Moin, ich habe einen ADC AD9650 mit 16 Bits und da gibt es die Pins VREF und SENSE. Über SENSE kann man auswählen ob die interne oder eine externe Referenz verwendet wird. Diese externe Referenz wird dann an VREF angeschlossen. Bisher habe ich VREF auf GND gelegt (wählt die interne Referenz) und dann VREF nach GND entkoppelt. Das Datenblatt empfiehlt da 1uF und 100nF. Habe ich gemacht mit Keramikkondensatoren und bin mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Das ADC Signal ist deutlich verrauscht auch wenn ich die Eingänge kurzschließe. Ich will also auf jeden Fall andere Kondensatoren verwenden die keinen piezoelektrischen Effekt zeigen. Aber ich habe da auch sehr wenig Platz. Und ich werde im Layout auch eine externe Referenz vorsehen. Im Datenblatt einer externen Referenz LTC6655 werden Folienkondensatoren empfohlen, und zwar ziemlich große Werte von 2,7 uF bis 100 uF. Das ist als Folie irre groß und kaum machbar. Also habe ich mich etwas umgesehen und eigentlich das erste mal Polymer und Tantal angeguckt. Da gibt es ziemlich große Kapazitäten in kleinen Gehäusen. Z. B. 47 uF in 0603 und sogar 100 uF in 0603. Meine Frage ist jetzt: Sind diese Typen auch geeignet? Ich würde den direkt knapp vor den ADC Pin setzen. Brauche ich dazu zusätzlich noch einen 100 nF? Den würde ich dann in Folie nehmen wobei das dann schon 0805 ist und vom Platz her eher nicht mehr so nahe an den ADC passt wie der 0603 Polymer. Vielen Dank!
Habt Ihr keine Empfehlungen? Mich würde auch interessieren welchen Kondensatortyp man in Analogschaltungen und als Stützkondensatoren für OPVs/ADCs verbauen sollte. Bisher habe ich da immer Keramik verwendet, aber auch nie so ganz die ADC Genauigkeit rausbekommen wie sie im Datenblatt steht. Wenn ich da also einen OPV habe um von single-ended nach differentiell zu wandeln oder einen VGA um zu verstärken, welche Cs setze ich an dessen Versorgung? Vielen Dank!
Gustl B. schrieb: > Bisher habe ich VREF auf GND gelegt (wählt die interne Referenz) und > dann VREF nach GND entkoppelt. Wie das? VREF an GND und dann noch einen kurzgeschlossenen Kondensator dazu? Gustl B. schrieb: > Das ADC Signal ist deutlich verrauscht Wie stark im Vergleich zu den Datenblattangaben? Gustl B. schrieb: > Also habe ich mich etwas umgesehen > und eigentlich das erste mal Polymer und Tantal angeguckt. Da gibt es > ziemlich große Kapazitäten in kleinen Gehäusen Das hieße den Teufel mit Belzebub austreiben. Solche große Kapazitäten in so kleinen Gehäusen gibt es übrigens auch in Keramik. Sicher mit all den zugehörigen schlechten Eigenschaften.
Bis ca. 1µF gibt es NP0- /COG-Kondensatoren! Teuer und groß, aber stabil(~Null-TK), HF-tauglich und kein Piezo-Effekt. Für > 1µF: Polymer (zeige mir einen in 0603 - gibts nicht!). Oder halt Tantal. Zu beachten ist aber die Tauglichkeit für Frequenzen über 100kHz (-> Samplerate?) Folienkondensatoren haben eine rel. niedrige Eigenresonanz. Deshalb für ungepufferten REF-Eingang eher ungeeignet. Schätzungsweise kommt dein Rauschen aber NICHT von den REF-Kondensatoren! Sondern eher von der Eingangsbeschaltung (OPA), fehlendem Anti-Aliasing-Filter, Störungen auf GND-Plane (u. Versorgungsleitungen) oder Einkopplung von Digitalsignalen in den Analogbereich. Bei einem 16-Bit-Wandler bekommt man das/die LSB(s) nie ruhig! Erst mit starker Mittelung kann man das LSB nutzen. 1LSB @Uref= 5V sind 76µV!!! Da ist ein optimales Layout absolut entscheidend. Der perfekteste Kondensator nützt gar nix, wenn Layoutfehler gemacht wurden. Gute Beispiele gibt es mit den Linear Tech. (=> AD) Demoboards (und anderer Hersteller)...
