Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Audio Verstärker IC für Plattenspieler gesucht


von Bernd (Gast)


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Moin!

Kennt jemand ICs die von vornherein für Plattenspieler ausgelegt sind? 
Eventuell auch Verstärker ICs, die sowohl eine normale Kennlinie, als 
auch eine Plattenspielerkennlinie haben?

Wünschenswert wäre ein Spannungseingangsbereich von 12 bis 18 Volt, 
damit man ein unstabilisiertes 12 Volt Netzteil nehmen kann.

Hintergrund:
Ich habe einen alten Plattenspieler. Ich habe einen alten Lautsprecher. 
In den Lautsprecher möchte ich einen kleinen IC ähnlich eines TDA2822 
einbauen und damit den alten Klang von hoffentlich gut erhaltenen 
Platten durch die Hallen meines bescheidenen Heimes schallen lassen.

Also: Vorschläge für ICs?

Grüße
Bernd

von Mark S. (voltwide)


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Fertige ICs kenne ich nicht, aber es gibt jede Menge fertige 
Vorverstärker. Gockelst Du "RIAA PreAmp"...

von Michael B. (laberkopp)


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Bernd schrieb:
> Vorschläge für ICs?

Kristalltonabnehmer, Moving Magnet oder Moving Coil Plattenspieler ?

Ja, das macht einen erheblichen Unterschied.

Nur moderne Platten abspielen oder auch Schellack ?

Der übliche Phono-Verstärker folgt der RIAA-Entzerrerkurve.
Ein linearer Phono-Verstärker macht keinerlei Sinn.

Man kann RIAA mit simplen Transistoren aufbauen, oder mit 
Operationsverstärkern.

Hier einer mit Aufwand
https://www.analog-forum.de/wbboard/index.php?thread/131862-riaa-phonovorstufe-mit-lt1115/

Hier mehrere Vorschläge mit steigend verbesserter Annäherung an die 
RIAA-Kurve:
https://www.analog-forum.de/wbboard/index.php?thread/131862-riaa-phonovorstufe-mit-lt1115/

Hier von moving coil über moving magnet mit OpAmps
http://sound.whsites.net/project25.htm

Hier ein paar einfache mit Transistoren
http://www.douglas-self.com/ampins/discrete/2Q-RIAA/2Q-RIAA.htm

Hier auch einfach
http://soerenbnoergaard.dk/project_riaa_05.html

von Zeno (Gast)


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Bernd schrieb:
> Moin!
>
> Kennt jemand ICs die von vornherein für Plattenspieler ausgelegt sind?
> Eventuell auch Verstärker ICs, die sowohl eine normale Kennlinie, als
> auch eine Plattenspielerkennlinie haben?
> .....

Du meinst einen Schneidkennlinienentzerrer. Spezielle IC die das machen 
gibt es sicher nicht. Integrierte Vorverstärker die mit passender 
Außenbeschaltung (C+R) selbiges tun wird es schon geben. Auf alle Fälle 
gibt es genug Schaltungen mit OPV die das machen und selbige kommen in 
aller Regel bei dieser Audioanwendung auch ohne stabilisierte Spannung 
aus. Als Endstufe nimmt man dann irgend einen gängigen Endverstärker IC 
in der gewünschten Leistungsklasse, der dann natürlich linear arbeitet, 
also ohne klangbeeinflussende Beschaltung.

von Bernd (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Kristalltonabnehmer, Moving Magnet oder Moving Coil Plattenspieler ?
>
> Ja, das macht einen erheblichen Unterschied.
>
> Nur moderne Platten abspielen oder auch Schellack ?

Uff. Das ist das erste, was ich jetzt nachgucken werde.

Danke für die ganzen Links! Ich werde mich da reinlesen.

Zeno schrieb:
> Spezielle IC die das machen
> gibt es sicher nicht.

Schade Schockolade.


Bedeutet: Ich baue eine OPV Schaltung, die mir die 
Plattenspielerkennlinie entzerrt (siehe Links von Michael B) und schalte 
den entzerrten Ausgang auf einen normalen Audio-IC (zb. TDA2822).
Richtig?

von NichtWichtig (Gast)


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Zeno schrieb:
> und selbige kommen in
> aller Regel bei dieser Audioanwendung auch ohne stabilisierte Spannung
> aus.

Das ist falsch, eine miese Stromversorgung liefert auch nur miesen 
Klang.
Ein Verstärker ist nichts anderes als ein modulierte 
Spannungsversorgung.


@Bernd
Ja, so wird das was, abhängig vom Tonabnehmer (MC/MM) entsprechend 
Phonovorstufe und dann beliebigen Endverstärker nach geschaltet.

Mit der richtigen Wiedergabekette lassen sich aus LPs beachtliche Klänge 
hervor zaubern.

Und für den Fall das der Plattenspieler an sich noch tut und nur die 
Nadel fertig ist, für die meisten lassen sich für kleines Geld neue 
Tonabnehmer beschaffen. Die Nadel/Diamant sind eben Verschleißteile und 
halten nicht ewig.

von HildeK (Gast)


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Bernd schrieb:
> Bedeutet: Ich baue eine OPV Schaltung, die mir die
> Plattenspielerkennlinie entzerrt (siehe Links von Michael B) und schalte
> den entzerrten Ausgang auf einen normalen Audio-IC (zb. TDA2822).
> Richtig?

Ja, und nicht nur entzerrt, sondern auch die notwendige 
(Vor-)Verstärkung abliefert.

von Michael B. (laberkopp)


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NichtWichtig schrieb:
>> aller Regel bei dieser Audioanwendung auch ohne stabilisierte Spannung
>> aus.
>
> Das ist falsch, eine miese Stromversorgung liefert auch nur miesen
> Klang.

Unsinn, aller Regel nach haben Verstärker eine Unabhängigkeit von der 
Versorgungsspannung namens PSRR.
Schliesslich regelt ein Audioverstärker die Ausgangsspannnung in 
Abhängigkeit von der Eingangsspannung und damit schneller als 1/20000s, 
also kann er genau so auch Schwankungen der Versorgungsspannung 
ausregeln.

Es sei denn, man baut ihn blöd auf.

von Murderer of Audiophiles (Gast)


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NichtWichtig schrieb:
> Das ist falsch, eine miese Stromversorgung liefert auch nur miesen
> Klang.
> Ein Verstärker ist nichts anderes als ein modulierte
> Spannungsversorgung.

Probier's aus. Sofern die Versorgung nicht zu gering wird für die
gewünschte Aussteuerung (Clipping), kannst Du Schwankungen darauf
am Ausgang kaum er-messen, geschweige denn er-hören.

