nach zwei unterschiedlichen Prinzipien funktionieren: 1) Bei engen (meistens Gleit-)Lager-Spielen wird überhaupt nichts eingebaut, das den Ölfluß verlangsamen sollte. 2) Falls eine Drosselung des Ölflusses erforderlich sein sollte, macht man das i.d.R. mit Filz(en). D.h. eine mit Öl zu schmierende Welle wird von Filz tangiert, der mit dem Vorrats-Behälter des Öles direkt verbunden ist. Wodurch - je nach Dichte des Filzes - mehr oder weniger Schmieröl übertragen werden kann. Grüße
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Fragender schrieb: > Hallo Leute, für eine alte Drehbank möchte ich zwei Tropföler bauen. > Sollen nicht antik aussehen und mit Sie anzusprechen sein, sondern > tatsächlich nur ihren Dienst tun. > Übliche Konstrukte sind meist zu groß, oder uralt und überteuert. Daher > dachte ich an den Selbstbau. Nun die Frage: wie ist der entscheidende > Teil beim Original aufgebaut? Also wie wird der Ölfluss geregelt bzw. > erstmal stark verlangsamt? Das Stichwort heisst Nadelventil, dessen Aufbau Egon ja schon beschrieben hat. Bei meinen Tropfölern an einer Boley 5LZ ist das am einstellbaren Gewinde federbelastet, damit sich nichts verstellt. Man kann die Nadel für einen "Ölstoss" auch kurz anheben. Die Einstellung ist aber sehr feinfühlig vorzunehmen. Es dauert etwas, bis man den optimalen Durchfluss erzielt. Hier sieht man auf dem fünften Bild recht gut die beiden Tropföler ("Öler nach je 5 Stunden füllen"): http://www.lathes.co.uk/boley5lz/ Wenn es Dich interessiert, kann ich einen nachher mal abschrauben und aussagekräftigere Fotos machen. > Vielen Dank für eventuell vorhandenes Wissen zum Thema. Und bitte wenn > möglich ohne Belehrungen zu irgendwelchen Ölen, oder wie man richtig > dreht, wie dumm ich überhaupt bin, oder oder oder...mich interessiert > nur dieser eine Punkt. ;-) Mich interessiert nur, um was für eine Drehbank es sich handelt. L. H. schrieb: > 1) Bei engen (meistens Gleit-)Lager-Spielen wird überhaupt nichts > eingebaut, das den Ölfluß verlangsamen sollte. Doch, wurde es durchaus - siehe bspw. meine Boley. > 2) Falls eine Drosselung des Ölflusses erforderlich sein sollte, macht > man das i.d.R. mit Filz(en). > D.h. eine mit Öl zu schmierende Welle wird von Filz tangiert, der mit > dem Vorrats-Behälter des Öles direkt verbunden ist. > Wodurch - je nach Dichte des Filzes - mehr oder weniger Schmieröl > übertragen werden kann. Ja, das gibt es auch.
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L. H. schrieb: > Nein, per Gewinden werden nur Fett-Schmierungen zugeführt. Das Gewinde dient nicht der Zuführung des Öls, sondern der Einstellung der Dosiernadel. So wie ich es oben beschrieben habe. L. H. schrieb: > Tropföler ist ja sowieso eine Illusion: > Dabei müßtest Du nämlich die "Abtropf-Geschwindigkeit" per Düsen-Nadel > o.ä. einstellen können. Genauso wird es gemacht. Hier kannst du Beispiele sehen, wie die angebliche "Illusion" funktioniert: https://www.albertkuhn.de/de/schmiervorrichtungen/tropfoeler/manuelle-tropfoeler
Ich würde kaufen. Ist das zu teuer oder zu groß? ebay 183569627965 ebay 362497845781
michael_ schrieb: > Ich würde kaufen. > Ist das zu teuer oder zu groß? > > ebay 183569627965 > > ebay 362497845781 Würde ich auch fertig kaufen. Zu dem Preis bekommst du nie das nötige Material. Grüße Bernd
Ist alles eine Frage der Viskosität des Öls und der Ausflussöffnung plus Belüftung. Muß man testen.