> Ich will also auf jeden Fall andere Kondensatoren verwenden die keinen
piezoelektrischen Effekt zeigen.
Weil die Schaltung auch bei extremen Vibrationen wie einem Raketenstart
die volle Genauigkeit bringen muss ?
Allenfalls liegt's auch am GND Konzept. Ein OpAmp um von differentiell
auf singleended zu gehen ?
Das Konzept des differentiellen Opamps wurde aber verstanden ?
Gustl B. schrieb: > Sind diese Typen auch geeignet? Keramik tut's eigentlich. Zwar haben die einen Mikrophonieeffekt, aber der findet auf Grund der Masse des Kondensators auf so niedrigen Frequenzen statt, daß er nicht die Ursache deines Rauschens ist. Und die Abhängigkeit der Kapazität eines Keramikkondensators von Temperatur und Spannung ist bei der Stabilisierung einer Spannungsreferenz irrelevant, dafür sind sie klein, fangen sich also weniger EMV Störungen ein. Du musst dein Problem woanders suchen. Zum Test reicht es aber, an den vorhandenen SMD Keramikkondensator einen zweiten Kondensator direkt huckepack zu Löten. Hat er viel Einfluss, täte es ein besserer Kondensator.
>Bisher habe ich VREF auf GND gelegt (wählt die interne Referenz) und >dann VREF nach GND entkoppelt. Das Datenblatt empfiehlt da 1uF und VREF auf GND, und gleichzeitig auch noch nach GND entkoppelt - wie das? ODer meuintest Du gar nicht gleichzeitig, sondern Du meinst zwei unterschiedliche Fälle? >100nF. Habe ich gemacht mit Keramikkondensatoren und bin mit dem >Ergebnis nicht zufrieden. Das ADC Signal ist deutlich verrauscht auch >wenn ich die Eingänge kurzschließe. >Ich will also auf jeden Fall andere Kondensatoren verwenden die keinen >piezoelektrischen Effekt zeigen. Aber ich habe da auch sehr wenig Platz. Was macht Dich so sicher, daß es an irgendeinem Piezoeffekt liegen könnte? Wie stark ist denn das Rauschen? Lt. DB haste ein SNR um die 80dBFS - da das sicherlich RMS ist, könnte es im Peak noch deutlich schlechter aussehen, vielleicht 70dBFS oder noch weniger. Da wackeln die letzten paar Bits schon automatisch ganz kräftig.
Sorry ich meinte SENSE auf GND. VREF ist nur nach GND entkoppelt. Im Datenblatt von einer Referenz werden FolienCs empfohlen die wären aber ziemlich groß. Ja, ich nutze einen fully differential Opamp. Aber ja das GND Konzept ist wohl schlecht. Tja es rauschen die letzten 4 bis 5 Bits, das ist mir eindeutig zu viel. Versorgungen kommen aus Schaltregler, gehen aber durch Ferrit und haben laut Oszi keine starkes Rauschen drauf. Das ist überall kleiner 20 mV.
>Tja es rauschen die letzten 4 bis 5 Bits, das ist mir eindeutig zu viel. Würde mich jetzt nicht wundern, so wie ich das jetzt aus dem DB rauslese, und wenn man die Bits bei voller Bandbreite auswerten will. >Versorgungen kommen aus Schaltregler, gehen aber durch Ferrit und haben >laut Oszi keine starkes Rauschen drauf. Das ist überall kleiner 20 mV. Bevor man sich über Rauschen aufregt, sollte man aber ertstmal die Reinheit der Spannungsquellen im Griff haben. Warum sollen 20mV kein starkes Rauschen darstellen? Kennst Du die PSSR dieses IC, um das so sicher beurteilen zu können? Das DB sagt, so wie ich es überblicke, nix zu irgendewelcher Störspannungsunterdrückung auf der Versorgungsleitung aus. Da kann also das Schlimmste passieren, wenn da 20mV auf der Leitung sind. Eine Ferritperle (oder was Du da mit Ferrit meinst) ist da sicherlich nicht wirklich ausreichend. Ich würde den IC also als erstes mit einer sauber geglätteten Spannung testen, am besten aus Trafonetzteil mit Linearregler. Aber richtig viel wirste damit vermutlich nicht rausholen, denn 3-4 Wackelbits würde ich trotzdem grundsätzlich bei voller Bandbreite erwarten.