Wer hat Dir denn diesen ("goldenen") Floh ins_Ohr_gesetzt ...?

von Klaus H. (Gast)


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Bernd schrieb:
> Ich habe einen alten Plattenspieler. Ich habe einen alten Lautsprecher.

Wie alt? Hersteller? Falls es ein gut erhaltener HiFi-Plattenspieler
ist, dann sollte man (hoffentlich gut erhaltene) Platten nicht einfach
über einen "alten Lautsprecher" wiedergeben, sondern eine bessere
Anlage dafür nutzen. Alles andere wäre "Perlen vor die Säue geworfen".

von Zeno (Gast)


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Bernd schrieb:
> Bedeutet: Ich baue eine OPV Schaltung, die mir die
> Plattenspielerkennlinie entzerrt (siehe Links von Michael B) und schalte
> den entzerrten Ausgang auf einen normalen Audio-IC (zb. TDA2822).
> Richtig?

Genau so!

Weiterer Vorschlag, ist zwar etwas antiquiert, aber es gibt auch 
klassische Schaltungen mit Bipolartransistoren zur 
Schneidkennlinienentzerrung. Der Aufwand ist gar nicht so groß.
Von Tesla gab es mal IC's MAA115, 125, 245 mit denen man so etwas machen 
konnte. Das waren im Prinzip 3 stufige direktgekoppelte 
Transistorverstärker. Mittels äußerer Beschaltung konnte man da solche 
Entzerrerverstärker bauen. Bei Ebay gibt es die Teile auch noch.

von Bernd (Gast)


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Moin! Danke für die ganzen Infos zu dem Thema!

Michael B. schrieb:
> Hier auch einfach
> http://soerenbnoergaard.dk/project_riaa_05.html

Hiermit werde ich es versuchen. Das sind alles Standardbauteilte (die 
ich trotzdem nicht alle hier vorrätig habe. gnarf)
Aber sowas sollte man vielleicht bei Conrad im Ladengeschäft und/oder 
bei Pollin bekommen.

Zunächst will ich es ohne den zweiten BC547 versuchen und den Ausgang 
zwischen dem BC557 und dem 4,7 kOhm Widerstand abnehmen. Das Signal soll 
auf einen TDA2822, den ich hier sogar fertig beschaltet rumliegen habe.


NichtWichtig schrieb:
> Das ist falsch, eine miese Stromversorgung liefert auch nur miesen
> Klang

Dazu aus dem Link:
A voltage regulator has been added to the design to keep a steady 
supply. This is very important as the amplification at around 50–100 Hz 
is in the order of 700 times, so millivolts of ripple on the input will 
be volts of ripple on the output.

Um möglichst wenig ripple zu haben, würde ich die Spannungsquellen der 
Transistorschaltung und des TDA trennen.

Warum den TDA2822 nicht direkt an die 12 Volt Eingangsspannung? Ein 
LM317 hat einen hohen Eingangsbereich, sodass ich ungeregelte Netzteile 
nehmen kann ohne das was kaputt geht.
Einwände?


Ich werde nur einen Kanal machen (da ich nur einen Lautsprecher habe). 
Dazu setze ich Widerstände zwischen die Signalleitungen.

So:
R--|10k|---
          |--- Audio
L--|10k|---

Einwände?

Und dazu fällt mir ein: Wie ändere ich die Lautstärke? Einfach nur?:

Audio ---|  Poti (logarithmisch) | ---- Audio*
                   |
                   |
                   |
                  --- Masse


OffTopic:
Wenn ich das gebastelt habe, würde ich das gerne messen. Ich habe ein 
PicoScope 3000 mit zwei Kanälen und einem Frequengenerator hier. Einfach 
den Frequengenerator an den Audio-Eingang und einen Taster auf den 
Transistor-Ausgang, oder?

von Achim B. (bobdylan)


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Bernd schrieb:
> den Ausgang
> zwischen dem BC557 und dem 4,7 kOhm Widerstand abnehmen.

Vergiss den Kondensator nicht.

Deine "Schaltbilder" sind richtig.

Klaus H. schrieb:
> nicht einfach
> über einen "alten Lautsprecher" wiedergeben, sondern eine bessere
> Anlage dafür nutzen.

Alte Lautsprecher = schlechte Lautsprecher? Wenn du dich da man nicht 
vertust...

von Stefan F. (Gast)


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>> und selbige kommen in
>> aller Regel bei dieser Audioanwendung auch ohne stabilisierte Spannung
>> aus.

NichtWichtig schrieb:
> Das ist falsch, eine miese Stromversorgung liefert auch nur miesen
> Klang.

Da muss ich Dir aber mal widersprechen. Unstabilisiert ist nicht mies 
und eine Stabilisierung garantiert noch lange nicht Störungsfreiheit.

> Ein Verstärker ist nichts anderes als ein modulierte
> Spannungsversorgung.

Ein Verstärker verstärkt im Idealfall nur das Nutzsignal. Sämtliche 
Störungen und Schwankungen der Stromversorgung spielen bei einem 
vernünftige gestalteten Verstärker keine Rolle.

Es gibt besonders sparsame Verstärker für Batteriebetrieb, die an einem 
ungeregeltem Netzteil nicht gut funktionieren. Schuld ist dann aber 
nicht die fehlende Spannungsregelung, sondern schlicht eine unpassende 
Kombination von Baugruppen. Ich versuche ja auch nicht, meine 
Küchenlampe mit einer Gaslaterne zu bestücken.

von Achim B. (bobdylan)


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Achim B. schrieb:
> Deine "Schaltbilder" sind richtig.

Muss noch was nachtragen:

Da du offensichtlich direkt am System monofonisieren möchtest, nimm 
kleinere Widerstände. 2k2 oder so. Und das Poti gehört natürlich 
zwischen Vorverstärker und Endstufe.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Angehängte Dateien:

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Kürzlich habe ich den RIAA Entzerrervorverstärker aus einem 
Plattenspieler ausgebaut, weil der Kunde einen MM Entzerrer schon in der 
Anlage hatte. Bestückt mit TA7325, gespeist vom gleichen 
unstabilisierten Netzteil, das auch den kleinen DC Motor des Tellers 
speiste.
Der Plattenspieler war sicher kein High-End Modell, aber vom Netzteil 
war auf dem Ausgang nichts zu hören.
Als einzige Siebung ist auf der Platine ein 100Ohm/100µF RC Glied in der 
Speisung.

von michael_ (Gast)


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Bernd schrieb:
> Dazu setze ich Widerstände zwischen die Signalleitungen.
>
> So:
> R--|10k|---
>           |--- Audio
> L--|10k|---
>
> Einwände?