Fragender schrieb: > Sollen nicht antik aussehen und mit Sie anzusprechen sein, ... LOL > Selbstbau. Nun die Frage: wie ist der entscheidende > Teil beim Original aufgebaut?... Vielen Dank für eventuell vorhandenes > Wissen zum Thema. Leider keine Ahnung von Ölern, aber als Raucher... Durchgeknallter Brainstorm zum Thema Selbstbau: In ((billigen mit Mischgasen)) Einwegfeuerzeugen wird zur Regulierung der Gasdurchflussmenge ein Schwamm mehr oder weniger fest zusammengepresst. Quetschen des Schwammes; kleinere Poren; weniger Durchfluss. Womüglich funktionieren die oben bereits erwähnten: L. H. schrieb: > Wodurch - je nach Dichte des Filzes - mehr oder weniger Schmieröl > übertragen werden kann. durch "quetschen" des Filzes ähnlich? herbert schrieb: > Ist alles eine Frage der Viskosität des Öls und der Ausflussöffnung plus > Belüftung. Muß man testen. Luftbremse in der Belüftung halte ich für nicht optimal; wenn der Vorratsbehälter nur zur hälfte nachbetankt werden kann (mangels Reserven) dauerts ewig bis die Bremswirkung greift. Wie ich sowas testweise bauen würde: Eine grosse Einwegspritze (500 mL) mit dem Lueranschluss senkrecht nach unten. Schwamm hinein, den (vorher durchbohrten) Kolben einschieben, auf dessen Schubstange verschiedene Gewichte (Pressdruck) zum einstellen der Bremswirkung des Schwammes.... Kosten: alles zusammen kaum mehr als ein fertiger Öler, jetzt darf gelacht werden :D
Oleg schrieb: > 2 Cent schrieb: >> mit dem Lueranschluss > > was meinst du damit? https://de.wikipedia.org/wiki/Luer-System
2 Cent schrieb: > Oleg schrieb: >> 2 Cent schrieb: >>> mit dem Lueranschluss >> >> was meinst du damit? > https://de.wikipedia.org/wiki/Luer-System Sorry, ich nahm an, das war ein Schreibfehler. Ich kannte den Begriff nicht.
< Schwamm in Öl, lecker Brösel! > So einfach wie möglich , kontrollfähig, temperaturunabhängig und viskositätsunabhängig gleichgut für dünnes und dickes Öl, die Schmierung über Klappöler oder einen kleinen Vorratsbecher. Zu Beginn Führungsbahnen putzen und ölen und vor allem die Hauptspindel ölen -eingeprägtes Ritual, aber auch je nach Arbeit. Lorch, Boley , Schmidt u. Jahn, Saupe und sehr viele andere Hersteller hatten von einfachen Schmierlöchern mit Abdeckung bis Klappölern oder kleinenvolumigen Töpfen mit oder ohne Docht kaum diese schicken und sehr teueren Tropföler (> 40€ ), die bei oftmals bei der Arbeit nur stören und aussehen wie am Raddampfer. Schaut Euch alte Maschinen an! Ein Stück MS 58 rund 20mm einseitig abgesetzt z.B. 1/8 " ,als Büchse ausgedreht mit Abflussloch ca.2mm ,ausprobiert, kleiner Deckel gedreht und fertig. Verlustschmierung-eine kultisches Erlebnis!
Blechspucker schrieb: > Ein Stück MS 58 rund 20mm einseitig abgesetzt z.B. 1/8 " ,als Büchse > ausgedreht mit Abflussloch ca.2mm ,ausprobiert, kleiner Deckel gedreht > und fertig. Verlustschmierung-eine kultisches Erlebnis! So wie es Schaltungsprosa in der Elektronik gibt gibts anscheinend auch Mechanikprosa. Eine kleine Zeichnung würde Wunder wirken. So als blöde Idee: man könnte die Düse einer Gardena Spritze ggf. als einstellbares Nadelventil missbrauchen.
HalloFragender, hallo Udo! Kleine Zeichnung für nüscht! Wenn man sich einen Fingerhut mit Abflussloch oder Schnapsgläslein mit Loch und Deckel nicht recht vorstellen kann, sollte man es gleich lassen. Die Verbindung zur Maschine entweder mit 1/8"oder z.B. konisch zum Einschlagen ist bei Klappenölern üblich. Nur Öl-aber kein Fett an die Hauptspindel. Alte Maschinen arbeiten meist mit etwas dickerem Öl besser. Der Öler sollte nicht so hoch sein. er stört sonst bei Kleinmaschinen. Im Winter wieder etwas dünneres Öl. Viel Spass beim historischen Drehvergnügen!
Blechspucker schrieb: > Im Winter wieder etwas dünneres Öl. Viel Spass beim > historischen Drehvergnügen! Wichtig ist auch das historische Drehscheibentelefon, um gleich nach dem ersten Drehen den Maler zu bestellen. Der darf dann den durch das abgeschleuderte Öl vollgesauten Keller neu streichen.
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