Forum: Haus & Smart Home Elektrische Rollläden im Haus computergestützt steuern - Worauf ist zu achten?


von Nano (Gast)


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Ich möchte mein Haus mit elektrischen Rollläden versehen und diese 
computergestützt steuern können.

Dazu habe ich nun ein paar Fragen:

1. Die wichtigste Frage wäre erst einmal.
Was für ein E-Motor muss das sein wenn ich per Computer sagen können 
will, mach den Rollladen zu 30 % auf oder zu?
Ich tippe mal auf Schrittmotoren, aber was für E-Motoren werden bei 
normalen elektrischen Rollläden üblicherweise verbaut? Muss man da 
aufpassen, dass es ein Schrittmotor ist oder wie genau werden die dann 
präzise gesteuert wenn es keine Schrittmotoren sein sollten?

2. Was für Steuerleitungen nimmt man da inzwischen? Ist das irgendein 
proprietärer Hausbus oder macht man das eher via normale Ethernetkabel, 
weil die aufgrund der Massenproduktion eventuell günstiger sind?
WLAN, Bluetooth und sonstige Funklösungen möchte ich nicht. Ich bin 
gerne bereit überall in der Wand Kabel zu verlegen.

3. Gibt es da Steuermodule mit Open Source Software oder solche, die man 
selber programmieren kann oder sind die alle proprietär, so dass man 
sich selber eine Hardware bauen muss? Was ich nämlich gerne vermeiden 
würde, wäre alte Firmware die Sicherheitslücken enthält und ich nicht 
selber patchen kann.
Gibt es eventuell Open Source Projekte, die auch die Hardware abdecken?

von Joachim B. (jar)


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Nano schrieb:
> Ich tippe mal auf Schrittmotoren

kann sein, aber auch DC/AC Motor mit Encoder

Nano schrieb:
> Was für ein E-Motor muss das sein wenn ich per Computer sagen können
> will, mach den Rollladen zu 30 % auf oder zu?

ein beliebiger, es könnte ja auch irgendeinen Positionsgeber geben.

Achtung üblicherweise werden Endlagenschalter verbaut die aber nicht 
ansprechen wenn der Rollladen blockiert. Möglicherweise wird in neueren 
auch der Blockierstrom als stop elektronisch überwacht wenn Endanschläge 
verbaut sind.

Ich habe Intertechno CMR-500 verbaut und funke die per Arduino an.
Hilft aber nicht bei Blockaden, das kann schon mal Lamellensalat geben.

von MaWin (Gast)


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Nano schrieb:
> Was für ein E-Motor muss das sein

Ein Rolladenmotor, das ist ein drehrichtungsumpolbarer Kondensatormotor, 
mit Encoder und Endschaltern. Als Encoder reicht 1 Impuls pro Umdrehung.

Nano schrieb:
> 2. Was für Steuerleitungen nimmt man da inzwischen

230V~ Kabel.

Nano schrieb:
> Was ich nämlich gerne vermeiden würde, wäre alte Firmware die
> Sicherheitslücken

Welche Sicherheitslücke bei einem Zentralsteuerrelais ?

Dein Irrtum liegt darin, dass du glaubst Internet und ganze 
Betriebssysteme benutzen zu müssen. Klar bekommt man dann früher oder 
später ein Problem.

Der Rest der Welt macht einen Rollladen entweder auf oder zu, da braucht 
man nichtmal einen Encoder, sondern maximal eine Zeitschaltuhr.

von Hubert M. (hm-electric)


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Nano schrieb:
> 1. Die wichtigste Frage wäre erst einmal.
> Was für ein E-Motor muss das sein wenn ich per Computer sagen können
> will, mach den Rollladen zu 30 % auf oder zu?
> Ich tippe mal auf Schrittmotoren, aber was für E-Motoren werden bei
> normalen elektrischen Rollläden üblicherweise verbaut? Muss man da
> aufpassen, dass es ein Schrittmotor ist oder wie genau werden die dann
> präzise gesteuert wenn es keine Schrittmotoren sein sollten?

Es gibt kein Rolladenmotor mit Schrittmotor. Nimm eine Stoppuhr, und 
messe wie lange der Rolladenmotor laufen muss um 30% zu erreichen. Die 
gemessene Zeit Programmierst du ein, fertig.