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@ -gb- Was ist deine Samplerate? Jedenfalls ist das Layout bei >>MSPS völlig entscheident. Schaue das Evalboard wg. Schaltungs- und Layoutempfehlungen an! Laut Datenblatt: "Therefore, the *external reference must be limited to a maximum 1,35V*"(!) Hast du das eingehalten? Bei so einer niedrigen Referenzspannung/Eingangsbereich und mehrere MHZ Eingangsfrequenz/Bandbreite bekommst du schon durch den ADC-Treiber Rauschen rein! Unter diesen Bedingungen ist eine mindestens 4-Lagige Platine Pflicht. Hier Schaltwandler für die Versorgung zu verwenden ist fast ein Unding! Da brauchst du mehrstufige Filter - auch zu Ground.
Jens G. schrieb: > Bevor man sich über Rauschen aufregt, sollte man aber ertstmal die > Reinheit der Spannungsquellen im Griff haben. > Warum sollen 20mV kein starkes Rauschen darstellen? Kennst Du die PSSR > dieses IC, um das so sicher beurteilen zu können? Stimmt. Also ich habe schon mehrere ADCs in Betrieb genommen, unter anderem auch einen 16 Bit LTC2325. Da hatte ich ein Rauschen von ca. 2,5 LSB. Auch da kam die Versorgung aus einem DCDC und wurde dann nur mit Ferritperlen und Kondensatoren nach Masse gefiltert. So hatte ich das jetzt auch gebaut auf einer 4-lagigen Platine. Aber ja, ich habe vermutlich ein Problem mit dem Rauschen weil ich die analoge Versorgung für den OPV vor dem ADC einmal quer unter dem Signalpfad durchführe. Also klar ist da zuerst Masse aber drunter auf der untersten Lage gehen die analogen Versorgungen durch. Das könnte ich ändern. Anno schrieb: > Laut Datenblatt: "Therefore, the *external reference must be limited to > a maximum 1,35V*"(!) > Hast du das eingehalten? Ja, ich verwende derzeit die interne Referenz. Bei einer Externen würde ich das natürlich einhalten. Ich frage mich nur ob ich eine externe verwenden soll. Ich finde auch nicht wie die im Datenblatt gemessen haben um Figure 17 (Seite 16) https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/AD9650.pdf zu erhalten. Das sind grob 11 Bins, also etwas über 3 verrauschte Bits. Anno schrieb: > Hier Schaltwandler für die Versorgung zu verwenden ist fast ein Unding! > Da brauchst du mehrstufige Filter - auch zu Ground. Was verwendet man denn sonst? Ich versorge die Platine mit +5V. Daraus erzeuge ich -5V mit einer Ladungspumpe und +1,8V mit einem DCDC Regler. AVDD sowie +5V und -5V sind alle mit zwei Ferritkernen und Kondensatoren gefiltert und wenn ich da das Rauschen messe ist das < 20mV. nachtmix schrieb: > Solche große Kapazitäten in so kleinen Gehäusen gibt es übrigens auch in > Keramik. Anno schrieb: > Für > 1µF: Polymer (zeige mir einen in 0603 - gibts nicht!). Ja? 100uF in 0603? https://www.mouser.de/ProductDetail/AVX/F980J107MMAAXE?qs=sGAEpiMZZMtZ1n0r9vR22QVlZ4aFrESHrs2ZZvNQ76AUvK4YqBI%2FEA%3D%3D Im Datenblatt von der LTC6655 wird ein großer Kondensator von 10uF am Ausgang empfohlen. Das ist in Keramik gut machbar, aber in Folie wird das sehr groß, daher die Frage. Wenn ihr meint, dass ich da problemlos weiter Keramik verwenden kann, dann mache ich das. Edit: Ich hänge hier jetzt mal .brd und .sch an. Nur damit es nicht zuviel Kritik hagelt: Das Ding funktioniert auf den ersten Anlauf und bis auf den ADC bin ich zufrieden. Gut, die Platine ist klein und wird ziemlich warm, aber trotzdem läuft alles und ich bin sehr zufrieden. Das ist auch nur ein Hobbylernprojekt, also bitte verzeiht, dass der Schaltplan nicht schick ist, aber dafür habe ich gerade neben dem Beruf keine Zeit. Ach so, was ich echt schlecht finde ist diese USB-C Buchse. Ja, die ist sehr lötfreundlich und ich brauche keine kleinen Bohrungen sondern kann alles günstig fertigen lassen, aber der USB-C Stecker wackelt ziemlich in der Buchse. Da gibt es bestimmt bessere Modelle. Danke!
