Forum: Platinen Hochstrom Leiterbahn löten Lötzinn wie verteilen


von Elias M. (Gast)


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Hallo,

Ich hätte mal eine Frage: Ich habe eine Platine von einem BLDC, bei der
sind die Leiterbahnen aus Zinn, und nicht mit Lötstopplack versehen.
Ich wollte die Leiterbahnen etwas dicker machen, indem ich Zinn 
hinzufüge,
aber das verteilt sich leider alles andere als gleichmäßig. Jetzt wollte 
ich mal wissen, ob es da einen Trick gibt, um das Zinn dazu zu kriegen, 
gleichmäßig auf der Bahn zu verfließen?

MfG.

von F. F. (foldi)


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Löte Silberdraht mit rein.

von georg (Gast)


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Elias M. schrieb:
> ich mal wissen, ob es da einen Trick gibt, um das Zinn dazu zu kriegen,
> gleichmäßig auf der Bahn zu verfließen?

Ja, wie gesagt, einen Draht auflöten. Nicht nur wegen der Verteilung, 
Zinn bringt sowieso so gut wie nichts, weil es viel schlechter leitet 
als Kupfer.

Diese Frage und die Antwort tauchen hier zum ungefähr zillionsten mal 
auf.

Georg

von Stefan H. (stefan_h143)


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georg schrieb:
> Zinn bringt sowieso so gut wie nichts,

würde ich jetzt nicht behaupten.
Zinn bringt da schon was, sonst wäre das ja auch nicht so weit 
verbreitet bei den Herstellern.

https://www.youtube.com/watch?v=L9q5vwCESEQ

von Falk B. (falk)


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Stefan H. schrieb:
> georg schrieb:
>> Zinn bringt sowieso so gut wie nichts,
>
> würde ich jetzt nicht behaupten.
> Zinn bringt da schon was, sonst wäre das ja auch nicht so weit
> verbreitet bei den Herstellern.

Jaja, freßt Scheiße, Milliarden von Fliegen können nicht irren.

> Youtube-Video "EEVblog #317 - PCB Tinning Myth Busting"

Ja und? Ein Änderung ist keine SUBSTANTIELLE Verbesserung! UNd so dolle 
ist weder der schnell hingewurschtelte Versuch noch das Ergebnis!

Siehe Leiterbahnbreite

von gas-t (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> georg schrieb:
>> Zinn bringt sowieso so gut wie nichts,
>
> würde ich jetzt nicht behaupten.
> Zinn bringt da schon was, sonst wäre das ja auch nicht so weit
> verbreitet bei den Herstellern.
>
> Youtube-Video "EEVblog #317 - PCB Tinning Myth Busting"

Da muss dann aber schon ne dicke Schicht an Zinn drauf.
Es ist halt günstig.

von Joachim B. (jar)


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Elias M. schrieb:
> Ich wollte die Leiterbahnen etwas dicker machen, indem ich Zinn
> hinzufüge,

beim 6-fachen Widerstand vom Zinn zum Kupfer bleibt nur eine sinnvolle 
Antwort:

F. F. schrieb:
> Löte Silberdraht mit rein.

oder 1,5mm² Kupfer

: Bearbeitet durch User
von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Joachim und Ellis

Joachim B. schrieb:
> Elias M. schrieb:
>> Ich wollte die Leiterbahnen etwas dicker machen, indem ich Zinn
>> hinzufüge,
>
> beim 6-fachen Widerstand vom Zinn zum Kupfer bleibt nur eine sinnvolle
> Antwort:

Richtig. Ich stand selber mal vor dem Problem, und mehr Zinn hat so gut 
wie nichts gebracht.

>
> F. F. schrieb:
>> Löte Silberdraht mit rein.
>
> oder 1,5mm² Kupfer

Bei meinen Strömen bin ich dann auf 2,5mm²  Kupfer gegangen. Das war 
einfach zu beziehen und hat dann auch wirklich ausreichend funktioniert.

Das Problem war übrigens bei mir weniger die Erwärmung der Leiterbahn, 
als das der nachfolgende Sperrwandler einen schlechten Wirkungsgrad 
bekam, weil der Strom zu langsam anstieg.