> 2. Was für Steuerleitungen nimmt man da inzwischen? Ist das irgendein
> proprietärer Hausbus oder macht man das eher via normale Ethernetkabel,
> weil die aufgrund der Massenproduktion eventuell günstiger sind?
> WLAN, Bluetooth und sonstige Funklösungen möchte ich nicht. Ich bin
> gerne bereit überall in der Wand Kabel zu verlegen.

Gar keine Steuerleitung. Du verlegst von einem Unterverteiler zu jedem 
Rolladenmotor ein 230V Kabel 4 adrig. (Die meisten Elektriker, werden da 
ein 5x1,5 verlegen.)
>
> 3. Gibt es da Steuermodule mit Open Source Software oder solche, die man
> selber programmieren kann oder sind die alle proprietär, so dass man
> sich selber eine Hardware bauen muss? Was ich nämlich gerne vermeiden
> würde, wäre alte Firmware die Sicherheitslücken enthält und ich nicht
> selber patchen kann.
> Gibt es eventuell Open Source Projekte, die auch die Hardware abdecken?

Mein Vorlschlag: Im Unterverteiler wird dann eine Relaiskarte verbaut, 
die von dem PC angesteuert wird.Achtung: Auf und AB muss gegenseitig 
verriegelt sein.

Willst du nur vom PC aus steuern? Ich glaube nicht...

von Bad U. (bad_urban)


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Du kannst ja mal nach SMI schauen. Die haben meine ich Drehgeber drin. 
Ich hatte mich damals mal damit beschäftigt.
Habe dann aber doch normale Antriebe genommen. Um auch mal automatisch 
Zwischenpositionen anfahren zu können will ich das dann auch über die 
Zeit machen.


Joachim B. schrieb:
> Achtung üblicherweise werden Endlagenschalter verbaut die aber nicht
> ansprechen wenn der Rollladen blockiert. Möglicherweise wird in neueren
> auch der Blockierstrom als stop elektronisch überwacht wenn Endanschläge
> verbaut sind.

Nicht zwangsläufig. Meine machen das über eine Drehmomentabschaltung. 
Hat den Vorteil, dass Sie auch abschalten wenn blockiert oder 
eingefroren. Und dass man die Rollläden nicht manuell hochschieben kann.

von marais (Gast)


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Im KNX-System machen die meisten Steuerungen das über die Zeit, bezogen 
auf die bekannte Endlage. Das klappt gut, solange man immer von der 
Endlage (oben) aus eine Position anfährt, und führt anderenfalls nach 
einigen Bewegungen ohne zwischenzeitiges Anfahren der Endlage durch 
Schlupf zu einem Versatz. Das sieht man aber nur wirklich, wenn man 
mehrere Rolladen gleichzeitig steuert, sonst stört es nicht.

Es gab von Somfy eine Zeitlang ILT-Motoren, die einen encoder eingebaut 
hatten und ihre Position daher kennen. Ich habe zwei davon verbaut und 
bin halbwegs zufrieden; inzwischen gibt's das Modell aber nicht mehr.

Die Firma Radebacher bietet einen KNX-fähigen Rolladen mit integriertem 
Encoder an. Ich habe keine Erfahrung damit, ausserdem sind die Motoren 
sehr teuer.

Ich bin - nach knapp 20 Jahren im intelligenten Haus - der Meinung, dass 
man

a) Mit Standard Kondensator-Motoren (nicht Funk, sondern Ansteuerung 
über 230V mit zwei Drehrichtungen) zukunftssicherer ist als mit Motoren 
mit integriertem Encoder, die doch sehr herstellerspezifisch sind.

und

b) die Positionssteuerung bei Rolläden nicht wirklich wichtig ist. In 
der Praxis nutze ich nur eine 3/4 zu Position im Sommer, zusätzlich zu 
Auf oder Zu.

Wichtiger finde ich, dass der Behang kein PVC, sondern ausgeschäumtes 
Alu ist.

Bei den Standardmotoren stehst Du vor der Frage, ob Billigmodell mit 
mechanischer Endabschaltung oder der etwas teureren Variante mit 
elektronischer (Drehmoment) Abschaltung. Mein Somfy IL (mechanische 
Endlagenschalter) findet nach 17 Jahren die Endlage nicht mehr; da soll 
jetzt eine Rolladen mit elektronischer Endlage rein. Ich werde beim 
nächsten Mal auch auf die Hinderniserkennung in Ab-Richtung achten; wenn 
nach 20 Jahren der Behang klemmt, verhindert das die Selbstzerstörung, 
falls die Motoren unbeaufsichtigt laufen.

von Nano (Gast)


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Danke für eure Antworten.