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Wenn du Schaltplan und Board als Bild anhängen würdest, könnten wir dir auch ohne Eagle helfen.
Ich glaube ja nicht, dass das was bringt weil es sehr unübersichtlich ist, aber ja, habe ich hiermit getan.
Das 20mV Rauschen wurde gemessen mit ? Schaltwandler haben Umschaltspitzen die bis 1GHz gehen. Diese Umschaltspitzen haben zwar kleine Energie, helfen einem Komparator in einem ADC eben zu schalten. Und auch bei langsamen OpAmps koennen sie ungewollte Offsetspannungen erzeugen. Bedeutet man sollte mit einem Oszilloskop mit 1GHz Analogbandbreite messen.
Die Ströme gehen mehrfach durch Ferritperlen und haben viele Kondensatoren nach Masse. Wenn ich bei meinem Oszi die Massefeder mit der Tastkopfspitze direkt verbinde bekomme ich bei der 20 mV/Div Einstellung ein Signal das ziemlich genau ein Kästchen vertikal ausfüllt. Wenn ich stattdessen mit der Massefeder an GND gehe und direkt daneben an -5V_A oder 5V_A dann ändert sich da nichts. Also nichts was ich beobachten könnte. Auch wenn ich die Zeiteinstellung ändere sehe ich kein periodisches Signal egal wie ich die Triggerschwelle einstelle. Auf den 1,8V ist schon etwas mehr Rauschen, aber wenn ich direkt an die Beinchen vom ADC gehe, dann ist auch das deutlich unter 20mV. Da ist ja nochmal eine Ferritperle dazwischen und viele Kondensatoren nach Masse. Weil das eben für mich gut aussieht würde ich das mit einer externen Referenz probieren. Vielleicht wurden die Messungen im Datenblatt ja mit einer guten externen Referenz gemacht weil die interne Referenz schlicht zu ungenau ist.
Gustl B. schrieb: > Weil das eben für mich gut aussieht würde ich das mit einer externen > Referenz probieren. Vielleicht wurden die Messungen im Datenblatt ja mit > einer guten externen Referenz gemacht weil die interne Referenz schlicht > zu ungenau ist. mag sein, dass die interne Referenz nicht sehr genau ist. Aber eine ungenaue Referenz ergibt dir erst mal nur einen Verstärkungsfehler. Damit sie ein großes Rauschen erzeugt, müsste sie nicht nur ungenau sondern auch sehr verrauscht sein. Und das würde ich nicht erwarten. Hast du denn schon mal eine FFT deines verrauschten ADC-Signals gerechnet? Wie sieht denn die spektrale Verteilung des Rauschens aus? Sieht man Strukturen, durch die man das vermutete Rauschen auf einen tatsächlichen Störer zuordnen könnte? -gb- schrieb: > Tja es rauschen die letzten 4 bis 5 Bits, das ist mir eindeutig zu viel. Wenn du schon beim Rechnen bist kannst du auch gleich mal den Effektivwert des Rauschens bestimmten. Damit lässt sich der Vergleich mit den Datenblattwerten wirklich quantitativ machen.
