Forum: Offtopic WHO erkennt Burnout als Krankheit an


von D.-Chr. G. (wasyl)


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Die WHO erkennt Burnout nun als Krankheit an, will dies aber auf 
"beruflichen" Burnout begrenzen. Was haltet ihr davon?

https://www.zeit.de/gesellschaft/2019-05/gesundheit-burnout-who-krankheiten-transgender

von Walter K. (walter_k488)


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WHO?

"...
Wie groß der Einfluss der Pharmaindustrie und von ihr gespeister 
Stiftungen bereits ist, zeigte sich im Falle der sogenannten 
"Schweinegrippe". Im Juni 2009 rief die WHO auf Anraten ihrer ständigen 
Impfkommission die höchste Alarmstufe für die H1N1-Pandemie aus. Unter 
den Mitgliedern und Beratern der Impfkommission waren Wissenschaftler, 
die Verträge mit den Herstellerfirmen von Tamiflu und anderen 
"Anti-Grippemitteln" hatten. Die weltweite Impfaktion, die die WHO mit
ihrer Pandemie-Warnung in Gang setzte, wurde für diese Firmen zu einem
Milliardengeschäft .

Um eine "stinknormale Grippe", so der Europarat in einer Untersuchung, 
zu einer gefährlichen Pandemie erklären zu können, hatte die WHO, bevor 
die ersten H1N1-Fälle bekannt wurden, die Kriterien für 
Pandemie-Warnungen herabgesenkt. Ebenfalls vorab waren 
Gesundheitsbehörden in aller Welt vertragliche Abnahmegarantien mit 
Impfstoffherstellern eingegangen....?

Quelle: Deutsche Welle
https://www.dw.com/de/who-in-der-kritik/a-15964294

von Michael K. (Gast)


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Walter K. schrieb:
> Um eine "stinknormale Grippe", so der Europarat in einer Untersuchung,
> zu einer gefährlichen Pandemie erklären zu können, hatte die WHO, bevor
> die ersten H1N1-Fälle bekannt wurden, die Kriterien für
> Pandemie-Warnungen herabgesenkt.

Betrachte es als Testlauf für die 'echten' Pandemien, die mit Sicherheit 
kommen werden.
Inwieweit verursachen H1N1 Viren Burnout, um mal auf das Threadthema 
zurückzukommen?

von Bernd K. (prof7bit)


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Michael K. schrieb:

> Betrachte es als Testlauf für die 'echten' Pandemien, die mit Sicherheit
> kommen werden.
> Inwieweit verursachen H1N1 Viren Burnout, um mal auf das Threadthema
> zurückzukommen?

Vielleicht gibts bald eine Burnout-Pandemie, kann man sich schon impfen 
lassen?

von Richard H. (richard_h27)


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Die ersten Burn-Out-Fälle traten bei den Inquisitoren auf, als die 
katholische Kirche aufhörte, die Ketzer physisch zu bekämpfen.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Nun, dann moechte ich eine Burnout-Verhuetungs-Behandlung, resp 
Prophylaxe. Wenn ich gleich wuenschn darf .. 3 Monate Australien.

von Icke ®. (49636b65)


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Schwieriges Thema. Sicher gibt es Einzelfälle, wo eine Krankschreibung 
wegen psychischer Erschöpfung gerechtfertigt ist. Dazu wird aber kein 
neues, anerkanntes Krankheitsbild benötigt. Ich kenne privat und aus dem 
Kundenkreis einige Unternehmer. Bei denen sind jene Angestellte, die 
wegen "Burnout" ausfallen, auffällig oft genau dieselben, die auch aus 
anderen Gründen häufig krankgeschrieben sind. Und die allgemein nicht 
mit besonderem Engagement glänzen.
Im realen Sozialismus der DDR hätte es sowas übrigens nicht gegeben, 
dort wurde nicht wegen jedem Wehwehchen ein Schein ausgestellt. Schon 
gar nicht, weil sich jemand überlastet fühlte. Trotzdem das 
Arbeitspensum nicht kleiner, die Arbeitsbedingungen schlechter und die 
Bezahlung geringer war.

von Bernd K. (prof7bit)


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Icke ®. schrieb:
> Im realen Sozialismus der DDR hätte es sowas übrigens nicht gegeben,

Die DDR als Beispiel vorbildlicher Wirtschaftsleistung?

von Icke ®. (49636b65)


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Bernd K. schrieb:
> Die DDR als Beispiel vorbildlicher Wirtschaftsleistung?