Ich fasse mal zusammen was ich verstanden habe und auf was ich alles 
achten sollte:

1. Standardmotor mit elektronischer (Drehmoment) Abschaltung nehmen.
Vorteile:
+ schaltet ab, wenn blockiert oder eingefroren -> schützt den 
Motor/Rollladen vor Selbstzerstörung
+ Rollläden kann man nicht manuell hochschieben -> Einbruchschutz

2. Die meisten Steuerungssysteme machen das über die Zeit. Ein 
spezieller Schrittmotor wäre somit nicht notwendig.

3. Ansteuerung über 230V mit zwei Drehrichtungen und einem Kabel mit 4-5 
Adern. Im Unterverteiler kommt dann eine Relaiskarte und die wird dann 
vom PC angesteuert.

4. Relaiskarte muss gegenseitig verriegelt sein.


Zum Rollladenbehang habe ich mir sagen lassen, dass PVC leiser ist als 
ausgeschäumtes Alu. Sicherheitstechnisch ist Alu wahrscheinlich besser, 
aber ich schätze mal, dass langfristig betrachtet ein leiser Rollladen 
sinnvoller ist. Immerhin müsste ein Einbrecher ja auch noch durch die 
Fenster, der Rollladen ist nicht der einzige Schutz. Da halte ich es für 
sinnvoller, Fenster zu nehmen, die mit moderner Sicherheitstechnik 
ausgestattet sind oder da wo es nicht stört, z.B. Kellerfenster, gleich 
mit Gitter zu versehen.

Nun habe ich noch noch ein paar Fragen zu folgenden Punkten:

MaWin schrieb:
> Welche Sicherheitslücke bei einem Zentralsteuerrelais ?
>
> Dein Irrtum liegt darin, dass du glaubst Internet und ganze
> Betriebssysteme benutzen zu müssen. Klar bekommt man dann früher oder
> später ein Problem.

Ja, ich dachte an jeden Rollladen müsste ein Mikrocontroller der dann 
dort ein paar Relais schaltet. Insofern hätte jeder µC eine Firmware 
enthalten und die könnte Sicherheitslücken enthalten. So habe ich mir 
das vorgestellt.
Daran, die Rollläden zentral über ein 4-5 adriges 230 V Kabel zu 
schalten habe ich nicht gedacht. Ich bin von einem 3 adrigen 230 V Kabel 
ausgegangen, mit 4-5 Adern macht eine zentrale Relaissteuerung natürlich 
mehr Sinn.

Aber dazu habe ich jetzt eine Frage.
Normalerweise wird der Stromkreis ja Zimmerweise ausgelegt und für jedes 
Zimmer hat man dann im Sicherungskasten einen Schalter alle Anschlüsse 
in einem bestimmten Raum stromlos zu schalten. Manchmal gibt's natürlich 
auch noch extra Stromkreise, z.B. für den Herd oder so, der ist dann vom 
Rest des Stromkreis in der Küche getrennt bzw. kann im Sicherungskasten 
separat abgeschaltet werden.
Wenn ich aber nun einen Stromkreis pro Raum habe, dann würde das 
bedeuten, dass ich für jeden Raum eine Relaiskarte für die entsprechende 
Anzahl an Rollladen im Raum bräuchte.
Das ganze wäre dann nicht zentral für alle Rollläden im gleichen 
Stockwerk bzw. falls es mehrere Wohneinheiten wären, was es nicht ist, 
pro Wohneinheit, sondern eben nur pro Raum. Richtig?

Falls ja, welche Lösung wäre hier sinnvoller?
Eine Zentrale Relaisschaltung würde bedeuten, dass man pro Raum 
vorhandene Stromverteiler nicht nutzen könnte, sondern neue Leitungen 
von allen Rollläden eines Stockwerks zu einem zentralen Punkt verlegen 
müsste.


Hubert M. schrieb
> Willst du nur vom PC aus steuern? Ich glaube nicht..

Da hast du Recht. Ich möchte natürlich auch bei Bedarf manuell noch an 
einem Schalter neben dem Fenster den Rollladen steuern können.
Deswegen frage ich mich, wie man das mit einer Relaiskarte im 
Umverteiler am besten vereint?