Elias M. schrieb:
> aber das verteilt sich leider alles andere als gleichmäßig. Jetzt wollte
> ich mal wissen, ob es da einen Trick gibt, um das Zinn dazu zu kriegen,
> gleichmäßig auf der Bahn zu verfließen?

Die gesamte Leiterbahn sorgfältig vom Lötstoplack befreien und mit 
Flussmittel einstreichen.
Und dann muss die Platine absolut wagerecht liegen, weil es sonst 
wegläuft. Metallschmelzen sind meistens leichtflüssiger als Wasser. ;O)
Anstossen ist auch nicht, das schwappt wie verrückt.

Trotzdem wird es nicht funktionieren, weil Du die Zinnschicht nicht dick 
genug hinbekommst, ohne dass es an den Seiten wegläuft.

Mach das mit dem Draht, und in der Serie solltest Du am Anfang und am 
Ende des Drahtes sowie mittendrin ein paarmal freistelllunfgen in der 
Lötstoppmaske machen.

von Realist (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> beim 6-fachen Widerstand vom Zinn zum Kupfer bleibt nur eine sinnvolle
> Antwort:

Es bringt locker die Halbierung des Widerstands, da schon eine leichte 
Zinnstärke problemlos den 6fachen Querschnitt des Kupfers (35µ) hat. 
Selbst bei 70µ kann man noch davon ausgehen, denn schon eine mittlere 
(Lötkolben-)Verzinnung ist gigantisch im Vergleich zu üblichen 
Kupferquerschnitten.




Der Widerstand sinkt durch (Lötkolben-)Verzinnung also drastisch, die 
Stromtragfähigkeit steigt aber bei weitem nicht so stark. Dafür gibt es 
zwei Gründe. Diese bekommt ihr ach so schlauen Leute bis morgen als 
Hausaufgabe! Und so wie ich euch Elektriker-Praktikanten kenne, werde 
ich mindestens einen davon morgen noch erklären müssen. Bis dann!

(Spart euch euren Groll, solches Gewäsch lese ich sowieso nicht. Löst 
lieber die Aufgabe, die beiden Gründe sind real vorhanden, und ihr wisst 
sie nicht! Ich lache euch zurecht noch mehr aus, wenn 100 "Fachleute" 
das Rätsel nicht lösen können.)

Beitrag #5857789 wurde von einem Moderator gelöscht.
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Beitrag #5857822 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5857836 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Realist.

Realist schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> beim 6-fachen Widerstand vom Zinn zum Kupfer bleibt nur eine sinnvolle
>> Antwort:
>
> Es bringt locker die Halbierung des Widerstands, da schon eine leichte
> Zinnstärke problemlos den 6fachen Querschnitt des Kupfers (35µ) hat.
> Selbst bei 70µ kann man noch davon ausgehen, denn schon eine mittlere
> (Lötkolben-)Verzinnung ist gigantisch im Vergleich zu üblichen
> Kupferquerschnitten.

Für eine halbierung des Leiterbahnwiderstandes müsste er einen 
Widerstand gleicher Größe der Leiterbahn paralellschalten.

Wenn der spezifische Widerstand von Lötzinn 6 mal so hoch wie der von 
Kupfer ist, müsste der Querschnitt der Zinnleiterbahn auch 6 mal so groß 
sein wie der der Kupferleiterbahn.

D.h. Wenn die Zinnschicht genauso breit wie die Leiterbahn wird, müsste 
der Zinnauftrag die 6 fache Dicke der Kupferschicht haben.

Das wären aber bei 35um Kupfer 210um Zinn, das ist gut ein fünftel 
Milimeter, und läuft ihm an den Seiten weg bzw. wird ungleichmäßig, wenn 
er probiert, das aufzubauen. ;O)


> Der Widerstand sinkt durch (Lötkolben-)Verzinnung also drastisch,

Im obigen Beispiel hätte er eine Halbierung. Eine Halbierung ist aber 
nicht in jedem Falle als "drastisch" zu Bezeichnen (und hat in meinem 
Falle auch bei weitem nicht gereicht. ;O) ) Es gilt für konstanten Strom 
W = I² * R, das heisst der Widerstand geht Linear ein (wenn es ihm denn 
auf die Widerstandsverluste in der Leiterbahn ankommt)

Wenn er den Widerstand auf ein Viertel bringen wollte, müsste er über 
die komplette Leiterbahn eine Schicht von 630um Zinn auftragen.

