Forum: Haus & Smart Home Grundversorgung Telefonkabel bei Glasfaseranschluss


von Timo N. (tnn85)


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Ich habe aktuell einen Interessanten Fall aus meiner Verwandschaft. Der 
Verwandte "Person X" hat bei einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft 
eine Eigentumswohnung in einem Mehrfamilienhaus gekauft  (ca. 10 
Parteien insgesamt).
Bei der Einführung in die ganzen Themen Smart Home, Fernsehen, 
Internetzugang (bei der ich aus Interesse dabei war) kam nun raus, dass 
diese Wohnungsbaugesellschaft den kommunalen Stadtwerken quasi einen 
Monopolzugang mit der Glasfaser, die bis in die Wohnungen führt, 
geschaffen hat, was Fernsehen, Telefon und Internet betrifft. Es 
existiert in den Wohnungen (und da waren sich die die anwesenden von der 
Wohnungsbaugesellschaft gar nicht so sicher - wie inkompetent?), keine 
weitere Zugangsform, außer das eine Glasfaserkabel (kein Koax, kein 
Telefonkabel). Da beide (Wohnungsbaugesellschaft und Stadtwerke) den 
gleichen öffentlichen Träger haben, gehe ich von einer Art Geklüngel 
aus.

Bevor jetzt einige aufschreiben und sagen: Sei doch froh, da ist 
Glasfaer ausgebaut.

Ja das ist richtig. Glasfaser ist ganz toll, aber:
Wenn du jetzt aus beliebigen Gründen den Anbieter wechseln willst, ist 
dies eben aktuell gar nicht möglich. Da kann der Preis (der in drei 
Jahren doppelt so hoch sein kann, da man ja nicht wechseln kann) 
hochschnellen, der Funktionsumfang (andere Sendung, Email, etc) ein 
anderer sein oder man hat weniger Komfort (man braucht eine Set-Top-Box 
und kann nicht direkt am Fernseher umschalten, wie man es beim 
Kabelfernsehen gewohnt ist).

Es wurde zwar anscheinend von dieser Wohnungsbaugesellschaft mit den 
Stadtwerken schriftlich vereinbart, dass auch andere Zugangsanbieter 
Zugang erhalten (dann über die Glasfaser der Stadtwerke) und die 
Eigentümer somit theoretisch einen anderen Anbieter wählen können, aber 
mir ist nicht bekannt, dass diese "anderen Anbieter" aktuell überhaupt 
ein Interesse daran haben hier den möglichen Kunden über eine fremde 
Glasfaser 1. Sondertarife für eine aktuell noch Nischentechnolgie 
anzubieten (gibt ja fast keine Kunden aktuell) 2. es meines Wissen bei 
Glasfaser noch keine Regulierung gibt und die Stadtwerke die 
Leitungspreise einfach so hoch ansetzen, dass es uninteressant wird (und 
man als Kunde somit wieder abhängig von einem Monopolisten ist).

Da wurde auch an anderer Stelle sehr viel Schmuh betrieben. 
Beispielsweise führen in jeden Raum in den Wohnungen 
"Homeway"-Steckdosen mit Anschlussmöglichkeit für Koax und Ethernet, 
jedoch wird bei den Stadtwerken und dem Anschluss IPTV über Settop-Boxen 
ausgestrahlt. Die Koax-Anschlüsse wurden also komplett umsonst verlegt 
und baumeln unangeschlossen im Verteilerkasten. Es machte für bis dahin 
den Eindruck, als komme da noch ein Koaxkabel von dem echten 
Kabelanbieter bis in die Wohnung - Pustekuchen.

Anderes Beispiel: Die Fritzbox wurde vom Anbieter gestellt, und befindet 
sich schön und ordentlich aufgehängt in einem 
Hager-Medienverteilerkästchen aus Blech. Schon mal was von Faraday 
gehört? Tolle Übertragungsrate über WLAN hat man da.
Der Rahmenvertrag mit den Stadtwerken für den "TV-Anschluss" wurde 
scheinbar ohne Zustimmung der Bewohner abgeschlossen. D.h. die Bewohner 
"wurden verpflichtet" ca. 11-12€ an die hiesigen Stadtwerke zu zahlen, 
um deren IPTV-Programm zu beziehen (das nebenbei bemerkt noch aktuell 
auf 5 Empfangsgeräte beschränkt, verschlüsselt [ja auch die eigentlich 
freien privaten SD-Sender] und eben noch nicht so umfangreich ist, wie 
bei den anderen etablierten Kabelnetzbetreibern). Außerdem braucht man 
Set-Top-Boxen, die nur gemietet werden können.
Eine Frage nach der "freien Routerwahl" wurde von den anwesenden Herren 
der Stadtwerke beantwortet mit "Wenn sie uns einen Router bringen, der 
unsere Anforderungen erfüllt, dann reden wir mal darüber ;)". So kann 
man seine Verpflichtung, die sich aus dem "neuen" Routergesetz für den 
Anbieter ergibt auch formulieren. Es gibt einen gesetzlichen Anspruch!
Sie haben aber natürlich Recht: Man wird keinen Glasfaserrouter auf dem 
deutschen Markt finden, der auch frei verkäuflich ist. Es ist zwar eine 
Fritzbox installiert (was ja schon mal gut ist), aber es wurden 
Einschränkungen vorgenommen (die nicht genannt werden konnten, weil das 
technische Wissen fehlte). Diese Fritzbox wird aktuell nicht frei 
verkäuflich angeboten.

Nun zu meiner Frage:  Ist es überhaupt erlaubt, Eigentümern durch so 
eine Wohnungsbaugesellschaft ohne deren Wissen die Grundversorgung über 
ein normales Telefonkabel (und damit die Wahlmöglichkeit) zu nehmen?

Bei TV wäre das noch denkbar (aber auch nur, wenn es so im 
abgeschlossenen Vertrag zwischen Wohnungsbaugesellschaft und Eigentümer 
stehen würde). Bei Telefon ist mir das nicht bekannt und ich gehe davon 
aus, dass eine Grundversorgung über Telefonkabel der Telekom auf jeden 
Fall gewährleistet werden muss (Telekommunikationsgesetz).

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Die Eigentümergesellschaft kann beschliessen, dass eine/jede Wohnung 
weitere Kabel ins Haus legen lässt um für einzelne/alle Bewohner 
alternarive Anbieter zu ermöglichen. Vermutlich kommt die Zustimmung 
aber nur zu Stande, wenn der Interessent alle Kosten trägt, denn 
uninteressierte Eigentümer wollen vor allem nicht zahlen.
Die Zusage, die die Wohnungsbaugesellschaft dem Glasfaserbetreiber 
gegeben hat, ist irrelevant, da die Wohnungsbaugesellschaft nach Verkauf 
aller Wohnungen nicht mehr Eigentümer ist und nicht mehr in der 
Eigentümerversammlung mitstimmen darf.
Einer Klage (des Glasfaserbetreibers) kann die Eigentümergesellschaft 
locker entgegensehen, niemand von ihr hat eine Zusage unterschrieben. Es 
wird aber nicht geklagt werden.

von Andre (Gast)


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Also da geht mir doch spontan etwas der Hut hoch. Da baut eine 
Gesellschaft ein mal alles richtig und hochwertig: Faser bis in die 
Wohnung, Netzwerkkabel in die Räume, alles schick eingebaut in sündteure 
Hager Medienverteilung, ...

Natürlich ist auch das wieder nicht richtig und Otto Doofdeutsch hechelt 
nach dem Anwalt!
Da muss man sich wirklich nicht wundern, wenn alle Gesellschaften nach 
1960er-Standard (da haste ne Steckdose, sei zufrieden sonst stellen wir 
dir das Licht aus!) bauen und die Hausverwaltung auf Eigentümer 
allergisch reagiert.

Nur weil man (sorry, ist halt so) zu dumm ist,
1. sich zu informieren was für Verträge anhängig sind
2. sich auf böse neue Technik aka Settop Box zu gewöhnen
3. über den Fritzbox Tellerrand zu schauen und Accesspoints an 
geeigneter Stelle aufzustellen
4. mit den anderen Eigentümern zusammen zu arbeiten, den 
exklusiv-Vertrag aufzukündigen und Kabelanbieter xyz zu beauftragen euer 
heiliges Koax zu bespielen.

