Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Relais Schaltung mit AT Tiny


von Alex B. (albex)


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Guten Abend zusammen.

Ich habe gerade meine erste Schaltung entworfen. Der ATTiny soll per 
Relais eine kleine Teichpumpe steuern (12V/18W) und meine Tomaten 
bewässern.

Hat jemand Lust kurz drüber zu schauen um mir sagen zu können ob da 
grobe Schnitzer drin sind? Auf dem Steckbrett läuft alles soweit, 
allerdings noch  ohne den ATTiny.

* Ich bin mir nicht sicher ob das mit C1 und C2 so geht. Im Datenblatt 
des LM7805 stand 0,33uF und 0,1uF. Denn 0,33 hatte ich aber nicht zur 
Hand. Habe halt beide um Faktor 10 größer genommen.

* Braucht der LM einen Kühlkörper? Aktuell gehen etwa 63mA bei 12V rein. 
Wobei der ATTiny noch komplett fehlt. (Das Relais brauch etwa 53mA)

* Den Basiswiderstand habe ich Mangels Verständnisses des Datenblatt so 
gewählt, dass etwas mehr als 2mA fliesen sollten. Dem BC547B sollte das 
ja hoffentlich reichen um voll durchzuschalten oder um abzubrennen (nach 
meinem Verständnis).

* Muss man wirklich Anhand der Transistor Kennlinie schätzen das die 
Verstärkung bei 50mA 180x und nicht mehr 200x ist?

Vielen Dank
Alex

: Bearbeitet durch User
von Karl M. (Gast)


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Alex B. schrieb:
> * Braucht der LM einen Kühlkörper? Aktuell gehen etwa 63mA bei 12V rein.
> Wobei der ATTiny noch komplett fehlt. (Das Relais brauch etwa 53mA)

Das kann man einfach ausrechnen.

Soll den Attiny wirklich ohne Kondensator betrieben werden?

Ich würde noch zwischen dem Schalttransistor / Relais eine Entkopplung 
zum Attiny vorsehen.

von hinz (Gast)


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Das Relais wird den Anlaufstrom der Pumpe nicht lange überleben, und der 
µC freut sich auch nicht lange an Taster T1.

von HildeK (Gast)


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- C1 und C2 gehen so, aber am Tiny muss noch in 100n Keramik sitzen 
zwischen VCC und GND. Richtig gesiebt sollte die Eingangsspannung vom 
7805 jedoch schon sein, wenn sie aus einem Trafo mit Gleichrichter 
kommen. Dann reichen 3.3µF nicht aus.
- von 12V auf 5V mit 63mA ergeben 7V*63mA ≈ 450mW. Da brauchst du noch 
keinen großen Kühlkörper, vielleicht kann er es noch ohne. Auf jeden 
Fall reicht eine kleine Ausführung. Einfach mal testen, wenn du den 7805 
mit dem Finger nicht mehr anfassen kannst, dann nimm einen Kühlkörper. 
Der hält jedenfalls deutlich mehr Hitze aus als dein Finger ...
- Da Pin 2 vom Tiny ein Ausgang sein soll, wird der Taster den ggf. 
zerstören. Wozu den Taster am selben Pin? Mach den doch mit einem 
PullDown an Pin 3.
- was soll der Taster überhaupt bewirken? Willst du damit manuell jedes 
Mal den Tiny als Monoflop starten?
- Die Relaisdaten habe ich mir nicht angeschaut. Aber T1 soll hier als 
Schalter betrieben werden, also bist du weit unterhalb von einer 
Stromverstärkung von 180 oder 200. Rechne mal eher mit 30-50. 
Schließlich soll der Transistor zum Schalten des Relais in die Sättigung 
kommen.
Damit passt aber deine Beschaltung schon.
- Man könnte auch ein 12V Relais nehmen, dass benötigt wesentlich 
weniger Strom. Einfach nur dieses Relais mit LED und Freilaufdiode vor 
dem 7805 anschließen. Dann ist auch die Kühlkörperfrage keine mehr: es 
geht locker ein 78L05. Und: Störungen auf den Tiny, die beim Schalten 
des Relais produziert werden, sind deutlich geringer.

von svensson (Gast)


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Moin Alex,

der Schalter soll vermutlich als "manuelles EIN" wirken?