Ja!
Weil noch nicht bekannt ist, welcher Typ vom Plattenspieler es ist.

von Thomas S. (Gast)


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Hallo Bernd,

es ist zwar manchmal gut was selbst zu bauen, davon möchte ich Dich 
nicht abbringen, aber in der heutigen Zeit bekommst Du diesen 
RIIA-Entzerrer für unter 50,- Eur im Fachgeschäft, oder weit unter 35,- 
Eur in der Bucht.

oder Bausatze, die funktionieren, wie dieser:
Link:https://www.heise.de/ct/artikel/Kurven-kriegen-288350.html

Aber ich würde mir sowas nicht unbedingt selbst bauen.

von Achim B. (bobdylan)


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Matthias S. schrieb:
> Der Plattenspieler war sicher kein High-End Modell

Witzig finde ich die 2k2 und die 5p im Netzwerk. Die hauen es voll 
raus...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Achim B. schrieb:
> Witzig finde ich die 2k2 und die 5p im Netzwerk. Die hauen es voll
> raus...

Auch die Suche nach Widerständen mit 34k und 310k ist ein Spass. Aber 
Toshiba will es halt ganz genau :-)

von Achim B. (bobdylan)


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34k und 309k (was ausreichend genau wäre) gibt es in E96. Ansonsten 
wären die  isi zammabastelbar.

von Michael B. (laberkopp)


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Bernd schrieb:
> Dazu aus dem Link:
> A voltage regulator has been added to the design to keep a steady
> supply. This is very important as the amplification at around 50–100 Hz
> is in the order of 700 times, so millivolts of ripple on the input will
> be volts of ripple on the output.

Er hat ja auch die Trabnsistorvorspannung direkt aus der Versorgung 
durch 680k:470k gewonnen. So braucht er eine gefilterte stabile 
Versorgungsspannung. Falsche Designentscheidungen führen halt zu mehr 
Bauteilaufwand, jeder wie er will.

Matthias S. schrieb:
> Bestückt mit TA7325

Nicht verfügbarer Exot, also nutzlos, obwohl seine Spezialität, der 
Mute, gar nicht benutzt wird.

Zeno schrieb:
> MAA115, 125, 245

Seit wie vielen Jahrzehnten haben die Opas hier
keinen aktuellen Chip mehr in der Hand gehabt ?
Eure Geschichten von vor'm Krieg nerven.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Seit wie vielen Jahrzehnten haben die Opas hier
> keinen aktuellen Chip mehr in der Hand gehabt ?

Seit wie vielen Jahren sind Plattenspieler Technik von "damals"?

Alte Bauteile für alte Technik, passt doch! Was vor 40 Jahren als HiFi 
galt, ist oft besser, als was einem heute so angeboten wird.

von hm (Gast)


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Achim B. schrieb:
> Alte Lautsprecher = schlechte Lautsprecher? Wenn du dich da man nicht
> vertust...

Bei Gummisicken mag das ja noch angehen, Schaumstoffsicken werden 
irgendwann bröselig wie Knäckebrot.

Beitrag #5856885 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Volker S. (sjv)


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Entzerrervorverstärker mit OP + TDA2003 Endstufe

von Achim B. (bobdylan)


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Volker S. schrieb:
> TDA2003 Endstufe

Na, mit dem Knochen täte sogar ich nix mehr bauen wollen.

von Rainer V. (a_zip)


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Matthias S. schrieb:
> Auch die Suche nach Widerständen mit 34k und 310k ist ein Spass. Aber
> Toshiba will es halt ganz genau :-)

Ist doch auch ein alter Hut, dass die Filter für die Entzerrerkennlinie 
nun einmal richtig krumme Werte wollen :-) Und es gibt doch heutzutage 
Onlinerechner, die dir einen Widerstandswert aus Widerständen beliebiger 
E-Reihe mit "beliebiger" Genauigkeit präsentieren.
Gruß Rainer

von Volker S. (sjv)


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Rainer V. schrieb:
> Und es gibt doch heutzutage
> Onlinerechner, die dir einen Widerstandswert aus Widerständen beliebiger
> E-Reihe mit "beliebiger" Genauigkeit präsentieren.

Dafür braucht man doch keinen Rechner, 34k=2*68k parallel und 310k= 
300k+10k oder 150k +160k oder...

von Rainer V. (a_zip)


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Volker S. schrieb:
> Dafür braucht man doch keinen Rechner

...natürlich nicht...

von Mattann (Gast)


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Hallo! Mein  Vorschlag: Trennen des Verstärkers in einen Phono 
Vorverstärker (siehe Bild)und einen beliebigen Endverstärker.
Gruß!

von Dieter (Gast)


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Kleine Ungenauigkeiten der RIAA-Kennlinie nimmt das Ohr nicht wahr, aber 
Differenzen zwischen R und L.
D.h. wenn bei 22k, 390k, 3,3n, 15n, beidseitig 17/18k oder 17n genommen 
würden, würde das Vielen nicht auffallen. Aber wenn der gleiche 
Unterschied zwischen R und L vorhanden wäre, würde das bemerkt werden.
Aus dem Grunde sollten diese vier Bauteile nicht zu sehr streuen. Daher 
sollten die Teile vorher gemessen und selektiert werden, so dass die 
Abweichungen unter 5% bleiben. Auf dem Platinenlayout wird noch etwas 
Platz gelassen um einen hochohmigen Widerstand oder kleine Kapazität 
parallel einbauen zu können.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo

hat der zuletzt gezeigte Phonoentzerrer eine Eingangsimpedanz von 47 
Kiloohm?

MfG

von Michael B. (laberkopp)


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Christian S. schrieb:
> hat der zuletzt gezeigte Phonoentzerrer eine Eingangsimpedanz von 47
> Kiloohm

Ungefähr.

330 R * hFE des BC547 von ca. 100, also 33k.

von m.n. (Gast)


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Vor einiger Zeit hatte ich einen Entzerrer gebaut. Es gibt eine 
Leiterplatte 83 x 35 mm² für die Schaltung, die zweckmäßigerweise mit 
Netzteil im Plattenspieler untergebracht ist.
Gegenüber dem Schaltplan ist der Spannungsteiler R11 + R12 entfallen und 
es wurden stattdessen die +5 V vom ATtiny verwendet.

