Guten Tag in die Runde, ich brauche einen exakten KM-Zähler im Auto und habe eine Idee, vor der ich gern wissen würde, ob diese einfach und preiswert umsetzbar ist. Signalquelle soll ein Sensor vom Fahradtacho mit Magnet an der Felge oder ein Tachowellentaktgeber sein, Anzeige sollen ein oder mehrere analoge Zählwerke aus einem Fotokopierer oder Ähnlichem sein. Genauigkeit: kleinste angezeigte Einheit soll 10m sein, bei ca 2m pro Radumdrehung sollte das hinhauen. Dazwischen stelle ich mir soetwas vor, wie skizziert. Der für mich entscheidende Punkt ist, dass ich bei anderen Reifen oder Fahrzeugwechsel quasi jederzeit den Adapter neu kalibrieren kann: ich fahre eine Strecke von 1km. Am Anfang drücke ich per Taster auf "0-Set" und am Ende des Kilometers auf einen anderen Taster "1-Set&Prog" zur Programmierung. Programmierung heißt, dass die während des Kilometers gezählten Eingangssignale ins Verhältnis zu den 100 erforderlichen Ausgangssignalen (100x10m=1km) ausgerechnet werden und in einen Flashspeicher oder Ähnliches geschrieben werden. Dieses Verhältnis soll von dem Moment an verwendet werden. Das Ganze im 12V-Umfeld. Über konkrete Ein- und Ausgangspegel mache ich mir gedanken, wenn Ihr sagt, dass das einfach ist. Wenn das jedoch ein paar hundert Geld kostet, dann verwerfe ich das. Zu mir: ich habe Erfahrung mit Autoelektrik, jedoch nicht mit Elektronik. Soetwas zu bauen, ist für mich absolutes Neuland. Ich bitte also um Nachsicht, wenn ich mich zu blumig oder unpräzise ausgedrückt habe und stelle mich gern Euren Rückfragen. Vielen Dank für's Lesen. Gruß, Phulc
Erstmal: warum? Ist der original-Odometer zu ungenau oder zu grob? Dann: Macht so ein Magnet nicht fürchterliche Unwucht, bei 2m Radumfang und 150km/h entsprechend etwa 40m/s sind das dann ja 20U/s, also 1200U/min. Anyways, ein Fahrradtacho hat normalerweise einen einstellbaren Radumfang, und deine digitale Teilung ist doch das gleiche, vielleicht geht also so einer. Oder: Warum nicht einen Mikrocontroller benutzen, der genau macht was du willst, und den auch das Display erledigen lassen? Einfach pro Umdrehung die gemessene Entfernung von "1925"mm addieren, den mm-Zähler dann teilen & runden und als Meter anzeigen. Sollte mit einem Arduino einfach möglich sein, Displaymodule mit 7-Segment-LED oder Textdisplay-LCDs gibt's für wenige Euros. Oder einfach ein GPS-Meter.
Was denkst Du denn macht der ab Werk verbaute Tachometer/Wegstreckenzähler anders? Das ist bei heutigen Fahrzeugen auch nur noch ein Hallgeber irgendwo am Getriebe. Falls Dir das zu ungenau ist, kalibrier das. Sprich miss eine Strecke von 1000 Metern ab, fahr die 10..20mal und berechne Dir daraus den Korrekturwert. Genauer als das wirds richtig schwierig.
Danke für die Rückfragen. Ja, die Standardtachos sind von Haus aus zu ungenau und insbesondere in Verbindung mit unterschiedlichen Reifengrößen nur noch ein "Schätzeisen" ;-) Ja, mit der Magnetlösung bin ich auch nicht wirklich zufrieden. Der Tachowellentaktgeber sagt mir schon mehr zu. Digitalanzeigen sind im Oldtimerumfeld verpönt. Am Liebsten würde ich die Anzeige in den Orginaltacho integrieren, mal sehen ... Ach ja: GPS fällt aus. Ich fahre viel Offroad und in den Gegenden, wo das möglich ist, ist es mit der Netzabdeckung eher schlecht. Für das generelle navigieren ok, aber für "nach 40m Feldweg rechts" unzuverlässig. "Warum nicht einen Mikrocontroller benutzen, der genau macht was du willst ..." Gibt es einen solchen Microcontroller? Das wäre großartig!
Mikrocontroller kann man tatsächlich so programmieren, daß sie (meistens) das machen, was man möchte. Das Problem mit der unterschiedlichen Reifengröße hast Du bei einer Selbstbaulösung auch. Immer wenn sich da was ändert (oder Du nur den Luftdruck erhöhst), mußt Du den Krempel neu kalibrieren um eine hohe Genauigkeit zu erreichen.