Wenn der manuelle Schalter die 230 V Leitung direkt steuert, wie müsste 
dann so ein Schaltplan grob aussehen, damit das mitsamt Relaissteuerung 
noch funktioniert?
Das Relais der Relaissteuerung und der manuelle Schalter in Reihe zu 
schalten wird ja nicht funktionieren, also muss das irgendwie parallell 
und somit unabhängig sein, aber eben so, dass sich das nicht gegenseitig 
in die Quere kommt.

von controllergirl (Gast)


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marais schrieb:
...
> Wichtiger finde ich, dass der Behang kein PVC, sondern ausgeschäumtes
> Alu ist.

Darf ich da mal nachfragen? Was spricht für die Alu-Variante?

von Claus M. (energy)


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controllergirl schrieb:
> ...
>> Wichtiger finde ich, dass der Behang kein PVC, sondern ausgeschäumtes
>> Alu ist.
>
> Darf ich da mal nachfragen? Was spricht für die Alu-Variante?

Die Alu Variante dient auch als einbruchschutz. Die plastikteile sind 
nur zur verdunklung gut und haben keinerlei Sicherheitsaspekt, da man 
sie leicht rausreißen kann. Der Hinweis mit dem Fenster dahinter ist 
aber auch nicht falsch.

: Bearbeitet durch User
von Johannes S. (Gast)


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Stufenweise Steuerung: es gibt Leute die das haben und und sind 
begeistert weil dann Sonnenstandabhängig verdunkelt werden kann. Das 
verhindert das Aufheizen im Sommer. Wenn man das haben möchte wird man 
doch einen Antrieb mit Encoder brauchen, ich weiss nicht ob das mit 
Endlagenschaltern ausreichend genau wird. Die Endlagen bekommt eine 
Relaisansteuerung auch nicht mit, da müsste dann noch einen Strommessung 
mit rein.
Dezentral ist vorteilhaft wenn es ausfällt, das dürfte am ehesten die 
Steuerung mit ihren Relais sein. Ich habe noch alte Busch Jaeger Timac 
Schalter, mein Vater hatte die alle zentral montiert. Ich hatte immer 
gesagt das ist Quatsch, dezentrale Montage braucht viel weniger Kabel, 
dafür war Timac ja gemacht. Jetzt nach 30 Jahren und Umbau auf KNX bin 
ich froh das die Strippen alle in einer Kiste ankommen... Und einzeln 
abgesichtert sind die auch alle.
Mit 5x1,5 mm² kann man jedenfalls auch volldigitale Steuerung wie SMI 
nutzen, zusätzliche Steuerleitung ist nicht nötig.

von Joachim B. (jar)


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Johannes S. schrieb:
> Stufenweise Steuerung: es gibt Leute die das haben und und sind
> begeistert weil dann Sonnenstandabhängig verdunkelt werden kann. Das
> verhindert das Aufheizen im Sommer.

das nutze ich gerne im Sommer, aber per Hand gesteuert bevor ich morgens 
gehe.
Automatisch wäre mir lieber aber ohne Encoder nicht machbar zumal nicht 
jeder Funkbefehl ja durchkommt, deswegen funke ich mehrfach automatisch.
Thema Sicherheit, im Feuerfall und ohne Strom gibts auch nur die brutale 
Notöffnung, leider ein kleiner Mangel der älteren Menschen evtl. zu 
schaffen macht.

von Bad U. (bad_urban)


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Nano schrieb:
> Ansteuerung über 230V mit zwei Drehrichtungen und einem Kabel mit 4-5
> Adern. Im Unterverteiler kommt dann eine Relaiskarte und die wird dann
> vom PC angesteuert.

Nimm 5-adriges. Ist billiger, weil gebräuchlicher und brauchst Du für 
anderes ja sowieso.

Nano schrieb:
> Zum Rollladenbehang habe ich mir sagen lassen, dass PVC leiser ist als
> ausgeschäumtes Alu. Sicherheitstechnisch ist Alu wahrscheinlich besser,
> aber ich schätze mal, dass langfristig betrachtet ein leiser Rollladen
> sinnvoller ist.

Kann ich so nicht bestätigen. Meine Alurollläden sind allerdings relativ 
laut. War da auch überrascht. Ist jetzt nicht so, dass man erschrecken 
würde, hätte mir das aber doch etwas leister vorgestellt. Allerdings 
nutze ich auch meistens die Gruppensteuerung abends und morgens. Da 
fahren dann bis zu 8 Rollläden gleichzeitig an.
Meine Nachbarn haben auch Alu. Die sind extrem leise. Die hörst Du auf 
dem Sofa nicht wenn die hinter Dir zugehen und du dich gerade 
unterhältst.