Als Endverstärker + Lautsprecher reichten mir Z313 Aktivboxen. Der 
ATtiny sorgt dafür, daß beim Ein-/Ausschalten die Membranen nicht aus 
dem Gehäuse springen.

von Harald W. (wilhelms)


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Volker S. schrieb:

>> Und es gibt doch heutzutage
>> Onlinerechner, die dir einen Widerstandswert aus Widerständen beliebiger
>> E-Reihe mit "beliebiger" Genauigkeit präsentieren.
>
> Dafür braucht man doch keinen Rechner, 34k=2*68k parallel und 310k=
> 300k+10k oder 150k +160k oder...

Ich glaube, Kopfrechnen wird heutzutage nicht mehr gelehrt. Für alles,
was über 1+1 hinausgeht, wird ein Taschenrechner benötigt.

von Elliot (Gast)


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Christian S. schrieb:
> hat der zuletzt gezeigte Phonoentzerrer eine Eingangsimpedanz von 47
> Kiloohm?

Die Eingangsimpedanz ist nicht so leicht zu ermitteln. Hier liegen 2 
Gegenkopplungen vor, die beide Einfluss haben. Eine frequenzabhängige 
Stromgegenkopplung in die 330R im Emitter und eine 
Spannungsgegenkopplung mit den 1M. Die erste vergrößert den 
Eingangswiderstand frequenzabhängig, die zweite verringert ihn.

Michael B. schrieb:
> 330 R * hFE des BC547 von ca. 100, also 33k.

Nee, so einfach ist die Sache nicht. Die Stromgegenkopplung vergrößert 
den 330R durch Bootstrapping deutlich. Und die Parallelgegenkopplung 
hast du komplett unterschlagen.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Wollen wir hoffen, daß der Entwickler der vorletzten Schaltung genau die 
47k getroffen hat. Ich sehe den Eingangswiderstand jedenfalls nicht 
direkt.

MfG

von Dieter (Gast)


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Elliot schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> 330 R * hFE des BC547 von ca. 100, also 33k.

Das kommt schon ungefähr hin. Wer will kann es im Simulator nachmessen, 
indem er eine kleine Stromquelle auf die Basis legt, so dass die 
Spannung um ein paar Millivolt steigt. Allerdings liegt die Stromquelle 
im Bereich von 0,1µA.

von Achim B. (bobdylan)


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Christian S. schrieb:
> Wollen wir hoffen, daß der Entwickler der vorletzten Schaltung genau die
> 47k getroffen hat.

Das ist äußerst wichtig! Die 47k sind GENAU einzuhalten, denn wenn der 
Widerstand kleiner ist, muss das System mehr Strom liefern, wird also 
heiß, und kann deshalb mit der Nadel als Übertrager Löcher ins Vinyl 
brennen!

Im Zweifel also lieber 48 statt 47K, aber auch nicht viel mehr wegen des 
Gallien-Krueger - Effektes!

von Rainer V. (a_zip)


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Harald W. schrieb:
> Ich glaube, Kopfrechnen wird heutzutage nicht mehr gelehrt. Für alles,
> was über 1+1 hinausgeht, wird ein Taschenrechner benötigt.

Nu reg dich wieder ab...das war als Tip für einen "Anfänger" gedacht...
Schon zu meiner Studienzeit hatten alle Labore, die ich so kennengelernt 
habe, einen Packen A4-Blätter mit allen möglichen 
Widerstandskombinationen aus einer E-Reihe für eine E-Reihe - mit 1/2Ohm 
aufsteigend. Inklusive Fehler der Kombination. Und jeder aus meinem 
damaligen Bekanntenkreis hat so ein Heftchen kopiert und mit nach Hause 
genommen. Auch bei mir hängt es immer noch im Aktenschrank :-)
Gruß Rainer

von Rainer V. (a_zip)


Angehängte Dateien:

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Und zur Sache...die 47K sind die Empfehlung der TA-Hersteller, weil dann 
die Kennlinie "am Besten passt". Üblicherweise wird deshalb ein 47K-W. 
in den Eingang geschaltet. Siehe Anhang z.B. Der TA hat übrigens einen 
Widerstand von einigen 100Ohm, je nach Modell.
Gruß Rainer

von Elektrofan (Gast)


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> ...die 47K sind die Empfehlung der TA-Hersteller ...

Gelegentlich wird auch die Parallelschaltung eines kleinen
Kondensators empfohlen.
Wie der C2 in vorstehender Schaltung von Elektor, der natürlich zur 
Kabelkapazität hinzukommt.

"Passt" dieser Kondensator, ergibt sich mit der Induktivität des TA
eine (schwach ausgeprägte) Resonanz in der Gegend von 20 kHz.

von Achim B. (bobdylan)


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Rainer V. schrieb:
> Der TA hat übrigens einen
> Widerstand von einigen 100Ohm, je nach Modell.

Ja klar, und weil der Widerstand des Tonabnehmers "iwi bei einigen 100 
Ohm" liegt, müssen die 47k aufs schärfste eingehalten werden!

Was ja garnicht mal so falsch ist. Nur so Kotzgrützenmäßig genau wie

Christian S. schrieb:
> Wollen wir hoffen, daß der Entwickler der vorletzten Schaltung genau die
> 47k getroffen hat.

muss es dann doch nicht sein. Dem ist auch so in der verlinkten 
Elektor-Schaltung nicht.

von Rainer V. (a_zip)


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Achim B. schrieb:
> Ja klar, und weil der Widerstand des Tonabnehmers "iwi bei einigen 100
> Ohm" liegt, müssen die 47k aufs schärfste eingehalten werden!

Auf sowas muß man doch nicht immer sofort "abfahren", auch wenn der TO 
vielleicht verunsichert werden sollte! Er kann ja immer noch nachfragen 
:-)
Und...

Elektrofan schrieb:
> Gelegentlich wird auch die Parallelschaltung eines kleinen
> Kondensators empfohlen.
> Wie der C2 in vorstehender Schaltung von Elektor, der natürlich zur
> Kabelkapazität hinzukommt

Ja und gelegentlich wurde auch eine ganze Batterie Kondensatoren, über 
Dip-Schalter anwählbar, vorgesehen. Da ich aber nie Unterschiede hören 
konnte, blieb es bei mir bei einem Kondensator...
Gruß Rainer

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Am Eingang der Elektor-Schaltung mit den seltenen MAT02 und MAT03 ist 
33pF und 47k5 verbaut. Zusammen mit den Transistoren wird es dann wohl 
etwas weniger werden. Mit dem OPV scheint noch eine integrierende 
Nullpunktkorrektur verbaut zu sein.