P.S. in einem halben Jahr jammern dann die nächsten Eigentümer, wieso 
man denn Kabel Deutschland bezahlen muss obwohl Glasfaser liegt...

von Timo N. (tnn85)


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MaWin schrieb:
> Die Eigentümergesellschaft kann beschliessen, dass eine/jede Wohnung
> weitere Kabel ins Haus legen lässt um für einzelne/alle Bewohner
> alternarive Anbieter zu ermöglichen. Vermutlich kommt die Zustimmung
> aber nur zu Stande, wenn der Interessent alle Kosten trägt, denn
> uninteressierte Eigentümer wollen vor allem nicht zahlen.
> Die Zusage, die die Wohnungsbaugesellschaft dem Glasfaserbetreiber
> gegeben hat, ist irrelevant, da die Wohnungsbaugesellschaft nach Verkauf
> aller Wohnungen nicht mehr Eigentümer ist und nicht mehr in der
> Eigentümerversammlung mitstimmen darf.
> Einer Klage (des Glasfaserbetreibers) kann die Eigentümergesellschaft
> locker entgegensehen, niemand von ihr hat eine Zusage unterschrieben. Es
> wird aber nicht geklagt werden.


Das mag sein. Es geht aber darum, ob ein Telefonanschluss  (der nicht 
nur theoretisch, sondern auch praktisch andere Anbieter zulässt) nicht 
zur Grundausstattung bei dem Verkauf einer Eigentumswohnung zählt.
Ich kenne den Kaufvertrag/Teilungserklärung der Immobilie nicht, aber 
ich kann mir nicht vorstellen, dass ein einfacher Telefonanschluss nicht 
zur Grundausstattung gehören muss.
Es geht also nicht darum, ob ein Kabel auf Kosten der Eigentümer 
nachträglich verlegt wird, sondern darum, dass die 
Wohungsbaugesellschaft dies bereitstellen muss, es sei denn, sie weist 
ausdrücklich darauf hin, dass kein üblicher Telefonanschluss existiert. 
Hier gibt es ja noch sehr viel Regulierung.
Das Eigentum geht vermutlich auch erst nach Zahlung der letzten Rate auf 
die Eigentümer über. Vorher gehört es ja noch der Wohungsbaugesellschaft 
und diese hat alle Mängel zu beseitigen (wozu ich sowas zähle).
Falls die Wohungsbaugesellschaft auch den Eigentümern gegenüber 
Open-Access (freie Anbieterwahl) verspricht, dann muss dies auch in der 
Praxis existieren und kann nicht nur eine Wetter auf die Zukunft sein.

Das der Glasfaserbetreiber keinen Anspruch auf ein Monopol hat, ist 
sowieso klar. Jedoch: Welcher Bewohner möchte nachträglich fünfstellige 
Summen zur Nachverkabelung mit alten Kupferdoppeladern übernehmen, die 
bei Verlegung vor dem Bau der Wohnungen höchstens vielleicht im Bereich 
von 1000 bis 2000€ für alle 10 Parteien betragen hätten.

Ich nehme an, dass sich im Zuge des Open-Access in Zukunft auch andere 
Anbieter bei Glasfaseranschluss auswählen lassen. Wann dies jedoch 
geschieht, steht noch in den Sternen. Deswegen hätte zum jetzigen 
Zeitpunkt noch Kupferader mitverlegt werden müssen.
Als privater Bauherr sieht das anders aus. Da kann man ja selbst 
entscheiden. Da die Telekom jedoch Grundversorgung anbieten muss, würde 
ich jetzt darauf wetten, dass dann auch von jeder 
Wohnungsbaugesellschaft diese Grundversorgung in die Wohnung gelegt 
werden muss.
Kann mir nicht vorstellen, dass das möglich ist. Da muss es doch ein 
Gesetz dazu geben.

von Timo N. (tnn85)


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Andre schrieb:
> Also da geht mir doch spontan etwas der Hut hoch. Da baut eine

Ja, war klar, dass da einer so kommt. Du hast keine Ahnung wie sündhaft 
teuer diese Eigentumswohungen verkauft wurden. Da kann man als 
Eigentümer Ansprüche auf freien Marktzugang beim Telefonanbieter haben, 
oder?

Was passiert, wenn der Glasfaseranschlusspreis in 3 Jahren auf von 
aktuell 40€/Monat auf 100€/Monat ansteigt? Was machst du dann? Genau: 
Nichts.

Es geht auch nicht um die Stadtwerke, die nun das Glasfaser auch 
ausbauen und natürlich eine schöne Möglichkeit gefunden haben Ihr 
Angebot anzubieten. Das kann man Ihnen nicht vorwerfen und dass das 
Angebot existiert ist auch super. Es geht um die Wohungsbaugesellschaft, 
die keine Alternative mitverlegt hat.


Und übrigens: Wer Set-Top-Boxen als neue Technik bezeichnet, der hat 
irgendwie gar keine Ahnung wie Consumergeräte in jeder erdenklichen 
Zukunft zu sein hat: Einfach und unkompliziert. Deine ach so tolle 
Set-Top-Box hat nur Nachteile zu einem eingebauten DVB-C Empfänger 
(Stromverbrauch, mehr kabel, verbraucht Platz, unkomfortable Bedienung, 
etc etc).
Die Wohnung haben auch ältere Leute als mein Bekannter gekauft, die 
verständlicherweise nicht mehr zur Umgewöhnung zu bewegen sind. Vor 
allem nicht, wenn es auch objektiv komplizierter wird.
Da es darum aber nicht geht, hab ich auch klar gemacht. Auch ein 
Entertain-Anschluss von der Telekom oder vergleichbare Anschlüsse von 
Vodafone,1&1, etc bräuchten bei VDSL eine Set-top-box, sind aber durch 
fehlende Anschluss nicht möglich.

Und übrigens: "RICHTIG gemacht"? Die haben gar nichts richtig gemacht. 
Warum teure Homeway-Steckdosen, wenn das Koax-Kabel vom Verteiler in die 
Zimmer nicht zu nutzen ist (das wussten sie ja selbst)? 
Hager-Medienverteiler waren schon vor 8 Jahren Standard (das weiß ich, 
weil in einer vergleichbaren Wohnung die gleichen Verteiler eingebaut 
wurden), strukturierte Netzwerkverkabelung ist auch schon seit bestimmt 
10 Jahren Standard.
Den teuren WLAN-Router mit super schnellem Internet dann in dem 
blechernen Verteiler aufzuhängen ist einfach nur Schwachsinn (oder 
wickelst du deinen Router in Alufolie ein?). Also bitte.
Für das Geld, was die Wohnung gekostet hat (und die Wohnungen waren 
eigentlich für junge Familien gedacht) ist wesentlich mehr zu erwarten 
als so eine stümperhafte Ausführung.

: Bearbeitet durch User
von Andreas M. (andreas_m62)


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Ich kenne Glasfaseranschlüsse von Vodafone-Kabel (Ex Kabel Deutschland),
wo die Nutzer einen RFOG-Umsetzer anstelle eines Hausverstärkers 
erhalten.

RFOG = radio frequency over glass

Die Zuleitung erfolgt als Glasfaser, der RFOG setzt das auf Koaxkabel
in ein vollwertiges CATV-Band mit Rückweg um.
Dort können dann normale Kabelmodems (mit Telefonausgängen)
und normale TV-Geräte mit DVB-C-Tunern angeschlossen werden.

https://www.helltec.ch/de/produkte/ftth-fttb/rfog-node.html

von Jens (Gast)


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Timo N. schrieb:
> Es geht um die Wohungsbaugesellschaft,
> die keine Alternative mitverlegt hat.

Sorry, aber mein Mitleid hält sich in Grenzen, auch wenn ich dein 
Anliegen verstehen kann. Der zukünftige Eigentümer kann sich alle 
Verträge vor Verkauf vorlegen lassen, ein Blick in die 
Teilungserklärung, etc werfen und vielleicht auch mit dem Verkäufer 
verhandeln. Wenn er das nicht macht, sein Problem. Wenn es ihm verwehrt 
wird, Finger weg. Doch bei vielen Käufern leuchten nur noch die 
Euro-Zeichen in den Augen, da blockiert die Gier das logische Denken. 
Vielleicht auch die Angst, ein anderer könnte den Zuschlag für die 
Wohnung bekommen.