Das lieber anders lösen: Einen weiteren PIN als Eingang verwenden und 
das Relais per Software schalten. Alternativ einen Umschalter verwenden, 
damit der Ausgang nicht auf V+ gelegt wird.

Da die Pumpe vermutlich immer nur kurzzeitig läuft, wird kein Kühlkörper 
erforderlich sein.

Der R3 erscheint mir sehr groß, hier nehme ich 47k.

Eine sehr ähnliche Schaltung habe ich schon mehrfach aufgebaut (nur mit 
dem Tiny85) - funktionieren alle noch.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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HildeK schrieb:
> ein 12V Relais nehmen, dass benötigt wesentlich weniger Strom.
Und zudem muss dieser Strom nicht erst durch den Spannungsregler durch. 
Das ist der eigentliche Gewinn dabei.

von Thomas S. (Gast)


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Der Spg-Regler 7805 möchte gerne am Eingang 100uF oder 470 uF, und am 
Ausgang zusätzlich einen 100 nF Kerko oder Folie haben. Das wäre die 
typ. Beschaltung des 78xx Reglers.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas S. schrieb:
> Der Spg-Regler 7805 möchte gerne am Eingang 100uF oder 470 uF
Die möchte aber nicht der Spannungsregler, sondern die gehören zum 
Gleichrichter. Die braucht der Gleichrichter, damit bei Belastung eine 
Gleichspannung mit nicht allzu viel Ripple herauskommt.
Und da kann man überschlägig schon noch die alte Faustformel "1mF pro A" 
hernehmen und dann doppelt so viel einsetzen.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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svensson schrieb:
> Das lieber anders lösen: Einen weiteren PIN als Eingang verwenden und
> das Relais per Software schalten. Alternativ einen Umschalter verwenden,

Alternativ den Transistor direkt brücken :-)

Beitrag #5858853 wurde vom Autor gelöscht.
von svensson (Gast)


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Bin wohl etwas softwarelastig geworden... ;-)

von Timo N. (tnn85)


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svensson schrieb:
> Bin wohl etwas softwarelastig geworden... ;-)

Aber vielleicht zurecht. Dann hast du später immer noch die Wahl, was 
bei einem Tastendruck (User Interface) passieren soll.

von HildeK (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> HildeK schrieb:
>> ein 12V Relais nehmen, dass benötigt wesentlich weniger Strom.
> Und zudem muss dieser Strom nicht erst durch den Spannungsregler durch.
> Das ist der eigentliche Gewinn dabei.

Das hatte ich implizit schon angedeutet:

HildeK schrieb:
> Einfach nur dieses Relais mit LED und Freilaufdiode vor
> dem 7805 anschließen. Dann ist auch die Kühlkörperfrage keine mehr: es
> geht locker ein 78L05.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Alex B. schrieb:
> Im Datenblatt
> des LM7805 stand 0,33uF und 0,1uF. Denn 0,33 hatte ich aber nicht zur
> Hand. Habe halt beide um Faktor 10 größer genommen.

Sportliche Begruendung. Und wenn du keinen LM7805 hast, sondern nur 
einen LM7815, dann nimmst du halt den stattdessen. Ist ja sogar nur um 
Faktor 3 groesser :-)

SCNR,
WK

von Timo N. (tnn85)


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Dergute W. schrieb:
> Moin,
>
> Alex B. schrieb:
>> Im Datenblatt
>> des LM7805 stand 0,33uF und 0,1uF. Denn 0,33 hatte ich aber nicht zur
>> Hand. Habe halt beide um Faktor 10 größer genommen.
>
> Sportliche Begruendung. Und wenn du keinen LM7805 hast, sondern nur
> einen LM7815, dann nimmst du halt den stattdessen. Ist ja sogar nur um
> Faktor 3 groesser :-)
>
> SCNR,
> WK

Manchmal muss man pragmatisch denken ;)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Alex B. schrieb:
> Im Datenblatt des LM7805 stand
... auch, dass der Kondensator am Ausgang nur für eine bessere 
Stabilität da ist.