> die
> Stromtragfähigkeit steigt aber bei weitem nicht so stark. Dafür gibt es
> zwei Gründe.

Wegen Legierungsbildung ist ein deutlicher Übergangswiderstand zwischen 
zinn und Kupfer, und Zinn leitet nicht nur schlecht Strom, sondern auch 
schlecht Wärme und spreizt darum die Wärme lokal schlechter und hat auch 
eine geringere Wärmekapazität als Kupfer (was aber thermisch nur bei 
Pulsartigen Lasten interessant ist.

Proximity Effekte wurden nicht berücksichtigt (sind auch bei Gleichstrom 
relevant) und Skinn Effekt (der in Zuleitungen zu Schaltreglern durchaus 
eine Hausnummer ist) auch nicht.

Was mehr als zwei Gründe sind. ;O)

> Diese bekommt ihr ach so schlauen Leute bis morgen als
> Hausaufgabe! Und so wie ich euch Elektriker-Praktikanten kenne, werde
> ich mindestens einen davon morgen noch erklären müssen. Bis dann!

Ich wette das nach Deiner Ansicht wichtige habe ich vergessen. Darum 
fände ich es nett, wenn Du es mir erklären würdest.

> (Spart euch euren Groll, solches Gewäsch lese ich sowieso nicht. Löst
> lieber die Aufgabe, die beiden Gründe sind real vorhanden, und ihr wisst
> sie nicht! Ich lache euch zurecht noch mehr aus, wenn 100 "Fachleute"
> das Rätsel nicht lösen können.)

Hauptsache WIR Trolle haben unseren Spass! ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Elias M. schrieb:
> Jetzt wollte ich mal wissen, ob es da einen Trick gibt, um das Zinn dazu
> zu kriegen, gleichmäßig auf der Bahn zu verfließen?
Zur Technik: die gesamte Platine aufheizen per Heizplatte, dass mit dem 
Lötkolben nur noch wenig Energie zugeführt werden muss. Und Flußmittel.

Aber wie schon oft gesagt: es ist den Aufwand nicht wert...

von Thomas Rudloff (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Skinn Effekt (der in Zuleitungen zu Schaltreglern durchaus
> eine Hausnummer ist) auch nicht.

Dafür hast Du einen Kondensator mit niedrigem ESR und niedrigem ESL 
direkt vor dem Schalter.

Kommt halt darauf an, was man braucht. Ein Gittermuster drauf und ab 
durch die Welle. Große Flächen werden da zu dick.

von Elias M. (Gast)


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Hallo,

Würde es denn was bringen, Silberlot zu nehmen? Ich meine 4% Silber, 1% 
Kupfer, der Rest Zinn. Das müsste doch schon deutlich besser leiten als 
nur Zinn?
Das Problem ist, die Firma bei der ich arbeite löst sowas in ihren 
Steuerungen mit dicken Kupferbahnen. Das Problem is nur, dass die 
Kollegen aus Schinesien noch nie davon gehört haben, dass man einen 250w 
BLDC nicht über eine Zinnbahn versorgen kann. Damit passiert das 
unvermeidliche, der Controller verbrät 60% der aus der Batterie 
kommenden Leistung alleine schon in Wärme.

Die Mosfets müsste man auch mal durch bessere ersetzen, aber da weiß ich 
noch nicht, was ich da am besten verwende.

von Marc E. (mahwe)


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schau mal im Modellbau Bereich da wurden die Problem alle schon gelöst.

Da wären YGE, MGM oder ..... die haben alle nen Metallkern und schaffen 
so locker bis 200A-800A bei 60V.

http://www.yge.de/high-voltage-hv/

https://www.mgm-controllers.com/airplanes/speed-controllers-escs-2/tmm-80063-3-for-airplanes-x2-series-pro.html

https://www.multi-circuit-boards.eu/leiterplatten-design-hilfe/metallkern.html

Dort wird mittlerweile PQFN Package genutzt für die MOSFETs.