Der normale Mieter muss nehmen was in der Wohnung drin ist. Bei der 
aktuellen Situation können die wenigsten potentiellen Mieter aufmucken 
und sich über die Art des Internetzuganges beschweren. Da bekommt der 
nächste die Wohnung.

> (und die Wohnungen waren
> eigentlich für junge Familien gedacht)

Wenn ich mich in meinem Kollegen- und Bekanntenkreis so umsehe, nutzen 
nicht wenige nur noch das Handy zum telefonieren und IP fürs TV, wobei 
das eher Dienste wie Netf... und so sind.

> Warum teure Homeway-Steckdosen, wenn das Koax-Kabel vom Verteiler in die
> Zimmer nicht zu nutzen ist (das wussten sie ja selbst)?

Dann soll halt die Eigentümerversammlung die Installation eines 
Kabelanschlusses beschließen. Wenn die Kabel schon vom Keller bis in die 
Wohnungen gehen, ist das finanziell kein großer Akt. Das dürfte eher ein 
Problem werden, alle Eigentümer mit in das Boot zu holen.

von Michael W. (dbru61)


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Es gibt einen freien Markt. Wenn mir an einer Wohnung etwas nicht passt, 
z.B. Bad zu klein, Balkon nach Norden, Heizung+Warmwasser mit Öl, dann 
einfach eine andere Wohnung kaufen oder mieten.

von wendelsberg (Gast)


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Wenn Du (ich glaube die Maerchen von "Bekannter" nicht) dieselbe Zeit 
aufgewendet haettest, die Du hier mit ellenlangen Beitraegen und deren 
Korrektur verbracht hast, um die Vertraege und Bedingungen VOR dem Kauf 
zu pruefen, waerest Du jetzt nicht in der Situation.

Technisch ist das Problem sowieso keins, es gibt Mobilnetze.

wendelsberg

von oszi40 (Gast)


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wendelsberg schrieb:
> Technisch ist das Problem sowieso keins, es gibt Mobilnetze.

Die heutigen "Flatrats" haben oft eine Grenze.
Komisch, bevor Leute ein Auto kaufen wälzen sie 1000 Autozeitungen und 
beim x-fach teureren Haus unterschreiben sie einfach den Kaufvertrag? 
Man könnte sich auch informieren. Es gibt noch mehr Fallstricke. 
https://www.vpb.de/bauen-aber-sicher.html

von Horst (Gast)


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Timo N. schrieb:
> Und übrigens: Wer Set-Top-Boxen als neue Technik bezeichnet, der hat
> irgendwie gar keine Ahnung wie Consumergeräte in jeder erdenklichen
> Zukunft zu sein hat: Einfach und unkompliziert. Deine ach so tolle
> Set-Top-Box hat nur Nachteile zu einem eingebauten DVB-C Empfänger
> (Stromverbrauch, mehr kabel, verbraucht Platz, unkomfortable Bedienung,
> etc etc).

Und genauso hat DVB-C und Sat-Empfang auch angefangen. Mit Zusatzgerät, 
das die Hersteller eingebaut haben als der Bedarf am Markt entstanden 
ist.
Also werden Consumergeräte in jeder erdenklichen Zukunft auch 
Netzwerkreceiver integriert haben.

Kupfertelefonanschlüsse sind selbst bei Neubauten kein Standard mehr, 
kabelgebundene Telefonie ist im Privatbereich ein Auslaufmodel.

Timo N. schrieb:
> Also bitte.
> Für das Geld, was die Wohnung gekostet hat (und die Wohnungen waren
> eigentlich für junge Familien gedacht) ist wesentlich mehr zu erwarten
> als so eine stümperhafte Ausführung.

Sorry, aber wenn Du das erwartet hat, warum hast Du es nicht vorher 
geprüft?
'Ich bin aber der Meinung das sollte anders sein' interessier nach der 
Unterschrift keinen mehr und muß selbst bezahlt werden. Außerdem 
solltest Du Deine Definition von 'stümperhaft' mal mit der Realität 
abgleichen.

von Karl Max (Gast)


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Timo N. schrieb:
> wie inkompetent?

Was erwartest du?
Offenbar noch nicht viel Lebenserfahrung vorhanden - welcome to Germany!
Immer dran denken: Dies ist eine Arschlochgesellschaft, in der jeder 
ausschließlich versucht, zu jeder Zeit den maximalen Vorteil für sich 
herauszuziehen (d. h. die anderen möglichst gut zu melken)
Außerdem leben wir in einer Gesellschaft, in der Fachkompetenz gnadenlos 
überbewertet ist und es stattdessen ausschließlich auf das richtige 
Parteibuch und/oder die Fähigkeit, möglichst laut und nachhaltig seinen 
Blödsinn in die Öffentlichkeit posaunen zu können, ankommt.
So hatte ja z. B. eine Katharina Barley vor wenigen Tagen den größten 
Umsatzsteuerskandal Europas aufgedeckt, als sie stolz twitterte, dass 
Starbucks in Österreich auf 17,6 Mio. Umsatz lediglich 803 € 
Umsatzsteuer zahle - und was eine designierte Bundeskanzlernachfolgerin 
AKK vor zwei Tagen von sich gab, muss ich hier denke ich nicht erwähnen.
Zudem, immer dran denken: Für die führende "Volkspartei" der "Mitte", 
deren Mitglieder einen Altersdurchschnitt von 60 Jahren aufweisen, 
handelt es sich bei all dem nach wie vor um #Neuland.
Digitalisierung der Behördeninfrastruktur bis 2025 mangels kompetenter 
Leute stark gefährdet (Meldung von gestern), aktive Beteiligung an 
UN-Einsätzen gefährdet, da man die Verschlüsselungsvorgaben nicht 
implementieren kann... Die Liste ist verdammt lang. Und Ihr beschwert 
Euch, WEIL Ihr überhaupt eine Anschlussmöglichkeit in der Wohnung habt?

von Stephan (Gast)


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Deswegen kauft man ja auch Häuser und keine Wohnungen. Da muss ich keine 
Miteigentümer fragen und in keine Töpfe einzahlen. Könnte am Ende 
günstiger sein wenn ich hier die Preise so sehe.

von Hausbesitzer (Gast)


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Hallo

"Deswegen kauft man ja auch Häuser und keine Wohnungen. Da muss ich 
keine
Miteigentümer fragen und in keine Töpfe einzahlen. Könnte am Ende
günstiger sein wenn ich hier die Preise so sehe."

So ist es - Eigentumswohnung = Die Nachteile der beiden Welten Eigentum 
und Mieter zusammen.

Das Häuser in vielen Gegenden selbst für besser verdienende, unbezahlbar 
sind
ist kein Grund eine selbst bewohnte Eigentumswohnung für viel Geld zu 
erwerben - zumindest nicht nach den Prinzipien, Gesetzen und auch leider 
Mentalität hier in DL(Wobei Benelux und unsere mehr oder weniger 
deutschsprachigen Nachbarländer in letzten Punkt auch nicht viel besser 
eventuell sogar noch schlimmer sind).

Wo es für ein Haus einfach nicht langt, oder es ganz simpel keine am 
Markt gibt, mietet man halt und nimmt die wenigen aber dafür kräftigen 
Vorteile die man hat in Anspruch.
Dafür muss man sich von der wiederum Mentalitätsbedingten Denke "Ich 
zahl mein Leben lang für Fremde" verabschieden.

Wenn "zu viel" Geld übrig sein sollte, oder einfach "Weg muss" (solche 
Probleme hätte ich gerne...) es aber für ein Haus dann doch nicht 
reicht:

Das Leben mit diesen Geld genießen: Hobby ungehemmt ausleben, öfter und 
komfortabler verreisen, wenn man Spaß daran hat (und nebenbei die neue 
Moralapostel in den Medien den Mittelfinger zeigen möchte) ein 
"unvernünftiges" Spaßauto kaufen, oder...
Jetzt kommt wohl wieder die Mentalität durch: "Wertverlust, 
Beständigkeit, Ökologischer Fußabdruck..."