Hi Ben, ich habe keinen Hallgeber am Getriebe. Bin da eher in der automobilen Steinzeit unterwegs ;-) Und ja: das Kalibrieren ist genau das, worum es geht ...
Gerade offroad ist GPS-Empfang doch am besten. Häuser stören, der Rest ist doch egal...?! Anyways, ein elektrisches Signal der Radumdrehung nach Gusto und ein Display nach Gusto, das ebenfalls elektronisch angesteuert werden kann. Dazwischen ein Arduino mit - warte auf Eingangsimpuls - addiere Kalibrierwert auf Zählerregister - Zähler > eine Einheit des Anzeigewerks? dann: 1 Puls auf Anzeige, Zähler = Zähler - Einheit - Schleife von vorne Das ist wirklich so einfach. Aber der Eingangssensor ist das Problem, denn Radgrößen und Schlupf machen das evtl. ungenau, und dann ist der Rest sinnlos.
Ich würde den Signalgeber unterm Armaturenbrett als Adapter an die Tachowelle basteln. Dort sitzt er im Trockenen und nicht im Dreck. Das Signal könntest du mit einem Mikrocontroller oder einer Kompakt ECU auswerten. https://www.mrs-electronic.de/produkte/detail/steuerung-m3-12v als Anzeige fände ich entweder ein Smartphone angemessen (keine sichtbare Veränderung am Auto) oder Rollen Zählwerke angemessen: https://www.eibmarkt.com/de/products/Baumer-Elektromechanischer-Impuls-zaehler-ohne-Nullste-F-524-600EA3B.html Wenn du viel seblst machst könnte man damit bei ca 200€ und mehreren tagen arbeit landen. sg
schneider schrieb: > Ich würde den Signalgeber unterm Armaturenbrett als Adapter an die > Tachowelle basteln. Dort sitzt er im Trockenen und nicht im Dreck. Evtl. sogar in den Tacho. Da ist die Welle zugänglich und man kann da recht leicht einen Hallgeber und Ringmagneten unterbringen. Wenn der 181 den gleichen Tacho wie der Käfer hat, sollte da reichlich Platz drin sein.
Matthias S. schrieb: > schneider schrieb: >> Ich würde den Signalgeber unterm Armaturenbrett als Adapter an die >> Tachowelle basteln. Dort sitzt er im Trockenen und nicht im Dreck. > > Evtl. sogar in den Tacho. Da ist die Welle zugänglich und man kann da > recht leicht einen Hallgeber und Ringmagneten unterbringen. Wenn der 181 > den gleichen Tacho wie der Käfer hat, sollte da reichlich Platz drin > sein. Ja, der Tacho ist dergleiche wie beim Käfer. Aber den Tachowellenadapter finde ich auch am charmantesten. schneider schrieb: > Das Signal könntest du mit einem Mikrocontroller oder einer Kompakt ECU auswerten. Treffer, gefällt mir. Muss ich doch gleich mal anrufen ... schneider schrieb: > ... oder Rollen Zählwerke Genau.
Jens M. schrieb: > Gerade offroad ist GPS-Empfang doch am besten. > Häuser stören, der Rest ist doch egal...?! > > Anyways, ein elektrisches Signal der Radumdrehung nach Gusto und ein > Display nach Gusto, das ebenfalls elektronisch angesteuert werden kann. > Dazwischen ein Arduino mit > - warte auf Eingangsimpuls > - addiere Kalibrierwert auf Zählerregister > - Zähler > eine Einheit des Anzeigewerks? dann: 1 Puls auf Anzeige, > Zähler = Zähler - Einheit > - Schleife von vorne > > Das ist wirklich so einfach. > Aber der Eingangssensor ist das Problem, denn Radgrößen und Schlupf > machen das evtl. ungenau, und dann ist der Rest sinnlos. Find ich auch gut. Bin gerade am Stöbern, wie groß/kompakt das Ganze dann wird. Frage: ist Arduino robust genug für das Automotiveumfeld? Ich erinnere mich an Ambitionen, mit Arduino eine Alternative zu Megasquirt aufzusetzen. Das hat sich meines Wissens nicht groß weiterentwickelt ...
Phulc F. schrieb: > Frage: ist Arduino robust genug für das Automotiveumfeld? mit etwas Vorbeschaltung ja. http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.23 http://www.pewa.de/DATENBLATT/DBL_GMC_SYSKON_UEBERSICHT_STROMVERSORGUNG_AUTOMOTIVE_DEUTSCH.PDF so etwas gibt es sicher für 5 Volt als Modul aufgebaut. zudem muss nicht jeder Fehlerfall mit maximaler Klasse überlebt werden. für mich wäre es ok eine Sicherung nach einem Sensorkurzschluss zu tauschen.