Von der Seite betrachtet, was die Arbeitskräfte aus den zur Verfügung 
stehenden Ressourcen herausgewirtschaftet haben, ja. Die schlechte 
Produktivität und Konkurrenzfähigkeit im Vergleich zum Westen hatten die 
nicht zu verantworten.

von Michael K. (Gast)


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Icke ®. schrieb:
> Im realen Sozialismus der DDR hätte es sowas übrigens nicht gegeben,

Nee, meckernde 'Ossis' bei denen damals alles besser war aber auch 
nicht.

Oder die, die 40Jahre den Mund gehalten haben, nur um ihn jetzt 
permanent aufzumachen und überall Verschwörungen und Zensur zu sehen und 
uns zu sagen wer oder was alles unsere Gesellschaft verändern würde, 
nachdem doch der Mauerfall unserer Gesellschaft vollkommmen verändert 
hat, was aber gut war als es die betraf.
Nee, hätte es alles nicht gegeben.

Die, denen jeder Euro für 'auswärtige' zuviel ist, denen es aber nicht 
weit genug geht wie wir geschröpft wurden als es darum ging eine 
vollkommen abgewirtschaftete, desolate und abrissreife Wirtschafts und 
Infrastruktur mit unserem Geld aufzubauen, wärend wir prötzlich damit 
konfrontiert waren das massig Facharbeiter aus den neuen Bundesländern 
zu uns strömten, unser Jobs machten und Firmen in den Osten wanderten 
weil es Subventionen gab, die auch die bezahlten, deren Jobs hier 
abgebaut wurden.
Das haben wir alles gefressen, das haben wir alles mitgetragen.
Dafür haben wir heute in den neuen Ländern die größten Probleme mit den 
Rechten, die uns sagen das 1Mio Flüchtlinge unsere Kultur verändern 
würden, nachdem 16 Millionen DDR Bürger unsere Gesellschaft vollkommen 
veränderten und unserer Sozialsysteme an die Grenzen brachten.

Ich bin alt genug die Grenzen und Todesstreifen zu kennen, vom 
menschenfreundlichen Sozialismuss in dem doch sooo vieles besser war.
https://www.stern.de/politik/deutschland/mauerfall/statistik-des-schreckens-eine-diktatur-in-zahlen-3448144.html

DE als geeintes Land gefällt mir, aber nicht das Geseier was drüben 
alles besser war, oder Sprüche was an unserer Demokratie nicht stimmt 
von Leuten die in keiner Aufgewachsen sind.
Wir haben einen  hohen Preis gezahlt und haben uns mit den neuen Ländern 
Probleme eingefangen die wir vorher auch nicht kannten.
Das ist der Preis der Veränderung und es ist okay, aber keine Sprüche 
über den glorreichen Sozialismus bitte.

Offensichtlich ist Dir Burnout auch kein Stück bekannt.
Dauerüberlastungssyndrom bedeutet es.

Menschen, oft in Führungspositionen, die oft viele Jahre mehr Arbeiten 
als sie sollten, weniger schlafen als sie müssten, Stück für Stück 
Freunde, Familie und Privatleben verlieren, bis sie vor einem 
Scherbenhaufen stehen und trotz immer größerer Anstrengungen nicht mehr 
geben können.
Das ist nicht lustig und lebenszerstörend für die Betroffenen.

Ich kenne ein paar davon sehr gut und ich war mal selbst kurz davor.

von Achim B. (bobdylan)


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Icke ®. schrieb:
> Im realen Sozialismus der DDR hätte es sowas übrigens nicht gegeben

Bananen allerdings auch nicht.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Icke ®. schrieb:
> Schwieriges Thema. Sicher gibt es Einzelfälle, wo eine
> Krankschreibung
>....
Wenn Einzelfälle in Massen auftreten, ist es an der Zeit das System 
dahinter zu checken welches dieses bewirkt.