Wer so denkt hat dann zumindest von der Geisteshaltung her dann doch 
nicht zu viel Geld übrig und kann nicht genießen...
Oder er will eigentlich noch mehr raffen aber nicht seinen Anteil an die 
Gesellschaft (Entsprechende Steuerzahlungen, höherer Anteil bei 
Kindergarten, Altenheim, den studierenden Kind, Fehlbelegungszahlungen 
usw.) leisten und kann aber bei den ganz großen Raffhälsen und Parasiten 
(die halbe Stadtteile aufkaufen und da Luxuswohnungen entstehen lassen) 
dann doch nicht mitspielen (ein "Spiel" mit realen Existenzen und 
Wohlbefinden von "normalen" Menschen...)



Hausbesitzer

von gtx (Gast)


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..noch ein Grund keine Eigentumswohnung zu kaufen.  Eigen Haus auf Eigen 
Grundstück...dann braucht majn sich nur mit der bauordnung über die 
Farbe der Dachziegel, From der Klingeltaste und Blattgröße der 
bepflanzung bzw. rasensorge plagen.
Danke Deutschland

von Timo N. (tnn85)


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Oh mann. Falsches Forum hier.
Jetzt artet es wieder in aus, es finden Themenwechsel statt und von der 
rechtlichen Seite her scheint sich niemand hier auszukennen.

Von dem Vorwurf, dass mir die Wohnung gehört (ok, dann würde ich ja die 
Verträge, die abgeschlossen im Detail kennen) über "keine 
Lebenserfahrung" (was hat das bei einer rechtlichen Frage zu tun? ich 
hab selbst schon zwei Wohnungs-/Hausbauprojekte persönlich mitüberwacht) 
war nun alles Unlesenswerte mit dabei.

Wenn ihr, mich mit meiner Aufregung oder eigentlich meinen Bekannten 
kritisiert, dass man nicht jedes absolut von Normalbürger zu erwartende 
Minidetail in einem Kaufvertrag einfordert (das Gegenteil stand 
schließlich auch nicht drin, dass es ein "Exklusiv-Anschluss der 
Stadtwerke" gibt), dann müsstest ihr ja z.b. auch beim Autokauf darauf 
achten, dass ihr für das Auto Benzin von jeder Tankstelle und nicht nur 
von z.b. Aral tanken dürft. Sowas macht Ihr bestimmt -  ist klar. 
Normalbürger und das Gesetz sehen das sicher anders.

Naja, ich mach hier Schluss. Ich werde mir mal die 
Teilungserklärung/Baubeschreibung von Ihm durchlesen und schauen ob 
irgendetwas in der Richtung erwähnt wurde.

von Ich (Gast)


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Wenn sich alle Eigentümer über die Sache aufregen, sollen sie sich halt 
einen Kabelanschluss legen lassen. Wenn die Koax-Leitungen eh schon 
vorhanden sind, sind Aufwand und Kosten sicherlich überschaubar.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Timo N. schrieb:
> Wenn du jetzt aus beliebigen Gründen den Anbieter wechseln willst, ist
> dies eben aktuell gar nicht möglich.

Ich kann dich da ganz und gar beruhigen. Wir haben aktuell auch eine 
(sich schon lange hinziehende) Umstellung auf Glasfaser von der Telekom, 
original geht vom Keller nach oben Kupfer. Von draußen rein war schon 
immer nur Glas, früher halt OPAL, jetzt neuere Fasern. Die Telekom will 
OPAL los werden und braucht daher auch für die letzten Meter Glas.

Jemand hat versucht, über die noch liegenden Kupferkabel einen Anschluss 
von Vodafone zu bekommen: Fehlanzeige, die winken nur ab, geht nicht, 
machen sie nicht. Stört also ganz und gar nicht, wenn die Telekom diese 
nun durch Glas ersetzt, de fakto sind sie ohnehin die Einzigen, die da 
überhaupt was zu machen gewillt sind.

Fazit: sei froh, wenn du wenigstens einen hast, der überhaupt eine 
brauchbare Versorgung bereitstellt.

von Joachim B. (jar)


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Hausbesitzer schrieb:
> So ist es - Eigentumswohnung = Die Nachteile der beiden Welten Eigentum
> und Mieter zusammen.

sehe ich nicht so, ich kann alle Ärzte fußläufig erreichen, wenn nicht 
auch per Taxi, macht das mal auf dem Dorf wo kein Bus fährt, wer nicht 
mehr selber autofahren kann.

Ich denke meine ETW ist bald mehr wert als manche Bruchbude im Umland.
Ich muss nicht schneeschippen oder rasenmähen, klar kann der solvente 
Rentner das auch noch bezahlen, wenn die Rente reicht.

Mein Auto ist nicht in 3 Jahren runtergerockt ob der Kilometer.

Man könnte aber auch sagen:

Eigentumswohnung = Die Vorteile der beiden Welten Eigentum
 und Mieter zusammen.

Um Hausreparaturen kümmert sich die Verwaltung, die Kosten werden 
geteilt auf mehr Schultern, Riesenumbauten die teuer sind müssen 
EINSTIMMIG beschlossen werden, man hat immer Gestaltungsfreiräume.

: Bearbeitet durch User
von Stephan H. (stephan-)


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Jörg W. schrieb:
> emand hat versucht, über die noch liegenden Kupferkabel einen Anschluss
> von Vodafone zu bekommen: Fehlanzeige, die winken nur ab, geht nicht,
> machen sie nicht.

Naja wo Telekom Opal hat geht eben nchts anderes, sonst hätten die 
vermutlich auch darauf verzichtet. In dem Ortsteil gibts bis Heute 
keinen richtigen Internetzugang, Dank Opal. Ich habe jahrelang als Subi 
für die TK die Opal Anschlüsse in die Wohungen verlegt und hochfahren 
lassen. In Fürstenberg (Eisenhüttenstadt). Das war ne komplette 
Fehlentwicklung!

von Stephan H. (stephan-)


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Joachim B. schrieb:
> sehe ich nicht so, ich kann alle Ärzte fußläufig erreichen, wenn nicht
> auch per Taxi, macht das mal auf dem Dorf wo kein Bus fährt, wer nicht
> mehr selber autofahren kann.

Haben wir auch alles im Dorf. Arzt, Zahnarzt, Autowerkstatt, Norma, 
Getränkeland, div. Handwerksfirmen, Fischer, Bus und Bahn. Man mus nur 
das richtige Dorf fürs Alter wählen :-)

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Jörg W. schrieb:
> Von draußen rein war schon
> immer nur Glas, früher halt OPAL, jetzt neuere Fasern. Die Telekom will
> OPAL los werden und braucht daher auch für die letzten Meter Glas.

Meine Schwiegereltern hatten auch solch einen OPAL-Anschluss. Als sie 
dann irgendwann schnelles Internet haben wollten, hieß es von der 
Telekom nur: "Neeee, über (OPAL-)Glasfaser bekommen Sie maximal 2*64 
KBit/s." Etliche Jahre später verlegte die Telekom dann aber in dem 
Straßenzug auch noch Kupferstrippen parallel zur Glasfaser, um 
DSL-Anschlüsse anzubieten.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Stephan H. schrieb:

> Naja wo Telekom Opal hat geht eben nchts anderes, sonst hätten die
> vermutlich auch darauf verzichtet.

Kabel Deutschland hatte seinerzeit überall neue Kabel verlegt, und die 
gehören ja nun auch Vodafone. Trotzdem auch darüber nix.

> In dem Ortsteil gibts bis Heute
> keinen richtigen Internetzugang, Dank Opal.

Bei uns schon, VDSL – über OPAL, nicht separate Kupferleitungen. Lief 
zuvor einige Jahre lang nur im Probebetrieb, seit 2010 im Regelbetrieb. 
VDSL geht dabei nur vom Keller zum Teilnehmer. Energiepolitisch 
natürlich K*cke, da wird aus einem digitalen Signal im Keller mit viel 
Aufwand ein analoges für die Kupferleitung gemacht, um dann in der 
Wohnung mit viel Aufwand wieder ein digitales draus zu machen, aber es 
waren volle 50 Mbit/s völlig problemlos. Die Faser gab wohl 2 x 1,5 
Gbit/s her, wurde mal irgendwo gesagt.

