Forum: HF, Funk und Felder Entwicklung/Eigenbau eines "RFID SDR" Dongles


von Marc S. (darkchaos)


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Folgendes Problem: Ich würde gerne ein Gerät Reversen, welches zwar die 
150kHz des RFID LF Bandes nutzt, aber bei dem ich mir nicht sicher bin, 
ob es sich sonst an Standards hält bzw. es wird kein gängiges Protokoll 
(EM4102) unterstützen (insbesondere interessiert mich zunächst das vom 
Leser ausgehende Signal).

Da gängige RTL-SDR Dongles natürlich nicht für solche Langwellen 
ausgelegt sind und auch die Antennen dementsprechend ausfallen müssten, 
muss ich mir wohl Empfänger und Sender selbst zusammenbauen. Macht es 
Sinn zunächst mit dem Bau des Senders zu warten, um zu sehen ob das 
Signal AM_OOK oder FSK ist?

Bezüglich dem Empfänger habe ich mir schon einige Gedanken gemacht, aber 
vielleicht könnt ihr auch gute Seiten für den Bau eines 
Langwellenempfängers verlinken, denn Erfahrung hab ich damit leider noch 
nicht.

Meine Idee war, dass es doch im Grunde zunächst einmal einfach ein Draht 
und ein ADC ist. Dann kommt noch ein einstellbarer Gain über OPVs und 
Koppel Cs dazu. Der OPV sorgt ja dann automatisch für einen Clipping 
Schutz, da passiert dann den Kopplern und dem ADC nichts.

Jetzt direkt das erste Problem: Shannon-Nyquist. Bei wesentlich höheren 
Frequenzen ist ein Überlagerungsempfänger Standard, aber da die 
Zwischenfrequenz alleine 455 kHz beträgt, macht das ja hier keinen Sinn. 
Mein Problem ist, dass ich 250k als Samplerate bräuchte, das ist zwar 
noch machbar, aber da ich ja nicht an den unteren 80 kHz interessiert 
bin, gibt es eine Methode die Frequenzen zu shiften, so dass ich zB mit 
100k Samplerate 80kHz - 150 kHz abdecken kann?

Dann Bandpassfilter, das ist klar.

Gibt es sonst noch irgendetwas zu beachten? Als Antenne hätte ich diese 
hier benutzt: https://www.watterott.com/de/125Khz-RFID-Empfaenger-Modul
Gibt es eventuell auch schon fertige ICs für meinen Anwendungsfall?


Dann noch die aller letzte Frage: Ebenfalls für SDR (rpitx) versuche ich 
https://web.archive.org/web/20151022085021/http://www.elektor.nl/Uploads/Forum/Posts/How-to-make-a-Air-Cooled-433MHz-antenna.pdf 
nachzubauen, jetzt stellt sich jedoch die Frage ob ich die Pins des Pi 
schützen muss?

50 Ohm in Reihe? (Eigentlich geht es da wohl um die Impedanz bei Koax 
Kabeln).

Kann ich da Probleme mit Überspannung bekommen? Quasi wie bei einer 
E-Maschine ohne Freilaufdiode? Oder ist die Induktivität so winzig, dass 
man sich darüber keine Gedanken machen muss?

Vielen Dank im Voraus für jede Hilfe

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Ganz blöde Annahme eines Gleichspannungselektronikers: 150 kHz ist ja 
nicht mal ansatzweise HF, das ist doch nur eine magnetische Kopplung im 
Basisband.

Im ersten Ansatz kannst du doch ein paar Windungen Draht 
dazwischenhalten und damit aufs Oszi gehen. Dann solltest du schon was 
sehen.
Für die weitere Arbeit sollten es doch DDS oder ein DAC (zum Senden) und 
ein nicht allzu lahmer ADC (zum Empfangen) tun. Steuerung über einen 
STM32 o.ä., die langweilen sich damit doch nur.

von $$$ (Gast)


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> fertige ICs

TCA440

Zum FSK demodulieren: 74HC4046

Alles simpelste Technik. (Fuer den, der auch mal eine Spule wickeln 
kann.)

von Kilo S. (kilo_s)


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Marc S. schrieb:
> Da gängige RTL-SDR Dongles natürlich nicht für solche Langwellen
> ausgelegt sind und auch die Antennen dementsprechend ausfallen müssten,
> muss ich mir wohl Empfänger und Sender selbst zusammenbauen.

Upconverter gehen ab 100kHz los.

HamItUp zb.

Rahmenantenne, Ferritantenne...

Bei kurzen Distanzen ein Stück Draht.

Demodulation entsprechend in Software.

: Bearbeitet durch User
von B e r n d W. (smiley46)


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Die 150kHz können direkt gesampled werden. Dazu speist man das Signal 
zwischen Frontend und RTL-Chip ein. Um Mehrfachempfang bei Harmonischen 
zu vermeiden, muss ein selektives Element vorgeschaltet werden. Wird die 
Antennenspule als Schwingkreis in Resonanz betrieben, sollte das 
selektiv genug sein.

von Kilo S. (kilo_s)


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B e r n d W. schrieb:
> Dazu speist man das Signal zwischen Frontend und RTL-Chip ein.

Würde bei meinem zb. Nicht einfach so gehen. So kompakt wie die sticks 
gebaut sind käme ich da kaum an die Pins.

Wenn ich schon "Air Cooled" lese graust es mir vor dem PDF :-/

Mit dem pi Hab ich sowas noch nie probiert, wüsste jetzt auch nicht ob 
man die Pins schützen muss. Könnte aber durchaus sinnvoll sein.

Marc S. schrieb:
> 50 Ohm in Reihe? (Eigentlich geht es da wohl um die Impedanz bei Koax
> Kabeln).

Welchen Impedanz hat der pi am GPIO?
Ich würde es eher mit L-C Anpassung machen.

Marc S. schrieb:
> Kann ich da Probleme mit Überspannung bekommen? Quasi wie bei einer
> E-Maschine ohne Freilaufdiode? Oder ist die Induktivität so winzig, dass
> man sich darüber keine Gedanken machen muss?

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Elektrische_Maschine

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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http://www.gunthard-kraus.de/Vortrag_Weinheim/ELF_Empfang.pdf
RTL-SDR für 17,2 kHz mit Umsetzung auf 100 MHz

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