MfG

: Bearbeitet durch User
von D. K. (Gast)


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Achim B. schrieb:
> garnicht

Um mal dumm zu fragen (nur, um nicht dumm zu sterben):

In letzter Zeit immer öfter zammegeschriebe zu lese...
hat sich da was getan, gehört sich das neuerdings so?

von 2⁵ (Gast)


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von Rainer V. (a_zip)


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Christian S. schrieb:
> Am Eingang der Elektor-Schaltung mit den seltenen MAT02 und MAT03 ist
> 33pF und 47k5 verbaut. Zusammen mit den Transistoren wird es dann wohl
> etwas weniger werden. Mit dem OPV scheint noch eine integrierende
> Nullpunktkorrektur verbaut zu sein.

Korrekt. Dies ist eindeutig eine der gelungenen Schaltungen von Elektor! 
Läuft bei mir jetzt seit über 30 Jahren...und wenn das jemand nachbauen 
möchte, "Mat-Ersatz", also gematchte Pärchen gibts auch noch. Einfach 
mal z.B. bei Digikey suchen :-) Muß man auf keinen Fall für viel Geld in 
der Bucht reinholen!!
Gruß Rainer

von Dieter (Gast)


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Am besten klingt aber immer noch ein diskret aufgebauter Vorverstärker 
mit Germaniumtransistoren.

http://www.hifi-forum.de/viewthread-26-14313.html

Unter #10: "guten Germaniumklang", "watteweichen, kraftvollen Bässen", 
"gläsernen, völlig matschfreien Höhen";

Der Grund hierfür liegt im Halbleitermaterial. Der gleiche Stromfluss 
ist entweder zu erreichen über weniger Elektronen mit hoher 
Geschwindigkeit oder über mehr Elektronen mit niedriger Geschwindigkeit. 
Das macht im Prinzip den feinen Unterschied aus. Relevant dafür ist 
jedoch nur die erste Verstärkerstufe. Die erste Stufe ist auch relevant 
für das Rauschen.

von Rainer V. (a_zip)


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Dieter schrieb:
> Die erste Stufe ist auch relevant
> für das Rauschen.

Stimmt! Der Rest ist Mythos...wie immer...mit Germaniumtransistoren 
hantieren heißt, mit Steinschleudern aufs Hirn einwirken. Ich empfehle:
https://www.youtube.com/watch?v=HZ9ICc0zvsM
Gruß Rainer

von D. K. (Gast)


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D. K. schrieb:
> Achim B. schrieb:
>> garnicht
>
> Um mal dumm zu fragen (nur, um nicht dumm zu sterben):
>
> In letzter Zeit immer öfter zammegeschriebe zu lese...
> hat sich da was getan, gehört sich das neuerdings so?

2⁵ antwortete im Beitrag #5859346:
> Lt. Duden nicht:
> https://www.duden.de/rechtschreibung/gar_nicht

Vielen Dank. Hielt den Duden schon für nutzlos - aber um
zu verifizieren, ob Schreibweise nicht dort vorhanden,
muß er logischerweise taugen. Danke!  ,-)


Rainer V. schrieb:
> eindeutig eine der gelungenen Schaltungen von Elektor!

Ein Kollege (hat sie nachgebaut) ist da auch begeistert.
Womöglich hast Du da völlig recht, evtl. nachbauenswert.


Dieter schrieb:
> "guten Germaniumklang", "watteweichen, kraftvollen
> Bässen", "gläsernen, völlig matschfreien Höhen";

Für einen PreAmp mag es mow tragbar sein, wenn die End-Ts
kaum lauwarm werden dürfen. Ansonsten viel Gerede um nix,
weil man (bei Bedarf) jedes Klangbild nachahmen kann, und
die max. Temperatur für Leistungs-Endstufen ein Witz ist.

von Rainer V. (a_zip)


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D. K. schrieb:
> Für einen PreAmp mag es mow tragbar sein, wenn die End-Ts
> kaum lauwarm werden dürfen. Ansonsten viel Gerede um nix,
> weil man (bei Bedarf) jedes Klangbild nachahmen kann, und
> die max. Temperatur für Leistungs-Endstufen ein Witz ist.

Na ja, Pre-Amp und Leistungs-Endst. sind ja wohl zwei Paar Schuhe. Ich 
kann auch nicht verstehen, was du damit sagen willst. In der Tat..."viel 
Gerede um nix"...warum hälst du dann nicht einfach deinen Schnabel?
Gruß Rainer

von Dieter (Gast)


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Das ist nicht nur Mythos. Der gleiche Stromfluss ist entweder zu 
erreichen über weniger Elektronen mit hoher Geschwindigkeit oder über 
mehr Elektronen mit niedriger Geschwindigkeit. Und darin unterscheiden 
sich Si und Ge Transistoren. Das spielt nur bei Kleinstsignalverstärkung 
eine Rolle.

Es gab zwar Si-Transistoren/-schaltungen, die das ungefähr so 
nachbilden, wie die Röhrenkennlinie mit Diodenverzerrern nachgebildet 
wird, aber dafür werden dann mit Si realisiert mehr Transistoren 
benötigt.

Unter dem Link bei #1 Fig 3.3 wäre nur T1 als Ge auszuführen. T2 bis T4 
dürfen bereits Si-Transistoren sein.

von Rainer V. (a_zip)


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bla bla...

von D. K. (Gast)


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Rainer V. schrieb:
> Pre-Amp und Leistungs-Endst. sind ... zwei Paar Schuhe.

Genau das hatte ich doch geschrieben? Daß es bei einem
PreAmp schon paßt, und man Ge nehmen kann? Aber daß halt
Ge eben gerade bei Leistungs-Endstufen sinnfrei ist?

> kann auch nicht verstehen, was du damit sagen willst.

Macht nichts. War nicht direkt, erst recht nicht allein,
an Dich gerichtet. Das bildest Du Dir nur ein, leider.

Daß die Elektor-Vorlage scheinbar taugt, war als Zusatz-
Hinweis (von zweiter Stelle) an die Leser gedacht. (Das
darf man auch "anonym" - ob Du das glaubst, oder nicht.

Und ich wiederhole: Das war keine Konversation mit Dir.)

> In der Tat..."viel Gerede um nix"...

Wenn Du etwas nicht verstehst, ist es nichts / sinnlos?
Danke für den Lacher zu so fortgeschrittener Stunde. :)

> warum hälst du dann nicht einfach deinen Schnabel?

Weil ich als auch nur halbwegs so extrem komischer Vogel
dann trotzdem eher meinen Hals schnabeln würde.

Du aber weißt offensichtlich viel besser, wie das geht.
(Wie bei echt allen Dingen, die Du in die Hand nimmst.)