> Im realen Sozialismus der DDR hätte es sowas übrigens nicht gegeben,
> dort wurde nicht wegen jedem Wehwehchen ein Schein ausgestellt. Schon
> gar nicht, weil sich jemand überlastet fühlte.

Dafür um so lieber gern nach Nasenfaktor denunziert.
Lass mal ab, auch da war alles möglich von Urlaub auf Krankenschein, bis 
tod umfallen oder in den Suizid treiben, oder Querulanten in der 
Psychiatrie verschwinden lassen. Und kein unabhängiges Gericht holt da 
Einen wieder raus, rein gings leichter, noch leichter in Werkhof und 
Knast.

> Trotzdem das Arbeitspensum nicht kleiner,

... abhängig davon ob für Devisen oder eMchen produziert wurde.

> die Arbeitsbedingungen schlechter und die Bezahlung geringer war.

Die Sklaven sollten damals per Prikrass, heute eigenverantwortlich, ihre 
Arbeitskraft reproduzieren, mehr nicht, damals wie heute. Daran hat sich 
nichts verbessert oder verschlechtert.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Icke ®. (49636b65)


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Michael K. schrieb:
> keine Sprüche über den glorreichen Sozialismus bitte.

An welcher Stelle habe ich einen solchen gebracht? Falls du das meinst..

Icke ®. schrieb:
> Im realen Sozialismus der DDR hätte es sowas übrigens nicht gegeben,
> dort wurde nicht wegen jedem Wehwehchen ein Schein ausgestellt.

..das war im Gegenteil als Warnung an diejenigen gerichtet, die den 
Sozialismus gern wieder einführen wollen, weil sie glauben, das die 
Menschen dort gerechter behandelt würden. Ich versichere dir, daß ich 
einer der Letzten bin, die danach streben. Jeder Hartzer lebt heutzutage 
komfortabler und freier als der DDR-Durchschnittsbürger. Über den Rest 
des politischen Teils können wir uns meinetwegen per PN oder im dev/nul 
unterhalten, das artet sonst in den üblichen, sinnlosen Ossi/Wessi 
Flamewar aus.

Michael K. schrieb:
> Offensichtlich ist Dir Burnout auch kein Stück bekannt.
> Dauerüberlastungssyndrom bedeutet es.

Nach über zwei Jahrzehnten als Einzelunternehmer glaube ich einigermaßen 
beurteilen zu können, wie sich Arbeitsüberlastung und Existenzangst 
anfühlen. Und gerade deswegen kann ich das Jammern auf hohem Niveau 
vieler Angestellter nicht nachvollziehen. Wie ich in meinem Umfeld 
beobachte, klagen eher diejenigen über Burnout, die i.A. Dienst nach 
Vorschrift und pünktlich Feierabend machen, als regelmäßige 
Überstundenschieber, die mit persönlichem Einsatz die Läden am Laufen 
halten. Wenn jemandem der Job zu langweilig ist oder ihm das 
Arbeitsumfeld nicht paßt, kann er sich doch verändern. Oder sich 
selbständig machen, um die Arbeitswelt von der anderen Seite 
kennenzulernen.
Wie oben schon gepostet, im Einzelfall durchaus berechtigt, aber Burnout 
mit Grippe gleichzustellen, halte ich für übertrieben.

von Bernd K. (prof7bit)


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Icke ®. schrieb:
> Wie ich in meinem Umfeld
> beobachte, klagen eher diejenigen über Burnout, die i.A. Dienst nach
> Vorschrift und pünktlich Feierabend machen

Weil sie ausgebrannt sind! Ursache -> Wirkung!

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Icke ®. schrieb:
> Nach über zwei Jahrzehnten als Einzelunternehmer glaube ich einigermaßen
> beurteilen zu können, wie sich Arbeitsüberlastung und Existenzangst
> anfühlen.

Das können viele Angestellte nicht nachvollziehen und die es können 
meiden den Gedanken an Selbständigkeit.


> Und gerade deswegen kann ich das Jammern auf hohem Niveau
> vieler Angestellter nicht nachvollziehen.

Dann hast du schon vergessen wie es sich anfühlt nicht 
eigenverantwortlich agieren zu können.