Ich hoffe, dass sich der eine oder andere (vielleicht auch beide) sich darüber im Klaren ist, dass der Reifenumfang, in dem Moment, wo das Teil aus dem Prospekt kommt, schon nicht mehr stimmt! Also allzu viel Genauigkeit ist nicht zu erwarten. Ein sehr konstanter Druck und eine gleichbleibende Beladung können auch nicht schaden;)
Matthias S. schrieb: > Evtl. sogar in den Tacho. Da ist die Welle zugänglich und man kann da > recht leicht einen Hallgeber und Ringmagneten unterbringen. Wenn der 181 > den gleichen Tacho wie der Käfer hat, sollte da reichlich Platz drin > sein. Wieso einen Ringmagnet einbauen? Da ist schon einer drin, dessen Magnetfeld man nur noch mit einem Hallsensor abtasten muss. wendelsberg
Sebastian S. schrieb: > Ich hoffe, dass sich der eine oder andere (vielleicht auch beide) sich > darüber im Klaren ist, dass der Reifenumfang, in dem Moment, wo das Teil > aus dem Prospekt kommt, schon nicht mehr stimmt! > Also allzu viel Genauigkeit ist nicht zu erwarten. Ist mir schon klar. Deswegen möchte ich die Kalibrierung auch "dynamisch" einstellen.
wendelsberg schrieb: > Wieso einen Ringmagnet einbauen? Da ist schon einer drin, dessen > Magnetfeld man nur noch mit einem Hallsensor abtasten muss. Echt? Wo sitzt der? Habe gerade einen Tacho offen ...
in dem topf auf bild 4 dreht sich eine magnet. halt da mal eine Büroklammer dran und schau ob du was sehen / spüren kannst http://www.oldtimer-tacho-werkstatt.de/tacho-wissen/
schneider schrieb: > in dem topf auf bild 4 dreht sich eine magnet. > > halt da mal eine Büroklammer dran und schau ob du was sehen / spüren > kannst Hmm. Also mit der Büroklammer konnte ich nichts spüren. Dafür jedoch weiterrecherchiert: es ist wohl ein kreisrunder Dauermagnet drin. Taugt der zum Abtasten? Dafür müsste er doch besser oval oder zumindest unterbrochen sein, oder? Fotos sind hier ausgeborgt: http://wiki.vw-183.de/index.php/Defekte_am_Tachometer_und_deren_Reparatur
Beitrag #5856956 wurde vom Autor gelöscht.
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Ok. Habe den Tacho nun weiterzerlegt und einen Magneten in die Nähe gehalten: Bei dem einen Pol des herangehaltenen Magneten (Plus- oder Minuspol ist nicht erkennbar) zentriert die Magnetscheibe je nach Ausgangsstellung der Magnetscheibe auf einen der roten Striche, beim anderen Pol des herangehaltenen Magneten zentriert die Magnetscheibe auf einen der schwarzen Striche. Unter die Magnetscheibe an den Gusskörper ließe sich ein Hallsensor kleben. Taugt das?
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Phulc F. schrieb: > Taugt das? Bestens. Ein in die Nähe montierter Hallsensor sollte dann abwechselnd low und high am Ausgang liefern. Man kann ein fertiges Modul wie das hier benutzen: https://www.pollin.de/p/hall-sensor-modul-daypower-lc393-810567 Oder selber mit dem Hallsensor basteln: https://www.pollin.de/p/hall-effekt-sensor-micronas-hal510ua-e-1-a-2-00-10-stueck-180072
schön. nimm besser einen latching hall sensor und nicht das Modul. dieser wird durch einen N Pol eingeschaltet und durch einen S Pol ausgeschaltet (oder umgekehrt, ist aber egal), damit stellst du sicher dass du immer ordentliche signal hast und prellen jitter oder sonstiger dreck entsteht erst gar nicht. hast du neben dem sensor noch etwas platz? dann bau dort eine kleine Lochrasterplatine für die Bauteile auf seite 11 hin. https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/B400/TLE49X5L.pdf wenn du wirklich viel platz hast bau auch einen ordentlichen Stecker da hin. https://www.reichelt.de/einbausteckverbinder-m8-3-pol-stecker-0-5-m-lut-0830-t8cw03-p223099.html?&trstct=vrt_pdn [OT] ist Overkill, aber die 4,5 € sind gut angelegt. und das teil macht nie mehr Ärger. [/OT]
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