Dass OPAL mal eher nachteilig werden würde, konnte zu der Zeit, als es 
konzipiert und verlegt worden ist, niemand ahnen. Da war jegliches DSL 
noch in völlig weiter Ferne.

Von uns aus hätten wir durchaus auch den OPAL-Anschluss weiter genutzt, 
mehr als das brauchen wir nicht unbedingt.

von Reinhard S. (rezz)


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Andre schrieb:
> 2. sich auf böse neue Technik aka Settop Box zu gewöhnen

Das ist nun wirklich nachteilig. 2 Fernbedienungen und etc...
Wenns ohne ginge wäre schon geil.

Timo N. schrieb:
> Das mag sein. Es geht aber darum, ob ein Telefonanschluss  (der nicht
> nur theoretisch, sondern auch praktisch andere Anbieter zulässt) nicht
> zur Grundausstattung bei dem Verkauf einer Eigentumswohnung zählt.

Nein, wieso? Selbst wenn dir die Telekom im Neubau einen 
Glasfaseranschluss reinlegt hat du da keine Wahlmöglichkeit, weil sich 
alle anderen Anbieter bisher zieren, auch die FTTH-Anschlüsse zu 
resellen. Ja, in Neubaugebieten verlegt auch die Telekom nur noch 
Glasfaser.

Ich kenne aber auch Häuser ohne Telekom oder Koax, weil die Gemeinde vor 
3 Jahren ein eigenes Gf-Netz hochgezogen hat. Zwar auch nur mit einem 
Betreiber, aber naja.

Open Access bietet der Netzeigentümer. Wenns bisher keiner nutzt kann 
der ja nix dazu.

von Timo N. (tnn85)


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Reinhard S. schrieb:
> Nein, wieso? Selbst wenn dir die Telekom im Neubau einen
> Glasfaseranschluss reinlegt hat du da keine Wahlmöglichkeit, weil sich
> alle anderen Anbieter bisher zieren, auch die FTTH-Anschlüsse zu
> resellen. Ja, in Neubaugebieten verlegt auch die Telekom nur noch
> Glasfaser.
>
> Ich kenne aber auch Häuser ohne Telekom oder Koax, weil die Gemeinde vor
> 3 Jahren ein eigenes Gf-Netz hochgezogen hat. Zwar auch nur mit einem
> Betreiber, aber naja.
>
> Open Access bietet der Netzeigentümer. Wenns bisher keiner nutzt kann
> der ja nix dazu.

Ich gebe den Stadtwerken keinerlei Schuld und ein Glasfaserausbau ist 
auch erstrebenswert. Die Sache ist eher die, dass wir jetzt vor 30 
Jahren mit Öffnung des Telefonmarkts weggekommen sind und die 
Wahlmöglichkeiten hatten und jetzt kommen wir wieder zu Monopolisten 
zurück?
Das kann nicht sein.
Ich würde es verstehen, wenn die Glasfaser von den Stadtwerken existiert 
und dazu vorerst keine anderen Anbieter Zugang haben bzw. der Zugang mit 
frei gestalteten Verträgen zwischen den Anbietern hergestellt werden 
kann, weil die Stadtwerke ihre Investitionen wieder reinfahren wollen. 
Das aber dann auch keine anderen Möglichkeit für den Eigentümer mehr 
existieren bzw. es  blockiert wird, ist nicht hinnehmbar.
Die Wohnungsbaugesellschaft kann nicht einen Anschluss legen lassen und 
versprechen, dass anderen Anbieter gewählt werden können, wenn es in der 
Praxis aufgrund der noch nicht regulierten Technologie Glasfaser eben 
nicht möglich ist.
Wären nun schon konkrete Verträge zwischen Stadtwerken und 
Telekom/1&1/Vodafone/Telefonica/Unitymedia/etc existent und der Kunde 
kann tatsächlich einen anderen Anbieter wählen, dann kann man von freier 
Anbieterwahl sprechen. Das ist scheinbar aber noch nicht der Fall.

Es besteht also eine Bringschuld der Wohnungsbaugesellschaft, wenn sie 
freie Anbieterwahl gegenüber den Eigentümern verspricht. Geht dies über 
Glasfaser wirklich auch bisher schon, dann ist alles prima. Geht es 
nicht und ist es nur ein Versprechen auf die Zukunft, dann ist es ein 
Sachmangel. Allein eine Zusage der Stadtwerke, dass "theoretisch auch 
andere Anbieter die Leitungen mieten könnten", dies aber sehr einfach 
durch abschreckende Mietkosten von den Stadtwerken verhindert werden 
kann, ist nicht ausreichend.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Jörg W. schrieb:
> Bei uns schon, VDSL – über OPAL, nicht separate Kupferleitungen. Lief
> zuvor einige Jahre lang nur im Probebetrieb

Jörg W. schrieb:
> Dass OPAL mal eher nachteilig werden würde, konnte zu der Zeit, als es
> konzipiert und verlegt worden ist, niemand ahnen

und ich war 1995 am Programm machen zur Prüfung von OPAL

habe hier noch einige Sourcen, aber für mich war Opal tot als es noch 
nicht richtig lief, dann mache die Fa. zu.

Merkwürdigerweise liegt heute in jedem DSLAM Glasfaser und nur Kupfer in 
die Wohnung.

Irgendwie lief damals alles schief, OPAL stand doch in der Pipeline es 
fehlte nur die letzte Baugruppe, heute ist Glasfaser zu RJ45 doch kein 
Thema mehr.

Ich verstand das auch nicht was damals schief ging.

von Christian R. (supachris)


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Timo N. schrieb:
> Es besteht also eine Bringschuld der Wohnungsbaugesellschaft, wenn sie
> freie Anbieterwahl gegenüber den Eigentümern verspricht.

Interessante Ansicht. Der Netzbetreiber ist seiner Pflicht nachgekommen, 
aber wenn sonst kein Anbieter die Leitungen nutzen will obwohl er kann 
und darf, dann hast du Pech gehabt.
Ich hab auch Neubau Telekom FTTH und bisher mag auch kein anderer 
Anbieter da was anbieten.
Das nennt man Marktwirtschaft incl. Vertragsfreiheit. Die Möglichkeit 
ist geschaffen, man kann ja aber keinen zweiten Anbieter zwingen. Der 
Versorgungsauftrag ist erfüllt, du hast mindestens einen Anbieter für 
den Telefonanschluss.

von Reinhard S. (rezz)


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Timo N. schrieb:
> Ich würde es verstehen, wenn die Glasfaser von den Stadtwerken existiert
> und dazu vorerst keine anderen Anbieter Zugang haben bzw. der Zugang mit
> frei gestalteten Verträgen zwischen den Anbietern hergestellt werden
> kann, weil die Stadtwerke ihre Investitionen wieder reinfahren wollen.

Das ist der Status Quo. Ich kenne mehrere Netze von 
Stadtwerken/Gemeinden/Gemeindewerken, die Open Access sind, wo sich aber 
auch nur 1 Anbieter eingemietet hat. Wenn man Pech hat ist der dann auch 
noch grob teurer als die Telekom.

> Allein eine Zusage der Stadtwerke, dass "theoretisch auch
> andere Anbieter die Leitungen mieten könnten", dies aber sehr einfach
> durch abschreckende Mietkosten von den Stadtwerken verhindert werden
> kann, ist nicht ausreichend.

Obs nun abschreckende Mietkosten oder andere Dinge sind kann man von 
außen nicht beurteilen. Wie gesagt mietet sich selbst bei der 
regulierten Telekom niemand nennenswertes ins FTTH-Netz ein.

von asd (Gast)


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> Was passiert, wenn der Glasfaseranschlusspreis in 3 Jahren auf von
> aktuell 40€/Monat auf 100€/Monat ansteigt? Was machst du dann? Genau:
> Nichts.