> Wie ich in meinem Umfeld
> beobachte, klagen eher diejenigen über Burnout, die i.A. Dienst nach
> Vorschrift und pünktlich Feierabend machen, als regelmäßige
> Überstundenschieber, die mit persönlichem Einsatz die Läden am Laufen
> halten.

Erstere dürften die Arbeit als Belastung empfinden, da sie sich nicht 
mit ihr identifizieren können, Letztere offensichtlich nicht da sie es 
sehr wohl vermögen. Dafür sind diese stärker gefährdet, den sie jammern 
nicht.

> Wenn jemandem der Job zu langweilig ist oder ihm das
> Arbeitsumfeld nicht paßt, kann er sich doch verändern.

Davor stehen die Schranken des Arbeitsmarktes. aus bestimmten Berufen 
kommt keiner raus und in andere nicht rein.

> Oder sich selbständig machen, um die Arbeitswelt von der anderen Seite
> kennenzulernen.

Auch von diesem Weg lassen sich viele durch bewusst errichtete Hürden 
und Fallstricke abhalten. ich habe mir das sehr lange sehr gut überlegt 
bevor ich ins kalte wasser sprang vor nur einem Jahrzehnt.

> Wie oben schon gepostet, im Einzelfall durchaus berechtigt, aber Burnout
> mit Grippe gleichzustellen, halte ich für übertrieben.

wenn es nach den Pharmakonzernen geht nicht, denn mit Antidepressiva 
lässt sich gut Kohle machen, auch wenn die Nebenwirkungen oft mit 
Abhängigkeit und Erhöhung der Suizidalität einhergehen, leicht zu finden 
auf dem Beipackzettel.

 Aber wer am Boden liegt liest den kleinst gedruckten Scheiß unter der 
Rubrik Gegenindikation eher selten, falls er ihn überhaupt als "Finger 
weg" erkennen kann.

Da ist legales Gras nicht wirklich geschäftsfördernd.

 Erst gestern wurde hier im Radio kräftig die Werbetrommel gerührt, 
natürlich als Diskussion zu Melancholie und Depression getarnt. Aber 
Tenor gehen sie zum Psychiater. Der hat tolle Medis. Echt übel!

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Icke ®. (49636b65)


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Winfried J. schrieb:
> Lass mal ab, auch da war alles möglich von Urlaub auf Krankenschein

Es war nicht unmöglich, jedoch sehr viel schwieriger. So gut wie kein 
Arzt unterschrieb einen Schein, nur weil man sich "nicht gut fühlte". 
Man mußte schon wirklich ernsthaft krank sein.

> Daran hat sich nichts verbessert oder verschlechtert.

Dem widerspreche ich. Beispiel Arbeitsschutz. Wurde und wird 
großgeschrieben. In der DDR allerdings nur auf dem Papier, dort konnte 
Arbeitsschutz oft schon mangels Material nicht praktiziert werden. 
Während meiner Zeit beim Fahrleitungsbau gehörten u.a. auch 
Wartungsarbeiten an Bestandsanlagen zum Aufgabenfeld. Nach Vorschrift 
hätte vor Beginn der Arbeiten die Spannungsfreiheit der Leitung mit 
einem speziellen Prüfgerät festgestellt und die Leitung geerdet werden 
müssen. So einen Spannungsprüfer habe ich während meiner gesamten 
Betriebszugehörigkeit nur einziges Mal gesehen, und zwar in der 
Ausbildung. Nachdem uns gezeigt wurde, wie sowas aussieht, verschwand es 
sofort wieder im Schrank. Erdungswerkzeuge hatten wir in der Brigade 
genau zwei Stück. Die anderen 10 Leute mußten sich auf die Aussage des 
Schaltberechtigten verlassen, daß die Leitung spannungsfrei ist und 
bleibt. Vorkommende Irrtümer kosteten einem Kollegen das Leben und einem 
Lehrling beide Arme. Derart vorsätzlicher oder auch nur fahrlässiger 
Umgang mit Arbeitsschutz ist heutzutage undenkbar, die BG würde dem 
Arbeitgeber einen Einlauf machen und drastische Bußgelder verhängen.

von Icke ®. (49636b65)


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Bernd K. schrieb:
> Weil sie ausgebrannt sind! Ursache -> Wirkung!