GN8

von Dieter (Gast)


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Das Wasserfalldiagramm Rauschen inklusive eines Basstonsignals sollte 
man vergleichen ...

von Achim B. (bobdylan)


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2⁵ schrieb:
> Lt. Duden nicht:

Was weiß' Duden!!??

von Dieter (Gast)


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Erinnern möchte ich in den Zusammenhang, dass in der Musikszene der 
Atari-Simulator auf Grund seiner "Ungenauigkeiten" sehr beliebt war und 
ist. Ohne diesen Einfluss hörten sich die Synthesizer fade an. 
Simulieren läßt sich das heute noch nicht so richtig. Es wurden daher 
diese diese Ungenauigkeiten mit sehr guten Meßgeräten aufgezeichnet und 
werden digital hinzugemischt. Dank moderner Speicher ist das kein 
Problem so ein Gigabyte-File im Gerät zu haben.

Doch nun zurück zum Beitrag. Das Rauschen setzt sich dabei zusammen aus 
dem thermischen Rauschen, Schrotrauschen (Stromrauschen) und 
Generations-Rekombinationsrauschen (Stromrauschen). Insbesondere wird 
das Stromrauschen mit den Eingangssignal moduliert. Das Spektrum als 
Wasserfall (nicht die Energiedichte) fällt unterschiedlich aus und 
irgendwie empfinden das Leute mit feinem Gehör als interessanter und 
angenehmer.

Als kritikfähiger Techniker durchschaut man aber, bei welchen 
Schaltungen und an welcher Stelle so etwas auftritt und überhaupt Sinn 
macht. Es gibt aber viele Produkte, da sind verbaute Ge-Transis 
einflußlos und nur Marketing (und doch nur Esoterik, Reiners "bla bla 
..." trifft für diese Produkte, das sind mehr als 50% auf dem Markt 
leider zu).

Dieser Einfluss auf das Tonsignal ist in der Regel jedoch bereits in 
analoger Form auf der Schallplatte durch das Tonstudio moduliert 
vorhanden. D.h. eine rauscharme Ge-Stufe würde höchstens noch 3dB 
hinzugeben und dann wäre der Einfluß eher übertrieben, d.h. 
doppeltgemoppelt ist nicht immer besser. Wenn also der Si-Verstärker so 
wenig rauscht, dass auch sein signalmoduliertes (Strom-)Rauschen das 
Quelle nicht übertönt, paßt es durchaus auch noch.

(Und um mich noch so richtig zu widersprechen: Es gibt auch Tonstudios, 
bzw. deren Geräte, die berücksichtigen bereits auf dem fertig gemischten 
Master, dass danach nur Si-Verstärker sein werden.)

von Stefan F. (Gast)


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Kann man Germanium Transisotren überhaupt noch im großen Mengen kaufen? 
Wenn nicht, ist jede Diskussion um ihre Vor- und Nachteile sinnlos.

von Elektrofan (Gast)


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> Dieser Einfluss auf das Tonsignal ist in der Regel jedoch bereits
> in analoger Form auf der Schallplatte durch das Tonstudio moduliert
> vorhanden. D.h. eine rauscharme Ge-Stufe würde höchstens noch 3dB
> hinzugeben und dann wäre der Einfluß eher übertrieben, ...

Das Rauschen der analogen Schallplatte wird i.d.R. vom digital
auf eben diese herabgerieselten Staub dominiert.  ;-)

> Es gibt auch Tonstudios, bzw. deren Geräte, die berücksichtigen
> bereits auf dem fertig gemischten Master, dass danach nur
> Si-Verstärker sein werden.

Dort kommt es meistens bzw. ausschliesslich auf "laut und schrill" an.

https://de.wikipedia.org/wiki/Loudness_war#/media/File:Cd_loudness_trend-something.gif

von Mark S. (voltwide)


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Die genaue Charakteristik des Rauschens finde ich nebensächlich - es muß 
einfach so niedrig liegen, dass es nichts hörbar hinzufügt. Mich hat das 
Rauschen von Ge-Transistoren (OC70, OC71, AC122 etc) immer gestört, und 
als BC109 verfügbar wurden, war für mich das Thema GE-Transistoren 
durch. Keine Ahnung, warum das 50 Jahre später auf einmal anders sein 
soll.

: Bearbeitet durch User
von Dieter (Gast)


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Dass die Herstellung nicht so schwierig ist, siehe
http://www.elektronik-labor.de/Notizen/GE-Transistor.html

Es gibt kleine Nischenhersteller z.B. Phillipinen und China.
Z.B. 3AX31

Aber halt nur Kleinleistungstransistoren. Die Typen kann man an einer 
Hand abzählen. Andere Typen sind in der Regel Fake da, es sich dabei um 
das Innenleben der anderen handelt.
Für Energieharvesting mit einer SolarZelle 0,5V als Booster/Starter 
entstand z.B. eine Nische.

Ansonsten muss man sich bei den Restbeständen bedienen. Das trifft vor 
allem für die Leistungstransistoren zu. Da gibt es aber auch Fakes.

von Dieter (Gast)


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@Mark
In Tonstudios wird durch moderne Technik (früher war das ein wenige 
Millisekungen vorhörender Tonkopf auf der Spur für die Regelung) in den 
Pausen das Rauschen so eliminiert, dass kein Pumpen mehr zu hören ist.

@Elektrofan
https://de.wikipedia.org/wiki/Loudness_war
Diese Regelung wurde ursprünglich eingeführt um die Dynamik zu 
reduzieren, die gerade die Nachteile beim Hören im Auto mit 
Nebengeräuschen zu mindern.
Wenn leise Stellen nicht angehoben werden hört man nichts mehr, oder ist 
dauernd am Lautstärkeregler drehen, weil Stellen zu leise und zu laut.

von Michael B. (laberkopp)


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Stefanus F. schrieb:
> Kann man Germanium Transisotren überhaupt noch im großen Mengen
> kaufen?
> Wenn nicht, ist jede Diskussion um ihre Vor- und Nachteile sinnlos.

Natürlich ist es sinnlos, nichts ist schlechter als Germanium in solchen 
Anwendungen, aber unsere ewig Alten hier haben halt nicht besseres zu 
tun als ihre Steinzeitgeschichten auszugraben um einen Thread zu 
zerreden.

von Dieter (Gast)


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Als Bogen kann gezogen werden, dass der Einfluss vom "Germanium" bereits 
bei der Quelle enthalten sein dürfte. Wenn in ein Signal künstliches 
Rauschen eingebaut wurde, damit es lebendiger Klingt, dann wird dies oft 
von Rauschgeneratoren bewerkstelligt, die das Germanium-Rauschen, 
alternativ dem Röhren-Rauschen, ähnlich sein sollten, oder es werden 
qualitativ hochwertige digitalisierte Rauschaufnahmen verwendet. Ein 
Ruhesignalrauschen wird dabei  technisch vermieden. Das ist heutzutage 
verwendete digitale Technik. In analoger Form wird dies durch ein 
signalstärkenabhängiges Fading realisiert.