Lass das mit dem Zinn egal ob mit oder ohne Silber und Kupfer macht 
keinen Sinn.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Elias M. schrieb:
> Würde es denn was bringen, Silberlot zu nehmen? Ich meine 4% Silber, 1%
> Kupfer, der Rest Zinn.
Dieser Ansatz ist nicht mal 4% besser als die reine Zinn-Version, weil 
auch das ideale Silber auch noch einen spezifischen Widerstand hat.
Und dieser Widerstand ist gerade mal einen kleinen Hauch besser als der 
vom Kupfer:
https://de.wikipedia.org/wiki/Spezifischer_Widerstand

von Elias M. (Gast)


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Marc E. schrieb:
> Da wären YGE, MGM oder ..... die haben alle nen Metallkern und schaffen
> so locker bis 200A-800A bei 60V.

Wenn jetzt YGE noch einen Controller hätte, der Hallsensoren lesen kann,
und man es fertig bringen würde, das Chinesengasgriffhanteil mit dem 
Controller irgendwie zusammenzubringen, wäre das alles, was ich mir 
gewünscht habe. Aber das mit dem zusammenkriegen werd ich vergessen 
können, ich kann nicht programmieren, und es sind wohl auch zwei völlig 
verschiedene Schienen, auch wenn das Chinesenteil das Gas Per PWM 
rausgibt, da ist noch eine CAN Leitung, und die wird der YGE Regler 
nicht verarbeiten können, zumal er ja auch die Befehle nicht kennt, die 
das Display mit Gasgriff haben will, Mist...

von Wolfgang (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> georg schrieb:
>> Zinn bringt sowieso so gut wie nichts,
>
> würde ich jetzt nicht behaupten.

Die normative Kraft des Faktischen wird deine Nichtbehauptung deutlich 
entkräften.

Der spezifische Widerstand von Lötzinn liegt bei typisch 14,5μΩcm 
(Sn95Ag4Cu1) bzw. 13μΩcm (Sn63Pb37), der von Kupfer bei 1,8μΩcm
https://www.stannol.de/fileadmin/Service/Dokumente/Dokumente_TDB/SB/TDB_ME_ECOLOY_TSC305_DE.pdf

Eine Lötzinnschicht müsste für gleiche Wirkung also eine mehr als 
7-fachen Dicke besitzen. Ein auf die Leiterbahn gelöteter Kupfer- oder 
"Silber"-Draht ist also erheblich wirkungsvoller und sorgt gleichzeitig 
dafür, dass das Lötzinn weiss, wo es hin gehört.

Nebenbei: Platinen gibt es auch mit einer Kupferauflage von 2 oder 3 
oz/ft² (70 oder 105µm)

von g457 (Gast)


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> Das wären aber bei 35um Kupfer 210um Zinn, das ist gut ein fünftel
> Milimeter, und läuft ihm an den Seiten weg bzw. wird ungleichmäßig,
> wenn er probiert, das aufzubauen. ;O)

Dann kann "er", also Du, nicht richtig löten. >1mm(!) ist mit etwas 
Übung und geeigneten Leiterbahnen kein Problem. Kupferdraht drauflöten 
ist davon unberührt trotzdem einfacher (und ggf. effektiver).

von Achim B. (bobdylan)


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g457 schrieb:
> Kupferdraht drauflöten
> ist davon unberührt trotzdem einfacher (und ggf. effektiver).

Und man hat keine Probleme mit dem Gallien-Krueger - Effekt. Geht aber 
auch mit Silberdraht.

von Marc E. (mahwe)


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Das gute ist ja das YGE in D sitzt vielleicht kann der dir ja da helfen.
Der Regler bekommt nen Standart RC Modell PWM Signal also 50 HZ 5Vhigh 
1-2ms Impuls. Da der Regler nen ganz normalen Atmel uC hat sollte das 
machbar sein.