Ausgebrannt von was? Von der Langeweile zu Hause?

von Achim B. (bobdylan)


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Icke ®. schrieb:
> Ausgebrannt von was? Von der Langeweile zu Hause?

Ausbrennen kann man auch zuhause! Zum Beispiel muss ich hier im Forum 
ständig Beiträge schreiben, um unsinnigen Beiträge zu korrigieren. Das 
geht voll an die Substanz!

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Icke ®. schrieb:
> Es war nicht unmöglich, jedoch sehr viel schwieriger. So gut wie kein
> Arzt unterschrieb einen Schein, nur weil man sich "nicht gut fühlte".
> Man mußte schon wirklich ernsthaft krank sein.

Ich habe beides erlebt bei den selben Ärzten je nach Vorgabe von Oben.

Icke ®. schrieb:
> Vorkommende Irrtümer kosteten einem Kollegen das Leben und einem
> Lehrling beide Arme.

Das ist krass. Turmwagen?

So etwas hätte es bei uns im HKW an der Rhinstrasse nicht gegeben. Ich 
hatte 30KV Schaltberechtigung. wir haben freigeschaltet und geerdet 
vorher ging kein Zettel raus(+Kladde) und zurück auch nur mit 
RetourZettel(unser Durchschlag) vom Bautrupp. Dafür sollte ich über der 
offenen laufenden Nassentaschung  der Müllverbrennung die Beleuchtung. 
Wegen der Weigerung dies bei laufenden Betrieb zu erledigen erhielt ich 
einen Verweis und eine Staubschutzmaske gegen die Dämpfe.

Aber auch heute erlebe ich immer wieder verantwortungslose Bauleiter und 
Poliere. M;einen letzen Job in de Schweiz habe ich wegen der 
Verantwortungslosigkeit des Chefs gekündigt. Er verlangte Lifte 
einzuschalten denen der TÜV Prüfer die Betriebsgenehmigung versagte. 
Trotz meiner Voranmeldung von zweifeln an der Zulässigkeit beim Chef 
wollte dieser die Prüfung formal durchziehen und hat hernach die Anlagen 
ohne Genehmigung in Betrieb gesetzt.

Vor 3 Jahren dann hat selbiger TÜV-Prüfer dann selbst fahrlässig sein 
Leben ausgehaucht. Das wurde alles fein säuberlich mit ihm beerdigt.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Icke ®. (49636b65)


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Winfried J. schrieb:
> Dann hast du schon vergessen wie es sich anfühlt nicht
> eigenverantwortlich agieren zu können.

Es ist jedem selbst überlassen, das zu ändern. Die meisten wollen in 
Wirklichkeit aber gar keine Verantwortung übernehmen. Das ist nämlich 
fast immer mit erhöhtem persönlichen Einsatz verbunden.

> Davor stehen die Schranken des Arbeitsmarktes. aus bestimmten Berufen
> kommt keiner raus und in andere nicht rein.

Dieses Argument hätte ich vor 30 Jahren gelten lassen. Heute suchen sich 
eher die Arbeitskräfte die Betriebe aus als umgekehrt. 
Selbstverständlich muß man dazu auch Eigeninitiative zeigen und sich 
ggfs. neben dem Beruf weiterbilden.

Wir leben nicht auf einem Ponyhof, sondern in einer 
Leistungsgesellschaft. Wohlstand ist keine Selbstverständlichkeit, 
sondern muß erarbeitet werden. Keine neue, aber zunehmend in 
Vergessenheit geratende Erkenntnis, das sieht man schon an den teils 
irrwitzigen Gehaltsvorstellungen von Berufseinsteigern. Auch ich bin für 
eine soziale Gesellschaft, in der Hilfsbedürftige unterstützt werden. 
Das Sozialsystem darf aber keine Hängematte für Faulpelze sein. Das ist 
ungerecht gegenüber denen, die es mit ihrer Leistung überhaupt erst 
möglich machen.

von Icke ®. (49636b65)


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Achim B. schrieb:
> Ausbrennen kann man auch zuhause! Zum Beispiel muss ich hier im Forum
> ständig Beiträge schreiben, um unsinnigen Beiträge zu korrigieren. Das
> geht voll an die Substanz!