Für den Endkonsumenten, der halt nur die Tonkonserve über Verstärker 
abspielen kann, insbesondere Verstärker mit starken Gegenkopplungen, 
bringt das eigentlich nichts. Etwas Nostalgiesoundverstärkung, dabei 
auch noch das nostalgische Ruhepausenrauschen, wäre noch bei der ersten 
Vorverstärkerstufe drin, aber das war es dann auch.

von Joachim B. (jar)


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Michael B. schrieb:
> nichts ist schlechter als Germanium

Unfug, wenn man Germanium nicht hört in den Anwendungen ist es auch 
nicht schlechter, nur Goldohren könnten sich daran stören oder 
Messfreaks!

von Dieter (Gast)


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Denke das war lange genug im Seitenthema, unterschiedlicher diskreter 
oder Aufbau mit IC. Übrigens mir selbst war das auch nie wichtig, keinen 
Ge-Verstärker, sondern nur noch ein paar Transistoren aufgehoben.

Der TO braucht nur eines und zwar einen wirklich rauscharmen OP, 
entsprechenden Aufbau und berücksichtige das noch (Datum: 28.05.2019 
14:36)
Beitrag "Re: Audio Verstärker IC für Plattenspieler gesucht"

Im letzten Jahrtausend gab es noch spezielle OP, aber die waren mir 
damals zu teuer und nicht so einfach zu besorgen. Die einzige wirklich 
wichtige Forderung an einen für den Plattenspieler geeigneten 
(Vor-)Verstärker ist geringes Rauschen.

Besonders rauscharm wäre zum Beispiel:
LMR1803:
https://www.elektroniknet.de/elektronik/halbleiter/cmos-opvs-fuer-praezise-sensorik-158646-Seite-2.html

Erschwinglicher Kompromiss wäre vielleicht ein NE5532.

Ein guter Artikel, wie dieser zu dimensionieren wäre enthält folgender 
Link:
http://www.elektronikinfo.de/strom/op_rauschen.htm

Hier wird auch Spannungs- und Stromrauschen gut erklärt und worauf es 
ankommt. Zusätzlich ist noch eine Liste (mehr als 10 Typen) mit einigen 
interassenten gut geeigneten OPs aufgeführt.

Nicht abnehmen können wir Dir die Suche, welcher OP Du über Deine 
üblichen Bezugquellen am einfachsten besorgen kannst.

von Elektrofan (Gast)


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Dieter (Gast) schrieb:
> @Elektrofan
> https://de.wikipedia.org/wiki/Loudness_war
> Diese Regelung wurde ursprünglich eingeführt um die Dynamik zu
> reduzieren, die gerade die Nachteile beim Hören im Auto mit
> Nebengeräuschen zu mindern.

Woanders hört man ja ohnehin nicht mehr so viel, mit Qualität
erst recht nicht.     ;-)

Interessant in diesem Zusammenhang:
Warum hat man dann der Audio-CD eine (zumindest theoretische)
Dynamik von satten 90 dB spendiert?

DIE ist in Autos ziemlich redundant ...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Elektrofan schrieb:
> Warum hat man dann der Audio-CD eine (zumindest theoretische)
> Dynamik von satten 90 dB spendiert?
>
> DIE ist in Autos ziemlich redundant ...

Weil man CDs ja nicht nur im Auto hört und auch erreichen wollte, das 
der Tonträger nicht mehr das schwächste Glied in der Kette ist - neben 
den Lautsprechern bzw. Kopfhörern.
Sowohl Plattenspieler als auch Tonbänder haben ja einen vergleichsweise 
geringen Dynamikumfang und auch geringen Störabstand - von der Compact 
Cassette, die Anfang der 80er ja Standard war, ganz zu schweigen.

: Bearbeitet durch User
von Elektrofan (Gast)


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> Weil man CDs ja nicht nur im Auto hört und auch erreichen wollte,
> das der Tonträger nicht mehr das schwächste Glied in der Kette
> ist - neben den Lautsprechern bzw. Kopfhörern.

Ergo ist nunmehr das "schwächste Glied in der Kette" das
zusammengequetschte Tonmaterial.

von Rainer V. (a_zip)


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D. K. schrieb:
> Du aber weißt offensichtlich viel besser, wie das geht.
> (Wie bei echt allen Dingen, die Du in die Hand nimmst.)

Hi, es ist doch so, dass hier wie so oft die Beiträge in ein Gebiet 
abdriften, mit dem der TO so rein gar nichts mehr anfangen kann. Neben 
der von mir geposteten Elektorschaltung findet man im Netz jede Menge 
weitere Beispiele und man kann sich dann überlegen, was man gern 
ausprobieren möchte. Das esoterische Germanium gehört sicher nicht dazu!
Gruß Rainer

von dolf (Gast)


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Rainer V. schrieb:
> Hi, es ist doch so, dass hier wie so oft die Beiträge in ein Gebiet
> abdriften, mit dem der TO so rein gar nichts mehr anfangen kann. Neben
> der von mir geposteten Elektorschaltung findet man im Netz jede Menge
> weitere Beispiele und man kann sich dann überlegen, was man gern
> ausprobieren möchte. Das esoterische Germanium gehört sicher nicht dazu!
> Gruß Rainer

besten dank!
schönen feiertag!
prost!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Elektrofan schrieb:
> Ergo ist nunmehr das "schwächste Glied in der Kette" das
> zusammengequetschte Tonmaterial.

Das liegt aber nicht an der Technik, sondern eher an der Produktion. Die 
schwächsten Glieder sind sicher nach wie vor Mikrofone, Lautsprecher und 
Ohren - das, was man gemeinhin 'Schallwandler' nennt.

von Thomas S. (Gast)


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De Bernd is fei wech.

von Volker S. (sjv)


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Thomas S. schrieb:
> De Bernd is fei wech.

Kein Wunder, er wollte ja auch ein IC nehmen und keine 
Germaniumtransistoren!