Noch ein Punkt:
KS-Rollläden werden heute extrem billig hergestellt. Wg. Stabilität 
bekommst Du die nur noch <=2m Breite. Bei größeren Fenstern brauchst Du 
dann zwei Panzer mit einem Pfosten in der Mitte. Bei Alu geht's mit 
einem.
War zumindest für uns auch ein Grund.

Nano schrieb:
> Fenster zu nehmen, die mit moderner Sicherheitstechnik

Hab ich auch gemacht und würde ich auch so empfehlen. Vor allem im 
Keller / EG.

Nano schrieb:
> Eine Zentrale Relaisschaltung würde bedeuten, dass man pro Raum
> vorhandene Stromverteiler nicht nutzen könnte, sondern neue Leitungen
> von allen Rollläden eines Stockwerks zu einem zentralen Punkt verlegen
> müsste.

Ist das sinnvollste. Ich habe die  Rollläden auch zentral verkabeln. Mit 
eigener Sicherung pro Stockwerk.
Das hat noch einen Vorteil. Ich habe sie mit 6A abgesichert. Dafür kann 
man dann extrem platzsparende Relais verwenden. 16A Typen können da 
schon Klopper sein. Und man braucht ja auch immer zwei pro Rollladen.

von marais (Gast)


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controllergirl schrieb:
> Darf ich da mal nachfragen? Was spricht für die Alu-Variante?


Ausgeschäumtes Aluminium hat bessere thermische Eigenschaften, und bei 
korrekter Montage durch die grössere Masse auch bessere akustische 
Eigenschaften. Ausserdem vergilbt PVC durch die Sonneneinstrahlung, 
während Alu seinen Farbton behält.

von Johannes S. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Und vor dem zumachen des Rolladenkasten die Klemmen prüfen. Nicht das es 
so aussieht wie bei mir, im Haus das ein Elektromeister gebaut hat 
(sieht aber nach der Arbeit eines Lehrlings aus).
Und 3x1,5 reicht auch für die Ansteuerung...
Kennt jemand dieses Motorfabrikat? Ich kämpfe gerade noch mit den 
Endschaltern.

von Walta S. (walta)


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Ich hab Alu und Kunststoff - macht von der Lautstärke keinen 
Unterschied.
Die Rolladen werden im Sommer über einen Sonnensensor gesteuert - darauf 
würde ich nicht mehr verzichten.
Mit einer richtig eingestellten Steuerung kann man im Winter Heizkosten 
sparen und im Sommer um einiges kühler halten.

walta

von Nano (Gast)


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Walta S. schrieb:
> Die Rolladen werden im Sommer über einen Sonnensensor gesteuert - darauf
> würde ich nicht mehr verzichten.

Der macht Sinn, danke für den Tipp.
Ich denke aber, dass ein Sensor auf dem Dach fürs ganze Haus genügt und 
leicht nachträglich in die Steuerung integriert werden kann.



> Mit einer richtig eingestellten Steuerung kann man im Winter Heizkosten
> sparen und im Sommer um einiges kühler halten.

Da stimmt. Wenn man im Winter den Rollladen schon früh bei Dämmerung 
runter macht und stattdessen die Innenraumbeleuchtung einschaltet, dann 
ist das LED Licht günstiger als die Heizkosten.
Allerdings wären dann Rollläden aus PVC besser, weil deren 
Wärmeleitfähigkeit geringer ist. D.h. die kühlen langsamer aus bzw. 
sorgen dafür, dass der Wärmetransport nicht so schnell erfolgt.
Im Sommer ist das allerdings wiederum ein Nachteil.


marais schrieb:
> Ausgeschäumtes Aluminium hat bessere thermische Eigenschaften,

Das kann auch ein Nachteil sein. Die Wärmeleitfähigkeit ist bei Alu 
wesentlich höher als bei PVC. Im Winter kühlt die Luft zwischen Fenster 
und geschlossenem Rollladen bei Alu viel schneller ab als bei PVC.

von Walta S. (walta)


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Ich hab für jedes Fenster einen Sensor. Damit kann man gezielt die 
betroffenen Fenster öffnen und schließen lassen und es wird nicht 
plötzlich dunkel im Haus.
Nimm Alu ausgeschäumt. Deine Überlegungen zur Wärmeleitfähigkeit sind 
akademisch und in der Praxis nicht relevant. Alu kostet etwas mehr, ist 
aber länger haltbar und hat einen besseren Einbruchschutz.

walta

von Joachim B. (jar)


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Walta S. schrieb:
> Nimm Alu ausgeschäumt. Deine Überlegungen zur Wärmeleitfähigkeit sind
> akademisch und in der Praxis nicht relevant.

sehe ich auch so, Kunststoff-Lamellen wurden bei mir schon durch 
Steinwurf oder Silvesterböller beschädigt!