Aber warum muss er unbedingt denn Hallsensor lesen das funktioniert auch 
ohne. Zugegeben der Regler kann schneller reagieren, aber brauchen tut 
man das nicht gibt auch schöne Selbstbau Anleitungen für Regler da kann 
man dann den Code selber anpassen und auf Sensor umrüsten.

von MiWi (Gast)


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Wolfgang schrieb:

>
> Nebenbei: Platinen gibt es auch mit einer Kupferauflage von 2 oder 3
> oz/ft² (70 oder 105µm)

und auch ohne Probleme mit 200u Cu. 4 Lagen davon und wir bringen da 
relativ entspannt gepulste 300A drüber... (RMS 80A)

von Michael B. (laberkopp)


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Elias M. schrieb:
> Ich wollte die Leiterbahnen etwas dicker machen, indem ich Zinn
> hinzufüge,

Das bringt nichts, die Leitfähigkeit von Zinn ist zu gering im Vergleich 
zum Kupfer.

Es bringt nur etwas für kurzfristig höhere Spitzenstrombelastung, weil 
es die thermische Trägheit vergrössert.

Dadurch kann eine Leiterbahn den Spitzenstrom bevor eine Sicherung 
auslöst vielleicht ohne zu verdampfen überstehen.

Wenn du willst, kannst du einen (verzinnten) Kupferdarht auflöten, der 
der Leiterbahn folgt.

von Joachim B. (jar)


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Michael B. schrieb:
> Wenn du willst, kannst du einen (verzinnten) Kupferdarht auflöten, der
> der Leiterbahn folgt.

oh ein neuer Tipp :)

von Karl K. (karl2go)


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Bernd W. schrieb:
> Das wären aber bei 35um Kupfer 210um Zinn, das ist gut ein fünftel
> Milimeter, und läuft ihm an den Seiten weg bzw. wird ungleichmäßig, wenn
> er probiert, das aufzubauen.

Ja und? 0.5mm Zinn bekommt man auf eine 1-2mm breite Leiterbahn locker 
in einem Rutsch aufgezogen - wenn man löten kann.

Falk B. schrieb:
> Siehe Leiterbahnbreite

Klar, weil das auch die Bibel der Elektrizität ist. Und alt wie die 
Bibel hat man auch noch nicht mitbekommen, dass wir heute bleifrei löten 
- mit deutlich höherem Leitwert von Sn95 gegenüber Sn60Pb40.

Elias M. schrieb:
> aber das verteilt sich leider alles andere als gleichmäßig

Lötkolben zu heiss.

Allerdings verwenden die Chinesen manchmal ein echt ekliges Billigzinn. 
Da hilft dann nur: Altes Zinn runter und neu verzinnen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Karl K. schrieb:
> eine 1-2mm breite Leiterbahn
Worauf basiert diese Annahme?
Ich habe bei den Beschreibungen von Elias M.(dariusm) eher eine deutlich 
breitere Kupferbahn mit ausgeprägter Tendenz zur Kupferfläche vor 
Augen...

Karl K. schrieb:
> Elias M. schrieb:
>> aber das verteilt sich leider alles andere als gleichmäßig
> Lötkolben zu heiss.
Platine zu kalt. Wurde aber auch schon erwähnt.

von Karl K. (karl2go)


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Lothar M. schrieb:
> Worauf basiert diese Annahme?

Einzig auf der Wortwahl Bahnen vs. Flächen. Er macht ja leider keine 
weiteren Angaben.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Karl, Achim und g457.

Karl K. und schrieb:
> Bernd W. schrieb:
>> Das wären aber bei 35um Kupfer 210um Zinn, das ist gut ein fünftel
>> Milimeter, und läuft ihm an den Seiten weg bzw. wird ungleichmäßig, wenn
>> er probiert, das aufzubauen.
>
> Ja und? 0.5mm Zinn bekommt man auf eine 1-2mm breite Leiterbahn locker
> in einem Rutsch aufgezogen - wenn man löten kann.

g457 schrieb:
> Dann kann "er", also Du, nicht richtig löten. >1mm(!) ist mit etwas
> Übung und geeigneten Leiterbahnen kein Problem.

Es ging um eine praktikable Lösung zum Arbeiten bzw. gegebenenfalls auch 
basteln, aber keinesfalls um Akrobatik. ;O)

Natürlich kann ich auch auf eine Leiterbahn 1mm Zinn auftragen, in der 
Mitte wird das viel, und an den Seiten wenig, und es gleichmäßig 
hinzubekommen, dürfte bei Leiterbahnen ab 10mm Breite schwer werden.
Bei Leiterbahnverstärkungen und "Hochstrom" denke ich An Leiterbahnen 
von 10mm Breite an aufwärts, und mindestens 70um Kupfer.