Hier ist noch ein moderner low noise OpAmp mit einer RIAA-Applikation:

https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/1028fd.pdf

von Arno H. (arno_h)


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Volker S. schrieb:
> Hier ist noch ein moderner low noise OpAmp mit einer RIAA-Applikation:
>
> https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/1028fd.pdf

Der ist schon längere Zeit am oberen Ende der Fahnenstange zu Hause, das 
Copyright im DB ist von 1992.

Arno

von Rainer V. (a_zip)


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Arno H. schrieb:
> Der ist schon längere Zeit am oberen Ende der Fahnenstange zu Hause, das
> Copyright im DB ist von 1992.

Genau das ist er und zu Recht! Und 787Ohm sind auch zu schaffen :-)
Der Ausflug in die Germaniumwelt war für meinen Geschmack wenig 
hilfreich...
Gruß Rainer

von Harald W. (wilhelms)


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Rainer V. schrieb:

> Der Ausflug in die Germaniumwelt war für meinen Geschmack wenig
> hilfreich...

Germanium, Germanium über alles,
über alles in der Welt! :-)

von Dieter (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Germanium, Germanium über alles,
> über alles in der Welt! :-)
Major Tom (völlig losgelöst) des deutschen Sängers Peter Schilling 
klingt nur mit Germanium Sound richtig nach Weltraum. ;-) ;-) :-)

von Rainer V. (a_zip)


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Mann, jetzt laßt doch endlich dieses völlig unnötige Thema weg! Ist doch 
hier kein Audioforum für Abgehobene!!
Gruß Rainer

von Audiomann (Gast)


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Achim B. schrieb:
> Das ist äußerst wichtig! Die 47k sind GENAU einzuhalten, denn wenn der
> Widerstand kleiner ist, muss das System mehr Strom liefern, wird also
> heiß, und kann deshalb mit der Nadel als Übertrager Löcher ins Vinyl
> brennen!

Ja schon klar. Und wenn die Spannung zu hoch wird, dann saugt es die 
Platte in den Teller rein.

Jetzt mal im Ernst Leute:


WER BENUTZT HEUTE NOCH SCHALLPLATTENSPIELER?

Wer klug ist, leiht sich einen sehr guten aus (Bestellen bei Amazon, 4 
Wochen Rückgaberecht nutzen) und überspielt seine Platten auf 
Festplatte.

Gerade gibt es beim Hersteller Nummer 1 ein "magisches" Angebot:

SOUND FORGE Audio Cleaning Lab (Restaurations-Programm) + 
Digitalizierungs-Hardware (USB-Wandler) für 59,-

Ich habe dafür noch 99,- bezahlt (nur SW).

von Stefan F. (Gast)


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Audiomann schrieb:
> Ja schon klar. Und wenn die Spannung zu hoch wird, dann saugt es die
> Platte in den Teller rein.

Deswegen nimmt der Kenner Plattenteller aus Granit, da passiert das 
nicht.

von Thomas B. (thombde)


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Audiomann schrieb:
> WER BENUTZT HEUTE NOCH SCHALLPLATTENSPIELER?
>
> Wer klug ist, leiht sich einen sehr guten aus (Bestellen bei Amazon, 4
> Wochen Rückgaberecht nutzen) und überspielt seine Platten auf
> Festplatte.

Ja und dann mit niedriger Datenrate nach MP3 konvertieren, damit
man sich den Klang und die Dynamik versaut :-)

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Audiomann schrieb:
> WER BENUTZT HEUTE NOCH SCHALLPLATTENSPIELER?

ich zugegeben sehr selten!
Aber mich ärgert kein DRM, ich kann den einfach laufen lassen.

Audiomann schrieb:
> SOUND FORGE Audio Cleaning Lab (Restaurations-Programm) +
> Digitalizierungs-Hardware (USB-Wandler) für 59,-

ich hatte irgendwann mal angefangen zu digitalisieren,normieren, knirsch 
& knispel zu schneiden, das wurde aber langweilig und mühsam.
Nun nehme ich die Platten wie sie sind oder höre totkomprimierte 
Konserve in youtube.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Audiomann schrieb:
>
> Jetzt mal im Ernst Leute:
>
>
> WER BENUTZT HEUTE NOCH SCHALLPLATTENSPIELER?
>
> Wer klug ist, leiht sich einen sehr guten aus (Bestellen bei Amazon, 4
> Wochen Rückgaberecht nutzen) und überspielt seine Platten auf
> Festplatte.
>
Jetzt müsstest Du nur noch erklären, wie Du in der Freizeit von vier 
Wochen nebenbei mehrere hundert Stunden Musik digitalisierst.

> Gerade gibt es beim Hersteller Nummer 1 ein "magisches" Angebot:
>
> SOUND FORGE Audio Cleaning Lab (Restaurations-Programm) +
> Digitalizierungs-Hardware (USB-Wandler) für 59,-
>
> Ich habe dafür noch 99,- bezahlt (nur SW).

Bei mir tut's ein Cinch-Kabel vom Amp zum PC nebst Audacity. Bei dem 
Kabel kannst Du den Preis natürlich nach Belieben in die Höhe treiben 
lassen, Du findest bestimmt einen hinreichend teueren audiophilen 
Anbieter.

von NichtWichtig (Gast)


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Audiomann schrieb:
>
> Jetzt mal im Ernst Leute:
>
>
> WER BENUTZT HEUTE NOCH SCHALLPLATTENSPIELER?
>
> Wer klug ist, leiht sich einen sehr guten aus (Bestellen bei Amazon, 4
> Wochen Rückgaberecht nutzen) und überspielt seine Platten auf
> Festplatte.
>

Das nennst Du klug?

Wenn schon digitalisieren dann bitte auch mit Niveau.

Der Vorteil (es per HDD abzuspielen) ist der geringere Verschleiss des 
Systems/Nadel und rechtfertigt somit einen höheren Preis, was wiederum 
eine bessere Aufnahmequalität bietet.

Festplatten kosten nix, da lassen sich 24/192er FLACs ohne Stress 
speichern und etwaiges Nacharbeiten/Schneiden ist unnötig.


Ich höre LPs von HDD :D

von Rainer V. (a_zip)


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Audiomann schrieb:
> WER BENUTZT HEUTE NOCH SCHALLPLATTENSPIELER?
>
> Wer klug ist, leiht sich einen sehr guten aus (Bestellen bei Amazon, 4
> Wochen Rückgaberecht nutzen)

Jau, die Superschlauen...jede Unterhose online bestellen und dann 9 von 
10 einzeln (natürlich) zurückschicken...da geht mir der Pap auf...der 
Kunde, der mal König war, ist zu einem Lumpenhund verkommen. Und die 
Händler reissen sich drum...was für eine Kultur...
Gruß Rainer

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