Achim S. schrieb: > Damit sie ein großes Rauschen erzeugt, müsste sie nicht nur ungenau > sondern auch sehr verrauscht sein. Und das würde ich nicht erwarten. Stimmt, daher ja hier die Frage nach den Kondensatoren. Denn auch bei interner Referenz hängen extern zwei Kondensatoren dran wie im Datenblatt des ADCs. Ich habe da Keramik verwendet. Achim S. schrieb: > Hast du denn schon mal eine FFT deines verrauschten ADC-Signals > gerechnet? Dazu hatte ich hier einen Thread aufgamacht weil ich eben nicht weiß wie ich die FFT normieren soll. Aus Zeitgründen habe ich da leider nicht weitergemacht, sollte ich mal machen ... Beitrag "FFT in Python kalibrieren/normieren" Hier sind 64k Samples an Rauschen. https://www.mikrocontroller.net/attachment/413009/noise64k.txt Achim S. schrieb: > Wenn du schon beim Rechnen bist kannst du auch gleich mal den > Effektivwert des Rauschens bestimmten. Damit lässt sich der Vergleich > mit den Datenblattwerten wirklich quantitativ machen. Wie macht man das? Ich habe das mit dem DC-Histogramm verglichen weil ich das schon recht aussagekräftig finde. Edit: Vermutlich falsch normiert, aber hier ist die FFT im Anhang.
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Gustl B. schrieb: > Edit: > Vermutlich falsch normiert, aber hier ist die FFT im Anhang. Unabhängig von der Normierung sieht man, dass das Signal keine Struktur hat. Also eher keine Störung (z.B. durch Mikrofonie am Kerko oder durch Übersprechen vom Schaltregler, das bei bestimmten Frequenzen auftreten würde) sondern eher echtes Rauschen. Gustl B. schrieb: > Wie macht man das? Ich hab es jetzt mal im Zeitbereich gemacht, da gibt es keine offenen Fragen bezüglich Normierung. Bei einem full scale sinus am Eingang des ADC (wie im Datenblatt) ginge das nicht. Aber mit deinem kurzgeschlossenen Einfang geht es schon. Einfach - den Mittelwert der Samples bestimmen, - dann die quadrierten Abweichungen vom Mittelwert aufaddieren und - durch die Zahl der Samples normieren, und zu guter letzt - die Wurzel ziehen. Für die von dir verlinkten Samples ergibt sich ein Effektivwert von 3,9 LSB (entsprechend ld(3,9)=2 Bit). Also bleiben dir 14 effektive Bit bzw. ein SNR von 86dB. Dein kurzgeschlossener Eingang entspricht zwar nicht den Testbedinungen im Datenlbatt des ADC (dort wird mit einem definierten Sinussignal gemessen), aber - das im Hinterkopf - passt deine Messung nicht schlecht zu den Angaben im Datenblatt. -gb- schrieb: > Tja es rauschen die letzten 4 bis 5 Bits Als Spitze-Spitze Wert des Rauschens setzt man 6,6*Effektivwert(Rauschen) an. Also bei dir 26 LSB entpsrechend knapp 5 Bit. Deine Beobachtung passt also imho zu den Angaben im Datenblatt. Gustl B. schrieb: > Ich habe da Keramik verwendet. da hast du die richtige Wahl getroffen.
Danke! Jetzt bin ich beruhigt. Aber eines verstehe ich noch nicht: Im Datenblatt ist dieses Histogramm drinnen. Wenn ich meine Samplewerte als Histogramm auftrage bekomme ich sehr viel mehr Bins. Das sagt doch, dass ich das sehr viel schlechter gelöst habe? Achim S. schrieb: > Also bleiben dir 14 effektive Bit bzw. > ein SNR von 86dB. Das mag zwar stimmen, aber wenn ich das Histogramm im Datanblatt angucke ist das Rauschen dort deutlich weniger, da bekäme man dann >15 effektive Bits. Ich weiß auch nicht wie ich das ausdrücken soll, aber ich würde schon gerne die Werte vom Datenblatt einigermaßen erreichen. Mit dem LTC2325 schaffe ich das, hier aber nicht.