Aber im Datenblatt vom µC steht, dass dort ein Blockkondensator zwischen 
Vcc und GND nötig ist.

> * Muss man wirklich Anhand der Transistor Kennlinie schätzen das die
> Verstärkung bei 50mA 180x und nicht mehr 200x ist?
Welches Datenblatt hast du da? Bei dem, das ich habe, ist keine 
Kennlinie drin: http://www.farnell.com/datasheets/59764.pdf

> das die Verstärkung bei 50mA 180x und nicht mehr 200x ist?
Sie kann auch 450 sein. Und sie ist zudem von der Temperatur abhängig.

Aber mit deinen 2k (wo kaufst du den eigentlich?) liegst du gut im 
Rennen.

Dergute W. schrieb:
> Und wenn du keinen LM7805 hast, sondern nur einen LM7815, dann nimmst du
> halt den stattdessen. Ist ja sogar nur um Faktor 3 groesser :-)
Mit einem Spannungsteiler kommt man dann schnell an ein Ziel...  ;-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Michael B. (laberkopp)


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Alex B. schrieb:
> * Muss man wirklich Anhand der Transistor Kennlinie schätzen das die
> Verstärkung bei 50mA 180x und nicht mehr 200x ist?

Nein, man guckt auf's Diagramm Figure 4 und sieht daß dort IC=10*IB 
steht.

https://www.sparkfun.com/datasheets/Components/BC546.pdf

Deine 2mA sind grenzwertig, der Transistor wird nicht voll durchschalten 
aber ausreichend. Bei 1/200 von 50mA also 250uA hätte er nichtmal halb 
durgeschaltet.


Ein 5V Relais ist ungünstig, wenn man 12V hat.

Es braucht 50mA und stört mit seinen Abschaltfunken die 5V des 
Mikrocontrollers.

Nimm lieber ein 12V Relais.

Dann hast du Verbindungen im Schaltplan, die besser nicht so in der 
Realität liegen sollten. Gemeinsame Leitung von Spannungsregler zum 
Schalttransistor und weiter zum uC heisst, jede Störung auf der leitung 
zum Schalttransistor den der Strom des Relais verursacht beeinflusst 
auch den uC.

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.25.2

von Alex B. (albex)


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Hallo

Danke erstmal für die konstruktiven Tipps.

- das mit dem Taster am Eingang ist wirklich die bessere Lösung wo man 
schon mal den MC hat. Werde einfach alle Pins als Stifte rausführen.

- 12V Relais werde ich ausprobieren. Wusste gar nicht dass ich welche 
hatte. Deswegen zuerst die 5V genommen. Nur damit ich das richtig 
verstehe: LED, Relais, Transistor C-E einfach an 12V in Reihe schalten. 
Die Basis mit Vorwiederstand an den 5V Ausgang des ICs schließen? Dann 
tuts bestimmt auch ein LM78L05.

- den ATTiny habe ich nur zur Doku Zwecken schon mal in den Schaltplan 
eingebaut, noch ohne über die korrekte Beschallung nachzudenken.

- wie komme ich auf den 30-50 fachen Verstärkungswert? Ist das eine 
Faustformel für den BC547?

Hoffe mein Text ist verständlich. Habe gerade nur ein Handy zur Hand und 
sehe immer nur einen Ausschnitt dessen was ich tippe.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Alex B. schrieb:
> Dann tuts bestimmt auch ein LM78L05.
Das ist der Witz daran. Und auch das Netzteil muss weniger Leistung 
liefern, weil der Spannungsregler nicht mehr so viel heizen muss. Ergo 
kaufst du weniger Strom beim E-Werk und sparst nochmal.

