Wenn man Platinen mit der "direkt Toner Methode" herstellen möchte, nutzt man eigentlich nur ein Layer, es sei denn man ist wohl sehr geschickt und geduldig. ("Direkt Toner Methode" = ausdrucken, aufbüglen des Toners, etc..) Ich bin Kicad-Anfänger, komme mit der Software soweit auch schon relativ gut zurecht, habe aber ein Problem: Kicad bzw. PCBnew bietet in den Einstellungen als Minimum zwei Layer an. Mit nur einem Layer zu arbeiten scheint leider nicht zu gehen, oder ich kenne als Kicad-Anfänger noch keinen direkten Lösungsweg. Den Lösungsumweg über freeeroute samt Dateimanipulation in einem Texteditor kenne ich schon, leider ist das aber etwas umständlich. (Auf youtube: KiCad - Force Freeroute to route on only 1 layer) Gibt es hierfür nicht doch noch einfachere Lösungen ohne solche Umwege?
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Was hindert dich daran, einfach nur eine Lage aktiv zu benutzen? Die zweite könntest du ja dann allemal noch nehmen, um die bei einlagiger Arbeit wohl unvermeidbaren Drahtbrücken einzuzeichnen. Ansonsten: ja, es scheint nur eine gerade Lagenanzahl vorgesehen zu sein. Du kannst natürlich gucken, ob man ein Setup mit nur einer Lage vielleicht einfach in den Sourcecode gestrickt bekommt, ist ja schließlich Opensource. ;-)
Beitrag #5863932 wurde vom Autor gelöscht.
Thomas M. schrieb im Beitrag #5863932: > Nach meinem Kenntnisstand ist es Unsinn einen Autorouter auf einlagige > Designs los zu lassen. Sehe ich auch so. Ich glaube, ich habe den BAE-Autorouter mal darauf losgelassen, indem ich ihm die zweite Lage als Sperrlage definiert habe, aber da ja in aller Regel am Ende sowieso Airwires übrig bleiben (die man real dann durch Brücken ersetzt), ist der auch nicht so glücklich geworden. Würde ich heutzutage auch nicht mehr machen: wenn das Design komplex genug ist, dass sich ein Autorouter überhaupt lohnt, dann würde ich lieber industriell gefertigte Platinen nehmen. Ist ja mittlerweile preiswert, und es stört dann eben auch nicht, wenn der Router paar Vias mehr verbraucht hat.
Jörg W. schrieb: > Was hindert dich daran, einfach nur eine Lage aktiv zu benutzen? Die > zweite könntest du ja dann allemal noch nehmen, um die bei einlagiger > Arbeit wohl unvermeidbaren Drahtbrücken einzuzeichnen. Danke. Meine Bedenken waren, dass es innerhalb der Software evtl. Abhängigkeiten geben könnte, von denen ich noch nichts weiß. Aber wenn du sagst, dass das problemlos geht, freut mich das sehr. Ich werde die zweite Layer also für Drahtbrücken nehmen und hierfür dann noch Lötpads auf der Platine vorsehen. Ich gehe mal davon aus, dass ich mir nichts im Projekt zerschieße, wenn ich die Pads in PCBnew über "Add Footprints" hinzufüge? Falls doch, dann würde ich mich natürlich über einen Hinweis freuen. VG
KiCAD hat gute interaktive Unterstützung für manuelles Routen. Wo bleibt denn der Spaß an der Sache wenn man den zweitwichtigsten Arbeitsschritt (und die knifflige Herausforderung mit einer Lage auszukommen) und die Gelegenheit mit seiner ganz persönlichen Lösung zu glänzen an eine hirnlose Maschine delegiert die weder Genugtuung oder gar Stolz darauf empfinden kann das Problem elegant gelöst zu haben noch überhaupt imstande ist solche Probleme elegant oder gar intelligent zu lösen?
Roland B. schrieb: > Ich werde die zweite Layer also für Drahtbrücken nehmen und hierfür dann > noch Lötpads auf der Platine vorsehen. Mach das nicht! Du kannst einfach zu den Brücken den Layer wechseln, Kicad setzt dann ein Via. Nun musst du nur die Vias so vergrößern, dass sie für das Löten eines Drahtes reichen.
Jörg W. schrieb: > Würde ich heutzutage auch nicht mehr machen: wenn das Design komplex > genug ist, dass sich ein Autorouter überhaupt lohnt, dann würde ich > lieber industriell gefertigte Platinen nehmen. Ist ja mittlerweile > preiswert, und es stört dann eben auch nicht, wenn der Router paar Vias > mehr verbraucht hat. Danke auch für deinen Hinweis. Meine Projekte haben oft in etwa die Größe von zwei OPVs samt ein paar anderen Halbleitern und Gemüse. Ab und zu kommt evtl. noch ein Digispark oder Ähnliches hinzu. Das ist wahrscheinlich gerade so an der Grenze, dass ein professioneller Platinenservice noch nicht wirklich erforderlich wäre. Bisher ging das mit Blackboard, DIYLayoutCreator oder eben auf Rechenpapier und oft habe ich mit Lochraster gearbeitet, obwohl ich damit auch nie wirklich glücklich war. Deswegen jetzt der Wechsel zu Kicad, freeroute und der Toner-Methode. Ich habe mit Autoroutern wenig Erfahrungen, dachte aber, es wäre ganz praktisch ab und zu nachsehen zu können, wie der Rechner das gelöst hätte. Man muss das Ergebnis ja nicht übernehmen.