Telearbeit im Auftrag des Zentrums für politische Schönheit? Such dir 
einen anderen Job...

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Naja das Problem beginnt im Schulsystem denn das ist noch immer auf die 
alten Gepflogenheiten ausgerichtet. Und unsere Jahrgänge erst... und die 
dazwischen haben nichts anderes gelernt als auf Anweisung zu handeln. 
Und das sehe ich leider noch heute viel zu oft. Der alte Mief steckt 
noch immer in den Leuten wie zu Kaisers Zeiten.

Namaste

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Icke ®. schrieb:
> Das ist
> ungerecht gegenüber denen, die es mit ihrer Leistung überhaupt erst
> möglich machen.

So spielt man die berchtigten Interessen der Einen gegen die Gleichen 
der Anderen aus, divide e impere.

Namaste

von Michael K. (Gast)


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Icke ®. schrieb:
> ..das war im Gegenteil als Warnung an diejenigen gerichtet, die den
> Sozialismus gern wieder einführen wollen,

Okay, kam anders bei mir an, der Rest auch.
Hiermit richtiggestellt und ich ziehe meine Kritik zurück.

Icke ®. schrieb:
> aber Burnout
> mit Grippe gleichzustellen, halte ich für übertrieben.

Das definitiv.
Ist ein Modebegriff geworden, was die Dramatik eines echten Burnouts 
herabwürdigt.

So wie Glutenunverträglichkeit, die ja plötzlich jeder Dritte hat.
Ein Bekannter hat Zöliakie, mit allem was dazugehört.
Garnicht cool, garnicht schön und bestimmt keine hippe Modeerscheinung.
Keine Darmzotten mehr zu haben und Nährstoffe nur noch stark vermindert 
aufnehmen zu können ist eine lebensverändernde Erfahrung.

Icke ®. schrieb:
> Wir leben nicht auf einem Ponyhof, sondern in einer
> Leistungsgesellschaft. Wohlstand ist keine Selbstverständlichkeit,
> sondern muß erarbeitet werden. Keine neue, aber zunehmend in
> Vergessenheit geratende Erkenntnis, das sieht man schon an den teils
> irrwitzigen Gehaltsvorstellungen von Berufseinsteigern. Auch ich bin für
> eine soziale Gesellschaft, in der Hilfsbedürftige unterstützt werden.
> Das Sozialsystem darf aber keine Hängematte für Faulpelze sein. Das ist
> ungerecht gegenüber denen, die es mit ihrer Leistung überhaupt erst
> möglich machen.

Ja, das kann ich so unterschreiben.
Wird Leistung nicht mehr honoriert und erfolgt auf freiwilliger Basis, 
leistet niemand mehr. Dann können wir auch die Bedürftigen nicht mehr 
zahlen.
Von der Gesellschaft zu leben, obwohl man sich selbst ernähren könnte 
ist im höchsten Maße asozial, denn es belastet die Leistenden über 
Gebühr und stiehlt von denen die es bitter nötig hätten.
Komischerweise motzen aber immer die am meisten gegen das System, die 
ohne dessen Almosen nicht leben könnten.

von Icke ®. (49636b65)


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Michael K. schrieb:
> Okay, kam anders bei mir an, der Rest auch.

Eher meine Schuld, ich hätte mich eindeutiger ausdrücken sollen.

> Hiermit richtiggestellt und ich ziehe meine Kritik zurück.

Danke.

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Genau, habt Ihr man alle Burnout.

-hab ich mehr Platz auf der Autobahn

von Chr. M. (snowfly)


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Was mir zu dem Thema aufgefallen ist:

Vor ein paar Wochen kam die Nachricht dass "Computersucht"
in den Krankheitenkatalog aufgenommen wurde.
Und jetzt "Burnout".

Wie lange werden die Leute schon wegen Burnout in die Klapse geschickt
und wie lange schon wegen Computersucht?

Hat jemand eine Antwort warum das eine so schnell ging und das andere
mal eben 20+ Jahre gedauert hat?