> - wie komme ich auf den 30-50 fachen Verstärkungswert? Ist das eine
> Faustformel für den BC547?
Ja. Das ergibt dann kommend von B=200-450 die ca. 5..10-fache 
Übersteuerung für den schaltenden Tansistor. Du siehst: an dieser 
Ecke wird nur soweit nachgerechnet, dass man in etwa in der richtigen 
Zehnerpotenz landet...  ;-)

von HildeK (Gast)


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Alex B. schrieb:
> - das mit dem Taster am Eingang ist wirklich die bessere Lösung wo man
> schon mal den MC hat.
Genau. Nutze die vorhanden Ressourcen! Für unbenutzte Pins gibt es kein 
Geld zurück!
Es ginge auch mit einem Pin, nur braucht man da noch mindestens einen 
Widerstand. Aber warum komplizierter, wenn es einfach geht.
Übrigens, auch die anderen Pins (MISO, MOSI, SCK) kannst du für IO 
nutzen. Nur wenn du in der aufgebauten Schaltung auch programmieren 
willst, dann müsste man ggf. ein paar Widerstände spendieren. Ich setze 
die µC meist auf einen Sockel und programmiere sie außerhalb der 
Schaltung.

> Nur damit ich das richtig
> verstehe: LED, Relais, Transistor C-E einfach an 12V in Reihe schalten.
> Die Basis mit Vorwiederstand an den 5V Ausgang des ICs schließen? Dann
> tuts bestimmt auch ein LM78L05.
Korrekt, genau so wie bei deiner Schaltung mit dem 5V-Relais (bis auf 
die Rechtschreibung beim "Vorwiderstand" :-)), nur eben an 12V vor dem 
Regler anschließen. Der sowieso geringere Relaisstrom geht nicht mehr 
über den Regler und der Tiny braucht fast nichts - im Tiefschlaf nur 
100nA. Da wird der 78L05 nicht mal warm.

> - den ATTiny habe ich nur zur Doku Zwecken schon mal in den Schaltplan
> eingebaut, noch ohne über die korrekte Beschallung nachzudenken.
Am Wichtigsten ist der Abblockkondensator, möglichst kurz an VCC und GND 
angeschlossen. Auch am Reseteingang würde ich R und C beschalten (z.B. 
10k, 100n). Schon wieder die 100n, kaufe dir also mal 50 oder 100 Stück 
davon ...
Es täte für diese Aufgabe auch ein Tiny13 oder 25. Zugegeben: ich kaufe 
immer die Tiny85, der Preisunterschied ist gering, die haben mehr 
Speicher und man weiß ja nie, was einem noch alles einfällt.

> - wie komme ich auf den 30-50 fachen Verstärkungswert? Ist das eine
> Faustformel für den BC547?
Hat Lothar M. schon beantwortet.

Beachte auch den Hinweis von hinz, er hat wohl das Datenblatt 
angeschaut:

hinz schrieb:
> Das Relais wird den Anlaufstrom der Pumpe nicht lange überleben
Das Relais muss schon auch den Anlaufstrom der Pumpe aushalten können!

von HildeK (Gast)


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HildeK schrieb:
> genau so wie bei deiner Schaltung mit dem 5V-Relais

Den R1 als Vorwiderstand für die LED muss du natürlich auch anpassen.

von Henry cat (Gast)


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Hallo

"Und da kann man überschlägig schon noch die alte Faustformel "1mF pro 
A"
hernehmen und dann doppelt so viel einsetzen."


Jehova ;-)
Ist Weibsvolk anwesend?

von Karl B. (gustav)


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Hi,
TinyCad-Fan. Endlich mal wieder einer hier. Dachte schon, ich wäre der 
einzige hier, der mit dem Schaltplanzeichenprogramm arbeitet.;-)
Meine Lösung:
BC337-16
Der Optokoppler kann entfallen...

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von HGast (Gast)


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Wofür braucht man eigentlich den Widerstand von der Basis des 
Transistors nach GND? Ist der nicht sinnlos?

von Karl B. (gustav)


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HGast schrieb:
> Wofür braucht man eigentlich den Widerstand von der Basis des
> Transistors nach GND? Ist der nicht sinnlos?