40 Euro/Monat ist für Glasfaser-Internet doch erst mal ok. Und wenn man 
unbedingt eine Festnetznummer will, dann geht das doch mit einem 
SIP-Anbieter. Ohne weitere Grundgebühr, oder mit einer überschaubaren.
Wobei eine Kupfer-Doppelader in jede Wohnung den Bauträger auch nicht in 
die Pleite getrieben hätte. Pfusch am Bau, halt überall.
Aber was lässt dich befürchten dass die Glasfaser-Grundgebühr über 
Gebühr steigen könnte? Ein konkreter Hinweis oder nur die allgemeine 
"German Angst"?

von Christian R. (supachris)


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asd schrieb:
> Wobei eine Kupfer-Doppelader in jede Wohnung den Bauträger auch nicht in
> die Pleite getrieben hätte. Pfusch am Bau, halt überall.

Wenn es Neubau ist kann es durchaus sein dass in der Straße kein Kupfer 
liegt. Wozu dann im Haus? Seit Jahren legt die Telekom in Baugebieten 
die neu erschlossen werden, nur noch Glas. Wir haben hier auch kein 
Kupfer und auch kein Coax Kabel (bloß gut).

von (prx) A. K. (prx)


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Stephan H. schrieb:
> Haben wir auch alles im Dorf. Arzt, Zahnarzt, Autowerkstatt, Norma,
> Getränkeland, div. Handwerksfirmen, Fischer, Bus und Bahn. Man mus nur
> das richtige Dorf fürs Alter wählen :-)

Das Dorf liegt nicht zufällig an einem Fluss, der durch das Neandertal 
fliesst? ;-)

: Bearbeitet durch User
von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Timo N. schrieb:
> Es besteht also eine Bringschuld der Wohnungsbaugesellschaft, wenn sie
> freie Anbieterwahl gegenüber den Eigentümern verspricht.

Besprich das mit einem Anwalt. Wahrscheinlich lacht er dich aus. 
Besonders wenn du ihm mit deiner Theorie von der Grundversorgung für 
Internet kommst und dass das Kupfer sein muss.

Die Wohnungsbaugesellschaft baut Wohnungen und verkauft sie. Du musst 
deren Scheiß nicht kaufen, hast es aber gemacht. Offensichtlich ohne 
vorher eindeutig zu prüfen. Dein Problem.

Ich verstehe nicht, was du hier mit deinem hausgemachten Problem willst. 
Wir können da nichts ändern. Wir können deine Glasfaser nicht durch dran 
lutschen in Kupfer wandeln.

> dann ist es ein
> Sachmangel.

Besprich das mit einem Anwalt.

von Timo N. (tnn85)


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asd schrieb:
>> Was passiert, wenn der Glasfaseranschlusspreis in 3 Jahren auf von
>> aktuell 40€/Monat auf 100€/Monat ansteigt? Was machst du dann? Genau:
>> Nichts.
>
> 40 Euro/Monat ist für Glasfaser-Internet doch erst mal ok. Und wenn man
> unbedingt eine Festnetznummer will, dann geht das doch mit einem
> SIP-Anbieter. Ohne weitere Grundgebühr, oder mit einer überschaubaren.
> Wobei eine Kupfer-Doppelader in jede Wohnung den Bauträger auch nicht in
> die Pleite getrieben hätte. Pfusch am Bau, halt überall.
> Aber was lässt dich befürchten dass die Glasfaser-Grundgebühr über
> Gebühr steigen könnte? Ein konkreter Hinweis oder nur die allgemeine
> "German Angst"?

Gegen 40€ habe ich überhaupt nichts einzuwenden.
Noch zum 100 sten Mal: Das Angebot der Stadtwerke ist gut und deren 
Ausbau ist begrüßenswert.
Jedoch: Wenn die Stadtwerke wissen, dass sie der einzige Anbieter sind 
(und ja, das wissen sie), dann können sie die Preise locker in dritten, 
vierten Jahr in die höhe schnellen lassen. Ist doch logisch, oder? Warum 
sollten sie mit 40€/Jahr Glasfaser anbieten können, wenn andere Anbieter 
für DSL genauso viel verlangen. Es kann sich um Lockangebote handeln.
Ich habe nur etwas gegen diese künstliche Monopolisierung um, die man 
seinen Kunden (Wohnungskäufer) aufgezwungen hat. Wenn der Glasfasermarkt 
schon reguliert (im Sinne des Verbrauchers) wäre, dann wäre alles gut. 
Da aber der Ausbau von der Politik und Telekom jahrelang verschlafen 
wurde und ein breiter Markt an Anbietern, die auf die Glasfaser 
zugreifen können, nicht existent ist, dann muss man eben noch die alte 
Leitung mitverlegen (damit meine ich die Wohnungsbaugesellschaft, nicht 
die Stadtwerke).
Telefon-KuDoAder ist mit Sicherheit 30m vom Objekt vorhanden 
(Kabelverzweiger)

von Timo N. (tnn85)


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Hannes J. schrieb:
> Timo N. schrieb:
>> Es besteht also eine Bringschuld der Wohnungsbaugesellschaft, wenn sie
>> freie Anbieterwahl gegenüber den Eigentümern verspricht.
>
> Besprich das mit einem Anwalt. Wahrscheinlich lacht er dich aus.
> Besonders wenn du ihm mit deiner Theorie von der Grundversorgung für
> Internet kommst und dass das Kupfer sein muss.
>
> Die Wohnungsbaugesellschaft baut Wohnungen und verkauft sie. Du musst
> deren Scheiß nicht kaufen, hast es aber gemacht. Offensichtlich ohne
> vorher eindeutig zu prüfen. Dein Problem.
>
> Ich verstehe nicht, was du hier mit deinem hausgemachten Problem willst.
> Wir können da nichts ändern. Wir können deine Glasfaser nicht durch dran
> lutschen in Kupfer wandeln.
>
>> dann ist es ein
>> Sachmangel.
>
> Besprich das mit einem Anwalt.

Nicht mein Anwalt, da nicht mein Objekt. Gekauft wurde es auch nicht so, 
da es nicht so im Kaufvertrag stand. In diesem Sinne wird mich oder 
meinen Bekannten auch kein Anwalt auslachen. Die Wohnung wurde ja im 
Auftrag für die Käufer gebaut und war bei Kauf noch nicht mal im Bau.
Einen Rahmenvertrag für den Fernsehempfang über Glasfaser mit den 
Stadtwerken für die Bewohner (12€/monatlich) abzuschließen stand auch 
nirgends und wurde auch mit den Käufern nicht ausgemacht - das sagt 
schon mal alles. Sowas kann nur von der Wohnungseigentümern auf der 
ersten Versammlung beschlossen werden und nicht von der 
Wohnungsbaugesellschaft über deren Köpfe hinweg.
Im Grunde war das mit dem "nur Glasfaser von einem Anbieter" die gleiche 
Schiene.
Du musst auch nichts ändern. Du scheinst auch kein Jurist zu sein und 
dich mit diesem Recht nicht auszukennen. Aber naja. Falsches Forum. 
Rechtsberatung gibts hier sowieso nicht, also war es eine Scheißidee das 
hier zu posten.

Mod bitte Thema dicht machen. Danke.

von asd (Gast)


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> Wenn es Neubau ist kann es durchaus sein dass in der Straße kein Kupfer
> liegt. Wozu dann im Haus?

Nach OPAL hätte ich vermutet dass ein vernünftiger Planer zwar Glas vom 
Verteiler-Kasten ins Haus legt, aber zusätzlich zumindest eine 
Kupfer-Doppelader pro Wohnung. Nur für den Fall.

Und im Haus hätte ich von zentraler Stelle im Keller nicht nur Glas in 
jede Wohnung gelegt, sondern auch ein CAT-5e Kabel parallel. Das kann 
man im Zweifelsfall für LAN, DSL, oder für ein olles analoges Telefon 
benutzen. Kost' fast nix, zumindest in der Bauphase.

Aber aus Opal haben die Planer natürlich was anderes gelernt: Im Zweifel 
hat man nicht selber sondern jemand anders den Nachteil mit dem er leben 
muss. Und solche Spar-Planungen ohne Fallback-Möglichkeit führen zu 
Nachfolgeaufträgen, z.B. zum Überbauen von Glasfaser durch Kupfer...

> Noch zum 100 sten Mal: Das Angebot der Stadtwerke ist gut und deren
> Ausbau ist begrüßenswert.
> Jedoch: Wenn die Stadtwerke wissen, dass sie der einzige Anbieter sind
> (und ja, das wissen sie), dann können sie die Preise locker in dritten,
> vierten Jahr in die höhe schnellen lassen.