Vermutungen habe ich ja aber vielleicht gibt es tatsächlich einen
Grund dafür.

von D.-Chr. G. (wasyl)


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Chr. M. schrieb:
> Vermutungen habe ich ja aber vielleicht gibt es tatsächlich einen
> Grund dafür.

Was wäre denn deine Vermutung?

Selber habe ich dazu nichts gefunden. Warum Computersucht aufgenommen 
wurde ja, aber nicht warum das hier schneller ging als bei Burnout.

von Chr. M. (snowfly)


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> Was wäre denn deine Vermutung?

In kurz:
Alte weisse Männer mit german Angst und
unterstützung der Medizinindustrie...

gerne würde ich einen anderen Grund kennen.

von Matthias L. (limbachnet)


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Naja, Burnout wurde IIRC schon einige Zeit als Variante der Depression 
angesehen und behandelt - und die Depression ist schon lange als 
Krankheit anerkannt.

Vergleichsweise neu ist nur, dass Burnout von der Depression abgegrenzt 
als eigenes Krankheitsbild angesehen wird - und folgerichtig nun auch 
als eigenständige Krankheit anerkannt wurde. Aber eine anerkannte 
Krankheit war's vorher auch schon, nur eben eine andere.

von Achim B. (bobdylan)


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Chr. M. schrieb:
> Alte weisse Männer mit german Angst und
> unterstützung der Medizinindustrie...

Was sind "Alte weisse Männer"? Meinst du weiße oder weise? Über das 
"german" will ich mal drüber weg schreiben, aber Wörter, die mit -heit, 
-keit, -ung enden, schreibt man groß.

von Percy N. (vox_bovi)


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Matthias L. schrieb:

> Vergleichsweise neu ist nur, dass Burnout von der Depression abgegrenzt
> als eigenes Krankheitsbild angesehen wird - und folgerichtig nun auch
> als eigenständige Krankheit anerkannt wurde. Aber eine anerkannte
> Krankheit war's vorher auch schon, nur eben eine andere.

Auffällig ist, dass die hergebrachte Diagnose problemlos auch in 
totalitären Systemen gestellt werden kann, ohne das System zu 
delegitimieren.

von Bernd T. (bastelmensch)


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Icke ®. schrieb:
> Wie ich in meinem Umfeld
> beobachte, klagen eher diejenigen über Burnout, die i.A. Dienst nach
> Vorschrift und pünktlich Feierabend machen, als regelmäßige
> Überstundenschieber, die mit persönlichem Einsatz die Läden am Laufen
> halten.

Die Überstundenschieber sind aber oft diejenigen die noch nicht bemerkt 
haben das sie kurz vor dem Burnout stehen.

Viele sehen auch heute noch Überstunden als Auszeichnung.
So einen Kollegen habe ich auch, fasselt was von 160 Überstunden und 
merkt gar nicht das er sich selber damit kaputt macht.
Ständige Überstunden sind eine völlige Idiotie, wenn regelmässig zu viel 
Arbeit da ist muss anders gegengesteuert werden.
Ausserdem lässt die Performance bei ständigen Überstunden sowieso nach.

Ich hatte in den letzten 25 Jahren 2 Kollegen die wegen Burnout "Pausen" 
einlegen mussten.
Beide haben hinterher wo anders angefangen, die haben schon Panikanfälle 
beim Gedanken bekommen wieder am alten Platz anzufangen.
Immer schön viele Überstunden, hatten beide das Gefühl unersetzbar zu 
sein, alles geben zu müssen.
Die Firmen haben wie durch ein Wunder die Zeit überlebt in der die 2 
erst Monatelang Krank geschrieben waren und nach etwa 1 Jahr dann auch 
ersetzt wurden. Zeigt mir das sich die zwei völlig Sinnlos selber 
zerstört haben.

Ich habe daraus gelernt, sonst wäre ich vielleicht inzwischen auch ein 
Burnout Opfer geworden.

Niemand stellt denjenigen eine Statue auf die sich kaputtarbeiten!

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Bernd T. schrieb:
> Niemand stellt denjenigen eine Statue auf die sich kaputtarbeiten!

und schon gar nicht einem der das selbstständig macht. Da entsteht eine 
Marktnische die Andere füllen. sein Pensum reguliert man über den Preis 
nicht über Selbstvernichtung.

Namaste

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