Hi,
dient vom Prinzip her der schnelleren Ausräumung der Basis mit 
Ladungsträgern und soll das Schaltverhalten bei Wechsel auf Low 
verbessern. Gerade, wenn ich den Transistor in die "Sättigung" fahre, 
ist das wichtig.
Die µC-Ports, die den Transistor ansteuern, bestehen oft aus PMOS-FETs 
oder NMOS-FETs sind in einem Zustand hochohmig im anderen Zustand 
niederohmig. Bei dem Widerstand nach "low" ist man da auf der sicheren 
Seite.
Bei dem Atmel ist "low" - glaube ich - der niederohmigere Zustand.
Der R nach Vss wäre also hier entbehrlich.
Da ich das aber nicht immer weiß, lass ich den R lieber drin.
Dann liegt bei Schaltungen auch die Basis immer auf einem definierten 
Potenzial, Basis hängt nicht in der Luft.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Hier kann man diesen Angstwiderstand getrost auf n.b. (nicht bestückt) 
setzen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Alex B. (albex)


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Hi.

War mein erster Verszch mit TC. Wofür ist C1 und D2 gut?

von HildeK (Gast)


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Karl B. schrieb:
> dient vom Prinzip her der schnelleren Ausräumung der Basis mit
> Ladungsträgern und soll das Schaltverhalten bei Wechsel auf Low
> verbessern. Gerade, wenn ich den Transistor in die "Sättigung" fahre,
> ist das wichtig.
Beim Betrieb eines Relais ist das definitiv uninteressant. Und bei 
schnellen Schaltungen hilft das nur bedingt; da muss man vermeiden, dass 
der Transistor vollständig in Sättigung kommt (Schottky-Diode zw. B und 
C).

> Die µC-Ports, die den Transistor ansteuern, bestehen oft aus PMOS-FETs
> oder NMOS-FETs sind in einem Zustand hochohmig im anderen Zustand
> niederohmig. Bei dem Widerstand nach "low" ist man da auf der sicheren
> Seite.
> Bei dem Atmel ist "low" - glaube ich - der niederohmigere Zustand.
> Der R nach Vss wäre also hier entbehrlich.
Die Innenwiderstände durchgeschalteter nMOS und pMOS-Transistoren in ICs 
sind ausreichend niederohmig, so dass das keine Rolle spielt.

> Da ich das aber nicht immer weiß, lass ich den R lieber drin.
Ich auch, aber aus anderem Grund. Hier kann er sicher entfallen.

> Dann liegt bei Schaltungen auch die Basis immer auf einem definierten
> Potenzial, Basis hängt nicht in der Luft.
Auch das ist bei bipolaren Transistoren kein Grund. Um den Transistor 
durchzusteuern, brauchen die einen Basisstrom. Bei offener Basis gibt es 
den nicht. OK, bei langen Leitungen zur Basis und stark störender 
Umgebung mag er helfen.

Mein Grund ist: ich will nicht schon bei 0.7V den Transistor aktivieren. 
Hängen z.B. noch andere Verbraucher an dem Ausgang des µC in Richtung 
VCC, so ist dessen Ausgangsspannung bei LOW nicht mehr Null und kann 
schon nahe an die UBE-Schwelle kommen. Mit einem Teiler gewinnt man so 
mehr Abstand.

von HildeK (Gast)


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Alex B. schrieb:
> Wofür ist C1 und D2 gut?

Mit R1 soll der Haltestrom zum Strom sparen etwas reduziert werden. Beim 
Anziehen des Relais ist C1 voll geladen und liefert dazu kurzzeitig die 
volle Betriebsspannung. Danach sinkt die etwas ab.

D2 ist auch nicht notwendig für normale Relaisschaltungen.
Hat man spezielle, sehr schnelle Relais und will auch die Schaltzeiten 
möglichst schnell haben, dann setzt man die Z-Diode ein. Wenn schon, 
dann sollte man aber eine nehmen, die wenig unterhalb der maximalen UCE 
des Transistors liegt und sogar einen Transistor für hohe UCE wählen.