Die Stadtwerke können doch keine Spezialtarife für ein einzelnes Haus 
machen. Und fast alle anderen Gebäude die Glas haben haben auch Kupfer. 
Man würde also 90% der Glaskunden mit überteuerten Preisen vergrätzen, 
nur um ein paar Kunden mit Glas-only Anschluss schröpfen zu können? 
Klingt nicht sehr logisch.

von wendelsberg (Gast)


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Timo N. schrieb:
> also war es eine Scheißidee das
> hier zu posten.

Korrekt.

wendelsberg

von Joachim B. (jar)


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Timo N. schrieb:
> also war es eine Scheißidee das
> hier zu posten.

stimmt,
aber nett mal wieder an Opal erinnert zu werden, irgendwie hatte man 
sich ja da mal reingehängt.

von (prx) A. K. (prx)


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Timo N. schrieb:
> Jedoch: Wenn die Stadtwerke wissen, dass sie der einzige Anbieter sind
> (und ja, das wissen sie), dann können sie die Preise locker in dritten,
> vierten Jahr in die höhe schnellen lassen.

Dann würde ich vorschlagen, du machst erst einmal weiter mit dem, was du 
hast, und verschiebst die Panik auf später. Preise "in die Höhe 
schnellen zu lassen" ist bei solchen Verträgen mit starker Abhängigkeit 
des Kunden rechtlich problematisch.

: Bearbeitet durch User
von Reinhard S. (rezz)


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Timo N. schrieb:
> Jedoch: Wenn die Stadtwerke wissen, dass sie der einzige Anbieter sind
> (und ja, das wissen sie), dann können sie die Preise locker in dritten,
> vierten Jahr in die höhe schnellen lassen. Ist doch logisch, oder?

Es dürfte genug Altbestand geben, der zusätzlich noch altes Netz hat.

> Da aber der Ausbau von der Politik und Telekom jahrelang verschlafen
> wurde und ein breiter Markt an Anbietern, die auf die Glasfaser
> zugreifen können, nicht existent ist,

Der Markt ist existent, aber scheinbar will keiner.

asd schrieb:
> Nach OPAL hätte ich vermutet dass ein vernünftiger Planer zwar Glas vom
> Verteiler-Kasten ins Haus legt, aber zusätzlich zumindest eine
> Kupfer-Doppelader pro Wohnung. Nur für den Fall.

Nein, das wäre nicht vernünftig. Nicht mit der heutigen Technik.

asd schrieb:
> Und im Haus hätte ich von zentraler Stelle im Keller nicht nur Glas in
> jede Wohnung gelegt, sondern auch ein CAT-5e Kabel parallel. Das kann
> man im Zweifelsfall für LAN, DSL, oder für ein olles analoges Telefon
> benutzen. Kost' fast nix, zumindest in der Bauphase.

Nutzt aber nix, wenn eh nur Glas im Haus ankommt.

asd schrieb:
> Aber aus Opal haben die Planer natürlich was anderes gelernt: Im Zweifel
> hat man nicht selber sondern jemand anders den Nachteil mit dem er leben
> muss. Und solche Spar-Planungen ohne Fallback-Möglichkeit führen zu
> Nachfolgeaufträgen, z.B. zum Überbauen von Glasfaser durch Kupfer...

Welches Fallback haben denn Häuser, die mit Kupfer only versorgt sind?

von Manfred (Gast)


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Hannes J. schrieb:
> Besonders wenn du ihm mit deiner Theorie von der Grundversorgung für
> Internet kommst und dass das Kupfer sein muss.

Das Stichwort "Grundversorgung" ist sehr interessant: Die Deutsche 
Telekom hat die Verpflichtung, jeden Haushalt mit Telefon zu versorgen. 
Was macht die, wenn man einen Telefonanschluß beauftragt?

Es ist um 35 Jahre her, dass ich in einem Mietshaus mit 10 Wohnungen den 
elften Telefonanschluß bestellt habe. Sie haben neben dem Haus 
aufgebuddelt, eine neue Leitung reingelegt, im Haus den Verteiler 
erneuert und mir das Kabel bis zur TAE in der Wohnung verlegt - müssen 
sie das heutzutage auch noch tun?

von Mach (Gast)


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Ich wuerde einfach mal bei der Bundesnetzagentur anfragen, die sollten 
die Regeln/Gesetze kennen.

von Karl (Gast)


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A. K. schrieb:
> Neandertal
> fliesst? ;-)

Soweit bekannt ist das Neandertal schon seit über 100 Jahren kein Thal 
mehr (man hat den Berg zu Kalk verarbeitet).

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Timo N. schrieb:
> Warum
> sollten sie mit 40€/Jahr Glasfaser anbieten können, wenn andere Anbieter
> für DSL genauso viel verlangen.

Wenn es sich um ein Neubaugebiet handelt, im den großflächig Glasfaser 
für ein PON verlegt wird, wird nicht an jeder Straßenecke ein 
(Outdoor-)DSLAM o.ä. benötigt, der elektrische Energie benötigt und bei 
jedem neuen DSL-Standard teuer aufgerüstet werden muss. Ein 
durchgängiges Glasfasernetz ist heutzutage sicherlich wesentlich 
preisgünstiger zu betreiben, da z.B. auch keine Gefahr von 
Überspannungsschäden usw. besteht.

> Es kann sich um Lockangebote handeln.

Das ist natürlich nicht völlig auszuschließen.

> Ich habe nur etwas gegen diese künstliche Monopolisierung um, die man
> seinen Kunden (Wohnungskäufer) aufgezwungen hat. Wenn der Glasfasermarkt
> schon reguliert (im Sinne des Verbrauchers) wäre, dann wäre alles gut.

Wenn man sich anschaut, wie sehr insbesondere die Telekom die Hand 
aufhält, wenn jemand auf eigenen Wunsch unbedingt eine Glasfaser im Haus 
haben will, kann man doch sehr froh sein, wenn es sich für die 
Stadtwerke offenbar auch so rechnet. Man darf bei der ganzen Sache nicht 
vergessen, dass die Anbieter bei neu erschlossenen Grundstücken eben 
nicht auf die vor vielen Jahrzehnten durch die Post vergrabenen Schätze 
zurückgreifen können. Und die heutigen Kampfpreise wären niemals für die 
Anbieter rentabel, wenn sie selbst zur Schaufel und dem Bagger greifen 
müssten. Genau deswegen haben wir ja auch so viele Versorgungslücken im 
ländlichen Raum. Früher(tm) kostete ein Telefonanschluss zwar auch nur 
DM65,-, aber es kamen noch ganz beträchtliche Gesprächskosten dazu. 
Heutzutage sind aber Flatrates für Telefonie und Internet üblich.

> Da aber der Ausbau von der Politik und Telekom jahrelang verschlafen
> wurde und ein breiter Markt an Anbietern, die auf die Glasfaser
> zugreifen können, nicht existent ist, dann muss man eben noch die alte
> Leitung mitverlegen (damit meine ich die Wohnungsbaugesellschaft, nicht
> die Stadtwerke).

Und so soll diese Leitung hinführen? Die Stadtwerke wollen sie mit 
Sicherheit nicht im Hause haben.

> Telefon-KuDoAder ist mit Sicherheit 30m vom Objekt vorhanden
> (Kabelverzweiger)

Warum sollte die Telekom solch eine Leitung in ihrem Kabelverzeiger 
auflegen, wenn es dafür gar keine vertragliche Grundlage gibt?

Ihr solltet nicht vergessen, dass die Stadtwerke den recht 
preisgünstigen Anschluss nur deswegen bereitstellen, weil eben die 
Verlegekosten auf alle Parteien des Hauses aufgeteilt werden können. 
Nicht die Glasfasern sind das teure an der Sache, sondern die Verlegung 
der Leitung.

von Reinhard S. (rezz)


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Manfred schrieb:
> Hannes J. schrieb:
>> Besonders wenn du ihm mit deiner Theorie von der Grundversorgung für
>> Internet kommst und dass das Kupfer sein muss.
>
> Das Stichwort "Grundversorgung" ist sehr interessant: Die Deutsche
> Telekom hat die Verpflichtung, jeden Haushalt mit Telefon zu versorgen.
> Was macht die, wenn man einen Telefonanschluß beauftragt?

