Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Thermoelement/Messbereich ändern


von Mario K. (mario80)


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Nach unzähligen Recherchen benötige ich etwas Hilfe.

folgendes Thema:

Ich habe eine Warmluftheizung im Auto (Planar), welche im 
Automatikbetrieb läuft. Der Schaltpunkt bis zum neuen Heizen beträgt 
jedoch 5°C, was mir zu viel ist.
D.h., Heizung ist auf 20°C eingestellt, dann wird bis 20°C geheizt, 
schaltet ab und schaltet bei 15°C wieder ein. Nun wollte ich am 
Steuergerät einen anderen Sensor mit steilerer Kennlinie anschließen. 
Den würde ich bei 20°C einkalibrieren und der neue 
(Wieder)Einschaltpunkt soll dann bei ca. 17/18°C sein.
Nun hab ich den Sensor durchgemessen und festgestellt das es sich um ein 
Thermoelement handelt, womit ich absolut keine Erfahrung habe. Mit 
PTC/NTC alles kein Ding aber damit...

folgende Daten hab ich inzwischen rausbekommen:

TYP: К1019ЧТ1
Uout: 10mV/°C
0°C - 2,73V
25°C - 2,95-3,01V
125°C - 3,95 - 4,01V

Differenzwid. 0,6 Ohm

Messbereich: -45°C - 125°C

Nun wäre die Frage, wie bekomme ich den Sensor soweit angepasst, das das 
Steuergerät "überlistet" wird? Reicht hier ein simpler Widerstand in 
Reihe zum Sensor oder brauch ich einen anderen Sensor?

von Michael B. (laberkopp)


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Mario K. schrieb:
> folgende Daten hab ich inzwischen rausbekommen:
>
> TYP: К1019ЧТ1
> Uout: 10mV/°C
> 0°C - 2,73V
> 25°C - 2,95-3,01V
> 125°C - 3,95 - 4,01V
>
> Differenzwid. 0,6 Ohm
>
> Messbereich: -45°C - 125°C

Blödsinn, kein Thermoelement.

Wohl ein LM235 in russisch.

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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Mario K. schrieb:
> Heizung ist auf 20°C eingestellt, dann wird bis 20°C geheizt,
> schaltet ab und schaltet bei 15°C wieder ein.

Das nennt sich Hysterese und erspart der Technik zahllose Schaltspiele.

Ein Thermoelement erzeugt üblicherweise nur wenige mV. Eleganter wäre es 
evtl., die Auswertung etwas umzuprogrammieren? 
https://de.wikipedia.org/wiki/Thermoelement

von Mario K. (mario80)


Angehängte Dateien:

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Ich füge mal die russische Seite dazu.

Der Grund der Hysterese ist mir schon bewusst aber die Elektronik soll 
sich nach mir richten und nicht umgekehrt. Das Schaltspiel ist jetzt 
alle 3-4 Stunden,also überschaubar.

Am Steuergerät will ich nicht rumfummeln, da hab ich Null Unterlagen zu.

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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Dein Datenblatt sagt 10mV/Grad.
Ob Du nun xx mV höher oder tiefer schaltest, wird kaum die Hysterese der 
Auswertung beeinflussen?

von Mario K. (mario80)


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Das ich die Hysterese nicht mit den Originalsensor ändere ist klar.
Nur ich müsste halt erstmal wissen, was für einer das Original ist um 
einen Ersatz zu finden.

von Manfred (Gast)


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Mario K. schrieb:
> Nur ich müsste halt erstmal wissen, was für einer das Original ist um
> einen Ersatz zu finden.

Wenn Du lesen könntest:
Michael B. schrieb:
> Wohl ein LM235 in russisch.

Da gibt es keinen Sensor zu ändern. Baue eine eigene Temperaturmessung 
und speise dem Steuergerät die passende Spannung ein, also 'lüge' ihm 
die Werte vor, bei denen es schaltet.

von oszi40 (Gast)


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Mario K. schrieb:
> Das ich die Hysterese nicht mit den Originalsensor ändere ist klar.

Hysterese ist Dir noch nicht klar.

Mario K. schrieb:
> Reicht hier ein simpler Widerstand in
> Reihe zum Sensor oder brauch ich einen anderen Sensor?

NEIN. Du könntest die Auswertung belügen indem Du zu dem К1019ЧТ1 einen 
geeigneten Widerstand parallel schaltest bevor die gewünschten  25 Grad 
erreicht sind. Dann heizt er leider ewig weiter. Das willst Du aber auch 
nicht! Deswegen müßtest Du bei 23 Grad den Mogelwiderstad wieder 
abschalten. Dann hast Du nur noch 2 Grad Hysterese.

Du brauchtest also einen 2. Temperaturregler, der Dir den 
Mogelwiderstand zur rechten Zeit zuschaltet und abschaltet. Das klingt 
jetzt einfach, kann aber im Kfz-Bordnetz sehr zickig werden. F.23 
http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.23

von georg (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Du brauchtest also einen 2. Temperaturregler, der Dir den
> Mogelwiderstand zur rechten Zeit zuschaltet und abschaltet

So kompliziert ist es doch garnicht. Wenn er einen eigenen Regler baut, 
der die "richtige" Hysterese hat, braucht der doch nur zwischen 2 
Punkten zu schalten: Einen, bei der die eingebaute Heizung sicher aus 
ist, und einen bei dem die Heizung an ist, die genauen Temperaturwerte 
spielen garkeine Rolle. Der eigene Regler kann dem eingebauten z.B. 0 
Grad und 40 Grad "vorlügen".

Georg

von Als Gast hier (Gast)


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Wo der Georg recht hat, hat er recht! Ein weiterer Regler mit ner 
Umschaltung zwischen zwei "Vorgaukel-Widerständen" schon ist das Ding 
erledigt. Das mit den Störungen auf dem Boardnetz ist sicherlich in den 
Griff zu bekommen.

Schlimmstenfalls: Und wenn der Ingenieur nicht weiter weis, dann nimmt 
er ein Relais. (1*um, schon fertig!)

LED mit an den Regler, und dann sieht man auch, was passiert ;-)

von Mario K. (mario80)


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Guten Morgen,

danke für die Antworten. Ich wollte keinen Roman schreiben, aber ein 
paar Infos hätte ich wohl doch noch liefern sollen ^^

Ich hab mich in meiner Jugend viel mit (analoger) Elektronik 
beschäftigt, viele Schaltungen entworfen und gebaut. Hab auch das 
fachliche Grundwissen aus der Ausbildung (wenn es auch schon etwas her 
ist).

Vor einigen Jahren hatte ich für meine alte Sirokkoheizung das komplette 
Steuergerät selbst gebaut, inklusive Sicherheitsabschaltung und Störung.
Hatte prinzipiell auch gut funktioniert - nur die Heizung hatte mir 
einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die ist zu unzuverlässig was 
den Start angeht. Daher dann die moderne Variante.

@ Widerstand: Ich dachte eher an einen PTC/NTC. Das ich die Kennlinie 
mit einem einfachen Widerstand nur nach oben oder unten schiebe, ist mir 
bewusst.  War aber nur erstmal nur ein Gedanke.

@ LM235 hatte ich gestern überlesen, war schon spät...

Die Idee vom Georg hatte ich auch schon kurz, zumal ich vom ersten 
Heizungsprojekt noch die Elektronik rumoxidieren haben müsste. Werde das 
mal im Hinterkopf behalten.

Ich werde jetzt erstmal gucken ob sich der leichte Weg machen lässt, mit 
einem anderen Sensor und parallel die Idee vom Georg austüfteln.

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