Ich habe so den Eindruck, Karl B. hat viel zusammen kopiert, ohne den 
Inhalt richtig verstanden zu haben.

von Andy H. (gastrelais)


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Warum nicht einfach einen BTS (highside) und die Pumpe damit direkt 
schalten? Irgendwie hab ich immer nur die Hälfte der Bauteile....

von Karl B. (gustav)


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HildeK schrieb:
> Ich habe so den Eindruck, Karl B. hat viel zusammen kopiert, ohne den
> Inhalt richtig verstanden zu haben.

Hi,
die Schaltung war aus einem anderen Thread.
(Dachte, könnte mir Neuzeichnen sparen .;-)
https://www.mikrocontroller.net/attachment/414349/Relais_schaltstufe_x.jpg
Leider kann man "falsche" Bildchen nicht löschen.
Die Schaltung hier ist die relevante:
https://www.mikrocontroller.net/attachment/414350/Relais_schaltstufe_y.jpg

OK.
Fazit:
Ohne R2 von Basis gegen GND, aber mit BC337-16.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Alex B. (albex)


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HildeK schrieb:
>> Das Relais wird den Anlaufstrom der Pumpe nicht lange überleben
> Das Relais muss schon auch den Anlaufstrom der Pumpe aushalten können!

Ich habe mir die "Max. Switching Current" im Datenblatt des 5V Relais 
angeschaut: dort steht 5A. Sollte dass nicht für ein 18 Watt Motor 
reichen?

Dort steht auch 2A für max carrying Current. Ist das der Strom, den das 
Relais im Betrieb auf Dauer verkraftet oder dürfen beim Anlaufen der 
Pumpe auch nicht mehr als 2A fließen?

Mein 12V Relais hat dummerweise nur ein max switching Current von 2A. 
Eine schnelle Suche ergab, dass bei induktiven Lasten etwa das 2-3 fache 
benötigt wird. Im meinen Fall also etwa 3-4,5A. Ist das so korrekt?

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Interessant, wieviel Diskussion man in eine solch einfache Schaltung 
bringen kann.

von MaWin (Gast)


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Alex B. schrieb:
> Ist das so korrekt

Nicht unbedingt.
Aber Problem erkannt.
Motoren haben unangenehme Schalteigenschaften.
Das Schaltelement (bei dir Relais) muss nicht nur Nennstrom und 
Nennspannung schalten.
Sondern Anlaufstrom=Blockierstrom der leicht 10 x grösser ist und beim 
Abschalten den induktiven Abreissfunken der durch die schnell deutlich 
über die Nennspannung ansteigende Spannung entsteht.
Daher haben Relais eine deutlich geringere Schaltleistung mit deutlich 
geringeter Lebensdauer bei induktiven Lasten (deren maximaler Nennstrom 
und Nennspannung dann im Datenblatt des Relais erwähnt wird, die nicht 
angegebenen Spitzenströme und Spitzenspannungen liegen dabei oberhalb 
des spezifizierten maximalen Stroms und Spannung für ohmsche Lasten).

von Karl B. (gustav)


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Karl B. schrieb:
> OK.
> Fazit:
> Ohne R2 von Basis gegen GND, aber mit BC337-16.

Hi,
hier sind ursprünglich 1 MegOhm angegeben.
https://www.mikrocontroller.net/attachment/414248/Relais.png
Das sind auch für mich zuviel.
Wer Mathefreak ist, kann auch noch den Zastrow unter das Kopfkissen 
legen.;-)

MaWin schrieb:
> Daher haben Relais eine deutlich geringere Schaltleistung mit deutlich
> geringeter Lebensdauer bei induktiven Lasten

Arbeite deswegen lieber mit Schützen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%BCtz_(Schalter)
Zitat:
"...Relais sind für geringere Schaltleistung ausgelegt, sie besitzen 
meist keine Funkenlöschkammern.
Die Schaltkontakte von Relais sind einfach unterbrechend, während sie 
bei Schützen immer doppelt unterbrechend sind.
Relais benutzen oft Klappanker, Schütze hingegen meist Zuganker zwecks 
größerer mechanischer Schaltkraft, die für die höheren Schaltleistungen 
und massiveren Kontakte erforderlich ist..."
/Zitat
Soweit ich weiß, gibt es die ab 24V für Hutschiene.
Muss mal suchen, wo es was Vernünftiges für 12V gibt.


ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von HildeK (Gast)


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Wurde überhaupt mal erwähnt (kann mich jetzt nicht erinnern), ob die 
Pumpe
a) mit 12V DC betrieben wird und
b) an den selben 12V hängt wie der Regler?

Wenn beides mal 'Ja', dann kann man sich das Relais sparen und entweder 
mit einem MOSFET Lowside schalten oder mit dem von Andy H. erwähnten BTS 
xxxx Highside-Switch.
Da braucht man sicher keinen Schütz!

H.Joachim S. schrieb:
> Interessant, wieviel Diskussion man in eine solch einfache Schaltung
> bringen kann.

Dann schau dir mal den kürzlich gelaufenen Thread über einen 
Spannungsteiler 4:7 an! Noch hat der mehr Posts auf dem Buckel...

von Alex B. (albex)


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HildeK schrieb:
> Wenn beides mal 'Ja', dann kann man sich das Relais sparen und entweder
> mit einem MOSFET Lowside schalten ...

... wenn man aber gerade einen Hammer in der Hand hat, sieht halt alles 
wie ein Nagel aus!


Natürlich habe ich auch ein MOSFET rumliegen, nur wäre ich ohne euch gar 
nicht auf die Idee gekommen, dass es in diesem Fall sinnvoller als ein 
Relais sein kann. So habe ich aber auf jeden Fall viel gelernt.


Meine Schaltung habe ich jetzt auf MOSFET umgebaut. Dürfte ich nochmals 
um einen kleinen Check bitten?

* Das einzige was mir fehlt ist die Freilaufdiode. Vermutlich wäre die 
N4148 zu schwach. (Sieht schon fast wie eine kleine Glassicherung aus)

* Den GND Anschluss am Gate vom MOSFET habe ich mal weggelassen. 
Interessant, dass man das Gate sogar durch Berührung mit dem Finger auf 
High schalten kann und es am Steckbrett nicht mehr von selber ausgeht.

* Muss ich mir wegen eines KK Gedanken machen oder ist das bei <20 Watt 
nicht relevant? (Sorry, mein Hirn hat gerade ein leichtes 
Datenblatt-Trauma nach den ganzen Transistor und Relais Kennzahlen)

Danke
Alex

PS. Habe es geschafft die Schaltung doppelt anzuhängen - lag an der 
Vorschau Funktion.

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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Alex B. schrieb:
> Habe es geschafft die Schaltung doppelt anzuhängen - lag an der
> Vorschau Funktion.

Nein, es liegt am Schreiber, der nicht lesen kann.

Am µC fehlt der GND-Anschluß.

Sollte am Reset nicht ein C nach GND sein?

Was ist mit den PINs 1,2 und 3 - interne Pullups oder Ausgänge?

Vom Gate des FETs würde ich ein paar hundert-Kilohm nach GND schalten, 
damit der zu ist, wenn der µC startet.

von Patrick (Gast)


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Ich hab mal in deinen Schaltplan gemalt (rot).

Änderungen meinerseits:

- Kondensator 100 nF am Resetpin

- GND - Verbindung am µC

- GND - Verbindung Spannungsregler

- Pulldown am Gate des Mosfets, damit er im Reset-Zustand des µC den 
Stromfluss sicher unterbricht

- Entkopplungsdiode im Pluspfad zum Spannungsregler, damit eine 
eventuell beim Pumpenanlauf einbrechende Versorgungsspannung den µC 
nicht abschmieren lässt.

Beitrag #5861406 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Alex B. (albex)


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