Die Verpflichtung hat nicht unbedingt die Telekom. Oder es interessiert 
die wenigsten, ob der Anschluss nun von der Telekom oder einem anderen 
Anbieter ist. Jedenfalls gibts ab und an doch Gebäude ganz ohne 
Telekom-Anschluss.

> Es ist um 35 Jahre her, dass ich in einem Mietshaus mit 10 Wohnungen den
> elften Telefonanschluß bestellt habe. Sie haben neben dem Haus
> aufgebuddelt, eine neue Leitung reingelegt, im Haus den Verteiler
> erneuert und mir das Kabel bis zur TAE in der Wohnung verlegt - müssen
> sie das heutzutage auch noch tun?

Probiers aus. Erweiterungen von bestehenden Anschlüssen sind ja ein 
anderes Thema.

Beitrag #5862010 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Manfred schrieb:
> Es ist um 35 Jahre her, dass ich in einem Mietshaus mit 10 Wohnungen den
> elften Telefonanschluß bestellt habe. Sie haben neben dem Haus
> aufgebuddelt, eine neue Leitung reingelegt, im Haus den Verteiler
> erneuert und mir das Kabel bis zur TAE in der Wohnung verlegt

Es ist sehr interessant, dass bei Dir eine TAE-Dose bereits drei Jahre 
vor der Markteinführung installiert wurde.

> - müssen sie das heutzutage auch noch tun?

Vor einigen Jahren bestand der Trick bei Gewerbekunden darin, einen 
ISDN-Primärmultiplexanschluss zu beauftragen, den die Telekom dann 
zähneknirschend und nicht ansatzweise kostendeckend installieren musste. 
Auf Grund der höheren Anforderungen an die Leitungsqualität als bei 
normalen analogen oder ISDN-Basisanschlüssen konnte die Telekom nicht 
einfach auf dem letzten verranzten Klingeldraht aufsetzen, sondern 
musste häufig eine neue, dämpfungsarme Kupferleitung oder Glasfaser 
installieren. Und spätestens mit der Ablauf der Mindestvertragslaufzeit 
ließ der Kunde den Anschluss dann auf einen schnellen DSL-Anschluss 
eines Drittanbieters umstellen. Ein ISDN-Primärmultiplexanschluss 
gehörte nämlich zur Grundversorgung für Geschäftskunden. Mir ist aber 
nicht bekannt, ob ein ähnlicher Trick immer noch möglich ist.

von Joachim B. (jar)


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Andreas S. schrieb:
> Es ist sehr interessant, dass bei Dir eine TAE-Dose bereits drei Jahre
> vor der Markteinführung installiert wurde.

dann war es eine ADo4 oder ADo8
https://de.wikipedia.org/wiki/Anschlussdose_(Telefon)

hatte ich auch als erstes in meiner Wohnung installiert vor TAE

: Bearbeitet durch User
von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Joachim B. schrieb:
> Andreas S. schrieb:
>> Es ist sehr interessant, dass bei Dir eine TAE-Dose bereits drei Jahre
>> vor der Markteinführung installiert wurde.
>
> dann war es eine ADo4 oder ADo8

Dann hätte Manfred eben nicht explizit schreiben sollen, dass es sich um 
eine TAE-Dose handele, sondern eben einen Ausdruck wie "Telefondose" 
verwenden können.

von Manfred (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> Dann hätte Manfred eben nicht explizit schreiben sollen, dass es sich um
> eine TAE-Dose handele, sondern eben einen Ausdruck wie "Telefondose"
> verwenden können.

Manfred schrieb explizit "TAE", weil es eine solche war. Manfred schrieb 
aber auch " um 35 Jahre", das genaue Jahr kann ich nicht mehr 
nachvollziehen.

von Reinhard S. (rezz)


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Andreas S. schrieb:
> Vor einigen Jahren bestand der Trick bei Gewerbekunden darin, einen
> ISDN-Primärmultiplexanschluss zu beauftragen, den die Telekom dann
> zähneknirschend und nicht ansatzweise kostendeckend installieren musste.
> Auf Grund der höheren Anforderungen an die Leitungsqualität als bei
> normalen analogen oder ISDN-Basisanschlüssen konnte die Telekom nicht
> einfach auf dem letzten verranzten Klingeldraht aufsetzen, sondern
> musste häufig eine neue, dämpfungsarme Kupferleitung oder Glasfaser
> installieren. Und spätestens mit der Ablauf der Mindestvertragslaufzeit
> ließ der Kunde den Anschluss dann auf einen schnellen DSL-Anschluss
> eines Drittanbieters umstellen.

Naja, wenn Gf installiert wurde ging das mit DSL nicht so einfach. Und 
das eine 2-MBit/s-Leitung anderes Kupfer brauchte wäre mir auch neu, die 
liefen im gleichen Kabel.

> Ein ISDN-Primärmultiplexanschluss
> gehörte nämlich zur Grundversorgung für Geschäftskunden. Mir ist aber
> nicht bekannt, ob ein ähnlicher Trick immer noch möglich ist.

Bezweifel ich, da PMXer kaum noch angeboten werden dürften.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Timo N. schrieb:
> Was passiert, wenn der Glasfaseranschlusspreis in 3 Jahren auf von
> aktuell 40€/Monat auf 100€/Monat ansteigt? Was machst du dann?

Auf LTE oder 5G umsteigen.

von Gerald B. (gerald_b)


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asd schrieb:
> Und im Haus hätte ich von zentraler Stelle im Keller nicht nur Glas in
> jede Wohnung gelegt, sondern auch ein CAT-5e Kabel parallel. Das kann
> man im Zweifelsfall für LAN, DSL, oder für ein olles analoges Telefon
> benutzen. Kost' fast nix, zumindest in der Bauphase.

Oder in Leerrohr, da kann dann recht stressfrei eingezogen werden, was 
gewünscht wird.
...oder meinetwegen auch Rauchzeichen gegeben werden, oder wie auf nem 
Schiff durchgerufen werden :-)))

von Matthias S. (da_user)


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Gerald B. schrieb:
> asd schrieb:
>> Und im Haus hätte ich von zentraler Stelle im Keller nicht nur Glas in
>> jede Wohnung gelegt, sondern auch ein CAT-5e Kabel parallel. Das kann
>> man im Zweifelsfall für LAN, DSL, oder für ein olles analoges Telefon
>> benutzen. Kost' fast nix, zumindest in der Bauphase.
>
> Oder in Leerrohr, da kann dann recht stressfrei eingezogen werden, was
> gewünscht wird.

Oder gleich einen ordentlichen Medienschacht. Dann kann man auch mal 
ganz andere Leitungen verlegen. Z.B. Wärme von den neuen 
Solarkollektoren auf dem Dach, oder die Stromleitungen für die 
Photovoltaik, oder oder oder.

Aber eine CAT-5e Leitung wäre schonmal ein guter Standard gewesen. Auch 
in Bezug auf zukünftige SmartHome Techniken will u.U. die eine oder 
andere Wohnung mal an die im Keller stehende Heizung Infos weitergeben 
oder so.
Wir hätten das vor einigen Jahren auch gut gebrauchen können, als die 
Mieter in der Wohnung unter uns mal für eine Zeit lang unser Internet 
mitbenutzt haben. Wäre im Keller ein einfaches Patchkabel gewesen und 
für mich ein V-LAN einrichten.

Übrigens: mittlerweile umgezogen, Haus wird von einem regionalen 
Glasfaseranbieter versorgt. Leitungen sind mittlerweile frei, aber 
andere Anbieter winken ab. Der Telekom habe ich sogar noch eine Chance 
gegeben, als ich den klassischen "wollen sie wirklich kündigen"-Anruf 
erhalten habe. Antwort: "da haben wir wohl den schwarzen Peter gezogen".

Ansonsten bevorzuge ich es allerdings auch immer meinen Tarif beim 
Leitungsbetreiber zu haben. Dann tun sich Dienst- und Leitungsanbieter 
schwerer, sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe zu schieben.

Übrigens:
Dieses Homeway-System habe ich mir auch mal angeguckt, und ich finde das 
so was von überflüssig und sinnfrei...

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