Alu-Lamellen sind halt stabiler

von Nano (Gast)


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Walta S. schrieb:
> Ich hab für jedes Fenster einen Sensor. Damit kann man gezielt die
> betroffenen Fenster öffnen und schließen lassen und es wird nicht
> plötzlich dunkel im Haus.

Meine Überlegung ist die, dass man die Position des Hauses ja kennt und 
den Sonnenstand berechnen kann. Insofern weiß man, wo und wann wie der 
Schattenwurf und die Sonne zur entsprechenden Jahreszeit verläuft, man 
muss somit nur wissen wie das Wetter ist. Dafür reicht meiner Meinung 
nach ein Sensor.

> Nimm Alu ausgeschäumt. Deine Überlegungen zur Wärmeleitfähigkeit sind
> akademisch und in der Praxis nicht relevant. Alu kostet etwas mehr, ist
> aber länger haltbar und hat einen besseren Einbruchschutz.

Das mag sein, so ein PVC Rollladen hält aber auch > 40 Jahre und bis 
dahin gibt's dann was neues mit weiterentwickelter Sicherheit. Ist bei 
den Fenstern ja auch nicht anders, wenn man die mit denen vor 40 Jahren 
vergleicht.
Und ein Gitter vor dem Kellerfenster bringt mehr. Will er an die Fenster 
im Erdgeschoss heran, dann braucht er teilweise eine Leiter. Das Haus 
steht an einem leichten Hang.

von Bad U. (bad_urban)


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Nano schrieb:
> Das mag sein, so ein PVC Rollladen hält aber auch > 40 Jahre

Die vor 40 Jahren hielten mal 40 Jahre ;)

Bad U. schrieb:
> KS-Rollläden werden heute extrem billig hergestellt.

von Udo S. (urschmitt)


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Walta S. schrieb:
> Die Rolladen werden im Sommer über einen Sonnensensor gesteuert - darauf
> würde ich nicht mehr verzichten.

Kommt darauf an. Wir haben hier in der Firma Sonnensensor gesteuerte 
Aussenjalusien. Bei wechselnder Bewölkung (Aprilwetter) ein grandioses 
Jalusien-Jojo. Und natürlich übersteuert die Automatik erst mal die 
manuelle Steuerung.

Da kriegt man echt Lust den Seitenschneider zu zücken ...

von Nano (Gast)


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marais schrieb:
> Ich bin - nach knapp 20 Jahren im intelligenten Haus - der Meinung, dass
> man
>
> a) Mit Standard Kondensator-Motoren (nicht Funk, sondern Ansteuerung
> über 230V mit zwei Drehrichtungen) zukunftssicherer ist als mit Motoren
> mit integriertem Encoder, die doch sehr herstellerspezifisch sind.
>
> und
>
> b) die Positionssteuerung bei Rolläden nicht wirklich wichtig ist. In
> der Praxis nutze ich nur eine 3/4 zu Position im Sommer, zusätzlich zu
> Auf oder Zu.
>
> Wichtiger finde ich, dass der Behang kein PVC, sondern ausgeschäumtes
> Alu ist.
>
> Bei den Standardmotoren stehst Du vor der Frage, ob Billigmodell mit
> mechanischer Endabschaltung oder der etwas teureren Variante mit
> elektronischer (Drehmoment) Abschaltung. Mein Somfy IL (mechanische
> Endlagenschalter) findet nach 17 Jahren die Endlage nicht mehr; da soll
> jetzt eine Rolladen mit elektronischer Endlage rein. Ich werde beim
> nächsten Mal auch auf die Hinderniserkennung in Ab-Richtung achten; wenn
> nach 20 Jahren der Behang klemmt, verhindert das die Selbstzerstörung,
> falls die Motoren unbeaufsichtigt laufen.


So, ich habe jetzt ein Angebot von einem Händler für Fenster & Rollläden 
erhalten.
Die Rolladenmotoren sind von der Firma Rojaflex und die Modelltypen ELIM 
20/15 und MLM 20/15.