Gustl B. schrieb: > Ich habe das mit dem DC-Histogramm verglichen weil > ich das schon recht aussagekräftig finde. ok: beim DC-Histogramm sieht man tatsächlich, dass deine Daten an den Flanken "Ausbeulungen" haben, die man im AD-Datenblatt nicht hat. Ein bisschen was an Performance sollte also noch rauszuholen sein. Hast du denn wirklich den Eingang des ADC bei deiner Messung kurzgeschlossen oder den Eingang des ADC-Treibers? Dessen Rauschen misst dein ADC ja auch mit.
Guter Punkt! Ich habe vorne am SMA kurzgeschlossen. Direkt am ADC habe ich mich nicht getraut weil da ist ja überall Strom und Spannung^^ ne, wird hiermit nachgeliefert und sieht besser aus. Tja, dann bleibt also der diff-AMP vor dem ADC. Ich habe da einen ADA4932-2 (https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/ada4932-1_4932-2.pdf ) drinnen, der tut auch was er soll, aber ich überlege da einen anderen einzubauen der auch gleich als LPF dient. Mir schwebt da der LT6604-10 (https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/660410fb.pdf ) vor. Und weil ich gerade dabei bin (nicht, ich mache das nicht nochmal anders wegen dem ADC, sondern weil ich noch ein DRAM draufbauen will) überlege ich einen VGA draufzusetzen wie den HMC960 (https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/hmc960.pdf ). Für mich ist das eine Bastele bei der ich eine Menge lerne, da würde mich auch sowas interessieren und auch mal ein RAM Baustein mit DDR. Macht es Sinn diesen LT6604-10 zu verwenden?
Gustl B. schrieb: > Direkt am ADC habe ich mich nicht > getraut weil da ist ja überall Strom und Spannung^^ ne, wird hiermit > nachgeliefert und sieht besser aus. in der Tat, jetzt sieht das Histogramm deiner Daten dem aus dem Datenblatt zum Verwechseln ähnlich. Gustl B. schrieb: > Tja, dann bleibt also der diff-AMP vor dem ADC. Ich habe da einen > ADA4932-2 > (https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/ada4932-1_4932-2.pdf > ) drinnen, der tut auch was er soll, aber ich überlege da einen anderen > einzubauen der auch gleich als LPF dient. Der ADA4932 gibt dir viel mehr Bandbreite, als du nutzen kannst (außer du willst mit dem ADC bewusst unterabtasten). Und durch die überflüssige Bandbreite bekommst du auch überflüssiges Rauschen. Gustl B. schrieb: > Mir schwebt da der LT6604-10 > (https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/660410fb.pdf > ) vor. der passt mit 10MHz Bandbreite gut zu deinem System. Aber er hat in der geringeren Bandbreite 56µV rms Rauschen. Dein aktueller ADA4932 hat rund 4nV/Wurzel(Hz), was bei bei 200MHz Bandbreite - ebenfalls genau 56µV rms ergibt. Vielleicht habe ich auf die Schnelle verrechnet oder irgendwas übersehen. Aber bezüglich Rauschen scheint der langsame LT6604 dem schnellen ADA4932 nicht überlegen zu sein.
Achim S. schrieb: > in der Tat, jetzt sieht das Histogramm deiner Daten dem aus dem > Datenblatt zum Verwechseln ähnlich. Na dann lasse ich das jetzt so. Danke! Achim S. schrieb: > Der ADA4932 gibt dir viel mehr Bandbreite, als du nutzen kannst (außer > du willst mit dem ADC bewusst unterabtasten). Und durch die überflüssige > Bandbreite bekommst du auch überflüssiges Rauschen. Unterabtasten möchte ich eigentlich nicht. Aber wenn ich bei Analog in der Tabelle (https://www.analog.com/en/parametricsearch/11156 )was raussuchen soll, dann habe ich ein Problem. Das hat fast immer eine deutlich höhere Bandbreite als ich brauche. Ich könnte da jetzt einen deutlich besseren LPF zwischen ADA4932 und ADC setzten, aber der bringt ja auch Rauschen mit hinein. Im User Guide (https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/user-guides/UG-003.pdf ) sind im Schematic schon Filter zu sehen. Aber da hätte ich gedacht wäre ein Baustein mit eingebautem und von Experten entworfenem LPF besser geeignet. Am Ende werde ich wohl damit leben.