Aber zugegeben: Dooferweise sind 70um und Aufwärts Platinen als 
Einzelstücke für Bastler extrem teuer.

Achim B. schrieb:

> Und man hat keine Probleme mit dem Gallien-Krueger - Effekt.

Googeln nach "Gallien-Krueger - Effekt" führte bei mir auf Musikgeräte.
Was ist ein "Gallien-Krueger - Effekt"?

Nachtrag: Für eine Serie: Das ein Zinnauftrag vom Material her und der 
Arbeitszeit wesentlich teurer werden dürfte als ein aufgelötetes Stück 
2,5² ist hier überhaupt noch nicht angesprochen worden? Zinnauftrag im 
Bad würde nach meiner Erfahrung und Aussage von Bestückern 
ungleichmäßig, und ist nur von der Unterseite machbar. Und ein Gitter 
ist in der Wirkung noch ineffizienter als ein Auftrag über alles.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Bernd W. schrieb:
> Googeln nach "Gallien-Krueger - Effekt" führte bei mir auf Musikgeräte.
> Was ist ein "Gallien-Krueger - Effekt"?
Das ist offenbar eine freie Übersetzung von "Dunning-Kruger-Effekt" nach 
bobdylan...

von Realist (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Das wären aber bei 35um Kupfer 210um Zinn, das ist gut ein fünftel
> Milimeter, und läuft ihm an den Seiten weg bzw. wird ungleichmäßig, wenn
> er probiert, das aufzubauen. ;O)

210µ wären noch extrem dünn für die üblichen Lötzinn-Raupen, die jemand 
aufträgt, der wirklich die Stromtragfähigkeit der LB vergrößern will. Da 
reden wir je nach Breite der Bahn locker von 1 oder 2mm Höhe.
Also der Widerstand wird tatsächlich deutlich gesenkt, die Halbierung 
ist da nur ein sehr vorsichtiger Ansatz.

Bernd W. schrieb:
> Wegen Legierungsbildung ist ein deutlicher Übergangswiderstand zwischen
> zinn und Kupfer, und Zinn leitet nicht nur schlecht Strom, sondern auch
> schlecht Wärme

Das hat null Effekt, da die Übergangsfläche normalerweise riesig im 
Vergleich zur Länge der LB ist.

Bernd W. schrieb:
> Ich wette das nach Deiner Ansicht wichtige habe ich vergessen. Darum
> fände ich es nett, wenn Du es mir erklären würdest.

Gerne, hatte ich ja versprochen. Also hier mal die zwei Gründe, warum 
der Widerstand zwar deutlich sinkt, aber dennoch kaum mehr Strom möglich 
ist.

1. kann ein z.B. doppelt so starker Leiter (bei gleichbleibender 
Geometrie) nicht den doppelten Strom tragen. Sein Widerstand halbiert 
sich zwar, aber dennoch muss er bei doppeltem Strom noch die doppelte 
Verlustleistung abführen. Ihm fehlt dazu aber die doppelte Oberfläche 
zur Kühlung.

Der 2. Grund ist beim Thema Leiterbahnverzinnung noch viel ausgeprägter. 
Und zwar kann eine normale LB äußerst gut Wärme abgeben, da das Bissl 
Kupfer extrem dünn ausgebildet ist. An die Ableitung durch die Platine 
denke ich dabei noch gar nicht, nur an die flache LB, die selbst in der 
Luft hängend sehr gut die Wärme los würde.
Wälzt selbst Tabellen, oder rechnet es selbst aus, aber geschätzt kann 
die LB sicher 10 oder 20x besser Wärme abgeben, als es bei einem runden 
Kabel gleichem Querschnitts der Fall ist.
Lötet man nun die dicke Lötzinn-Raupe auf, nähert sich dieser neue 
Leiter geometrisch deutlich mehr einem Runddraht, als einer LB an. Schon 
wird er die Wärme sehr viel schlechter los.

von MaWin (Gast)