Der ELIM 20/15 ist ein Rohrmotor mit elektronischer Endabschaltung.
Der MLM 20/15 ist ein Rohrmotor mit mechanischen Endschaltern, 
normalerweise sollte das auch ein ELIM 20/15 sein, ich glaube das war 
ein Versehen im Angebot und werde ich noch korrigieren lassen, so dass 
das auch ein ELIM 20/15 werden soll.
Seltsam finde ich, dass für alle Rollläden, sowohl den kleinen als auch 
den ganz großen, der gleiche Typ mit den gleichen Leistungsdaten 
eingesetzt wird. Hier hätte ich jetzt gedacht, dass man für die großen 
Rollläden stärkere nehmen müsste.

Im Katalog sind diese auf Seite 4-5 (mechanisch) und Seite 8-9 
(elektrisch) aufgeführt:
https://www.rojaflex.com/files/rojaflex/kataloge/rojaflex_katalog_produktkatalog_2018.pdf

Auf Seite 34 findet man die Anschlusspläne dazu.
Die mechanische Ausführung hat für den Motor 4 Anschlussleitungen.
Einmal für die Erdung, dann der Neutralleiter und jeweils zwei L1 für 
die Drehrichtung.
Die elektronische Ausführung hat eine 5. Anschlussleitung, allerdings 
habe ich noch keine Informationen dazu gefunden, wie diese angesteuert 
werden.
Der Hersteller verkauft ein Funkmodul, an das diese 5. Anschlussleitung 
angeschlossen wird. Ich selbst habe aber aus Sicherheitsgründen nicht 
vor, die Rollläden per Funk anzusteuern, ich ziehe lieber überall 
Kabelleitungen.

Auf der gleiche Seite bezüglich der Anschlusspläne findet man noch ein 
Rojaflex 2-Fach Trennrelais RF-230-R2. Wenn ich das richtig verstanden 
habe, dann werde ich das zur Ansteuerung wahlweise über Taster oder den 
Computer benötigen.
Habe ich das so richtig verstanden?

Auch würde ich noch gerne eure Meinung hören, ob diese Motoren so wie 
gedacht grundsätzlich für mein Vorhaben geeignet sind oder ich eventuell 
etwas übersehen habe?

von oszi40 (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> Automatisch wäre mir lieber

"Automatisch" sollte auch bei Hindernis anhalten um Schaden zu 
vermeiden. Kaputte Plastezahnräder und gebrochene Momentfeder z.B. bei 
Velux sind so die Hits.

von Piko (Gast)


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Nano schrieb:
> Seltsam finde ich, dass für alle Rollläden, sowohl den kleinen als auch
> den ganz großen, der gleiche Typ mit den gleichen Leistungsdaten
> eingesetzt wird. Hier hätte ich jetzt gedacht, dass man für die großen
> Rollläden stärkere nehmen müsste.

Auf S.33 findest du die Graphik mit Rollladengewicht, Drehmoment und 
Wellendurchmesser.

von Nano (Gast)


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Piko schrieb:
> Nano schrieb:
>> Seltsam finde ich, dass für alle Rollläden, sowohl den kleinen als auch
>> den ganz großen, der gleiche Typ mit den gleichen Leistungsdaten
>> eingesetzt wird. Hier hätte ich jetzt gedacht, dass man für die großen
>> Rollläden stärkere nehmen müsste.
>
> Auf S.33 findest du die Graphik mit Rollladengewicht, Drehmoment und
> Wellendurchmesser.

Ja, dazu müsste ich aber erst einmal wissen, was so ein Rollladen wiegt.
Ich weiß leider auch nicht, was so ein Rollladenelement auf den Meter 
einzeln wiegt, dann könnte ich das ungefähr ausrechnen.

von Wolfgang (Gast)


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Nano schrieb:
> Ja, dazu müsste ich aber erst einmal wissen, was so ein Rollladen wiegt.

Nano schrieb:
> So, ich habe jetzt ein Angebot von einem Händler für Fenster & Rollläden
> erhalten.

Den Rollladentyp solltest du dann doch kennen und kannst im Katalog 
nachgucken, was die Dinger pro m² wiegen. Der Rest ist Dreisatz ;-)

von Bad U. (bad_urban)


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Nano schrieb:
> Seltsam finde ich, dass für alle Rollläden, sowohl den kleinen als auch
> den ganz großen, der gleiche Typ mit den gleichen Leistungsdaten
> eingesetzt wird.