Gustl B. schrieb: > ich habe einen ADC AD9650 mit 16 Bits und da gibt es die Pins VREF und > SENSE. Der AD9650 liefert den Output per LVDS. Bei einem LVDS Leitungspaar gibt es Vorschriften für Mindestabstände, z.B. zu einem benachbarten LVDS Leitungspaar. Es ist offensichtlich das die hier nicht eingehalten werden. Einige LVDS Leitungspaare werden sogar kurz vor dem FPGA getunnelt. Man sieht aber dabei keine Änderung der Leitungsgeometrie. Wurden die LVDS Leitungspaare nicht für differenziell 100 Ohm ausgelegt? Ebenso sehe ich Längenunterschiede, die man gewöhnlich mit Mäander ausgleicht. Treten denn da keine Probleme auf? mfg Klaus
Klaus R. schrieb: > Treten denn da keine Probleme auf? Nö. Ich betreibe den im interleaved CMOS Modus. Also 25 MHz Samplerate und mit jeder Flanke werden Daten ausgegeben. 25 MHz sind ... 40 ns, das Licht schafft in dieser Zeit grob 0,3m/ns*40ns = 12 Meter. Da ist es völlig egal ob ich ein paar Zentimeter rummeandere. Da ich auf dem Board einen Taktteiler mit Phasenverschiebung habe, kann ich auch sehr fein die Clocks gegeneinander verschieben. Klar, das hilft bei einem Bus nichts bei dem die einzelnen Bits zu asynchron sind, hat mir aber trotzdem geholfen bei dem DAC. Der DAC bekommt die Daten nämlich mit 250 MHz. Auch da habe ich keinen Längenausgleich und es funktioniert wunderbar. Ich betreibe auch ihn im interleaved CMOS Modus. Das bedeutet jeder der beiden DACs bekommt die Daten mit 125 MHz.
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Gustl B. schrieb: > Ich könnte da jetzt einen deutlich besseren LPF zwischen ADA4932 und ADC > setzten, aber der bringt ja auch Rauschen mit hinein. das muss nicht mehr Rauschen bringen. Wenn du z.B. deinen C159 einen Faktor 10 größer machst bringt das kein zusätzliches Rauschen und schränkt die Bandbreite zumindest einigermaßen sinnvoll ein. Im Anhang eine Rauschanalyse bis zur Analogbandbreite deines ADCs: mal mit 5p (ergibt 98µV rms Rauschen), mal mit 50p (42 µV rms)
Danke, werde ich die Tage mal umsetzen. Ist dieses Spice eigentlich schwer zu erlernen? Ich verwende derzeit Multisim, bin aber auch dort noch am Lernen.
Gustl B. schrieb: > Ist dieses Spice eigentlich schwer zu erlernen Erst einmal ein Danke für die Erläuterungen. Bei 25 MHz und diesen kurzen Strecken ist klar das Wellenphänomene noch keine Rolle spielen. Bei 125 MHz steht man aber kurz davor. Zu LTspice. Kostet nichts, wurde von Linear Technology anfangs zur Unterstützung deren Schaltregler bereitgestellt und hieß ursprünglich Switcher Cad. LT, jetzt AD, liefert fast alle Modelle eigener Produkte dazu. In LTspice können auch unverschlüsselte PSpice Modelle anderer Quellen eingebunden werden. Es ist ein offenes System. Dir steht also eine breite Pallette zur Verfügung. Guten Support bietet auch dieses Forum. Software: https://www.analog.com/en/design-center/design-tools-and-calculators/ltspice-simulator.html Ein gutes Tutorial findest Du hier. Aktuell ist LTspice VII. http://www.gunthard-kraus.de/LTSwitcherCAD/index_LTSwitcherCAD.html mfg Klaus
Danke, dann werde ich mir das mal angucken. Im nächsten Leben mache ich das dann mal von Grund auf ernsthaft diese Etechnik. Wobei ich das auch so krass finde wie weit man kommt wenn man sich für ein Thema interessiert und Zeit investiert.
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