Guido B. schrieb: > Roland B. schrieb: >> Ich werde die zweite Layer also für Drahtbrücken nehmen und hierfür dann >> noch Lötpads auf der Platine vorsehen. > > Mach das nicht! Du kannst einfach zu den Brücken den Layer wechseln, > Kicad setzt dann ein Via. Nun musst du nur die Vias so vergrößern, > dass sie für das Löten eines Drahtes reichen. Gut zu wissen. Danke.
Jörg W. schrieb: > sein. Du kannst natürlich gucken, ob man ein Setup mit nur einer Lage > vielleicht einfach in den Sourcecode gestrickt bekommt, ist ja > schließlich Opensource. ;-) Eine Möbiusplatine ist leicht herzustellen, indem man einen längeren Streifen Pertinax mit beiden Enden ringförmig zusammenklebt, ein Ende aber vor dem Zusammenkleben um 180° verdreht!
Sieh es so: Eine Platine hat immer zwei Seiten. Plazier die Bauteile ganz normal (top) und route eben nur auf der Unterseite. Fuer die Hilfskonstruktion der Drahtbruecken mit Via und Routen auf der Oberseite lohnt es sich vielleicht, das Raster grob zu stellen, bspw.2,54mm. Dann ist das Drahtbrueckenbiegen einfacher.
Guido B. schrieb: > Nun musst du nur die Vias so vergrößern, > dass sie für das Löten eines Drahtes reichen. Du kannst auch zuerst in den Designregeln die DuKo Größe ändern.
Bernd K. schrieb: > KiCAD hat gute interaktive Unterstützung für manuelles Routen. > Ja, damit werde ich mich auch noch beschäftigen. Momentan nutze ich diese Möglichkeiten noch nicht. Die Tutorials, die ich hierzu gefunden habe, auch vom CERN selbst, behandeln "leider" viel zu komplexe Projekte mit etlichen Layern. Da stecken einfach zu viele Infos drin, mit denen ich momentan noch nicht wirklich viel anfangen kann. Das was ich brauche, muss ich mir dann mühsam zusammenklauben. Wenn du gute Grundlagentutorials zu diesem Thema kennst, würde ich mich natürlich freuen, wenn du sie hier hinterlegst.
Mach schrieb: > Fuer die Hilfskonstruktion der Drahtbruecken mit Via und Routen auf der Oberseite > lohnt es sich vielleicht, das Raster grob zu stellen, bspw.2,54mm. Ja, 2,54 mm sind beidseitig schon eingestellt, da das Ganze kompatibel zu Lochrasterbasteleien und somit prinzipiell ohne weitere Hilfsmittel stets nachbaubar bleiben soll. Dementsprechend sind auch schon die Footprints für TO-92 Transistoren auf der (dem?) Backlayer eingestellt. VG
Gabriel M. schrieb: > Guido B. schrieb: >> Nun musst du nur die Vias so vergrößern, >> dass sie für das Löten eines Drahtes reichen. > > Du kannst auch zuerst in den Designregeln die DuKo Größe ändern. Geht das im Menü über: Inspect > DRC Control > Minimum Via Size? Wäre das der richtige Weg?
Roland B. schrieb: > DRC Control > Minimum Via Size? Nein, dort solltest du das eintragen, was dein Fertiger als kleinste Größe sehen will. Gut, bist du in diesem Falle selbst. :-) Setup -> Design Rules -> Netclass Editor -> Default, dort die Via-Parameter.
Schwierig zu sagen bei unterschiedlichen Versionen und Spracheinstellungen. Bei mir ist es unter "Design Regeln" -> "Globale Design Regeln" und dann die Einstellungen für DuKo1.
Stimmt. Die default-Netzklasse dürfte nur beim Routen eines Netzes benutzt werden, die andere Einstellung dann, wenn er noch kein Netz für den Via kennt. Ist vielleicht auch sinnvoll, wenn man beide identisch definiert. :-)
Ich habe in Version 5.1.2 unter Board Setup > Design Rules > Net Classes: Via Size und Via Drill gefunden und testweise Via Drill verändert. Klappt. Dann gibt es im Punkt darunter noch "Pre-defined track an via dimensions". Auch hierüber klappt es. Dort habe ich Via Drill auf 1 mm gesetzt, und für Diameter 1,8 mm vorgesehen. Im 3D-Viewer sieht es so schon ganz gut aus. Vielen Dank für eure Hilfe und eure Tipps. Viele Grüße
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