Ich habe auch nur zwei Größen an Motoren verbaut, obwohl die Größen vom 
WC-Fenster bis zum doppelflügligen bodentiefen Fenster gehen.

von Walta S. (walta)


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Udo S. schrieb:
> Walta S. schrieb:
>> Die Rolladen werden im Sommer über einen Sonnensensor gesteuert - darauf
>> würde ich nicht mehr verzichten.
>
> Kommt darauf an. Wir haben hier in der Firma Sonnensensor gesteuerte
> Aussenjalusien. Bei wechselnder Bewölkung (Aprilwetter) ein grandioses
> Jalusien-Jojo. Und natürlich übersteuert die Automatik erst mal die
> manuelle Steuerung.
>
> Da kriegt man echt Lust den Seitenschneider zu zücken ...

Kann passieren. Bei mir kann ich auf manuell oder Automatik schalten, 
falls notwendig. Und natürlich muss man die Helligkeit auf den 
gewünschten Wert einstellen. Bei all diesen Steuerungen kommt am Anfang 
die Feineinstellung. Einschalten und fertig gibts nicht. Blöd ist nur 
wenn ein anderer die Sachen programmiert und du dann damit leben musst.

Walta

von Thomas W. (diddl)


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Ich verwende Schalt-Aktoren von Homematic IP mit einer CCU3 für alle 
meine Rollläden.

Man kann die auch auf 30% (oder was immer man will) fahren lassen.

Sind ganz normale Rollladen Motoren, kein Schrittmotor oder sowas …

von Nano (Gast)


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Thomas W. schrieb:
> Ich verwende Schalt-Aktoren von Homematic IP mit einer CCU3 für alle
> meine Rollläden.

So etwas?

https://www.amazon.de/Homematic-IP-Schalt-Mess-Aktor-Unterputz-142721A0/dp/B06XY8BYNW/

von Martin (Gast)


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Thomas W. schrieb:
> Ich verwende Schalt-Aktoren von Homematic IP

Ich habe zur Zeit ein System von Rademacher im Einsatz. Es sind ganz 
einfache Rohrmotoren mit mech. Endschaltern verbaut. Am Fenster habe ich 
einen Schalter-Einsatz mit Vor-Ort-Bedienung (hoch+runter+Automatik). 
Jeder Rolladen hat vor Ort 230V. Die Motorsteuerleitungen gehen nicht 
ein eine zentrale Stelle.
Zusätzlich habe ich zentral eine Funk-Fernbedienung mit der ich Gruppen 
zusammenfassen kann und alles programmieren kann. Ein Sonnensensor kann 
einzelne Gruppen automatisch schließen lassen.

Das System ist schon älter und immer mal wieder fallen Aktoren aus 
(Meist sind Kondensatoren defekt). Da muss die nächsten Jahre was 
anderes rein. Homematic würde mir gefallen, da man damit noch viele 
andere Dinge automatisieren könnte.

Meine Frage:
Gibt es ein Aktor-Modell von Homematic-IP mit dem dem ich einerseits am 
Fenster direkt mit 2 Tasten bedienen kann und zusätzlich über eine CCU3 
zu bestimmen Zeiten Aktionen ausführen kann? Also sowas wie ein 
Schalter-Einsatz mit Tasten und Funk-Anbindung. Die Vor-Ort Bedienung 
sollte bei Ausfall der Zentrale/Funkverbindung weiterhin möglich sein.
Ich möchte NICHT neben dem Schalt-Aktor noch einen weiteren 
Funk-Schalter an die Wand kleben. Ich habe an jedem Fenster genau EINE 
Schalterdose mit 230V Zuleitung und 4 Adern zum Motor.

Welches ist das richtige Modul für mich? Wenn man nach diesem 
Rolladenaktor sucht, dann bekommt man immer nur das Unterteil angezeigt. 
Welche Oberteile/Wippen kann man damit kombinieren?
Sind diese Aktoren alle geeignet, um den Rolladen automatisch auf z.B. 
80% zu fahren oder können das nur bestimme Modelle?
Wenn ich dann vor Ort am Fenster z.B. die Taste  "Auf" betätige, wird 
dann dieser Befehl direkt am Aktor umgesetzt? Kommt der Befehl parallel 
auch in der CCU3 an, um dort vielleicht eine weitere Funktion 
auszulösen?

von Oliver S. (phetty)


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Ich habe Funkmotoren von Jarolift im Einsatz, das geht seit einigen 
Jahren ganz gut.
Heutzutage würde ich allerdings eher auf Funk im Motor verzichten, einen 
normalen elektronischen Motor nehmen und diesem durch externe 
Beschaltung (Shelly, HM, usw) etwas Intelligenz beibringen.

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