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Realist schrieb:
> 1. kann ein z.B. doppelt so starker Leiter (bei gleichbleibender
> Geometrie) nicht den doppelten Strom tragen. Sein Widerstand halbiert
> sich zwar, aber dennoch muss er bei doppeltem Strom noch die doppelte
> Verlustleistung abführen. Ihm fehlt dazu aber die doppelte Oberfläche
> zur Kühlung

Da denkst du jetzt aber nochmal drüber nach....

von flip (Gast)


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oder du selbst

von Jürgen W. (Firma: MED-EL GmbH) (wissenwasserj)


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Lötzinn mag für Basteleien oder Übergangslösungen brauchbar sein, ist 
jedoch alles andere als brauchbar für Langzeit-Anwendungen:
* Zu großes Risiko in Form von Whiskern
* Kurzschlüsse durch metallische Objekte, die auf die Leiterplatte 
fallen und
* Lötzinn reagiert mit der Luftfeuchtigkeit und bildet kristallines 
Zinnhydroxid - nicht leitfähig. Und damit kann man sich auf die Schicht 
nicht verlassen.

von Achim B. (bobdylan)


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Lothar M. schrieb:
> Bernd W. schrieb:
>> Googeln nach "Gallien-Krueger - Effekt" führte bei mir auf Musikgeräte.
>> Was ist ein "Gallien-Krueger - Effekt"?
> Das ist offenbar eine freie Übersetzung von "Dunning-Kruger-Effekt" nach
> bobdylan...

Falsch! Der Gallien-Krueger - Effekt ist ein NOCH unbekannter Effekt, 
welchen ich aber trotzdem unter Zuhilfenahme dieses Forums zu etablieren 
versuche.

Hat iwas mit Strom zu tun. Aber sozial!

: Bearbeitet durch User
von g457 (Gast)


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> * Zu großes Risiko in Form von Whiskern

Jipee, BS-Bingo. Aka gnadenlos irrelevant. Und wenns nicht irrelevant 
wär würden die nicht selektiv auf den Leiterbahnen wachsen sondern 
zuerst bei kleinen Strukturen Probleme machen, z.B. bei SMD-Bauteilchen 
mit kleinem Pin-Pitch.

> * Kurzschlüsse durch metallische Objekte, die auf die Leiterplatte
> fallen [..]

Das betrifft natürlich nicht die Lötstellen, weil Deine metallischen 
Objekte der selektiven Gravitation folgend nur auf die Leiterbahnen 
fallen. Wie praktisch.

> * Lötzinn reagiert mit der Luftfeuchtigkeit [..]

Selektive Hydratation? Auch die agiert nicht bei den Lötstellen sondern 
nur auf den Leiterbahnen? Ist das Dein Ernst?

von Karl K. (karl2go)


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Lothar M. schrieb:
> Und die Leitungen, die auf einem BLDC Strom tragen und deshalb diese
> Bastelei ggfs nötig haben, sind flächig, so wie die dort:

Wow, kannst Du mir Hersteller und Bezeichnung Deiner Glaskugel nennen. 
Die scheint echt gut zu sein.

Also sorry, wenn jemand von Leiterbahnen schreibt, dann gehe ich davon 
aus, dass er Leiterbahnen meint. Sonst würde er ja Flächen schreiben. 
Und es gibt sicher eine Unmenge mehr BLDC Controller als die drei nahezu 
baugleichen, die Du da zufällig ausgewählt hast.

von Wolfgang (Gast)


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Karl K. schrieb:
> Klar, weil das auch die Bibel der Elektrizität ist. Und alt wie die
> Bibel hat man auch noch nicht mitbekommen, dass wir heute bleifrei löten
> - mit deutlich höherem Leitwert von Sn95 gegenüber Sn60Pb40.

Na dann mal Fakten auf den Tisch für dein Wunderbleifreilötzinn.

Ein Vergrößerung des Leitwertes um 10% bringt nicht wo wirklich viel.
(spez. Widerstand Sn63Pb37 mit 14.5 μΩcm vs. Sn95Ag4Cu1 mit 13 μΩcm lt. 
Angabe von Stannol)

Wolfgang schrieb:
> Der spezifische Widerstand von ...

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